Dienstag, 22 September 2015 12:00

„Herrlich trauriger Angstroman“ - Literatur hautnah beim Franz-Tumler-Literaturpreis

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s6 gruppenbildAlle zwei Jahre wird in Laas der Franz-Tumler-Literaturpreis für Debütromane vergeben. Mit dem 5. Mal im heurigen Jahr ist es ein kleines Jubiläum. Mit frischer, zeitgenössischer Literatur, der öffentlichen Debatte über die Romane in einer fachkundigen Jury wird Laas, wird der Vinschgau, für einige Tage mondän.

von Maria Raffeiner I Fotos: Franz Grassl

Isabells Leiden fesselt das Publikum. Ihre Angst und Anspannung bedrücken. Jemand seufzt. Isabell schreibt sich zur Beruhigung Zettelchen und steckt sie in die Hosentasche: „Meine Hände werden nicht zittern.“ So versucht sie die Unruhe zu steuern, die aufkommt, sobald sie im Orchestergraben sitzt und als Musikerin ihren Beruf ausüben soll.

Doch nicht nur dann entgleitet sie sich, auch im Alltag verliert Isabell Halt und sie und ihr Mann Georg werden von existenziellen Ängsten zermürbt. Das klingt höchst aktuell – und doch ist Isabell an diesem Freitag im Laaser Josefshaus nur eine ausgedachte Figur. Am Podium sitzt die 41-jährige Autorin Kristine Bilkau, flankiert von den Juroren. Sicher reiht sie die Worte aneinander, verleiht ihnen durch die Stimme mehr oder weniger Gewicht, streicht mit den Fingerspitzen über die Seiten ihres Romanes „Die Glücklichen“. Der Umschlag des Buches schimmert blau, zwischen den Buchdeckeln steht die Geschichte von Isabell und Georg geschrieben.  
Mit ihrem Debütroman wurde die Hamburger Schriftstellerin zum Franz-Tumler-Literaturpreis nach Laas eingeladen. Der Namensgeber Franz Tumler (1912-1998) war ein in Bozen geborener und in Oberösterreich und Berlin wohnhafter Autor mit starkem Bezug zu Südtirol und Laas. Die erste Phase seines Schreibens war von der NS-Ideologie geprägt. Nach 1945 entfernte er sich davon und entwickelte  eine neue Art des Schreibens, er zählt zu den Wegbereitern der literarischen Moderne. In den 60er und 70er Jahren war er in Berlin auch Förderer von jungen Schriftstellern. Daran und an seine Verbindung zu Laas und seinen Bewohnern soll dieser Literaturpreis erinnern und zur Förderung von jungen Schreibenden beitragen.

s6 juryWährend Kristine Bilkau liest, macht sich die Jury letzte Notizen. Ein Fotoapparat klickt leise, der Saal ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Einige Oberschulklassen nützen die Gelegenheit, jungen Autorinnen zu begegnen. An der Wand lehnt eine großformatige Fotografie, sie zeigt Franz Tumler, er blickt den Betrachter fragend an und zieht an einer Zigarette.
Die Wiener Literaturkritikerin Daniela Strigl hat die Autorin Kristine Bilkau für den Preis nominiert. In ihrem Plädoyer unterstreicht sie die Brisanz der im Roman geschilderten Situationen. „Die Glücklichen ist ein erstaunliches Beispiel für ein sehr düsteres Buch, das keinen hoffnungslosen Eindruck beim Lesen hinterlässt.“, spricht sie ins Mikrofon. Die Autorin schaut gespannt in die Runde, senkt dann wieder den Blick, die Juroren hören konzentriert zu. Nacheinander besprechen sie das Werk, Manfred Papst, Journalist aus der Schweiz, zeigt sich von den „Schilderungen der Angst“ beeindruckt. Er bescheinigt dem Roman „Schönheit und Präzision“.  Mit einem Winken macht Juror Gerhard Ruiss den Moderator auf seinen Redebeitrag aufmerksam. Die Worte prasseln in großer Geschwindigkeit auf die Zuhörer ein, Ruiss widerspricht den Vorrednern und weist auf die „bejahenden, spritzig-witzigen Elemente“ des Romanes hin. Bei aller Düsternis und Depression habe eine Sinnkrise auch ermutigende Kraft. Dem pflichtet auch Juror Toni Bernhart, Literaturwissenschaftler aus Prad/Berlin, bei. Der Roman sei beides, deprimierend und bejahend zugleich, ein „herrlich trauriger Angstroman“ mit dem Verschwimmen von Wirklichkeit, Möglichkeit und Traum. Der Juror Gregor Sander, Autor aus Berlin, war 2007 mit seinem Erstlingswerk zum Franz-Tumler-Literaturpreis nominiert. Er kennt die Situation des In-der-Mitte-Sitzens und Geduldig-Zuhörens, was die Fachleute über den eigenen Roman denken. Aufmerksam verfolgt er die Debatte der Kollegen, dann schaltet er sich mit seinen Beobachtungen ein. Die Zuhörer murmeln, als sich die Diskussion etwas zuspitzt, die Juroren sind sich nicht einig, ob und in welchem Ausmaß die Protagonisten in Lügen verstrickt seien. Eine kontroverse Diskussion über die Gegenwartsliteratur scheint dem jungen Saalpublikum zu gefallen.

s7 hofmannKristine Bilkau hat die Lesereihe eröffnet, nacheinander folgen die Schriftstellerinnen Sandra Gugic´ („Astronauten“), Petra Hofmann („Nie mehr Frühling“), Margit Mössmer („Die Sprachlosigkeit der Fische“) und Gesa Olkusz („Legenden“). So unterschiedlich wie die gewählten Erzählweisen, Themen und Figuren der Romane sind auch die Anmerkungen der Jury. Es werden Vergleiche mit anderen Werken oder Filmen gezogen, formale und inhaltliche Schwächen und Stärken aufgezeigt, stilistische Feinheiten nachgewiesen. Großteils zeigen sich die Experten fasziniert von den fünf Romanen, die Debatte bleibt freundlich. Auch am Nachmittag, die Schulklassen sind längst nach Hause, finden sich an die achtzig Literaturinteressierte in Laas ein. Sie applaudieren anerkennend, einige halten die gelesenen Bücher in der Hand, andere kaufen sie sich beim Büchertisch im Foyer. Die Autorinnen signieren und plaudern mit den Anwesenden.

Auf dem Weg durch Laas gelangen die Gäste an Geschäften und Lokalen vorbei. In den Schaufenstern entdecken die Autorinnen und Juroren Bilder von sich, Manfred Papst schießt belustigt Fotos. Die Kaufleute präsentieren jeweils eine Person und weisen so auf das Wettlesen in ihrem Dorf hin.

Abends füllt sich die profanierte Markus-Kirche in Laas. Die Autorinnen schauen erstaunt, als sie die Stühle in der Apsis sehen. „Autorinnen sind doch oft scheue, zurückgezogene Menschen“, raunt eine Finalistin. Eine Literaturbloggerin aus Essen fragt, wie es denn dazu käme, dass dieser Raum für eine Literaturveranstaltung genutzt werde. Ihr Blick schweift über die Fresken und bleibt an der Holzkonstruktion im Dachbereich hängen. Blasmusik hallt durch den Raum, die Klänge  vermischen sich mit dem Glockenläuten der Pfarrkirche nebenan.
Der Bürgermeister der Gemeinde Laas, Andreas Tappeiner, erläutert den Hintergrund des Literaturpreises, der heuer zum fünften Mal stattfindet. Tappeiner s7 publikumspricht von der organisatorischen Herausforderung und dankt dem Südtiroler Künstlerbund und dem Bildungsausschuss Laas sowie der Referentin für Bildung und Kultur der Gemeinde Laas, Verena Tröger, für die geleistete Arbeit. Dann ergreift Landesrat Philipp Achammer das Wort. Seine Hochachtung gelte den Debütantinnen, die sich mit ihren Romanen an die Öffentlichkeit gewagt haben, und der fachkundigen Jury.
Zunächst wird der Publikumspreis bekannt gegeben. Aus mehreren Bibliotheken des Landes sind Stimmzettel nach Laas gelangt und auch das Saalpublikum konnte nach den Lesungen mitentscheiden. „Nie mehr Frühling“ hat die Leserschaft am meisten beeindruckt. Petra Hofmann freut sich sichtlich über die Auszeichnung, die ihr von Raimund Rechenmacher (Verein der Vinschger Bibliotheken) und Margit Kuntner (Bibliothek „Franz Tumler“, Laas) überreicht wird. Sie hält das Bild eines Gehöftes in den Händen, es handelt sich um den Rimpfhof am Vinschger Sonnenberg, dort darf die Autorin zwei Wochen lang wohnen.
Schon zum zweiten Mal hat Jurorin Daniela Strigl in Laas den richtigen Spürsinn bewiesen, denn die Entscheidung der Jury fiel auf die von Strigl nominierte Autorin Kristine Bilkau. Sie darf sich über das Preisgeld von 8000 Euro, gestiftet von der Südtiroler Landesregierung, und einen Schreibaufenthalt in Laas freuen und Franz-Tumler-Literaturpreisträgerin nennen. Die Autorin strahlt, als sie die Marmorplatte mit goldener Aufschrift entgegennimmt. Mit klarer Stimme richtet sie einige Worte an die Anwesenden, sie spricht von der Wichtigkeit dieses Literaturpreises, der einerseits die Debütantinnen ins Blickfeld der Öffentlichkeit rücke und andererseits eine Auseinandersetzung mit dem Namensgeber Franz Tumler anrege. Sein Werk und seine Biographie, die auch dunkle Flecken enthalte, seien so weiterhin präsent.  

Für einige Minuten gewährt die Gewinnerin noch einmal ein Abtauchen in die Welt von Isabell und Georg, indem sie die ersten Seiten ihres Siegerromans vorliest. Einige Zuhörer nicken anerkennend, viele sind der Einladung in die Markus-Kirche gefolgt. Nach der Veranstaltung tauschen sie sich noch aus, sprechen über die Eindrücke des intensiven Tages voller Geschichten und Bilder. Josef Feichtinger, Kenner der nominierten Romane und selbst Autor,  freut sich im Vorbeigehen: „Mein Tipp hat gewonnen!“

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Jubiläumsjahr. 1525: Die Bauern waren unterdrückt und mussten so viele Steuern und Abgaben an die Regierenden (Adel & Kirche) zahlen. Das Leben wurde unerträglich und so brach der Bauernkrieg aus. 2025: Der SBB regiert das Land mit und manche Bauern holen sich mit Steuerbegünstigungen, Fördergelder und Subventionen das Geld zurück. Panta rhei: So dreht sich die Geschichte.
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Zuckbichl. Das Bild erweckt in mir eine sonderbare und unerklärliche Nostalgie.
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Am Schnatzhof. Es war einmal... vor dem Hof ein besonderer Gast gelandet. Er möchte in der warmen Stube einkehren, aber er war zu groß und zu dick und konnte nicht durchschlüpfen. In wenigen Tagen aber konnte er so viel abnehmen und wurde dünn wie eine (Mond)-Sichel und klopfte an die Tür. Doch wenn er so schnell zunehmen kann, wie er abnimmt, dachte der ...

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Heydorf-Loretzhof IV. Jeden zweiten Donnerstag besuche ich die Redaktion des Vinschgerwind und gehe an diesem wunderschönen Juwel, mitten in Schlanders, vorbei. Ich kann immer wieder staunen über die schönen Proportionen, die eleganten Details, ohne „kosmetische Eingriffe“, die je nach Lichtverhältnissen anders wirken. Da muss ich zwangsläufig an die zu vielen Zerstörungen, die unser Land genehmigt, denken...
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Weltkulturerbe der UNESCO. Bald sollen auch die aus Schluderns stammenden Haflinger dazukommen. Die Waale auf der Malser Haide, die Transhumanz der Schafe in Schnals sind schon dabei. Aber die Liste kann unendlich verlängert werden: Die Stilfserjoch-Straße, das Scheibenschlagen, ....
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Die Nachtfotografie. Da ich immer weniger Schlaf brauche, bin ich öfters bei Dunkelheit unterwegs. So habe ich die Nachtfotografie entdeckt. Damit meine ich nicht nur den Himmel und seine leuchtenden Bewohner. Der schwarze Mantel der Nacht verdeckt vielen Unfug, lässt aber hier und dort einige schöne Sachen durchblicken...
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Ein Frühlingsgruß. Die nächste Vinschgerwind-Impression wird meine 500ste sein, und bis auf 1000 komme ich sicher nicht. Ich freue mich über die Rückmeldungen, weil mit einer Kleinigkeit kann ich andere überraschen und glückliche Augenblicke schenken. Vielleicht wäre es schön, die besten Impressionen in einem Katalog zu sammeln. Wenn der eine oder andere Gönner sich melden würde, könnte die Idee bis Weihnachten umgesetzt werden.
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Die Elferspitze in Martell. Auch im Vinschgau, so wie im ganzen Alpenraum, gibt es mehrere Gipfel, die, „Zehner-, Elfer-, Zwölfer- oder Mittagsspitze“ genannt werden. Es sind Sonnenuhren! Aber, um die Zeit lesen zu können, muss man den Beobachtungspunkt im Tal kennen: meistens die Kirche oder ein markanter Punkt.
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Impressionen 2024

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Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
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Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
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Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
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Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
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Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

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Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
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Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
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Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
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Schloss Juval. In Südtirol gibt es an die 300 Burgen und Schlösser. Gut zwei Dutzend davon befinden sich im Vinschgau. Von einigen sind nur Mauerreste geblieben, andere sind sehr gut erhalten und zum Teil dem Publikum zugänglich. Geschichte, Geschichten und Sagen wurden in den alten Gemäuern wie in einer Truhe, bis heute gut aufbewahrt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
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Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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