Vinschgerwind: Keiner der Varianten ist der Vorzug zu geben, schreibt Studienersteller Ernst Mattanovich. Ist die neue ergänzende Studie zum Marmortransport für die Katz’?
Dieter Pinggera: Nein, überhaupt nicht. Die Fahrten über Laas wären umweltschädlicher als die Fahrten über Göflan. Das sagt die erste Studie. Und nun kommt man zum Schluss, dass keine der Varianten aus Umweltgründen abzulehnen ist. Zwei neue Aspekte wurden behandelt: Eine neue Seilbahn, die mit einer 10 Meter breiten Schneise einen sehr bedeutenden Eingriff in die Landschaft bedeuten würde...
Vinschgerwind: ...Man hört heraus, dass die Seilbahn für Sie keine Option ist...
Pinggera: Ich zitiere nur die Studie. Also eine große Schneise mit negativen Veränderungen des Landschaftsbildes. Dem gegenüber steht eine sehr bescheidene Belastung durch den LKW, wobei bei einem Elektro-LKW die CO2-Emissionen ausgeschlossen sind. Ein Elektro-LKW fährt mit regenerativer Energie und er kann sich durch die Bremsenergie sogar zu Dreiviertel selbst wieder aufladen.
Vinschgerwind: Die Studie kommt auch zum Schluss, dass sie keine eindeutige Richtung für die politische Entscheidungsfindung vorgeben kann.
Pinggera: Die Studie bewertet, ob bestimmte Abtransportstrukturen von vornherein auszuschließen sind, weil sie nicht kompatibel mit dem Nationalparkstatus wären. Andererseits versucht die Studie zu quantifizieren, welche Umweltbelastungen jede Abtransportstruktur mit sich bringt. Letztlich bleibt es eine politische Entscheidung.
Vinschgerwind: In welche Richtung wird politisch entschieden?
Pinggera: Unsere Absicht war es, mit dieser Studie eine weitere wissenschaftliche Unterlage geliefert zu haben, damit der Nationalpark unseren Weg wissenschaftlich mittragen kann.
Vinschgerwind: Sie haben für den heurigen Sommer eine weitere provisorische Genehmigung für den Transport über die Straße?
Pinggera: Die LKW fahren wieder. Wir haben ein neues Gutachten für das Provisorium für 2017 vom Nationalpark, wir haben ein Genehmigungsdekret des Abteilungsdirektors des Amtes für Forstwirtschaft und wir haben eine Verordnung des Bürgermeister mit Datum 25. Mai 2017.
Interview: Erwin Bernhart
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