Marienberg/Vinschgau - Im Dezember hat das vierte Wirtschaftsbeiratstreffen der Raika Obervinschgau im Kloster Marienberg stattgefunden. Es handelte sich diesmal nicht um ein klassisches Beirats-Treffen sondern um ein Schulungspaket mit den Themen Genossenschaftsgründung, Konfliktmanagement und Projektmanagement. Die Referenten boten wichtiges Kow-how (Wissen und Können) für alle, die in naher Zukunft besondere Vorhaben angehen möchten.
„Die Genossenschaft ist eine Unternehmensform, bei der der Mensch im Mittelpunkt steht und nicht das Kapital. Pro Kopf ein Stimmrecht, demokratische Entscheidungsfindung, die Vollversammlung ist das höchste Organ“, so charakterisiert Karl Heinz Weger, Leiter der Hauptabteilung Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften im Raiffeisenverband Südtirol, eine Genossenschaft. Besonders in den letzten Jahren wären im Bereich Energieversorgung, Wohnbau, Sozialdienstleistungen und Regionalentwicklung viele neue Genossenschaften gegründet worden. Insgesamt gibt es in Südtirol ca. 920 Genossenschaften mit über 150.000 Mitgliedern.
Immer wenn Menschen zusammenkommen, kann es zu Konflikten kommen. Für Projekte gilt das umso mehr. Die Teammitglieder in Projekten lernen sich oft erst in der Eröffnungsbesprechung kennen und sollen trotzdem möglichst sofort von Null auf Hundert zusammenarbeiten. Matthias Theiner gelang es didaktisch geschickt mit folgenden Fragen „um die Ecke gedacht“ … Ursachen bzw. Lösungen „rüber zu bringen“. Wie kann ich Projekte sicher zum Scheitern bringen? Wie kann ich Spannungen sicher zum Explodieren bringen? Projekte scheitern dann, wenn: Keine Ziele, keine Verantwortlichkeiten, keine Unterstützung, keine Organisation, keine Kompetenzen gegeben sind. Entsprechende Erfolgsfaktoren im Projektmanagement sind: Eindeutiges Projektziel, klare Verantwortlichkeit, Unterstützung der Geschäftsleitung, Projektorganisation und richtige Instrumente und Methoden. Entsprechende Tipps zum richtigen Verhalten empfahl der Referent:
1. Klappe halten! …. und zuhören, wirklich zuhören!
2. Gefühlsregungen zulassen… …wenn mich etwas enttäuscht, verletzt, beleidigt ist das OK, oder? Und beim anderen?
3. „Tut leid“- Sagen (…nicht: meinen…) „Ein Scheit allein …“ Für den eigenen Beitrag entschuldigen.
4. Auf Zukunft ausrichten… …Wie geht‘s weiter?
5. Gewinnen oder Problem lösen?
Punkt 1 und folgende wird nur klappen, wenn ich keine Ego-Sache draus mache? Geht‘s ums „recht haben/Gewinnen“ oder ums „Problem“?
Der Schulungsabend endetet mit einer Käseverkostung, veranstaltet von Sonja Sagmeister und Alexander Agethle, Betreiber der Hofkäserei Engelhorn in Schleis. (aw)
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