Dienstag, 03 September 2013 12:00

Ob ich Landesrat bleibe, werden die Wähler entscheiden

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s6 6768Landesrat Richard Theiner wird immer stärker in den Schatten des „Auserwählten“ SVP-Spitzenkandidaten Arno Kompatscher gedrängt. Theiner spricht im Interview über den „Benedikter-Effekt“, über seine Ambitionen, die Peripherie stärken zu wollen, seine Ansicht über die Lifte im Obervinschgau, seine Zuversicht, demnächst den Stromstreit lösen zu können und seine Prognosen zum Wahlkampf.

Vinschgerwind: Herr SVP-Obmann, sind Sie frustriert?
Richard Theiner: Sie sehen mich gut gelaunt, hoch motiviert und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir bei den Landtagswahlen ein gutes Ergebnis einfahren werden.

Arno Kompatscher hier, Arno Kompatscher da. Sie als SVP-Obmann kommen in der öffentlichen Wahrnehmung kaum mehr vor. Und das ausgerechnet vor den Landtagswahlen.


Klar ist, dass unsere Wahlkampagne den Spitzenkandidaten in den Mittelpunkt rückt. Als SVP-Obmann bin ich natürlich an allen Ecken und Enden sehr gefordert und setze mich für das gesamte Team ein.

Das Zugpferd der SVP scheint jedenfalls Arno Kompatscher zu sein. Haben Sie Angst vor einem möglichen Benedikter-Effekt?
Nein, überhaupt nicht. Wir stellen unsere Kampagne ja ganz bewusst unter das Motto: Gutes bewahren und Neues wagen. Es braucht beide Aspekte. Ich habe in den vergangenen Jahren wertvolle Erfahrungen sammeln können, die ich jetzt sehr gut einbringen kann.

Wenn es Kompatscher tatsächlich ernst meint mit der Erneuerung, dann sind Sie in der kommenden Legislaturperiode wohl kaum mehr Landesrat.
Ich bin zuversichtlich, ein gutes Wahlergebnis erzielen zu können. Letztendlich wird es in erster Linie von den Wählerstimmen abhängen, wie die neue Landesregierung zusammengesetzt wird.

Auf der einen Seite SVP-Obmann, auf der anderen Seite haben Sie im sozialen Bereich, beim Pflegegeld etwa, Ihre Arbeit  unbestritten geleistet. Sind Ihnen als SVP-Obmann die Hände gebunden, als Arbeitnehmer auftreten zu können?
Der SVP-Obmann hat die Aufgabe, die gesamte SVP zu vertreten und nicht eine einzelne Richtung. Dies habe ich in den vergangenen viereinhalb Jahren so gehandhabt. Ich habe mich aber nicht gescheut, auf der Seite der Schwachen zu stehen. Das zieht sich wie ein roter Faden durch meine politische Tätigkeit. Meine Bilanz als Soziallandesrat kann sich absolut sehen lassen. Während in vielen Nachbarländern ein Sozialabbau stattgefunden hat, ist es uns gelungen, dies in Südtirol zu verhindern.

Zwei Herzen sind also in Ihrer Brust. Als SVP-Obmann können Sie die sozialen Themen im Wahlkampf wohl kaum spielen.
Auch als SVP-Obmann habe ich immer auf den sozialen Ausgleich geschaut. Mir war es immer wichtig, dass das V in unserer Partei auch entsprechend zur Geltung kommt. Es ist Tatsache, dass auch in Südtirol aufgrund der Wirtschaftskrise die Schere zwischen Arm und Reich auseinandergeht. Neben Arbeitnehmern und Rentnern stehen auch Kleinbauern und Kleinunternehmer unter einem gewaltigen Druck. Mir ist es wichtig, dass man nicht nur jene sieht, die auf der Sonnenseite sind, sondern auch jene, die im Schatten stehen.

Spüren Sie in Ihrem Wahlteam, dass man gegenüber sozialen Themen sensibler ist, als es bisher der Fall ist?
Auch dem Landeshauptmann Durnwalder kann man zugute halten, dass er eine ausgeprägte soziale Ader hat. Bei der Umsetzung von sozialen Vorhaben hatte ich die Unterstützung der gesamten Landesregierung. Auch für das neue Team gilt: Ohne sozialen Ausgleich gibt es keine Weiterentwicklung.

Sollte die SVP die absolute Mehrheit verfehlen, welche Oppositions-Partei würde sich für eine Koalition besser eignen: die Freiheitlichen oder die Grünen?
Wir werden alles daran setzen, dass wir aus eigener Kraft imstande sein werden, die Regierung zu bilden. Im Autonomiestatut ist es vorgesehen, dass auch die italienische Sprachgruppe in der Landesregierung vertreten sein muss. Unser natürlicher Koalitionspartner, auch aufgrund des Abkommens, welches ich mit Bersani abgeschlossen habe, ist der Partito Democratico. Der PD ist deshalb sicher dabei. Es kann durchaus sein, dass ein weiterer italienischer Partner, wie beispielsweise die Scelta Civica, dazukommen wird. Das hängt vom Ausgang der Wahlen ab. Unser Ziel ist es, dass wir es aus eigener Kraft schaffen, die Mehrheit zu stellen, dann werden wir nicht zusätzliche Partner mit ins Boot holen.

Das heißt, beim Verlust der absoluten Mehrheit wird die SVP ausschließlich italienische Partner ins Boot holen, um die deutsche Opposition draußen zu halten?
Für uns ist es enorm wichtig, dass wir die Gestaltungshoheit haben, damit wir nicht erpressbar sind. Es stehen wichtige Entscheidungen an. Bei der Arbeitslosigkeit etwa. Da geht es für mich darum, dass zu Gunsten der Peripherie entsprechende Entscheidungen gefällt werden, damit die Bezirke gestärkt werden.  Es ist klar, dass die italienischen Parteien einen ganz anderen Zugang zum Thema Entwicklung des ländlichen Raumes haben, als es die Südtiroler Volkspartei hat.

Zur Peripherie: Die Dienste im Krankenhaus Schlanders sind für ein peripheres Tal, wie es der Vinschgau ist, von enormer Bedeutung. Der alte Bettentrakt soll ausgebaut werden. Welche Dienste wollen Sie im Schlanderser Krankenhaus zusätzlich einrichten?
Während in Italien kleine Krankenhäuser geschlossen werden, setzen wir auf Bestand und sogar Ausbau. Der schlagende Beweis dafür ist der begonnene Neubau des gesamten Bettentraktes. Erst vor wenigen Jahren wurde die ganze Klinik erneuert und in Qualität investiert. Schon seit Jahren werden spezialisierte Hüft- und Knieoperationen durchgeführt. Erst vor Monaten haben wir beschlossen, dass in Schlanders zukünftig mehr operiert werden soll. In enger Absprache mit Meran werden neue spezialisierte Dienste angeboten.
Konkret?
Ganz konkret denken wir an Behandlungen in der Allgemeinchirurgie, der Gynäkologie und  der Orthopädie: von heute 2.500 Eingriffen im Jahr erhöhen wir auf 3.000. Das Krankenhaus Schlanders ist außerdem einer der größten Arbeitgeber im Tal und somit eine unverzichtbare Einrichtung für uns alle. Für Schlanders sehe ich zusätzliche Perspektiven: Wenn die Grenzen im Gesundheitsbereich fallen werden, kann die Lage im Dreiländereck ein Nachteil oder eine Riesenchance sein. Ich glaube an die Chance. Es gibt Gespräche mit den Schweizer Krankenkassen.

Ein anders Thema, welches für Arbeitsstellen stehen kann: Vor allem Sie waren es, der sich dafür eingesetzt hat, dass im Skigebiet Trafoi investiert worden ist. Wie ist Ihre Haltung für den Obervinschgau in Sachen Skigebiete?
Gerade im Obervinschgau sind wir  neben  dem   Sommertourismus auch auf einen guten Wintertourismus   angewiesen. Wir brauchen diese Aufstiegsanlagen.

Sie sind mit den Liftgesellschaften in Kontakt und auch mit Hans Rubatscher.
Weniger mit Rubatscher, aber mit den Liftgesellschaften. Meine Meinung ist, dass wir einen Gesamtvorschlag für den oberen Vinschgau brauchen. Der muss aber  im Obervinschgau entstehen und von der Bevölkerung getragen werden. Nur so haben wir die Chance, diesen Vorschlag auf Landesebene umzusetzen. Auch für die Rettung des Skigebietes Trafoi, gab es einen   Konsens zwischen der Bevölkerung von Trafoi, der Gemeinde Stilfs und der Seilbahngesellschaft von Sulden. Tatsache ist, der obere Vinschgau ist nicht Gröden oder der Kronplatz...
...und will dies wahrscheinlich auch nicht werden...
Wir wissen, dass die grundlegenden touristischen Infrastrukturen Im Vinschgau ohne öffentliche Unterstützung nicht möglich sind. Für mich ist klar, der Watles ist nicht nur für die Gemeinde Mals unverzichtbar. Bei der Haideralm muss es in einem solchen Konzept Garantien geben, dass sie als Skigebiet,  neben dem sehr erfolgreichen Schöneben, bestehen bleibt. Auch für Langtaufers braucht es Perspektiven. Fakt ist aber, die Zeit für Einzelkämpfer vorbei. Das muss gemeinsam gemacht werden.

Sie würden einem potenziellen Investor, wie es Hans Rubatscher ist, nicht von vornherein die Tür zuschlagen.
Das wäre töricht. Man soll das prüfen. Man kann diskutieren, kritisch beleuchten, aber man muss auch entscheiden. Denn die Zeit drängt. Ich möchte dieses Thema in das neue Regierungsprogramm hineinbringen, damit man grundlegende Konzepte berücksichtigen kann. Die öffentlichen Mittel werden nicht mehr, sondern eher weniger. Umso wichtiger ist es, einen Konsens zu finden.

Themenwechsel. Sie haben kürzlich gesagt, dass der Stromstreit zwischen den Vinschgern und der Landesregierung noch vor den Wahlen beigelegt sein wird. Woher nehmen Sie diese Zuversicht?
Beigelegt sein kann. Es ist wichtig, dass wir vor einer neuen Regierungsbildung möglichst viele Stolpersteine aus dem Weg räumen. Seit 15 Jahren wird in Sachen Strom diskutiert und auch gestritten. Einiges ist falsch gelaufen. Es ist nun an der Zeit, dass die Angelegenheit in die richtige Spur kommt. Alle bisher Beteiligten kennen den Vinschger Stromstreit in- und auswendig. Wenn sich hingegen eine neue Mannschaft mit dem Thema auseinandersetzen muss, vergeht viel zu viel Zeit. Ich glaube, dass wir derzeit gute Voraussetzungen haben, in den kommenden Wochen ein gutes Ergebnis für den Vinschgau zu erzielen. Ich werde mich mit allen Kräften dafür einsetzen.

Bisher hängt eine Lösung ausschließlich von LH Luis Durnwalder ab.
Wir sind in einer konstruktiven Gesprächsphase, die mich zuversichtlich stimmt. Es geht auch darum, die Ungerechtigkeiten der Wasserableitung ohne Konzession zu beseitigen.

Vinschgau bezogen ist es bei Landtagswahlen bisher immer schief gegangen, wenn man mit mehr als zwei Kandidaten angetreten ist. Ihre Prognose für den Vinschgau und Ihre Prognose für die SVP?
Ich bin zuversichtlich, dass es uns gelingt, die 18 Mandate zu halten. Die Leute suchen Orientierung und Sicherheit, ohne sich Neuem zu verschließen. Trotz guter Umfrageergebnisse dürfen wir uns nicht zurücklehnen. Freistaat oder die Ausrufung des Selbstbestimmungsrechtes sind zur Zeit nicht realistisch.  Deshalb werden wir konsequent den erfolgreichen Weg des Ausbaus der Autonomie bis hin zur Vollautonomie weiter verfolgen. Was den Vinschgau anbelangt: Drei SVP-Kandidaten waren immer schwierig. Die Würfel sind gefallen. Die Parteibasis hat entschieden. Ich werde alles daran setzen, dass der Vinschgau insgesamt gestärkt hervorgeht. Gerade jetzt, wo vieles neu verteilt wird, wo Weichen gestellt werden. Alle drei Kandidaten haben die Voraussetzungen, unser Tal in Bozen gut zu vertreten.

Interview: Erwin Bernhart


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Zuckbichl. Das Bild erweckt in mir eine sonderbare und unerklärliche Nostalgie.
Vielleicht weil die Fotografie nur das Vergangene festhalten kann?
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Am Schnatzhof. Es war einmal... vor dem Hof ein besonderer Gast gelandet. Er möchte in der warmen Stube einkehren, aber er war zu groß und zu dick und konnte nicht durchschlüpfen. In wenigen Tagen aber konnte er so viel abnehmen und wurde dünn wie eine (Mond)-Sichel und klopfte an die Tür. Doch wenn er so schnell zunehmen kann, wie er abnimmt, dachte der ...

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Impressionen 2024

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Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
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Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
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Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
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Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
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Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

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Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
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Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
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Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
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Schloss Juval. In Südtirol gibt es an die 300 Burgen und Schlösser. Gut zwei Dutzend davon befinden sich im Vinschgau. Von einigen sind nur Mauerreste geblieben, andere sind sehr gut erhalten und zum Teil dem Publikum zugänglich. Geschichte, Geschichten und Sagen wurden in den alten Gemäuern wie in einer Truhe, bis heute gut aufbewahrt.
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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

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Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
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Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
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Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
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