Mittwoch, 21 März 2012 00:00

„Das ist kein Ruhmesblatt für die SEL“

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Vinschgau/Meran/Bozen

s6_1453Der SVP- Kammerabgeordnete Karl Zeller steht dem Vinschgerwind in der „Villa Marchetti“ Rede und Antwort. In der „Marchetti“ wurde Silvius Magnago geboren. Zeller lässt, mit anderen Eigentümern, das stattliche Haus in der Galilei-Straße gerade renovieren. Karl Zeller gilt als einer der Mächtigsten innerhalb der SVP: als Einflüsterer an den obersten SVP-Stellen, als Verfassungsexperte, als Parteistratege, als Rechtsanwalt - zuständig für so ziemlich alles. Zu zwei Themen - den anstehenden Vorwahlen in der SVP und zur SEL AG - wollten wir Karl Zellers Stimme hören.

Vinschgerwind: Herr Zeller, was halten Sie von folgendem Szenario: Herbst 2013, Richard Theiner Landeshauptmann und Karl Zeller Senator für das Burggrafenamt und für den Vinschgau.
Karl Zeller: Es gibt viele Szenarien. Ich habe den Eindruck, dass der Parteiobmann Richard Theiner kein Interesse an einer Kandidatur als Landeshauptmann hat, obwohl er heute sicherlich in der Pole-Position wäre. Was meine Person angeht: Ich gehe davon aus, dass heuer das Wahlgesetz im Parlament geändert wird. Dann sind alle Szenarien neu zu überdenken.

Unmöglich ist das Szenario also nicht?
Unmöglich ist im Leben nichts. Der Vinschgau hat einen amtierenden Senator. Das soll, wenn möglich, auch so bleiben. Das hängt aber auch davon ab, wie die Reduzierung der Parlamentarier ausschauen wird. Die Frage wird dann sein, ob wir es schaffen, die Wahlkreise zu erhalten. Die Frage wird sein, wird es noch drei Senatoren geben, wird es noch die theoretisch möglichen drei Kammerabgeordneten geben. Wenn es so kommt, wie ich befürchte, wird es sowieso eng für alle werden.

Was befürchten Sie?
Ich rechne damit, dass es für Südtirol insgesamt vier Parlamentarier geben wird. Zwei Abgeordnete und zwei Senatoren. Deshalb wird es neue Szenarien geben.

Sie haben in der Vergangenheit schon Organigramme ausgearbeitet. Welches Szenario für den Herbst 2013 bezogen auf den Landtag ist Ihres?
Ich gehe davon aus, dass wir die absolute Mehrheit halten können. Es wird sicher ein neuer Landeshauptmann oder Landeshauptfrau kommen, den oder die wir in diesen Vorwahlen, wie auch immer sie kommen werden, ermitteln werden. Sicher ist, dass das Jahr 2013 ein einziger Wahlkampf sein wird. Wahrscheinlich wegen der Vorwahlen eine doppelte und eine erhebliche Materialschlacht. Jeder, der Kandidat werden will, muss natürlich einen erheblichen Wahlkampfaufwand betreiben. Wir werden mit den Mitglieder-Vorwahlen der Parlamentarier beginnen, dann kommen voraussichtlich im April 2013 die Parlamentswahlen. Gleich danach die Vorwahlen für den Landeshauptmann. Danach wird der Wahlkampf für den Landtag losgehen.

Die absolute Mehrheit der SVP, die Sie sich wünschen, wird möglicherweise auch mit Ihrer Hilfe bewerkstelligt. Sie haben, im Auftrag der SVP, einen Gesetzesentwurf ausgearbeitet, in dem die Wahlen zum Landtag neu geregelt werden sollen. Die Parteileitung hat Ihren Entwurf bereits genehmigt. Warum kommt der nicht zur Abstimmung?
Der Entwurf wird jetzt eingebracht. Was ich nicht verstehe, warum gerade jene Parteien gegen diesen Entwurf sind, die selbst ein Grundmandat einführen wollen. Das von uns vorgeschlagene System führt zum selben Ergebnis bei der Mandatszuteilung. Der Weg zu einem Wahlgesetz mit Grundmandat ist uns aber aufgrund eines Verfassungsurteils versperrt. Deswegen müssen wir das D’Hondt-System anwenden. Dieses hätte auch disziplinierende Wirkung auf die einzelnen Parteien. Wenn sich die Parteien rational verhalten, schließen sie sich zu größeren Gruppen zusammen. Sieht man im Reglement im Landtag vor, dass es die Einmann-Fraktionen nicht mehr geben wird, wird auch die Opposition gestärkt. Eine Opposition mit mehreren Mitgliedern kann besser arbeiten und es wäre billiger...

...Andreas Pöder und Donato Seppi würden damit rausfliegen.
Oder sie schließen sich mit anderen Parteien zusammen. Ich glaube, dass die Einmann-Fraktionen nicht viel Sinn haben.

Jeder hat seine Wähler...
Sicher. Die Auswirkungen des neuen Wahlgesetzes sind aber, dass sich maximal ein bis zwei Mandate verschieben werden.

Welche Mehrheiten benötigt ein neues Wahlgesetz?
Die absolute Mehrheit. Und danach kommt eine Volksabstimmung. Wir werden sowohl das Wahlgesetz als auch das Gesetz für die direkte Demokratie einem Volksentscheid unterziehen.

Eine Direktwahl des Landeshauptmannes ist in ihrem Vorschlag nicht vorgesehen.
Nein. Eine Direktwahl des Landeshauptmannes ist angesichts des vom Autonomiestatut vorgeschriebenen Verhältniswahlrechts nicht sinnvoll. Bei der Verfassungsänderung 2001 haben wir klipp und klar gesagt, dass wir bei unserem Verhältniswahlrecht bleiben wollen. Auch weil ein Mehrheitsbonus bei uns mit den verschiedenen Volksgruppen nicht richtig wäre.

Bei der SVP-Landesversammlung soll unter anderem auch darüber entschieden werden, wie ein künftiger Spitzenkandidat der SVP gefunden werden soll. Ihre Meinung ist es, dass dies die Delegierten bei der Landesversammlung tun sollen. Warum?
Das ist meine Meinung. Ich habe aber immer gesagt, dass das die Ortsobleute selbst entscheiden sollen und nicht die Parteispitze oder andere Exponenten. Auch in der Parteileitung haben wir gesagt, wenn die Ortsgruppen, die rund 1000 Delegierten, das entscheiden wollen, ist das eine große Aufwertung der Partei. Wenn die Ortsobleute diese Entscheidung aber den SVP-Mitgliedern überlassen wollen, und das scheint wohl die mehrheitliche Orientierung zu sein, geht mir das auch gut. Allerdings ist es unsere Aufgabe als Bezirksobleute die Vor- und Nachteile aufzuzeigen. Der Vorteil ist, dass man rund 51000 SVP-Mitglieder mobilisieren kann, das ist um einiges mehr als die 1000 Delegierten. Der Nachteil ist, dass schwächere Gruppen innerhalb der SVP unter die Räder kommen, weil - nehmen wir ein Beispiel - der Bauernbund, der viele Stimmen in der SVP hat und diese auch gut mobilisiern kann, durch ein solches System sehr im Vorteil ist. Das muss man wissen.

Muss man aber nicht auch wissen, dass der Einfluss auf die rund 1000 Delegierten von bestimmten Kreisen in der SVP ähnlich stark ist?
Sicher gibt es Einflussmöglichkeiten, welches System man auch wählt. Wenn man aber glaubt, den Ortsobleuten anschaffen zu können, was sie zu tun haben, dann ist das eine Illusion. Allerdings ist es so, dass die Ortsobleute in der Regel alle Mitgliederschichten vertreten. Man muss auch wissen, dass Vorwahlen enormes Geld kosten. Ich schätze 50.000 Euro pro Nase bei den Parlamentswahlen. Und bei den Vorwahlen für den Landeshauptmann wird man unter 100.000 Euro nicht wegkommen. Das muss man berücksichtigen.

Das klingt so, als ob Sie mögliche neue Kandidaten abschrecken wollten.
Nein, das ist die Realität. Verbandskandidaten haben enorme Vorteile und Quereinsteiger werden es entgegen der Meinung einiger nicht leicht haben, weil sich ein Quereinsteiger innerhalb kurzer Zeit mit viel Materialeinsatz bekannt machen muss.

Die Wahrscheinlichkeit, neue Gesichter über eine Basiswahl zu erhalten ist allerdings größer, als über die Abstimmung der Delegierten...
Das ist über die Ortsgruppen leichter...

Jetzt flunkern Sie aber...
Ich mache seit 20 Jahren Politik und a bissl Erfahrung habe ich schon in diesen Dingen.

Ist es nicht einfacher, gewünschte Kandidaten über die Delegierten, sprich die Ortsobleute, durchzubringen als über eine Basiswahl, an der alle SVP-Mitglieder teilnehmen können?
Mir gehen beide Systeme gut. Jedes hat Vor- und Nachteile. Wir müssen nur überlegen, wie  wir den Ausgleich innerhalb der Sammelpartei beibehalten können. Wir werden in einigen Monaten ja sehen, wer nach den Vorwahlen jammern wird. Langfristig, das ist meine Meinung, ist es mir lieber, wenn das die Delegierten machen. Populärer ist in der heutigen Stimmungslage sicher die Wahl über die Mitglieder.

Sie mögen die Parteibasis nicht?
Das stimmt überhaupt nicht, es war ja mein Bezirk, also das  Burggrafenamt, der als erster die Mitgliederwahl bei den Parlamentswahlen vorgeschlagen hat.

Themenwechsel: Ein großes Thema in der SVP und vor allem auch darüber hinaus ist die Geschichte rund um die Energie, rund um die Skandale in der SEL-AG. Ihren eigenen Parteikollegen wurde die Einsichtnahme in die Verträge zwischen SEL-AG und Edison nicht gewährt. Die Grünen haben sich diese Einsichtnahme über das Gericht erstritten. Muss sich die SVP dafür nicht schämen?
Soweit ich von Landesrat Laimer informiert bin, haben Schuler und Noggler sehr wohl Einsicht nehmen können. Ich war immer der Meinung, dass man aus der ganzen Geschichte kein Geheimnis machen soll.

Sie selbst waren einer der Kritiker zu den SEL-Edison Verträgen.
Ja, der Verträge der SEL mit der Edison. Die Kontakte mit dem ENEL haben mein Kollege Brugger und ich 2007 mit Bersani eingefädelt. Die SEL  mit dem Direktor Rainer als spiritus rector wollte da ja einen Krieg anzetteln, während mit der Edison immer eitel Sonnenschein war. Bei Enel hat die SEL mit null Kapital die 60 Prozent Beteiligung erhalten. Ich habe 2001 schon die Vorgangsweise am Reschenstausee scharf kritisiert, weil die Verträge mit Edison hinter dem Rücken der Vinschger Bürgermeister abgeschlossen worden sind. Völlig unkorrekt. Auch die Vorgangsweise beim Marteller Stausee und der anderen Edisonwerke habe ich nie verstanden. Viel zu teuer war diese Aktion. Man hätte besser den Verfall der Konzessionen abwarten sollen wie bei ENEL und nicht um teures Geld bei Edison einsteigen sollen. Da habe ich in der Parteileitung schon einige kritische Fragen gestellt.

Über die DELMI wollte sich die SEL mit knapp 200 Millionen Euro die 40-Prozentbeteiligung der Edison sichern. Das ist gründlich in die Hosen gegangen. Die Franzosen haben die Edison und damit auch deren Beteiligungen in Südtirol gekauft. Wurde die SEL schlecht beraten?
Da haben wir wohl - wie es heute aussieht - zwischen 50 und 100 Millionen Euro verloren. Das ist kein Ruhmesblatt für die SEL. Damals ist das allerdings gegen die Bedenken vieler so durchgezogen worden. Das Ergebnis sieht man ja.

Sollen, nachdem das Personal der SEL-AG ausgetauscht worden ist, auch die Berater der SEL im Hintergrund ausgetauscht werden?
Soweit ich weiß, ist ja einiges passiert. Bei der Stein an Stein ist ja meines Wissens das Beratungsbüro gewechselt worden.

Von einer Heimholung der Energie kann man wohl nicht sprechen.
Richtig ist, dass die Enel-Werke fast zum Nulltarif heimgeholt werden konnten. Die Edisonwerke sind uns hingegen sehr teuer zu stehen gekommen. Aus meiner Sicht, wäre das in dieser Form nicht notwendig gewesen.

Ihre Meinung: Sollten es die Vinschger beim Rekurs in Martell darauf ankommen lassen?
Eine Verhandlungslösung und ein Vergleich sind immer vernünftiger als eine Gerichtsentscheidung, wo es immer einen Verlierer gibt. Ich kann nicht verstehen, dass dieses Thema nach so vielen Jahren nicht endlich abgeschlossen wird, der Spielraum zur Befriedigung der Interessen aller Beteiligten wäre ja zweifelsohne vorhanden.

Interview und Fotos: Erwin Bernhart

Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau


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Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Zuckbichl. Das Bild erweckt in mir eine sonderbare und unerklärliche Nostalgie.
Vielleicht weil die Fotografie nur das Vergangene festhalten kann?
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Am Schnatzhof. Es war einmal... vor dem Hof ein besonderer Gast gelandet. Er möchte in der warmen Stube einkehren, aber er war zu groß und zu dick und konnte nicht durchschlüpfen. In wenigen Tagen aber konnte er so viel abnehmen und wurde dünn wie eine (Mond)-Sichel und klopfte an die Tür. Doch wenn er so schnell zunehmen kann, wie er abnimmt, dachte der ...

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Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
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Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
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Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
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Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
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Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

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Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
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Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
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Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
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Schloss Juval. In Südtirol gibt es an die 300 Burgen und Schlösser. Gut zwei Dutzend davon befinden sich im Vinschgau. Von einigen sind nur Mauerreste geblieben, andere sind sehr gut erhalten und zum Teil dem Publikum zugänglich. Geschichte, Geschichten und Sagen wurden in den alten Gemäuern wie in einer Truhe, bis heute gut aufbewahrt.
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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
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Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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