Dienstag, 15 November 2016 12:00

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s6 7725Val Müstair - Eine zukunftsträchtige Entscheidung haben die Stimmbürger der Gemeinde Val Müstair bei der Gemeindenversammlung am Allerseelentag getroffen: Das Skigebiet Minschuns soll mit finanzieller Hilfe der Gemeinde einen neuen Zubringerlift von Tschierv bis unter der Alp da Mut erhalten. Zudem eine neue Beschneiungsanlage und dann noch ein Ressort mit bis zu 250 Betten.

von Erwin Bernhart


Der Präsident der Sportanlagen AG Val Müstair, die auch das romantisch-kleine Skigebiet Minschuns unterhalb des Ofenpasses betreibt, bedankt sich am Ende der Gemeindenversammlung bei allen Beteiligten herzlich.

Erleichterung und Zufriedenheit strömt Vito Stupan aus. Großer Applaus brandet auf.
Seit drei Stunden beraten und debattieren die Stimmbürger der Gemeinde Val Müstair in der Turnhalle von Müstair. 305 Stimmbürger sind erschienen, alle Stühle der Turnhalle sind besetzt, mehrere Stimmbürger stehen ganz hinten. Nicht oft kommt es vor, dass sich dermaßen viele Bürgerinnen und Bürger an einer Gemeindenversammlung beteiligen. Es geht am Abend zu Allerseelen um nichts weniger als um die Zukunft des Skigebietes Minschuns und auch um nichts weniger als um die Zukunft des Val Müstair, um das Wirtschaften dort, um den Tourismus, um Arbeitsplätze, auch darum, Abwanderung zu verhindern. Es geht auch um die Zukunft der Jugend.
„Die Jugend soll das Projekt unterstützen und die Alten sollen die Jungen unterstützen“, ist eine der Wortmeldungen, welche mit viel Applaus bedacht wird.
In der Diskussion werden auch Bedenken geäußert. Dass sich die Gemeinde hoch verschulde, die Klimaerwärmung wurde ins Felde geführt, man solle zuerst oben im Skigebiet investieren, die Gefahrenzone bei Tschierv wurde angesprochen, ein warnendes Gutachten des Gemeindenverbandes zitiert.
Der Gemeindenpräsident Arno Lamprecht leitet die Versammlung souverän, gibt auf jede Frage Antwort oder lässt die Fachleute antworten.

Weil die gesamten Dokumente den Stimmbürgern vorab im Internet zur Verfügung stehen, ist der Informationsgrad im Saal hoch. Die Vorstellung der Projekte dementsprechend kurz, um der Diskussion Raum zur Verfügung zu stellen.

Seit zwei Jahren wird von Seiten der Sportanlagen AG und von Seiten der Investorengruppe „Domenig-Immobilien“ an einem ehrgeizigen Projekt getüftelt: Ein neuer Zubringerlift zum Skigebiet, von Tschierv aus startend, soll die bisherige Zufahrt über die Ofenpassstraße und dann über einen Schotterweg überflüssig machen. Eine Beschneiungsanlage soll für Schneesicherheit auf der Talabfahrt und auch im oberen Teil des Skigebietes sorgen. Und die Domenig-Immobilien-Gruppe errichtet an der Talstation in Tschierv ein Ressort mit bis zu 250 Betten: „Biosfera La Sassa Val Müstair“. Kein Teilprojekt wird ohne das andere realisiert. Zubringer - Beschneiung und Ressort bilden eine Einheit. Alles oder nichts.
Die Gutachten im Vorfeld sind aufmunternd: Die Präsidentenkonferenz Unterengadin-Val Müstair hat am 7. Juni 2016 verlauten lassen, dass die „Projekte (...) behandelt und als systemrelevant eingestuft worden sind“. Der Naturpark Biosfera unterstützt die Projekte, der Tourismusverein auch.

Die Rahmenbedinungen, die zu diesen Plänen geführt haben, sind alles andere als erfreulich. Die Nächtigungen, so führt es Arno s7 7723Lamprecht eingangs aus, sind von 138.000 im Jahr 2008 auf 108.000 im Jahr 2015 gesunken. Ein markanter Rückgang. Es brauche einen Impuls. Diesen kann das Ressort La Sassa leisten. 36.000 Logiernächte werden erwartet, sagt Jon Domenig von Domenig-Immobilien. Jon Domenig ist Architekt und gibt mit einigen Bildern vom „Rock Ressort Laax“ Einblick in die Zukunft in Tschierv. Eine Dorfsituation, also mehrere Gebäude sollen entstehen, mit natürlichen, authentischen Materialien. Dorfcharakter mit moderner Umsetzung, nennt es Domenig. Mit Dienstleistungen wie Gastronomie, Sportgeschäften, Skiverleih. Das Ressort La Sassa wird privat finanziert. „Domenig-Immobilien ist bereit für das Projekt“, sagt Jon Domenig. Es solle ein Zeichen für Fortschritt und für den Glauben an die Zukunft sein. Das Ressort, so ist es geplant, soll aus Wohnungen und Hotelzimmern bestehen. Der Verkauf von Wohnungen mit einem Bewirtschaftungskonzept soll für die Finanzierung beitragen.
Der Architekt Roman Pitsch stellt die Bebauung vor: ein Kreisverkehr sichert die Zufahrt von der Hauptstraße, eine Tiefgarage mit 100 Stellplätzen, mehrere Gebäude mit rund 250 Betten, ein Spa-Bereich, ein Sportgeschäft für Sommer und Winter. Es sei dies die erste Etappe. Wenn alles klappe, dann werde 2017 das Vorprojekt vorliegen, im August 2017 mit dem Bau der Tiefgarage begonnen und 2019 die „erste Etappe“ in Betrieb genommen werden. Wenn es gut läuft, wird eine zweite Etappe bis 2030 und eine dritte Etappe bis 2040 in Angriff genommen. Alle Etappen zusammen haben ein Investitionsvolumen von 71 Millionen Schweizer Franken.

„Wir haben einen Investor und wir sind verantwortlich“, wird Gemeinde-Vize-Präsidentin Gabriella Binkert Bechetti in ihrem Aufruf für Zustimmung sagen. Domenig-Immobilien ist in Chur und in Graubünden eine relevante Größe. Thomas Domenig senior wird in der Weltwoche unter anderem mit dem prägnanten Satz beschrieben: „Chur ohne ihn, das wäre ein mittelalterliches Museumsdorf mit Bischofssitz und angehängter Kantonsverwaltung. Punkt.“
Das Ressort La Sassa soll also Nächtigungen, gut situierte Klientel und damit Wertschöpfung in das Val Müstair bringen. Hans Rupp, der als Wirtschaftsprüfer und Steuerberater eine Schnittstelle zwischen Gemeinde, Sportanlagen AG und Ressortplanung einnimmt, kleidet die mögliche Wertschöpfung in Zahlen. Der Gast gebe pro Logiernacht um die 135 Franken aus. Bei 36.000 Logiernächten, die das Ressort La Sassa generieren wird, ergibt das eine Summe zwischen 4 und 5 Millionen Franken.
Die andere Seite ist das Skigebiet Minschuns: Neben der schwierigen Zufahrt ist auch die Auslastung „ungenügend“, wie es der Unternehmensberater Riet Theus in seiner Analyse beschreibt. Es besteht dringender Handlungsbedarf. Wenn nichts passiere, sagt Rupp, dann werde das Skigebiet mit der Zeit nicht mehr attraktiv, mittelfristig müsse es geschlossen werden. Der Wintertourismus entfalle dann total im Tal. Denn Winterwanderer, Schneeschuhwanderer seien nicht wertschöpfungsreiche Sportarten.
Deshalb ist eine neue Verbindungsbahn, eine 8-Kabinenbahn von Tschierv, genauer von Chalchera, in das Skigebiet vonnöten. Komfortabel, bei jeder Witterung nutzbar, mit Jahresbetrieb, Berg- und Talfahrt, mit hochklappbaren Sitzen werden Materialtransporte problemlos und sie ist mit nur zwei Stützen geplant, so dass der landschaftliche Eingriff gering sei. 1000 Meter lang, 440 Personen pro Stunde (ausbaubar auf 700) und mit einer Fahrzeit von 6 Minuten. Die Berg- und Tastation sind als kompakte Stationen konzipiert, ähnlich einer Sesselbahn, also ohne Umhausung. Die Errichtung der Bahn sei bereits vergeben und zwar an die Schweizer Firma Bartholet.

Die geplante Beschneiungsanlage werde die Südtiroler Firma Tecnoalpin errichten. Dabei können Synergien genutzt werden: Weil es eine zwingende Auflage des Kantons ist, die Abwässer von der Alp da Mut an die Kanalisation im Tal anzuschließen, können in diesem Graben gleichzeitig Rohre für die Beschneiung und Leitungen des E-Werkes PEM verlegt werden. Dafür könne man über den Fonds der NRP („neue regionale Politik“) 780.ooo Euro lukrieren.

Knackpunkt, wie bei allen größeren Projekten, ist die Finanzierung. Und genau über das Finanzierungsgebaren stimmten die BürgerInnen der Gemeinde Val Müstair letztlich ab.
Der erste Punkt war die Genehmigung des Kaufvertrages zwischen der Gemeinde Val Müstair und der Domenig-Immobilien AG. Um 1,7 Millionen Franken verkauft die Gemeinde dem Investor ein rund 1,3 Hektar großes Grundstück, auf dem das Ressort La Sassa errichtet werden soll. 240 BürgerInnen stimmten per Handzeichen dem Vertrag zu, 40 waren dagegen, 5 enthielten sich.
Im zweiten Punkt wird beschlossen, diese 1,7 Millionen Franken der Sportanlagen AG für den Seilbahnbau und für Pistenadaptionen zur Verfügung zu stellen. 250 dafür, 37 dagegen, 5 Enthaltung.
Im dritten Punkt wird beschlossen, der Sportanlagen AG einen Verlustbeitrag (a fond perdu) von 1,3 Millionen Franken zu gewähren. 237 dafür, 42 dagegen, 5 Enthaltungen.
Im dritten Punkt wird beschlossen, dass die Gemeinde für einen Kredit von 1,4 Millionen Franken bürgt, der wiederum den Sportanlagen zur Vefügung stehen wird. 229 dafür, 5 Enthaltungen.

Rund 6 Millionen Euro sind für die geplanten Investitionen in Seilbahn und Beschneiung nötig. Zu den in der Gemeindenversammlung beschlossenen 1,7, 1,3 und 1,4 Millionen Franken kommen noch 630.000 Euro als Verlustbeitrag vom Kanton hinzu und die Sportanlagen werden 970.000 Franken beisteuern.

Die Finanzmittel für den im Val Müstair ersehnten Impuls stehen also bereit. Die Gemeinde hat errechnet, dass der Rückfluss an Steuern allein aus dem Ressort La Sassa 124.000 Franken jährlich einbringt. Noch nicht einberechnet ist die zu erwartende Umwegrentabilität.

Vito Stupan, der Präsident der Sportanlagen AG Val Müstair hat sich wohl stellvertretend für viele für diese Schritte mit großer Erleichterung bedankt. Denn zu Beginn der Gemeindenversammlung war der Ausgang der Abstimmungen noch nicht so klar.

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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
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