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Mittwoch, 11 Dezember 2024 14:19

Das sind die „sonx 2025“!

Das Projekt „sonx 2025“ von rocknet.bz nähert sich seinem Höhepunkt: Die Compilation erscheint am 13. Dezember auf den bekanntesten Download- und Streamingportalen und umfasst 11 Lieder von 11 verschiedenen Interpreten und Bands aus Südtirol aus den Bereichen der populären Musik.
 
Durch den Erfolg der Corona-Initiative „sonx 2021“ beflügelt, leitete der Verein rocknet.bz aus der Grundidee ein jährlich wiederkehrendes Projekt in abgespeckter Form in die Wege, das ab nun jedes Jahr im Dezember einen spannenden Querschnitt über die Szene geben soll: Das Album soll jeweils zehn Lieder beinhalten, deren Veröffentlichung mit jeweils 1.500 Euro belohnt wird. Zusätzlich werden jene Lieder auf dem Sampler veröffentlicht, die in der jeweiligen Ausgabe der Rocknet Academy oder durch andere rocknet.bz-Initiativen erscheinen.
 
Nicht weniger als 72 Lieder sind auf einen entsprechenden Aufruf eingesandt worden, und die 13-köpfige Jury hatte die schwierige Aufgabe, zehn davon auszuwählen. „Die Anzahl der Einsendungen hat uns wieder überrascht“, sagt der Präsident von rocknet.bz, Willy Vontavon, „die Szene lebt!“
 
Zu den zehn Gewinnern gesellt sich auch Sophie Tscholl, die im Zuge der neunten Ausgabe der Rocknet Academy mit „November rain“ überzeugt hat – das Lied befindet sich als elfter Track auf dem Album „sonx 2025“. In der jährlich stattfindenden Rocknet Academy werden Bands oder Solomusiker über konzentrierte Coachings kostenfrei durch Experten in den verschiedenen Bereichen geformt. Der beste Teilnehmende erhält am Ende die Studioproduktion einer Single und die Herstellung eines Videos.
 
Nun ist es soweit: Die neue Ausgabe „sonx 2025“ ist ab 13. Dezember auf allen gängigen Streaming- und Download-Plattformen abrufbar.
 
 
Apple Music
 
Spotify (ab 13. Dezember abrufbar)
 
Video von Sophie Tscholl (Rocknet Academy 9)Die Tracklist des Albums:
 
1 - Timbreroots: There’s Still Light
2 - Alex the Judge: Choices
3 - Bita: Safe And Loved
4 - Hubert Dorigatti: My Own Rhythm
5 - The Hillbilly Rednecks Country Edition: Kick The Dust
6 - Martin Perkmann: Wave
7 - DJ Floky: Dreh mich um
8 - Rooftop: Brother
9 - Santoni Family: Wos soll i enk sogn
10 - Since11: Someone to blame
11 - Sophie Tscholl: November Rain (Rocknet Academy)
  
 
Kurzbiografien:
 
Timbreroots
 
Epischer, bis zu fünf-stimmiger Gesang, kunstvoll begleitet von oftmals spezielleren Instrumenten wie der eindrucksvollen Marimba, verleiht den tiefgründigen Songtexten der Kurtatscher Band Timbreroots ein lebendiges und berührendes Element. Die Band, bestehend aus Bandleader und Songwriter Benedikt Sanoll (Leadstimme, Fingerstyle-Gitarre), seinem Bruder Philipp Sanoll (Drums & Percussion, Marimba), Thomas Vicenzi (E-Bass), Sebastian Willeit (Banjo/E-Gitarre) und Simon Oberrauch (Piano/Keyboard), hat bereits mit ihrem Debütalbum „Numen‘s Dreams“ und Songs wie „Let’s Give Them A Chance“ und „Madness“ diverse Preise gewonnen.
 
Alex the Judge
 
Der Brixner Alexander Richter ist bereits seit einigen Jahren sehr aktiv in der Südtiroler Musikszene tätig – und darüber hinaus. Seit 2023 veröffentlicht er auch unter „Alex the Judge“ als Solokünstler Musik, die sich im Rahmen von HipHop, Rhythm&Blues, Neo-Soul, Indie-Pop, Funk und auch Jazz bewegt. Bei Konzerten tritt er mit Liveband auf. Ende 2023 konnte er nach der Veröffentlichung seiner Debut-EP „Shapeshifter“ den Euregio-Musikcontest „Uploadsounds“ für das beste Musikprojekt 2023 gewinnen. Inzwischen will er den Fokus von English auf Deutsch legen.
 
Bita
 
Bita kommt aus Neumarkt und studiert derzeit Pharmazie an der Universität Innsbruck. Musik war schon immer ein sehr wichtiger Teil in ihrem Leben. Seit dem Mittelschulalter hat sie verschiedene Partituren für Orchester und kleinere Formationen komponiert und später auch Songwriting als Passion entdeckt. Im Oktober 2022 wurde ihre erste Single „Cutting Deep“ veröffentlicht. Für 2025 stehen einige Konzerte und Projekte an. 
 
Hubert Dorigatti
 
Der talentierte Gitarrist und Sänger aus Bruneck hat seine musikalische Reise von den Jazzbühnen und einer beeindruckenden Hommage an Bob Dylan mit Laura Willeit zu einem innovativen Blues geführt, der den besten Überseemusikern in nichts nachsteht. Schon mit der Veröffentlichung seines exzellenten Albums „Unbound“ (2017) mit der Band Bayou Side konnte Dorigatti internationale Aufmerksamkeit erregen. Sein neuester Schachzug ist eine EP, die Hubert Dorigatti in Nashville aufgenommen wurde – die Stadt der Aufnahmestudios und besten Session-Musiker. „The Nashville Session" (2023) wurde im Blackbird Studio aufgenommen und umfasst fünf Songs.
 
The Hillbilly Rednecks Country Edition
 
„The Hillbilly Rednecks Country Edition“ ist eine talentierte Country Rock Pop-Band aus Sand in Taufers, die aus einer harmonischen Mischung aus Vocals, Bass, Gitarren und Schlagzeug besteht. Mit Sara Alice Ridolfis und Peppino Adamos Countrysound-Vocals, begleitet von den musikalischen Fähigkeiten von Elisa Pisetta, Gabriel Di Francesco und Davide Ropele, präsentiert die Band ein facettenreiches Repertoire, das die Genres Country, Rock und Pop gekonnt vereint.
 
Martin Perkmann
 
Nach seiner Klavier-Ausbildung am Musikkonservatorium Bozen trat Martin Perkmann Ende der 90er Jahre zum ersten Mal mit seiner Band „Never Mind“ auf die Bühnen des Landes. Spätestens seit seinem Auftritt bei der ORF-Castingshow „Starmania 2002“ steht der Name für seine Stimme und Musik. Inzwischen steht der Bozner seit über 20 Jahren auf allen Bühnen, die Südtirol zu bieten hat: Musicals, Festivals, Theater, Kellerbühnen. Auch als Songwriter für lokale und internationale Künstler konnte er in den vergangenen Jahren überzeugen. Letztes musikalisches Highlight war die Aufführung des autobiografischen Musicals „Sternmanie“ in Bozen – mit 13 ausverkauften Vorstellungen.
 
DJ Floky
 
DJ Floky, ein leidenschaftlicher DJ aus Laas, bringt seit 2008 Menschen mit seinen vielfältigen Musikstilen in Bewegung. Neben Auftritten bei Hochzeiten, Firmenfeiern und Après-Ski-Partys hat er sich durch seine musikalische Vielseitigkeit und seine Fähigkeit, sich perfekt auf das Publikum einzustellen, einen Namen gemacht. Seine kreative Weiterentwicklung, auch durch die Produktion eigener Songs, unterstreicht seine Hingabe für unvergessliche musikalische Momente.
 
Rooftop
 
Rooftop ist das Band-Projekt von Lukas Augscheller; seit 2017 veröffentlicht er seine Songs unter diesem Namen. Mit Songs wie „Sunset“ und „20 Today“ hat der Musiker aus Lana insgesamt hunderttausende Streams allein auf Spotify und so einige Radio-Air-Plays erreicht. Live ist Rooftop mittlerweile zu einer siebenköpfigen Showband geworden, die eine aufwändig produzierte Pop- Rock-Show auf die Bühne bringt – mit einem Mix aus Singer/Songwriter- und Entertainment-Elementen.
 
Santoni Family
 
Seit einigen Jahren sind sie nun schon als Santoni Family aus St. Leonhard in Passeier unterwegs und erobern dabei immer wieder die Herzen ihrer Zuhörer. Das Trio besteht aus der Tochter Lena an der Gitarre, Ukulele, Keyboard und Gesang, dem Papa Peter an der Gitarre und Gesang und der Mama Karin am E-Bass und Gesang. Zusammen verkörpern sie nicht nur eine Band, sondern auch eine Familie. Ihre Musik ist ein bunter Mix aus den 60ern, 70ern und 80ern. Für die Santoni Family ist Musik nicht nur eine Leidenschaft, sondern auch eine Reise, die sie zusammen erleben und leben.
 
Since11
 
Sie sind mitten in den Südtiroler Alpen aufgewachsen – und trotzdem klingt ihre Musik wie ein Cocktail am Strand von Hawaii: Ganz im Surferstyle mit entspannten Retro-Tunes nehmen sich Since11 aus Bozen gemeinsam mit ihren Fans eine Auszeit vom Alltag und tauchen ab in groovige Rhythmen, eingängige Hooklines und lässige Gitarrenriffs. Irgendwo zwischen Indie- und Rockmusik krachen die Stimmen von Claus Stecher und Philipp Trojer aufeinander und verschmelzen in einer selten gehörten Harmonie und Abwechslung.
 
Sophie Tscholl
 
Sophie Tscholl ist eine begeisterte und motivierte Künstlerin aus Marling. Seit ihrem siebten Lebensjahr singt sie für ihr Leben gern und tritt mit ihrer Singlehrerin Birgit Laimer aus Tscherms regelmäßig auf. Im Zuge der Rocknet Academy 9 schrieb Sophie ihren ersten Song „November Rain“, der ihre verträumte Art widerspiegeln soll.
 
 
Brixen, 11. Dezember 2024

Mittwoch, 11 Dezember 2024 14:17

Gefahren an gefrorenen Gewässern

Bei frostigen Temperaturen bilden sich jetzt auf Seen und Flüssen Eisflächen, die zum Darüberspazieren oder Schlittschuhlaufen verlocken - Agentur für Bevölkerungsschutz ruft zur Vorsicht auf

BOZEN (LPA). Eisflächen an Gewässern, die nicht zum Betreten freigegeben sind, bergen Gefahren und können zu lebensgefährlichen Situationen führen, appelliert der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger an die Eigenverantwortung: "Wer über oder auf das Eis von Seen oder Bächen gehen oder darauf Wintersport betreiben möchte, sollte sich vorher gut bei Ortskundigen informieren und auf eventuelle Warnungen der örtlichen Behörden sowie auf Hinweis- und Verbotsschilder achten, die an einigen Gewässern angebracht sind. Im Zweifelsfalle sollte auf jeden Fall vom Betreten der Eisflächen abgesehen werden."

Örtliche Warnhinweise beachten

Örtliche Warnhinweise müssen unbedingt beachtet und Kindern erklärt werden, unterstreicht auch der Direktor des Landesamtes für Zivilschutz Michael Gamper: "Nur weil an einer Stelle das Eis schon dick genug ist, heißt das nicht, dass ein Betreten der Eisfläche auf dem ganzen See oder Bach sicher ist, da das Eis an anderen Stellen vielleicht dünner ist und schneller einbrechen kann; vom Ufer des Gewässers aus ist das nicht immer sichtbar." Auch sollte man sich nicht darauf verlassen, auf das Eis gehen zu können, nur weil sich dort schon andere Menschen befinden.

"Gefahren auf dem Eis": Video der Berufsfeuerwehr

Eine interne Arbeitsgruppe der Berufsfeuerwehr in der Agentur für Bevölkerungsschutz hat ein Video mit dem Titel "Gefahren auf dem Eis" erstellt, um auf die Gefahren auf dem Eis hinzuweisen. Wer ins Eis einbricht, unterkühlt innerhalb weniger Minuten und droht zu ertrinken. Das Video gibt wichtige Hinweise für den Notfall bei gebrochenen Eisflächen und dem Einbruch ins Eis.

Mehr Hinweise für das Betreten von Eisflächen gibt’s online auf dem Portal Sicherheit und Zivilschutz.

mac

Mittwoch, 11 Dezember 2024 08:58

Erhöhung der Lehrpersonenstellen

Landesregierung setzt Schritt zur Stärkung der Bildungsversorgung in Südtirol

BOZEN (LPA). Die Landesregierung hat heute (10. Dezember) beschlossen, die Anzahl der Lehrpersonenstellen um 200 zu erhöhen, um den wachsenden Anforderungen in den Schulwelten gerecht zu werden. Dieser Schritt ist laut Landeshauptmann Arno Kompatscher Teil einer umfassenden Bildungsstrategie, die darauf abzielt, die Qualität der Ausbildung in Südtirol weiter zu steigern und auf die Herausforderungen der sich wandelnden Gesellschaft zu reagieren.

„Bildung bleibt eine zentrale Verantwortung. In Südtirol, einer Region mit einer sprachlich-kulturellen Minderheit, nehmen Schule und Kultur eine Schlüsselrolle ein“, erklärte Kompatscher. „Trotz sinkender Schülerzahlen wird das Bildungsangebot breiter und intensiver. Das bedeutet mehr Unterricht, mehr individuelle Betreuung und maßgeschneiderte Bildungsangebote.“

Die Entscheidung, 200 zusätzliche Lehrpersonenstellen zu schaffen, folgt der Erkenntnis, dass das Bildungssystem vor immer komplexeren Herausforderungen steht. Die Lehrkräfte werden verstärkt in den Bereichen Sprachförderung und  Unterstützung von Kindern mit Migrationshintergrund benötigt. „In einer zunehmend multikulturellen Gesellschaft ist es von entscheidender Bedeutung, auf die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler einzugehen“, sagte Kompatscher.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Förderung der sprachlichen Ausbildung. „Die Trennung der Schulsysteme für die drei Sprachgemeinschaften bleibt ein Garant für den Minderheitenschutz und eine qualitativ hochwertige Ausbildung“, erklärte der Landeshauptmann.

Der Finanzbedarf  beläuft sich auf jährlich 11 Millionen Euro pro Jahr. Diese Mittel sollen die Qualität des Unterrichts erhöhen und insbesondere die Sprachkompetenz und Integration von Schülerinnen und Schülern aus verschiedenen kulturellen und sprachlichen Hintergründen stärken. „Mehr als 9 Prozent der Schülerinnen und Schüler in der deutschen Schule kommen aus nicht-italienischen Familien. Unser Ziel ist es, allen Kindern die bestmöglichen Bildungschancen zu bieten“, so Kompatscher. 

pio

Mittwoch, 11 Dezember 2024 08:57

Hauspflege wird zum ambulanten Betreuungsdienst

Landesregierung passt Regelung aktuellen Erfordernissen an – Neue Leistung für Familien in Notsituationen wird eingeführt

BOZEN (LPA). Die Hauspflege wird ab 1. Jänner 2025 zum ambulanten Betreuungsdienst: Mit einer Anpassung der Regelungen und einem Ausbau der Leistungen will das Land künftig noch stärker im Bereich der häuslichen Pflege unterstützen. Eingebracht wurde der entsprechende Beschluss in die Landesregierung von Landesrätin Rosmarie Pamer. "Die Pflege zu Hause hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen, ungefähr 70 Prozent der Pflegebedürftigen werden zu Hause gepflegt und brauchen dafür Unterstützung", führte die Landesrätin bei der Pressekonferenz im Anschluss an die Sitzung der Landesregierung aus. Die Zahlen aus den vergangenen Jahren hätten gezeigt, dass die Nachfrage nach Unterstützung in der häuslichen Pflege stetig steige: Die Anzahl der zu Hause oder in Tagesstätten betreuten Personen ist von 2022 auf 2023 um mehr als 5 Prozent gestiegen, die erbrachten Leistungen haben sogar um mehr als 10 Prozent zugenommen.

Auch im Landessozialplan 2030 ist ein Ausbau und die Stärkung des Unterstützungsdienstes vorgesehen. Dafür wurde das Leistungsspektrum analysiert und an neue Bedürfnisse angepasst, Zugangskriterien genauer definiert und der Dienst so organisiert, dass Bürokratie abgebaut wird. "Der Bedarf der zu pflegenden Person zu Hause und deren Familie steht dabei im Mittelpunkt", führt Landesrätin Pamer aus. 

Pflege- und Betreuungsleistungen werden ausgebaut

Mit der neuen deutschsprachigen Bezeichnung als ambulanter Betreuungsdienst soll neben dem Pflegeaspekt auch jener der Betreuung stärker in den Fokus gerückt werden. Das Ziel des Dienstes ist der möglichst lange Verbleib eines Menschen in der gewohnten häuslichen Umgebung und dabei die Pflegenden zu unterstützen und vor allem auch zu entlasten. Das Alter als alleiniges Zugangskriterium bei bestimmten Leistungen (wie der Fußpflege) wurde durch den Bedarf ersetzt. Die Tarife bleiben unverändert und betragen je nach Leistung und Einkommenssituation 3,80 bis 24,00 Euro/Stunde.

Neben einigen terminologischen Änderungen, der Neuregelung des Dienstes "Transport und Begleitung" und der Einführung neuer Berufsbilder fällt vor allem die neue Leistung als "Unterstützung für Familien in Notsituationen" ins Auge. Damit wird Familien in einer unvorhersehbaren Notsituation, wie z.B. unvorhergesehener Krankenhausaufenthalt, Unterstützung für eine begrenzte Zeit während des Tages, bei der Haushaltsführung oder bei der Betreuung von Kindern und pflegebedürftigen Familienangehörigen angeboten. Der Dienst kann über den Sozialsprengel beansprucht werden. "In Zusammenarbeit mit anderen Netzwerkpartnern geht es dabei um die Überbrückung dieser schwierigen Situation, um das Familienleben aufrecht zu erhalten", hob Landesrätin Pamer hervor. Man komme mit den Anpassungen den sich geänderten gesellschaftlichen Voraussetzungen nach.

ck

Mittwoch, 11 Dezember 2024 08:56

Lokale Produkte, große Freude

Die Vielfalt Südtirols im Geschenkkorb erleben: Zur Weihnachtszeit steht für viele Südtirolerinnen und Südtiroler die Suche nach dem passenden Geschenk für Familie und Freunde im Mittelpunkt. Die Südtiroler Bauernjugend empfiehlt dabei, auf regionale Produkte zu setzen und mit einem Geschenkkorb voller Südtiroler Qualitätslebensmittel ein besonderes Zeichen zu setzen. Solche Körbe sind gerade zu Weihnachten eine beliebte Möglichkeit, Freude zu schenken.

 

Geschenkkörbe mit heimischen Köstlichkeiten sind nicht nur ein liebevolles Geschenk für Mitarbeitende, Verwandte oder Freunde, sondern unterstützen auch die lokale Landwirtschaft und fördern nachhaltigen Konsum. „Wer regionale Lebensmittel wählt, entscheidet sich für Qualität und leistet gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Stärkung unserer Heimat“, betont Raffael Peer, Landesobmann der Südtiroler Bauernjugend. Südtirol bietet eine große Auswahl an hochwertigen Produkten, die jedes Jahr weiterwächst. Der Kauf heimischer Lebensmittel fördert regionale Wirtschaftskreisläufe, erhält Arbeitsplätze und reduziert Umweltbelastungen durch kurze Transportwege. „Damit tragen wir aktiv zur Nachhaltigkeit bei und sichern die Grundlage für unsere landwirtschaftlichen Betriebe“, erklärt SBJ-Landesleiterin Anna Knottner.

Gleichzeitig ist der Kauf lokaler Produkte ein wertvoller Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft Südtirols. Geschenkkörbe mit Südtiroler Lebensmitteln verbinden Genuss mit Verantwortung und machen die Vielfalt und Einzigartigkeit der Region auf besondere Weise sichtbar. Ein solches Geschenk ist mehr als nur eine Aufmerksamkeit – es ist ein Ausdruck von Wertschätzung für die Region und ihre Menschen.

 

„Roter Hahn“ bürgt für Qualität „Made in Südtirol“

Besondere regionale Produkte sind die Qualitätslebensmittel von „Roter Hahn“. „Das Qualitätssiegel garantiert eine hohe Qualität der Produkte und die heimische Herkunft direkt vom Bauernhof. Beides wird regelmäßig kontrolliert“, sagt Hans J. Kienzl, Leiter der Abteilung Marketing im SBB. 89 Direktvermarkter stellen insgesamt über
900 Produkte in 20 Produktgruppen her. Neben frischem Obst und Gemüse, Pilze, Trockenobst, Fruchtsäfte, -sirupe und -aufstriche, Speiseeis, Kräuter, Käse & Milchprodukte werden unter dem Qualitätssiegel auch Essig, Wein, Destillate, Cider, Bier, Soßen und Eingelegtes, Freilandeier, Honig, Brot, Nudeln und Getreide, Frischfleisch sowie Speck und Würste angeboten.

Die „Roter Hahn“-Produkte können ab Hof, in vielen Lebensmittel-Einzelhandelsgeschäften, in zahlreichen Feinkostläden und als eigens angefertigter Geschenkskorb in den „Pur Südtirol“-Geschäften gekauft werden. Zusätzlich können Interessierte die Qualitätsprodukte auch online im Produktshop auf www.roterhahn.it/onlineshop bestellen und so Mitarbeitern, Verwandten und Bekannten eine Freude bereiten.

Landesregierung stimmt auf Vorschlag von Landwirtschaftslandesrat Luis Walcher einer Erhöhung der Beiträge für Innenmechanisierung zu - Beihilfen für Melkanlagen, Heubelüftungen, Entmistungsanlagen

BOZEN (LPA). "Mein Anliegen ist es, durch die Abänderung der Richtlinien für die Förderung von Investitionen in landwirtschaftliche Unternehmen vor allem die Milchviehbetriebe zu stärken, weil sie ein wichtiger Pfeiler der Südtiroler Berglandwirtschaft sind", betont Landwirtschaftslandesrat Luis Walcher. Aus diesem Grund hat er gestern der Landesregierung vorgeschlagen, die Beiträge für die Innenmechanisierung anzuheben.

"Die Beiträge für die Innenmechanisierung in ländlichen Betrieben – insbesondere  Melkanlagen, Heubelüftungen oder Anlagen oder Geräte für die Entmistung - wurden im Laufe der vergangenen zehn Jahre nur geringfügig angepasst, die Kosten hingegen sind beträchtlich angestiegen", erläutert Landesrat Walcher den Grund für die Anpassung der im Jänner 2023 genehmigten Richtlinien für die Förderung von Investitionen in landwirtschaftliche Unternehmen.

"Diese Maßnahmen", unterstreicht Landesrat Walcher, "dienen dazu, Milchviehbetriebe als solche zu erhalten. Auch auf den Höfen sind die Familien kleiner geworden, und viele führen den Betrieb als Nebenerwerb, weshalb die Vereinbarkeit von landwirtschaftlichem Betrieb, Nebenberuf und Familie eine große Herausforderung ist. Deshalb gilt es, die Innenmechanisierung als Arbeitserleichterung zu fördern."

Die wesentlichen Punkte der nun beschlossenen Änderung sind die Erhöhung der Beihilfe für Melkanlagen, Melkroboter und andere Melksysteme und Entmistungsanlagen sowie die Anhebung der Beihilfe für Errichtung, Umbau, Sanierung oder Erwerb von Betriebsgebäuden zur Unterbringung des Viehs oder landwirtschaftlicher Maschinen.

Vor allem für die Produktion von Heumilch ist es wichtig, ausgezeichnete Futterqualität zu haben, weshalb die Heubelüftungen zunehmend an Bedeutung gewinnen, da in vielen Betrieben diese auch mit eigenem Strom durch Solarzellen funktionieren.

mac

Dienstag, 10 Dezember 2024 13:56

Landesregierung legt Baukosten für 2025 fest

Voraussetzungen für eine Erhöhung sind gegeben - Kosten je Kubikmeter liegen ab dem neuen Jahr bei 465 Euro - Bei Konventionalfläche sind 1857 Euro pro Quadratmeter vorgesehen

BOZEN (LPA). Die Landesregierung hat heute (10. Dezember 2024), auf Vorschlag von Wohnlandesrätin Ulli Mair, eine Anpassung der Baukosten je Quadratmeter und Kubikmeter vorgenommen. Diese hat sich als notwendig erwiesen, da das Landesinstitut für Statistik (ASTAT) die Steigerung der Baukosten in den Monaten Juni 2022 bis Juni 2024 für die Gemeinde Bozen mit 2,2 Prozent bemessen hatte. Bei einer Änderung die über einem Prozent liegt, sind die Voraussetzungen für eine Neuberechnung der Baukosten gegeben. 

Diese hat die Landesregierung nun vorgenommen und zwar vom 1. Jänner 2025 bis zum 31. Jänner 2025. Die Baukosten je Kubikmeter wurden mit 465 Eurofestgelegt. Die Baukosten je Quadratmeter Konventionalfläche hingegen wurden mit 1857 Euro beziffert. 

Die gesetzlichen Baukosten in Südtirol dienen als Grundlage für verschiedene wichtige Berechnungen im Wohnungswesen, zum Beispiel: 

  • die Baukostenabgabe in den Gemeinden
  • die Festlegung des Landesmietzinses
  • den Mietzins für konventionierte und Sozialwohnungen
  • die maximalen Kosten für WOBI-Bauprogramme
  • den Höchstpreise für Wohnungen auf gefördertem Grund.

pir

Grenzüberschreitende Busverbindung zwischen Müstair und Mals wird bis Dezember 2025 weitergeführt - Land Südtirol investiert über 411.000 Euro in Dienst für Pendelnde und Reisende

MALS (LPA). Die Landesregierung hat heute (10. Dezember) beschlossen, die Buslinie Müstair-Mals für ein weiteres Jahr zu finanzieren. "Diese Verbindung ist ein essenzielles Angebot für Grenzpendelnde und Reisende im Vinschgau", sagt Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, der den Beschluss eingebracht hat. Neben der neuen Verbindung nach Landeck in Tirol bleibe auch die Strecke in die Schweiz Teil der strategischen Planung des Landes für einen zukunftsfähigen Nahverkehr, der Menschen über Grenzen hinweg verbindet und gleichzeitig die Umwelt schone, erklärt Alfreider.

Die Linie 811, betrieben von der "PostAuto AG" im Auftrag des KantonsGraubünden, verbindet Zernez mit Mals und wird nun laut Landesregierungsbeschluss vom 15. Dezember 2024 bis 13. Dezember 2025 weitergeführt. Das Land Südtirol investiert dafür 411.114 Euro, die heute zweckgebunden wurden und die an den Kanton Graubünden zur Mitfinanzierung des Dienstes erstattet werden.

san

Dienstag, 10 Dezember 2024 10:51

Überwinterungsstrategien bei Tieren

Ein paar winterliche Überlebensstrategien von Alpentieren und -pflanzen stelle in diesem Beitrag vor. Vereinfacht und in einer systematisierenden Übersicht kann man aktive und passive Überwinterer unterscheiden.

Von Wolfgang Platter, dem vormaligen Direktor des Nationalparks Stilfserjoch

 

Bei den Überwinterungsstrategien der Tiere in den Alpen können wir zwischen aktiven und passiven Überwinterern unterscheiden. Passive Überwinterer verschlafen den Winter an geschützten Plätzen oder fallen in bewegungslose Starre. Die Lebensfunktionen werden auf ein niedriges Energieniveau reduziert. Unter Verlust an Körpergewicht zehren die passive Überwinterer an ihren Energie-Reserven, welche sie sich in Form von Körperfett in der aktiven Phase ihres Biorhythmus´ angefressen haben. Aktive Überwinterer bleiben auch im Winter aktiv, drosseln aber diese ihre Aktivität, suchen geschützte Ruheplätze auf und versuchen, mit dem reduzierten Nahrungsangebot zu Rande zu kommen. Wiederholte Störungen der Tiere in diesen ihren winterlichen Lebensräumen können für die aktiven Überwinterer lebensbedrohlich werden, weil sie für ihre Flucht Energie verbrauchen, die sie aus dem knappen Nahrungsangebot nicht oder nur unzureichend ergänzen können. Der ökologisch gebildete, naturverbundene Schitourengeher, Schneeschuhwanderer, Eisfallkletterer meidet daher die Wintereinstände von Gebirgstieren.

Dem Winter ausweichen
Dem Winter auszuweichen ist eine weitere Überwinterungsstrategie. Dieser Strategie bedienen sich beispielsweise die Zugvögel. Zu den Zugvögeln gehören aus der heimischen Vogelfauna vor allem die Insektenfresser-Arten. Da es im Winter im Alpenklima keine Insekten gibt, würden diese Vogelarten verhungern. Dem Hungertod entgehen sie durch Abwanderung in südliche, wärmere Länder dies- und jenseits des Mittelmeeres. Kurzstreckenzieher wie die Bachstelze (Motacilla alba) kehren im Frühjahr zeitiger, schon ab Februar in ihr sommerliches Brutgebiet zurück. Infolge der Erderwärmung überfliegen manche Vogelarten schon nicht mehr das Mittelmeer, sondern überwintern in Südeuropa. Langstreckenzieher hingegen wie die Rauchschwalbe (Hirundo rustica), park2der Mauersegler (Apus apus), der Kuckuck (Cuculus canorus) und der Neuntöter (Lanius collurio) fliegen im Herbst in das subsaharianische Afrika und sind im Frühjahr Spätheimkehrer mit Rückkehr erst im Mai.
Wegfliegen als Überwinterungsstrategie gibt es nicht nur bei den Zugvögeln, sondern erstaunlicherweise auch bei den Schmetterlingen. Der Admiral (Vanessa atalanta) ist so ein weitfliegender Wanderfalter. Mit seiner Herbstpopulation überfliegt er das Mittelmeer nach Afrika und kehrt im Frühjahr mit einer neuen Generation in die Alpen zurück. Drei Viertel von den fast 7.400 in Südtirol beobachteten Tierarten gehören zu den Insekten als den wirbellosen Tieren (Invertebratae).Auch bei den Insekten gibt es verschiedenste Überwinterungsstrategien. Bei den Schmetterlingen ist das Überwinterungsstadium häufig das Ei oder die Puppe als Ruhestadien, nicht die Raupe als Fressstadium oder der Falter als Vollinsekt. Eine Ausnahme bildet der Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni), der als Vollinsekt überwintert und unter den Tagfaltern eine der längsten Lebensdauern hat. Hummeln und Wespen bilden Sommerstaaten, im Herbst stirbt das Volk ab und es überwintert nur die befruchtete Königin, die im nächsten Frühjahr wieder einen neuen Saisonsstaat aufbaut. Honigbienen und Ameisen dagegen leben in Dauerstaaten: Es überwintert das ganze Volk, indem es bei den Honigbienen eine Wintertraube bildet oder sich bei den Ameisen in die tieferen frostfreien Bodenschichten unterhalb des Ameisenhügels zurückzieht. In der Bienentraube erzeugen die äußeren Bienen durch Flügelschlagen Wärme für die Bienen im Inneren der Traube. Bei Ermüdung wechseln sich die Bienen von außen nach innen ab.

Vorratshaltung
Der Tannenhäher, dialektal die Zirbmgratsch (Nucifraga caryocatactes) ist ein ganzjähriger Standvogel und als Bewohner des Bergwaldes eng an die Zirbe gebunden. Es gibt eine enge Symbiose zwischen dem Tannenhäher und der Zirbe: Der Vogel ernährt sich fast ausschließlich von Zirbelnüssen. Für den Winter legt er Nahrungsvorräte im Boden, zwischen Baumwurzeln, in Moospolstern oder Felsspalten an. Etwa 80% seiner bis zu 5.000 Nahrungsdepots kann der Tannenhäher in einer durch Schnee gegenüber dem Herbst in ihrem Aussehen völlig veränderten Landschaft wiederfinden. Der Wintervorrat besteht aus bis zu 100.000 Nüssen, was 3-5 kg Gewicht entspricht. Jene Zirbensamen, die der intelligente Rabenvogel nicht mehr finden kann, keimen im Frühjahr zu jungen Bäumchen aus. Wenn man im Bergwald einen dichten Pulk von Zirbenkeimlingen findet, verweist dies auf einen ganzen Zirbenzapfen mit seinen etwa zwei Dutzend Samen, den der Tannenhäher nicht mehr gefunden hat. Aus der engen Beziehung zwischen Futterbaum und Vogel wird der Tannenhäher auch als „Zirbenwaldgärtner“ bezeichnet: Die Zirbe bietet dem Vogel Nahrung, der Vogel trägt zur Verbreitung und Verjüngung des Zirbenwaldes bei. Aus nicht mehr aufgefundenen Verstecken wachsen Zirben auch an besonders extremen und hochgelegenen Standorten wie Felsspalten und -rissen mit kleinsten Humusvorräten als Mutterboden. Die Zirbe bildet an manchen Extremstandorten nach oben eine zerfranste Baumgrenze mit Einzelbäumen, weil der Tannenhäher seine Verstecke für die Zirbelnüsse unregelmäßig verteilt und auch weit oberhalb der geschlossenen Waldgrenze sucht.

 

 

Nahrungsumstellung
Flexibilität ist auch bei den Tieren eine evolutionäre Trumpfkarte. Insektenfressende Vögel wie die Kohlmeise (Parus major) und andere Meisen-Arten stellen im Winter auf ölhaltige Sonnenblumenkerne oder andere Sämereien um, die wir ihnen am Futterhäuschen anbieten. Durch diese Nahrungsumstellung können auch Vögel als Insektenfresser bei uns als Standvögel überwintern.
Der Rothirsch (Cervus elaphus) ernährt sich im Sommer zu 85% aus Gräsern und zu 15% aus Kräutern, im Winter sinkt der Anteil der Grasnahrung auf 60% und der Anteil an schwer verdaulichen Nadeln von Bäumen beträgt bis zu 35%. Der Schneehase (Lepus timidus) nimmt im Sommer mehr als die Hälfte seiner Nahrung aus Gräsern, etwa 5% aus Kräutern und 45% aus Nadeln auf, im Winter machen die Nadelbäume, v.a. Latschen ¾ und die Gräser nur mehr ¼ seiner Nahrung aus.

Standortwechsel
Eine weitere Überwinterungsstrategie mancher Arten von Alpentieren sind die vertikalen Wanderungen von den Bergen in die Talsohlen oder allgemeiner von den Sommereinständen in die Wintereinstände. Bekannt sind die Einfälle der Alpendohlen (Pyrrhocorax pyrrhocorax), weil sie als Schwarmvögel besonders auffällig sind und bei Schlechtwetter oder Wetterumbrüchen in der Talsohle einfallen, um auf den abgeernteten Apfelwiesen nach Früchten zu suchen. Die Alpendohlen sind mit diesen ihren Einflügen in die Wohnumgebung der Menschen zu Wetterpropheten und laut Volksmund Ankünder von Schneefall geworden. Die Alpendohlen fliegen nach ihren Talinvasionen untertags aber täglich an ihre nächtlichen Schlafplätze im Hochgebirge zurück.
Der Steinbock (Capra ibex) ist mit seinem massigen Körper und auf seinen eher kurzen Beinen schwerfällig im Tiefschnee. Im Winter sucht er steile Südflanken auf, die lange besonnt sind und an denen der Schnee schneller abschmilzt oder wegen der Geländesteilheit abrutscht und so die karge Nahrung dürrer Gräser freigibt.
Die Gämse (Rupicapra rupicapra) ist schlank, hochbeinig und ein guter Läufer auf Schnee, weil die Klauen ihres Paarhufes weit spreizbar sind und das Tier durch die vergrößerte Auftrittsfläche nicht park3so tief in den Schnee einbricht. Gämsen und Schneehühner (Lagopus muta) sind beide aktive Überwinterer und suchen für die winterliche Nahrungsaufnahme bevorzugt auch windapere Grate auf, von denen der Bergwind den Schnee verfrachtet und die Gämsheide oder Alpenazalee (Loiseleuria procumbens) freigeblasen hat. Die ledrigen, zellulosehaltigen und damit schwer verdaulichen Rollblättchen und Knospen dieses Zwergstrauches bilden die Überlebensration für diese kälteresistenten Hochgebirgsbewohner.

Winterschläfer
Die Überwinterungsstrategie des Alpen-Murmeltieres (Marmota marmota) heißt Erdhöhle, Vorratshaltung und Dauerschlaf. Murmeltiere sind pflanzenfressende Säuger, die sich ursprünglich in Nordamerika entwickelt hatten. Als in einer Kaltzeit eine Landbrücke zwischen Nordamerika und Eurasien bestand, wanderten sie in die Graslandschaften und Steppen unseres Kontinents ein. Als pontisch innerasiatisches Faunenelement haben die Murmeltiere dann nach den Eiszeiten die Alpen wieder besiedelt. Ihr Lebensraum sind heute die alpinen Rasengesellschaften oberhalb der Waldgrenze. Dort leben sie in sozial organisierten Familienverbänden. In den Sommermonaten fressen sie sich aus pflanzlicher Nahrung eine Fettschicht für den Winter an und legen in ihren Erdröhren und -kammern Futtervorräte an. Ein warnender Wächter warnt die Sippe beim Weiden mit schrillen Pfiffen vor dem Steinadler als Überraschungsjäger aus der Luft. In unseren Bergen stellen die Murmeltiere im Sommer 90% der Beute für den Steinadler dar. Und auf den Warnpfiff des Wächters versucht sich die ganze Sippe durch Flucht in den schützenden Erdbau in Sicherheit zu bringen. Dem Winter weicht das Murmeltier durch einen Dauerschlaf in der wohligen, heugepolsterten Erdhöhle aus. Die Lebensfunktionen werden extrem gedrosselt: Die Herzfrequenz sinkt von sommerlichen 130 Schlägen pro Minute auf 15, der Atemrhythmus von 30 Zügen auf 4-5 pro Minute und die Körpertemperatur fällt von 37,7 auf 2,6° C. Für 160 Tage Winterschlaf wird nur so viel Energie verbraucht wie für 12 Tage aktives Leben. Unter einer kritischen Schwellentemperatur wird es für das Murmeltier lebensbedrohend, es wacht auf, bewegt sich, gewinnt aus der Bewegung Wärmeenergie und steigert seine Körpertemperatur. Bei erhöhter Körpertemperatur verfällt es wieder in den Dauerschlaf. Im Frühjahr, zur Zeit der Schneeschmelze wird es aufwachen und bis zu einem Drittel seines Körpergewichtes verloren haben. Die geleerten Fettdepots werden durch das sommerliche Mastfressen wieder aufgefüllt werden.
Auch das Eichhörnchen (Sciurus sciurus) ist ein Winterschläfer mit Vorratshaltung. Sinkt seine Körpertemperatur zu stark, erwacht es in seinem Kobel, frisst bevorratete Nüsse aus dem nahen Versteck, gewinnt daraus Energie und Körperwärme und schläft weiter.
Der Braunbär (Ursus arctos) ist ebenfalls ein Winterschläfer in Höhlen. Die Bärin gebiert sogar im Winterschlaf ihre Jungen. Bärenjunge sind im Verhältnis zur Körpergröße der erwachsenen Tiere unterdurchschnittlich klein und beim Wurf kaum größer als ein Meerschweinchen. Auch Bärenjunge werden nackt und blind geboren. Dank der sehr fett- und eiweißreichen Muttermilch der Bärin gedeihen die Jungen aber schnell. Sie haben eine stark ausgeprägte extrauterine Wachstumsphase, aber wenige angeborene Verhaltensweisen, sondern sehr viel erlerntes Verhalten: Das meiste, was sich das Bärenjunge an Verhalten aneignet, lernt es von seiner Mutter. Zum Instinktverhalten der erwachsenen männlichen Bären gehört die Eigenheit, Junge der eigenen Art anzugreifen und zu töten. Diese arteigene Aggression der Bärenmännchen soll bei der verwaisten Bärin vorzeitige Brunft auslösen, das Ziel des begattungswilligen Bären. Junge führende Bärinnen fliehen daher als Schutzmaßnahme vor den Männchen. Im Laufe der Evolution hat sich auch das Vertreiben der männlichen Jungen durch die eigene Bärenmutter herausgebildet. Bärinnen setzen im fruchtbaren Alter alle zwei Jahre einen Wurf. Bis zur Geburt der nächsten Jungen dürfen die Jungen des vorausgehenden Wurfes bei der Bärin verbleiben, dann werden die männlichen Jungen, gleichsam präventiv, vertrieben, damit sie bei eintretender Geschlechtsreife nicht die jüngeren Geschwister attackieren und töten. Diese männlichen Jungbären sind dann weiträumige Streuner auf der Suche nach einem neuen Territorium. Die männlichen Bären der Braunbärenpopulation in der trentiner Adamello-Brenta-Gruppe wandern im Alpenbogen weitum. Weibchen mit und ohne Jungen verbleiben hingegen immer noch in einem flächenmäßig viel kleineren Kerngebiet im Trentino. Alle, seit dem Jahre 2005 auch in Südtirol ein- und durchziehenden Bären der Adamello-Brenta-Population waren bis heute ausschließlich Männ-chen.

Winterstarre
Die Winterstarre ist eine sehr häufige Strategie vieler Tierarten, den lebensfeindlichen Jahresabschnitt zu überstehen. Unter den fünf Klassen der Wirbeltiere (Vertebratae) sind die beiden Klassen der Vögel und Säugetiere eigenwarme Tiere, d.h. sie können ihre Körpertemperatur selbst regulieren und konstant halten. Die Fische, Lurche und Kriechtiere sind hingegen wechselwarme Tiere. Wechselwarme Tiere haben keine eigene Regulierung ihrer Körpertemperatur, sie nehmen mit ihrem Körper die Umgebungstemperatur an. Eidechsen und Schlangen als Vertreter der Kriechtiere z.B. werden nach nächtlicher Auskühlung im Sommer erst nach stundenlangem morgendlichem Sonnenbad auf einer Steinplatte beweglich, flink und beutefähig.
Viele wechselwarmen Tiere fallen im Hochgebirgswinter in Kältestarre: Eidechsen in Mauer- oder Gesteinsritzen, Frösche und Kröten in Laubhäufen, die einheimischen Fischarten der Karpfenartigen (Cyprinidae) im Bodenschlamm von stehenden Gewässern. Wasser hat bei +4° C seine größte Dichte, das schwere Wasser sinkt somit auf den Seegrund ab und friert nie, wenn der See tief genug ist. Diese sogenannte Dichteanomalie des Wassers ist der Grund, dass Gewässer von der Oberfläche nach unten zufrieren und nicht umgekehrt. Die Eisdecke wird bei anhaltendem Frost in ihrer Schichtmächtigkeit dicker, wirkt aber als Isolator, schützt das Wasser am Grund vor Frost und sichert damit das winterliche Überleben der kiemenatmenden Wasserbewohner am Gewässergrund.
Unter den einheimischen Fischarten sind die Forellenartigen (Salmonidae) hingegen winteraktiv. Sie sind Kaltwasser-Laicher der Fließgewässer. In der Laichzeit ziehen Forellen und Äschen fluss- und bachaufwärts bis in langsam fließende und sauerstoffreiche Quellbäche und Rinnsale und legen dort in den Wintermonaten ihre Eier ab. Deswegen ist der Winter bis Mitte Februar für diese Fischarten die Schonzeit.
Unter den eigenwarmen Säugetieren nehmen die Fledermäuse eine Sonderstellung ein. Die borealen und submediterranen Arten dieser Flugsäuger fallen in ihren Winterquartieren ebenfalls in Kältestarre. Die obervinschgauer vormaligen Militärbunker, aber auch Felshöhlen und ausgefaulte Baumstämme bieten geeignete Überwinterungsgebiete für die verschiedenen Fledermausarten: hohe Luftfeuchtigkeit bei Frostfreiheit oder nur leichten Minusgraden.

Winterbrüter
Sie werden jetzt verharren und nicht so recht an die verkehrte Welt glauben wollen. Wie war das gerade vorhin? Der Winter ist für Alpentiere der Auslesefaktor schlechthin und dann soll es Tierarten geben, die sich unter solchen Extremsituationen fortpflanzen? In der Tat, es gibt z.B. unter den einheimischen Vögeln winterbrütende Arten. Der Fichtenkreuzschnabel (Loxia curvirostra) gehört zu ihnen. Er ernährt sich fast ausschließlich von den ölhaltigen Samen der Fichten- und Lärchenzapfen. Die Flügelsamen dieser beiden Nadelholzarten reifen im Spätherbst. Und fallen im Winter aus. Für den Kreuzschnabel bringt der Winter also Nahrung in Fülle. Sein überkreuzter Ober- und Unterschnabel funktioniert wie eine Spreizzange, mit welcher der Vogel die Schuppen der Zapfen geschickt aufspreizt oder spaltet und so die Samen aus den Coniferen-Zapfen hervorholt. Das winterliche Nahrungsoptimum begünstigt den Brut- und Aufzuchtserfolg und daher hat der Fichtenkreuzschnabel seine Brutperiode in den Winter verlegt.
Winterbrüter ist auch der Bartgeier (Gypaetus barbatus).Als vermeintlicher Lämmergeier zu Unrecht in Verruf geraten, wurde er in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durch gnadenlose menschliche Verfolgung im Alpenbogen vollkommen ausgerottet. Dank eines Wiederansiedlungsprojektes, das 1986 begonnen worden ist und dessen Gründertiere aus zoologischen Gärten stammen, ist der Bartgeier wieder in die Alpen zurückgekehrt. 1997, 11 Jahre nach dem Beginn des Wiederansiedlungsprojektes ist die erste Naturbrut in den Alpen erfolgt. Seit 2015 brütet ein Bartgeier-Paar wieder erfolgreich im Martelltal, seit 2017 ein zweites im Trafoital. 2024 gab es in Südtirol sieben brütende Bartgeierpaare. Der Bartgeier ist ein reiner Aasfresser und sein volkstümlicher Name Lämmergeier hat ihm zu Unrecht den Kragen gekostet. Weder der Schnabelbau noch die Ausformung der Füße und Zehenkrallen befähigen den Bartgeier, lebende Beute zu schlagen. Im Gegensatz zum Steinadler ist der Bartgeier kein Grifftöter. Der Bartgeier ist das oberste Glied einer Nahrungskette. Wenn die Fleischfresser wie Steinadler, Kolkrabe, Rotfuchs und Marder sich an einem Beutetier bedient haben und nur mehr das Skelett übriggeblieben ist, schlägt die Stunde des Bartgeiers: Dieser Altweltgeier kann Knochen auflösen und brechen. Die Magensäure des Bartgeiers entspricht in ihrem Säuregrad der Salzsäure und kann den Kalk als Knochenbausubstanz auflösen. Röhrenknochen enthalten in ihrem Inneren das fett- und eiweißreiche Knochenmark. Mit seiner Magensäure hat sich der Bartgeier diese spezielle Nahrungsnische konkurrenzlos erschlossen. Sind die Skelettknochen eines Beutetieres zu groß, um als Ganzes verschlungen zu werden, nimmt sie der Bartgeier in den Schnabel, fliegt damit auf und lässt sie aus luftiger Höhe gezielt auf Steinplatten, so genannte Knochenschmieden abfallen. Diese Abwürfe wiederholt er so lange, bis der Knochen zerschellt und sein energiereiches Mark freigibt. Weil das Angebot an Fallwild im ausapernden Winter am größten ist, ist auch der Bartgeier zum Winterbrüter geworden. Das Weibchen legt zwischen Dezember und Jänner seine Eier und die Jungen schlüpfen nach fast 60-tägiger Brutzeit im ausklingenden Bergwinter Ende April Anfang Mai. Bartgeier legen nur zwei Eier im Abstand von sieben Tagen. Da die Eier schon vom ersten Ei an fest bebrütet werden, schlüpft das erste Junge sieben Tage vor dem zweiten, wenn beide Eier befruchtet waren und erfolgreich bebrütet wurden. Jungvögel wachsen in ihren ersten Lebenswochen sehr schnell und dadurch ist das erste Junge beim Schlupf des zweiten bereits deutlich größer. Die Bartgeier-Eltern vernachlässigen das jüngere und damit kleinere Geschwister in der Fütterung. Das größere Junge verdrängt das kleinere außerdem bei der Fütterung und hackt es auch aktiv mit Schnabelhieben. Das Zweitgeschlüpfte verendet. Nach dem Brudermord von Kain und Abel in der Bibel wird die Vernachlässigung bzw. Tötung in der Verhaltensforschung als Kainismus bezeichnet. Das zweite Ei ist beim Bartgeier also eine biologische Reserve. Bartgeier-Eltern ziehen nie beiden Jungen auf. Auch Steinadler (Aquila chrysaetos) legen nur zwei Eier, ziehen in Jahren mit gutem Nahrungsangebot aber beide Jungen und in nahrungsknappen Jahren nur ein Junges auf. Man spricht beim Steinadler von fakultativem Kainismus.


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