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Dienstag, 10 Dezember 2024 10:51

Überwinterungsstrategien bei Tieren

Ein paar winterliche Überlebensstrategien von Alpentieren und -pflanzen stelle in diesem Beitrag vor. Vereinfacht und in einer systematisierenden Übersicht kann man aktive und passive Überwinterer unterscheiden.

Von Wolfgang Platter, dem vormaligen Direktor des Nationalparks Stilfserjoch

 

Bei den Überwinterungsstrategien der Tiere in den Alpen können wir zwischen aktiven und passiven Überwinterern unterscheiden. Passive Überwinterer verschlafen den Winter an geschützten Plätzen oder fallen in bewegungslose Starre. Die Lebensfunktionen werden auf ein niedriges Energieniveau reduziert. Unter Verlust an Körpergewicht zehren die passive Überwinterer an ihren Energie-Reserven, welche sie sich in Form von Körperfett in der aktiven Phase ihres Biorhythmus´ angefressen haben. Aktive Überwinterer bleiben auch im Winter aktiv, drosseln aber diese ihre Aktivität, suchen geschützte Ruheplätze auf und versuchen, mit dem reduzierten Nahrungsangebot zu Rande zu kommen. Wiederholte Störungen der Tiere in diesen ihren winterlichen Lebensräumen können für die aktiven Überwinterer lebensbedrohlich werden, weil sie für ihre Flucht Energie verbrauchen, die sie aus dem knappen Nahrungsangebot nicht oder nur unzureichend ergänzen können. Der ökologisch gebildete, naturverbundene Schitourengeher, Schneeschuhwanderer, Eisfallkletterer meidet daher die Wintereinstände von Gebirgstieren.

Dem Winter ausweichen
Dem Winter auszuweichen ist eine weitere Überwinterungsstrategie. Dieser Strategie bedienen sich beispielsweise die Zugvögel. Zu den Zugvögeln gehören aus der heimischen Vogelfauna vor allem die Insektenfresser-Arten. Da es im Winter im Alpenklima keine Insekten gibt, würden diese Vogelarten verhungern. Dem Hungertod entgehen sie durch Abwanderung in südliche, wärmere Länder dies- und jenseits des Mittelmeeres. Kurzstreckenzieher wie die Bachstelze (Motacilla alba) kehren im Frühjahr zeitiger, schon ab Februar in ihr sommerliches Brutgebiet zurück. Infolge der Erderwärmung überfliegen manche Vogelarten schon nicht mehr das Mittelmeer, sondern überwintern in Südeuropa. Langstreckenzieher hingegen wie die Rauchschwalbe (Hirundo rustica), park2der Mauersegler (Apus apus), der Kuckuck (Cuculus canorus) und der Neuntöter (Lanius collurio) fliegen im Herbst in das subsaharianische Afrika und sind im Frühjahr Spätheimkehrer mit Rückkehr erst im Mai.
Wegfliegen als Überwinterungsstrategie gibt es nicht nur bei den Zugvögeln, sondern erstaunlicherweise auch bei den Schmetterlingen. Der Admiral (Vanessa atalanta) ist so ein weitfliegender Wanderfalter. Mit seiner Herbstpopulation überfliegt er das Mittelmeer nach Afrika und kehrt im Frühjahr mit einer neuen Generation in die Alpen zurück. Drei Viertel von den fast 7.400 in Südtirol beobachteten Tierarten gehören zu den Insekten als den wirbellosen Tieren (Invertebratae).Auch bei den Insekten gibt es verschiedenste Überwinterungsstrategien. Bei den Schmetterlingen ist das Überwinterungsstadium häufig das Ei oder die Puppe als Ruhestadien, nicht die Raupe als Fressstadium oder der Falter als Vollinsekt. Eine Ausnahme bildet der Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni), der als Vollinsekt überwintert und unter den Tagfaltern eine der längsten Lebensdauern hat. Hummeln und Wespen bilden Sommerstaaten, im Herbst stirbt das Volk ab und es überwintert nur die befruchtete Königin, die im nächsten Frühjahr wieder einen neuen Saisonsstaat aufbaut. Honigbienen und Ameisen dagegen leben in Dauerstaaten: Es überwintert das ganze Volk, indem es bei den Honigbienen eine Wintertraube bildet oder sich bei den Ameisen in die tieferen frostfreien Bodenschichten unterhalb des Ameisenhügels zurückzieht. In der Bienentraube erzeugen die äußeren Bienen durch Flügelschlagen Wärme für die Bienen im Inneren der Traube. Bei Ermüdung wechseln sich die Bienen von außen nach innen ab.

Vorratshaltung
Der Tannenhäher, dialektal die Zirbmgratsch (Nucifraga caryocatactes) ist ein ganzjähriger Standvogel und als Bewohner des Bergwaldes eng an die Zirbe gebunden. Es gibt eine enge Symbiose zwischen dem Tannenhäher und der Zirbe: Der Vogel ernährt sich fast ausschließlich von Zirbelnüssen. Für den Winter legt er Nahrungsvorräte im Boden, zwischen Baumwurzeln, in Moospolstern oder Felsspalten an. Etwa 80% seiner bis zu 5.000 Nahrungsdepots kann der Tannenhäher in einer durch Schnee gegenüber dem Herbst in ihrem Aussehen völlig veränderten Landschaft wiederfinden. Der Wintervorrat besteht aus bis zu 100.000 Nüssen, was 3-5 kg Gewicht entspricht. Jene Zirbensamen, die der intelligente Rabenvogel nicht mehr finden kann, keimen im Frühjahr zu jungen Bäumchen aus. Wenn man im Bergwald einen dichten Pulk von Zirbenkeimlingen findet, verweist dies auf einen ganzen Zirbenzapfen mit seinen etwa zwei Dutzend Samen, den der Tannenhäher nicht mehr gefunden hat. Aus der engen Beziehung zwischen Futterbaum und Vogel wird der Tannenhäher auch als „Zirbenwaldgärtner“ bezeichnet: Die Zirbe bietet dem Vogel Nahrung, der Vogel trägt zur Verbreitung und Verjüngung des Zirbenwaldes bei. Aus nicht mehr aufgefundenen Verstecken wachsen Zirben auch an besonders extremen und hochgelegenen Standorten wie Felsspalten und -rissen mit kleinsten Humusvorräten als Mutterboden. Die Zirbe bildet an manchen Extremstandorten nach oben eine zerfranste Baumgrenze mit Einzelbäumen, weil der Tannenhäher seine Verstecke für die Zirbelnüsse unregelmäßig verteilt und auch weit oberhalb der geschlossenen Waldgrenze sucht.

 

 

Nahrungsumstellung
Flexibilität ist auch bei den Tieren eine evolutionäre Trumpfkarte. Insektenfressende Vögel wie die Kohlmeise (Parus major) und andere Meisen-Arten stellen im Winter auf ölhaltige Sonnenblumenkerne oder andere Sämereien um, die wir ihnen am Futterhäuschen anbieten. Durch diese Nahrungsumstellung können auch Vögel als Insektenfresser bei uns als Standvögel überwintern.
Der Rothirsch (Cervus elaphus) ernährt sich im Sommer zu 85% aus Gräsern und zu 15% aus Kräutern, im Winter sinkt der Anteil der Grasnahrung auf 60% und der Anteil an schwer verdaulichen Nadeln von Bäumen beträgt bis zu 35%. Der Schneehase (Lepus timidus) nimmt im Sommer mehr als die Hälfte seiner Nahrung aus Gräsern, etwa 5% aus Kräutern und 45% aus Nadeln auf, im Winter machen die Nadelbäume, v.a. Latschen ¾ und die Gräser nur mehr ¼ seiner Nahrung aus.

Standortwechsel
Eine weitere Überwinterungsstrategie mancher Arten von Alpentieren sind die vertikalen Wanderungen von den Bergen in die Talsohlen oder allgemeiner von den Sommereinständen in die Wintereinstände. Bekannt sind die Einfälle der Alpendohlen (Pyrrhocorax pyrrhocorax), weil sie als Schwarmvögel besonders auffällig sind und bei Schlechtwetter oder Wetterumbrüchen in der Talsohle einfallen, um auf den abgeernteten Apfelwiesen nach Früchten zu suchen. Die Alpendohlen sind mit diesen ihren Einflügen in die Wohnumgebung der Menschen zu Wetterpropheten und laut Volksmund Ankünder von Schneefall geworden. Die Alpendohlen fliegen nach ihren Talinvasionen untertags aber täglich an ihre nächtlichen Schlafplätze im Hochgebirge zurück.
Der Steinbock (Capra ibex) ist mit seinem massigen Körper und auf seinen eher kurzen Beinen schwerfällig im Tiefschnee. Im Winter sucht er steile Südflanken auf, die lange besonnt sind und an denen der Schnee schneller abschmilzt oder wegen der Geländesteilheit abrutscht und so die karge Nahrung dürrer Gräser freigibt.
Die Gämse (Rupicapra rupicapra) ist schlank, hochbeinig und ein guter Läufer auf Schnee, weil die Klauen ihres Paarhufes weit spreizbar sind und das Tier durch die vergrößerte Auftrittsfläche nicht park3so tief in den Schnee einbricht. Gämsen und Schneehühner (Lagopus muta) sind beide aktive Überwinterer und suchen für die winterliche Nahrungsaufnahme bevorzugt auch windapere Grate auf, von denen der Bergwind den Schnee verfrachtet und die Gämsheide oder Alpenazalee (Loiseleuria procumbens) freigeblasen hat. Die ledrigen, zellulosehaltigen und damit schwer verdaulichen Rollblättchen und Knospen dieses Zwergstrauches bilden die Überlebensration für diese kälteresistenten Hochgebirgsbewohner.

Winterschläfer
Die Überwinterungsstrategie des Alpen-Murmeltieres (Marmota marmota) heißt Erdhöhle, Vorratshaltung und Dauerschlaf. Murmeltiere sind pflanzenfressende Säuger, die sich ursprünglich in Nordamerika entwickelt hatten. Als in einer Kaltzeit eine Landbrücke zwischen Nordamerika und Eurasien bestand, wanderten sie in die Graslandschaften und Steppen unseres Kontinents ein. Als pontisch innerasiatisches Faunenelement haben die Murmeltiere dann nach den Eiszeiten die Alpen wieder besiedelt. Ihr Lebensraum sind heute die alpinen Rasengesellschaften oberhalb der Waldgrenze. Dort leben sie in sozial organisierten Familienverbänden. In den Sommermonaten fressen sie sich aus pflanzlicher Nahrung eine Fettschicht für den Winter an und legen in ihren Erdröhren und -kammern Futtervorräte an. Ein warnender Wächter warnt die Sippe beim Weiden mit schrillen Pfiffen vor dem Steinadler als Überraschungsjäger aus der Luft. In unseren Bergen stellen die Murmeltiere im Sommer 90% der Beute für den Steinadler dar. Und auf den Warnpfiff des Wächters versucht sich die ganze Sippe durch Flucht in den schützenden Erdbau in Sicherheit zu bringen. Dem Winter weicht das Murmeltier durch einen Dauerschlaf in der wohligen, heugepolsterten Erdhöhle aus. Die Lebensfunktionen werden extrem gedrosselt: Die Herzfrequenz sinkt von sommerlichen 130 Schlägen pro Minute auf 15, der Atemrhythmus von 30 Zügen auf 4-5 pro Minute und die Körpertemperatur fällt von 37,7 auf 2,6° C. Für 160 Tage Winterschlaf wird nur so viel Energie verbraucht wie für 12 Tage aktives Leben. Unter einer kritischen Schwellentemperatur wird es für das Murmeltier lebensbedrohend, es wacht auf, bewegt sich, gewinnt aus der Bewegung Wärmeenergie und steigert seine Körpertemperatur. Bei erhöhter Körpertemperatur verfällt es wieder in den Dauerschlaf. Im Frühjahr, zur Zeit der Schneeschmelze wird es aufwachen und bis zu einem Drittel seines Körpergewichtes verloren haben. Die geleerten Fettdepots werden durch das sommerliche Mastfressen wieder aufgefüllt werden.
Auch das Eichhörnchen (Sciurus sciurus) ist ein Winterschläfer mit Vorratshaltung. Sinkt seine Körpertemperatur zu stark, erwacht es in seinem Kobel, frisst bevorratete Nüsse aus dem nahen Versteck, gewinnt daraus Energie und Körperwärme und schläft weiter.
Der Braunbär (Ursus arctos) ist ebenfalls ein Winterschläfer in Höhlen. Die Bärin gebiert sogar im Winterschlaf ihre Jungen. Bärenjunge sind im Verhältnis zur Körpergröße der erwachsenen Tiere unterdurchschnittlich klein und beim Wurf kaum größer als ein Meerschweinchen. Auch Bärenjunge werden nackt und blind geboren. Dank der sehr fett- und eiweißreichen Muttermilch der Bärin gedeihen die Jungen aber schnell. Sie haben eine stark ausgeprägte extrauterine Wachstumsphase, aber wenige angeborene Verhaltensweisen, sondern sehr viel erlerntes Verhalten: Das meiste, was sich das Bärenjunge an Verhalten aneignet, lernt es von seiner Mutter. Zum Instinktverhalten der erwachsenen männlichen Bären gehört die Eigenheit, Junge der eigenen Art anzugreifen und zu töten. Diese arteigene Aggression der Bärenmännchen soll bei der verwaisten Bärin vorzeitige Brunft auslösen, das Ziel des begattungswilligen Bären. Junge führende Bärinnen fliehen daher als Schutzmaßnahme vor den Männchen. Im Laufe der Evolution hat sich auch das Vertreiben der männlichen Jungen durch die eigene Bärenmutter herausgebildet. Bärinnen setzen im fruchtbaren Alter alle zwei Jahre einen Wurf. Bis zur Geburt der nächsten Jungen dürfen die Jungen des vorausgehenden Wurfes bei der Bärin verbleiben, dann werden die männlichen Jungen, gleichsam präventiv, vertrieben, damit sie bei eintretender Geschlechtsreife nicht die jüngeren Geschwister attackieren und töten. Diese männlichen Jungbären sind dann weiträumige Streuner auf der Suche nach einem neuen Territorium. Die männlichen Bären der Braunbärenpopulation in der trentiner Adamello-Brenta-Gruppe wandern im Alpenbogen weitum. Weibchen mit und ohne Jungen verbleiben hingegen immer noch in einem flächenmäßig viel kleineren Kerngebiet im Trentino. Alle, seit dem Jahre 2005 auch in Südtirol ein- und durchziehenden Bären der Adamello-Brenta-Population waren bis heute ausschließlich Männ-chen.

Winterstarre
Die Winterstarre ist eine sehr häufige Strategie vieler Tierarten, den lebensfeindlichen Jahresabschnitt zu überstehen. Unter den fünf Klassen der Wirbeltiere (Vertebratae) sind die beiden Klassen der Vögel und Säugetiere eigenwarme Tiere, d.h. sie können ihre Körpertemperatur selbst regulieren und konstant halten. Die Fische, Lurche und Kriechtiere sind hingegen wechselwarme Tiere. Wechselwarme Tiere haben keine eigene Regulierung ihrer Körpertemperatur, sie nehmen mit ihrem Körper die Umgebungstemperatur an. Eidechsen und Schlangen als Vertreter der Kriechtiere z.B. werden nach nächtlicher Auskühlung im Sommer erst nach stundenlangem morgendlichem Sonnenbad auf einer Steinplatte beweglich, flink und beutefähig.
Viele wechselwarmen Tiere fallen im Hochgebirgswinter in Kältestarre: Eidechsen in Mauer- oder Gesteinsritzen, Frösche und Kröten in Laubhäufen, die einheimischen Fischarten der Karpfenartigen (Cyprinidae) im Bodenschlamm von stehenden Gewässern. Wasser hat bei +4° C seine größte Dichte, das schwere Wasser sinkt somit auf den Seegrund ab und friert nie, wenn der See tief genug ist. Diese sogenannte Dichteanomalie des Wassers ist der Grund, dass Gewässer von der Oberfläche nach unten zufrieren und nicht umgekehrt. Die Eisdecke wird bei anhaltendem Frost in ihrer Schichtmächtigkeit dicker, wirkt aber als Isolator, schützt das Wasser am Grund vor Frost und sichert damit das winterliche Überleben der kiemenatmenden Wasserbewohner am Gewässergrund.
Unter den einheimischen Fischarten sind die Forellenartigen (Salmonidae) hingegen winteraktiv. Sie sind Kaltwasser-Laicher der Fließgewässer. In der Laichzeit ziehen Forellen und Äschen fluss- und bachaufwärts bis in langsam fließende und sauerstoffreiche Quellbäche und Rinnsale und legen dort in den Wintermonaten ihre Eier ab. Deswegen ist der Winter bis Mitte Februar für diese Fischarten die Schonzeit.
Unter den eigenwarmen Säugetieren nehmen die Fledermäuse eine Sonderstellung ein. Die borealen und submediterranen Arten dieser Flugsäuger fallen in ihren Winterquartieren ebenfalls in Kältestarre. Die obervinschgauer vormaligen Militärbunker, aber auch Felshöhlen und ausgefaulte Baumstämme bieten geeignete Überwinterungsgebiete für die verschiedenen Fledermausarten: hohe Luftfeuchtigkeit bei Frostfreiheit oder nur leichten Minusgraden.

Winterbrüter
Sie werden jetzt verharren und nicht so recht an die verkehrte Welt glauben wollen. Wie war das gerade vorhin? Der Winter ist für Alpentiere der Auslesefaktor schlechthin und dann soll es Tierarten geben, die sich unter solchen Extremsituationen fortpflanzen? In der Tat, es gibt z.B. unter den einheimischen Vögeln winterbrütende Arten. Der Fichtenkreuzschnabel (Loxia curvirostra) gehört zu ihnen. Er ernährt sich fast ausschließlich von den ölhaltigen Samen der Fichten- und Lärchenzapfen. Die Flügelsamen dieser beiden Nadelholzarten reifen im Spätherbst. Und fallen im Winter aus. Für den Kreuzschnabel bringt der Winter also Nahrung in Fülle. Sein überkreuzter Ober- und Unterschnabel funktioniert wie eine Spreizzange, mit welcher der Vogel die Schuppen der Zapfen geschickt aufspreizt oder spaltet und so die Samen aus den Coniferen-Zapfen hervorholt. Das winterliche Nahrungsoptimum begünstigt den Brut- und Aufzuchtserfolg und daher hat der Fichtenkreuzschnabel seine Brutperiode in den Winter verlegt.
Winterbrüter ist auch der Bartgeier (Gypaetus barbatus).Als vermeintlicher Lämmergeier zu Unrecht in Verruf geraten, wurde er in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durch gnadenlose menschliche Verfolgung im Alpenbogen vollkommen ausgerottet. Dank eines Wiederansiedlungsprojektes, das 1986 begonnen worden ist und dessen Gründertiere aus zoologischen Gärten stammen, ist der Bartgeier wieder in die Alpen zurückgekehrt. 1997, 11 Jahre nach dem Beginn des Wiederansiedlungsprojektes ist die erste Naturbrut in den Alpen erfolgt. Seit 2015 brütet ein Bartgeier-Paar wieder erfolgreich im Martelltal, seit 2017 ein zweites im Trafoital. 2024 gab es in Südtirol sieben brütende Bartgeierpaare. Der Bartgeier ist ein reiner Aasfresser und sein volkstümlicher Name Lämmergeier hat ihm zu Unrecht den Kragen gekostet. Weder der Schnabelbau noch die Ausformung der Füße und Zehenkrallen befähigen den Bartgeier, lebende Beute zu schlagen. Im Gegensatz zum Steinadler ist der Bartgeier kein Grifftöter. Der Bartgeier ist das oberste Glied einer Nahrungskette. Wenn die Fleischfresser wie Steinadler, Kolkrabe, Rotfuchs und Marder sich an einem Beutetier bedient haben und nur mehr das Skelett übriggeblieben ist, schlägt die Stunde des Bartgeiers: Dieser Altweltgeier kann Knochen auflösen und brechen. Die Magensäure des Bartgeiers entspricht in ihrem Säuregrad der Salzsäure und kann den Kalk als Knochenbausubstanz auflösen. Röhrenknochen enthalten in ihrem Inneren das fett- und eiweißreiche Knochenmark. Mit seiner Magensäure hat sich der Bartgeier diese spezielle Nahrungsnische konkurrenzlos erschlossen. Sind die Skelettknochen eines Beutetieres zu groß, um als Ganzes verschlungen zu werden, nimmt sie der Bartgeier in den Schnabel, fliegt damit auf und lässt sie aus luftiger Höhe gezielt auf Steinplatten, so genannte Knochenschmieden abfallen. Diese Abwürfe wiederholt er so lange, bis der Knochen zerschellt und sein energiereiches Mark freigibt. Weil das Angebot an Fallwild im ausapernden Winter am größten ist, ist auch der Bartgeier zum Winterbrüter geworden. Das Weibchen legt zwischen Dezember und Jänner seine Eier und die Jungen schlüpfen nach fast 60-tägiger Brutzeit im ausklingenden Bergwinter Ende April Anfang Mai. Bartgeier legen nur zwei Eier im Abstand von sieben Tagen. Da die Eier schon vom ersten Ei an fest bebrütet werden, schlüpft das erste Junge sieben Tage vor dem zweiten, wenn beide Eier befruchtet waren und erfolgreich bebrütet wurden. Jungvögel wachsen in ihren ersten Lebenswochen sehr schnell und dadurch ist das erste Junge beim Schlupf des zweiten bereits deutlich größer. Die Bartgeier-Eltern vernachlässigen das jüngere und damit kleinere Geschwister in der Fütterung. Das größere Junge verdrängt das kleinere außerdem bei der Fütterung und hackt es auch aktiv mit Schnabelhieben. Das Zweitgeschlüpfte verendet. Nach dem Brudermord von Kain und Abel in der Bibel wird die Vernachlässigung bzw. Tötung in der Verhaltensforschung als Kainismus bezeichnet. Das zweite Ei ist beim Bartgeier also eine biologische Reserve. Bartgeier-Eltern ziehen nie beiden Jungen auf. Auch Steinadler (Aquila chrysaetos) legen nur zwei Eier, ziehen in Jahren mit gutem Nahrungsangebot aber beide Jungen und in nahrungsknappen Jahren nur ein Junges auf. Man spricht beim Steinadler von fakultativem Kainismus.

Die Tage werden kürzer, die Luft frischer, und die Landschaft erstrahlt in reinem Weiß –
der Winter in der Ferienregion Reschensee ist da! Eingebettet im malerischen Dreiländereck
Italien-Österreich-Schweiz erwartet euch ein Winterparadies, das keine Wünsche offenlässt.

 

Pulverschnee, Sonnenschein und grenzenloser Pistenspaß
In den beiden Skigebieten Schöneben-Haideralm und Watles genießt ihr Wintersport auf höchstem Niveau: mit 83 Pistenkilometern und 18 modernen Aufstiegsanlagen ist dieses weitläufige Skiparadies ideal für Ski- und Snowboardfans jeden Könnens. Ob rasante Abfahrten für Adrenalinjunkies oder sonnige Genusshänge für entspannte Schwünge – hier findet jeder seine Lieblingsstrecke. Und das Beste? Der Panoramablick auf die umliegende Bergwelt begleitet euch bei jeder Abfahrt. Unser Tipp: Sichert euch euren Skipass vorab und spart mit dem Frühbucherrabatt bis zu 25%!

Schneezauber mit Genussgarantie
Für alle, die nicht nur auf Skiern oder Boards die Berge erkunden möchten, hält die Ferienregion Reschensee zahlreiche Alternativen bereit. Wie wäre es mit einer Schneeschuhwanderung durch das idyllische Matschertal? Oder einer herausfordernden Skitour im Langtauferer Tal? Für Action sorgt eine Rodelpartie auf dem Watles, während Langläufer im Nordic Center Schlinig oder auf den Loipen entlang des Reschensees auf ihre Kosten kommen. Mit einem einzigen Ticket erkundet ihr gleich acht Langlaufgebiete in drei Ländern – Vielfalt pur!

Schlemmen mit Aussicht
Was wäre ein Wintertag ohne einen Abstecher in eine gemütliche Berghütte? Ob eine heiße Tasse Schokolade, herzhafte Südtiroler Schmankerln oder ein süßer Kaiserschmarrn – die Einkehrmöglichkeiten der Region lassen keine Wünsche offen. Schon der Weg zu den Hütten ist ein Erlebnis, führt er doch durch verschneite Wälder und traumhafte Winterlandschaften.
Der Winter am Reschensee bietet nicht nur atemberaubende Natur und sportliche Highlights, sondern auch spannende Events, die euren Aufenthalt unvergesslich machen.

Genuss, Kultur und Erholung
Die Ferienregion Reschensee steht nicht nur für sportliche Highlights, sondern auch für Genussmomente und kulturelle Entdeckungen. Die Südtiroler Küche verbindet alpine Tradition mit italienischer Leichtigkeit, und die familiengeführten Unterkünfte sorgen für eine gemütliche Atmosphäre. Nach einem Tag im Schnee laden die Wellnessangebote der Region zur Entspannung ein oder eine besondere Führung durch die mittelalterliche Stadt Glurns.
Packt die Wintersachen und erlebt den Winter von seiner schönsten Seite. Hier am Reschensee, wo der Winter zuhause ist!

 

Merkt euch diese Termine in der Ferienregion Reschensee

06.–08.12.2024
EuropaCup Langlaufen in Schlinig

12.01.2025
La Venosta

16.01.2025 bis 13.03.2025
Vollmondlanglauf in Schlinig

02.03.2025
Gaudirennen am Watles

15.03.2025
Dynafit Vinschgau Cup

22.03.2025
Schneefestival mit Vanessa Mai

29.03.2025
Nostalgierennen am Watles

 

 

 

Ski- und Erlebnisberg Watles
www.watles.net
+39 345 767 0255

Schöneben-Haideralm
www.schoeneben.it
+39 0473 63 33 33

Ferienregion Reschenpass
www.reschenpass.it
+39 0473 63 31 01

Ferienregion Obervinschgau
www.ferienregion-obervinschgau.it
+39 0473 83 11 90

Dienstag, 10 Dezember 2024 10:45

Mit Ochsen und Eseln

Die tierischen Protagonisten aus der Weihnachtsgeschichte an den Futterkrippen anzutreffen, war einigermaßen überraschend. Weniger unerwartet war, dass ihre Landwirte auch im Winter tüchtig sind. Ein bisschen Zeit für die Ofenbank bleibt ihnen hoffentlich, wenn die Tage kürzer werden …

von Maria Raffeiner

 

Auf der Malser Haide liegen Schafe, Ziegen und Rinder in der Morgensonne. Unbeeindruckt schauen sie dem Treiben auf der Staatsstraße zu. Noch zeigt sich der November golden, einzig die Hänge über der Talstation der Haider Alm tragen ein paar weiße Flecken, der Frost macht den ersten technischen Schnee des Jahres möglich. Am Taleingang von Langtaufers glitzert der Raureif. Innerkapron ist mein Ziel, dort lebt der Landwirt Peter Eller. Er schildert, wie sein Arbeitsrhythmus im nahenden Winter getaktet ist. Bis 2010 hatte er Milchvieh. Danach führte er den Betrieb mit Aufzucht weiter, „wobei manchmal die Brennsupp nicht verdient war“. Die Freude an der Arbeit mit den Rindern ließ ihn zusammen mit seinem Nachbarn Franz Kuppelwieser einen neuen Weg einschlagen. Sie informierten sich über das Wagyurind - bekannt für die starke Marmorierung im Fleisch - und bauten sich eine Herde auf. Investitionen und Startschwierigkeiten in Kauf nehmend, blieben sie hartnäckig. „Aufgeben tun wir nur die Post“, scherzt Peter, „und so arbeiten Franz und ich jetzt zusammen.“ Peter beherbergt das Mastvieh, während Franz Mutterkuhhaltung betreibt. Gemütlich und gutmütig seien die Tiere, doch die Fütterung sei komplex und verlange Genauigkeit. „Es ist wichtig, die Rinder genau zu beobachten“, erklärt Peter, „denn sie sind eher empfindlich.“ Daher widmet er sich ihnen auch im Winter mit Hingabe, sodass ihm keine Veränderung entgeht. Für den Absatz des Fleisches sind die Bauern eine Kooperation mit dem Hotelier Lukas Gerstl eingegangen, welcher im Hotel Das Gerstl nach dem R(adius) 30-Konzept lokale Kreisläufe fördert. Bevor es so weit ist, leben die reinrassigen Wagyus ein freies Leben an der frischen Luft. Sie wählen zwischen überdachten Liegeboxen und dem offenen Bereich. Dort steht die Futterraufe. Die Rinder sonnen sich liegend oder toben über die Wiese. „Einstreuen ist wie Wellness für den Menschen“, begründet Peter die Liegeboxenpflege. Als Pensionist kann er nun mehrmals am Tag nach den Rindern sehen. Da sie reichlich Bewegung haben, brauchen sie viel Futter. Wie gut, dass sich im Stadel die Futterballen stapeln, die Ernte des Sommers. „Im Winter ist es ziemlich kamott“, beschreibt Peter, der maschinell gut ausgestattet ist, „aber es vergeht kein Tag für mich ohne Tiere.“ Darauf schauen wir uns die Herde an. Ochse Joe steckt gerade mit dem Schädel in der Raufe und kaut, Zuchtstier Juri schaut skeptisch, aber friedlich. Schwarz glänzt das kurz geschorene Fell der Tiere, die zufrieden über die Wiese ziehen. „Zamma isch besser als alloan“, Peters Aussage scheint nicht nur für das Betriebsmodell, sondern auch für die Tiere zu gelten.

 

Eine Woche später ist der Winter ins Land gezogen. Auf dem Trushof, schön gelegen auf einer Rodungsinsel über Gomagoi, liegt Schnee. Den Jungbauern Fabian Brenner hat der Wintereinbruch überrascht, er hätte gerne noch einige Arbeiten erledigt. 2023 hat er den Betrieb übernommen, vier s40 2Ferienwohnungen und Platz für seine Familie, für Partnerin Elisa und die drei Kinder geschaffen. Auch seine Eltern leben auf dem Hof und arbeiten tüchtig mit, sie führen dort einen Gastbetrieb. Bekannt ist der Trushof für sein Rindfleisch, erhältlich in den Prader Metzgereien Thialer und Gruber in Prad. Einige Stück verarbeitet Fabians Mutter in der Küche.

30 behornte Rinder der Rasse Tiroler Grauvieh und zwei stattliche Pustertaler Sprinzen, Schweine, Ziegen, Schafe und fünf Esel teilen sich das große Areal. Um den Tierbestand zu halten, ist Fabian viel unterwegs und besucht seine Partnerbetriebe. Seit fünf Jahren setzt der 30-Jährige auf die Tiermast, dafür hat er den Milchbetrieb aufgegeben und seit kurzem auch die Büroarbeit bei der nahe gelegenen Seilbahn an den Nagel gehängt. Seitdem schafft er den Spagat zwischen Arbeit und Familie besser. Obwohl es viel zu tun gibt, lassen sich mit vereinten Kräften Land- und Gastwirtschaft und familiäre Bedürfnisse gut verbinden. „Im Winter sind wir nicht so abhängig vom Wetter und können flexibler einteilen“, sagt Elisa, „zum Glück schaffen wir das meiste als Familienteam.“ Fabian stimmt ihr mit einem Lachen zu: „Ja, auch mein Vater und ich sind nicht nur in der Landwirtschaft tätig, wir schauen auf die Kinder, servieren, spülen ab oder stehen im Weg.“ Als Gemeinderat ist er politisch, in der Bauernjugend ehrenamtlich aktiv. Elisa berichtet von der Projektgruppe „Leidenschaft für Grund und Boden“, an der sie sich in Stilfs beteiligen. Ein gutes Leben in den Dörfern und dass sich Landwirtschaft hält, das liegt beiden am Herzen.
Weil für alle ihre Tiere im Stall nicht Platz wäre und Freilauf gesund ist, gibt es neben dem Hof im Wald einen Unterstand. Die Esel bleiben im Freien, „sie tappeln den ganzen Tag durch die Gegend und gehen der Sonne nach.“
Genug geredet, die Zwillinge Emilia und Ludwig bringen ihre Skianzüge. Sie wollen raus in den frischen Pulverschnee und schauen, was die Esel treiben.

 

Il bue e l'asino
È stato un po' sorprendente ritrovare presso i presepi gli animali protagonisti - il bue e l'asino - della storia di Natale. Ciò che era meno inaspettato era che i loro agricoltori fossero efficienti anche in inverno. Spero che avrete un po' di tempo per sedervi accanto ai fornelli quando le giornate si accorciano...

Latsch-Martelltal

Zwischen kristallklaren Bergseen, dem ursprünglichen Martelltal, dem kargen Sonnenberg und dem sattgrünen Nörderberg liegt das Feriengebiet Latsch-Martell - unterschiedlicher könnte es nicht sein.
Als wahres Skitouren Eldorado ist das Martelltal bei Skitourengeher bekannt. Hier finden Sie unzählige Möglichkeiten für ansprechende Touren auf die umliegenden 3000er inmitten der verschneiten Naturkulisse - wie wäre es mit einer Tour?
Klein und groß kommen bei uns auf seine Kosten sei es bei einer unbekümmerten Schlittenfahrt oder beim Tanz auf dem Eis. Wer wollte nicht schon immer wie eine Eisprinzessin die Pirouetten drehen oder wie ein Profi Hockeyspieler über das Eis flitzen? Im IceForum in Latsch werden all diese Wünsche erfüllt. Die 60 mal 30 Meter große Eisfläche ist überdacht und somit auch bei schlechtem Wetter ein beliebter Ort. Auch Wasserratten kommen auf Ihre Kosten. Das AquaForum bietet mit seinen verschiedenen Bädern und der Sauna Ruhesuchenden, Sportlern und Familien jede Menge an Abwechslung.
Beliebt und im In- und Ausland bekannt ist das Biathlonzentrum inmitten des Stilfserjoch Nationalparks im Martelltal. Neben dem hochmodernen Schießstand, bietet das Biathlonzentrum auf einer Meereshöhe von 1.700 m ein gut bestehendes 12 Kilometer langes Loipennetz. Bestens präparierte und schneereiche Loipen inmitten einer atemberaubenden Winterlandschaft bieten für jeden Langlauftypen genau das Richtige. In diesem Winter ist das Martelltal der Austragungsort der Biathlon Europameisterschaft vom 27.01. – 02.2.2025, bei welcher sich Athleten aus aller Welt messen.
Der Frühling bei uns ist einzigartig abwechslungsreich, unten im Tal beginnt die Natur aus dem Winterschlaf zu erwachen, in den Höhen verzaubern die verschneiten Berggipfel und im Martelltal können Winterliebhaber die verschiedensten Aktivitäten voll und ganz genießen und ausnutzen. Während Sie im Martelltal die umliegende Bergwelt ausforschen, treffen Sie in Latsch bereits die ersten Wanderer und Biker welche die Wege und Trails am Sonnenberg genießen.

Am besten Sie erleben das Feriengebiet Latsch-Martelltal selbst und können sich davon überzeugen, wir freuen uns auf Sie!

Dienstag, 10 Dezember 2024 10:43

Gesund mit leckeren Apple Pairing-Rezepten

Wusstest du, dass die Nährstoffe in Äpfeln die gesundheitliche Wirkung von anderen Lebensmitteln verstärken? VIP hat spezielle Kombinationen mit Vinschger Apfelsorten entwickelt, die überraschend gut schmecken und die Gesundheit fördern.

 

Traditionelle Apfelsorten aus dem Vinschgau im feinen Zusammenspiel mit Kakao, Thunfisch, Zimt oder Grüntee: VIP, der Verband der Vinschger Obst- und Gemüseproduzenten, hat gemeinsam mit der Ernährungswissenschaftlerin und Expertin der kulinarischen Medizin Dr. Chiara Manzi spezifische Apple Pairing-Gerichte ausgearbeitet, die weit mehr bieten als einen geschmacklichen Überraschungseffekt.

Apple Pairing: Den gesundheitlichen Mehrwert erhöhen
Durch die überlegte Kombination mit Vinschger Äpfeln werden die Nährstoffe der Zutaten optimal genutzt. Denn was manche Lebensmittel im Alleingang nicht können, das schaffen sie im Duo: Die Wirkstoffe des Apfels wie Kalium, Pektin und sekundäre Pflanzenstoffe verstärken die gesundheitsfördernden Eigenschaften der anderen Zutaten. Bestimmte Kombinationen verbessern zudem die Aufnahme der bioaktiven Verbindungen im Körper. Und nicht zuletzt: Durch die Verwendung von Äpfeln lassen sich ungesunde Zutaten wie Zucker ganz vermeiden. Wie sieht das im Detail aus?

Apfel und Kakao: Perfekt für den Blutdruck
„Melagodo“, also „Das gönn ich mir“, nennt sich das Apple Pairing-Rezept von VIP für eine leckere Kakaocreme mit wenigen Kalorien und vielen Langlebigkeitsmolekülen. Sowohl im Kakao wie im Fuji-Apfel aus dem Vinschgau stecken Polyphenole, die den Blutdruck senken können. Das Kalium im Apfel verstärkt diese Wirkung. Außerdem ersetzt der Apfel in diesem Rezept die Milch. Das ist wichtig, weil ansonsten das Kasein in der Milch die Aufnahme der Polyphenole im Darm verhindern würde. Darüber hinaus sorgt das Apfelpektin für ein Sättigungsgefühl und verlangsamt die Aufnahme des Zuckers im Darm. Der süße Fuji verleiht dieser Creme zudem eine cremige Konsistenz und natürliche Süße.

Apfel und Thunfisch: Das Duo fürs Herz
Thunfisch enthält wichtige essenzielle Omega-3-Fette, die dazu beitragen, den Triglyzeridspiegel im Blut, den Blutdruck und die Herzfunktion auf Normalmaß zu halten. Im Apple Pairing-Rezept für ein Thunfisch-Tataki wird diese Schutzwirkung durch die Pektine im Golden Delicious ergänzt, da diese einen normalen Cholesterinspiegel unterstützen. Außerdem reguliert das Kalium im Apfel den Flüssigkeitsaustausch zwischen den Körperzellen und trägt zu einem normalen Blutdruck bei. Das Thunfisch-Tataki mit Golden Delicious Äpfeln ist somit ein herzfreundliches Gericht mit wenigen gesättigten Fetten, aber reich an gesunden Omega-3-Fettsäuren.

Apfel als natürlicher Zuckerersatz
Wie oft hast du schon einen Teelöffel Zucker zur Tomatensauce hinzugefügt, um die Säure der Tomaten auszugleichen? Auch die Caponatina, ein süß-saures Gemüsegericht aus Sizilien, benötigt eine süße Zugabe. Anstelle von Zucker kommt in diesem Apple Pairing-Rezept von VIP jedoch der süße Red Delicious zum Einsatz. Mit seiner natürlichen Süße mildert der Apfel die Säure der Tomate und verleiht der Caponatina zusätzliche Aromen. Ein rundes Geschmackserlebnis, ganz ohne Zusatz von Zucker.

Dienstag, 10 Dezember 2024 10:41

Gli animali selvatici d’inverno

Un racconto per immagini di Gianni Bodini

 

La Val Venosta offre agli amanti degli sport invernali diversi centri ben attrezzati, ma anche per chi si “accontenta” della natura non mancano proposte molto interessanti. Si possono fare facili escursioni, senza abbandonare i sentieri generalmente ben segnalati. D’inverno, a causa delle temperature basse e per la scarsità di cibo, gli animali che non emigrano devono ridurre il consumo calorico e bisogna evitare di costringerli a fughe precipitose. Dovremo quindi proseguire in silenzio, senza cani rumorosi e apparecchi acustici attivati. Un buon binocolo o un tele-
obiettivo potrebbero bastare per vivere grandi emozioni, pur mantenendo una distanza di rispetto gianni2da quegli animali selvatici che non vanno in letargo. Quindi, ripeto, non abbandonare mai il sentiero!
Per prima cosa guardiamoci bene intorno con attenzione e impariamo a leggere le orme che gli animali lasciano sulla neve e che ci svelano chi si aggira nei paraggi. Naturalmente possiamo usare anche l’udito per sentire la loro presenza e poi dobbiamo usare anche il “sesto” senso per individuarli. A questo punto non ci resta che acquattarci e aspettare: con un poco di fortuna “le storie” potrebbero scorrere davanti ai nostri occhi e magari nel silenzio dell’attesa, ci verranno in mente alcuni dei racconti indimenticabili di Mario Rigoni Stern. Buona fortuna!

Dienstag, 10 Dezember 2024 10:38

Alpin-Promenade Haider See

Promenaden verfügen standesgemäß über besondere Flanierqualitäten, bieten interessante Blickbeziehungen und dienen in der Regel dem Lustwandeln.  Der fünf Kilometer lange Rundweg um den Haider See im Vinschger Oberland vereinigt diese Eigenschaften mit alpinem Charme und die besonderen  Stimmungen eines Natursees. Großteils auf Augenhöhe mit König Ortler bietet dieser Rundspaziergang Erholung für Körper und Geist.

von Ludwig Fabi

 

Fast wäre auch der Haider See den Staudammplänen während des Faschismus zum Opfer gefallen. Nur negative Probebohrungen trugen dazu bei, dass der Staudamm weiter nördlich gebaut wurde. So konnte sich der Haider See retten und bildet nun den größten Natursee im Vinschgau. Während im Sommer vor allem die Fischer im See anzutreffen sind, wird der See im Winter von Eisseglern, Schneesurfern und Schlittschuhläufern genutzt. Ganzjährig hingegen trifft man entlang des Seeufers Spaziergänger an.
Erst nach Klärung der Besitzverhältnisse wurde ein Wegstreifen entlang des Sees in den letzten haiderseeJahren zu einem familientauglichen Rundweg ausgebaut und bietet entlang der fünf Kilometer mehrere Einstiegsmöglichkeiten.
Ein kleiner Parkplatz wurde bei den Fischer Häusern eingerichtet und von dort startend erreicht man in südwestlicher Richtung das Biotop am südlichen Schilfgürtel. Mit diversen Hinweistafeln wird auf einem schmalen Holzweg über die Artenvielfalt und die Natur informiert. Am südlichsten Punkt angelangt, überquert eine kleine Hängebrücke den See und man kann erstmals die großartige Berg- und Seekulisse in vollen Zügen genießen.

Am westlichen Ufer führt parallel zum Vinschger Radweg der Wanderweg durch Nadelwälder und führt an einem Pumpspeicherwerk und der idyllisch in einer Lichtung gelegenen Einkehrmöglichkeit „Restaurant Zeress“ vorbei. Weiter am Westufer, wo umgeschnittene Bäume direkt in den See ragen und den Fischen Schutzmöglichkeiten zu bieten, kommt man an das Nordufer, welches ebenfalls als Biotop geschützt als Verlandungszone mit Niedermoor Vegetation durchquert werden kann. Daran angrenzend bildet das nördliche Ostufer als Schilfgürtel viele Brut- und Rückzugmöglichkeiten für die unzähligen Wasservögel. Der Weg führt nun südwärts vorbei an Fischerbooten, nach ungefähr einer Stunde zurück zu den Fischerhäusern, dem Ausgangspunkt. Dieser letzte Abschnitt bietet eine besonders herrliche Kulisse zum Dreigespann Ortler, Königsspitze und Cevedale, die fast zum Greifen nahe erscheinen. Die Rundwanderung um den Haidersee eignet sich für alle Frischluftliebhaber, ist im Winter geräumt und bietet genügend Sitz- und Rastgelegenheit. Für Schlittschuhläufer, Eissegler und Eissurfer ist der See bei optimalen Eisbedingungen sehr beliebt.

 

Weitere Informationen:

St. Valentin auf der Haide, Rundkurs Haidersee
Dauer für Runde: 1 Stunde
Meereshöhe: 1470 m
Höhenmeter: 20 m
Schwierigkeitsgrad: sehr leicht
Einkehrmöglichkeit: Restaurant Zeress und Gasthof
Alpenrose am See, in St. Valentin
auf der Haide diverse Gasthöfe

 

Passeggiata circolare
Il percorso circolare lungo cinque chilometri attorno al Lago di San Valentino nell'Oberland venostano offre fascino alpino e una particolare atmosfera di un lago naturale. Per lo più all'ultimo tratto uno scenario particolarmente bello al trio Ortles, Königsspitze e Cevedale.

Dienstag, 10 Dezember 2024 10:37

Das Winterparadies im Ortlergebiet

Wo die heimischen Alpen in ein winterliches Wunderland verwandelt werden!
Dieses Gebiet bietet nicht nur erstklassige Skimöglichkeiten, sondern ist auch ein Ort,
der Tradition und Gemeinschaft inmitten der atemberaubenden Natur vereint.

Die Ferienregion Ortlergebiet bietet die Möglichkeit, die bestens präparierten Pisten und die hervorragenden Schneebedingungen zu genießen, welche nur eines der Highlights sind. Auch die Höhenloipe hat am Fuße des König Ortlers besonderen Charme.
Für Abenteuerlustige gibt es in den heimischen Bergen zahlreiche Skitouren, versteckte Pfade und Gipfel oder auch einen Eiskletterturm – ideal um die eigene Technik zu verbessern oder auch erste Erfahrungen im faszinierenden Eisklettern zu sammeln.
Wer es bevorzugt, die winterliche Ruhe in unberührter Natur zu genießen, stapft durch die wenig frequentierten Winterwanderwege und erkundet in aller Ruhe versteckte Plätzchen, die bislang noch unbekannt und von besonderem Reiz sind.
Eine wunderbare Möglichkeit, die winterliche Landschaft aus einer neuen Perspektive zu erleben, sind Pferdeschlittenfahrten. Ob mit der Familie oder Freunden, das gemütliche Gleiten durch den Schnee ist ein geselliges Erlebnis, das Gemütlichkeit und Tradition verbindet.
Nach all diesen Aktivitäten laden die Hütten und Restaurants im Gebiet dazu ein, sich mit kulinarischen Köstlichkeiten zu stärken. Ein Glas regionaler Wein oder ein warmes Getränk runden den Tag perfekt ab.
Fazit: Im Ortlergebiet ist für jeden etwas dabei.

 

Bergrestaurant "Goldene Traube"
seit 15. November geöffnet

Tipp: Gemütlicher Aufenthalt, gutes Essen und das alles mit herrlichem Ausblick auf die unverwechselbare Suldner Bergwelt
Info: Mit der Seilbahn Sulden ins Ausblickparadies - 0473 613047

Dienstag, 10 Dezember 2024 10:33

"Wie eine Achterbahn fahrt im Schnee"

Der junge Vinschger Martin Fahrner ist seit 2018 Chef der World Racing  Academy WRA. In der Skisaison 2024/2025 ist er mit 12 Athleten im  internationalen Skizirkus unterwegs. Sein Vater Hans Daniel Fahrner aus Prad hat die alpine Rennschule 2010 gegründet.

von Magdalena Dietl Sapelza

 

In den Weihnachtsferien 2008 stand Martin zum ersten Mal im Starthaus beim Weltcup Slalom in Zagreb. Sein Vater Hans Daniel Fahrner hatte ihn zum Rennen mitgenommen. Martin ist ein leidenschaftlicher Skifahrer. Seine ersten Schwünge hatte ihm sein Großvater, der Gustl Fahrner, auf der Piste „Pfasch“ beigebracht. Das ist ein schattiger Hang nahe der Ortschaft Prad, der nach dem Schneefall stets speziell für die kleinen Skifahrerinnen und Skifahrer von Freiwilligen des Skiclubs präpariert wurde. Lift gab es keinen. Zurück zum Starthaus in Zagreb. Dort betreute Martin die Athleten. Er putzte ihre Schuhe und Skier. „Das war damals richtig cool“, schwärmt er. Sein Vater stand währenddessen irgendwo auf der Piste und feuerte seine Schützlinge an, die er im Vorfeld als Trainer auf das Rennen vorbereitet hatte. Hans Daniel Fahrner war seit den 1990er Jahren im internationalen Skizirkus unterwegs, so beispielsweise als Trainer der Ski Nationalmannschaften Moldawiens, Aserbaidschans und Tschechiens.

Gründung der World Racing Academy WRA
Im Jahre 2010 gründete Hans Daniel Fahrner die alpine Skirennschule World Racing Academy WRA. Das Ziel dieser Rennschule ist es zum einen, den Athleten kleinerer Nationen die Möglichkeit zu geben, sich im internationalen Skizirkus zu etablieren. Zum anderen bietet die Rennschule jenen Athleten die Chance wieder an die Weltspitze zurückzukehren, die in ihren Nationalmannschaften keinen Platz mehr haben beziehungsweise die mangels Erfolge „ausgemustert“ worden sind. Trainiert werden in der WRA hauptsächlich die technischen Disziplinen Slalom und Riesenslalom. Nachdem Martin die Handelsoberschule in Schlanders mit der Matura abgeschlossen hatte, wurde er 2013 Partner seines Vaters in der alpinen Rennschule. Zusammen mit seinem Vater betreute er anfangs die Damen der Ski Nationalmannschaft Lichtensteins. „Unser oberstes Ziel ist es, die Sportler so weit zu bringen, dass sie die Top 30 Platzierungen erreichen“, erklärt Martin. Besonders s20 skistolz ist das Vater-Sohn-Team beispielsweise auf Patrick Thaler (ITA) und dessen dritten Platz beim Slalom 2014 in Kitzbühl, auf Matej Falat (SVK) und dessen Silbermedaille im Team-Event bei der WM 2017 in St. Moritz, auf Ricardo Tonetti (ITA), den sie in die italienische Nationalmannschaft zurückgebracht haben. Und besonders stolz sind sie auch auf den historischen Moment, den ihnen der Lette Kristaps Zvejnieks 2016 bescherte, der als erster Skirennläufer Lettlands beim Weltcuprennen in Santa Caterina die Top 30 erreichte.

Martin Fahrner übernimmt die Rennschule
Im Sommer 2018 erlitt Martins Vater Hans Daniel einen leichten Schlaganfall, der zum Glück rechtzeitig erkannt und behandelt wurde. Daraufhin entschied er kürzer zu treten und übergab die Leitung der World Racing Academy an Martin. Hans Daniel kümmert sich seither nur noch um das Juniorenteam der WRA. Mittlerweile hat er mit dem Fußball eine neue Sportleidenschaft gefunden. Er ist Jugendtrainer im Verein Südtiroler Sportvereine VSS im Vinschgau und Mentor seines jüngeren Sohnes Sandiro, ein hoffnungsvolles Nachwuchstalent beim FC Südtirol. Martin kümmert sich nun als Chef um die Ski-Rennschule. Mit seinen Athleten konnte er mittlerweile einige Erfolge feiern. „Es gibt immer auch Rückschläge. Es ist wie eine Achterbahn im Schnee", betont er. Dann gehe es darum, die Skirennläufer zu motivieren und sie aufzubauen. „Man ist das ganze Jahr über im gewissen Sinne ein Psychologe“, meint er.

Oft müsse man auch hart sein, um weiterzukommen, was die Athleten auch akzeptieren. Denn sie wollen nach oben kommen. In der Saison 2022/23 gelang es Martin mit dem WRA-Team Jonas Stockinger (Deutschland) in den Weltcup zurückzubringen. Er wurde im selben Jahr auch deutscher Meister im Riesenslalom. Als Motivationsschub für den Australier Louis Muhlen ließ sich Martin Ende Dezember 2023 etwas Besonderes einfallen. Er kündigte an, seine Bart- und Kopfhaare erst dann wieder zu rasieren bzw. schneiden zu lassen, nachdem Louis einen Platz in den Top 30 erreicht hatte. Dieser tat es ihm gleich. Die Haare der beiden wuchsen bis zum Rennen im Februar 2024 in Aspen, wo für Louis die Top 30 endlich Realität wurden. „Wir haben ausgeschaut wie die Neandertaler“, lacht Martin. „Mein Hausfriseur der Max Weiss in Latsch hat uns dann beide zurecht gestutzt.“ Louis Muhlen bescherte der Rennschule WAR erneut einen historischen Erfolg. Er ist der erste Australier, der Ski-Weltcup-Punkte erreicht hat.

2024/2025 betreut das WRA Team 12 Skiathleten
Für die Saison 2024/2025 sind 12 Athleten aus Italien, Australien, Kanada, Japan, USA, Deutschland und der Schweiz in der World Racin Academy eingeschrieben. Unterstützt wird Martin von drei Skitrainern und zwei Servicemännern. Die Sprache, die alle sprechen, ist Englisch. Martin und sein Team kümmern sich um alles, was die Trainingseinheiten und die Rennen betrifft. Die Vorbereitungstrainings fanden heuer auf dem Stilfser Joch, in einer Skihalle in Belgien, in Saas Fee, im Pitztal, im Schnalstal, auf der Diavolezza, in Sulden und in Pfelders statt. „Dort befindet sich unser Hauptstützpunkt, wo wir gut untergebracht sind und dank des Pistenchefs Hannes Kneisl immer beste Trainingsbedingungen vorfinden“, betont Martin. Das sechsköpfige Trainer- bzw. Betreuerteam muss sich oft aufteilen, um allen Terminen gerecht zu werden. Manches ist eine Herausforderung. Am Sonntag, 1. Dezember 2024 flog Martin zum Beispiel mit dem Servicemann Simon Luca Wolf und den Athleten Louis Muhlen (Australien), Eric Read (Kanada) und Jamie Casselman (Canada) in die USA, zuerst zum Training nach Vail und dann zum Weltcuprennen am Sonntag, 8. Dezember in Beaver Creek. Am Montag, 9. Dezember gings’s wieder nach München und Pfelders zurück. Nach zwei Tagen Training dort wartete bereits Val d‘ Isere. Für Martin ist die Arbeit mit den Athleten trotz aller Anstrengung erfüllend, und sie macht ihm Spaß.
Er empfindet es als großes Glück, dass seine Freundin Lisa Platzer hinter ihm steht und seine häufige Abwesenheit toleriert. Ein bewegender Moment war für Martin kürzlich, als sich der Japaner Sato Shintaro mit Tränen in den Augen bei ihm dafür bedankte, dass er es geschafft hatte, die Abfahrt über den steilen Pitztaler Hang zu meistern. In der diesjährigen Saison fährt Shintaro dank der Rennschule WRA erstmals bei den Weltcuprennen mit.

 

L’allenatore di sci
Il giovane Martin Fahrner della Val Venosta è a capo del World Racing Academy WRA dal 2018. Nella stagione sciistica 2024/2025 gareggerà con 12 atleti nel Circo internazionale dello sci. Suo padre Hans Daniel Fahrner di Prato ha fondato questa scuola di corse alpine nel 2010.

Dienstag, 10 Dezember 2024 10:30

Die "blaue Lawine"

Die magische Geschichte der „VALANGA AZZURRA“ („blaue Lawine“),  dem damals erfolgreichsten Ski-Team der Welt rund um Gustav Thöni wurde  verfilmt. Vorgestellt wurde der Kino-Film jüngst am Filmfestival in Rom.

von Stephan Gander

Der bekannte italienische Regisseur Giovanni Veronesi hat über die legendäre Skinationalmannschaft der 1970er Jahre einen sehr emotionalen Dokumentar-Film gedreht, der gerade italienweit für volle Kinosäle und Begeisterung bei den Zuschauern sorgt.
Der Zuschauer wird in die Zeit der 70er Jahre versetzt: der gelungene Mix aus Rennszenen, noch nie gesehenem Filmmaterial, persönlichen Geschichten und Interviews mit den Ski-Helden von damals, machen den Film zum Kassenschlager. Regisseur Giovanni Veronesi, der selbst als Kind gerne ein erfolgreicher Skifahrer gewesen wäre („Quando ero bambino volevo essere Thoeni …), erzählt im Film die Erfolgsgeschichte dieser goldenen Ära des Skisports nach. In kurzweiligen 90 Minuten lässt Veronesi tolle Skiszenen über die Leinwand schwirren, er zeigt auf, wie dieses Team, angeführt von Champions wie Gustav Thöni und Piero Gros, Paolo De Chiesa, Helmuth Schmalzl, Fausto Radici, Roland Thöni, Tino Pietrogiovanna, Erwin Stricker, Herbert Plank, Stefano Anzi, Giuliano Besson, Ilario Pegorari, Franco Bieler, Leo David und dem Erfolgs-Trainer Oreste Peccedi zum besten Ski-Team der Welt wurde. Der Dokumentarfilm zelebriert die internen Rivalitäten, die charakterlichen Gegensätze und die Höhepunkte, die dieses Team unbesiegbar gemacht haben, das in fünf Jahren in Folge den Gesamt-Weltcup gewinnen konnte und bei den Weltmeisterschaften und Olympischen Winterspielen insgesamt zwölf Medaillen gewann.
Eine Generation von außergewöhnlichen jungen Männern die - sportlich und menschlich - alle möglichen Rekorde gebrochen haben und so ein unwiederholbares Epos geschaffen haben: So wie am 7. Januar 1974 beim Riesenslalom im bayerischen Berchtesgaden, als fünf Italiener, davon 3 Südtiroler, sich auf den ersten fünf Plätzen platzierten: Piero Gros vor Gustav Thöni, Stricker, Schmalzl und Pietrogiovanna, das war der Beginn der „VALANGA AZZURRA“ eine der sensationellen Leistungen des italienischen Sports, die bis heute unerreicht ist. Die Weltmeisterschaften in St. Moritz krönten das magische Jahr 1974 mit dem Doppelgold von Gustav im Slalom und Riesen-Slalom und der Bronze Medaille von Piero im Riesenslalom.
Der Film ist auch voll von persönlichen Anekdoten, die von den Protagonisten selbst erzählt werden, aber auch epischen Herausforderungen mit den größten sportlichen Gegnern der damaligen Zeit: von Hansi Hinterseer bis Bernard Russi, von Heini Hemmi bis zu den großen Meistern Ingmar Stenmark und „Kaiser“ Franz Klammer und dem legendären Abfahrts-Rennen auf der Kitzbüheler Streif, bei dem Thöni um eine hundertstel Sekunde am Sieg vorbeifuhr. Oder das „Rennen aller Rennen“, das unglaubliche Weltcupfinale von 1975 in Gröden, das an Spannung kaum zu übertreffen war, bei welchem Thöni und Stenmark sich im Parallelslalom duellieren – das letztendlich s16 Paolo De Chiesa, Giovanni Veronesi, Gustavo Thoeni e Piero Gros copia2auch Gustav Thöni für sich entscheiden konnte.
Wie alle schönen Märchen ging auch jenes der „Valanga Azzurra“ zu Ende. Nach knapp 10 erfolgreichen Jahren, begann der Abschwung: mit dem Rücktritt von Cheftrainer Oreste Peccedi und der Siegesserie von Schweden Ingemar Stenmark, der auch im Film zu Wort kommt, fiel das erfolgreiche Team auseinander. Aber der Grundstein für den Ski-Boom in Italien war gelegt: Millionen von Italienern beginnen Skizufahren, in den italienischen Alpen entstehen neue Skigebiete und viele Hotels, die Gästezahlen gehen stark nach oben. Alleine in Südtirol entstehen in der Zeit von 1975 bis 1980, 55.000 neue Gäste-betten und die Nächtigungen nehmen um 7.000.000 zu. So wuchsen auch neue Skitalente heran und die Erfolgsgeschichte hatte seine Fortsetzung: Alberto Tomba und Deborah Compagnoni, die auch im Film zu sehen sind, sorgen für ein weiteres goldenes Zeitalter im italienischen Skisport.
Viele der Szenen wurden in Trafoi im Hotel von Gustav Thöni und am Stilfser Joch gedreht. Aktuell ist der Film noch bis Weihnachten in den Kinosälen auf Tour, in den größten Kinos Italiens waren auch die wichtigsten Protagonisten der „blauen Lawine“ Gustav Thöni, Piero Gros, Paolo De Chiesa und der Regisseur Giovanni Veronesi persönlich bei den Vorstellungen präsent. Die 3-wöchige „Italien Tour“ hat am letzten Samstag in Bozen seinen Höhepunkt gefunden, wo weitere Skilegenden der „Valanga Azzurra“ dazugekommen sind. Am Ende des Films konnten die Zuschauer den Skilegenden im Kinosaal Fragen stellen, es wurde ihnen viel Sympathie, Wärme und auch Dank für die geschenkten Emotionen entgegen gebracht. Auf seine Beziehung zu Piero Gros und die anderen im Team angesprochen, antwortete Gustav: „In der Freizeit waren wir Freunde, im Training Sparring-Partner und beim Rennen waren wir Gegner, das war das Erfolgsgeheimnis der Valanga Azzurra … und wir sind Freunde fürs Leben geblieben.“, bringt Gustav Thöni es auf den Punkt.

 

La "VALANGA AZZURRA"
E' stata girata la magica storia della "VALANGA AZZURRA", la squadra di sci più vincente al mondo all'epoca, intorno a Gustav Thöni. Il film cinematografico è stato recentemente presentato al festival del cinema di Roma. Il noto regista italiano Giovanni Veronesi ha realizzato un documentario molto emozionante sulla leggendaria squadra nazionale di sci degli anni '70, che attualmente sta suscitando tutto esaurito e entusiasmo tra il pubblico di tutta Italia.


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