Film von Lorenz Abart
Flachsanbau in Schleis
Datum: Freitag, 04. November 2022 um 20:00 Uhr
Ort: Schleis - Kultursaal
Im Jahr 1984 wurde in Schleis im Rahmen eines Projektes Flachs angebaut. Die einzelnen Schritte von der Aussaat über die Ernte bis zur Verarbeitung wurden dokumentiert.
Erziehung
Kindheit liebevoll begleiten
Neben viel Herz und Humor stellt Entwicklungswissen eine bedeutsame und stützende Ressource im Alltag mit Kindern dar. Ihr erhaltet Impulse einer liebevollen. Gewaltfreien Erziehungshaltung und eine große Portion Grundlagenwissen zur Lebenswelt der Säuglinge und Einjährigen.
Datum: Freitag, 11.11.21 um 20:00 Uhr
Referentin: Iris van Hoeven
Ort: Mals – Kulturhaus
Veranstalter: Elki Obervinschgau
Erziehung
Liebevolle Erziehung leben.
Wie sich schimpfen, nörgeln und strafen vermeiden lässt.
Eltern-Sein gehört zu den schönsten und mitunter auch anstrengendsten Aufgaben im Leben. Oft stellen wir uns die Frage nach der Balance von Freiheit und Verantwortung, nach Grenzen, Regeln, Konsequenzen. Wir möchten unsere Kinder liebevoll und gewaltfrei erziehen, zugleich ist es und wichtig, dass dies nicht zu Lasten unserer Ziele und Werte geht. Gemeinsam befassen wir uns mit Möglichkeiten liebevolle Erziehung zu leben und entdecken dabei auch die eine oder andere altbekannte Erziehungsfalle.
Datum: Samstag, 12.11.21 um 20:00 Uhr
Referent: Iris van Hoeven
Ort: Mals - Kulturhaus
Veranstalter: Elki Obervinschgau
Sprache
Das Romanische im Val Müstair und Vinschgau
Geheimnisvolles Jauer
Datum: Freitag, 18.11.2022 um 20:00 Uhr
Referent: Chasper Pult
Ort: Mals – Bibliothek
Chasper Pult wurde 1949 in seinem Bürgerort Sent geboren und besuchte die Schulen in Chur. Er studierte in Paris und Zürich Linguistik und Romanistik. Pult beherrscht alle vier Landessprachen. Von 1992 bis 1996 war er Präsident der Lia Rumantscha. Als Leiter des Centro Culturale Svizzero Milano vertrat er von 1996 bis 2001 die Schweizer Kulturen in Italien. Heute lebt er mit seiner Frau und seiner Tochter in Paspels und ist als Lehrbeauftragter für die rätoromanische Sprache, als Kulturvermittler und Übersetzer tätig. Für sein Wirken erhielt Pult vergangenes Jahr den Oertli-Preis.
Bildungsausschuss Mals
Dienstag, 08. November 2022
19.30 Uhr
in der Bibliothek Laas
Bildungsausschuss Laas/Eyrs/Tschengls/Tanas/Allitz
von Peter Tscholl
Karl Prossliner hat seinen Weg gefunden. Er wurde Filmregisseur, produzierte eine Unzahl von Features und widmet sich dem dokumentarischen Film.
Geboren wurde er als dritter von fünf Brüdern 1953 in Mals. Aufgewachsen ist er in Glurns. Sein Vater war dort Gemeindsekretär. Als Karl 11 Jahre alt war übersiedelte die Familie nach Naturns. „Ich war Schulversager, bin herumgeflippt und wusste nicht, was ich machen sollte“. 1977 ging er nach Wien und schaffte die Aufnahme an der Filmhochschule. Zu seinen Lehrpersonen gehörten u.a. die Regisseure Axel Corti und Albert Quendler. 1983 schloß er sein Studium im Fach Regie ab. Seither lebt er als freischaffender Filmemacher. Anfangs der 90er Jahre kehrte Prossliner nach Sütirol zurück. Seitdem lebt und arbeitet er in Meran.
Als Verteter von Italien ging Karl Prossliner anfangs der 90er Jahre noch mit Otto Mair in der Theaterthek Naturns mit mehreren Theaterstücken zum internationalen Jugendtheater nach Lingen (D), u.a. mit dem Stück „Sintflut“.
Dokumentarfilme und TV- Sendereihen:
Schon in seiner Wiener Zeit hatte Karl Prossliner Künstler und Kulturschaffende porträtiert. Einer seiner ersten Dokumentarfilme war „Sonderurlaub ohne Bezüge“ mit Roman Moser (1989). Bekannt wurde Prossliner in Südtirol aber vor allem mit seinen Filmreihen für das Fernsehen: Sprechen über Südtirol in 7 Folgen (1994/95), Archiv des Alltags, Bildbeschreibung und Menschenbilder. Nachfolgend eine Auswahl seiner Dokumentarfilme:
- Marmor – Für Franz Tumler (1992)
- Hühnerdreck und Asche – Besuch im Paradies (1998)
- Das russische Haus (1999)
- Menschen am Ziel Gipfelnotizen (2006)
- Ära Durnwalder – Der Abschied (2015)
- Das Dorf (2018)
Für seine Dokumentationen erhielt Karl Prossliner zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Prof. Klaus Gatterer Preis (2009) für sozial engagierten Journalismus, den „Goldenen Enzian“ beim Trientner Bergfilmfestival oder den „Fuji-Preis“ beim Dokumentarfilmfestivals in München.
Prossliner hat seinen eigenen Stil gefunden. Er ist Menschenfilmer und erzählt Menschenschicksale mit einer eigenen Bildsprache. In seinen Filmen wird nur die Sprache des Dargestellten und nie ein erklärender Off-Text verwendet. Auf die Frage, was ihm als Dokumentarfilmer bei seinen Arbeiten besonders gefällt, antwortet er: „Mich interessieren einfach Menschen, weil der Mensch einzigartig und eine Welt ist. Als Dokumentarist ist für mich die Begegnung mit allen Menschen interessant. Schön ist, wenn man durch Recherchen überrascht wird und die eigene Einschätzung nicht zutrifft. Durch Fragen erfährt man letztendlich immer auch mehr über sich selbst“.
Auf die Frage, was Karl Prossliner auszeichnet, antwortet sein Freund Hubert Scheibe: „Es ist vor allem die Sesshaftigkeit in der Gegend, in der er aufgewachsen ist. Er arbeitet mit Menschen, die in seiner Gegend leben. Mit seinen Filmen kommt er diesen Menschen sehr nahe und die Antworten, die er dabei erhält, erzählen über die Landschaft, in der diese Menschen leben und arbeiten“.
Heimat – die andere Erzählung:
Aufsehen erregte Karl Prossliner mit dem Film „Heimat – die andere Erzählung“ (2021). In dem Dokumentationsfilm porträtierte Prossliner den Historiker Leopold Steurer, der in seinem Buch „Südtirol zwischen Rom und Berlin, 1919 - 1939“ gewagt hatte, an Südtiroler Tabus wie Option und Verwicklung in den Nationalsozialismus zu rütteln. Steurer machte sich damals in der Ära Magnago, als die Kriegsgeneration noch die politische Führung im Lande hatte, bei vielen Südtirolern der Kriegsgeneration unbeliebt. „Jetzt sind es schon 70 Jahre her, aber wir sind immer noch die Kriegsverbrecher, Schuld sind diese Linken, dieser Steurer“ erzählte ein alter Kriegsveteran.
Gestüzt auf Arbeiten Leopold Steurers, der in seinem Buch aufzeigte, dass die Südtiroler nicht nur Opfer, sondern auch Täter waren, hatte Reinhold Messner mit seiner Aussage, die Südtiroler Optanten seien Heimatverräter, eine öffentliche Diskussion, eine Lawine losgetreten. Für Prossliner war diese Aussage ein wichtiger Impuls für die Vergangenheitsbewältigung. Er liebt es nämlich Themen umzusetzen, welche auf Menschen und ihre Realität eingehen.
Prossliner hatte für den Dokumentationsfilm über Leopold Steurer Ausschnitte aus der Sendung „Am Runden Tisch“ mit Robert Pöder, Josef Rampold, Friedl Volgger und Reinhold Messner aus dem Jahr 1982 verwendet.
Im Kulturzentrum „Mairania“ sollte der Film „Heimat – die andere Erzählung“ heuer im Frühjahr ausgestrahlt werden. Der RAI Südtirol Koordinator Markus Perwanger hatte allerdings die Rechte zur Ausstrahlung des Films in ganzer Länge wegen der fehlenden Zustimmung der Hinterbliebenen verweigert. 66 Südtiroler Kulturschaffende hatten in einem offenen Brief gegen diese Maßnahme daraufhin protestiert.
Karl Prossliner sagt dazu: „Ich möchte die ganze Geschichte nicht hochspielen. Zum 75. Geburtstag von Leopold Steurer sind einige Historiker an mich herangetreten und haben mich gebeten eine Doku über Steurer zu machen. Da habe ich also das Porträt gemacht. Weil ich „Poldi“ gut kenne, er ist ein eher medienscheuer Mensch, war ich der Meinung, dass dies der einzige Film über ihn sein wird und deswegen wollte ich keine Änderungen mehr vornehmen. In meinen Augen war alles in Ordnung. Inzwischen will auch die RAI mit dem neuen Koordinator Zeno Braitenberg den Film in voller Länge ohne Änderungen ausstrahlen“.
Angesprochen auf seine Wünsche für die Zukunft antwortet Karl Prossliner: „Große Wünsche habe ich keine mehr. Gerne würde ich so ein ähnliches Filmprojekt machen wie damals mit „Sprechen über Südtirol“, das aber die Gegenwart thematisiert“.
Heimatbühne St. Valentin a. d. H. - Die Heimatbühne von St. Valentin a. d. H. brachte in dessen Kulturhaus, die Komödie von Bernd Gombold, auf die Bühne. Theater-Obmann Arno Hohenegger freute sich, nach 6 jähriger Spielpause, das Publikum bei der Premiere am Freitag 08.10.2022 zu begrüßen. Das Stück erhielt großen Zuspruch. Die vier nächsten Aufführungen waren bald ausverkauft. So entschied sich die Heimatbühne für eine Zusatzaufführung am Freitag 21.10.2022. Auch diese war gut besucht. Alle Beteiligten waren glücklich über den großen Erfolg. Das Stück wurde 2007 geschrieben, aber es passte mit den Themen, welche es aufgreift, perfekt in die jetzige Zeit. Es handelt von finanziellen Schwierigkeiten, hohen Strom- und Treibstoffpreisen, die „steuerrechtlichen Vorteile“ der Schwarzarbeit, die selbst der Beamte vom Arbeitsinspektorat in Erwägung zieht. Lügen schaffen Verwirrungen. Lösung der Probleme soll eine Erfindung zur Treibstoffumwandlung bringen. Es gestaltete sich zunächst schwierig zehn Darsteller zu finden. Mit je zur Hälfte erfahrenen und erstmaligen Theaterspieler: innen, probte Spielleiterin Hedwig Probst das Stück gekonnt ein. Die Herausforderung bestand darin, die Spannung über drei Akte hindurch aufrecht zu erhalten. Um spielerische Abläufe noch weiter zu optimieren, holten sie sich Hilfe von der Schauspielerin und Theaterpädagogin Nadia Schwienbacher. Sie stand der Heimatbühne bei zwei Proben mit Rat zur Seite. Dies war für alle eine Bereicherung. Das Publikum lachte viel und auch die Spieler werden über manche Erlebnisse noch lange schmunzeln. Vielleicht sehen wir sie bereits kommendes Jahr wieder auf der Bühne. (chw)
Schlanders/Schülertheater - In der Grundschule Schlanders gibt es eine lange Theatertradition. Immer wieder überrascht Rudi Mair, der Lehrer und Theaterfachmann die Eltern, Großeltern, Lehrpersonen und Kinder mit kleinen und großen Theaterprojekten, bei denen gespielt, gesungen, getanzt und gelacht wird. Mitte Oktober war es wieder soweit. Die Schüler:innen der Klassen 2A und 2B nahmen die Besucher:innen mit auf eine Reise ins Märchenland. Aufgeführt wurden zwei Märchen der Gebrüder Grimm. Zuerst das bekannten Märchen „Schneewittchen“, die Geschichte von der bösen Stiefmutter, die die Schönste im Lande sein wollte und es nicht verkraftete, dass Schneewittchen tausendmal schöner war als sie. Es ist ein Märchen über Schönheit und Eitelkeit, aber auch über Hilfsbereitschaft, Freundschaft und Liebe. Und am Ende wird alles gut. Das zweite Märchen „Wichtel“ erzählt die Geschichte von einem Schuster, der ohne seine Schuld so arm geworden war, dass er nur noch Leder für ein einziges Paar Schuhe hatte. Mit dem Kopf voller Sorgen gingen er und seine Frau zu Bett. Doch in der Nacht kamen die Wichtelmänner und verrichteten die Arbeit und in der Früh, als er aufstand, waren die Schuhe fertig. Er konnte sie verkaufen und Leder für zwei Paar Schuhe kaufen. In der nächsten Nacht kamen wieder die Wichtelmänner und so langsam ging es dem Schuster immer besser. Der Schuster freute sich über die stillen Helfer, war zufrieden und zeigte sich dankbar gegenüber den Wichtelmännern. Mit Witz und großer Sicherheit wurden die Märchen gespielt, so dass es am Ende der einstündigen Theatervorführung für die Grundschülerinnen und die vielen Mitarbeiter:innen vor und hinter der Bühne einen großen Applaus gab. (hzg)
Jugendtreffs „fResch“ Reschen und „Juze“ Hoad
Ein einmaliges Event konnte man im Rescher Bunker am 21. Oktober 2022 erleben. Der Innsbrucker Autor Christian Kössler erzählte schaurige Gruselgeschichten umrahmt von einer unheimlichen Halloween–Atmosphäre. Die Jugendlichen vom Jugendtreff Reschen und Juze Hoad verwandelten den Bunker mit schwachem Kerzenschein, Deko–Spinnweben und weiteren passenden Gruselaccessoires in eine geisterhafte Höhle. Das Gesamtbild wurde durch Halloweenmusik und durch ein ausgefallenes Gruselbuffet abgerundet. Erbrochenes mit Würmern (Mais–Kartoffel–Suppe), Vampirblut (Blutorangensaft) und Hexenbesen (Salzstangen mit Käsestreifen) standen auf dem Speiseplan. Umrahmt wurden die fesselnden Texte von Liedbeiträgen und Tanz mit „Glow Sticks“ von drei Kids. Durch die Zusammenarbeit von Mitgliedern des Grauner Bildungsausschusses, der Bibliothek St. Valentin und der Jugendtreffs wurde dies zu einer gelungenen Veranstaltung.
Anfang Oktober fuhren wir mit dem Bus nach Allitz und besuchten dort den Hochseilgarten. Wir blieben ganze drei Stunden im Hochseilgarten und gingen danach noch ins Bistro Eyrs. Dort bestellten wir noch leckere Burger. Es war ein sehr abenteuerlicher und lustiger Tag. Wir hatten alles sehr viel Spaß und hoffen, dass wir bald wieder ein Ausflug machen.
Die mittlerweile 19. Ausgabe des Naturno Classic fand am 08.10.22 statt. Aufgrund der Erfahrung und positiven Rückmeldung vom letzten Jahr wurde der Contest bewusst wieder im Oktober abgehalten, da die Temperaturen angenehmer sind als an den heißen Sommertagen. Zur Mittagszeit begann sich der Park mit Skatebegeisterten zu füllen, welche sich aufwärmten und erste Tricks landeten. Als der Contest um ca. 15:00 Uhr begann, hatten sich 14 Teilnehmer*innen eingeschrieben. Der Speaker kündigte die ersten Runs an. In diesem Jahr entschieden sich die Judge und der Speaker dafür, keine konkreten Kategorien einzuteilen und ließen immer zwei Skater*innen in einem einminütigen Run antreten. Die Paare wurden nach Erfahrungslevel eingeteilt, welches das Bewertungsteam im Vorfeld sorgfältig bestimmt hatte. Die Skater*innen konnten sich in zwei Runs versuchen, um unter die besten Sechs für die Finals zu kommen.
Schlussendlich konnten sich Samuel, Davide, Trocky, Christiano, Seba und Bretzi dafür qualifizieren. Das Publikum sah tolle sechs Solo-Runs von eineinhalb Minuten mit anschließendem „Best Trick“ und daher entschied die Jury, dass neben den besten drei, die wieder colle Preise vom Fakieshop erhielten, auch die anderen Finalist*innen nicht leer ausgingen. Zum Abschluss wurde noch spontan ein „Best-Powerslide-Run“ abgehalten, bei dem ein handgemachtes Skateboard-Deck von Diego aus der Judge vergeben wurde.
Taufers i.M. - Auch heuer wieder organisierte die Architekturstiftung in ganz Südtirol die Tage der Architektur, welche an drei Wochenenden im September stattfanden, um Einblicke in interessante Bauwerke zu erlangen. Die Tour im Vinschgau, geführt von den Architektinnen Julia Pircher und Sylvia Dell’Agnolo, fand dieses Jahr in Taufers im Münstertal statt, dem kleinen Haufendorf am Grenzübergang zur rätoromanischen Schweiz. Hier ist das Dorfbild geprägt von eng zusammengebauten Häusern, aber auch von seinen zwei Burgruinen und Kirchen, der Kapelle und den Hospizen aus romanischer Zeit. Entlang der Straße der Romanik findet man aber auch Neubauten und architektonische Erweiterungen, die sich selbstbewusst und dennoch harmonisch in dieses eindrucksstarke Gefüge eingliedern. In diesem sehr interessanten Spannungsfeld begann die Architekturwanderung mit einer kunsthistorischen Führung in der St.-Johann-Kirche, gefolgt von der Besichtigung des Ferienhauses Mangitz, geplant vom Arch. Christian Kapeller und des Einfamilienhauses Spiess aus der Feder von Modunita Architects. Am Nachmittag öffnete die Hausherrin und Bürgermeisterin Roselinde Gunsch die Türen zur Volksschule, dem Rathaus der Gemeinde, dem Probelokal der Musikkapelle, sowie dem Haus der Vereine Schwarzer Adler, allesamt geplant von Calderan Zanovello Architekten. Als letztes Architekturobjekt durften die Teilnehmer das Atelier im umgebauten Stadel vom Künstler Michael Fliri und Designerin Antoinette Bader besichtigen, welche das Projekt zusammen mit dem Achitekturbüro columbosnext entwickelten.
Begleitet wurde die gesamte Tour auch von Architektin Susanne Waiz, welche Einblicke in die Baugeschichte des Dorfes gewährte und die Wichtigkeit eines gut ausgearbeiteten Ensembleschutzplanes betonte, so wie es in Taufers der Fall sei. Anhand des Architekturwettbewerbes des Toni-Felix-Hauses, gewonnen vom Arch. Daniele Capra, wurde aufgezeigt, wie man ältere Gebäude sinnvoll erhalten und neue Volumen geschickt ins Ensemble einfügen kann. „Die Gemeinde muss einfach mit gutem Beispiel voran gehen“, so die Bürgermeisterin von Taufers.
Alle besichtigten Gebäude seien sehr gute Beispiele, wie man in dem bestehenden Umfeld planen und innovative Projekte in alten Mauern realisieren kann, betonte Arch. Pircher. (red)
Schlanders/Caritas - Im Jahre 1982 wurde in Schlanders die erste Beratungsstelle für Alkohol in Südtirol aufgebaut. Heute werden von der Psychosozialen Beratungsstelle der Caritas jährlich rund 300 Personen von professionellen Fachleuten beraten und begleitet.
Beim Jubiläumsabend am 14. Oktober im Kulturhaus Schlanders wurde auf die 40-jährige Tätigkeit zurückgeblickt. Die Stellenleiterin Christiane Folie bezeichnete die Psychosoziale Beratungsstelle als Anlaufstelle für Menschen in verschiedenen Lebenskrisen. Hier stehen die Menschen und ihre Welt im Mittelpunkt, sie spüren Rückhalt und werden mit ihren Bedürfnissen ernst genommen. Ein Team aus Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen bietet Beratung und Begleitung bei Abhängigkeiten von Alkohol und Medikamenten an, aber auch bei Spielsucht, Burnout, Depressionen, Ängsten und anderen psychischen Erkrankungen und Krisen. In einem kurzen, aber sehr aufschlussreichen Bericht erzählte Christian Folie, der von 1990 bis 2016 die Beratungsstelle leitete, über die Pionierphase in den 80er Jahren, die Konvention mit dem Land, die Institutionalisierung in den 90er Jahren und die Phase der Professionalisierung und Vernetzung in den letzten Jahrzehnten. Anschließend hielt Martin Fronthaler, der Leiter des Therapiezentrums Bad Bachgard einen Vortrag zum Thema „Lösungsmittel Alkohol“. In seinen anschaulichen und lebendigen Ausführungen erinnerte er an die Verankerung des Alkoholkonsums in unserer Gesellschaft. Alkohol wird als Genussmittel, Nahrungsmittel und Medizin gesehen, ist ein Kulturgut und spielt als Wirtschaftsfaktor eine große Rolle. Dass er auch eine Volksdroge und Rauschmittel ist, wird oft übersehen. Alkohol baut Ängste und Hemmungen ab, verbessert die Stimmung und reduziert Stress. Zum Problem wird der Alkoholkonsum, wenn die Harmlosigkeitsgrenze überschritten und die Gefährdungsgrenze erreicht wird, wenn Alkohol konsumiert wird, um seelischen Stress und Belastungen leichter auszuhalten und eine Alkoholabhängigkeit entsteht. Der Alkoholkonsum wird dann nicht nur zum Belastungsfaktor für die Person, sondern für die ganze Familie. Psychosoziale Einrichtungen haben in solchen Situationen nicht die Lösungsmittel, aber sie kennen sich bei den Lösungswegen aus, meinte Fronthaler abschließend. Guido Osthoff von der Caritasstelle Bozen und Dieter Pinggera, Bürgermeister von Schlanders und Präsident der Bezirksgemeinschaft Vinschgau, dankten in ihren Grußworten der Beratungsstelle und erinnerten an die wertvolle Arbeit für die gesamte Gesellschaft. Musikalisch umrahmt wurde die Jubiläumsfeier vom jungen Pianisten Martin Tscholl aus Latsch. (hzg)
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