Wolfgang Platter, am Tag der Hlg. Gervasius und Protasius, Kirchenpatrone in Bormio, 19. Juni 2019
Die pflanzliche und tierische Artenvielfalt kann nur bei entsprechend großer Vielfalt an Lebensräumen groß bleiben. Oder anders ausgedrückt: Es gibt keinen Artenschutz ohne Lebensraumschutz, keine Seerose ohne See und keinen Lurch ohne Wasser.
Alle Pflanzen und Tiere sind in ihren jeweiligen Lebensraum besonders eingepasst. Zwei Beispiele aus der Vogelwelt von engen Bindungen und Beziehungen zwischen Art und Lebensraum möchte ich Ihnen, werte Leserinnen und Leser, im heutigen Beitrag vorstellen.
Der Tannenhäher
(Nucifraga caryocatactes)
Eine besondere Anpassung an seinen Lebensraum zeigt der Tannenhäher. Nicht umsonst heißen wir ihn umgangssprachlich „Zirbmgratsch“. Im Alpenbogen ist er besonders eng an den Lebensraum Zirbenwald und damit an den Bergwald an seiner oberen Verbreitungsgrenze gebunden. Die Zirbe bildet mit der Lärche bei uns die obere Waldgrenze. Der Tannenhäher gehört zu den intelligenten Rabenvögeln. Die Grundfarbe seines Gefieders ist dunkel schokoladefarben, Flügel und Schwanz sind schwarz, letzterer mit breiter weißer Entbinde. Unter Aussparung des Oberkopfes und Nackens ist das Körpergefieder mit vielen weißen, tropfenförmigen Flecken übersät. Sein klobiger Schnabel verrät, dass der Tannenhäher ein Samenfresser ist. In den Alpen ist er ganzjähriger Standvogel. Seine Hauptnahrung stellen die Zirbelnüsse dar, auch wenn einzelne Tannenhäher in die Talsohle herunterfliegen und sich mit Hasel- und Walnüssen den Kehlsack fühlen und wieder an die Baumgrenze hinauffliegen. Im Sommer und während der Brut nimmt der Tannenhäher auch Insekten und andere Kleintiere an, um den Eiweißbedarf abzudecken. Damit der Tannenhäher als ganzjähriger Standvogel im Hochgebirge der Alpen überleben kann, legt er für den Winter Samenvorräte in Verstecken an. Besonders wichtig ist diese Sammeltätigkeit des Hähers für die Zirbe (Arve). Wo dieser Waldgrenzbaum vorkommt, leben die Tannenhäher den ganzen Winter hindurch von Zirbelnüssen. Vorratsverstecke sind im Boden, zwischen oberflächlich verlaufenden Baumwurzeln, in Flechtenpolstern, aber auch in Baumkronen. Der Vogel findet die Verstecke auch bei geschlossener Schneedecke und völlig verändertem Aussehen der Landschaft mit 80%-iger Sicherheit wieder. Sein gutes Orientierungs- und Merkvermögen ist noch weitestgehend unaufgedeckt. Schweizer Forscher haben erhoben, dass der Tannenhäher in einem Jahr mittlerer Ernte etwa 100.000 Zirbelnüsschen versteckt, in einem Jahr mit schlechter Ernte waren es immerhin 47.000. Die nicht mehr gefundenen Zirbelnüsse und -zapfen sind das Keimbeet für die Zirbe. Nicht zu Unrecht wird der Tannenhäher auch „Zirbenwaldgärtner“ genannt. Weil der Tannenhäher die Samen auch in hoch gelegenen Verstecken verbirgt, keimen und wachsen Zirben auch an extremen Standorten, so etwa in schmalen Felsspalten auf blankem Fels oberhalb der geschlossenen Waldgrenze. Außer direkt unter fruchtenden Altbäumen, von denen die Zapfen („Petschln“) zu Boden fallen und bei Nichtverzehr keimen, geht wahrscheinlich der gesamte Jungwuchs an Zirben auf die Sammeltätigkeit des Tannenhähers zurück. Innerhalb des geschlossenen Zirbenwaldes sind aber immerhin auch noch 80% der Jungbäume das Verbreitungswerk des Tannenhähers. Damit hat der Tannenhäher für die Forstwirtschaft des Bergwaldes in den Alpen eine nicht zu unterschätzende Bedeutung.
Die Wasseramsel
(Cinclus cinclus)
Die Wasseramsel ist Be- und Anwohnerin an schnell fließenden, flachen Bächen im Wald und Bergland, häufig in der Nähe von Stromschnellen. Sie steht gern auf Steinen im Wasser und taucht von diesen in das Wasser ein. Sie schwimmt unter Wasser mit Hilfe der Flügel und läuft auch unter Wasser, was durch ihr massives Skelett möglich ist, um Insekten, Fliegenlarven und andere Wassertiere zu suchen. Die Wasseramsel ist bei uns ganzjähriger Standvogel. Im Winter taucht sie vom Eisrand aus. Die Wasseramsel hat aber keine Schwimmhäute zwischen den Zehen wie etwa die Enten- und Gänsevögel, sehr wohl hat sie aber eine Bürzeldrüse, mit deren wasserabweisendem Fett sie ihr Gefieder gegen Durchnässung und Kälte einfettet. Als Erkennungsmerkmal dienen die kugelige Gestalt, der weiße Kehllatz und der kleine Schwanz, der oft, dem Zaunkönig ähnlich, aufgerichtet gehalten wird. Neben der Bürzeldrüse haben Wasseramseln noch weitere Anpassungen an das Leben am und im Wasser: Das Gefieder ist dichter als bei anderen Singvögeln und daher ein guter Isolator. Im Gegensatz zu den meisten Vögeln sind die Knochen (außer die Schädelknochen) nicht hohl, sondern mit Mark gefüllt, was das Körpergewicht erhöht und den Auftrieb verringert. Beim Tauchen können die Nasenöffnungen durch Häute verschlossen werden. Die für das Akkomodationsvermögen der Augen notwendige Muskulatur ist besonders kräftig entwickelt. Man deutet dies als Anpassung für das Sehen unter Wasser. Die kräftigen Zehen mit spitzen Krallen gestatten es der Wasseramsel, sich an glatten Steinen am Grund des Baches besser zu halten und sich auch kräftig abzustoßen. Alle diese anatomischen und morphologischen Anpassungen genügen aber noch nicht, um den Vogel beim Tauchen mühelos unter Wasser zu halten. Daher legt die Wasseramsel noch ein paar verhaltensmäßige Anpassungen an den Tag. Sie nutzt z.B. die Strömung aus. Mit nach unten geneigtem Kopf, schräg nach oben weisenden Rücken und Schwanz sowie mit etwas abgespreizten Flügeln stemmt sich die Wasseramsel gegen die Strömung und wird so auf den Boden gedrückt. Auf dem Wassergrund läuft der Vogel gegen die Strömung. Er braucht seine Körperhaltung nur etwas zu verändern und schießt dann wie ein Korken aus dem Wasser an dessen Oberfläche. Bis 1.5 m Tauchtiefe und bis 20 m Tauchstrecke wurden gemessen. Wasseramseln können an der Wasseroberfläche auch schwimmen. Dabei schwimmen sie mit erhobenem Kopf und nach oben gestellten Schwänzchen, oft läuft ihnen das Wasser über den Rücken. Aber schwimmend kommen die Wasseramseln nicht rasch voran, weil ihnen eben die Schwimmhäute zwischen den Zehen fehlen. Beim Schwimmen werden auf dem Wasser treibende Insekten aufgelesen. Vorbeifliegende Insekten können von einer Sitzwarte aus auch mit einem kurzen Flatterflug erhascht werden. Der Wasseramsel steht somit in ihrem Lebensraum Fließgewässer ein reiches Nahrungsangebot zur Verfügung, das ihr auch ermöglicht, sehr früh mit der Brut zu beginnen. Schon ab Februar, in der Regel ab März werden die 4-6 weißen Eier in das Nest in unmittelbarer Wassernähe abgelegt. Die Wasseramsel macht zwei Jahresbruten. Das Nest ist ein backofenförmiger, überdachter Bau mit einem Eingang, der auf das Wasser gerichtet ist. Es wird in Vertiefungen und Löchern zwischen den Steinen der Uferböschung, zwischen Baumwurzeln, in Fels- und Mauerlöchern, aber auch auf Brückenträgern angebracht.
In Bächen und Flüssen, an denen die Wasseramsel vorkommt oder zurückgekehrt, ist die Wasserqualität in Ordnung: Köcherfliegenlarven und die Larven anderer Fliegen als Beutetiere für die Wasseramsel kommen nur im sauberen, sauerstoffreichen Wasser vor. Insofern ist die Wasseramsel ein guter Bioindikator für die Wasserqualität. Wo Kläranlagen gebaut wurden und funktionieren, ist die Wasserqualität verbessert worden und die Wasseramsel zurückgekehrt wie beispielsweise an den Oberlauf der Etsch. Der Lebensraum der Wasseramsel ist linear eindimensional entlang des Bach- und Flussufers: Der Vogel verlässt die unmittelbare Nähe eines Gewässers nicht. Wasseramseln sind territorial: Die Pärchen verteidigen einen bestimmten Flussabschnitt gegen eindringende Artgenossen als ihre Jagdgebiet und Brutrevier.
An den mächtigen Turm in Kastelbell muss man sich erst gewöhnen. Das Hochregallager, ein aus Sicht der Apfel-Logistik notwendiges Instrument, ragt – metallbeplankt – mitten in der Talsohle auffallend in den Himmel. Die Obstgenossenschaft Juval hat seine Genossenschaftsgebäude in Kastelbell den Erfordernissen der Zeit angepasst und mit einer Investition von rund 10 Millionen Euro technisch Neues und auch ein neues Besucherkonzept in die Sortier-, Verpackungs- und Versandstrukturen implementiert.
von Erwin Bernhart
Die Anlagen sind nun fertiggestellt und im Rahmen eines Mitgliederabends am 7. Juni 2019 den eigenen Genossenschaftsmitgliedern und den beteiligten Firmen am Bau sowie den politischen Vertretern vorgestellt worden. Tags darauf, am Samstag, den 8. Juni 2019 wurden Tor und Tür für einen Tag der offenen Tür geöffnet.
Die Obstgenossenschaft Juval hat das vierte Hochregallager im Vinschgau errichtet - nach der GEOS in Schlanders, der Mivor in Latsch und der Texel in Naturns. Derzeit ist ein Hochregallager der OVEG am Standort in Prad in Bau und wird demnächst fertiggestellt sein.
Was ist das, ein Hochregallager? Der Obmann der Juval, Luis Alber, erklärte den Ablauf am Beispiel der Golden Delicious. Vom Golden, sagte Alber anlässlich des Mitgliederabends, gebe es 48 verschiedene Sortierklassen: Größe, Farbe, Form und Festigkeit spielen dabei eine Rolle. Läuft eine vom Bauern angelieferte Großkiste Äpfel über die Sortieranlage, dann werden die Äpfel in diese Sortierklassen getrennt, letztlich sichtbar an den numerierten Wasserbahnen. Es ist eine technisch hochspezialisierte Einrichtung, die das Aufsplitten der einzelnen Klassen ermöglicht – von der fotografischen Aufnahme jedes einzelnen Apfels bis zum Abkippen in die jeweilige Wasserbahn.
Diese Vorsortierung der Äpfel und das Wiederbefüllen in Großkisten ist logistisch von großer Wichtigkeit. Die vorsortierten Äpfel werden dann im Hochregallager zwischengelagert. 18.000 solcher Großkisten haben im Hochregallager Platz, das sind unglaubliche 520 Waggons. Im gekühlten Hochregallager warten die Äpfel auf das Abrufen. Fünf Regalfahrzeuge sind imstande 40 Verschiebungen in beide Richtungen durchzuführen. Mit den Regal-fahrzeugen kann punktgenau jene Großkiste angefahren werden, in der die jeweilige Apfel-Klasse gefüllt ist. Und das alles computergestützt. Werden die entsprechenden Apfelklassen abgerufen, kommen sie auf die Verpackungsstraße und nach dem Verpacken werden die apfelbestückten Paletten für den Versand hergerichtet. Vom Verkauf bis zur Lieferung, von der Bestellung bis zum Zielort: Die Zeit von der ersten Kontaktaufnahme mit dem Groß-Kunden bis zur Bereitstellung der Lieferung bis zum Abladen vor Ort – diese Zeit ist in den vergangenen Jahren immer kürzer geworden. Deshalb hat jener Lieferant die Nase vorn, der einerseits die Qualität liefern kann und andererseits diese kurzen Zeiten einhalten kann. Deshalb sind Hochregallager in den Obstgenossenschaften von strategisch wichtiger Bedeutung für die Apfelwirtschaft.
Der Obstgenossenschaft Juval fällt eine zusätzliche strategische Bedeutung im Rahmen des VIP-3-Konzeptes zu. Mit der neuen Ernte im Herbst 2019 sollen die Kühlzellen und nach der Vorsortierung das Hochregallager sukzessive mit der Bioware aus dem Vinschgau befüllt werden. Die Sortieranlage in Kastelbell wird so nur noch mit Bio-äpfeln bestückt werden. Eine Errungenschaft in der Vinschger Apfelwirtschaft von weiterer strategischer Bedeutung. Bisher wurden die Bioäpfel in Latsch sortiert, diese Anlage samt Lagerung ist mittlerweile zu klein geworden, ein Hinweis auch dafür, dass sich die Bioproduktion im Vinschgau im Aufwind befindet. Dafür bescheinigte der VIP Obmann Thomas Oberhofer der Obstgenossenschaft Juval Weitblick. Im Übrigen hätten alle Genossenschaften ihre Hausaufgaben gemacht. Im Jahre 2007 sei das VIP-3-Konzept von den Mitgliedsgenossenschaften beschlossen worden. Das Ziel: Ein gemeinsamer Marktauftritt aller Genossenschaften. Das Konzept läuft seit 20 Jahren – erfolgreich. Mit der logistischen Leistung von Hochregallagern wird dieses Konzept von der Lagerung her massiv unterstützt.
Luis Alber blickte auf die Baugeschichte zurück. Im November 2016 hat die Vollversammlung der Obstgenossenschaft Juval beschlossen, ein Hochregallager bauen zu wollen. 2017 ist man in die Planung und in die Genehmigungsphase gegangen. „Uns war das Volumen, welches das Hochregallager einnehmen wird, bewusst“, sagt Alber.
Auch deshalb hat man vier verschiedene Architekten eingeladen, Vorschläge dafür zu machen, dieses große Volumen möglichst ansprechend zu gestalten und in die Umgebung einzupflegen. Eine Jury, bestehend auch aus Vertretern der Obstgenossenschaft und der Gemeindeverwaltung Kastelbell-Tschars, hat das Projekt von Hubert Schlögl schließlich als bestes beurteilt. Es sei, so sagt Alber, ein schönes und gelungenes Projekt geworden. BM Gustav Tappeiner ergänzt, dass es mit der Farbgebung gelungen sei, das Hochregallager über das ganze Jahr hindurch dezent auftreten zu lassen. Der Landesbeirat für Baukultur habe das Projekt im Vorfeld positiv bewertet. Die Entscheidung für ein Hochregallager bedeute für die Gemeinde eine Standortsicherung. Schließlich beschäftige die Genossenschaft rund 100 MitarbeiterInnen. Tappeiner sieht das hohe Gebäude in einer Linie mit dem Schloss Kastelbell und der Kirche. Es sei dies die dritte Säule.
Im November 2017 habe man mit den Abbrucharbeiten begonnen, kleinere Kühlzellen mit einer Kapazität von 122 Waggon abgetragen. Im Jänner 2018 wurde die Bodenplatte gegossen und Ende März 2018 haben die Montagearbeiten am Hochregallager begonnen. Und im Juli 2018 wurden bereits die Regalfahrzeuge eingebracht.
Am 15. September 2018 ist das Hochregallager in Betrieb genommen worden. Von Jänner bis März 2019 wurde die Außenfassade, eine gelochte Metallbeplankung, montiert. So konnte das Volumen des Quaders optisch aufgelockert werden. Ab März konnte dann die Außengestaltung für den Zugang und die Parkplätze in Angriff genommen werden.
Gut funktioniert habe die Abstimmung und der Ablauf am Bau. Dafür spricht das zügige Arbeiten und Aufrichten der Anlagen.
2.500 m3 Beton wurden verbaut – die Fundamentplatte ist 75 cm dick.
270 Tonnen Eisen, 65 Tonnen Konstruktionsstahl und 200.000 Schrauben sind im Hochregallager verbaut.
Beteiligt am Unterfangen waren 20 Firmen, es gab kaum Zwischenfälle. Koordiniert hat den Bau Ingenieur Michael Hofer von Pohl&Partner als verantwortlicher Techniker. Architekt Hubert Schlögl hat die Fassade und das Besucherkonzept umgesetzt.
Aus den Dankesworten, die Obmann Luis Alber an alle Beteiligten richtete, war Erleichterung über die Fertigstellung zu spüren.
Was in der Obstgenossenschaft Juval eine Neuheit ist, ist ein künstlerisch gestalteter Besucherparcours. Der Hintergrund dieses Besucherkonzeptes ist die Meinung des Verwaltungsrates, dass man sich öffnen müsse, sagt Obmann Alber. Die Kunden, die Konsumenten, die Leute sollen sehen dürfen, was wir hinter den Mauern der Obstgenossenschaft machen und wie wir das machen. Wir haben Nachholbedarf bei der Öffentlichkeitsarbeit, was und wie verarbeitet wird. Deshalb entstand die Idee für ein Besucherkonzept. „Wir machen Führungen bei laufendem Betrieb. Der Sicherheitsaspekt ist dabei wichtig“, sagt Alber. Stege, Markierungen und farblich gestaltete Elemente weisen den Weg für den Besucherparcours. Das Besucherkonzept wurde von Hubert Schlögl, Harry Thaler und Simone Mair von der Kulturorganisation BAU ausgearbeitet. Beratend hinzugenommen wurde die Künstlerin Ingrid Hora. Simone Mair hat beim Mitgliederabend das Konzept beschrieben: „Durch Formen und Farben haben wir einen Leitfaden für die Besucher gelegt und so diverse Plattformen geschaffen, bei denen Erklärungen und Besprechungen stattfinden können. Die Trichterform zieht sich durch den Parcours durch. Die Trichterform steht symbolisch für den Fokus auf den Apfel. In der Sortieranlage besteht ein 40 Meter langer Steg und im Hochregallager ist eine Lichtinstallation. Die Umgebung in der Genossenschaft ist eine tolle Plattform für die Kunst. Ingrid Hora war von der Sortieranlage sofort begeistert. Der dort angebrachte Schwimmreifen steht für den Wettkampf der Äpfel, für den Wettbewerb der Unternehmer und auch dafür, dass die Äpfel in die Welt „hinausschwimmen“. BM Gustav Tappeiner lobte diese Initiative des Besucherkonzeptes ausdrücklich. Die Kommunikation nach außen sei wichtig.
Caffeebar Kuntrawant: So nennt sich das ehemalige Cafè Gander in Prad nach seinem Umbau. Neu ist nicht nur der Name, sondern auch die architektonische Handschrift, die das Cafè trägt. Der hauseigene Schmugglerkaffee Kuntrawant, handgemachtes Eis und der süße Genuss werden hier zelebriert.
von Angelika Ploner
Im Eck steht ein Jutesack mit Kaffeebohnen gefüllt und mit der typischen Kennzeichnung, wie man sie von Fotos kennt: mit Logo, Herkunftsland und Sortennamen bedruckt. An der Wand gegenüber baumelt ein Strohhut. Kein Zufall. Im Gegenteil. Strohhut und Schnäuzer gehören zur Kaffeerösterei Kuntrawant wie der Kaffee selbst, sind zum unverkennbaren Style geworden. Lässig, cool. Wie der Auftritt der neuen Caffeebar Kuntrawant. Doch der Reihe nach.
Klein und besonders.
Das sind beide: Die Kaffeerösterei Kuntrawant – und auch die neue Caffeebar direkt am Hauptplatz in Prad am Stilfserjoch gelegen. Nahtlos reiht sich das Interior-Design der neuen Caffeebar in das Kuntrawant-Konzept ein. Stil, Farbe und Form harmonieren mit der Kaffee- und Genusskultur für die die Prader Rösterei steht. Wer Kuntrawant noch nicht kennt, für den sei das Unternehmen schnell erklärt. Kuntrawant ist eine kleine, besondere und einzigartige Kaffeemanufaktur in Prad am Stilfserjoch. Seit 2013 werden im traditionellen Trommelröstverfahren erstklassige Bohnen in Handarbeit zu hochwertigem Kaffee veredelt. Was dahinter steckt? Pure Handwerkskunst. Und natürlich Liebe und Leidenschaft zum Kaffee. Die Zutaten? Hochwertige Kaffeebohnen, die Josef Gander aus verschiedenen Ländern bezieht. Keine Schmugglerware wie einst der Kaffee, der aus der benachbarten Schweiz in den Vinschgau geschmuggelt wurde und dem auch der Name Kuntrawant – contrabbando – Schmuggeln entliehen ist. Aus Brasilien etwa, Indien, Äthiopien, Mexiko oder Kolumbien bezieht Josef Gander die Bohnen. Von ausgewählten Fincas, die für faire Arbeitsbedingungen und eine hohe Anbau- und Erntequalität stehen. Das Ergebnis? Kaffee höchster Qualität und Frische.
Kaffeegenuss trifft Architektur.
In der neuen Caffeebar Kuntrawant wird die Leidenschaft für Kaffee gelebt. Das sieht man und das spürt man. Die Gemütlichkeit beginnt bereits an der Türschwelle der neuen Caffeebar. Die hauseigene Rösterei und die Caffeebar sind eine Symbiose eingegangen, die auch architektonisch ihren Ausdruck gefunden hat. Zahlreiche Details spannen den Bogen zur Rösterei und durchziehen die neue Bar wie ein roter Faden.
Elegantes Schwarz - dem schwarzen Kaffee nachgespürt - zeigt, dass Stil und Eleganz hier Zuhause sind. Ein Ort des Genusses ist hier im Herzen von Prad entstanden, ein Wohlfühlort.
Vom Kontrast dreier Materialien und Farben lebt die neue Caffeebar: Stein, Holz und schwarzes Metall. Schwarze kantige Metallelemente verbinden sich mit Eichenholz und haben als Regale oder als Säulen ihren Auftritt. Der Boden trägt Holz und Stein, das Interieur Holz.
Das Mobiliar besteht aus einer Kombination aus Schwarz und Eichenholz. Klare Linien und ein fast schon grafisch angeordnetes Mobiliar vermitteln ein harmonisches Raumgefühl, zonieren den Raum und schaffen verschiedene Sitzzonen. Die Sitzmöglichkeiten variieren: Runde Tische, eckige Tischtheken, loungige Sessel, Stehmöglichkeiten. Die Sitzbänke und Stühle tragen Strickdesign.
Selbstbewusst ist der Auftritt des Interieurs.
Modern. Kräftige und bunte Farbakzente von Polstermöbeln und Kissen geben dem Raum Charakter. Relaxsessel mit gelber und „verde militare“ Polsterung fungieren als Farbtupfer. Stehlampen wechseln sich mit Spot-Lights ab und vermitteln - verstärkt durch indirekte Beleuchtung – Wohnzimmeratmosphäre. Die Regalelemente tragen Grafikdesign, Tafelkunst, zweifelsohne ein Hingucker, modern - und ein Unikat. Sprüche wechseln sich hier mit dem Angebot an Speisen und Getränken ab, originell verpackt in verschiedenen Schriftarten und Illustrationen. Blackboard-Design nennt sich das Ganze, in der Gastronomie Chalkboard-Design. Das gesamte Angebot des Genusses liegt im wahrsten Sinne des Wortes darunter, in der Theke. Diese präsentiert ein großzügiges hausgemachtes Kuchenangebot, handgemachtes Eis mit Südtiroler Milch. Banane, Erdbeere, Yoghurt... Eichenlamellen sorgen hier für eine einladende Optik, ein stimmiges Ganzes. Etwas dahinter steht ein ganz besonderer Blickfang, eine Kaffeeröstmaschine, als architektonische Brücke zwischen Rösterei und Caffeebar. „Traditionell drum roaster“ steht an der Wand geschrieben, gespickt mit Informationen zum Kaffee.
Espresso Starlex, Espresso Uina, Espresso Vitèa....
Die verschiedenen Kaffeesorten von Kuntrawant stehen in einem Regal gleich neben dem Eingang in Reih und Glied und wechseln sich mit Tassen, Kannen und anderem Equipment ab. Das ganze Sortiment wird hier präsentiert und steht zum Verkauf. Es ist eine eigene Philosophie, jene des Kaffees. Der Espresso Starlex etwa besteht zu 100 Prozent aus Arabica-Bohnen und kommt von Zentral-Amerika, Afrika, Indien und Brasilien. Er ist geschmacklich kräftig, leicht säuerlich, aber auch lieblich nuanciert und wirkt wie Zartbitter-Schokolade, geröstete Haselnuss und getoastetes Brot. Beim Espresso Vitèa hingegen verschmelzen ganz verschiedene Nuancen miteinander: getrocknete Waldbeeren, getrocknete Aprikosen, Nougat.....
Eintauchen in die Welt des Kaffees, das dürfen Gäste hier in der neuen Caffeebar zweifelsohne.
Zum Hauptplatz hin öffnet sich die Bar wie ein Schaufenster. Die großzügige Terrasse draußen ist vor allem im Sommer beliebter Aufenthaltsort. Große Fenster lassen viel Licht ins Innere und sorgen für einen nahtlosen Übergang und einen wunderbaren Ausblick auf den Hauptplatz in Prad. Der Gast nimmt hier einen Logenplatz ein und wird eingeladen zum Genießen: Denn Kaffeegenuss braucht Zeit... wie das Kafferösten selbst - und auch die richtige Umgebung....
Mühlbachgasse 25
Prad am Stilfserjoch
caffeebar@kuntrawant.com
Öffnungszeiten:
Montag – Samstag 8 – 20 Uhr
Sonntag von 9 – 19 Uhr
Mittwoch Ruhetag
Schlanders/Latsch/Mals - Uns Maturanten vom Wissenschaftlichen Lyzeum Brixen wurde von der Schuldirektion mitgeteilt, dass eine für Südtirol wichtige politische Demonstration auf dem Schloss Sigmundskron stattfinden wird und dass wir uns daran beteiligen sollten; für die Fahrt nach Bozen würde gesorgt. So erreichten wir das Gelände am Fuße des Schlosshügels, wo neben den immer zahlreicher werdenden Demonstranten bewaffnete, hinter Buschwerk verborgene Polizei wartete. Wußten wir, worauf wir uns da eingelassen hatten? Wir strömten zusammen mit den meist männlichen Teilnehmern der Demonstration aufwärts und suchten einen Platz im großen Schlosshof.
Dass der italienische Staat die Rechte der Südtiroler in sträflicher Weise ignorierte und die faschistische Italianisierungspolitik fortsetzte, das war uns gesagt worden. Mit dieser Anklage standen wir also da und warteten auf das, was auf uns zukommen würde. Der riesige Schlossplatz füllte sich immer mehr und mehr, schon wurden die Außenmauern des Schlosses erklommen, sogar das Geäst der wenigen Bäume. Dann hörten wir die ersten Rufer von der ungewöhnlichen Kanzel, eine Stimme aus dem Sarntal, die lautstark die Pusterer begrüßte und die Unterlandler. Es war wie im Hochgebirge, wenn sich Wanderer über große Abstände begrüßten oder zujauchzten. Oder es war vielmehr so, wie bei einem großen Opernevent. Das Schauspiel, auf das wir warteten, war kein Spiel, keine Befreiungsoper „Aida“ in der Arena von Verona, es war der Hilferuf einer verzweifelten Minderheit.
„Volk in Not“, „Schluss mit der Knute“, „Los von Trient“. Verschiedene Vorredner versuchten den Zweck der Demonstration zu erklären, machten soziopolitische Analysen, aber erst Magnago vermochte das Publikum zu bannen. Erst seine Argumente - kurz und beschwörend formuliert - erzeugten Stimmung und gespannte Ruhe. Der ehemalige Offizier der Deutschen Wehrmacht, im Krieg verwundet und seitdem Invalide, weiß sein Publikum richtig zu lenken. Nicht mit Argumenten zu überladen, immer im Hörkontakt mit den Zuhörern, wie ein echter Schauspieler, für den die Stimmung wächst und sich wieder verliert. Es ist, als würden bestimmte Wörter Akkorde der Zustimmung oder Empörung auslösen. Das Publikum schwebt in Erwartung. Dabei wird erwähnt, dass die Demonstration für den Bozner Waltherplatz geplant war, dass der Regierungskommissar dies aber nicht erlaubt habe und erst nach Magnagos Versprechen, keine weiteren Demonstrationen folgen zu lassen, die Erlaubnis erteilte. „Ich habe ihm mein deutsches Wort gegeben!“, so wird Magnagos Versprechen überliefert.
Der Landeshauptmann, die Volkspartei, alle mussten die Machtlosigkeit der Südtiroler zur Kenntnis nehmen. Dabei rumorte es wie in einem Ameisenhaufen. Ein leiser Wink und die Massen wären bereit gewesen, sich wie ein Lavastrom in Richtung Bozen zu wälzen. Es wimmelte von gewaltbereiten Rebellen, die teilweise sogar bewaffnet waren. Was bewegte die aus allen Ecken des Landes herbeigeströmten Menschen, die jetzt alle Wege verstellten, sodass selbst der Landeshauptmann kaum Zugang finden konnte? Ein Durchkommen mit dem Auto war unmöglich. So musste der einbeinige Invalide auf ein Motorrad gesetzt und durch die Menge gezwängt werden, damit er das Rednerpult erreichen konnte.
Und dann sprach er zu den Bürgern und Bauern, zu den Invaliden, die seit Jahren auf ihre Rente warteten, er sprach alle Sorgen an und erklärte die Sprüche auf den Schautafeln „Volk in Not“, „Los von Trient“ und „Todesmarsch“. Der Redner schwamm auf dem wogenden Gemurmel des Unmuts, unterbrochen nur von den anklagenden Rufen der „vox populi“, die sich gegen die Vorredner durchsetzen wollten. Mit der Forderung nach Selbstbestimmung - in den Statuten der Volkspartei von 1945 ausdrücklich verankert - hatte man vergeblich auf internationale Unterstützung gehofft.
Ähnlich große Kundgebungen hat es bereits früher gegeben, so bereits 1920 auf dem Grödner Joch für die Einheit der ladinischen Täler. Aber hier und jetzt ging es um das politische Ziel „Los von Trient“, festgehalten im Art. 14 des Statutes. Das heißt, alle politischen und wirtschaftlichen Kompetenzen können auf die Provinz übertragen werden. Die Autonomie bedeutet gesetzgeberische Zuständigkeit.
Südtiroler Anliegen wurden aber in Trient meist überstimmt. Also gab es nur eine leidvolle Serie von abgewiesenen Initiativen. Die vorgeschlagenen Gesetze mussten nämlich von der Regionalregierung gutgeheißen werden; dort waren aber die Südtiroler in der Minderheit. Die Verbindung mit dem mehrheitlich italienischsprachigen Trentino wirkte wie ein Hemmschuh.
Dagegen wandte sich der aus Göflan stammende Hans Dietl energisch. Er setzte das „Los von Trient“ gegen den Widerstand der Trentiner und vieler Südtiroler Parteigenossen durch. Am 9. Mai 1955 trat Hans Dietl aus der Regionalregierung aus und bewirkte dadurch die so folgenreiche Regierungskrise. Er ist aber auch ein Vordenker, was das Zusammenleben der Volksgruppen betrifft. Er hat mit viel Arbeitseinsatz und finanziellen Opfern (und wenig Gegenliebe durch die Partei) eine italienischsprachige Zeitschrift „Realtà Sudtirolese“ herausgebracht, in der den Italienern erstmals die Vorteile der Autonomie für alle erklärt werden konnten.
Arbeitsminister Togni kündigt der Stadt Bozen in einem Telegramm vom 15. Oktober 1957 die Errichtung eines neuen Stadtteils mit 5000 Wohnungen an; dies ist der Auslöser der Großkundgebung auf Sigmundskron.
„Volk in Not“ verkündet eines der mitgeführten Plakate. Das alles geschieht vor der Feuernacht des Jahres 1961, wo vom 11. auf den 12. Juni in der Herz-Jesu-Nacht 37 Strommasten gesprengt wurden; das war der Höhepunkt der Anschläge des Befreiungsausschusses Südtirol (BAS).
Die große Burganlage Sigmundskron hat eine bewegte Geschichte. Im 12. Jahrhundert wurde Formigar (Formian, Firmian) ausgebaut; aus dieser Zeit stammen die Ruinen der Hochburg. 1473 kaufte sie der Erzherzog Siegmund von den Herren Firmian und baute sie festungsartig als Bollwerk gegen Venedig aus. Erhalten hat sich aus jener Zeit der sogenannte Weiße Turm, der jetzt ein zeitgeschichtliches Museum beherbergt.
„Und dann ist uns die Luft ausgegangen“, das sagte mir ein Zeitzeuge, der 1957 in Sigmundskron dabei gewesen ist und zum Dreinschlagen entschlossen war. Was soll das heißen, „dann ist uns die Luft ausgegangen?“ Die Erklärung war ganz einfach. Sowie wir hörten, dass Magnago der Behörde sein „deutsches Wort“ gegeben habe, war für uns klar, dass es keinen Marsch auf Bozen geben werde. „Es war, als hätte man mit einer Nadel in einen Luftballon gestochen.“ Die Luft entwich, der Druck fiel auf Null.
Der Marsch auf Bozen hätte natürlich viel Zerstörung gebracht, zerbrochene Schaufenster, Autofenster, vielleicht geschändete Denkmäler, blutige Köpfe, wahrscheinlich auch Tote.
Der ehemalige Offizier der Deutschen Wehrmacht hat eine Schlacht gewonnen - nicht seine letzte! - hat das Schlachten verhindert und hat dadurch die Voraussetzungen geschaffen, um mit den politischen Gegnern, vor allem mit den Trentinern, sinnvoll verhandeln zu können.
Die Opernaufführung ist zu Ende. Die gewaltige Felsbühne mit den Kulissen aus Porphyr ... Aida, die äthiopische Sklavin und Königstocher ist hin- und hergerissen. Sind wir in italienischer Sklaverei? Hätte man in Sigmundskron mit den 35.000 Tausend Teilnehmern Verdis Chor der Gefangenen gesungen ... man hätte ihn vielleicht bis nach Rom gehört.
Überhaupt ist das Greifen der Autonomie, die echte Selbständigkeit, wie eine wunderbare Vermehrung vieler Bereiche, die jahrzehntelang verkümmerten.
Zu den auffälligsten Veränderungen zählt das Schrifttum. Italienische Historiker beschreiben in Darstellungen unseres Landes die Geschichte erstmals objektiv und vor allem liebevoll.
Hans Wielander
Schlanders/Latsch/Mals - Vor Schulschluss gibt es Ende Mai und Anfang Juni jedes Jahr verschiedene Abschlusskonzerte der Musikschulen und der Mittelschule mit musikalischer Ausrichtung von Schlanders. Neben internen Vorspielen in kleinen Gruppen präsentieren Instrumentalisten, Ensembles, Blasorchester, sowie Kinder- und Schülerchöre vor Verwandten und Musikliebhabern die Ergebnisse der einstudierten und vielfach geprobten Arbeiten. In Latsch gab es am 1. Juni auf dem Hauptplatz ein Sommer-Open-Air-Konzert unter dem Titel „musikschule goes modern“. Schüler der Musikschule Meran/Passeier präsentierten unter der Gesamtleitung von Christian Kofler Klassiker der Rock- und Popgeschichte. Alle Musikschulen gaben Abschlusskonzerte, wo die Kleinen und Großen ihre musikalischen Fortschritte präsentieren konnten. Die drei Klassen mit musikalischer Ausrichtung der Mittelschule Schlanders hatten am 27. Mai im Kulturhaus von Schlanders das Abschlusskonzert. Bei herrlichem Wetter gab es außerdem am Samstag, den 8. Juni auf dem Plawennplatz eine Matinee um 11 Uhr am Vormittag. Unter der Leitung von Dietmar Rainer, Benjamin Blaas und Christian Lechthaler spielten das Schüler-Blasorchester, einzelne Bläsergruppen bzw. das Schlagzeugensemble verschiedene Musikstücke. Die vielen Zuhörer bedankten sich bei den Schülern und Lehrpersonen mit einem kräftigen Applaus. (hzg)
Schlanders - Der 3D-Druck ist eine wichtige Zukunftstechnologie, welche große Veränderungen bringen wird. Verschiedene Gegenstände des Alltags, wie Tassen oder Blumenvasen kann man sich in Zukunft mit dem 3D-Drucker selbst ausdrucken. In verschiedenen Berufe wird in Zukunft mit dem 3D-Drucker gearbeitet. Werkzeuge, Bauteile und Gebrauchsgegenstände können gedruckt werden. Nicht nur Skulpturen und Bauelemente, sondern ganze Häuser und Wohnungseinrichtungen werden bereits mit großen 3D-Druckern ausgedruckt. Um auch die Schüler mit dieser neuen Technologie vertraut zu machen, organisierte Hannes Götsch, der Koordinator von BASIS, zusammen mit Claudia Klett, der Techniklehrerin der Mittelschule Schlanders, einen zweitägigen Kurs über 3D-Druck. Erich Hafner, ein freier Mitarbeiter von BASIS, führte die Schüler und Schülerinnen in die Technologie ein, half den Schüler bei der Konstruktion eines Schlüsselanhängers bzw. eines kleinen Möbelmodells und druckte die gezeichneten Objekte auf einem 3D-Drucker aus, so dass alle Schüler am Ende des Kurses mit einem selbst geplanten und gedruckten Objekt nach Hause gehen konnten. Zuerst wurde mit der freien Software „Tinkercad“ ein Objekt gezeichnet. Da der Ausdruck relativ viel Zeit benötigt, brachte Hafner zwei 3D-Drucker in die Mittelschule und so konnten die entworfenen Objekte auf den 3D-Druckern ausgedruckt werden. Nach diesen ersten Erfahrungen mit den Mittelschülern, erprobten in der letzten Schulwoche noch Oberschüler der TFO diese neue Technologie. Im kommenden Schuljahr will BASIS, das Gründer- und Innovationszentrum in Schlanders, weitere Experimente in den Schulen mit dieser neuen Technologie durchführen. (hzg)
Vinschgau - Änderungen der Fahrpläne der Vinschger Bahn sowie einiger Buslinien in Bozen und in Gröden, auf den Dolomitenpässen und im Hochpustertal werden ab Mitte Juni wirksam.
Vinschgau
Vom 16. Juni bis zum 29. September 2019 bleibt die Vinschger Bahn zwischen Mals und Schlanders gesperrt, es wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Um dem Fahrgastaufkommen gerecht zu werden, verkehren zu Spitzenzeiten bis zu fünf Busse zeitgleich auf der Strecke. Auf dem unteren Teil, zwischen Schlanders und Meran, verkehrt die Vinschger Bahn in diesem Zeitraum neu im Halbstundentakt. Grund für diese Teilsperre sind Bauarbeiten zur Begradigung eines Gleisabschnittes zwischen Schlanders und Laas, wie im Rahmen der Elektrifizierung der Bahnlinie vorgesehen.
Einige Buslinien im oberen Vinschgau werden auf den Ersatzfahrplan abgestimmt, so bis zum 13. Oktober die Linie 271 in Richtung Stilfs. Morgens werden einige Busfahrten auch ab Stilfs abgeändert. Wichtig: Der Umstieg zum Bus in Richtung Stilfserjoch erfolgt in diesem Zeitraum nicht in Stilfs, sondern in Gomagoi. Die Fahrt ab Stilfs um 9.02 Uhr wird zwischen 14. Juli und 16. August mit einem zusätzlichen Fahrzeug durchgeführt. Veränderte Abfahrtszeiten vom 16. Juni bis zum 29. September am Morgen gibt es bei der Linie 273 Martina-Reschen-Mals, eine ganztägige Änderung des Taktfahrplans gibt es während des Schienenersatzverkehrs beim Citybus Mals-Glurns-Schluderns (Linie 274) sowie bei der Buslinie 279 Mals-Schleis-Laatsch.
Latsch - Zum zweiten Mal luden die Joyful Singers im Rahmen der Kulturtage Latsch zum Konzert Ende Mai im CulturForum. Der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt. Um 20 Uhr verdunkelte sich der Saal, einzig ein Lichtkegel war auf den Flügel gerichtet, wo alsdann Pianist und Chorleiter Pasquale Bonfitto die ersten Töne von „Stand by me“ anschlug. Der Chor - eindrucksvoll auf der Galerie platziert - sang sich sofort in die Herzen des Publikums. In den Liedern kamen die Freude und die unerschöpfliche Energie des Chorleiters für die Musik und „seine Joyfuls“ zum Ausdruck. „Mamma mia“, „Nel blu dipinto di blu“ und “Mas que nada“ brachten immer wieder andere Stimmungen in den Saal. Der Gastchor, der MC Goldrain „Vierklang“, hatte in seinem Programm bekannte Ohrwürmer wie „Rote Lippen soll man küssen“ oder „Ein Bett im Kornfeld“ und konnte damit das Publikum zum Mitsingen verführen.
Im dritten Teil reihte sich ein musikalischer Höhepunkt an den nächsten, so etwa das bekannte Lied „My Way“ mit Simone Abeni (Trompete) und Pasquale Bonfitto (Klavier), wie auch „Erinnerungen an Zirkus Renz“ wiederum mit Klavier und dem begabten jungen Musiker Jeremias Donchi am Marimbaphon.
Den letzten Teil des Konzerts gestalteten wiederum die Joyful Singers. Mit „Imagine“, dem Klassiker von John Lennon, aber auch mit „Heal the world“ und „I will follow him“ schufen sie für die mehr als 500 Menschen im Saal ein wunderbares Musikerlebnis. Dabei wurden sie nun neben dem Klavier auch von den Solisten Simone Abeni (Trompete), Mirco Giocondo (E-Bass) und Jeremias Donchi (Schlagwerk) ergänzt.
Die letzte Zugabe schließlich führte beide Chöre, die Solisten aber auch das Publikum zusammen, passend mit dem bekannten Stück „We are the world“. Chorleiter, Dirigent und Pianist Pasquale Bonfitto und seine Joyful Singers hatten all ihre Energie und ihr Können in diesen Abend gesteckt und wurden dafür vom Publikum mit tosendem Applaus belohnt. Mamma mia – unvergessliche Popchormusik.
Heimatbühne Langtaufers - Die Heimatbühne Langtaufers feiert den 20.000sten Zuschauer. Nicht nur das Theaterstück „Die Perle Anna“ war für die Heimatbühne Langtaufers im Kultursaal Pedross ein großer Erfolg. Sie begrüßte am Samstag, 11. Mai 2019 auch den 20.000 Zuseher, seit den ersten Aufführungen im Kultursaal im Jahre 1986. Zuvor fanden die Theateraufführungen unter anderem in einem Kaproner Gasthaus statt. Die glückliche 20.000ste Besucherin Manuela Wallnöfer Patscheider bekam einen Geschenkskorb überreicht, denn auch der 10.000ste Zuschauer wurde vor mehreren Jahren mit einem Präsent überrascht.
Naturns - Am Montag, den 6. Mai 2019, gab es für die 2. Klassen der Mittelschule Naturns eine Lesung mit den beiden bekannten Comic-Autoren Norbert Parschalk und Jochen Gasser. Sie stellten dabei ihren neuen Comic „Kaiserin Elisabeth“ vor und zauberten vielen Beteiligten ein Lächeln ins Gesicht.
Früh am Morgen versammelten sich die SchülerInnen der zweiten Klassen gemeinsam mit einigen Lehrpersonen und den beiden Bibliothekarinnen Ingrid Hohenegger und Gabi Hofer in der Öffentlichen Bibliothek, um 80 Minuten lang in die Welt „Sissi’s“ einzutauchen.
Im Mittelpunkt standen einerseits die Lebensgeschichte und Besonderheit der Persönlichkeit „Sissi“ selbst, andererseits aber auch der lange Weg der Comicentstehung - angefangen bei der Ideenfindung und dem Verifizieren erster Notizen bis hin zum fertigen Buch. Den beiden Referenten gelang es die Zuhörer mit Sprachwitz, tollen Bildern und interessanten Details zu begeistern und sie erhielten somit am Ende nicht ohne Grund einen kräftigen Applaus.
Dass die Lesung eine fruchtbringende Aktion war, zeigen nicht zuletzt die positiven Feedbacks der Schüler, wie z.B. jenes von Jana Gurschler aus der Klasse 2D: „Ich hatte große Erwartungen an die Autorenlesung, weil ich selbst das Buch zu Hause habe und es somit schon kannte. Die Erwartungen wurden aber vollends erfüllt. Mir hat die Buchvorstellung sehr gut gefallen. Sie war sehr interessant und man hat gerne aufgepasst und zugehört. Wir haben auch sehr viel Neues über die Kaiserin „Sissi“ gelernt und ich hoffe, dass bald ein neues Buch von den beiden Autoren erscheint und ich bald wieder eine Lesung mit Jochen Gasser und Norbert Parschalk erleben kann.“
Ein großes Dankeschön geht an die Öffentliche Bibliothek und die Gemeinde Naturns für die finanzielle Unterstützung der Lesung, für die Bereitstellung des Raumes und für die Mitorganisation.
Magdalena Köllemann
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