Naturns - Der Akustikplan in Naturns ist unter Dach und Fach. Die Corona-Situation ist für den gewaltigen Besucherrückgang im Schwimmbad Naturns verantwortlich. Eine Verkehrsentlastung könnten geleaste E-Bikes bringen.
von Erwin Bernhart
1000 Leute könnten sich in der Gemeinde Naturns noch impfen lassen. Mit diesen Worten begann BM Zeno Christanell seinen Bericht und seit Ende September seien Corona-Kontrollen in Restaurants und Bars unterwegs. „Einmal die Woche kommt eine Einheit von Schlanders und kontrolliert und straft“, sagte Christanell. Am Gefahrenzonenplan sei man dabei und das Verwaltungsgericht Bozen habe der Gemeinde in der Causa „Saumoar“ Recht gegeben (sh. Seite 4). Gemeindereferent Michl Ganthaler skizzierte den Fahrplan für den Kindergartenneubau: Das Vorprojekt sei vom technischen Landesbeirat genehmigt und komme demnächst zur Genehmigung in den Gemeinderat. Ganthaler erhofft sich, dass im Oktober 2022 die Ausschreibungen gemacht werden und im Frühjahr 2023 Baubeginn sein wird, mit einer Bauzeit von 2 Jahren.
Genehmigt wurde im Rat der von den Fachleuten Günther Wanker und Michele Morandini erläuterte Akustikplan, der die Ist-Situation abbilde. Man werde, so BM Christanell, den Akustikplan bei künftigen Wohnbauzonen, Freizeitanlagen und Industriebauten mitberücksichtigen. Das Anas-Haus sei um 1,03 Millionen Euro an die H-Bau VGmbH (Horst Preims, Freisinger Georg und Horst) versteigert worden.
Gravierende Einbrüche habe es, so berichtete die Referentin Astrid Pichler, beim Schwimmbad gegeben. Waren es in „normalen“ Zeiten um die 90.000 Besucher im Jahr, zählte man heuer bis September an die 30.000. Die Kosten blieben gleich. Deshalb entstehe für 2021 ein Kapitalbedarf von rund 475000 Euro aus der Gemeindekassa. „Das Schwimmbad erfüllt einen wichtigen sozialen Faktor, der etwas kosten darf“, sagte Pichler.
Ein Vorschlag vom Referenten Florian Gruber wurde beschlossen: Um einen Teil des innerörtlichen Verkehrs auf Fahrrad umzustellen, gerade um bei kurzen Strecken eine umweltfreundliche Alternative bieten zu können, will die Gemeinde mit einem Beitrag von 200 Euro ein Leasing eines E-Bikes fördern. Partner dieser Aktion ist Ötzi Bike, der mit weiteren 200 Euro Preisnachlass diese Aktion fördert. Gegen einen geringen Leasingbeitrag ist man sofort Besitzer eines ansonsten teuren E-Bikes. In dieser Form sei es ein Pilotprojekt in Südtirol, in Österreich und in Deutschland gebe es diese Art der Förderung schon.
Ab 2023 dürften die Trinkwassergebühren in allen Gemeinden Südtirols steigen. Von rund
10 Cent/Kubikmeter ist die Rede. Für die Gemeinde Naturns würde dies einer Steigerung des Tarifs von 25 % bedeuten. Dies berichtete BM Zeno Christanell im Naturnser Gemeinderat. Grund für diese Preissteigerung sei „eine solidarische Unterstützung für die Berggebiete“ bei der Erneuerung der dortigen Trinkwasserversorgung. Eine entsprechende Gesetzesvorlage ist in Ausarbeitung. Dies habe LH Arno Kompatscher den BM mitgeteilt.
Kolping im Vinschgau - Schon die alten Römer nutzten eine eigene Formulierung, wenn sie jemanden besondere Ehre zuteil werden ließen. Der Senator Marcus Tullius Cicero war einer der wenigen, dem der Titel „pater patriae“ (Vater des Vaterlandes) zuerkannt wurde. Das hat sich in ähnlicher Weise bis in unsere Tage erhalten, wenn vom „Vater Kolping“ oder der „Mutter Kirche“ die Rede ist. Der sprachliche Verweis auf die eigenen Eltern zeigt: Hier fühlt sich jemand angenommen, geborgen, verstanden, gemocht, vielleicht auch beschützt… Die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen, denn es bräuchte viele Adjektive, um zu beschreiben, was das Wort „Heimat“ wirklich bedeutet.
Leben und Werk Adolph Kolpings sind ein dauerhafter Auftrag: einerseits Heimat zu bleiben für diejenigen, die bereits dabei sind und andererseits Heimat zu bieten für andere, die kommen möchten. Vom Gründerverein in Elberfeld bis zu Kolping International – auch zu Kolping Vinschgau – von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute – Kolping hat nie das sein sollen, was man neudeutsch einen „closed shop“ (geschlossenes Geschäft) nennt.
„Da tat er sein Haus auf und rief uns hinein“, diese Zeile aus dem Kolping-Grablied besitzt nicht nur im übertragenen, sondern im Wortsinn bis in die heutige Zeit ihre ganz spezielle Bedeutung. Also unser aller Auftrag: Beheimatung geben!!
Otto von Dellemann
Die gebürtige Pustererin Anna kam vor 54 Jahren nach Eyrs und wurde Bäuerin auf dem Hof ihres Mannes Alfred Kurz. In ihrer offenen und humorvollen Art war sie bald in der Dorfgemeinschaft intergiert. Als Sängerin bereichert sie den Kirchenchor.
von Magdalena Dietl Sapelza
Anna erntete erstaunte Blicke, als sie kürzlich in Festtagstracht auf ihrem neuen vierrädrigen Scooter an der Eyrser Pfarrkirche vorfuhr, um dort Cäcilia zu feiern. „Des isch a flotte Soch, iatz bin i schnell in Dorf unt brauch nimmr mitn Radl fohrn“, meint sie. Denn ihr Hof liegt außerhalb der Ortschaft.
Geboren wurde Anna auf dem Oberpapping Hof bei Innichen als sechste von neun Kindern. Die Familie lebte vom Ertrag ihres Waldes und von der Milch einiger Kühe. Eine Materialseilbahn brachte die Milch in die Sennerei im Tal. „Miar hobm nor oft kennt „Fugamilch“ mit hoam nemman“, sagt sie. Die Milch vom Sonntag wurde auf dem Hof zu Butter verarbeitet. Annas Schulweg war lang, eine Stunde ins Dorf und eine Stunde zurück. „Miar Berger san olm Schualmess gong unt di Nachnatn et“, lacht sie. Einmal sei so viel Schnee gefallen, dass sie vom Balkon aus starten mussten, erinnert sie sich. Mit Schneeschuhen habe ihnen der Vater den Weg gebrochen.
Anna war 13 Jahre alt, als der Kooperator Peter Giacomelli in der Schule nach guten Sängerinnen suchte. Er wählte sie aus und unterrichtete sie in Notenlehre und Stimmbildung. „I hon gonz viel glearnt unt bin ihm heint nou donkbor“, betont sie. Mit 14 Jahren sang sie als Sopranistin auf dem Chor. In den folgenden Jahren fiel sie jedoch arbeitsbedingt immer wieder aus.
Ihre erste Arbeitsstelle fand sie im „Hotel Altprax“, dem auch eine Landwirtschaft angeschlossen war. Bei der Heuernte traf sie auf den vier Jahre älteren Vinschger Alfred Kurz, der als Alpini Soldat in Welsberg in Hotelnähe den „Campo“ absolvierte. Die Beiden wechselten ein paar Worte, verloren sich aber wieder aus den Augen. Nach Abschluss der Haushaltungsschule in Lienz wurde Anna Köchin in der Familie des Kaffee-Unternehmers Segafredo in Bologna. Nach vier Jahren kehrte sie auf den Heimathof zurück. „A weil anar fa di Juniorchefs a Eigl af miar kopp hot unt i nit untn bleibm hon gwellt“, verrät sie. Kurz darauf nahm sie an einer Papstaudienz bei Paul VI in Rom teil, die Bischof Josef Gargitter für 1.000 Südtiroler Jugendliche organisiert hatte. Nach der Rückkehr kehrte sie mit Freundinnen beim „Schmutzigen Luis“ in Bozen ein, wo gesungen und musiziert wurde. Plötzlich trafen sie Alfreds Blicke. Sie erkannte ihn erst wieder als er auf sie zukam. Schließlich tauschten sie ihre Adressen aus. „Miar hobm inz nor olm gschriebm unt hie unt do a troffn“, meint sie. Erneut bekam sie ein Angebot der Familie in Bologna. Sie sollte deren Kindern Deutsch lernen. Doch Alfred wollte sie näher wissen. „Kimm nachna, hot er selm gsog“, lacht sie. Sie nahm eine Stelle in einem Meraner Haushalt an und blieb dort bis 10 Tage vor ihrer Hochzeit. Dann zog sie auf den Hof in Eyrs, den Alfred gekauft hatte. „Deis isch a ormseliger Hof gwesn, ohne Strom unt ohne Wossr unt mit an 40-jährigen Kredit“, erklärt Anna. Das Paar benutzte Gaslichter aus der Schweiz und bohrte einen Tiefbrunnen, um die Tiere zu tränken. Trinkwasser holte Alfred in der Milchsammelstelle in Eyrs, wo er die Milch zum Kühlen hinbrachte. Erst 1977 erhielt der Hof den Wasser- und ein Jahr später den Stromanschluss. Das war eine große Erleichterung. 1978 wurde der neue Stall gebaut. Anna legte sich als Bäuerin ins Zeug, kümmerte sich um ihre vier Kindern. Als gute Köchin zauberte sie oft Gerichte aus dem Pustertal auf den Tisch, so zum Beispiel Polsterzipfl mit Kraut. „Di Kropfn hon i nit kennt“, erklärt sie. „Obr schun bold amol hon i fir die Feschtlan in Dorf grod gnua Kropfn gmocht.“
Anna schloss sich dem Eyrser Frauenchor an und später dem Kirchenchor, wo sie als humorvolle und notengewandte Sängerin die Tenorstimmen der Männer verstärkt. 30 Jahre lang sang sie im Vinschgerchor.
Nach ihrer Ehrung für ihre 40-jährige Mitgliedschaft im Kirchenchor meldete sie sich bei ihrem ehemaligen Musiklehrer Giacomelli, um ihm für ihre einstige Ausbildung zu danken. Daraufhin besuchte er sie bis vor kurzem jedes Jahr.
Mittlerweile wurde Anna erneut geehrt. Sie selbst zählt insgesamt 54 Jahre effektive Chortätigkeit. Und sie ist noch lange nicht müde. Auch weiterhin wird sie Teil des Chores sein und mit ihrem Scooter zur Kirche fahren.
Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders
WEIHNACHTLICHES KONZERT – Streichquartett am Sonntag, 12. Dezember um 17.00 Uhr im Kulturhaus „Karl Schönherr“ Schlanders
Besetzung:
Andrea Ferroni, Josef Höhn;
Violinen
Katia Moling; Viola
Matteo Bodini; Violoncello
Die vier freischaffenden MusikerInnen aus der Region spielen regelmäßig bei verschiedenen Orchestern und Ensembles, wie zum Beispiel das Haydn Orchester von Bozen und Trient, Orchestra Cherubini, Streicherakademie Bozen, Theresia Barockorchester, Labirinti armonici.
Konzertprogramm:
G. F. Händel: The Arrival of the Queen of Sheba
W. A. Mozart: Streichquartett KV 156, G-Dur
L. Boccherini: Minuetto
G. F. Händel: Judas Maccabeus
T. Albinoni: Adagio in g-Moll
G. F. Händel: Wassermusik
D. Shostakovich: Waltz Nr. 2
G. F. Händel: Lascia ch’io pianga
E. Elgar: Salut d’amour
A. Corelli: Concerto per la notte di natale
Platzreservierung unter kulturhaus@schlanders.it, 0473 737777
Die Eintrittskarten sind an der Theaterkasse ab 16.00 Uhr erhältlich.
Unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, der Marktgemeinde Schlanders, der Raiffeisenkasse Schlanders, der Stiftung Sparkasse, Rechtsanwaltskanzlei Pinggera, Fa. Fleischmann Martin – Raumausstattung.
Aus dem Gerichtssaal - Kurt Tucholski schrieb über seine Landsleute: „Wenn der Deutsche hinfällt, steht er nicht auf, sondern sieht sich um, wer ihm schadenersatzpflichtig ist.“ Dieses Zitat ist mir im Zusammenhang mit dem in der letzten Rubrik behandelten Thema über die neuen „Maßnahmen zur Sicherheit der Wintersportaktivitäten“ in den Sinn gekommen. Denn die damit losgetretene Reglementierungslawine hat eine weitreichende Verrechtlichung auch des Freizeitverhaltens der Menschen zur Folge. Sie ist Ausdruck einer puritanischen Geisteshaltung, die unter dem Vorwand der Sicherheit den Leuten den Spaß auch noch an den Freizeitaktivitäten verdirbt. Und von Vorschriften sind wir schon im Alltag wahrlich bis zum Überdruss umgeben. Müssen wir uns auch noch beim Wintersport auf Alkotests entlang der Pisten oder im Zielraum einstellen? Oder auf hinter Bäumen und Büschen lauernde Pistensherriffs? Wes Geistes Kind die Urheber der neuen Skipistenordnung waren, wird deutlich, wenn man weiß, dass sie auch das Skitourengehen in der Weise reglementieren wollten, dass es nur mehr in Begleitung eines Berg- oder Skiführers erlaubt sein sollte! Also Bevormundung auch bis in die letzte noch halbwegs regelfreie Nische des Wintersports! Und das alles natürlich nur in der besten Absicht und zum Wohle der Wintersportler! Ganz im Geiste skandinavischer Zwangsbeglückung von oben und von Staats wegen.
Aber um zum einleitenden Zitat von Kurt Tucholski zurückzukommen: die Rechtsversessenheit ist keineswegs eine Eigenheit nur der Deutschen. Nach langjähriger Berufsausübung kann ich sagen, dass die Italiener ihnen in dieser Untugend keineswegs nachstehen. Und je mehr Gesetze und Vorschriften erlassen werden, umso mehr wird dieser Ungeist befeuert: Bei jedem Unglück, aber auch beim kleinsten Ungemach setzt die Suche nach einem Schuldigen ein. Die Frage nach einem möglichen Selbstverschulden bleibt dabei zumeist auf der Strecke, ja wird gar nicht erst gestellt. Der in politischen Sonntagsreden so oft und gern beschworene Freiheitsdrang der Tiroler sollte sich nicht in hartnäckiger Impfverweigerung, sondern vielmehr im Widerstand gegen die grassierende Reglementierungswut von oben und die Rückbesinnung auf die Eigenverantwortung äußern.
Peter Tappeiner Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
Kurt Tucholski schrieb über seine Landsleute: „Wenn der Deutsche hinfällt, steht er nicht auf, sondern sieht sich um, wer ihm schadenersatzpflichtig ist.“ Dieses Zitat ist mir im Zusammenhang mit dem in der letzten Rubrik behandelten Thema über die neuen „Maßnahmen zur Sicherheit der Wintersportaktivitäten“ in den Sinn gekommen. Denn die damit losgetretene Reglementierungslawine hat eine weitreichende Verrechtlichung auch des Freizeitverhaltens der Menschen zur Folge. Sie ist Ausdruck einer puritanischen Geisteshaltung, die unter dem Vorwand der Sicherheit den Leuten den Spaß auch noch an den Freizeitaktivitäten verdirbt. Und von Vorschriften sind wir schon im Alltag wahrlich bis zum Überdruss umgeben. Müssen wir uns auch noch beim Wintersport auf Alkotests entlang der Pisten oder im Zielraum einstellen? Oder auf hinter Bäumen und Büschen lauernde Pistensherriffs? Wes Geistes Kind die Urheber der neuen Skipistenordnung waren, wird deutlich, wenn man weiß, dass sie auch das Skitourengehen in der Weise reglementieren wollten, dass es nur mehr in Begleitung eines Berg- oder Skiführers erlaubt sein sollte! Also Bevormundung auch bis in die letzte noch halbwegs regelfreie Nische des Wintersports! Und das alles natürlich nur in der besten Absicht und zum Wohle der Wintersportler! Ganz im Geiste skandinavischer Zwangsbeglückung von oben und von Staats wegen.
Aber um zum einleitenden Zitat von Kurt Tucholski zurückzukommen: die Rechtsversessenheit ist keineswegs eine Eigenheit nur der Deutschen. Nach langjähriger Berufsausübung kann ich sagen, dass die Italiener ihnen in dieser Untugend keineswegs nachstehen. Und je mehr Gesetze und Vorschriften erlassen werden, umso mehr wird dieser Ungeist befeuert: Bei jedem Unglück, aber auch beim kleinsten Ungemach setzt die Suche nach einem Schuldigen ein. Die Frage nach einem möglichen Selbstverschulden bleibt dabei zumeist auf der Strecke, ja wird gar nicht erst gestellt. Der in politischen Sonntagsreden so oft und gern beschworene Freiheitsdrang der Tiroler sollte sich nicht in hartnäckiger Impfverweigerung, sondern vielmehr im Widerstand gegen die grassierende Reglementierungswut von oben und die Rückbesinnung auf die Eigenverantwortung äußern.
Peter Tappeiner Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
Südtirol/Vinschgau - Die lvh-Berufsgemeinschaft der Tiefbauunternehmer hat vor kurzem das Jahr Revue passieren lassen. Themen: die steigenden Rohstoffpreise sowie der Austausch mit der Politik, der öffentlichen Verwaltung sowie den ausschreibenden Körperschaften.
Der Tiefbauunternehmer-Obmann Michael Hofer (Prad) wurde im Laufe des Jahres mit Fragen zu Covid und zu den steigenden Rohstoffpreisen bombardiert. „Wir waren im ständigen Austausch mit der Politik und haben versucht, allen Mitgliedern zur Seite zu stehen“, sagte Hofer bei der Jahresversammlung der Tiefbauunternehmer im lvh. Die Zusammenarbeit mit der Politik, der öffentlichen Verwaltung und den ausschreibenden Körperschaften ist wichtig, da die Südtiroler Tiefbauunternehmer einen Großteil des Jahresumsatzes mit öffentlichen Arbeiten erzielen.
Naturns/Südtirol - Ihre Haut ist zerbrechlich wie Schmetterlingsflügel. An Druckstellen entstehen Blasen und schmerzhafte Wunden. Der ehrenamtliche Verein DEBRA hilft das Leben der Schmetterlingskinder zu erleichtern.
von Magdalena Dietl Sapelza
Gehen, sitzen, essen, sich frei bewegen… all das ist für Schmetterlingskinder, Jugendliche und Erwachsene mit der Hauterkrankung Epidermolysis bullosa hereditaria (kurz: EB) nur unter Schmerzen machbar. Die bislang unheilbare Erkrankung verursacht bei geringster Belastung schmerzhafte Blasen und Wunden am ganzen Körper. Anna Faccin ist ein Schmetterlingskind und lebt seit drei Jahren in Naturns. Um ihr zu helfen, hatte ihre Mutter Isolde Mary Faccin aus Toblach einst Kontakt zu DEBRA Selbsthilfegruppen in Österreich und Italien aufgenommen und 2004 den ehrenamtlichen Verein DEBRA Südtirol gegründet. Damit machte sie auch hierzulande das Schicksal der Schmetterlingskinder sichtbar und sammelte Spenden (mit Spendensiegel), um die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen. Finaziert werden Verbandsmaterialien, Aufenthalte in der Spezialklinik, dem EB-Haus in Salzburg, spezielle Computer-Tastaturen, Perücken und einiges mehr. Die DEBRA-Gruppen arbeiten zusammen. Sie unterstützen auch die EB-Forschung. „Was meine Mutter für mich erreichen wollte, wollte sie auch für alle anderen Betroffenen erreichen“, erklärt Anna. Isolde Mary Faccin ist im Juli 2021 unerwartet an Herzversagen gestorben. Sie hinterlässt eine große Lücke, die nun ihre Tochter Anna zu schließen versucht, indem sie die Aufgabe als DEBRA-Ansprechpartnerin übernimmt und im Sinn ihrer Mutter weiterkämpft. Die charakteristischen Krankheitsmerkmale der EB - hervorgerufen durch einen Gen-Defekt - sind nicht nur auf die äußere Haut beschränkt. Blasen, Wunden und Narben treten auch an den Schleimhäuten der Augen, im Mund, in der Speiseröhre, im Magen-Darm-Trakt, im Urogenitaltrakt, in den Atemwegen oder der Lunge auf. Offene Wunden, die laufend neu versorgt werden müssen, Schmerzen, Juckreiz, Narbenbildung, Verwachsungen der Finger und Zehen, schwere Karies mit Zahnverlust, Ernährungs- und Verdauungsprobleme, sowie auch aggressive Hauttumore erschweren das Leben der Schmetterlingskinder. Menschen mit EB sind mit einer schmerzhaftenund derzeit noch nicht heilbaren Krankheit konfrontiert.
Infos:
info@debra.it / www.debra.it
Telefon: 0039 3351030235
(Anna Faccin)
Bei der online-Ortsversammlung der Ortsgruppe Mals des HGV standen die Neuwahl der Ortsobfrau bzw. des Ortsobmannes und des Ortsausschusses im Mittelpunkt. Klaus Pobitzer vom Hotel „Garberhof“ wurde erneut zum Ortsobmann gewählt. Dem Ortsausschuss gehören Lukas Gerstl vom Hotel „das Gerstl“, Joachim Theiner vom Hotel „Weißes Kreuz“, Oskar Steck vom Gasthof „Gemse“, Oswald Wallnöfer vom Gasthof „Lamm“, Georg Steiner vom Bio-Hotel „Panorama“, Mara Theiner vom Hotel „Weißes Kreuz“ und Peppi Stecher vom Hotel „Hirschen“ an.
Nachhaltig. Ich kann das „Wort“ nicht mehr hören und wenn ich so ein Bild sehe, mit diesen ungemein steilen Wiesen, denke ich an die vielen Jahrhunderte in denen die Menschen das „Wort“ nicht mal gekannt haben, aber wirklich so gelebt haben...
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it