Im Auftrag des Landesamtes für Wildbachverbauung West werden derzeit Arbeiten zur Erhöhung der Hochwassersicherheit im Vetzanerbach in Goldrain durchgeführt. Aufgrund der Gefahrenzonenplanung und der Unwetter von vor zwei Jahren war es nötig, Schutzvorkehrungen im Bereich des Schießstandes in Goldrain durchzuführen, erklärt Bauleiter Roland Schweitzer, stellvertretender Direktor des Amtes für Wildbach- und Lawinenverbauung West. In dieses Baulos werden 200.000 Euro investiert.
von Albrecht Plangger - Letzthin ist in der Kammer - parteiübergreifend im Schatten von Green-Pass, Corona-Booster Impfung und dem Haushaltsgesetz 2022 - ein Ermächtigungsgesetz für die Menschen mit Beeinträchtigung verabschiedet bzw. auf den Weg gebracht worden. Mit diesem Gesetz wird die Regierung dazu ermächtigt, mit finanziellen Mitteln aus dem Wiederaufbaufond (Recovery Plan) die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung in der Gesellschaft voranzutreiben und auch Italien auf europäischen Standard zu bringen. Betroffen sind in Italien mehr als 3 Mio. Menschen und deren Familien. Viel Lob gab es parteiübergreifend für die Lega Ministerin Erika Stefani, die in dieser Regierung das ganz spezielle „Ministero per le disabilità della Repubblica Italiana“ übernommen hat. In der Parlamentsdiskussion steht sonst der Super Green Pass an oberster Stelle. Die Zustimmung ist groß und für halbwegs normale Weihnachtsfeierlichkeiten zeigen die Leute gern 10-20 mal am Tag ihren Super Green Pass. Der Ministerpräsident Draghi marschiert aber unbeeindruckt durch !! Auch das Parlament und die Kommissionen „trotzen „und können sich auf keinen gemeinsamen Nenner bringen .Dafür müssen nun die Parlamentarier nicht nur bis zum Heilig Abend, sondern sicher auch zwischen Weihnachten und Neujahr arbeiten. Dann vielleicht finden sich die Kompromisse. Drei König ist keine Option. Endlich ist auch die EU Richtlinie zu den erneuerbaren Energien (RED II) von der Regierung genehmigt worden, welche den „ökologischen Übergang“ von der Kohle zu erneuerbaren Energien nun enorm beschleunigen soll. Man erwartet sich 90.000 neue Arbeitsplätze und 100 Milliarden Investitionen von privater Seite. Leider gibt es immer noch kein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Regierung und Lokalkörperschaften bei der Umsetzung des Aufbaufonds. Die Regierung will alles zentral verwalten. Da wird Ministerpräsident Draghi einlenken und den Regionen und Gemeinden mehr Vertrauen entgegen bringen müssen.
Noch bis zum 11. Dezember können Organisationen des Dritten Sektors um finanzielle Unterstützung vom Staat ansuchen, wenn sie aufgrund der Pandemie ihre Tätigkeit verringern oder einstellen mussten.
Die sogenannten "ristori del terzo settore" sind Unterstützungsgelder für den Dritten Sektor, und zwar für Organisationen mit bestimmten Tätigkeiten, die 2020 aufgrund der Corona-Pandemie ihre Tätigkeiten verringern oder einstellen mussten. Die Gelder stammen aus einem staatlichen Fonds, der mit Gesetzesverordnung Nr. 137/2020 eigens dafür vorgesehen wurde. Noch bis zum 11. Dezember läuft die Ausschreibung für die Zuschüsse.
Um einen Zuschuss zu erhalten, müssen Organisationen bereits vor dem 25. Dezember 2020 in die Register der ehrenamtlichen Organisationen, der Vereine zur Förderung des Gemeinwesens oder als Onlus eingetragen gewesen sein und auch noch zum Zeitpunkt des Ansuchens in diesen Registern eingetragen sein. So steht es in der entsprechenden Durchführungsbestimmung.
Vorgesehen ist außerdem, dass die Gelder aus dem Fonds, gleichmäßig unter den antragstellenden Organisationen aufgeteilt werden. Nur für Organisationen, die laut ihrer letzten genehmigten Jahresabschlussrechnung über Einkünfte von mehr als 100.000 Euro verfügt haben, wird der Zuschuss um 30 Prozent erhöht. Das Höchstausmaß der gewährten Beiträge beträgt 5000 Euro.
Das Gesuch muss über die Plattform des Ministeriums für Arbeit und Sozialpolitik gestellt werden. Der Zugang zu dieser Seite ist mittels aktiviertem SPID oder elektronischer Identitätskarte des gesetzlichen Vertreters oder der gesetzlichen Vertreterin möglich.
Informationen zu den Ansuchen gibt es auf der Webseite des Ministeriums für Arbeit und Sozialpolitik.
san
In einem Treffen der Südtiroler Landesregierung mit den Partnern des wirtschaftlichen und sozialen Lebens war man sich einig: Alle sind jetzt gefordert, um einen Lockdown zu vermeiden.
Die aktuell kritische Corona-Infektionslage, die Impfkampagne des kommenden Wochenendes als große Chance und einige Klärungen zum sogenannten Super-Green-Pass: Das waren am heutigen Samstag (4. Dezember) die Inhalte eines Online-Treffens von Vertretern der Südtiroler Landesregierung, allen voran Landeshauptmann Arno Kompatscher und Gesundheitslandesrat Thomas Widmann mit dem stellvertretenden Covid-Einsatzleiter des Südtiroler Sanitätsbetriebes Patrick Franzoni, mit den Sozialpartnern sowie Verbänden und Vereinen, welche die "Vereinbarung zum Schutz des gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Lebens in Südtirol" mittragen (LPA hat berichtet).
Aufruf: Impfen lassen und Regeln einhalten
Einig war man sich beim Treffen über die wichtigste Botschaft an die gesamte Bevölkerung: Jetzt ist der Einsatz von allen gefordert! Nur so lasse sich die Überlastung der Krankenhäuser und der in der Folge drohende Lockdown vermeiden. Entsprechend gelte es nun, möglichst viele Menschen zum einen von der Impfung als erfolgreichstem Weg aus der Corona-Krise zu überzeugen und zum anderen zur Einhaltung der geltenden Regeln, vor allem der allen bekannten AHA-Regeln (Abstand, Händewaschen, Atemschutz) zu bewegen.
Massenimpfung als große Chance gesehen
Landesrat Widmann berichtete, dass die Infektionszahlen weiter steigen und daher auch die die Auffrischungsimpfung (sogenannte Booster-Impfung) sehr wichtig ist.
Entsprechend groß die Hoffnung, dass sich und die in ganz Südtirol geplante Massenimpfung am kommenden Wochenende (Freitag, 10. bis Sonntag, 12. Dezember) in Anspruch nehmen. Der Aufruf geht an alle: für die nicht Geimpften zur Erstimpfung, für die anderen zur Zweit- oder – sofern die letzte Impfung bereits mehr als fünf Monate zurück liegt – zur Auffrischungsimpfung. Wie der stellvertretende Einsatzleiter Franzoni berichtete, laufen die Vorbereitungen dazu auf Hochtouren: Er nannte diese Initiative "eine große Chance für alle Südtirolerinnen und Südtiroler, sich unkompliziert impfen zu lassen".
Super-Green-Pass kommt automatisch
Kompatscher erläuterte den Gesprächspartnern die Verordnung Nr. 37 und welche Regeln somit ab Montag, 6. Dezember gelten werden. Wichtig dabei auch der Hinweis, dass die genesenen und geimpften Bürgerinnen und Bürger im Zuge der Einführung des Super-Green-Pass selbst nicht aktiv werden müssen: Dieser 2G-Pass wird vom System automatisch angepasst. All jene, die bisher nicht geimpft waren, erhalten den Super-Green-Pass am 15. Tag nach der Erstimpfung.
Unterstützung der Vereinbarung weiterhin möglich
Die oben erwähnte Vereinbarung und alle unterstützenden Verbände und Vereine sind auf dem entsprechenden Internetportal des Landes Südtirol einsehbar. Der Beitritt ist dort auch für neue Partner weiterhin möglich, welche sichtbar einen konkreten Beitrag leisten wollen.
gst
Rund 100.000 Impfdosen stehen ab dem 10. Dezember an drei Tagen für Südtirols Bevölkerung bereit. 39 Impfzentren und rund 50 Apotheken beteiligen sich an der landesweiten Aktion.
Möglichst viele Menschen möglichst rasch impfen: Dazu findet in Südtirol am 11. und 12.Dezember in 39 Impfzentren, in den teilnehmenden Apotheken bereits ab dem 10. Dezember, eine landesweite Impfaktion statt. Unter dem Motto "Südtirol impft" werden zusätzliche Angebote für die Erst-, Zweit- und Drittimpfung geschaffen. "Impfen hilft", zeigte sich Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der heutigen Vorstellung überzeugt. Darum sei man in Südtirol, ähnlich wie in ganz Europa und im restlichen Staatsgebiet, darum bemüht, zusätzliche Impfmöglichkeiten anzubieten: "Wir fahren die Kapazität in den Impfzentren dauerhaft hoch, zudem bieten wir weitere Möglichkeiten für eine rasche Impfung. Es geht nun darum, zeitnahe Möglichkeiten zu schaffen und der Bevölkerung anzubieten." Damit könnte man zwar keine Garantien abgeben, aber: "Die Wahrscheinlichkeit für ein halbwegs normales Weihnachtsfest steigt damit an", sagte Landeshauptmann Kompatscher.
Impfmöglichkeiten von 8 bis 20 Uhr
Konkret wird es am Wochenende vom 10. bis 12. Dezember ein zusätzliches Impfangebot in insgesamt 39 Impfzentren des Südtiroler Sanitätsbetriebes und der Gemeinden geben. Dabei stehen rund 100.000 Impfdosen allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung. Am Samstag, 11. Dezember und Sonntag, 12. Dezember wird in den Impfzentren geimpft, bereits ab Freitag hingegen beteiligen sich rund 50 Südtiroler Apotheken an der Aktion. An allen drei Tagen wird von 8 bis 20 Uhr geimpft, zum Einsatz kommt dabei überwiegend der Impfstoff "Moderna", der aufgrund der guten Wirksamkeit als Booster-Impfstoff von wissenschaftlicher Seite her klar empfohlen wird. Am Samstag, 11. Dezember und Sonntag, 12. Dezember sind Impfungen am Vormittag (von 8 bis 14 Uhr) nur mit Vormerkung möglich. Die Bevölkerung wird eingeladen, möglichst online vorzumerken, auch um die Wartezeiten gering zu halten. Die Vormerkungen sind online über das Vormerkungsportal Sanibook ab diesem Samstag, 4. Dezember um 0:00 Uhr oder telefonisch unter der Nummer 0471 100 999 (Samstag, 4. Dezember und Sonntag, 5. Dezember von 10 bis 16 Uhr sowie wochentags von 8 bis 16 Uhr) möglich. An den Nachmittagen (11. und 12. Dezember) werden offene Impfzugänge ohne Vormerkung jeweils ab 14 Uhr in den Impfzentren angeboten.
"Wir hoffen, dass die Bevölkerung das Angebot zahlreich wahrnimmt und als Gelegenheit für eine schnelle Impfmöglichkeit nutzt“, führte der Koordinator des Projektes, Patrick Franzoni aus. Dass ein Infektionspotential in Südtirol vorhanden sei, untermauerte Gesundheitslandesrat Thomas Widmann mit einigen Daten: Rund 170.000 Südtirolerinnen und Südtiroler seien seit über fünf Monaten geimpft und würden somit von einer Booster-Impfung profitieren. Zudem seien 150.000 Menschen noch komplett ungeimpft. "Niemand kann sich vor dem Virus verstecken, früher oder später begegnet ihm jede und jeder von uns, sehr wahrscheinlich schon diesen Winter. Wir können aber selbst entscheiden, ob wir dem Virus geschützt oder ungeschützt entgegentreten wollen", führte der Landesrat aus. Die Aktion solle es allen ermöglichen, sich in Kürze, nicht erst in einigen Wochen impfen zu lassen.
Aktion baut auf bewährte Zusammenarbeit
Die Abwicklung einer so großangelegten Aktion, unterstrich Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler, sei vor allem auch eine organisatorische Herausforderung: Es müssen die Anzahl der Impfstandorte und das notwendige Personal berechnet werden, außerdem muss festgelegt werden, wer welche Aufgabe zu übernehmen hat. Es gibt wieder eine Steuerungsgruppe, in der alle Organisationen vertreten sind, um im Vorfeld die Entscheidungen besprechen und die notwendigen Informationen weitergeben zu können. Es ist aber auch die Mithilfe vieler gefragt, um die Abläufe der Impfungen vor Ort zu organisieren und koordinieren. Auch diesmal werden neben dem Personal des Sanitätsbetriebes und der Gemeinden die Mitglieder der Freiwilligenorganisationen, wie jene des Weißen Kreuzes und des Roten Kreuzes sowie der Freiwilligen Feuerwehren, wichtige Aufgaben übernehmen. Landesrat Schuler bedankte sich schon im Voraus "für die gute Zusammenarbeit und für die Bereitschaft, auch an diesen Wochenendtagen zum Wohle der Südtiroler Bevölkerung im Dienst zu stehen".
Auch die Gemeinden hätten die Aktion ausnahmslos mitgetragen und unterstützt, führte Gemeindenverbandspräsident Andreas Schatzer aus. "Es ist unsere Aufgabe, die Bürgerinnen und Bürger von der Notwendigkeit der Impfung zu überzeugen. Denn: Impfen ist der derzeit wirksamste und gesundheitsschonendste Weg aus der Pandemie", ist Schatzer überzeugt. Durch die Impfaktion bestehe eine niederschwellige Impfmöglichkeit, die ohne lange Anfahrtswege in Anspruch genommen werden könne. Aus Überzeugung beteiligen sich auch die Südtiroler Apotheken an der Aktion: "Wir sind eine wichtige Anlaufstelle in dieser Pandemie und wollen diese Rolle auch jetzt wahrnehmen", führte Matteo Paolo Bonvicini, Präsident des Verbandes der Südtiroler Apothekeninhaber federfarma, aus. Bisher konnten rund 50 Apotheken zur Teilnahme überzeugt werden, in den nächsten Tagen wird eine detaillierte Liste der Impfpunkte in den Apotheken verfügbar sein. Auch in den Apotheken werde es möglich sein, sich für einen Impftermin vorzumerken.
Die aktuelle, angespannte Situation und die bevorstehende Einstufung als gelbe Zone habe dazu bewogen, eine Aktion dieser Art in die Wege zu leiten, führte der Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes Florian Zerzer abschließend aus: "Vor einem Jahr hatten wir 33 Intensivpatienten, 273 Patienten auf der Normalstation und 143 Patienten, die in Privateinrichtungen untergebracht waren. Heute sind die Zahlen wesentlich besser, was zeigt: Die Impfung wirkt!" Man sei zuversichtlich, dass das Impfangebot gut wahrgenommen werde und sich die Bemühungen bezahlt machen. Schließlich sei dies eine Chance für die Bevölkerung, auf unkomplizierte Weise einen zeitnahen Impftermin wahrnehmen zu können, hob Zerzer hervor. Informationen zur Impfaktion sowie zu den bereits bestehenden Impfangeboten gibt es unter online unter www.coronaschutzimpfung.it.
ck
Mals-Obervinschgau - Paul Thöni ist 95 und Thöni ist Schul-Urgestein im Oberen Vinschgau. Kürzlich hat Thöni seine Erinnerungen über die Entstehung der Schulen im Obervinschgau seiner Nichte Elisabeth Scarpatetti diktiert und uns zukommen lassen. Wir drucken Thönis Vermächtnis vollinhaltlich ab.
Die Lateinmittelschule
Nach meiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft im Jahre 1947 musste ich feststellen, dass fast alle öffentlichen Stellen von auswärtigen Beamten besetzt waren.
Es hatte sich gegenüber der faschistischen Zeit kaum etwas geändert, und der Unmut der Bevölkerung war nicht gering – vor allem wegen der sprachlichen Barriere.
Aber wegen des gewaltigen Ausbildungsdefizites wären wir nicht imstande gewesen, diese Leute zu ersetzen. Denn zumindest der Abschluss einer staatlichen Mittelschule war die Voraussetzung. Sekundarschulen gab es aber nur in der Stadt, und diese waren für unsere Leute nicht leicht zugänglich. Wie war da Abhilfe zu schaffen?
Mir kam schließlich der Gedanke, man müsste versuchen, den Spieß umzudrehen. Nicht die Schüler sollten in die Stadt zur Schule, sondern umgekehrt, die Stadtschulen sollten ins Tal. Wohl ein frommer Wunsch, denn die Wirklichkeit war anders. Man traute uns nicht zu, eine Schule aufzubauen.
Das Problem wurde ich nicht mehr los, und es begann ein jahrelanger Kampf um eine Lösung: unermüdliche Aufklärungsarbeit- Pläne, Rückschläge…
Unser hartnäckiges Streben führte dann doch zum Ziel. Im Jahre 1958 konnten wir eine Außenstelle der Latein- Mittelschule von Meran in Mals eröffnen. Passende Räumlichkeiten standen uns in der Ferrari- Villa zur Verfügung.
Landesweit war das die erste Sekundarschule außerhalb der Stadt, und sie wurde gleich ein Gegenstand der Bewunderung und des Neides.
Aber recht bald erreichte uns eine unliebsame Überraschung. Wegen des großen Nachholbedarfs kamen viel mehr Meldungen als ursprünglich erwartet. Das Ferrari- Haus, unser ursprünglicher Sitz, wurde zu klein und auch zusätzliche Lehrer mussten gesucht werden. Diese nicht einfachen Probleme konnten dann schließlich überwunden werden, und wir konnten zeitgemäß mit dem Schulbeginn loslegen. Die Schulbehörde überwachte uns mit Argusaugen und zeigte sich sehr skeptisch. Aber unsere Lehrer arbeiteten mit jugendlichem Schwung und voller Begeisterung, und so gelang es uns schließlich, die Gemüter zu beruhigen.
Etwa nach dem ersten Jahr stellte sich die Frage, was mit den Absolventen unserer Schule zu geschehen habe, und es begann nun ein hartes Ringen um eine Oberschule. Mit Billigung des Schulamtes konnte die Gemeindeverwaltung beim Staat im Jahre 1963 (Wiederholung 1966) um die Errichtung einer Oberschule ansuchen.
Auch hier hatten wir schließlich Glück und konnten 1967 eine Außenstelle der kaufmännischen Lehranstalt von Meran eröffnen. Das war nun der Beginn unserer Oberschule, die eine gewaltige Entwicklung durchmachte.
Die Einheitsmittelschule
1963 überraschte uns eine grundlegende Schulreform Italiens. Die Nachricht schlug wie eine Bombe ein. Alle Schüler im Alter von elf bis vierzehn Jahren wurden nun zum Besuch dieser Schule verpflichtet. In Mals sollte die Mittelpunktschule des Obervinschgaus entstehen. Es war sicher eine große Sache, denn allen Bevölkerungsschichten sollten nun die gleichen Bildungschancen geboten werden. Wir wurden europaweit bewundert.
Aber- wie so oft in Italien- waren die Voraussetzungen nicht geschaffen, und es entstand ein furchtbares Durcheinander. Wir kämpften mit vielen Problemen (Raumfrage, Lehrermangel, Zubringerdienst, Unterbringung und Ausspeisung).
Am bedrückendsten war der Lehrermangel. Es begann der demütigende, beschämende „Lehrermarkt“. Um die „frisch geschlüpften“ Maturanten wurde gekämpft. Diese wurden als Hilfslehrer eingestellt.
Das erste Schuljahr brachten wir dennoch mit Ach und Krach über die Bühne.
1964 mussten wir dann Außenstellen errichten: St. Valentin für die Gemeinde Graun, Prad für deren Gemeinde und Stilfs. Es folgten dann doch einigermaßen ruhige Jahre. Wir erhielten neue Schulgebäude in St. Valentin und in Mals.
Das Malser Schulhaus war sehr funktionell und bekam sogar eine moderne Turnhalle- die erste dieser Art im Tale.
Der nächste Schlag traf uns dann 1970 mit der Eröffnung des riesigen Michael Gamper- Heimes.
Unser neues Schulhaus war viel zu klein, und wir mussten ringsherum Noträume auffinden. Auch die Oberschule platzte aus allen Nähten.
Die Errichtung einer Außenstelle in Glurns 1971 brachte keine Lösung. (Taufers, Glurns, Schluderns)
Wie war Abhilfe zu schaffen? Im Dorf gab es keine Möglichkeit, neue Gebäude zu errichten.
Ich kam schließlich zum Schluss, man müsste die Sekundarschulen außerhalb des Ortes ansiedeln. Durch einen Besuch der neuen Uni in Regensburg wurde ich in diesem Gedanken bestärkt. „Was die Regensburger im Großen fertiggebracht haben, könnten wir im Kleinen auch versuchen!“
Wir planten die Errichtung eines Schulzentrums außerhalb von Mals.
Meine bewährten Mitarbeiter und Unterstützer in Mals ließen sich davon begeistern. Auch den Schulamtsleiter David Kofler und den Landesrat Anton Zelger konnte ich schließlich davon abbringen, die üblichen Flickarbeiten nicht zu finanzieren- zu Gunsten einer endgültigen Lösung.
Um unnütze Widerstände zu meiden, begannen wir in aller Stille eifrig zu arbeiten. Es galt zunächst, einen passenden Baugrund zu finden. Dieser sollte folgende Eigenschaften haben:
• Er sollte groß genug sein, um beide Sekundarschulen zu fassen und deren Ausbau und jegliche Erweiterung zu garantieren.
• Es sollten keine immer noch „ackernden“ Bauern beeinträchtigt werden.
• Wegen der vielen Fahrschüler sollte der Grund in der Nähe des Bahnhofes sein.
Das Glück war uns hold. Wir konnten dann doch ein passendes Areal ausmachen.
Unsere schulfreundliche Gemeindeverwaltung winkulierte das Areal gleich für Schulzwecke.
Einige widrige Umstände verzögerten das Ganze etwas. Aber schließlich wurde der Bau der Mittelschule in Angriff genommen, und wir konnten 1983 umziehen. Bald folgte auch die Oberschule, die dann -etappenweise- ausgebaut wurde.
Nun war das leidliche Raumproblem endlich gelöst. Die Grundschule erhielt das freigewordene Mittelschulgebäude und verblieb somit im Ort.
Tüchtige und umsichtige Leiter der Oberschule (wie ein Max Bliem) konnten ihren Betrieb ausbauen und für die Weiterentwicklung sorgen.
Zum Abschluss möchte ich anmerken, dass wir immer viel Glück hatten. Wir genossen bald das Vertrauen und Wohlwollen unserer Schulbehörde und der Landesverwaltung. Vor allem hatten wir immer weitblickende, schulfreundliche Vertreter unserer Gemeindeverwaltung, ohne die wohl vieles nicht möglich gewesen wäre.
Ihnen schulden wir großen Dank!
Als letzter noch lebender Zeitzeuge, der den Anfang und die ganze Entwicklung miterlebt hat, freue ich mich darüber, dass ich zur Schulentwicklung im Obervinschgau beitragen durfte.
Paul Thöni
Mals, im Oktober 2021
Vom Wind gefunden - Am bekanntesten ist der Begriff Greenwashing. Gemeint ist damit, dass durch die Werbung Schönfärberei betrieben wird. Es wird etwas vorgetäuscht, als vermeintlich grünes, nachhaltiges und umweltfreundliches Produkt angepriesen, obwohl es das in Wirklichkeit nicht ist. In Zeiten, wo überall von Nachhaltigkeit, Bio und Umweltschutz geredet wird, versucht jedes Unternehmen sich als nachhaltig und umweltbewusst hinzustellen. Greenwashing bedeutet, dass man sich mit einem grünen Mantel, einer grünen Fassade schmückt, obwohl man es im Innersten nicht ist. Bluewashing und Pinkwashing sind ähnliche Phänomene der Täuschung, Inszenierung und des Etikettenschwindels. Unter Bluewashing sind Unternehmen gemeint, die mit ihrem sozialen Engagement punkten wollen. Sie werben mit ethischen Botschaften, beispielsweise, dass sie sich für faire Löhne einsetzen oder ihre Arbeitskräfte anderweitig unterstützen, doch meist handelt es sich um kurzfristige Kampagnen oder oberflächliche Maßnahmen. Mit Pinkwashing wird die Praxis von Firmen bezeichnet, die eine Identifizierung mit Homo-, Bi- und Transsexuellen vorgeben, um bestimmte Produkte, Personen, Länder oder Organisationen zu bewerben und dadurch modern, fortschrittlich und tolerant zu wirken. Greenwashing, Bluewashing und Pinkwashing sind also PR-Maßnahmen, die Firmen oder Firmenprodukte als ökologisch, sozial bzw. weltoffen präsentieren, es aber nur vortäuschen und damit vom eigentlichen Kern ablenken wollen. (hzg)
Vetzan/Südtirol - Ohne Gegenkandidat und einstimmig ist der Vetzaner Hotelier und ehemalige Senator Manfred Pinzger in der vergangenen Woche wiederum zum HGV-Obmann Südtirols gewählt worden. Pinzger, seit 2013 Obmann des im Lande mächtigen HGV, hat vor allem in der Pandemiezeit mit Hilfe der „Dolomiten“ als stimmgewaltiger Lobbyist seinen Verband bzw. deren Mitglieder nach außen verteidigt, nach innen ermahnt und ermuntert. Pinzger sagt unter anderem, dass der Verband die Gäste dazu animieren wolle, mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Südtirol zu kommen und man wolle auch die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel im Lande forcieren. Mit Pinzger hat auch die im Lande kleinste Tourismusregion Vinschgau einen wirkmächtigen Vertreter im Land und im HGV. Es müsse nicht immer mehr sein, habe er bei seinem ersten Amtsantritt 2013 gesagt. „Wir müssen nicht immer mehr und immer größer bauen“, ließ er sich kürzlich in den „Dolomiten zitieren. Tatsache ist, dass „es“ bisher doch immer mehr und größer geworden ist. Der Tourismus in Südtirol wird, wenn Corona im Griff sein wird, wohl explodieren. (eb)
Partschins - Breiten Diskussionsraum hat im Gemeinderat von Partschins ein Beschlussantrag der Neuen Bürgerliste Partschins eingenommen. Die Bürgerliste wollte den Gemeinderat beschließen lassen, den Artikel 36 der Gemeindesatzung dahingehend abzuändern, dass jährlich eine Bürgerversammlung abgehalten wird. In anderen Gemeinde werde das so gehandhabt. Aus einer Kann-Bestimmung in der Gemeindesatzung sollte so ein „Wird“ bzw. eine „Muss-Bestimmung“ werden. Zudem sollte es möglich sein, dass mindestens 100 Gemeindebürger eine Bürgerversammlung erzwingen können. Es ging also um direkte Informationen an die Bürger, um Diskussionskultur. An sich eine spannende Standortbestimmung des Gemeinderates zu diesen Themen. Daraus entwickelte sich eine rege Diskussion über die Sinnhaftigkeit von Bürgerversammlungen. Während die Vertreter der Bürgerliste Johannes Tappeiner, Jutta Pedri und Max Sparber eine jährliche Bürgerversammlung als Fortsetzung jener Transparenz sehen, die sich alle Parteien auf die Fahnen geschrieben hätten, und als Bürgernähe mit partizipativer Beteiligung (Benjamin Schupfer) stemmten sich viele Vertreter der SVP, so Hartmann Nischler, Thomas Schönweger, Jasmin Ramoser, Ulrich Schweitzer und Walter Laimer gegen ein „Muss“ einer jährlichen Bürgerversammlung. Wenn schon sei eine Bürgerversammlung bei Großprojekten notwendig und ansonsten könnten sich die Bürger bei Ratssitzungen, in der Gemeindezeitung „Zielerwind“ oder in direktem Gespräch mit den Referenten und Gemeinderäten. Das Abblocken aus den SVP-Reihen stieß auf völliges Unverständnis bei der Neuen Bürgerliste bis hin zur Aussage von Johannes Tappeiner, dass sich die Zuschauer (rund 20) wohl fragen dürften, was das denn für ein Zirkus sei. Tappeiners Aussage war wohl von Frust geprägt, denn zuvor hatte die Neue Liste für Partschins einen Beschlussantrag zurückgezogen, der neue oder längere Öffnungszeiten für den Recyclinghof zum Ziel hatte. Das Zurückziehen war mit dem Versprechen des SVP-Sprechers Ulrich Schweitzer versehen, dass man einer Beschlussantrag-Neufassung ohne zeitlichem Zwang durchaus zustimmen könne. Der Antrag soll in recycelter Fassung zur Sitzung am 21. Dezember 2021 kommen. Der Beschlussantrag für eine jährliche Bürgerversammlung fand dann - allerdings knapp - keine Mehrheit. 7 Gemeinderät:innen sprachen sich für eine jährliche Bürgerversammlung aus, 9 dagegen und einer enthielt sich. (eb)
Mals/Prad/Latsch/Kastelbell/Plaus/Martell/Laas/Schnals - Viele Gemeinden im Vinschgau sind rote Zone. Die Dringlichkeitsverordnung N. 34 von LH Arno Kompatscher hat am 22. November zuerst die kleinen getroffen und wurde am 26. November auf die großen Gemeinden ausgedehnt.
von Erwin Bernhart
Der Sanitätsbetrieb, die Landespolitik und auch die Bürgermeister operieren mit doppelten Zahlen. Nur die Kommunikation dieser „Schattenzahlen“ ist überhaupt nicht transparent. Viele Bürger konnten die neuesten Einstufungen der Gemeinden als rote Zonen nicht nachvollziehen. Der Vinschgerwind hat am Beispiel der Gemeinde Mals (das Beispiel trifft auch auf andere Gemeinden zu) nachgerechnet. Die veröffentlichen Zahlen der Neuinfektionen in einer Woche - also die mit PCR-Test positiv Getesteten - hat für die Gemeinde Mals vom Freitag, den 19. November, bis Donnerstag, den 25. November 24 ergeben. Dies ergibt eine Wocheninzidenz 461. Also eine Zahl, die weit davon entfernt ist von 800, was eine Einstufung in eine rote Zone laut Dringlichkeitsdekret Nr. 34 des Landeshauptmannes rechtfertigen würde. Der Vinschgerwind hat wegen dieser Diskrepanz beim Sanitätsbetrieb nachgefragt. Die Auskunft vom Pressesprecher Lukas Raffl nach interner Abklärung: Für die Berechnung der Wocheninzidenz werden zu den positiven PCR-Tests auch die positiven Anitgen-Tests (die seit einigen Wochen nicht mehr veröffentlicht werden) dazugerechnet. Für Mals sind so in der Woche vom 19. bis zum 25. November insgesamt 42 positiv Getestete gezählt worden. Das ergibt die 7-Tage-Inzidenz von 806.
Dies wurde aber in der Öffentlichkeit nicht kommuniziert. Denn in den „Dolomiten“, die täglich die neu hinzugekommenen Positiven publiziert, ist am 25. November für Mals eine 7-Tage-Inzidenz von 453 errechnet worden. Und tags darauf wurde Mals und Latsch und Prad und Laas zur roten Zone erklärt. Was nach Korinthenkackerei, also nach Kleinlichkeit klingt, ist für eine vertrauensbildende Kommunikation von großer Wichtigkeit. Die Leute sollen wissen, auf welcher Basis Entscheidungen getroffen werden.
Zur Erklärung aus dem Dekret 34: Damit eine Gemeinde als rote Zone ausgewiesen wird, muss die Wocheninzidenzrate je 100.000 Einwohner 800 überstiegen haben, die Durchimpfungsrate unter 70 Prozent liegen und die Zahl der aktiv Positiven mindestens fünf Personen betragen. Die Gemeinden Kastelbell-Tschars, Plaus, Martell und Schnals haben diese Kriterien bereits am 22. November erfüllt und sind seither rot. Mals, Latsch, Prad und Laas sind am 26. November dazugekommen. Es gilt der Mund-Nasenschutz in Innenräumen und im Freien bei Menschenansammlungen, Tanzen verboten, in öffentlichen Verkehrsmitteln ist eine FFP-2-Maske zu tragen, es werden verschärft Kontrollen durchgeführt. Die Maßnahmen gelten vorerst bis 6. Dezember.