Vinschgau/Bozen - Dem Energie-Ressort in der Landesregierung wird eine Schlüsselposition zukommen. Denn es gilt, Treibhausgase zu reduzieren und zwar rasch. Die „Initiative Energie Vinschgau“ hat dazu eine Positionspapier erarbeitet und dieses dem LH Arno Kompatscher noch vor den Landtagswahlen übergeben. „Wenn die Klimaneutralität bis spätestens 2040 erreicht werden soll, dann müssen sämtliche fossile Energieträger auf elektrischen Strom umgestellt werden“, so die Zusammenfassung der Überlegungen. Weil der Energieverbrauch in den Sektoren Verkehr, aber auch in vielen Bereichen der Prozess-, Heiz-, Warmwasserenergie nach wie vor auf fossile Energieträger aufgebaut ist, stellt diese Umstellung eine große Herausforderung dar.
Der Vinschgau könnte mit den Vorschlägen eine Modellregion werden. Um die Bereitstellung von umweltfreundlichen elektrischen Strom gewährleisten zu können, muss an allen Hebeln angesetzt werden: beim Ausbau der Photovoltaik etwa. Für den Vinschgau haben die Initiatoren einen an Südtirol anteilsmäßigen Ausbau von zusätzlich 400 Megawatt errechnet. Das ist viel, aber machbar. Mit einbezogen müssten auch Überlegungen für derzeit gesetzlich nicht mögliche Agri-Photovoltaikanlagen. Anteilsmäßig würden im Vinschgau 100 Hektar, also rund 8 Hektar pro Gemeinde, ausreichen, um ca. 60 Megawatt installieren zu können.
Eine zweite Stoßrichtung ist der Ausbau der Wasserkraft. Es ergeht die Aufforderung an die Landesregierung, Mehrzwecknutzungen von Trinkwasser-, Bewässerungs- und Beschneiungsanlagen zu fördern. Zudem hat eine Potenzialerhebung, durchgeführt vom Ingenieurbüro Patscheider und Partner ergeben, dass im oberen Vinschgau noch 30 Wasserkraftwerke mit einer möglichen Produktion von 100 GWh möglich wären. Wegen des Gewässerschutzplanes und des Wassernutzungsplanes sind die meisten davon nicht genehmigungsfähig. Die Initiatoren führen noch weitere Potenziale im Bereich der Pumpspeicherung, der Windkraft, der Biogasenergie auf. Auch mit einem Vorschlag um den CO2 Handel und Einrichtung einer Landesbehörde zur Vergabe der CO2 Zertifikate, also jenen die nachweislich CO2 einsparen, treten die Initiatoren an den LH heran.
Auf den neuen Energielandesrat kommt einen Haufen Arbeit zu und man wird die Energie als Querschnittsaufgabe betrachten müssen, wenn man es mit der Klimaneutralität ernst meint. (eb)
Bozen/Vinschgau - Sepp Noggler ist am vergangenen Montag provisorisch zum Landtagspräsidenten gewählt worden. Gleichzeitig musste er, wie alle anderen Präsidiumsmitglieder, eine Absichtserklärung unterzeichnen, die besagt, dass alle zurücktreten werden, sobald die Regierung gebildet worden ist.
Um die Zeit bis zur Regierungsbildung zu überbrücken, hat der Landtag auf Vorschlag von LH Arno Kompatscher auf bewährte und verwaltungstechnisch verlässliche Mandatare zurückgegriffen. Einer davon ist eben der Halbzeit-Landtagspräsident Noggler.
Viel spricht nicht dagegen, dass Noggler auch nach der Regierungsbildung und nach seinem unterschriebenen Rücktritt wiederum zum Halbzeit-Landtgspräsidenten gewählt wird. Denn als Landesrat kommt Noggler aufgrund seines Stimmenverlustes ohnehin nicht in Frage und als reiner Hinterbänkler taugt Noggler aufgrund seiner Erfahrung schon gar nicht. Es könnte auch so sein, dass Noggler den undankbaren Job als SVP-Fraktionssprecher übernehmen wird müssen. Schließlich hat Noggler nichts mehr zu verlieren, weil er in fünf Jahren nicht mehr anzutreten gedenkt, was übrigens eine 5-Jahreschance für die Vinschger BM bedeuten könnte. Aber für den Vinschgau wär’ er als Landtagspräsident vorzeigbarer. (eb)
Vom Wind gefunden - Vor 100 Jahren hat Mustafa Kemal Atatürk am 29. Oktober 1923 die türkische Republik ausgerufen. Atatürk träumte von einer nach Europa orientierten Republik. Das lateinische Alphabet und das Wahlrecht für Frauen wurden eingeführt, ebenso die Trennung von Staat und Religion. Ziel war es eine türkische Nation zu schmieden. Deshalb kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit Minderheiten wie den Armeniern, Aleviten und Kurden. Bei der Staatsgründung hatte das Land 14 Millionen Einwohner, aktuell sind es rund 85 Millionen. Als Atatürk am 10. November 1938 mit 57 Jahren starb, hinterließ er ein Land, das die Demokratie noch lernen musste. 1960, 1971, 1980 und 1997 putschte das Militär erfolgreich. Nach 1990 betrat ein Mann die Bühne, der nach Atatürk die prägendste politische Gestalt der Türkei wurde: Recep Tayyip Erdoğan. Geboren 1954 und aufgewachsen in armen Verhältnissen, wurde er 1994 zum Bürgermeister von Istanbul gewählt und 2003 Ministerpräsident. Er ließ Reformen umsetzen, trieb Infrastrukturprojekte voran, festigte die Macht der AKP und leitete eine Ära des religiösen Konservatismus ein. Er riss dann verstärkt die Kontrolle über die Medien an sich und wurde immer intoleranter. Erdoğan hat sich zunehmend vom Laizismus verabschiedet und etablierte ein Präsidialsystem, das ihm noch größere Macht sichert. Trotz der desaströsen Inflation gelang Erdoğan im Mai 2023 die Wiederwahl. Für die einen ist Erdoğan ein machtgieriger, autoritärer Herrscher, für die anderen der Architekt einer neuen, islamistisch geprägten Türkei. (hzg)
Stilfs - Das Dorf Stilfs ist mit 20 Millionen Euro PNRR-Geld beglückt und man arbeite fieberhaft daran, die Projekte, um die angesucht worden ist, umzusetzen. Inzwischen sind drei Projekte von Rom aus gestrichen worden. Das dafür vorgesehene Geld kann zum Glück umverteilt werden.
von Erwin Bernhart
Die Verlegung der TERNA-Leitung? Gestrichen. Der Neubau der Feuerwehrhalle? Gestrichen. Ein Teil der Beregnungsanlage? Gestrichen. Drei Projekte, die damals Armin Bernhard in kürzester Zeit auf Wunsch der Stilfser Verwalter ins Ansuchen um die 20 Millionen Euro PNRR Gelder hineingepackt hat, sind vom zuständigen Koordinator in Rom gestrichen worden. Gut 2,1 Millionen Euro waren auf dem Papier für die Verlegung der Hochspannungsleitung der Terna auf die andere Talseite vorgesehen. Daraus wird nix. Nach Ansicht der römischen Koordinationsstelle für die PNRR Gelder für die Attraktivität der Dörfer soll die Terna die Verlegung selber bewerkstelligen. Wie man Terna kennt, wird sie das wohl kaum tun. Knapp eine halbe Million Euro hat man in Stilfs für die Sanierung der Feuerwehrhalle eingeplant. In Italienisch heißt das „caserma vigili del fuoco“. Unter „caserma“ stellen sich die Römer ganz etwas anderes vor als eine Feuerwehrhalle. Also „caserma“ gestrichen. Und dann hat man noch jenen Teil der Beregnungsanlage gestrichen, die sich orografisch rechts vom Bach befinden hätte sollen, also jene Flächen unterhalb der Straße v0r Stilfs.
Der immer positiv vorandenkende Stilfser BM Franz Heinisch registriert die Ablehnungen mit Ambivalenz. Auf der einen Seite steht das Bedauern der Ablehnungen und auf der anderen Seite steht der Geldbedarf, der die mehr als 30%igen Teuerungen der anderen Bauprojekte beanspruchen wird. Immerhin sei es gelungen, die Gelder der gestrichenen Projekte umschichten zu können, so dass der vermehrte Geldbedarf zu einem großen Teil abgedeckt werden kann. Allerdings ist es absehbar, dass trotzdem einiges Geld fehlen wird. Wennman beenkt, dass allein für den Abriss und Neubau des alten Gemeindehauses 4,5 Millionen veranschlagt waren und dort eine Preissteigerung von 30 % dazuzurechnen ist, oder der Buswendeplatz ursprünglich mit 4,3 Millionen Euro veranschlagt war und ebenfalls 30 % dazugerechnet werden müssen, dann ist es leicht vorstellbar, dass die Gemeinde Stilfs auf sein 20-Millionen Projekt allerhand wird drauflegen müssen. Es sei denn, man ist imstande, bei den PNRR-Stellen in Rom noch einiges an Geld loseisen zu können.
Man sei jedenfalls derzeit bei vielen Projekten in Planungsphase und die Umsetzungstermine stehen so gut wie fest, sagt der Koordinator und Generalsekretär der Bezirksgemeinschaft Urban Rinner.
Die Verantwortlichen von Stiftung und Verwaltungsrat haben die 1254 erstmals erwähnte Herberge Chasa Chalavaina mit enorm viel Gespür und der erforderlichen Expertise zu einem Juwel gemacht. Davon waren die Juror:innen von ICOMOS (International Council on Monuments and Sites) ebenfalls überzeugt. Das Hotel Chasa Chalavaina durfte am 13. November 2023 anlässlich der Preisverleihung in der Zürcher Kronenhalle (Historisches Restaurant 2024) die Auszeichnung Historisches Hotel 2024 (www.icomos.ch) entgegennehmen.
Martell/Morter - Der Marteller BM Georg Altstätter steht unter Druck. Die Forderung von Seiten der Bevölkerung und von Seiten der Hotelbetriebe nach einem Radweg ins Martelltal wird immer lauter. Denn die E-Mobilität nimmt immer mehr zu und so sind auch Seitentäler immer leichter erreichbar und der Nationalparkgemeinde Martell würde eine Radtrasse als umweltschonende Mobilität gut anstehen. Derzeit müssen Radfahrer die Hauptstraße benutzen und das schränkt die Radmobilität vor allem für Familien mit Kindern enorm ein. Nach den ersten Skizzen vor rund 15 Jahren wird derzeit jene Trasse, die Altstätter nach wie vor als die beste ansieht, von einem Landesamt blockiert, während ein anderes Landesamt ein positives Gutachten ausgestellt hat. Altstätter erwartet sich ein bestimmtes Maß an Kompromissbereitschaft und an Vernunft in den Ämtern, zumal es sich in Martell um eine enge Geografie handelt, mit der umzugehen sei. Politisch versprochen ist, dass eine noch zu definierende Trasse demnächst von Amts wegen in den Bauleitplan eingetragen werden soll. Über die jahrelange Blockade beim Radweg ärgert sich auch der Latscher BM Mauro Dalla Barba. Schließlich bildet die Ferienregion Latsch-Martell eine touristische Einheit, in der vor allem das Biken eine große Rolle spielt und so auch entsprechend beworben wird. (eb)
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Der Bezirksrat im Vinschgau hat die Süd-Tiroler Freiheit rechts überholt. Der Bezirksrat besteht aus allen Bürgermeister:innen des Tales, plus drei Vertreter aus Latsch, Schlanders und Mals, also insgesamt aus 16 Leuten. Der Bezirksrat hat kürzlich seinen Stellenplan so beschlossen (sh. Titelgeschichte), dass daraus eine Bezirkspolizei entstehen kann. Die bisherigen Dorf- oder Orstpolizisten sind morgen, wenn sie es denn wollen, Bezirkspolizisten. Damit rüstet der Vinschgau in Sachen Sicherheit auf. Es gibt zwar unmittelbar kein Sicherheitsproblem im Vinschgau. Aber Belästigungen im Zug, Gewaltandrohungen, jedenfalls ein gefühltes Sicherheitsproblem gibt es sehr wohl. Wie wären sonst die Ergebnisse der Landtagswahlen zu deuten, die eine große Zunahme an Stimmen vor allem für die Süd-Tiroler Freiheit ergeben haben. Die strammen Jünger und Jüngerinnen um Sven Knoll haben das Sicherheitsproblem und das vermeintliche Ausländerproblem vor den Wahlen massiv gespielt und sie sind damit und letztlich erfolgreich auf Stimmenfang gegangen. Nur gelöst hat die Süd-Tiroler Freiheit keines der Probleme. Und nun geht, nach langer Vorbereitung, der SVP-dominierte Bezirksrat an der Süd-Tiroler Freiheit mit der konkreter werdenden Idee einer Bezirkspolizei erhobenen Hauptes rechts vorbei. Auf diesem Boden ist die lächelnde Stänkerei von Bezirkspräsident Dieter Pinggera in Richtung des einziges Süd-Tiroler-Freiheit Vertreters Peter Raffeiner im Bezirksrat zu verstehen: „Die Südtiroler Freiheit ist ja für die Sicherheit.“
Josef Noggler neuer Landtagspräsident, Marco Galateo Vizepräsident, Franz Locher, Hubert Messner und Maria Elisabeth Rieder Präsidialsekretäre. Alle Präsidiumsmitglieder erklären, dass sie zurücktreten werden, sobald die Regierungsbildung abgeschlossen ist
Fotos (Quelle: Landtag/Werth): //www.flickr.com/photos/190091852@N05" style="box-sizing: border-box; color: rgb(0, 102, 204); text-decoration: underline; background-color: transparent;">https://www.flickr.com/photos/190091852@N05
Videoaufnahmen (Quelle: Landtag/GNews): Ankunft der Abgeordneten https://we.tl/t-feDynQYSqi / erste Sitzung https://we.tl/t-GrIeXjUI4H
Die konstituierende Sitzung des neu gewählten Landtags (XVII. Legislaturperiode) wurde am heutigen Montag, 13. November 2023, um 10 Uhr von Hubert Messner (SVP) eröffnet. Dieser hatte als Ältester unter den Abgeordneten den provisorischen Vorsitz inne. Er begrüßte die Gewählten, von denen 14 zum ersten Mal im Landtag sitzen und einer die Wiederwahl nach einer fünfjährigen Pause geschafft hat.
Messner erinnerte daran, dass der Auftrag der Wählerinnen und Wähler das Tun der Abgeordneten leiten müsse – dieser Auftrag sei: „Die Bevölkerung mit ihren Anliegen und Bedürfnissen in diesem höchsten, demokratisch gewählten Organ des Landes zu vertreten.“ Man wisse, dass Demokratie nichts Selbstverständliches sei. „Es gibt Länder, in denen sie nie angekommen ist bzw. in denen sie untergraben wird. Ich hoffe, wir können in dieser neuen Legislaturperiode zeigen, dass uns demokratisches Verhalten ein Anliegen ist, in dem wir uns gegenseitig mit Respekt begegnen, unabhängig von der jeweiligen Meinung. Gegenseitiger Respekt ist wichtig in einem Land, in dem mehrere Volksgruppen leben und in denen unterschiedliche Interessen einen Ausgleich finden müssen“, unterstrich Messner. Es gelte, zu zeigen, „dass die Lösung von anstehenden Problemen nur in einer sachlichen, vernünftigen und respektvollen Debatte möglich ist. Damit haben wir die Chance, den Wert der Demokratie aufzuzeigen und das Bild, das die Bevölkerung von der Politik und auch von diesem Hohen Haus hat, in ein neues Licht zu stellen und zu verbessern.“
Gemäß Geschäftsordnung gehören neben den Altersvorsitzenden auch die beiden jüngsten Abgeordneten aus zwei verschiedenen Sprachgruppen zum vorläufigen Präsidium: Es waren dies für die deutsche Sprachgruppe Zeno Oberkofler (Grüne) und für die italienische Angelo Gennaccaro (La Civica).
Als nächster Tagesordnungspunkt folgte der vorgesehene Eid der Gewählten auf die Verfassung. Messner erklärte als erster “Ich schwöre der Verfassung treu zu sein” und rief dann die Abgeordneten auf, es ihm nachzutun. Dazu wurden die Abgeordneten namentlich aufgerufen. Einige ergänzten die Eidesformel mit persönlichen Zusätzen, etwa die Abgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit (“Ich schwöre, mich gemäß der Verfassung für die Selbstbestimmung einzusetzen.”), Jürgen Wirth Anderlan (JWA - Wirth Anderlan) verwies auf einige weitere Artikel der Verfassung, die es künftig einzuhalten gelte.
Sodann wurde mit Wahl des Präsidiums fortgefahren. Dazu erinnerte Messner daran, dass in der ersten Hälfte der Legislatur die Präsidentschaft von einem deutschsprachigen Abgeordneten gehalten werde. Er verlas in der Folge die Sprachgruppenzugehörigkeit der Abgeordneten; alle bis auf Daniel Alfreider (ladinisch) sowie Christian Bianchi, Marco Galateo, Angelo Gennaccaro, Sandro Repetto und Anna Scarafoni (alle italienisch) haben sich der deutschen Sprachgruppe zugehörig erklärt.
Messner erinnerte dann an die Wahlmodalitäten.
Arno Kompatscher (SVP) erklärte zum Fortgang der Arbeiten man habe sich im Vorfeld unter den im Landtag vertretenen Listen darauf verständigt, heute ein vorläufiges Präsidium zu wählen. Er wies auch darauf hin, dass im Präsidium die Opposition vertreten sein müsse, dass man aber vor der Regierungsbildung noch nicht wisse, wer zur Mehrheit und wer zur Opposition gehöre. Deshalb sollten die Nominierten vor der Wahl eine Erklärung unterschreiben, dass sie zurücktreten werden, sobald die Koalitionsverhandlungen abgeschlossen sind. Man habe sich ebenso auf Kontinuität geeinigt, das bisherige Präsidium solle weiterarbeiten, lediglich jene Präsidiumsmitglieder der vergangenen Legislatur, die nicht mehr gewählt worden seien, sollten ersetzt werden. In diesem Sinne schlug Kompatscher Sepp Noggler (SVP) als Landtagspräsidenten vor.
In der anschließenden geheimen Abstimmung entfielen 28 von 35 Stimmen auf Josef Noggler, 1 Stimme auf Brigitte Foppa, 5 Stimmzettel waren weiß geblieben, 1 war ungültig.
Messner gratulierte Noggler zur Wahl und bat ihn an seinen Sitz. Landtagspräsident Noggler verwies auf das Provisorium seiner Landtagspräsidentschaft und auf die definitive Wahl, die voraussichtlich in zwei Monaten stattfinden werde. Er lud die Abgeordneten ein, Namensvorschläge für den italienischen Vizepräsidenten zu unterbreiten.
Anna Scarafoni (Fratelli d’Italia) schlug Marco Galateo (Fratelli d’Italia) vor. Auch dieser wurde von Kompatscher gebeten, vor der Abstimmung die Erklärung zu unterzeichnen, dass er zurücktreten werde, sobald feststeht, wer der Mehrheit und wer der Opposition angehört.
Es folgte die geheime Abstimmung, in welcher 19 von 35 Stimmen auf Marco Galateo entfielen, 1 auf Christian Bianchi (Lega Salvini Alto Adige Südtirol - Uniti per l’Alto Adige); 15 Stimmzettel waren weiß geblieben.
Bezüglich des ladinischen Vizepräsidenten wies Noggler darauf hin, dass Daniel Alfreider der einzige Ladiner unter den Gewählten sei. Dieser sei derzeit Mitglied der Landesregierung, es gebe aber eine Unvereinbarkeit zwischen diesem Amt und jenem des Landtagsvizepräsidenten. Alfreider verzichtete deshalb auf das Amt im Landtagspräsidium.
Es wurden nun die drei Präsidialsekretäre gewählt; Noggler schickte voraus, dass einer der Minderheit und zwei der “sogenannten” Mehrheit angehören müssten, die es so derzeit noch nicht gebe.
Kompatscher schlug als provisorische “Mehrheitsvertreter” zum einen Franz Locher (SVP) vor, der bereits in der vergangenen Legislatur dem Präsidium angehörte, und - da Helmuth Renzler nicht wiedergewählt wurde, Hubert Messner (SVP), als Meistgewählten, der nicht in einer “Unvereinbarkeitssituation” stehe. Die Nominierten unterzeichneten das “gentlemen’s agreement” bezüglich Rücktritts, sobald die Regierungsgespräche abgeschlossen sind.
In geheimer Abstimmung entfielen 31 von 35 Stimmen auf Locher, 26 auf Messner.
Paul Köllensperger (Team K) schlug im Sinne der Kontinuität für die aktuelle Opposition die bisherige Präsidialsekretärin Maria Elisabeth Rieder (Team K) vor, die die einzige Frau in diesem Präsidium wäre. Rieder unterzeichnete dann die Erklärung, dass sie zurücktreten werde, sobald feststeht, wer der Mehrheit und wer der Opposition angehört.
Rieder wurde in geheimer Abstimmung mit 27 von 35 Stimmen zur Präsidialsekretärin gewählt; je 1 Stimme hatte Brigitte Foppa (Grüne) und an Ulli Mair (Freiheitliche), 5 Stimmzettel waren weiß geblieben, 1 war ungültig.
Nachdem er beim Sprechen der Eidesformel die 6 Artikel der italienischen Verfassung, die seiner Ansicht nach fortan verstärkt zu respektieren seien, aufgrund der Regelung in der Geschäftsordnung nicht verlesen durfte, ergriff Jürgen Wirth Anderlan (JWA - Wirth Anderlan) an dieser Stelle das Wort und verwies auf die Art. 1, Art. 2, Art. 3, Art. 4, Art. 10 sowie Art. 13.
Abschließend wies Präsident Noggler noch auf einige Fristen und Termine sowie technische Details hin, die für die Abgeordneten wichtig sind. Er bedankte sich für die konstruktive Mitarbeiter und schloss die konstituierende Sitzung um 11.43 Uhr.
Der Landtag wird das nächste Mal zusammentreten, um den Landeshauptmann zu wählen.
tres
Eine Ausschreibung für die Einreichung von Projekten im Bereich erneuerbarer Wasserstoff, für die es Finanzierungen aus dem Aufbauplan gibt, ist veröffentlicht worden.
Die Landesamt für Europäische Integration teilt mit, dass das Ministerium für Umwelt und Energiesicherheit (Mase) eine Ausschreibung zur Auswahl von Investitionsprojekten zur Entwicklung einer Lieferkette von Komponenten für die Produktion von erneuerbarem Wasserstoff veröffentlicht hat. Im Rahmen dieser "Mission 2" des Nationalen Wiederaufbauprogramms (Pnrr) werden nicht rückzahlbare Zuschüsse in Höhe von 100 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Die förderfähigen Projekte können die Schaffung oder Erweiterung von Produktionseinheiten für Elektrolyseure, Wasserstoffkompressions- und -speichergeräte, Schnittstellensysteme mit Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien, aber auch die industrielle Forschung und die Personalausbildung im Zusammenhang mit der Investition betreffen. Die Ausschreibung richtet sich an Unternehmen aller Größenordnungen, die Investitionsvorhaben im Bereich der regenerativen Wasserstofferzeugung durchführen wollen.
Interessierte Unternehmen können ihre Projektvorschläge ab dem 29. Novemberum 10 Uhr bis zum 12. Januar 2024 einreichen; Zuschüsse werden bis zur Erschöpfung der Mittel gewährt.
Weitere Informationen finden gibt es unter diesem Link.
fg/uli
Martell - Nach den ergiebigen Schneefällen der vergangenen Tage ist das Martelltal in eine dicke Schneedecke eingehüllt. Dass in der beliebten Südtiroler Biathlondestination seit Montag die Langlaufloipe auf einer Länge von 1,8 Kilometern geöffnet ist, darf jedoch dem Schneedepot zugeschrieben werden, wo seit Ende des vergangenen Winters rund 10.000 Kubikmeter Schnee eingelagert wurden.
Von diesen 10.000 Kubikmetern Depotschnee haben fast 65 Prozent den Sommer und überdurchschnittlich warmen Herbst „überlebt“. Dieser Schnee wurde am vergangenen Wochenende vor dem plötzlichen Wintereinbruch mit Lastwagen ausgebracht, ehe die Loipen-Crew im Anschluss mit der Präparierung an Bord eines HUSKY E-MOTION von Prinoth beginnen konnte. „Der Neuschnee kommt uns zu Gute, denn er verlängert die Lebensdauer des Depotschnees. Die Sonneneinstrahlung an der Kante wird durch den Naturschnee verringert und so hält die Loipe besser. Die weiße Landschaft trägt natürlich auch dazu bei, dass bei allen Wintersportlern ein gutes Feeling aufkommt“, sagt Georg Altstätter, Bürgermeister von Martell und Präsident des OK Biathlon Martell. Damit ist die Loipe im Biathlonzentrum Grogg auch die erste im Venosta Nordic Verbund, die in der Saison 2023/24 öffnet.
Derzeit haben die Athletinnen und Athleten der verschiedenen Trainingsgruppen Vorrang, um die optimalen Bedingungen in Martell zu nutzen. Willkommen sind aber auch alle anderen Sportlerinnen und Sportler. Die Öffnung des Zauberteppichs, der sich in unmittelbarer Nähe des Biathlonzentrums Grogg befindet und ebenfalls von der Regionalentwicklungs Genossenschaft Martell 3B geführt wird, wurde hingegen auf den 8. Dezember festgelegt.
Im Martelltal finden in diesem Jahr zahlreiche Wettkämpfe statt. Höhepunkt ist einmal mehr der traditionelle IBU Cup, der gleich nach dem Jahreswechsel im Herzen des Nationalparks Stilfserjoch gastieren wird. So finden am Donnerstag, 4. Jänner jeweils ein kurzer Einzelwettkampf (short individual) für Frauen (12,5 km) und Männer (15 km) statt. Am Dreikönigstag stehen zwei Sprints auf dem Programm, während die traditionsreiche Marteller Biathlonwoche am Sonntag, 7. Jänner mit den packenden Verfolgungswettkämpfen abgeschlossen wird.
Der IBU Cup in der Saison 2023/24 ist für das OK Biathlon Martell die Generalprobe für die Offenen Europameisterschaften, die vom 28. Jänner bis zum 2. Februar 2025 stattfinden werden.
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