Gespräch mit Christian Folie, langjähriger Leiter der Psychosozialen Beratung der Caritas in Schlanders

Vinschgerwind: Die Caritas Schlanders hat 1980 angefangen, sich mit dem Problem Alkohol, der Alkoholsucht zu beschäftigen. Wie kam es dazu?
Christian Folie: Angefangen hat es mit Anne Wiegand, einer Sozialarbeiterin aus Deutschland, die in Schlinig Urlaub machte und dann hier hängen geblieben ist. Sie arbeitete in Regensburg im Suchtbereich und hat sich dann, nachdem sie die Situation hier gesehen hat, an die Caritas gewandt und mit dem damaligen Caritasdirektor Hochw. Alois Müller das Projekt auf den Weg gebracht. 1980 wurde in Schlanders eine „Beratungs- und Rehabilitationsstelle für Alkoholabhängige“ eingerichtet und 1982 wurden die Räumlichkeiten der Beratungsstelle in Schlanders eingeweiht. Damals hat sie mich gebeten an den Wochenenden mitzumachen. Nach einer anfänglich ehrenamtlichen Mitarbeit ist danach eine fixe Anstellung geworden. Es ging am Anfang darum klarzumachen, dass die Alkoholsucht eine Krankheit ist, die heilbar und behandelbar ist. Vorher wurde sie einfach als Charakterschwäche und Laster gesehen, wo man nicht viel machen kann.

Vinschgerwind: Wie waren die ersten Erfahrungen?
Folie: Das Projekt war für die Caritas und eigentlich für ganz Südtirol neu. Die Alkoholsucht, der Alkoholismus wurde zu einem Thema gemacht. 1982 wurde zwischen der Caritas und dem Land unter dem damaligen Landesrat Otto Saurer eine Konvention abgeschlossen. Auch mit dem Ausland, besonders mit Vorarlberg wurden Konventionen abgeschlossen z.B. mit dem Fachkrankenhaus Maria Ebene. Auch nach Deutschland wurden Personen in Fachkliniken überwiesen, bis 2001 in Südtirol das Therapiezentrum Bad Bachgart eröffnet wurde. In der Öffentlichkeit bestand am Anfang Skepsis und Abwehr. Auch die Kontaktaufnahme und die Zusammenarbeit mit den Ärzten waren am Anfang schwierig. Frau Wiegand hat die Betroffenen zu Hause und im Krankenhaus aufgesucht, um ihnen das Problem bewusst zu machen. Stationäre Therapien wurden vermittelt. Erst nach den ersten Erfolgen bei Menschen, die sich einer Therapie unterzogen haben, verschwand diese Skepsis. Diese Menschen wurden zu Werbeträgern für eine behandelbare Krankheit und haben gezeigt, dass es sich auszahlt diesen Weg zu beschreiten. Parallel wurde der Verein „Hands“ als Kompetenz- und Therapiezentrum gegründet, um denjenigen die Hände zu reichen, die es nicht schafften, sich von Problemen mit Alkohol, Medikamenten und Glücksspiel zu befreien. Neben dem Beratungsdienst der Caritas wurde gleich zu Beginn auch die Selbsthilfegruppe „Der Kreuzbund“ gegründet, wo sich Betroffene und Angehörige regelmäßig treffen, sich austauschen und gemeinsam etwas unternehmen. Diese Selbsthilfegruppe, die „Kreuzbundgruppe“ gibt es heute noch. Sie wird von uns begleitet, damit auch der Weg in die Selbständigkeit erleichtert und gestützt wird. Diese Selbsthilfegruppe ist zu einer Lebensschule geworden. Einige sind auch bei den Anonymen Alkoholikern in Meran dabei. 1989 ging Frau Anne Wiegand in den Ruhestand. Seit 1990 bin ich Stellenleiter der Psychosozialen Beratung der Caritas in Schlanders.

Vinschgerwind: Das Tätigkeitsfeld wurde später ausgedehnt. Von der Alkoholberatung kam es zur psychosozialen Beratung. Wie war der Personalstand, wie viele Klienten wurden betreut?
Folie: Wir haben das Tätigkeitsfeld auf alle Abhängigkeitsbereiche ausgedehnt wie z.B. Medikamentenabhängigkeit und Spielsucht. 1982 gab es drei Mitarbeiter: zwei Sozialassistentinnen in Teilzeit und einen Pädagogen. 2011 gab es bereits 5 Mitarbeiter: drei Psychologinnen mit psychotherapeutischer Ausbildung, einen Stellenleiter und eine Verwaltungskraft. Damals gab es bereits 431 Klienten, davon 57% Männer und 43% Frauen. 2018 haben insgesamt 400 Menschen die Dienstleistungen der Psychosozialen Beratung in Anspruch genommen, davon 228 Frauen (57%) und 172 Männer (43%). Es gab 2018 insgesamt 3.073 Beratungsleistungen (Einzel-, Paar-, Gruppen- oder Familienkontakte)

Vinschgerwind: Wie wird gearbeitet? Ist die Beratung in erster Linie Einzelberatung oder auch Kleingruppenberatung und Familienberatung, d.h. erfolgt die Beratung nur mit den direkt Betroffenen oder auch mit den Angehörigen?
Folie: Die Leute kommen heute selbst zu uns bzw. über die Hausärzte, das Krankenhaus oder über Angehörige. Es geht am Anfang darum, die Bereitschaft der direkt Betroffenen einzuholen, dann werden aber auch gleich die Angehörigen eingebunden. Gemeinsam werden die Behandlungsschritte besprochen und festgelegt. Die Angehörigen spielen eine große Rolle, auch damit die Motivation aufrecht erhalten bleibt. Die Angehörigen müssen auch lernen mit den Betroffenen umzugehen. Suchtexperten berichten, dass unter der Sucht eines Betroffenen mindestens zehn weitere Personen leiden und in einen destruktiven Verstrickungssog geraten. Oft haben sich über die Jahre sehr viel Leid, Scham und Schuldgefühle aufgestaut. Das muss aufgearbeitet werden. Anfangs waren hauptsächlich Sozialarbeiter tätig, heute sind es außerdem Psychologen und Psychotherapeuten. Wir bieten motivationspsychologische Interventionen an, arbeiten mit Verhaltenstherapie oder psychoanalytischen Methoden. Die Methode und die Dauer werden ganz individuell mit den Betroffenen und Angehörigen festgelegt. Eines ist das Erzielen der Abstinenz bei einem Alkoholkranken, aber es geht auch darum die Lebensqualität zu erhöhen bzw. den Lebensstil zu ändern. Oft geht es darum, die ganze Familiengeschichte aufzuarbeiten. Wir haben festgestellt, je länger Menschen zu uns kommen, umso offener werden sie und sie verstehen dann auch wie die Sucht entstanden ist. Es geht auch darum Rückschläge aufzufangen und wieder neu anzufangen. Wir selber haben uns immer mehr spezialisiert und viel dazugelernt, worauf wir recht stolz sind.

Vinschgerwind: Heute ist die Caritas Beratungsstelle in ein landesweites Netzwerk eingebunden. Wie wird heute gearbeitet, welche Hilfen kann die Caritas anbieten?
Folie: Wir bilden heute mit den Hausärzten, dem Krankenhaus, den stationären Einrichtungen wie Bad Bachgart, Hands und den ganzen Sprengeldiensten ein breites Netzwerk. Wir sind in Kontakt mit dem Psychologischen Dienst, der Dienststelle für Essstörungen, dem Forum Prävention, der Familienberatungsstelle, der Caritas Schuldnerberatung, dem Vinzensverein, dem Arbeitsamt und auch mit verschiedenen Betrieben. Auch das Zentrum für psychische Gesundheit ist für uns ein wichtiger Partner, genauso wie die verschiedenen Selbsthilfegruppen. Heute ist dieses Netzwerk eine unserer Stärken, damit Menschen mit verschiedenen Schwierigkeiten aufgefangen, behandelt und gestützt werden, um den Alltag zu bewältigen. Heute gibt es neben der medizinischen und psychiatrischen Hilfe auch psychologische und soziale Hilfestellungen. Hinter der Sucht steckt oft ein ganzes Lebenstrauma und die Sucht ist nur die Spitze des Eisberges. Suchterkrankungen sind selten eine isolierte Erkrankung und gehen in der Regel einher mit verdeckten psychischen Belastungen und Leidensanteilen.

Vinschgerwind: Neben Suchtproblemen und psychosozialen Störungen werden auch Essstörungen und Spielsucht behandelt. Wie sieht es diesbezüglich im Vinschgau aus und was hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten geändert?
Folie: Vor rund 15 Jahren sind erstmals Menschen zu uns gekommen, die kein Suchtproblem hatten, sondern in einer Lebenskrise steckten, mit Burnout oder Zukunftsängsten. Rund 75% unserer Arbeit hat mit Süchten zu tun: Alkohol, Medikamentenabhängigkeit, Spielsucht, Essstörungen. Zum Glück melden sich immer mehr Menschen, die nicht mehr weiter wissen, einen Leidensdruck spüren und nach Hilfe suchen. Auch immer mehr Männer melden sich bei uns und nehmen unsere Beratung in Anspruch. Der Mut, sich in Behandlung zu geben hat zugenommen. Frauen sind eher diejenigen, die Hilfe suchen, auch wenn es den Mann betrifft. Bei uns melden sich auch Betriebe und fragen an, was sie tun können, wenn z.B. ein Mitarbeiter Alkoholiker ist.

Vinschgerwind: Wenn Sie jetzt am Ende Ihrer langen Arbeitstätigkeit auf die Erfahrungen zurückblicken: was waren die größten Herausforderungen und was die schönsten Momente?
Folie: Am Anfang war die Frage: wird das gelingen? Dann war die zweite Herausforderung die Konvention mit dem Land und die letzte Herausforderung ist die ganze Bürokratie, die wir jetzt nach dem Übergang zum Sanitätsbetrieb seit dem 1. Jänner 2018 zu erledigen haben. Es ist schön zu sehen, wie ein Netzwerk entstanden ist und die Behandlung von Suchtkranken in ein positives Licht gerückt ist. Dass Menschen es schaffen, sich wieder familiär und beruflich zu integrieren und die Herausforderungen des Lebens positiv bewältigen, das ist sehr schön.

Interview: Heinrich Zoderer

 

Psychosoziale Beratung
Beratung und Begleitung bei Suchtproblemen
39028 Schlanders, Hauptstraße 131
Tel. +39 0473 621 237, Fax +39 0473 732 647
E-Mail: psb@caritas.bz.it
www.caritas.bz.it

Publiziert in Ausgabe 10/2019

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Impressionen 2025

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Jubiläumsjahr. 1525: Die Bauern waren unterdrückt und mussten so viele Steuern und Abgaben an die Regierenden (Adel & Kirche) zahlen. Das Leben wurde unerträglich und so brach der Bauernkrieg aus. 2025: Der SBB regiert das Land mit und manche Bauern holen sich mit Steuerbegünstigungen, Fördergelder und Subventionen das Geld zurück. Panta rhei: So dreht sich die Geschichte.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Zuckbichl. Das Bild erweckt in mir eine sonderbare und unerklärliche Nostalgie.
Vielleicht weil die Fotografie nur das Vergangene festhalten kann?
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Am Schnatzhof. Es war einmal... vor dem Hof ein besonderer Gast gelandet. Er möchte in der warmen Stube einkehren, aber er war zu groß und zu dick und konnte nicht durchschlüpfen. In wenigen Tagen aber konnte er so viel abnehmen und wurde dünn wie eine (Mond)-Sichel und klopfte an die Tür. Doch wenn er so schnell zunehmen kann, wie er abnimmt, dachte der ...

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Impressionen 2024

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Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
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Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
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Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
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Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
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Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

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Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
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Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
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Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
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Schloss Juval. In Südtirol gibt es an die 300 Burgen und Schlösser. Gut zwei Dutzend davon befinden sich im Vinschgau. Von einigen sind nur Mauerreste geblieben, andere sind sehr gut erhalten und zum Teil dem Publikum zugänglich. Geschichte, Geschichten und Sagen wurden in den alten Gemäuern wie in einer Truhe, bis heute gut aufbewahrt.
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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

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Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
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Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
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Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
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