Dienstag, 22 Oktober 2013 00:00

„Soziale Gerechtigkeit und Freiheit stärken“

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s6 7728Hans Rungg, geboren in Mals, aufgewachsen in Prad, wohnhaft in Goldrain, arbeitet seit 1992 in Schlanders für den Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbund ASGB. Rungg ist seit 1979 Gewerkschafter und er ist in der dritten Periode im Gemeinderat von Latsch vertreten. Als Kenner der Arbeitswelt, der Sorgen und Nöte der Arbeitnehmer zeichnet Rungg im „Wind“-Gespräch eine Momentaufnahme, fordert zu mehr Offenheit und zu mehr Europa auf. Rungg fordert eine Debatte über eine neue Gesellschaftsordnung.

 

Vinschgerwind: Herr Rungg, mit welchen Problemen kommen die Leute zu Ihnen?
Hans Rungg: Mit allen möglichen Problemen. Wenn jemand einen Brief nicht versteht, wenn jemand zu Hause Probleme hat, natürlich bei Problemen bei der Arbeit. Die Gewerkschaft ist für viele Leute eine Anlaufstelle für alles.

Wenn Sie aus der Summe dieser Probleme ein sozial-politisches Bild vom Vinschgau skizzieren müssten, wie würde diese Momentaufnahme aussehen?
Die Leute haben viele Fragen vor allem, was den Arbeitsplatz betrifft. Sie brauchen jemand, der ihnen hilft, durch die Bürokratie zu kommen. Für alles, was man als Arbeitnehmer/in, als Rentner zusätzlich haben kann, gibt es viel Zettelwirtschaft. Die Gewerkschaft ist natürlich erste Anlaufstelle für Lohnabhängige.

Machen Sie sich, aufgrund Ihrer Erfahrung, Sorgen um Arbeitsplätze im Vinschgau?
Ja, die habe ich. Ich betreue seit letzter Zeit zwar vorwiegend den öffentlichen Dienst. Aber ich sehe auch, dass die Bauwirtschaft stark zurückgegangen ist. Das merkt man auch bei der Anzahl der Ansuchen in der Baukommission. Im öffentlichen Dienst wird auf Kosten der Bediensteten ungeheuerlich gespart. Seit 2008 haben die Bediensteten im Wesentlichen keinen Inflationsausgleich mehr erhalten. Arbeitsplätze werden eingespart. All das wirkt sich natürlich stark aus.

Was sagen Sie zum Aufnahmestopp im öffentlichen Dienst?
Es gibt einen Aufnahmestopp, es wird gebremst. Man spürt in letzter Zeit, dass befristete Arbeitsverträge nicht mehr verlängert werden. Das ist für die Betroffenen durchaus ein Schock, da man bei uns immer geglaubt und bestätigt bekommen hat, wenn man nur einen Fuß beim Land oder bei den Gemeinden drinnen hat, ist man praktisch fix. Da gibt es schon oft dramatische Sachen. Der öffentliche Dienst ist ein Bereich, in dem viel mit befristeten Arbeitsplätzen gespielt wird.

Den Leuten wird dadurch keine Zukunftsperspektive geboten.
Das ist sicher. Die Leute können so nicht längerfristig planen. Ich bin der Meinung, dass im öffentlichen Dienst befristete Arbeitsstellen nicht sein müssten. Oft fehlen einfach die Begründungen. Aber es gibt auch Unterschiede zwischen Stadt und Land.
Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen dem öffentlichen Dienst und der Privatwirtschaft: Es ist noch nicht so lange her, dass Gewerkschaften bei den Kollektivverträgen im öffentlichen Dienst mitreden. In der Privatwirtschaft ist das eine Tradition von rund 150 Jahren. Und in Südtirol spüren wir immer noch den Faschismus: Dieser hat die Entwicklung der Arbeiterbewegung in Südtirol unterbrochen. Heuer im Sommer vor 90 Jahren wurde das Gewerkschaftshaus von den Faschisten besetzt. Das wurde total vergessen. Man merkt einfach, ein konservatives, ein bisschen liberales Land sind, aber nicht sozialdemokratisch und auch nicht christlich-sozial.

Sie sagen, die gewerkschaftliche Mitbestimmung bei Kollektivverträgen im öffentlichen Dienst ist noch nicht so alt. Aber es gibt eine große Kluft zwischen öffentlich Angestellten und Angestellten in der Privatwirtschaft. Stichwort Elternzeit. Diese Diskrepanz wird immer stärker als Ungerechtigkeit gefühlt.
Da besteht eine Kluft. Ich merke aber, dass im öffentlichen Dienst vermehrt auf die Möglichkeit zurückgegriffen wird, wo noch etwas Geld herausschaut, auf Kosten von weniger „Zuhausebleiben“.

Wie könnten Sie sich vorstellen, diese Kluft zu schließen?
Da braucht es die Möglichkeit, dass wir in Südtirol größere Zuständigkeit im Arbeitsrecht erhalten, und auch bei Kollektivverträgen. Dann könnten Politik, Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Südtirol mehr gestalten. Vom Gehalt her gesehen ist zwischen dem öffentlichen Dienst und der Privatwirtschaft kein großer Unterschied. Im öffentlichen Dienst sind Kollektivverträge Maximalregelungen, im Privatsektor Mindestregeln. Der Private kann also freiwillig mehr geben. Der öffentliche Arbeitgeber hat auf die Gehaltsentwicklung Einfluss etwa über eine Beurteilung des Bediensteten.

Nehmen wir als Beispiel aus der Privatwirtschaft die Hotellerie: Dort wird vermehrt auf ausländische Arbeitskräfte zurückgegriffen. Ist das eine Art modernes Sklaventum?
Modernes Sklaventum ist etwas übertrieben. Wie in ganz Europa ist es auch bei uns so, dass Leute Arbeiten abdecken, die um jede Arbeitsstelle froh sind. Das drückt auf die Löhne. Es werden Kollektivverträge nicht eingehalten. Es gäbe die Gewerkschaften nicht, wenn es nicht auch Leute gäbe, die Regeln hintergehen. Berufsgruppen, in der Gastwirtschaft etwa, wie Köche oder ausgebildete Kellner, die bekommen ihren Gehalt und auch mehr, als es der Kollektivvertrag vorsieht. Andere Gruppen bekommen oft nicht das, was ihnen zusteht.

Als „Tuttofare“ etwa?
Einen „Tuttofare“ gibt es im Regelwerk eigentlich nicht, aber einen Abspüler, einen einfachen Kellner usw. Möglichkeiten der Unterbezahlung gibt es viele: keine oder weniger Überstunden auszahlen, Urlaubstage eintragen, ohne dass sie genossen werden, den Lohn verspätet ausbezahlen.

Laut dem Arbeitsförderungsinstitut AFI sagen 38 % der Arbeitnehmer, dass sie Schwierigkeiten haben, weil das Geld nicht bis ans Monatsende reicht.
Wenn man auf der anderen Seite feststellt, wie niedrig die Renten in unserem Lande sind, kann man sich vorstellen, wie hoch der Lohn oder der Gehalt ist. Der Rentenbeitrag wird auf der Basis des Bruttogehaltes eingezahlt. Die Bruttogehälter müssen, gemessen an den ausbezahlten Renten, demnach niedrig sein. Geht man von einem Bruttogehalt von 1800 bis 2000 Euro aus, bleiben nach den Abzügen der Beiträge, Abgaben und Steuern noch rund 1200-1400 Euro netto übrig.

Das heißt, dass das heute gespürte Rentenproblem morgen noch viel größer sein wird.
Nicht nur durch die niedrigen Renten, sondern auch durch das derzeitige Rentensystem. Es fehlt die Verzinsung der Rentenbeiträge, die an das Wirtschaftswachstum gekoppelt ist. Wir schieben damit Armut auf.

Haben Sie Lösungsvorschläge?
Betriebe, die mit wenigen Arbeitskräften hohe Umsätze und Einkommen erzielen, zahlen im Verhältnis wenig Beiträge und wenig Steuern. Dass diese einen größeren Beitrag leisten, ist seit Jahren ein Thema.

Was wäre von politischer Seite zu tun?
Es braucht das Prinzip, dass alle zum Gemeinwohl beitragen wollen, sollen und müssen. Es braucht wahrscheinlich mehr Europa. Es ist meiner Meinung nach ein großes Dilemma, dass man in Krisenzeiten Europa mehr ablehnt, obwohl man genau da mehr Europa bräuchte. Ich sehe das auch in Bezug auf Südtirol. Gerade wir Südtiroler müssten auf mehr Europa setzen. Die Lösung von immer wieder offenen Problemen kann für Südtirol nur in einem starken Europa liegen. Freistaatdiskussionen nutzen da gar nichts.

Ist da der autonomiepolitische Weg auch eine Sackgasse in dieser Logik?
Der autonomiepolitische Weg ist keine Abgrenzung. Mehr Selbstständigkeit entsteht durch mehr Verknüpfungen zu den umgebenden Regionen. Das ist für uns sprachlich wichtig, gibt uns aber auch Chancen als sprachliches, kulturelles und wirtschaftliches Bindeglied.

Die Autonomie müsste aber Möglichkeiten für Zusatzkollektivverträge bieten.
Die gibt es schon. Wir leben aber in einem sehr zentralistischen Staat. Italien ist bei Reformen immer auf halbem Weg stecken geblieben. Aber auch die Linke, auch die Gewerkschaften favorisieren einen Zentralismus. Es gibt aber auch Unterschiede: es gibt die Diskussion um die Rolle von stärkeren gesamtstaatlichen oder dezentralen Kollektivverträgen. Mehr Autonomie zu diesem Thema könnte Südtirol auch vertragen.

Gibt es diese Sozialpartnerschaft, diesen Sozialtisch, von dem oft die Rede ist, wirklich?
Man trifft sich. Sozialpartnerschaft heißt eigentlich, dass man keine Maßnahmen oder Gesetze im wirtschaftlichen oder im sozialen Bereich macht, ohne zumindest miteinander geredet zu haben.

Wer ist da dabei?
Die Gewerkschaften, die Unternehmerverbände und die politischen Vertreter.

Wann ist aus der Sozialpartnerschaft etwas Konkretes herausgekommen?
In letzter Zeit hat sich der Dialog verbessert. In Südtirol ist allerdings viel „blabla“ um die Sozialpartnerschaft. Es wird zwar „angehört“, aber dann trotzdem so entschieden, wie man gewollt hat. Jetzt merkt man aber, dass Diskussionsbedarf da ist.

Welche Rahmenbedingungen sind ihrer Meinung nach die Voraussetzung, im Vinschgau Arbeitsplätze zu schaffen?
Man muss schauen, was im Vinschgau an Infrastruktur möglich ist. Es muss nicht unbedingt eine Super-Straße da sein, weil man übers Internet überallhin kommt. Eine gute Internetverbindung erachte ich als wesentlich. Wichtig ist, dass das Krankenhaus erhalten bleibt und mit Kompetenzzentren ausgebaut wird. Dann kommen kompetente Leute her. Auch in der Privatwirtschaft braucht es interessante Betriebe, die eine Ausbildung gewährleisten.  Es braucht einen gesunden Ausgleich zwischen manuellen und geistigen Fertigkeiten, also Bildung und und Ausbildung. Die Menschen müssen im Vinschgau bleiben können. Auch braucht es mehr Offenheit.

Was meinen Sie mit Offenheit?
Die Grenzen am Reschen, am Brenner, auch in Taufers sollen immer mehr verschwinden. Dann haben wir einen größeren Radius in der Arbeitswelt. Das kann man nur mit der Stärkung Europas erreichen. Weniger Nationalstaat. Es hat keinen Sinn, bei uns einen kleinen Nationalstaat aufbauen zu wollen. Die AgreAlp, die Europaregion Tirol usw. müssen gestärkt werden.

Ein neues Landesparlament wird am Sonntag gewählt. Ihr Zuruf an die Politik?
Als Gewerkschafter fordere ich eine Politik für die Arbeitnehmerseite. Ich habe den Eindruck, dass man sich in Wahlzeiten auf die Arbeitnehmer besinnt, weil jeder einzelne eine Stimme hat. Es braucht eine starke politische Arbeitnehmervertretung, die sozialdemokratische, christlich-soziale Politik macht und für soziale Gerechtigkeit sorgt.  Es braucht es ein starkes  Gegengewicht zum Bäuerlichen und Wirtschaftlichen, zum Konservativen und zum Liberalen. Es ist ein Bewusstsein für eine neue Gesellschaftsordnung aufzubauen. Ich befürchte in meinen Träumen, dass man früher oder später mit dem chinesischen Modell daherkommen wird: ein gewisses, beschränktes Maß an Freiheit, wirtschaftlich flott, aber alles unter Kontrolle. Man muss Demokratie, Freiheit und soziale Gerechtigkeit stärken. Das muss man zusammenbringen.

Interview: Erwin Bernhart


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Zuckbichl. Das Bild erweckt in mir eine sonderbare und unerklärliche Nostalgie.
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Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
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Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
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Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
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Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
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Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

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Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
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Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
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Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
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Schloss Juval. In Südtirol gibt es an die 300 Burgen und Schlösser. Gut zwei Dutzend davon befinden sich im Vinschgau. Von einigen sind nur Mauerreste geblieben, andere sind sehr gut erhalten und zum Teil dem Publikum zugänglich. Geschichte, Geschichten und Sagen wurden in den alten Gemäuern wie in einer Truhe, bis heute gut aufbewahrt.
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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

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Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
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Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
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