Lodernde Berge, rote Strommasten

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Vinschgau/Südtirol - Vor 225 Jahren sind die Tiroler Landstände erstmals eine Verbindung in Form eines Gelöbnisses mit dem Herzen Jesu eingegangen. Die Franzosen standen damals, 1796, mit Truppen vor den Toren Tirols - und die Tiroler waren auf einen Krieg nicht vorbereitet. „Feuernacht“, die Anschläge auf die Strommasten vor 60 Jahren. Zwei denkwürdige Jahrtage.

von Erwin Bernhart

Wenn am kommenden Herz-Jesu-Sonntag am Abend die Berge in Flammen stehen, dann ist das weit mehr als eine Touristenattraktion. Jährlich wird mit den weithin sichtbaren Feuern auf Bergrücken und Bergflanken am 3. Sonntag nach Pfingsten Geschichte sichtbar. Die Tiroler Landstände nahmen am 1. Juni 1796 den Vorschlag, man möge das Land Tirol dem Herzen Jesu weihen, an. Die Tiroler hatten Knieschlottern, denn die Franzosen standen vor den Toren des Landes. „Trotz der schnell und weitgehend improvisiert getroffenen Verteidigungsmaßnahmen s7 eberhoeferwusste der engere Ausschuss über seine schlechten Erfolgschancen Bescheid. Da auf weltlicher Ebene die Tiroler verloren schienen, flüchteten sie in die Religiösität“, schreibt David Atzwanger in seiner Diplomarbeit „Die Entwicklung des Herz-Jesu-Festes“. Auszüge davon sind in der „Tiroler Schützenzeitung“ Nr. 3 vom Juni 2021 erschienen. Am 3. Juni 1796 wurde das Versprechen zum ersten Mal im Bozner Dom feierlich eingelöst, Innsbruck folgte am 24. September.
Dieses Gelöbnis, diese Weihe ist heuer 225 Jahre her. Damals „Volk in Not“. Bei Spinges siegten die Tiroler 1787 gegen die Franzosen völlig unerwartet. In Tirol wurde daraufhin das Gelöbnis als „von Gott akzeptiert und angenommen“ interpretiert. Die Weihe eines Landes an eine Heiligenfigur oder allgemein in Richtung Religion ist zwar kein Tiroler Privileg. Denn im 17. Jahrhundert wurden in Europa ganze Königreiche der Mutter Gottes geweiht, auch die Habsburger stellten ihr Reich unter dem Schutz Mariens - eine marianisch geprägte Pietas Austriaca ging daraus hervor. Die Tiroler waren in jenen Zeiten auch auf der Maria-Welle, schwenkten aber um 1796 auf das Herz-Jesu um. Das ist geblieben.
Atzwanger schreibt: „Das Herz-Jesu-Fest gehört in Tirol seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert zu den zentralen öffentlich-politischen Manifestationen, deren Anspruch weit über den religiösen Rahmen hinausreicht.“ Das Gelöbnis an das Herz Jesu ist im Laufe der Jahrzehnte, der Jahrhunderte geblieben, die Ausgestaltung hat sich allerdings - je nach Ereignis - gewandelt. Die Herz-Jesu-Feuer sind wohl eine Umdeutung von älteren Bräuchen zur Sonnwende.
Andreas Hofer etwa hat das Bündnis vor der Bergiselschlacht 1809 erstmals erneuert. „In den darauffolgenden Jahrzehnten kam es in Tirol immer wieder in Verbindung mit Kriegsgefahren zu Erneuerungen des Herz-Jesu-Gelöbnisses. Dabei setzte sich ein Prozess in Bewegung, durch den das Herz-Jesu-Gelöbnis zum Herz-Jesu-Bund und zum „Exklusivvertrag“ zwischen dem Tiroler Volk und Gott gedeutet wurde“, schreibt Atzwanger in seiner Diplomarbeit.
1896, also zum 100-Jährigen des Gelöbnisses, verfasste Josef Seeber den Text des Herz-Jesu-Bundesliedes „Auf zum Schwur, Tiroler Land“ - der Dirigent des Brixner Domchores Ignaz Mitterer komponierte die Melodie dazu.
Die Ausgestaltung dieses Gelöbnisses, die Neudeutung, die Re-Kontextualisierung zeiht sich wie ein roter Faden durch die Jahrzehnte - bis heute. Nach der Bundeserneuerung 1909 folgte angesichts des ausgebrochenen Krieges auf Vorschlag des Brixner Fürstbischofes im September 1914 eine weitere Bundeserneuerung, samt knappem Hirtenbrief. Nach dem Krieg und nach der Annexion Südtirols durch Italien wurde 1920 das Herz-Jesu-Fest in Südtirol verboten. Man ließ sich aber nicht abbringen und die Bergfeuer liefen unter dem heimlichen Motto „von Kufstein bis Salurn mögen die Flammen lodern“.
Wechselnde Deutungen und Instrumentalisierungen des Herz-Jesu-Bündnisses durchzogen das 20. Jahrhundert, von denen die „Feuernacht“ 1961 wohl den größten Impact auf die heutige Zeit hat und deren Vorbereitungen, deren Ergebnis und deren Wirkung zu hitzigen Diskussionen führen kann. Zur Erinnerung: Als „Feuernacht“ wird die Nacht vom 11. auf den 12. Juni 1961 bezeichnet, in der in Südtirol 37 Strommasten gesprengt wurden. Die Feuernacht bildete den Höhepunkt der Anschläge des Befreiungsausschusses Südtirol.
Die Wahl des Herz-Jesu-Sonntags für die Anschläge auf die Strommasten war kein Zufall, sondern eine bewusste Wahl. Dieses in der Bevölkerung äußerst kontrovers diskutierte Ereignis vor 60 Jahren wird in diesen Tagen „Nachdenkgegenstand“.
Am Samstag, den 11. Juni wird eine „Gedenkwoche“ gestartet. Eine Arbeitsgruppe IATZ im Südtiroler Schützenbund hat Aktionen geplant. Im ganzen Land werden am Samstag Strommasten rot angeleuchtet. Im Vinschgau werden es zwischen 20 und 25 Masten sein - zwischen Tschars und Reschen. Friendly fire - also freundliches Feuer kurz vor den Herz-Jesu-Feuern?
Der vor kurzem neu gewählte Bezirksmajor der Schützen im Vinschgau Hansjörg Eberhöfer liest dem Vinschgerwind eine Erklärung vor: „Wir wollen bei dieser Erinnerung und Mahnung nicht stehen bleiben, sondern vor allem unseren Blick in die Zukunft lenken. Deshalb auch diese stille Beleuchtung. Sie steht für die demokratische Diskussion und die gewaltfreie Umsetzung unseres Strebens nach mehr Freiheit und Unabhängigkeit.“
Eberhöfer ist Oberleutnant in der Schützenkompanie Tartsch und war bis zur Wahl Arno Rainers Bezirksmajor-Stellvertreter. Weil sich Rainer nicht mehr der Wahl gestellt hat, wurde Eberhöfer beim Bezirkstag der Schützenkompanien Vinschgau am 15. Mai 2021 in Kortsch zum Bezirksmajor gewählt und steht nun als ranghöchster Offizier den zwei Vinschger Schützen-Batallionen für drei Jahre vor. Zu seinem Stellvertreter ist Gottfried Lechthaler (SK Mals) gewählt worden. Zur Seite stehen die zwei Batallionskommandanten Andreas Thoma (SK Tartsch) - Batallion „Josef Stecher“ und Peter Raffeiner (SK Göflan) - Batallion „Martin Theimer“. Schriftführer ist Daniel Moriggl (SK Burgeis), Kassier Siegfried Renner (SK Laas) und Bezirksfähnrich ist Martin Prieth (SK Glurns).

Wie die Herz-Jesu-Feuer heuer gestaltet werden, ist Sache jeder einzelnen Kompanie, sagt Eberhöfer. Voriges Jahr loderte etwa oberhalb des Klosters Marienberg der Schriftzug „Freiheit“.
Die Schützen machen nach dem Herzjesusonntag keine Pause. Eine „Freiheitswoche“ soll mit Aktionen folgen, am 14. Juni etwa mit Grußvideos der Landeskommandanten von Nord-, Süd- und Welschtirol. Am 15. Juni werden in den sozialen Medien Videobotschaften zu „Freiheit bedeutet für mich...“ von bekannten Persönlichkeiten gepostet. Am 16. und 17. Juni werden, so ist es geplant, in allen Postkästen des Landes Flyer eingeworfen, zum Thema „Freiheitsgedanken“. 4 verschiedene Flyer sind vorgesehen, so dass nicht alle denselben erhalten werden. „Wir wollen Diskussionen in der Bevölkerung anregen“, sagt Eberhöfer. Am 18. Juni wird ein Ideenwettbewerb für Kinder lanciert. Lufballons mit Kärtchen „Freiheit ist für mich...“ werden steigen und die Kinder sollen ihre Ideen an den Schützenbund retournieren. „Es gibt tolle Preise“, sagt Eberhöfer.

Die Re-Kontextualisierung des Herz-Jesu-Gelöbnisses kommt in neuem Gewand daher. Die Moderne instrumentalisiert das Gelöbnis von 1796, auch die 60 Jahre zurückliegende „Feuernacht“.

 

„Auf zum Schwur“ - Herz-Jesu-Lied
Text: Pfarrer Josef Seeber 1896. Melodie: Ignaz Mitterer 1896.

1) Auf zum Schwur, Tiroler Land,
heb zum Himmel Herz und Hand!
Was die Väter einst gelobt,
da der Kriegssturm sie umtobt,
das geloben wir aufs neue,
Jesu Herz, dir ewge Treue!
Das geloben wir aufs neue,
Jesu Herz dir ewge Treue.

2) Wundermächtig immerfort,
warst du deines Volkes Hort,
stets in Not und Kriegsgefahr,
schirmtest du den roten Aar.
Drum geloben wir aufs neue,
Jesu Herz, dir ewge Treue!

 

3) Fest und stark zu unsrem Gott
stehen wir trotz Hohn und Spott,
fest am Glauben halten wir,
unsres Landes schönster Zier.
Drum geloben wir aufs neue,
Jesu Herz, dir ewge Treue!

 

4) Auf dem weiten Erdenrund,
gibt es keinen schönern Bund.
Lästern uns die Feinde auch,
Treue ist Tiroler Brauch.
Drum geloben wir aufs neue,
Jesu Herz, dir ewge Treue!

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Vielleicht weil die Fotografie nur das Vergangene festhalten kann?
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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
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Schloss Juval. In Südtirol gibt es an die 300 Burgen und Schlösser. Gut zwei Dutzend davon befinden sich im Vinschgau. Von einigen sind nur Mauerreste geblieben, andere sind sehr gut erhalten und zum Teil dem Publikum zugänglich. Geschichte, Geschichten und Sagen wurden in den alten Gemäuern wie in einer Truhe, bis heute gut aufbewahrt.
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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

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Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
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Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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