Mittwoch, 04 April 2012 00:00

Liberalisierung bereitet Kopfzerbrechen

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Vinschgau

s7_5524Die Liberalisierung des Handels war Hauptthema bei der Bezirksversammlung des hds am 22. März 2012 in Prad. Die Bemühungen Mario Montis zur Sanierung des italienischen Staatshaushaltes werden von Südtirols Kaufleuten und Dienstleistern zwar positiv gesehen, doch dass es im Handel keine Hürden mehr geben soll, bereitet Kopfzerbrechen. Die Landesregierung hat das Staatsgesetz nun zwar angepasst, doch das Verfassungsgericht könnte das Landesgesetz kippen. Für den hds ist das ein besorgniserregender Angriff auf die Nahversorgung und auf die Autonomie.

von Magdalena Dietl Sapelza

Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau

Was kommt nach der Lieberalisierung der Handelstätigkeit auf uns zu? Diese Frage beschäftigt derzeit die Kaufleute und Dienstleister. Und die Unsicherheit ist groß. Bisher sind rund 70 Ansuchen für  die Aufnahme von Geschäftstätigkeiten  beim Land eingegangen. Stichtag ist der 30. September 2012. Der hds hat Angst vor den Ansuchen der großen Handelsketten. Er sorgt sich um den Weiterbestand der keinen Familienbetriebe in den Orten und um die Nahversorgung.
Der Präsident der Kaufleute und Dienstleister, Walter Amort, ist überzeugt, dass die radikale Liberalisierung, wie sie die Reform von Mario Monti vorsieht, insbesondere im Handel zum Chaos führt, wo sich schlussendlich das Recht des Stärkeren und somit die internationalen Handelskonzerne durchsetzen werden. Es werde also nicht mehr Wettbewerb stattfinden, sondern Konzentration und Vormachtstellung von Konzernen und Ketten, die dann auch die Preise diktieren. Klein- und Mittelbetriebe würden wegsterben mit negativen Folgen für die Nahversorgung vor allem in den Dörfern im ländlichen Raum.

„Das Liberalisierungsgesetz wurde uns aufgedrückt, ohne Rücksicht auf die kleinstrukturierten Gegebenheiten“, sagt  der Vinschger Kaufleutepräsident Dietmar Spechtenhauser. Positiv sei, dass die Problematik erstmals nicht nur in Kaufleutekreisen diskutiert  werde, sondern auch in der breiten Bevölkerung. Vielen sei klar geworden, dass einiges auf dem Spiel steht, und der mögliche Verdrängungskampf lebendige Ortsgefüge zerstören könnte. Positiv sei auch, dass sich eine größere Allianz mit Gemeindenverband, Bauernbund, Gastronomie zur Rettung der Nahversorgung gebildet hat.
Mittlerweile hat die Südtiroler Landesregierung das staatliche Liberalisierungsgesetz mit einem eigenen Landesgesetz angepasst, um die Folgen der staatlichen Vorgaben abzufedern. Das wird von Seiten des hds begrüßt. Das angepasste Landesgesetz trägt dem Staatsgesetz weitgehend Rechnung. Restriktiv soll die Südtiroler Handelspolitik in den Gewerbezonen bleiben. Einzelhandel soll es nur in den Ortszentren, in den Auffüll- und Erweiterungszonen geben. Im landwirtschaftlichen Grün ist Einzelhandel  untersagt. Dort darf nur gehandelt werden, was dort produziert beziehungsweise an Einrichtungen im landwirtschaftlichen Grün gebunden ist, wie zum Beispiel an Radwegen. Einzelhandel in den Gewerbezonen bleibt für folgende Waren möglich: Kraftfahrzeuge, Maschinen Produkte für die Landwirtschaft, Baumaterialien, Werkzeugmaschinen, Brennstoffe, Möbel, Getränke in Großhandelspackungen. Bereits bestehende Einzelhandelsbetriebe in Gewerbegebieten können ihre Tätigkeit fortsetzen, dürfen diese aber nicht erweitern, verlegen oder zusammenlegen. Handwerks- und Industriebetriebe können ihre Erzeugnisse, die eng mit der Ausübung ihrer Tätigkeit verbundenen sind und Waren an ihren Standorten in Gewerbegebieten verkaufen. Die Richtlinien für die Öffnungszeiten müssen erst ausgearbeitet werden.

Ab Spetember gilt, wer eine Handelstätigkeit aufnehmen will, braucht künftig keine Linzenz mehr. Er muss der Gemeinde nur den Tätigkeitsbeginn mittteilen und diese muss dann innerhalb von 60 Tagen überprüfen, ob die Voraussetzungen (Ausbildung, Hygiene, Arbeitssicherheit usw.) gegeben sind. Ob der Versuch der Landesregierung, Montis Liberalisierung zu entschärfen auch gelingt, dafür gibt es keine Garantie. Das Verfassungsgericht in Rom kann das Landesgesetz kippen. Eine ungute Situation. Amort spricht von einer völligen Aushöhlung der Autonomie durch das Monti-Gesetz, wie es Südtirol seit der Nachkriegszeit noch nie erlebt hatte. Hds Direktor Dieter Steger zeigt sich enttäuscht, von Monti und von der Landesregierung: „Den ersten Schock hat uns Monti versetzt und den zweiten die Landesregierung. Denn diese hat die Spielräume nicht voll ausgeschöpft“, kritisiert Steger.  Es  brauche dringend Nachbesserungen. Er habe den vorauseilenden Gehorsam der Landesregierung nicht verstanden. Man hätte sich mehr Zeit lassen können. Vehement fordert er einen gezielten Einbau von Sicherungen. Steger bemüht den Vergleich mit einer Klettertour. „Viele und gut fixierte Sicherungshaken können verhindern, dass man- im Falle eines negativen Bescheids vom Verfassungsgericht- nicht zu tief abstürzt“ so Steger. Als Sicherungen könnten alle EU-rechtlich relevanten Punkte dienen, wie zum Beipiel Raumordnung, Umwelt- Gesundheits- und Verkehrsbelastung.  Diese müssten als Trümpfe ausgespielt und viel besser genutzt werden. Besondere Gegebenheiten brauchen spezielle Regelungen. „Es braucht ein Landesgesetz mit Fallschirm“, so Steger.
Der Vinschger Kaufleute Präsident versuchte die rund 100 Kaufleute im Saal zu motivieren. Sie sollten nicht allzu pessimistisch in die Zukunft schauen. Es gelte, die Augen offen zu halten, die Besonderheiten des Tales zu erkennen, kreativ und authentisch  sein und die eigenen Stärken zu nutzen. Er rief die Kaufleute auf, sich in der Dorfgemeinschaft einbringen.
„Die Leute sollen  spüren, dass uns das Dorfleben nicht egal ist, und es sollte ihnen bewusst werden, dass aus Affi, Imst und Innsbruck keine Unterstützung für Vereine und Maturaklassen kommt.“ Das „Miar sein miar“ Gefühl im Tal müsse gestärkt werden, bei Kaufleuten, bei Kunden und auch bei politischen Entscheidungsträgern. Und Spechtenhauser ließ mit einer Vision aufhorchen: Er fordert einen „einkaufszentrumfreien Vinschgau“. (siehe Interview). Ob sich diese Vision vor dem Hintergrund der Liberalisierung auch verwirklichen lässt, ist nun die Frage.

s7_5697Vision: Ein Vinschgau ohne Einkaufszentrum

Vinschgerwind: Wie wollen Sie Latscher Verhältnisse in den Vinschger Dörfern verhindern?
Dietmar Spechtenhauser: Sagen wir einmal so, ich will nicht behaupten, dass wir imstande sind, das zu verhindern. Denn als Kaufleute und Dienstleister sind wir keine direkten Entscheidungsträger. Aber wir möchten alles dransetzen, dass sich so etwas nicht wiederholt. Wir sind überzeugt, dass das „Handelsleben“ im Ortszentrum erfolgen soll. Es geht dabei nicht nur darum, unsere Haut zu retten, sondern es geht um viel mehr, um das Dorfgefüge, um das Zusammenleben der verschiedensten Gruppen im Dorf, Arbeitnehmer, Selbständige, Gastronomie, Kaufleute, soziales und kirchliches Leben. Es hängt alles zusammen. Wir wissen von vielen ausgestorbenen Orten, zwar noch nicht bei uns, aber die Gefahr besteht auch hier und wir können die Problematik nicht wegdiskutieren: Wenn der Handel in einem Ort stirbt, stirbt das ganze Leben drum herum. Und wer will schon in einer reinen Schlafstätte wohnen?

Welche konkreten Schritte sind notwendig?
Wenn es gesetzlich nicht möglich ist, so etwas zu verhindern, dann müssen wir der Bevölkerung das Szenario bewusst machen. Und dabei kommt es auch auf unser Engagement an, das wir vor Ort zeigen. Allerdings müssen wir uns dabei oft selber an der Kappe nehmen. Wir sind nicht immer ganz so fleißig, wie wir es sein sollten. Uns Kaufleuten muss bewusst sein, dass wir nicht nur für uns da sind. Die aktive Teilnahme am Dorfgeschehen ist ein wichtiges Element, um alle Bevölkerungsschichten für die Idee zu gewinnen, auch weiterhin ohne Einkaufszentrum auskommen zu können.

Ein Vinschgau ohne Einkaufszentrum also?
Ja. Das ist eine Vision. Es mag für manchen unrealistisch wirken. Doch wir glauben das Potential zu haben, das durchzuziehen. Wir wollen die Bürgermeister überzeugen, dass das der richtige Weg ist, damit Ortskerne attraktiv bleiben. Wir werden mit der Bezirksgemeinschaft, wo alle Bürgermeister drinnen sitzen, in Kontakt treten und uns mit dem Thema auseinandersetzen. Die Idee, das zu versuchen ist nicht neu.

Die Liberalisierung der Handelstätigkeit bereitet Kopfzerbrechen.
Ja. Natürlich hat die totale Liberalisierung, wie sie uns Ministerpräsident Monti aufgebrummt hat, gewaltiges Kopfzerbrechen bereitet. Zuerst hat es so ausgeschaut, als wenn künftig überhaupt alles möglich und die bisherige Handelsordnung über den Haufen geschmissen worden wäre. Nach der Verabschiedung des Landesgesetzes, das mehr Klarheit schafft, sind wir etwas zuversichtlicher. Der Handel soll primär in den Wohngebieten stattfinden. Allerdings ist die Ausweitung der Handelstätigkeit in den B-Zonen nicht ganz ohne. Dort gibt es nun viele Immobilienbesitzer, die darauf lauern, Geschäftsareale zu errichten. Und das geht zu Lasten des Handels in den Ortskernen.

Das Ortsmarketing in Laas funktioniert. Wie stellen sie sich ein Bezirksmarketing vor?
Ob das Ortsmarketing in Laas funktioniert, entscheiden unsere Kunden, aber mich freut es, wenn es von außerhalb so wahrgenommen wird.
Im Bezirksmarketing haben wir einige Ideen gestartet. Eine Idee ist der Radgenuss Vinschgau, den wir im vergangenen Jahr probiert haben. Leider hat es geregnet. Der Radgenuss wird heuer am 19. Mai in Zusammenarbeit mit dem Tourismus angeboten. Dadurch soll die Frequenz in den Dörfern erhöht werden. Radler sollen auch die Einkaufsmöglichkeiten kennen lernen. Eine weitere Idee, das Vinschger Weihnachtsgeld, ist gut angekommen. Wir werden auch diese Aktion wiederholen. Bezirksmarketing bedeutet, dass wir alle aufeinander zugehen und neue Ideen entwickeln. Ich bin überzeugt, wenn wir uns in den Orten und im Bezirk aktiv einbringen und mit der Bevölkerung an einem Strang ziehen, d.h. versuchen die Orte weiterzuentwickeln, dann haben wir als Vinschger Kaufleute auch in Zukunft eine Chance.


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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
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Schloss Juval. In Südtirol gibt es an die 300 Burgen und Schlösser. Gut zwei Dutzend davon befinden sich im Vinschgau. Von einigen sind nur Mauerreste geblieben, andere sind sehr gut erhalten und zum Teil dem Publikum zugänglich. Geschichte, Geschichten und Sagen wurden in den alten Gemäuern wie in einer Truhe, bis heute gut aufbewahrt.
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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
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Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
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