Filmvorführung / Erstaufführung
Der I. Weltkrieg im Ortlergebiet
Im ewigen Eis der Hochgebirgsfront
Donnerstag, 29. September 2022
mit Beginn um 20:00 Uhr
im Raiffeisensaal im AQUAPRAD
Prad am Stilfserjoch
Bildungsausschuss Prad
mit Dennis Federspiel
Beginn: Samstag, 15.10.2022
Ort: IM STADEL VON DENNIS (RIFAIR)
Anmeldschluss: 30.09.2022
Anmeldung und nähere Infos unter:
Tel. 340 735 06 26 (MARLENE-TUBERIS)
Kursbeitrag: 30€ für Materialkosten (Schnitzmesser, Fell und Hörner sind selbst zu organisieren bzw. uns zu kontaktieren.)
Teilnahme ab 14 Jahren; Begrenzte Teilnehmerzahl
Kinder können in Begleitung eines Erwachsenen teilnehmen
Eine Aktion im Rahmen von „Advent in Dorf an dr Grenz“
Bildungsausschuss Glurns/Taufers i. M.
Buchvorstellung - Lesung
Rathaus Glurns - Dachgeschoss
Rathausplatz 1
39020 Glurns
Montag, 26. September 2022
Beginn um 19.30 Uhr
Bildungsausschuss Glurns/Taufers i. M.
Vinschger Literaturtage
10. – 30. September 2022
Freitag, 30.09.2022 | Kulturwanderung zum Rimpfhof | 18.30 Uhr – Start Allitz / FF Halle | Rückkehr mit Taschenlampen | 19.30 Uhr – Lesung
Die Reise der Madrisa
…zwischen Musik, Erzählung und dem, was dahinter steckt
Dialas – Salige – Gane: die geheimnisvollen Vegetationsgeister der Alpen haben viele Namen. Ihr Bild jedoch ist stets sehr ähnlich, von Graubünden über Tirol bis ins Dolomitengebiet, und darüber hinaus bis nach Friaul und Slowenien. Und auch die alten Überlieferungen, die man sich in vielen Sprachen von ihnen erzählt, folgen stets dem gleichen Muster: Hoch oben im Gebirge, wo heute nur noch eine magere Schafweide liegt oder auch gar nichts mehr wächst, war früher eine fruchtbare Alpe. Sie wurde von einem wunderschönen, freundlichen Mädchen behütet, und ihre Gaben machten die Menschen reich. Dann geschah das Unvermeidliche: die schöne Fee wurde beleidigt oder missachtet oder auch bei ihrem geheimen Namen genannt, den die Menschen nicht aussprechen durften. Einmal erkannt, musste die Göttin gehen, und mit ihr schwand das Glück dahin: das Gras verdorrte, das Wasser versiegte, Geröll brach über die Fluren herein und meist schob sich auch noch eine Gletscherzunge über das einst fruchtbare Tal. Welche Vorstellungen stecken hinter solchen Sagen? Dunkle Erinnerungen an tatsächlich erfolgte Katastrophen? Die sattsam bekannte Meinung, dass früher alles besser war? Oder der letzte Widerschein eines „anderen“ Denkens? Unerkannt diente die heilige Margarete als Zusenn sieben Jahre lang auf einer Alpe, heißt es in der Canzun de Sontga Margriata, „weniger fünfzehn Tage“ (mai quendisch dis meins) – da wurde sie erkannt und aus war es mit der guten Zeit, denn sie zog fort und nahm den Segen mit sich hinweg. Auch von Madrisa wird erzählt, dass sie zur Unzeit erblickt wurde: leichtfüßig stieg sie den Bergen zu und kehrte nie wieder zurück. Wohin ging ihre Reise?
Die Musikerin Corin Curschellas, die Erzählerin Heike Vigl und die Märchenforscherin Ulrike Kindl haben sich aufgemacht, um den Spuren der Madrisa zu folgen.
In Zusammenarbeit mit der Bibliothek Schlandersburg
Anmeldung bibliothek@schlanders.it
Begrenzte Teilnehmerzahl
Bei Regen Anfahrt mit Privatauto
Bildungsausschuss Laas/Eyrs/Tschengls/Tanas/Allitz
Gesellschaft
FRAUEN*WOCHEN MALS
Veranstalter: Gemeinde Mals und Bildungsausschuss Mals
Mo., 26.09.2022 – Mi., 02.11.2022
„On Remembrance”
(Stuhlinstallation)
26 Frauen wurden in Südtirol, aus dem simplen Grund, dass sie in Beziehung mit einem Mann sind oder waren, zwischen den Jahren 1992 und 2021 getötet. Vor diesem Hintergrund konzipierte die Künstlerin Laura Volgger die Stuhlinstallation „On Remembrance”. Während des dreiwöchigen Stopps in der Gemeinde Mals will die Installation ein sichtbares Zeichen gegen Diskriminierung, Benachteiligung und Gewalt gegen Frauen* setzten.
Datum: Mo., 26.09.2022 – So.,16.10.2022
Ort: Gemeinde Mals
Künstlerin: Laura Volgger
Chancengleichheit am Arbeitsplatz
Die Gleichstellungsrätin informiert und berät Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die aufgrund ihres Geschlechtes eine Diskriminierung am Arbeitsplatz erfahren. Darüber hinaus ist sie Mitglied in vielen Kommissionen und Arbeitsgruppen, um den Aspekt der Chancengleichheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten. Seit 2021 ist zudem der Anti-Mobbing-Dienst bei der Ombudsstelle Gleichstellungsrätin angesiedelt.
Datum: Fr., 30.09.2022 um 20:00 Uhr
Ort: Bibliothek Mals
Referentin: Gleichstellungsrätin Michela Morandini
Frauen, Körper und andere Geschichten
Zu klein oder zu groß, zu dünn oder zu dick. Entspricht eine Person nicht dem vorherrschenden Schönheitsideal oder der Norm, wird sie oft abgewertet, beleidigt oder gar diskriminiert. Der Begriff „Bodyshaming“ bezeichnet dabei die Diskriminierung einer Person aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes. Die Bewegung Body Positivity hingegen setzt sich für die Abschaffung unrealistischer und diskriminierender Schönheitsideale ein.
Wie kann jede und jeder von uns ein positives Selbstbild im Sinne der Body Positivity entwickeln? Dieser Frage stellen wir uns in einer offenen Gesprächsrunde, zu welcher alle herzlich eingeladen sind.
Datum: Sa., 08.10.2022 um 20:00 Uhr
Ort: Bibliothek Mals
Moderatorin: Offene Gesprächsrunde mit Ingrid Kapeller
Theater
Der kleine Prinz
von Antoine de Saint-Exupéry
Theatergastspiel des freien Theaters Bozen
Datum: Fr., 30.09.2022 um 20.00 Uhr
Ort: Mals – Kulturhaus
Veranstalter: Freies Theater Bozen/Bildungsausschuss Mals
Infos: www.ftb.bz.it/akuelle-produktion
Der kleine Prinz ist eine berühmte Erzählung des französischen Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry, ein modernes Kunstmärchen, das sich als Plädoyer für mehr Menschlichkeit interpretieren lässt.
Ein Pilot, der mit seinem Flugzeug abgestürzt ist, und ein junger Mann, der „Kleine Prinz“ treffen einander mitten in der Wüste. Bald stellt sich heraus, dass dieser, der nichts von einem verlegenen Kind hat, von einem kleinen, fernen Stern stammt.
Seine Reise führte ihn durch den Kosmos, wo er auf anderen Planeten nach Freunden gesucht hat. Er hat zwar viele Personen kennengelernt, aber sie alle waren dafür nicht geeignet. Erst auf der Erde kann er Freundschaften schließen. Ein Fuchs lässt sich von ihm zähmen und vertraut ihm ein Geheimnis an: „Man sieht nur mit dem Herzen gut!“
Bildungsausschuss Mals
Latsch/Kulturtage/Filmvorführung - Zum Abschluss der Latscher Kulturtage 2022 zeigte der Ortler Sammlerverein im CulturForum Latsch seinen Dokumentarfilm „Die Hohe Schneid - Angriff im Eistunnel“ in Zusammenarbeit mit der Schützenkompanie und dem Bildungsausschuss Latsch. Gerald Holzer, der Vize-Präsident des Vereins, berichtete vor der Filmvorführung, dass 2006 der „Ortler-Sammlerverein Erster Weltkrieg“ gegründet wurde, um die geschichtlichen Ereignisse rund um die Ortlerfront aufzuarbeiten und zu dokumentieren. Außerdem werden Frontwanderungen, Ausstellungen und Vorträge organisiert und Dokumentarfilme über die verschiedenen Frontabschnitte erstellt. Ein großes Anliegen des Vereins ist es, in der Festung in Gomagoi ein Dokumentationszentrum über die Ortlerfront zu errichten. Im Dokumentarfilm wurden alte Bilder und Filme von der Ortlerfront zusammen mit beeindruckenden Landschaftsaufnahmen der heutigen Zeit und nachgestellten Szenen in geschickter Weise verbunden. Grundlage der Filmdokumentation sind die Aufzeichnungen von Moritz Erwin Freiherr von Lempruch (1871 – 1946), dem Generalmajor und Kommandanten des Frontabschnittes in der Ortler-Gruppe. Im Jahre 1925 veröffentlichte er seine Kriegserinnerungen an der Ortlerfront von 1915 – 1918 unter dem Titel: „Der König der Deutschen Alpen und seine Helden“. Erzählt wird im Film nicht nur über die Kriegsfront im Hochgebirge rund um den M. Scorluzzo, M. Livro, Naglerspitze, Tucketspitze, der Trafoier Eiswand und der Hohen Schneid zwischen den Österreichern und Italienern, sondern auch über die 2. Kriegsfront, wie es die Historikerin Melanie Platzer ausdrückte: den Naturgewalten auf über 3.000 Metern. Die Männer kämpften nicht nur gegen den Feind, sondern auch gegen die Einsamkeit, die Kälte, die großen Schneemassen, die Enge, Nässe, gegen Lawinen, Läuse, Wetterumbrüche, unsichtbare Gletscherspalten und die allgemeine Unsicherheit des Kriegsgeschehens. Berichtet wird auch über die Ausrüstung, die Verpflegung und die Eistunnel, die in monatelanger Arbeit in Eis und Schnee gegraben wurden. (hzg)
Vinschgau - Der Vinschgau ist die Kulturregion schlechthin in Südtirol. Hier befinden sich viele bedeutende Kulturschätze, die mitunter eine Strahlkraft über unser Land hinaus besitzen und zunehmend geschätzt und gesucht werden. Was fehlt sind ausgebildete Kultur-bzw. Fremdenführer, welche die Kulturstätten lebendig machen und ihre Besonderheiten an unsere Gäste und Einheimischen weitergeben.
Nun haben sich die Vinschger Tourismusvereine mit der GWR und dem Kloster Marienberg zusammengesetzt, um erstmalig im Vinschgau einen Vorbereitungskurs samt anschließender offiziellen Befähigungsprüfung des Landes Südtirol anbieten zu können. Der Vorbereitungskurs findet berufsbegleitend statt und ist für jedermann zugänglich, der Haupt- oder Nebenberuflich als Fremdenführer*in arbeiten möchte.
Wenn auch Du Interesse an unserer Kulturlandschaft hast und zum/r Botschafter/in unserer Region werden möchtest, dann melde dich unter: info@gwr.it oder T: +39 0473 428 238
Der Informationsabend findet am 23. September um 17:00 Uhr im Kloster Marienberg statt.
Val Müstair - Endlich ist es wieder soweit: Nach einer zweijährigen Pause wird im Val Müstair am ersten Sonntag im Oktober das Erntedankfest - la festa da la racolta – gefeiert. Ein Fest, welches ganz im Zeichen der Regionalität steht.
Das Erntedankfest im Val Müstair wird traditionell am ersten Sonntag im Oktober begangen. Nach einer zweijährigen coronabedingten Pause kann nun zur Freude aller am 2. Oktober 2022 das 15. Erntedankfest durchgeführt werden. An diesem Tag erscheint die Ortschaft Valchava in festlichem Kleid. Geschmückte Brunnen, verzierte Hauseingänge, buntes Markttreiben, musikalische Klänge und regionale kulinarische Erlebnisse sorgen für festliche Stimmung und Unterhaltung.
Das Erntedankfest ist kein christliches Fest im eigentlichen Sinne, da es nicht wie Weihnachten oder Ostern auf einem Ereignis aus dem Leben Jesu basiert. Dennoch ist es den Menschen seit jeher ein Bedürfnis, Gott für die Gaben der Natur zu danken. Sie sind sich dessen bewusst, dass eine gute Ernte nicht allein in ihrer Hand liegt und würdigen dementsprechend die Natur. So wird auch das Erntedankfest in Valchava um viertel vor elf Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst im Freien feierlich eröffnet. Anschliessend folgt der traditionelle und farbenfrohe Festumzug. Trachtenvereine, Musikformationen, dekorierte Wagen und Tiere sowie Kinder- und Jugendgruppen haben dann ihren grossen Auftritt und erfreuen das Publikum.
Regionalprodukte stehen im Fokus
Jedes Erntedankfest steht unter einem besonderen Thema. Dieses Jahr hat sich das Organisationskomitee entschieden, die Regionalprodukte in den Mittelpunkt zu stellen. So wird es an diesem Tag eine namhafte Auswahl an regionalen Spezialitäten geben. Bei den Verkaufsständen wie auch bei der Restauration wird die Regionalität im Mittelpunkt stehen. Hausgemachte Köstlichkeiten, Produkte aus den eigenen Gärten, Handarbeiten und vieles mehr, die Marktstände werden traditionsgemäss wieder ein breitgefächertes Angebot zu bieten haben. Alle Produkte aus dem Naturpark Biosfera Val Müstair werden speziell gekennzeichnet.
Buntes und tierisches Rahmenprogramm
Der Höhepunkt des Rahmeprogramms findet am Nachmittag statt – beim Säulirennen mit Wettbewerb ist Unterhaltung garantiert. Bei den vierbeinigen Rennläufern handelt es sich um schwarze Alpenschweine, eine Pro Specia Rara. Zudem organisiert die Reitschule «Fokus Mensch Pferd» von Iris Hauschild eine sehenswerte Pferde-Show, bei welcher die kleinen und grossen Reitschüler/-innen Ihr Können unter Beweis stellen werden.
Das Erntedankfest im Val Müstair ist ein Fest für die ganze Region. Dazu zählen natürlich auch unsere Nachbarn aus dem Vinschgau, die jeweils zahlreich als Besucher und auch als Standbetreiber teilnehmen. Beim Erntedank ist die Staatsgrenze keine Barriere und die Zusammengehörigkeit kommt auch hier zum Ausdruck. Sowohl hier wie dort ist die Landwirtschaft oder auch nur der eigene Gemüsegarten Bestandteil unseres Lebens und wichtiger Wirtschaftszweig.
Annelise Albertin
Der Kulturhof Rimpf am Vinschger Sonnenberg stand in den 80er Jahren vor dem Verfall. Durch eine Kortscher Initiativgruppe, dem späteren Verein „Kulturhof Rimpf“ wurde der Hof gerettet, saniert und für kulturelle Zwecke zur Verfügung gestellt. Seit 1987 können Kulturschaffende mehrere Wochen in der Künstlerwohnung am Rimpfhof leben und arbeiten. Literaten, Maler, Musiker und Kunstinteressierte haben seither das Angebot genutzt und durch ihren Aufenthalt und die Ausstellungen bzw. Aufführungen das kulturelle Leben des Vinschgaus bereichert. Der Zeichner Leo Brunschwiler (geboren 1955 in Uzwil SG) lebt und arbeitet in Zürich. 2019, 2020 und 2021 arbeitete er als Artist in Residence im „atelier da giast“ in Sta. Maria Val Müstair und 2021 und 2022 verbrachte er insgesamt acht Wochen als Gastkünstler am Rimpfhof. Vom 19. August bis 24. September zeigte er seine „Rimpfer Skizzenblätter“ bei einer Ausstellung in der Schlandersburg. Der Schweizer Künstler hat sich nicht einfach in die Vinschger Bergwelt zurückgezogen und seine Umgebung gezeichnet. Brunschwiler ist bewusst in die Berglandschaft und in die Geschichte des Sonnenberges eingetaucht und hat seine Blicke über das Tal gerichtet, die gegenüberliegenden Gletscher in den Laaser Bergen betrachtet und seine direkten Beobachtungen mit den globalen Entwicklungen verbunden. So sind seine Zeichnungen entstanden. In der Einsamkeit und Stille, beim Rauschen des Gadriabaches und umgeben von unzähligen Bäumen, hat Leo Brunschwiler danach gesucht, den Lauf der Welt zu verstehen, seine Verlorenheit und Winzigkeit auf Erden wahrzunehmen und sich über die Folgen vom zunehmenden Klimawandel und den schmelzenden Gletschern klar zu werden. Brunschwiler zeigt mit seinen Zeichnungen, dass man sich in die Stille der Natur zurückziehen muss, um den Lärm der Stadt zu erfassen und den Zusammenhang von schmelzenden Gletschern und das Verbrennen der fossilen Brennstoffe zu begreifen. So sind die „Rimpfer Skizzenblätter“ nicht nur schöne Zeichnungen über alte Höfe und urige Naturlandschaften am Sonnenberg, sondern philosophische Reflexionen über das verhängnisvolle Handeln von uns Menschen und Enthüllungen über die uralten Botschaften und Warnungen, die in den alten Sagen stecken.
Der Gadriadrache
Die Alpenländer sind reich an Sagen. Bekannt sind die Dolomitensagen, aber auch die Sagen aus dem Vinschgau. Es sind uralte Geschichten über geheimnisvolle Berggeister, von verzauberten Gestalten, von reichen Städten, großen Seen und schrecklichen Ereignissen. Für uns aufgeklärte Menschen sind es nette Geschichten, so wie die Märchensammlung der Gebrüder Grimm oder die biblische Geschichte von der Vertreibung aus dem Paradies. Sie werden vorgelesen und auch Kindern erzählt, aber sie bleiben Geschichten, die mit der Realität nichts zu tun haben. Nun aber kommt der Zeichner Leo Brunschwiler aus Zürich, der in den alten Sagen nicht nur nette Erzählungen sieht. Besonders die Sage vom Gadriadrachen hat ihn beschäftigt. Nach der alten Sage soll am Gadriaschuttkegel zwischen Laas und Schlanders eine verschüttete Stadt liegen, deren Bewohner ein lasterhaftes Leben führten. Der fromme Priester vom nahen St. Georgs-Kirchlein warnte die Städter, aber kein Unheil und keine Warnung änderte das Verhalten der Menschen. Da sandte der Heilige seinen Drachen aus, der in einer großen Höhle oberhalb des Gadriasees sein Lager aufschlug und von dort aus die Herden der Städter überfiel. Doch auch die Drachenplage vermochte das Verhalten des gottlosen Volkes nicht zu ändern. Die Städter ersannen vielmehr eine List, um dem Untier den Garaus zu machen. Sie füllten die Haut eines Kalbes mit ungelöschtem Kalk und ließen den Köder über die Felsen an Stricken zur Drachenhöhle hinabgleiten. Sogleich schoss der Drache aus seinem Versteck hervor, verschlang heißhungrig das vermeintliche Kalb und sprang dann in den nahen See, um seinen Durst zu löschen. Kaum kam das Wasser mit dem Kalk in Berührung, so wurde das Tier von dem inneren Brand verzehrt und zerschlug in seinen Todesqualen mit dem mächtigen Schwanz den Damm. So kam der Bergsee zum Ausbruch, die wild tobenden Wassermassen überspülten nun die ganze Stadt und begruben sie samt ihren Bewohnern unter einem großen Geröll- und Schlammhügel.
„Macht euch die Erde untertan“ oder „Wir sind Teil der Natur“
Leo Brunschwiler beschäftigt sich in seinen Arbeiten hauptsächlich mit der Gefährdung und Zerstörung der Natur und dem Klimawandel. Viele sehen die Ursache der Naturzerstörung in einem falschen Menschen- und Weltbild. Der Mensch hat sich zur Krone der Schöpfung gemacht und die Welt erobert und ausgebeutet. Dabei hat er sich auch auf die Bibel gestützt, wo im ersten Buch des Alten Testamentes folgendes steht: „Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht“. (Aus: Genesis 1,28). Auch wenn einige dieses Bibelzitat als Übersetzungsfehler bzw. als falsche Interpretation sehen, ist es eine Tatsache, dass wir Menschen die Natur als „Umwelt“, die uns kostenlos zur Verfügung steht und nicht als „Mitwelt“, mit der wir in Einklang leben müssen, sehen. Deshalb gibt es den Klimawandel und das Artensterben. Nun geht es darum, uns wieder als Teil der Natur zu verstehen, unsere Welt neu zu denken (siehe das Buch von Maja Göpel), „unser gemeinsames Haus zu schützen“ und „zu einem neuen Dialog über die Art und Weise zu führen, wie wir die Zukunft unseres Planeten gestalten“, wie es Papst Franziskus in seiner Umwelt-Enzyklika „Laudato Si“ ausdrückt. Die Erde schwitzt und brennt, es gibt schmelzende Gletscher, Unwetter und Dürren. Viele Menschen verlieren ihre Lebensgrundlage. Wir haben die „Drachen“ geweckt. Sie schlagen um sich und zeigen uns wie klein und ohnmächtig wir sind und wie sehr wir der Natur und ihren Kräften ausgeliefert sind. Sie lassen sich nicht überlisten. Es braucht Initiativgruppen, so wie Fridays for Future überall auf der Welt, damit die Erde für uns Menschen nicht unbewohnbar wird. So gesehen sind die alten Sagen nicht einfach nur nette Geschichten, sondern tiefgründige Erzählungen mit alten Weisheiten.
Heinrich Zoderer
Bilder von der Homepage von Leo Brunschwiler:
www.leobrunschwiler.ch:
Partschins - Im Rahmen einer schönen Feier wurde am 10. September das Seniorenheim „Johann Nepomuk Schöpf“ in Partschins eingeweiht. Die zahlreichen Teilnehmer fanden im Hof des Heimes Sonnenblumen auf den Tischen vor, aufgespielt hat die Böhmische der Musikkapelle Partschins. Pfarrer Hermann Senoner wies darauf hin, das die große Festgemeinschaft der Bedeutung des Hauses gerecht werde. Es sei ein Haus des Lebens, mitten im Dorf, mitten im Herzen der Bevölkerung.
BM Alois Forcher konnte eine ganze Reihe von Persönlichkeiten willkommen heißen und der Präsident des Seniorenheimes Werner Braun betonte, dass es eine Freude und Ehre sei, das Seniorenheim endlich offiziell einweihen zu können. Braun zeichnete die Geschichte vom Armenhaus 1555 nach bis zum heutigen modernen Seniorenheim mit 50 Einbettzimmer, 6 Personalzimmern, 2 Ambulatorien, 8 Tagesstätten, 2 Kurzzeitpflegeplätze, 2 Therapieräume, Cafeteria, Schülermensa und den Josef Nepomuk Schöpf-Festsaal. Lichtdurchflutet sei das ganze Heim und farblich angenehm durchgeplant. Mit den 60 Mitarbeitern sei es ein Haus mit familiären Charakter. Die Berufe im Haus, so die Aufforderung von Braun, müssen gehegt, gepflegt und gewertschätzt werden.
Die Landesrätin für Soziales Waltraud Deeg überbrachte die Grüße von LH Arno Kompatscher und bescheinigte den Partschinsern, ein riesengroßes Herz für die Senioren zu haben. Großartige Arbeit attestierte auch die Sozialreferentin Jasmin Ramoser. Die ehemalige Sozialreferentin der Gemeinde Partschins, Evelyn Tappeiner, die entscheidend den Werdegang des neuen Seniorenheimes mitgeprägt hat, blickte auf eine 12-jährige Planungs- und Projektierungsphase zurück. Vor mehr als 15 Jahren sei der Präsident Werner Braun mit großer Sorge über die Mängel des Alten- und Pflegeheimes an die Gemeindeverwaltung herangetreten. Im Herbst 2007 wurde der Spitalanger als Bauplatz fixiert, damals nicht ohne größere Einwände. Unzählige bürokratische und auch finanzielle Hürden mussten genommen werden, ehe 2016 mit dem Bau begonnen werden konnte. Martha Stocker, die ehemalige Regionalassessorin, erinnerte sich auch an die vielen politischen Schritte, die für das Freischalten der Finanzierungen und notwendig waren. Mit einem Investitionsvolumen von knapp 13 Millionen Euro ist das Seniorenheim der größte Bau in der Gemeinde Partschins. Geduld, Verhandlungsgeschick und Sachverstand von allen Seiten, so Evelyn Tappeiner im lobenden Rückblick, hätten zum Erfolg geführt. Der Architekt Kurt Stecher und Paul Psenner fand ebenso Erwähnung wie der Bauleiter Ronald Patscheider, die Techniker Egon Nischler und Luis Mittelberger und der ehemalige Gemeindesekretär Albert Tragust. Es sei , so Tappeiner, mehr als ein Bauwerk, es sei die Antwort auf den demografischen Wandel. Am 19. Oktober 2019 seien die Senioren ins Heim gezogen und man habe - wegen der Coronapandemie - 2 Jahre mit der Einweihung warten müssen.
Direktor Jürgen Pircher war derart gerührt, dass es ihm die Sprache verschlug. Tapfer dankte er seiner Mannschaft und ließ Agnes Fischer , die seit 25 Jahren bei den Senioren auf ein Ratscherle vorbeischaut, mit einem selbstgereimten Gedicht die Stimmung der Senioren vortragen. Ein von den Senioren selbst gestricktes Band wurde am Eingang für die feierliche Eröffnung und Weihe durchgeschnitten und Pfarrer Senoner hat dann auch die schöne hausinterne Kapelle eingeweiht. Begleitet hat die gesamte Zeremonie die Böhmische der Musikkapelle Partschins.
Die hauseigene Küche hatte für das leibliche Wohl der Festgäste vorzüglich vorgesorgt. (eb)