Das Gewerbegebiet in Zahlen
27 Hektar groß ist die Fläche der Gewerbezone Prad. Damit ist sie die größte Gewerbezone im Vinschgau.
1968 am 21. Dezember wurde der Gemeinderatsbeschluss zur Ausweisung der Gewerbezone im Bauleitplan gefasst. 1971 genehmigte man den Durchführungsplan und zwei Jahre später am 12. September 1973 erhielt Michael Hofer die erste Baukonzession für den Bau einer Werkhalle.
1 : 5 ist das Verhältnis Klein-/ Mittelbetriebe.
8 Branchenschwerpunkte kennzeichnen das Gewerbegebiet Prad: Baugewerbe, Holz, das Metallgewerbe, der Industriesektor, Installateure, Handel, Transporte und Dienstleistung.
480 Arbeitsplätze, circa, sichern die Unternehmen, die die Gewerbezone Prad als Standort ausgewählt haben. Damit sind die Firmen wichtige Arbeitgeber für den Raum Mittel- und Obervinschgau.
80 Unternehmen, circa, haben ihren Sitz in der Gewerbezone Prad.
Es ist zweifelsohne der wirtschaftliche Motor für das Dorf, das Gewerbegebiet Prad. Rund 27 Hektar misst die Fläche, die es einnimmt. Damit ist es das größte Gewerbegebiet nicht nur im Obervinschgau, sondern im gesamten Vinschgau. Geballte Kompetenz ist hier am Kiefernhainweg zu finden: Unternehmen aus den Branchen Bau, Holz, Dienstleistung, Metall, Industrie, Transporte oder Handel haben ihren Sitz in der Gewerbezone und bieten rund 480 Menschen einen Arbeitsplatz.
Die Mischung macht’s.
Vom Kleinen bis zum Großen: In Prad herrscht unternehmerische Vielfalt bunt gemixt. Die Prader Wirtschaftsstruktur zeichnet sich nämlich vorwiegend durch Klein- und Mittelunternehmen und einem - wie bereits erwähnt - bunten Branchenmix aus. 1 zu 5 lautet ungefähr das Verhältnis Klein-/Mittelbetriebe. 1968 wurden die politischen Weichen zur Ausweisung der Gewerbezone gestellt, 1971 die erste Baukonzession vergeben. Heute, nach 43 Jahren sind rund 80 Firmen in der Gewerbezone Prad zu finden. Der Großteil davon sind Familienbetriebe, die klein angefangen und mittlerweile durch viel Fleiß eine ansehnliche Betriebsgröße erreicht haben. Seit einigen Jahren bindet die Umfahrungsstraße das Gewebegebiet Prad direkt an die Vinschgauer Staatsstraße an. Dadurch ist es optimal erreichbar und hat an Attraktivität deutlich gewonnen. Ulrich Ebensperger von der Firma Ebensperger lobt nicht nur die gute Anbindung, sondern auch die Beschilderung. Kunden von auswärts fänden die Prader Gewerbezone schnell. Und auch die Infrastruktur sei vorbildlich. Manfred Stecher von der Firma Interfama bestätigt: „Das Gewerbegebiet ist gut an die Staatsstraße angebunden, ist zentral gelegen und vom Reschen und Meran kommend fast gleich schnell zu erreichen.“
Die Schwierigkeit liegt in der Logistik.
Logistisch allerdings – mit Blick auf den nationalen und internationalen Markt - liegt die Gewerbezone Prad im Abseits. Stecher: „Wir sind weit weg von Flug- oder Schiffhäfen. Die Anfahrtszeiten für morgige Exportmärkte sind einfach sehr lange.“ Die Firma Interfama, die im Schalungssektor für Baufirmen erste Wahl ist, bedient den nationalen Markt nicht nur vom Betriebssitz in Prad aus, sondern auch mit einer Niederlassung in Verona. Weil die Baubranche, der Kundenstamm von Interfama, in der Krise ist, will man sich in Zukunft auch den internationalen Markt erschließen. Auch Hans Bayer von Bayer-Transporte bestätigt: „Wir sind viel zu weit weg.“ Über die Hälfte der Aufträge kommen von auswärts, nur ein Drittel hingegen vom Vinschgau. Iwan Thöni von Thöni Stühle formuliert es so: „Wir sind halt in der Peripherie.“ Thöni Stühle bearbeitet als bekannter und aufstrebender Stuhlproduzent den deutschen Markt, blickt in die Schweiz, nach Österreich, ins Trentino und natürlich Südtirol. Den logistischen Nachteil macht für Thöni Stühle und gar manchen anderen Betrieb im Gewerbegebiet Prad die Lage im Grenzgebiet wieder wett.
Vor allem Aufträge aus der benachbarten Schweiz und aus Österreich füllen die Auftragsbücher und festigen die Arbeitsplätze in der derzeit anhaltenden angespannten wirtschaftlichen Lage samt großem Steuerdruck.
Standortvorteil durch Mitarbeiter.
Eine wichtige Säule aller Unternehmen sind die Mitarbeiter. Auf die einheimischen Mitarbeiter könne man sich verlassen, „sie gehen mit großem Arbeitseinsatz ans Werk“, sagt Thöni. Die Betriebe im Gewerbegebiet Prad sind wichtige Arbeitgeber im Ober- und Mittelvinschgau. Durchschnittlich beschäftigt jedes Unternehmen 10 – 20 Personen. 28 Mitarbeiter sind es etwa bei der Tiefbaufirma Hofer, bei Thöni Stühle arbeiten 10 Personen, 15 im Betriebssitz von Interfama in Prad, um nur einige wenige Beispiele zu nennen.
Thema Energie.
Ein wichtiges Thema in Prad und nicht anders in der Gewerbezone ist die Energie. Prad als energieautarke Gemeinde ist Vorzeigemodell. Auf vielen Dachflächen von Unternehmen sind in den vergangenen Jahren Photovoltaikanlagen installiert worden, die nun täglich Strom produzieren: Zirka sechs Megawatt Leistung sind’s allein in der Gewerbezone Prad. Zweifelsohne eine stolze Zahl, die sich sehen lassen kann. Auch deshalb sind die Stromkosten in Prad im lokalen Vergleich niedriger. Das E-Werk in Prad, das in Sachen Energie vorbildhafte Arbeit leistet, hat auch das Glasfasernetz in Prad in die Hände genommen und die Leitungen dafür in Eigenregie gelegt. Seit knapp einem Jahr sind die Betriebe in Prad mit einer guten Internetverbindung ausgestattet, „das funktioniert perfekt“, lobt Iwan Thöni. „Ohne das E-Werk Prad hätten wir noch kein Glasfasernetz“, bestätigt auch Michael Hofer von der Firma Hofer Tiefbau, im Bereich Erdbewegungsarbeiten und Tiefbau tätig.
Der Umweltgedanke.
Auch die Umwelt ist Thema im Gewerbegebiet Prad. „Der ökologische Gedanke
ist für uns zwingend – sprich ein Gebot, mit den Ressourcen unserer Umwelt nachhaltig und verantwortungsbewusst umzugehen“, lautet etwa die Philosophie von Ebensperger Haustechnik. Das Familienunternehmen ist im Bereich Erneuerbare Energie und Sanitäranlagen tätig und ist eines von vielen Familienunternehmen in der Gewerbezone Prad. In den 60er und 70er gegründet, haben sich die meisten zu einer festen Größe hochgearbeitet und sind auch flächenmäßig expandiert.
Zukunftspotential vorhanden.
Nichtsdestotrotz ist Potential für neue Betriebe vorhanden. 1,5 Hektar an zusätzlicher Fläche haben die Gemeindeverwalter im Gewerbegebiet Prad ausgewiesen und damit die Türen für eine räumliche Entwicklung des Gewerbegebietes geöffnet. Bislang hat noch niemand angeklopft.
Die Zukunft wird zeigen, ob das Gewerbegebiet weiter wächst und gedeiht. An Unternehmergeist und -willen fehlt es in der Gewerbezone Prad mit Sicherheit nicht.
„Eine gute Verkehrsanbindung“
Vinschgerwind: Was macht das Gewerbegebiet attraktiv? Was sind dessen Besonderheiten?
Hubert Pinggera: Die Attraktivität des Gewerbegebietes Prad liegt in erster Linie in seiner Lage, d.h. es ist eine große zusammenhängende ebene Fläche, die eine gute Anbindung an das Dorf Prad hat. Genauso positiv ist die Anbindung an die Vinschger Hauptstraße bei Spondinig, sodass der Schwerverkehr nicht durch den Hauptort muss und deshalb keine Verkehrsbelastung darstellt. Charakteristisch für die Prader Gewerbezone ist die ausreichende Grundverfügbarkeit: Optimal für die Betriebe und ihre Arbeitsabläufe.
Was fehlt im Gewerbegebiet Prad? Wo gibt es Verbesserungspotential?
Die Gemeindeverwaltung hat in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, um die Infrastrukturen, sprich die Trinkwasser- und Abwasserleitung, den Straßenbelag und den Gehsteigbau vor allem im alten Teil der Handwerkerzone zu erneuern. Zurzeit sind wir bestrebt, den restlichen Teil der Straße, hoffentlich mit einem Landesbeitrag, neu zu gestalten.
Gibt es noch freie, unbebaute Gewerbegrundstücke?
Es gibt zurzeit ein 3.000 Quadratmeter großes freies unbebautes Grundstück. Ebenso hat die Gemeindeverwaltung inzwischen ein rund 1,5 Hektar großes Grundstück als neue Zone ausgewiesen,
wo demnächst die Erschließungsarbeiten angegangen werden.
Thema: Energie und Gewerbegebiet Prad. Wieviel Energie liefern die Unternehmen im Gewerbegebiet Prad?
In der Gewerbezone haben vor allem die großen Betriebe auf ihren Dächern Photovoltaikanlagen
installiert: insgesamt 35.894 Quadratmeter mit einer Leistung von 5405 KW. Weiters gibt es zwei private Fernwärmeproduzenten. Der größte Energieproduzent in Prad ist natürlich unsere E-Werk-Genossenschaft, die mehrere Wasserkraftwerke und Fernheizwerke betreibt, die jedoch nicht in der Gewerbezone liegen, sondern in verschiedenen Zonen.
Wie beurteilen Sie die Verkehrsanbindung?
Die Verkehrsanbindung ist – wie gesagt - meiner Meinung nach für Vinschgauer Verhältnisse sehr gut.