Trumsberg - In der katholischen Kirche wird neben Maria, der Mutter Gottes, kein Heiliger so verehrt wie Josef, ihr Bräutigam.
Erste Spuren der Verehrung des hl. Josef finden sich schon im 8. Jahrhundert in Ägypten. Im Jahr 1479 führt Papst Sixtus IV. das Fest des hl. Josef am 19. März ein. Seine Verehrung nahm in der Barockzeit immer mehr zu und erreichte im 19. Jh. ihren Höhepunkt. Im 20. Jahrhundert wurden dem Hl. Josef mehr Kirchen und Kapellen geweiht als sonst einem Heiligen, so z. B. auf Trumsberg, in der Gemeinde Kastelbell-Tschars.
Es war der Bauer Andreas Kuppelwieser vom „Obermoarhof“, der mit seinen Brüdern, Paul, Franz, Josef und Engl dem hl. Josef versprach eine Kapelle zu stiften, sollten sie alle unverehrt aus dem Krieg zurückkehren. Und so kam es, dass im Jahre 1924 die Kapelle zum Hl. Joseph auf Trumsberg gebaut wurde.
Das Altarbild in der Kapelle zeigt den hl. Josef, wie er Bittschreiben von Gläubigen entgegen nimmt, so z.B. die Bitte um Gesundheit, um Verzeihung der Sünden oder um einen guten Tod.
„1988 musste die Kapelle renoviert werden. Das Schindldach wurde neu errichtet und die Innenwände neu gestrichen. Bis in die 70er Jahre wurden in der Kapelle noch regelmäßig Hl. Messen und Andachten abgehalten, später nur mehr auf Anfrage. Auch Hochzeiten und Taufen wurden noch bis weit in die 90er Jahre hinein gefeiert“ weiß Ernst Kaserer, der Bauer vom „Niedermoarhof“ zu berichten. Die Gewänder der Geistlichen werden heute noch am Hof aufbewahrt.
In der St. Josefs Kapelle ist es heute still geworden. Aufgrund des Priestermangels werden seit etwa 15 Jahren keine Hl. Messen mehr gefeiert. (pt)