Schlanders erzählt... Märchenherbst

Maerchenherbst24

 
 
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Matsch - Bei traumhaft schönem Herbstwetter lud die Arbeitsgruppe Bergsteigerdorf Matsch zu einem Treffen der Wanderleiter Südtirol ins Matschertal ein. Von Nah und Fern sind interessiere Wanderleiter angereist, um sich umzusehen und kundig zu machen über das erste erste Bergsteigerdorf Südtirols. Was ist überhaupt ein Bergsteigerdorf? Was macht es aus? Welche Kriterien muss es erfüllen und woran wird gearbeitet? Wie schaut es mit der Mobilität und Gästestruktur in Matsch aus? All dies und noch mehr Fragen wurden von den Mitgliedern der Arbeitsgruppe und von Pichler Anna vom AVS Referat für Natur und Umwelt beantwortet. Nach der Begrüßung am historisch interessanten „Golgabiechl“ ging es weiter zum Talende und von dort zu einer der vielen Mess- und Klimastationen der EURAC im Matschertal. Johannes Klotz hat hier die Teilnehmer in die Welt der Forschung über Klima und Biodiversität eintauchen lassen. Interessante s30sp2 114704Erkenntnisse, teils erschreckende Zukunftsvisionen und die Langwierigkeit und Vielfältigkeit der Forschung überhaupt kamen zutage.
Nach einer Mittagsstärkung führte der Wanderleiter und „Matsch“-kenner Heinrich Moriggl die Gruppe über den schönen Ackerwaal zurück ins Dorf. Die Wanderung war gespickt von historischen Einwürfen, Erzählungen über das bäuerliche Leben und natürlich auch von Tourentipps im Matschertal. Mit bleibenden Eindrücken über das stille, vielfältige Tal kehrten die Wanderleiter, erstaunlich viele mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, zurück nach Hause. Die Arbeitsgruppe des Bergsteigerdorfes hofft, sie als Multiplikatoren für die Idee des Bergsteigerdorfes gewonnen zu haben. (klf)

Dienstag, 02 November 2021 07:39

30 Jahre Bildungsausschuss Naturns

Naturns - Die Erntedankfeier 2021 stand in Naturns unter dem Motto „Ein Kompliment für das, was wächst, und für die, die es wachsen lassen.“
Herbstzeit ist Erntezeit – und Zeit der Dankbarkeit. Wieder hat die Natur den Tisch reich gedeckt. Doch für alles, was wächst, braucht es auch die, die es wachsen lassen: auf den Feldern und Wiesen, in den Gärten, aber auch auf den Balkonen und sogar auf dem Fensterbrett.
Der Bildungsausschuss Naturns feiert in diesem Jahr sein 30jähiges Bestehen mit einer Reihe von verschiedenen Veranstaltungen getreu dem Jahresmotto „Naturns macht ein Kompliment“. Gemeinsam mit der Ortsgruppe der Bäuerinnen wurde zu Erntedank eine ganz besondere Aktion durchgeführt: es gab „Ein Kompliment für das, was wächst, und für die, die es wachsen lassen“. s30 Unknown 3Dazu wurden 300 Taschen mit liebevoll verpackten Geschenken gefüllt, darunter verschiedene selbstgemachte Sirupe und Marmeladen, getrocknete Kräuter, Apfelringe und Apfel-Crunchys, eingelegtes Gemüse, hausgemachter Essig und Kräutersalz. Am Sonntag, 24. Oktober, wurden sie nach der Erntedank-Feier bei strahlendem Sonnenschein auf dem Kirchplatz verteilt. Die „Überraschungstüten“ mit den selbstgemachten Leckereien fanden reißenden Absatz. Dazwischen gab es Gelegenheit für ein kurzes Gespräch und ein paar freundliche Worte, die ein Lächeln in die Gesichter zauberten. Eine Ernte für Leib und Seele – und ein Kompliment, das noch lange nachhallt.

Dienstag, 02 November 2021 07:35

Wenn Oma kocht

Glurns/Südtirol 

Vinschgerwind: War es schwierig, dass Oma mit ihren geheimen Rezepten rausgerückt ist?
Franziska Heiß: Meine Oma und ich hatten immer wieder mal die Idee, gemeinsam ihre Rezepte aufzuschreiben. Demnach hat sie sich sehr gefreut, als wir 2017 mit dem Projekt loslegten und die ersten Rezepte aufs Papier brachten.

Vinschgerwind: Wie bist du mit ihren Mengenangaben umgegangen?
Franziska Heiß: Ich denke für die meisten erfahrenen Köch:innen sind Mengenangaben eher eine Gefühlssache und weniger etwas, das sich in Zahlen messen lässt. Während der Zusammenstellung der Rezepte diskutierten wir aber immer wieder Mal über die tatsächliche Menge von z. B. „ein bisschen Mehl“ (lacht). Schließlich habe ich die Mengenangaben der Rezepte aber auch alle selber nochmal getestet und nachgekocht.

Vinschgerwind: Du hast Grafik- und Informationsdesign in St. Pölten studiert und leitest nun die Agentur „i-kiu design“ in Meran. Das Spannungsfeld – alte Rezepte in neuem Design – wie hast du das gelöst?
Franziska Heiß: Als Informationsdesignerin fokussierte ich mich bei der Gestaltung des Layouts vor allem darauf, dass der Inhalt bestmöglich lesbar ist (Auswahl der Schriftarten, Schriftgrößen, Farbkontraste usw.).
s29 FranziskaHeiss OmaMariekocht normalEine spannende Kombination von Tradition und Moderne ist vor allem die Typografie der Rezeptnamen: Diese stehen so wie sie im Sarner Dialekt ausgesprochen werden. Die absichtlich falsche Worttrennung soll dazu beitragen, unser gelerntes Erfassen von Schrift zu durchbrechen und den Rezeptnamen bewusst zu lesen und wahrzunehmen.
Außerdem versuchte ich etwas visuelle Nostalgie mittels doppelseitiger Bilder in das Buch zu bringen. Darauf zu sehen sind die einzigartige Berglandschaft am Penser Joch und Personen in Sarner Tracht. Vor der Kamera standen vor allem Männer; dies soll dem Klischee – Kochen ist nur etwas für Frauen – entgegenwirken.

Vinschgerwind: Kochst du privat auch viel, was am liebsten?
Franziska Heiß: Ich koche privat sehr gerne, leider fehlt mir manchmal die Zeit dazu. Am liebsten koche ich Omas „Erd-epflnöckn“.

Vinschgerwind: Du bist im Wirtshaus deiner Oma aufgewachsen, wolltest du nie ins Gastgewerbe? Wie bist du auf dein Design-Studium gekommen?
Franziska Heiß: Bereits als kleines Kind war für mich klar, dass ich einen kreativen Beruf ausüben möchte und daran hat sich bis heute nichts geändert. Mein Beruf als Designerin ist nach wie vor meine große Leidenschaft.
Ich habe früher aber immer gerne im Gasthaus meiner Großeltern mitgeholfen. Hauptberuflich konnte ich mir jedoch einen Job im Gastgewerbe nie vorstellen, auch wenn es mir damals Spaß gemacht hat. Denn als sogenanntes Gasthauskind fühle ich mich in dieser Atmosphäre immer sehr wohl. (lacht)

Interview: Eva Simeaner

Dienstag, 02 November 2021 07:35

Aufbruch in eine neue Spielzeit

Schlanders/Kulturhaus/Südtiroler Kulturinstitut - Unter dem Titel „Aufbruch“ startet das Südtiroler Kulturinstitut die neue Spielzeit. Nach einer langen Pause gibt es wieder Theater im Kulturhaus von Schlanders. Am 13. Oktober wurde als erstes von insgesamt sechs Aufführungen das Ein-Personen-Stück „Anne-Marie eine Schönheit“ von Yasmina Reza aufgeführt. Das Stück ist ein einziger Monolog, hervorragend gespielt von Robert Hunger-Bühler. Er spielte eine Frau, die am Ende ihres Lebens einsam in einer heruntergekommenen Wohnung auf ihr Leben als Schauspielerin zurückblickt. Sie kam von der Provinz nach Paris. Sie war keine Schönheit und spielte nur Nebenrollen. Die großen Rollen bekamen andere. Die hatten auch mehr Glück in der Liebe. Ihr Mann war ein Langweiler, aber sehr ordentlich und ihr Sohn ist ein Mistfink. Nun ist sie alt und hat eine Knieprothese aus Titan. Vielleicht war sie auf der Bühne eine Schönheit. Im Theater fand sie eine Gegenwelt zu ihrer freudlosen Lebenswelt. Aber wahrscheinlich war es nur eine Scheinwelt. Schönheit ist auch keine Garantie für das große Glück und für die Liebe. Langeweile gehört zur Liebe dazu und ihre Freundin, die eine Schönheit war, starb auch einsam. Eigentlich haben wir alle unsere Marotten, meint sie. Auf den Plakaten stand sie ganz unten, in der vorletzten Zeile. Dabei hätte sie auch große Rollen spielen können. Am Ende ihres Lebens sind alle tot und sie kann ein großes Interview geben. Aber es hört niemand zu. Es bleibt ein Monolog, ein Klagegesang einer alten Frau über ein ungelebtes Leben und über nicht erfüllte Träume. Für die Theaterbesucher:innen war es keine einfache Kost. Neben den langen Dialogen passierte nicht viel: Anne-Marie schminkte sich, sie suchte die gelben Schuhe, zog sich ein neues Kleid an, humpelte durch die Wohnung, ging durch die Wohnungstür und betrachtete das Bild ihres toten Mannes. Das nächste Theaterstück ist am 23. November. Michael Kohlhaas von Heinrich von Kleist. (hzg)

Dienstag, 02 November 2021 07:32

Erfolgreiche Decken-Sammlung für Obdachlose

Vinschgau/Bozen - Die Vinzenzgemeinschaft hat im Vinschgau um Decken für die Obdachlosen in Bozen gebeten (der Vinschgerwind hat berichtet). Die Vinschger:innen haben positiv darauf reagiert und die Sammelstellen in Graun, Burgeis, Mals, Prad, Schlanders, Latsch und Martell mit Decken gefüllt. „Wir wurden von der Mengen überrascht und bedanken uns recht herzlich bei den vielen Spenderinnen und Spendern und auch bei den Helferinnen und Helfern“, betont die Vorsitzende der Vinschger Vinzenzgemeinschaft, Regina Marth-Gardetto.
Doch der Reihe nach: Paul Tschigg, der engagierte Helfer und Kämpfer für Obdachlose vom „Vinzibus“ in Bozen, hatte Frau Gardetto um Unterstützung gebeten. Und sie aktivierte ihre Bekannten in den Vinschger Vinzenzkonferenzen. Kürzlich konnte Tschigg die gespendeten Decken in Begleitung von Frau Gardetto abholen. Nicht alle Decken fanden Platz im Bus. Ein zweiter Transport mit den Sachen aus Latsch und Schlanders war nötig.
Die Decken werden nun an die Obdachlosen ausgegeben. Derzeit sind es an die 130 Menschen, die in Bozen im Freien übernachten. Der „Vinzibus“ bringt den Menschen auch regelmäßig eine warme Suppe, Brot, Tee und Joghurt. Lange Zeit war das einstigen Tankstellengebäude am Verdiplatz Treffpunkt für die Essensausgabe. Seit dort gebaut wird, erhalten die Menschen das Essen unter freiem Himmel am Rondell Trieststraße/Rombrücke. „Gerne möchten wir die fast bezugsfertige Mensa in der Marconistraße öffnen, doch es gibt Widerstände“, so Tschigg. „Man möchte uns am liebsten in die Industriezone verbannen, doch wir wollen bei den Menschen sein, die sich meist im Stadtzentrum aufhalten. Tschigg hat an vorderster Front auch für das Projekt „dormizil“ gekämpft. In einem Haus in der Rittnerstraße in Zentrumsnähe bekommen 25 Menschen im Winter ein warmes Bett für die Nacht. Das Haus hat die Familie Haselsteiner gekauft und stellt es für 30 Jahre kostenlos zur Verfügung. Die Einrichtung wird mit Spendengeldern finanziert, genauso wie die Essensausgaben des „Vinzibus“.
Für seinen unermüdlichen Einsatz für Menschen am Rande der Gesellschaft erhielt Paul Tschigg kürzlich das Verdienstkreuz des Landes Tirol. „Da wurde einer geehrt, der es wirklich verdient hat“, betonte Frau Gardetto. (mds).

Mit einer Feier mit Mitstreiterinnen, Begleiterinnen sowie Förderern und Förderinnen haben die Frauen des Landesbeirates an 30 Jahre Einsatz für die Chancengleichheit erinnert. 

Unter dem Motto "Die Stimme erheben" hat der Landesbeirat für Chancengleichheit für Frauen heute (30. Oktober) sein 30-jähriges Bestehen auf Schloss Maretsch in Bozen gefeiert. Zahlreiche Unterstützerinnen, Mitstreiterinnen und Ehrengäste nutzten die Gelegenheit um gemeinsam mit den aktuellen Mitgliedern des Landesbeirates zurück zu blicken, aber auch die aktuellen und künftigen Arbeitsschwerpunkte anzusprechen. "Ohne die zahlreichen Vorarbeiten und die vielen Vorarbeiterinnen, wären wir heute nicht da, wo wir aktuell stehen. Es wurde bereits einiges erreicht, aber auch nach 30 Jahre müssen wir weiterhin die Stimme erheben, vor allem dann, wenn Frauen erniedrigt werden – in Bild, Wort oder in Rapsongs", hob Beiratspräsidentin Ulrike Oberhammer bei der Feier hervor. Nicht zuletzt die Erfahrungen in der Pandemiezeit hätten neue (und alte) Probleme aufgezeigt und bestätigt, dass Gleichstellung in allen Lebensbereichen noch umzusetzen sei. 

Europäische Charta für die Gleichstellung unterzeichnet

Als aktiver Unterstützer in diesen Bemühungen bezeichnete sich auch Landeshauptmann Arno Kompatscher:  "Die 30 Jahre des Landesbeirates haben gezeigt, dass Veränderung schwierig war, ist und bleibt. Aber auch, dass mehr Gleichberechtigung die Gesellschaft zu einer besseren macht." Auch wenn schon vieles erreicht worden sei, gebe es immer noch viel zu tun und viele Hürden in den Köpfen der Männer (aber nicht nur) zu überwinden. Kompatscher unterzeichnete in diesem feierlichen Rahmen der 30-Jahrfeier die Europäische Charta der Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene. Symbolisch wurde die Charta auch von den anwesenden Vertreterinnen der Frauenorganisationen und -vereinigungen mitunterzeichnet. 

Zu Beginn der Feierlichkeiten, die musikaliksch von Giada Bucci & Friends umrahmt wurde, war zunächst ein Video einer Straßenumfrage gezeigt worden, in der die Bekanntheit der Tätigkeiten des Landesbeirats für Chancengleichheit für Frauen in der Bevölkerung hinterfragt worden ist. Dabei fiel auf: Viele der Befragten der Meinung sind, dass es den Einsatz des Landesbeirats auch nach 30 Jahren immer noch braucht, insbesondere im Kampf gegen Gewalt an Frauen und für gerechtere Löhne und Renten und für die faire Aufteilung der Familien- und Pflegearbeit. Diese Themen seien für den Beirat wichtige Themen, an denen man weiterarbeiten wolle: "Einige alte Probleme wurden in den vergangenen 30 Jahren gelöst, andere kamen dazu und brauchen Lösungen. Darum braucht es weiterhin einen aktiven Landesbeirat", zeigte sich Vizepräsidentin Donatella Califano überzeugt.

Über Video überbrachten sich als Ehrengäste Evelyn Regner und Roberta Mori Grußworte. Regener, österreichische Europaparlamentarierin und Vorsitzende des EU-Ausschusses für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter (FEMM), gratulierte in ihrer Videobotschaft zum Bestehen und hob hervor, dass es gemeinsam gelingen könne Ziele zu erreichen: "Gemeinsam können wir die Welt gleichberechtigter machen und Chancen für alle ermöglichen, unabhängig von ihrem Geschlecht. Dafür braucht es ein Bekenntnis, aber auch verbindliche Maßnahmen – und Geld." Die gesamtstaatliche Koordinatorin der Chancengleichheitskommissionen der Regionen und der autonomen Provinzen Roberta Mori unterstrich, dass 30 Jahre der kontinuierlichen Arbeit für die Gleichstellung sei ein wichtiger Moment sei: "Die Gleichstellungspolitik ist für die nachhaltige Weiterentwicklung unseres Landes und unseres Planeten von strategischer Bedeutung. Gerade deshalb braucht es den Beirat mit seiner vernetzten und kompetenten Art, um uns hier weiter in Richtung einer guten Zukunft zu bringen."

Videoausstellung und Audioinstallation: 30 Stimmen online 

Unter dem Festmotto "Die Stimme erheben" konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Videoausstellung und eine Audioinstallation erleben. In Kurzvideos, kuratiert von der Genossenschaft Lungomare aus Bozen, waren die wichtigsten Aufklärungs- und Sensibilisierungskampagnen des Beirates seit dem Jahr 1990 zu sehen. Bei der Audioinstallation konnte man 30 Frauenstimmen hören, die über ihr Wirken in den 3 Jahrzehnten Beiratstätigkeit erzählten. Konzipiert und produziert wurde die Installation von der Bozner Architektin Susanne Waiz. Beide Projekte für alle Interessierten sind auf den Landeswebseiten zur Chancengleichheit und über die Social Media-Kanäle abrufbar. Die Feier wurde als „Going Green“-Event organisiert und abgehalten, auch um damit ein Zeichen für die Nachhaltigkeit zu setzen.

Der Landesbeirat für Chancengleichheit für Frauen ist ein beratendes Organ der Landesregierung und besteht aus 15 effektiven Mitgliedern, die jeweils auf Ersatzmitglieder zurückgreifen können. Darin vertreten sind Frauenorganisationen und -vereinigungen aller drei Sprachgruppen und der unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche: von politischen Parteien, über sozial engagierte Vereinigungen hin zu Interessensvertretungen. Ernannt werden die Mitglieder des Beirates für die Dauer der Legislaturperiode auf Vorschlag der Südtiroler Frauenorganisationen und Empfehlung der politischen Minderheit des Landtages von der Südtiroler Landesregierung. Insgesamt waren in den vergangenen 30 Jahren 42 Organisationen im Beirat vertreten. Eingesetzt wurde der Landesbeirat durch das Landesgesetz 4/1989, geregelt ist er heute durch das Landesgesetz 5/2020. Der oder die für Chancengleichstellung zuständige Landesrat oder Landesrätin ist ebenso wie die Gleichstellungsrätin Rechtsmitglied im Landesbeirat. Das Frauenbüro ist als Dienststelle des Landes und Sekretariat des Beirates tätig und ist aktuell dem Amt für Landessprachen und Bürgerrechte in der Abteilung Präsidium zugeteilt. Einen kurzen historischen Abriss sowie eine Liste aller bisherigen Präsidentinnen des Beirates sind auch in der aktuellen Ëres – Frauen Info Donne zu finden.

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Vinschgau - Fünf Stationen des rollenden Reallabors – Vorträge, Kulturwanderungen und Workshops - Abschlussveranstaltung und Ergebnispräsentation im Sommer 2022
Das Tiny FOP MOB, das kleine FOrschungs- und Praxis-MOBil, hat eine spannende Reise hinter sich. Zahlreiche Interessierte nutzen die Chance, das rollende Reallabor aus Holz und Hanf an seinen Standplätzen in Schlanders, Latsch, Graun, Prad am Stilfserjoch und Mals zu besuchen und sich bei den verschiedenen Veranstaltungen einzubringen.
Das Tiny FOP MOB ist Bauprojekt, Bildungs- und Forschungsinitiative in einem. Es soll Menschen zum Nachdenken über Nachhaltigkeit anspornen und bereits ein konkretes Beispiel dafür liefern. Das durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanzierte Projekt umfasst die Planung, den Bau und die Nutzung eines CO₂-negativen Reallabors – eine neue Form der Kooperation zwischen Forschung und Gesellschaft.
Das Projektteam des Center for Advanced Studies von Eurac Research blickt gemeinsam mit dem Institut für Erneuerbare Energie, der Freien Universität Bozen und den Handwerksbetrieben Habicher Holzbau und Schönthaler Bausteinwerk auf zwölf spannende Wochen zurück. Rund 1070 Personen besuchten das Tiny FOP MOB. Ingrid Kofler, Soziologin und Projektleiterin, bestätigt: „Südtirol braucht Reallabore. Das Tiny FOP MOB ist ein gelungenes Experiment, das noch weite Kreise ziehen wird. Es ist wichtig, dass die Wissenschaft nicht im Elfenbeinturm hockt, sondern Orte des Austauschs geschaffen werden.“ Ob es nun um die Herkunft von Rohstoffen, um Planung und Architektur, um die Zukunft des Wirtschaftens, um Wohnen als Gesellschaftsprojekt oder um eine nachhaltige Abfallwirtschaft ging: die aufgegriffenen Themen seien brandaktuell und das große Interesse sei ein vielversprechendes Zeichen.
„Die rege Teilnahme und der Austausch zeigen, dass die Notwendigkeit eines nachhaltigen Umbaus von Wirtschaft und Gesellschaft erkannt wurde“, unterstrich Daria Habicher, Sozioökonomin und Co-Projektleiterin. „Neben der Bereitschaft, auf individueller Ebene Veränderungen herbeizuführen, braucht es jetzt neue politische Rahmenbedingungen, Mut zur Innovation und Investitionen in die Nachhaltigkeit, sei es in der Mobilität, der Lebensmittelproduktion oder in der Baubranche.“
Die Reise des Tiny FOP MOBs ist zwar vorerst beendet, trotzdem wird es an seinem Standplatz in der BASIS Vinschgau Venosta weiterhin für Besichtigungen und Workshops zugänglich sein. In den kommenden Monaten folgt die Auswertung der Ergebnisse durch die Forscherinnen, bevor im Juni 2022 eine Abschlussveranstaltung folgen wird.

Schlanders/Theater - Die Bozner Theatergruppe „Teatro la Ribalta – Kunst der Vielfalt“ war schön öfters in Schlanders. Die Schauspieler, Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, überraschen immer wieder mit ihrer Spontanität, den Effekten, der einfachen Ausdrucksweise und den klaren Botschaften. Die neue Ribalta-Theaterproduktion „Superabile” unter der Regie von Michele Eynard erzählt vom Alltag der Rollstuhlfahrer mit Beieinträchtigung. Sie sind den Blicken der Anderen ausgeliefert, dem ständigen Angewiesensein auf Begleitung und dem Fehlen jeglicher Intimität, dem Verlust von Autonomie und Privatsphäre. Zwei Menschen im Rollstuhl erzählen von ihren Träumen, vom Schifahren in den Bergen und dem Wasserschilauf auf einem See und ihren Abhängigkeiten. Wer an den Rollstuhl gefesselt ist, kann nicht laufen, nicht tanzen, nicht mit dem Ball spielen und nicht jemand in den Hintern treten. Sie können am Wettbewerb des Lebens nicht teilhaben, wenn die Regeln für alle gleich gelten und nicht verändert werden. Immer ist jemand dazwischen, wie ein Scharnier, immer ist jemand, der bemitleidet, der aufpasst. Dabei wollen auch sie manchmal alleine oder zu zweit sein, um sich zu begegnen und sich zu küssen. Auf der Bühne sind fünf Schauspieler, davon zwei im Rollstuhl. Über einen Tageslichtprojektor werden Alltagsszenen an die Leinwand projiziert. Ein Schauspieler sorgt für die Geräuschkulisse. Man hört Vogelgezwitscher und den Lärm der Autos. Es war eine besondere Theateraufführung: lustig und berührend. Es macht nachdenklich und verführt zum Schmunzeln. Und die Botschaft: es ist überwindbar und bewältigbar, wenn die Regeln nicht für alle gleich gelten und Vielfalt als Bereicherung angesehen wird. (hzg)

Vinschgau/Laas - Mit 318 Einsätzen vom 29. Mai bis zum 3. Oktober 2021, 53 mehr als im selben Zeitraum des Vorjahrs, hat der Pelikan 3 seine diesjährige Sommersaison beendet. „Die steigenden Zahlen zeigen uns, dass der Pelikan 3 mehr als nur ein notweniges Glied der Südtiroler Rettungskette ist“, betont Georg Rammlmair, der Präsident der „HELI – Flugrettung Südtirol“.
Das beweisen dem Verein, dem Sanitätsbetrieb und der Landesverwaltung auch die Zahlen des heurigen Jahres bzw. jene seit der Inbetriebnahme des saisonalen Notarzthubschraubers Pelikan 3 mit Standort in Laas im Vorjahr: Seit Anfang Februar 2020 hob der Hubschrauber zu insgesamt 876 Einsätzen ab, davon wurden 433 seit Jahresbeginn 2021 geflogen – Tendenz steigend. „Der Pelikan 3 hat die Notfallversorgung im westlichen Landesteil bedeutend verbessert, vor allem im oberen Teil des Vinschgaus“, ergänzt Rammlmair. „Der Hubschrauber wird aber natürlich landesweit und über Südtirol hinaus eingesetzt.“ Durch die Nähe zum Gebiet, wird der Pelikan 3 nämlich regelmäßig auch für Flugrettungseinsätzen in der Provinz Sondrio und Trient angefordert – seit Jahresbeginn waren es insgesamt 17 Notfälle. Zudem fliegt der Pelikan 3 auf Anforderung der REGA auch in die Schweiz. Heuer war dies schon zwei Mal der Fall.
Besonders erfreulich sei die gute Zusammenarbeit mit den lokalen Blaulichtorganisationen im Vinschgau und natürlich weit darüber hinaus, erklärt „Heli“-Direktor Ivo BonamicoZufrieden ist auch Marc Kaufmann, der Primar des betrieblichen Dienstes für Notfall-, Anästhesie und Intensivmedizin im Sanitätsbetrieb: „Die Zahlen geben uns recht“, sagt der ärztliche Leiter des Vereins „HELI – Flugrettung Südtirol“. „Zeit und Professionalität sind wichtige Faktoren, wenn es darum geht, Leben zu retten. Und diese Faktoren erfüllen wir vor allem im westlichen Landesteil, eben dank des vierten Notarzthubschraubers sowie unserer professionellen Mitarbeiter und ihrer großen Motivation für andere da zu sein.“
Übrigens: Am 6. November 2021 startet der Pelikan 3 in die Wintersaison 2021/22, die dann am 1. Mai 2022 enden wird.

Sendetermin Südtirol: Sonntag, 21.11.2021
18:05 Uhr bei ServusTV Deutschland/Südtirol

 

Bildungsausschuss Stilfs


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  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
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