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Wer nicht nein sagt, oder sich enthält, stimmt schweigend zu. Das schwammige und rückgratlose Verhalten der SVP, die erst noch überlegen muss, wie sie sich bei der Vertrauensabstimmung zur neuen Regierung Meloni verhält, schadet dem Ansehen Süd-Tirols und schwächt die Autonomie. Mehrere Vertreter der neuen italienischen Regierung haben bereits durch Worte und Taten deutlich zum Ausdruck gebracht, welch faschistischer und minderheitenfeindlichen Gesinnung sie sind. Die Süd-Tiroler Freiheit warnt die SVP daher vor einer willfährigen Enthaltung gegenüber Meloni, die Süd-Tirol nichts bringt. Es geht um die Glaubwürdigkeit Süd-Tirols. Zu einer faschistischen Regierung kann man als Demokrat und Vertreter einer ethnischen Minderheit nur klar und deutlich NEIN sagen!

Auch die Aussagen des neuen Außenministers Antonio Tanjani zu den Autonomiestandards von 1992 sind keineswegs beruhigend. Viele Autonomiebestimmungen sind nämlich erst nach 1992 hinzugekommen, die es genauso zu schützen bzw. wiederherzustellen gilt. Tajani hat sich auch vehement gegen die doppelte Staatsbürgerschaft für die Süd-Tiroler ausgesprochen und damit die Schutzmachtfunktion Österreichs offen in Abrede gestellt. Auch den Einsatz der Folter-Carabinieri in den 60er Jahren hat er mehrfach gerechtfertigt.

Die neue italienische Regierung ist voll von Ministern, die sich gehässig gegenüber Süd-Tirol gezeigt haben und sich ungeniert zum Faschismus bekennen.

Einige Beispiele gefällig?

  • Giorgia Meloni(Ministerpräsidentin) hat Benito Mussolini als den besten Politiker der letzten 50 Jahre bezeichnet und ein Auswandern all jener Süd-Tiroler gefordert, die sich nicht als Italiener fühlen. Zudem will sie die ethnische Süd-Tirol-Autonomie zu einer bedeutungslosen Territorial-Autonomie herabstufen.
  • Ignazio La Russa(Senatspräsident) hat ein Eingreifen der Staatsanwaltschaft gegen patriotische Bewegungen in Süd-Tirol gefordert, er verherrlicht die faschistischen Relikte in Süd-Tirol und ließ vor dem faschistischen Siegesdenkmal einen Kranz niederlegen. In der Corona-Krise rief er dazu auf, anstelle des Händeschüttelns den römischen Gruß der Faschisten (analog zum Hitler-Gruß) zu verwenden.
  • Francesco Lollobrigida(Landwirtschaftsminister) hat mit unzähligen Parlamentsanfragen seine Gehässigkeit gegen Süd-Tirol gezeigt. Er forderte sogar ein Einschreiten der Regierung gegen Süd-Tirol, um die „nationale Integrität“ Italiens zu schützen. Er fordert auch eine Auslieferung der im Exil lebenden Süd-Tiroler Freiheitskämpfer.
  • Adolfo Urso(Minister für Unternehmen) ist immer wieder durch seine rechtsextreme Politik aufgefallen und hat faschismusverherrlichende Publikationen veröffentlicht.
  • Daniela Santanchè(Tourismusministerin) verherrlicht den Duce und behauptet, dass es ohne Mussolini keine Volksbauwohnungen gäbe.

Die neue italienische Regierung ist nicht auf die Stimmen Süd-Tirols angewiesen, weshalb es politisch keinen Unterschied macht, ob man dagegenstimmt. Für die Glaubwürdigkeit Süd-Tirols macht es aber einen enormen Unterschied, ob man zum Mitläufer und Steigbügelhalter für eine solch faschistische Regierung wird.

Wie kann die SVP angesichts einer solchen faschistischen Regierung eine Enthaltung auch nur in Erwägung ziehen?

L.-Abg. Sven Knoll,

Süd-Tiroler Freiheit.

Die gewaltsamen Übergriffe in Südtirols Krankenhäusern nehmen kein Ende. Allein in Meran hat sich die Anzahl der Vorfälle in den letzten vier Jahren verdoppelt. Die freiheitliche Vizeobfrau Sabine Zoderer wirft der Landesregierung und dem Sanitätsbetrieb Versagen vor und fordert ein restriktives Vorgehen gegen die Täter und Maßnahmen zum Schutz von Patienten und Personal.

„Der Ruf des betroffenen Personals nach mehr Sicherheit könnte lauter nicht sein und die Politik ist aufgefordert, diesem endlich nachzukommen und Antworten zu liefern“, so die freiheitliche Vizeobfrau Sabine Zoderer in einer Aussendung.

„Dass ein wesentlicher Teil der Gewalt gegen Ärzte- und Pflegepersonal in unseren Krankenhäusern von Migranten ausgeht, wird vom Sanitätsbetrieb und der Politik in gewohnt politisch korrekter Manier verschwiegen und unter den Teppich gekehrt. Damit muss endgültig Schluss sein“, so Zoderer. 

„Der junge Tunesier, der am vergangenen Dienstagabend in einem Wartesaal ausgerastet ist, soll in Vergangenheit schon mehrfach durch Gewalt auffällig geworden sein. Es ist eine Zumutung, dass das Personal in unseren Krankenhäusern trotz des Einsatzes von teuer bezahlten privaten Sicherheitsdiensten noch nicht mal vor offensichtlichen Wiederholungstätern sicher ist“, so Zoderer. 

„Die Landesregierung ist aufgefordert, Patienten und Personal an unseren Krankenhäusern endlich wirksam vor Übergriffen zu schützen. Dazu gehört auch, dass ausländische Mehrfach-Straftäter konsequent des Landes verwiesen werden“, so Zoderer.

Die Fachmesse Hotel hat ihre Rolle als offene und lebendige Plattform für die Zukunftsfähigkeit und Innovationskraft des Tourismus erneut bestätigt und weiter gestärkt, auch und vor allem dank der Aufmerksamkeit, die dem Thema Nachhaltigkeit gewidmet wurde. Mit 18.000 Besuchern konnte die Rolle der Fachmesse Hotel als unersetzliche Branchenplattform bekräftigt werden. Ein spannendes Eventprogramm rundete das hervorragende Gesamterlebnis ab.

Bozen, 21. Oktober 2022 – Mit 18.000 Besuchern aus der gesamten Region und weit darüber hinaus konnte die Fachmesse für Hotellerie und Gastronomie wieder nahtlos an vorpandemische Zeiten anknüpfen. Nach einer sehr guten touristischen Sommersaison war der Wunsch nach persönlichem Austausch und der Bedarf an neuen Inspirationsquellen überall spürbar.

„Die vier Messetage waren von einer auffallend anregenden Stimmung und fühlbarer Zuversicht in die Zukunft unter Ausstellern, Besuchern und Partnern geprägt. Ein großer Dank gebührt unseren Partnern, allen voran dem Hoteliers- und Gastwirteverband HGV, Südtiroler Köcheverband SKV und Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol hds, der Architektur Stiftung Südtirol und KlimaHaus Agentur sowie IDM Südtirol, die das gesamte Rahmenprogramm, welches überwiegend im Zeichen der Nachhaltigkeit stand, maßgeblich mitgestaltet haben. Über die aktuellen Herausforderungen hinaus konnten damit konkrete Impulse für einen nachhaltigeren Tourismus in Südtirol vermittelt werden“, erklärte Messedirektor Thomas Mur.

Besucher der Hotel 2022 durften sich über die beeindruckende Schau der neuesten Produkte und der innovativsten Unternehmen freuen. Auf der Hotel Connects Stage, der zentralen Messebühne, wurden vier Tage lang die wichtigsten Themen der Branche präsentiert – unterteilt in vier Fokusthemen, eines pro Messetag: am Montag die Innovation, der Dienstag als Köchetag mit dem Thema Food, Mittwoch mit Hotelarchitektur sowie der Donnerstag zur allgegenwärtigen Digitalisierung.

Von der Rebe bis ins Glas

Die Vinea Tirolensis 2022 im Rahmen der Messe Hotel fand beim Publikum wieder guten Anklang: am Mittwoch die traditionelle Verkostung und Begegnung mit den Weinbauern, am Donnerstag mit der Weinbibliothek, wo eine Selektion der besten Weine von Sommeliers präsentiert wurden. Auffallend diesmal, dass besonders viele Besucher aus dem Trentino gekommen waren – erstmals hatten 15 Vertreter der Vignaioli Trentino einen Gastauftritt und sorgten somit für dieses grenzüberschreitende Interesse.

 

Die Gewinner des Hotel Sustainability Award 2022

Die Prämierung der Gewinner der vierten Auflage des Nachhaltigkeitspreises der Fachmesse für Hotellerie und Gastronomie fand am ersten Messetag auf der Hotel Connects Stage statt. Den Sieg in der Kategorie Sustainable Food & Drinks​ teilte sich Gastrofresh aus Atzwang mit seinem Lieferanten, dem Jungunternehmen Solos für Salat und Kräuter in Bioqualität aus Aquaponik-Kultur​.

Der zweite Platz ging an das Unternehmen Rizzi Group aus Latsch für ihren Limestone Drink Organic by Drinkfabrik, der dritte an Menz & Gasser aus Novaledo im Trentino für ihre Konfitüre Bio-Fairtrade 28g.

In der Kategorie Circular Design​ gab es zwei Zweitplatzierte mit der Firma Simmons​ und ihren Matratzen aus recycelten Materialien der Linie Natural Heritage sowie Marseiler aus Bozen mit seinem Lieferanten Duni Group und den fossilfreien und kompostierbaren Premium-Servietten Duni Soft. Auf dem dritten Platz landete Andreas Mayr Kondrak aus Lajen mit seinen handwerklich hergestellten Möbeln aus einzelnen Baumstämmen, die durch ihre lokale Beschaffung und die lebenslange Garantie bestechen.

Den Preis für Sustainable Technology​ holte sich Digital Tourism aus Lana mit der virtuellen Rezeptionistin Eecho. ​Den zweiten Platz holte sich ENJO TAA aus Meran mit ihren HACCP-zertifizierten Reinigungstücher auf Basis der Enjotex-Faser als Alternative zur konventionellen Reinigung, auf Platz drei landete Hagleitner Hygiene International mit integral 4PURE/MIX, einem intelligenten Dosiergerät für Reinigungsmittel​, das den Transport- und Lageraufwand um bis zu 80 Prozent reduziert.

Als nachhaltigster Gast- und Beherbergungsbetrieb wurde das Naturhotel Pfösl in Deutschnofen ausgezeichnet, das sich damit den Sieg in der Kategorie Sustainable Tourism Pioneers powered by IDM holte und sich über ein Marketing-Paket im Wert von 10.000 € freuen darf. Der zweite Platz ging an das Alpin & Relax Hotel Das Gerstl in Mals, das durch seine Förderung der lokalen Kleinproduzenten lokale Wirtschaftskreisläufe stärkt und somit eine nachhaltige Entwicklung im strukturschwachen Obervinschgau ermöglicht. Den dritten Platz holte sich das Biohotel Steineggerhof in Steinegg, welches sich besonders hinsichtlich Ressourcenschonung, lokale Kreisläufe und Inklusion mit seinen Partnern, Mitarbeitern und Betrieben hervortut​.

Start-ups für die Zukunft der Gastlichkeit

Explodierende Kosten, Personalmangel, überbordende Bürokratie: der Bedarf an neuen Lösungen für die wichtigsten Herausforderungen für Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe ist groß. Der Hotel Future Hub 2022 bot wieder eine interessante Auswahl an innovativen Start-ups, die um den Hotel Startup Award konkurrierten. Den Sieg holte sich heuer EnExpert mit einem System zur Überwachung, Optimierung und Reduzierung des Energieverbrauchs, mit dem Unternehmen bis zu 20 Prozent an Energie- und Betriebskosten sparen können.

Das sagen die Aussteller

Stefan Dalsasso von Marseiler, einem der führenden Unternehmen im Hotel- und Gastronomiebedarf, erklärte: „Wir sind sehr zufrieden mit dieser Auflage der Messe und konnten wieder viel Fachpublikum am Stand begrüßen. Die Hotel ist insgesamt wieder die qualitativ hochwertige Messe und ein wichtiger Messestandort, wie wir das aus der Vergangenheit gewohnt waren. Auch die Erfahrung mit unserem langjährigen Partner Duni am Sustainability Award teilzunehmen und die Reaktionen auf das hervorragende Ergebnis waren außergewöhnlich.“  

Auch Neuaussteller Simon Raffeiner von Season, dem Generalimporteur für Italien der österreichischen Gewürzmarke Stay Spiced!, zeigt sich überzeugt: „Wir sind als Aussteller das erste Mal auf der Messe und sind sehr zufrieden: die vier Tage war sehr gut besucht und das Feedback auf unser Produkt war hervorragend. Wir waren auf der Suche nach den richtigen Vertriebspartnern und Vertretern, aber auch nach Rückmeldungen von Gastronomen und Hoteliers. Die Stimmung unter den Besuchern war nach einer Super-Sommersaison sehr gut.“

Digital Tourism, ein Joint Venture vom Softwareentwickler Limendo aus Bozen und dem Tourismusberater tt-consulting aus Lana, hat den Sustainability Award 2022 in der Kategorie Sustainable Technology gewonnen. Lukas Weyh erklärt dazu: „Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung und die gewaltige Resonanz darauf vonseiten der Medien und Kunden. Unser Auftritt auf der Messe war auch wichtig, weil wir damit konkret erlebbar und glaubhaft zeigen konnten, wie wichtig Digitalisierung inzwischen in allen Lebensbereichen geworden ist und vor allem wie sie zur Effizienzsteigerung und Arbeitserleichterung beitragen kann.“

Die nächste Auflage der Fachmesse für Hotellerie und Gastronomie, findet vom 23. bis 26. Oktober 2023 in den Hallen der Messe Bozen statt.

 

Weitere Informationen und die Events der Hotel Connects Stage als Video on demand unter: www.fieramesse.com/hotel

Einen Koffer voller Anregungen für nachhaltiges Mobilitätsverhalten gibt es nun für die Kindergärten. Der Koffer wurde heute in Bozen vorgestellt. Jeder Kindergartensprengel bekommt einen Koffer.

Wenn es um ein nachhaltiges, sicheres und achtsames Mobilitätsverhalten geht, so kann mit der  Sensibilisierung nicht früh genug begonnen werden. Mit dem Mobilitätskoffer, einem gemeinsamen Projekt der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt, der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion, der Landesdirektion italienischsprachiger Kindergarten, dem Kindergartensprengel Ladinia und der Südtiroler Transportstrukturen AG (STA), werden gezielt Kindergartenkinder und deren Familien angesprochen. Der Mobilitätskoffer wurde heute (Freitag, 21. Oktober) im Kindergarten St. Johann in Bozen vorgestellt und von den anwesenden Kindern gleich ausprobiert.

"Mit dem Mobilitätskoffer wollen wir Kinder und ihre Eltern für nachhaltige Mobilität sensibilisieren", sagte der Koordinator des Bereichs Green Mobility in der STA, Harald Reiterer, bei der Übergabe des Koffers. Auch Genoveffa Ploner, Direktorin im Kindergartensprengel Ladinia, unterstrich: "Mit dem Mobilitätskoffer sollen die Kinder für eine sozial- und umweltverträglichen Mobilität begeistert werden". Da diese Fähigkeiten im Kleinkindalter noch nicht vollständig entwickelt seien, leiste der Mobilitätskoffer laut Gertrud Verdorfer, Direktorin der Pädagogischen Abteilung, einen wertvollen Beitrag.

Der Mobilitätskoffer beinhaltet Materialien, die Kinder und deren Familien spielerisch mit Mobilitätsthemen vertraut machen. Ziel ist es, die gemeinsame Bewegung und gemeinsame Entdeckungen zu fördern. "Kinderfreundlicher Räume, in denen Kinder gemeinsam aktiv sein können, haben eine zentrale Bedeutung. Mit diesem Projekt bieten wir gezielt Aktivitäten an, um bei kleinen und größeren Mitbürgern ein nachhaltiges und respektvolles Mobilitätsmodell zu fördern", sagt die italienische Landeskindergartendirektorin Manuela Pierotti. 

Dem Mobilitätskoffer liegt ein Leitfaden bei, in dem alle Aktionen und Materialien beschrieben werden und zusätzliche Inhalte – etwa Nachhaltigkeits- und Bildungsziele – ausführlich erklärt werden.

"Die Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt unterstützt die Gemeinden des Bezirkes bereits seit mehreren Jahren bei der Planung und Umsetzung von Projekten, um das Zufußgehen, die Radmobilität und die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel in den Gemeinden zu fördern", erzählt Projektleiterin Franziska Mair. "Umso mehr freut es uns, dass dank der guten Zusammenarbeit mit der STA, der Pädagogischen Abteilung und den italienischen und ladinischen Kindergartendirektionen des Landes nun aus einer kleinen Idee ein landesweites Projekt entstanden ist."

Der Mobilitätskoffer wird in den nächsten Wochen an alle Kindergartensprengel des Landes verteilt. Interessierte Kindergärten können die Materialien dort kostenlos ausleihen.

Erfreut, dass der Mobilitätskoffer nach der heutigen Vorstellung von Kindergarten zu Kindergarten reist, zeigt sich Mobilitätslandesrat Alfreider. " Mobilitätsbildung fängt bereits im Kindergartenalter an und kann spielerisch geübt werden", meint der Landesrat. "Damit rüsten wir unsere Kinder für eine künftige sichere und achtsame Teilnahme am Straßenverkehr und wecken gleichzeitig die Neugier auf neue und nachhaltige Mobilitätsformen", sagt Alfreider.

red/san

Während der Heiz- und Kühlperiode bleiben die Eingangstüren von Handelsbetrieben geschlossen. Die Landesregierung hat grünes Licht für die entsprechenden Richtlinien erteilt.

Heute (18. Oktober) hat sich die Landesregierung mit den Richtlinien für die Schließung der öffentlich zugänglichen Eingangstüren von Handelsbetriebenwährend der Heiz- und Kühlperiode befasst und diese genehmigt. Den Beschluss dazu hatte Energie- und Umweltlandesrat Giuliano Vettorato eingebracht. Damit setzt die Landesregierung ihre Maßnahmen zugunsten der Energieeinsparungund des Klimaschutzes fort. Bereits im Juli dieses Jahres hatte sie Richtlinien zur Einschränkung der nächtlichen Lichtverschmutzung verabschiedet (LPA hat berichtet). 

Ausnahme für Anlagen mit Luftschleieranlage

Ziel der neuen Richtlinien ist es, einen unnötigen Energieverbrauch der Handelsbetriebe zu vermeiden: Dazu müssen die Geschäftstüren im Winter, wenn die Innenräume geheizt, und im Sommer, wenn diese klimatisiert werden, geschlossen bleiben. Eine Ausnahme bilden Eingangstüren, an denen zur Reduzierung der Energieverluste eine Luftschleieranlage, also eine Anlage zur Verhinderung von Luftaustausch zwischen Raumluft und Außenluft, in Betrieb ist.

"Die Erfahrungen der letzten Jahre, Berichte von Bürgern und Gespräche mit mehreren Gemeinden haben gezeigt, dass einige Handelsbetriebe die Zugangstüren, die von der Kundschaft benutzt werden, offen lassen", berichtet Landesrat Vettorato. "Dies führt zu Energieverschwendung und zudem zu negativen Reaktionen in der Bevölkerung in einer Zeit, in der wir alle aufgerufen sind, zum Klimaschutz und zur Erreichung der Klimaneutralität beizutragen. Aus diesen Gründen setzen wir im Einvernehmen mit dem Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol hds eine vernünftige Maßnahme zur Einschränkung des unnötigen Energieverbrauchs."

Mit dem heutigen Beschluss wird das Verbot, öffentlich zugängliche Eingangstüren während der Heiz- und Kühlperiode offen zu halten, für das gesamten Landesgebiet einheitlich geregelt.

Übergangsphase von 18 Monaten

Um den Handelsbetrieben entgegenzukommen, sehen die Richtlinien eine Übergangsphase vor: Die Unternehmen haben 18 Monate Zeit, um Anpassungsarbeiten durchzuführen oder dort Eingangstüren anzubringen, wo noch keine vorhanden sind.

tl/mpi

Die Landesregierung hat heute über die Details zu den Maßnahmen für Familien und Einzelpersonen entschieden. Mit dem Einmalbeitrag sollen die Mehrkosten für Energie und Teuerungen abgemildert werden.

Nachdem am Freitag (14. Oktober) der Südtiroler Landtag die Geldmittel für das Entlastungspaket freigegeben hat, hat die Landesregierung heute (18. Oktober)den ersten Entlastungsmaßnahmen für Familien und Einzelpersonenhaushalte grünes Licht erteilt. Insgesamt stehen dafür 55 Millionen Euro zur Verfügung. "Die Leistungen des Landes ergänzen die Unterstützungsmaßnahmen, die vom Staat ausbezahlt werden", hob Soziallandesrätin Waltraud Deeg bei der Pressekonferenz im Anschluss an die Sitzung der Landesregierung hervor. Diese Maßnahmen fügen sich ein in eine Reihe an weiteren außerordentlichen Leistungen, wie die ans Landeskindergeld gebundene Einmalzahlung von 400 Euro pro Kind oder 500 Euro als einmalige Sonderleistung des Beitrages für Wohnungsnebenkosten, erinnerten Landesrätin Deeg und Landeshauptmann Arno Kompatscher. "Das Problem, dass die Strom- und Gasrechnung teuer ist, betrifft alle, darum ist die Unterstützungsleistung auf den Haushalt bezogen", ergänzte der Landeshauptmann.

600 Euro für Familien mit minderjährigen Kindern

Konkret wurde heute bestätigt, dass es zwei Unterstützungsleistungen gibt: Zum einen erhalten Familien mit minderjährigen Kindern einen Beitrag in Höhe von 600 Euro. Dieser steht allen Empfängerfamilien zu, die einen ISEE-Wert von 40.000 Euro nicht überschreiten und die Anspruch auf das Landeskindergeld haben. Wer das Landeskindergeld bereits bezieht, muss kein weiteres Ansuchen stellen. Voraussichtlich wird der Beitrag ab Dezember über die Agentur für soziale und wirtschaftliche Entwicklung (ASWE) ausbezahlt. Wer das Landeskindergeld noch nicht bezieht, kann noch bis Ende Dezember 2022 jederzeit online oder über ein Patronat darum ansuchen. Voraussichtlich werden rund 34.000 Familien in Südtirol diesen Einmalbeitrag des Landes beziehen.

500 Euro für Haushalte mit ISEE-Wert unter 40.000 Euro

Die zweite direkte Leistung steht allen weiteren Haushaltsformen zu, sprich Rentnerinnen und Rentnern, Familien mit volljährigen Kindern, Familien ohne Kinder und Alleinlebende. Auch hier gilt die Grundvoraussetzung, dass der ISEE-Wert 2022 den Betrag von 40.000 Euro nicht überschreitet. Wer den Beitrag von 500 Euro pro Haushalt beziehen möchte, muss darum ab Anfang Dezember online oder über ein Patronat einen Antrag stellen. Landesrätin Waltraud Deeg rät allen Interessierten, sich bereits jetzt über ein Steuerbeistandszentrum (CAF) den ISEE-Wert des eigenen Haushalts berechnen zu lassen, um dann im Dezember um den Landesbeitrag ansuchen zu können. Um den Landesbeitrag angesucht werden kann voraussichtlich bis Ende Februar 2023, ab dem Jahreswechsel brauchte es dafür jedoch die ISEE 2023.

Rund um die aktuellen Diskussionen zum Abriss des alten Kasernenareals in Schlanders, bezieht der Bezirk Vinschgau des Wirtschaftsverbandes hds Stellung. „Wir möchten die politischen, rechtlichen oder baulichen Diskussionen nicht kommentieren, möchten aber in diesem Zusammenhang unsere Anliegen für eine gesunde Ortsentwicklung unterstreichen“, betont hds-Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser.

 

Was das Areal anbelangt, so darf dieses auf keinen Fall zu einer „Trabantenstadt“ werden, wo neue, zusätzliche Handelsflächen entstehen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Es gibt bereits eine Reihe von Leerständen in der Fußgängerzone, die im Zuge der gesamten Ortsentwicklung nicht vergessen werden sollten.

 

„Wir befürworten auch weiterhin einen Coworking Space und die Tätigkeit der Basis. Und vor allem ist es wichtig, dass es im Vinschgau eine Startup-Szene gibt und diese entsprechenden Räumlichkeiten zur Verfügung hat, wo sie sich entfalten kann“, so der Bezirksausschuss des hds.

 

„Trotz aller Digitalisierung leben unsere Dörfer von ihrer Attraktivität, Lebendigkeit und den Frequenzen der Menschen, die sich darin bewegen und aufhalten. Unsere Orte sorgen dafür, dass sich nicht nur junge Familien, sondern auch Unternehmerinnen und Unternehmer dort niederlassen, Arbeitsplätze und Wertschöpfung schaffen. Damit dieses Alleinstellungsmerkmal unserer Orte – und somit auch von Schlanders - aufrecht und diese weiterhin Anziehungspunkte für Menschen bleiben, bedarf es entsprechender Rahmenbedingungen und Voraussetzungen“, betont abschließend der hds-Bezirksausschuss.

Dienstag, 18 Oktober 2022 16:48

Die Selbstbeschädigung

Schlanders - BM Dieter Pinggera hat mit dem Abbruch eines Kasernenteiles durch eine Notverordnung seinen eigenen politischen Stil schwer beschädigt. Der Schaden an der Palazzina Commando ist das eine, der Schaden an der Schlanderser Politik gravierender.

von Erwin Bernhart/Angelika Ploner

Ich stehe zu meiner Entscheidung, den Abbruch verfügt zu haben und trage dafür die volle Verantwortung.“ Der Schlanderser BM lässt nicht den Hauch eines Zweifels über die Vorgangsweise aufkommen, die landesweit eine Welle der Empörung hervorgerufen hat. Der politische Stil, mit einer Notverordnung die Bagger frühmorgens für den Abbruch der Kommandozentrale und des südlichen Riegels auffahren zu lassen, hat zu Spekulationen nach allen Richtungen eingeladen. War es die von der Landeskonservatorin Karin Dalla Torre angedeutete Möglichkeit und Wahrscheinlichkeit, das Kasernenareal unter Denkmalschutz stellen zu wollen, die zu einer derart heftigen Reaktion in der Gemeindestube geführt hat? War es die bevorstehende Bebauung mit Wohneinheiten und Dienstleisungen just in jenem Teil des Kasernenareals, auf dem die Kommandozentrale steht/stand?
Fakt ist, dass die Furcht in der Gemeindestube vor Protesten derart groß war, dass man sich in die Notverordnung aus Sicherheitsgründen und in die Nacht geflüchtet hat. „Wie wir das als Eigentümer gemacht haben“, sagt BM Dieter Pinggera, „ist allein unsere Sache.“ Die Frage, ob man, wenn schon Sicherheitsmängel waren, nicht zuerst Sicherheitszäune hätte errichten können, so wie es üblich ist, empört Pinggera. Man habe unzählige Male die Eingangsbereiche zugenagelt, es habe nichts geholfen, es sei immer wieder aufgebrochen worden, Obdachlose und Kinder seien vor allem in die Kommandozentrale eingedrungen. Der Verwahrer des Kasernenareals, der Generalsekretär Georg Sagmeister, habe die Verantwortung nicht mehr übernehmen wollen. Deshalb die Abbruchverfügung. Wie diese umgesetzt worden ist, schildert Vinschgerwind-Autorin Angelika Ploner, die ab 6 Uhr im Kasernenareal war:

Die Machtdemonstration
Die Diskussion ob man für den Erhalt oder den Abriss der Drususkaserne Schlanders ist, vernebelt den Blick auf den wirklichen Schauplatz. Fakt ist, dass der Abrissversuch am 5. Oktober in einer Nacht- und Nebelaktion ein unvergleichliches Beispiel von Machtdemonstration und Arroganz ist, die in der Gemeinde Schlanders besonders dann gerne auftreten, wenn es um größere Bauvorhaben geht. Eine politisch korrekte Haltung und Handlung sieht anders aus.
Es ist kurz nach 5 Uhr, als der erste Baggerlärm zu hören ist und die Anrainer unsanft aus dem Schlaf geholt werden. Wenig später laufen die ersten Telefonate heiß, Mitglieder der Initiative Drususkaserne werden mobilisiert, die Presse, Gemeinderäte usw. Es ist ein unwirkliches, fast schon gespenstiges Bild, das sich hier in der Drususkaserne in Schlanders in der Dunkelheit zeigt. Baggerschaufeln, die in die Mauern donnern, Staub, Lärm und ein Polizeiaufgebot, das nur einen Schluss zulässt: Die Angst vor einem Boykott und einer Blockade muss groß sein.

Franz Marx hat einen klaren Auftrag in der Tasche, eine „ordinanza““ wie er sagt. Es ist jene Verordnung, die von Bürgermeister Dieter Pinggera am Vortag des 5. Oktober um 17:38 Uhr digital unterzeichnet wurde und „aus Gründen der öffentlichen Sicherheit den Unternehmen Marx AG mit Sitz in Schlanders und Mair Josef & Co KG mit Sitz in Prad a. Stj. anordnet, unverzüglich die vorgenannten Gebäude abzureißen.“ Die vorgenannten Gebäude sind die ehemalige Kommandozentrale mit dem Portal aus Göflaner Marmor und das Nebengebäude, die Palazzina Misurata, wo im oberen Teil die Tiefbauhalle der Landesberufsschule gebaut werden soll. Die Grundlage für die „ordinanza“ bildet ein Lokalaugenschein der !Achtung am 20. September, also 15 Tage vorher, vom Verwahrer der Liegenschaft Generalsekretär Georg Sagmeister und Geometer Sonja Wallnöfer, in der Gemeinde Schlanders für Infrastrukturen und Energie zuständig, stattgefunden hatte. Was die wenigsten wissen. Sagmeister und Wallnöfer haben nicht nur beruflich miteinander zu tun, sondern sind privat liiert. Böse Zungen behaupten: Den Lokalaugenschein könnte man auch als Familienausflug bezeichnen.

Antworten auf Fragen der Anwesenden gibt es an diesem Morgen keine. „Informationen gibt es nur beim Bürgermeister“, heißt es von Seiten der Polizisten. Die Vorgehensweise ist genau abgesprochen, Bescheid wussten nur wenige. Selbst die Arbeiter der Firma Marx haben sich gewundert an diesem Morgen, als sie um 4:30 mit vier Bagger zur Drususkaserne fahren sollten. Genau so verwundert waren Anrainer, die Mitglieder der Initiative Drususkaserne, jene, die im Areal gearbeitet und dieses als Lebensraum für sich entdeckt haben. Sie wurden mit der Aktion schlicht überfahren. Aus gutem Grund: Mit der Nacht-und-Nebel-Aktion sollten vollendete Tatsachen geschaffen werden. Ohne unberechenbare Störenfriede, die den Abriss verzögern oder gar verhindern.

Abgespielt haben sich an diesem 5. Oktober dann doch filmreife Szenen mit Protestaktionen, Tränen, Wut - und - hupenden Autos und hochgehaltenen Daumen auf der anderen Seite von jenen, nicht wenigen Bürgern, die den Abriss des umstrittenen Gebäudes befürworten. Wie auch immer man zur Drususkaserne stehen mag, eine politisch korrekte Haltung und Handlung sieht anders aus. Das Ganze ist ein Beispiel von Machtdemonstration und Arroganz, die in der Gemeinde Schlanders besonders dann gerne auftreten, wenn es um größere Bauvorhaben (Beispiel Palabirnhaus – Freischreibung Ensembleschutz) geht. Und genau ein solches sahen einige in der Ratsstube und vor allem wirtschaftspolitische Kreise in Gefahr. Landeskonservatorin Dalla Torre hatte in der Vergangenheit mehrmals bei Dieter Pinggera angedeutet, dass sie vor allem die Kommandozentrale mit dem Portal aus Göflaner Marmor als erhaltenswert und als kulturhistorisch relevant erachtet. Das hätte das Bauvorhaben mit 150 Wohnungen ordentlich ins Wanken gebracht. Seit 2017 steht das Projekt der beiden Architekten Georg Frisch und Eugenio Cipollone von der Bietergemeinschaft Insula Srl. Neben 120 Wohnungen von 50 bzw. 80m² und 30 Wohnungen mit 110m² sieht das Projekt auch Platz für Bildung, Forschung, Gewerbe und die Nahversorgung, aber keinen Platz für die alten Gebäude vor. Davon ausgenommen ist das ehemalige Versorgungsgebäude, die „Palazzina servizi“, jenes Gebäude, wo Basis Schlanders untergebracht ist. Ganz nebenbei bemerkt: Unberücksichtigt blieben im Projekt jene Ideen und Vorschläge, die im Bürgerbeteiligungsprozess von 2011 erarbeitet wurden. Es ist ein fragwürdiges Demokratieverständnis, das da an den Tag gelegt wird. Scheinheiligkeit trifft‘s wohl eher.

Dass politische, vor allem aber wirtschaftspolitische Motive hinter der Nacht- und Nebel-Aktion stecken, liegt nahe. Dass dann aber Gesetze und Regeln einfach ad absurdum geführt werden, ist doch befremdlich. Genauso wie das Verhalten der Akteure. Bürgermeister Dieter Pinggera war nur für wenige - vor allem für die Presse - erreichbar, der Generalsekretär weilte im !Achtung Urlaub, die Ausschussmitglieder, die laut Pinggera eingeweiht waren, schienen wie vom Erdboden verschluckt und der Vize-Generalsekretär Gilbert Platzer hatte einen Zahnarzttermin. Verständlich, dass eine solche Aktion Zahnschmerzen verursachen kann.

Nach und nach tauchen im Laufe des Vormittags Peter Gasser und Albert Pritzi von der Umweltschutzgruppe Vinschgau zusammen mit dem Landtagsabgeordneten der Grünen Hanspeter Staffler auf. Die Grünen erstatten wenig später Anzeige gegen Bürgermeister Dieter Pinggera. Auch der Landtagsabgeordnete Alex Ploner vom Team K macht sich ein Bild vor Ort. Die von Bozen angereiste Presse verfolgt das eifrige Baggern auf der hinteren Seite, der Bahnhofsstraße abgewandten Seite. Es ist die große Unbekannte aller Beteiligten, die das Szenario genauestens durchgespielt haben dürften: Wann kommt der Baustopp und wie lange können die Bagger arbeiten?

Um 11:30 Uhr fährt auf dem Areal der Drususkaserne eine Auto der Carabinieri-Streife vor. Vier Carabinieri, darunter die Kommandantin steigen aus und überreichen Christian Carli von der Bezirkspolizei die Verfügung des Baustopps. Landeskonservatorin Karin Dalla Torre hatte diesen angeordnet, weil der Antrag auf Feststellung des kulturelles Interesses beim Landesdenkmalamt - vorgeschrieben für öffentliche Gebäude, die älter als 50 Jahre sind – im Vorfeld nicht gemacht worden war. Die Dauer des Baustopps: 30 Tage. Es gibt immer wieder Applaus der Protestler. Auch am Nachmittag, als die Bagger in Reih und Glied auf das ehemalige Exerzierfeld geparkt werden.
Was bleibt ist Kopfschütteln an diesem Tag. Denn die Diskussionen über den Erhalt oder Abriss der Kaserne sind das eine. Das andere aber eine korrekte politische Haltung und Handlung aller in der Gemeindestube von Schlanders.

Die Landeskonservatorin Karin Dalla Torre hat am 11. Oktober ein Verfahren für eine direkte Denkmalschutzbindung der ehemaligen Drususkaserne in Schlanders eröffnet. Die Maßnahme betrifft das gesamte Gelände mit allen Gebäuden und Freiflächen einschließlich der Umfassungsmauer und folgt auf den am Mittwoch vergangener Woche verhängten Baustopp.
Damit stehen sämtliche Bau- und Grundparzellen 180 Tage lang unter vorläufigem Denkmalschutz, bis die Landesregierung innerhalb dieses Termins das Verfahren abschließt. „Das noch weitgehend intakte Kasernenareal der ehemaligen Drusus-Kaserne in Schlanders ist von außerordentlicher kultur- und bauhistorischer Bedeutung und muss daher erhalten werden“, begründet Landeskonservatorin Dalla Torre die Eröffnung des Unterschutzstellungsverfahrens. „Dieses Areal ist ein unverzichtbares Element der zeitgeschichtlichen Erinnerungskultur. Es ist architekturhistorisch bedeutend und städtebaulich relevant.“

Pinggera beeindruckt diese Vorgangsweise in keinster Weise. Im Gegenteil. Er sei der Aufforderung zur Einstellung der Abbrucharbeiten aus „institutioneller Korrektheit“ gefolgt. Er hätte das nicht tun müssen. Zumal sich die Landeskonservatorin Karin Dalla Torre in dieser Aufforderung auf die italienische Gesetzgebung berufen habe, die in Südtirol keine Anwendung finde. Denn der Denkmalschutz sei für Südtirol autonom geregelt.
Einmal in Fahrt, sagt Pinggera, dass das Denkmalamt 12 Jahre Zeit gehabt hätte, ein kulturelles Interesse oder einen Denkmalschutz für die Drusus-Kaserne festzustellen. Das sei zwischen 2010 und 2013 nicht geschehen, als die Kaserne im Besitz des Landes war, das sei auch dann nicht geschehen, als die Gemeinde Schlanders eine Machbarkeitsstudie über die Verbauung erstellen hat lassen, auch nicht als die Landesregierung den entsprechenden Bauleitplanänderungen zugestimmt habe.
Der bisherige institutionelle Weg und die Beschlüsse im Gemeindeausschuss, im Gemeinderat und in der Landesregierung haben immer den Abbruch aller drei Bauteile, der Palazzina Commando, der Palazzina Misurata und der Palazzina Tagliamento beinhaltet.
Die Strategie, die von der Gemeinde verfolgt wird, ist die Bebauung des Areals in drei Baulosen zu einem Gegenwert von je 5 Millionen Euro. Man sei in der Vorbereitung für die Ausschreibung für den 1. Baublock, genau dort, wo sich die Palazzina Commando befindet. Im Ausschreibungstext sollen alle Aspekte genau definiert werden, Freiflächen, Kubaturen, geförderter und freier Wohnbau, Tiefgarage, Infrastrukturen...
Dazu benötige man die immer noch ausstehenden Durchführungsbestimmungen von der Landesregierung, die die „Preisbindung“ betreffen - für das „leistbare Wohnen“.

Dienstag, 18 Oktober 2022 16:10

„Ortstaxe ist kein Honigtopf!“

Vinschgau/Südtirol - Im Hintergrund kursieren Gespräche und Gerüchte, dass künftig ein Großteil der Ortstaxe in Richtung IDM fließen soll. Dagegen wehren sich die Direktoren und Verantwortlichen der Tourismusvereine.

von Erwin Bernhart

Die Ortstaxe ist kein Honigtopf“ - mit einem Protestschreiben an die Medien wendet sich das Tourimsukollegium Südtirol gegen Bestrebungen, die Ortstaxe neu aufteilen zu wollen. „In diesen Honigtopf würden alle gerne hineingreifen wollen“, ärgert sich der Direktor der Tourismusgenossenschaft Naturns Uli Stampfer. IDM habe großen Appetit auf die Ortstaxe und es gebe Gespräch im Hintergrund, dass mehr als 50 % der Ortstaxe in Richtung IDM fließen sollen. Die derzeitige Regelung ist so, dass 75 % der Ortstaxe den lokalen Tourimsmusorganistaionen zur Verfügung stehe und 25% an IDM abgeführt wird. „Das funktioniert gut, denn diese Gelder werden lokal investiert und dienen einerseits der Professionalisierung der örtlichen Organisationen und andererseits fließt Geld in die immer größer werdenden Aufgaben der Tourismusvereine“, sagt Stampfer, der Vizepräsident des Tourismuskollegiums Südtirol ist.
Die Produkte für den Tourismus würden letztlich vor Ort gestaltet, bei den Betrieben mit ihrem Bettenangebot angefangen bis hin zu den örtlichen Angeboten. Dass an einer gesetzlichen Erhöhung und dann an einer Neuaufteilung der Ortstaxe gearbeitet werde, ohne die örtlichen Vereine in die Diskussion miteinzubeziehen, sorgt vor Ort für große Verstimmung. Denn bisher ist eine Erhöhung der Ortstaxe vor Ort von den Tourismusvereinen und dann vom Gemeinderat beschlossen worden. Diese Gangart war einvernehmlich und meist projektbezogen. Mit dem Geld der Ortstaxe konnte seit der Einführung 2014 vor Ort vieles auch gemeinsam mit den Vereinen bewegt und professionalisiert werden.
„Die letzte Umstrukturierung innerhalb der IDM vor zwei Jahren mit der Abschaffung der regionalen DMEs hat die meisten der Tätigkeiten, die von den Tourismusverbänden an die IDM übertragen worden sind, wieder an die Tourismusorganisationen zurückgeworfen“, heißt es im Protestschreiben. Die 75 % – 25 % blieb jedoch bestehen. „Ein Umstand, der viele Tourismusorganisationen personell und finanziell in Schieflage gebracht hat.“
Man riskiere nicht nur ein funktionierendes System auszuhebeln, sondern auch den Lebensräumen Gestaltungs- und Handlungsspielraum für Einheimische und Gäste zu nehmen.
„Oder will die Politik eine neue Landestaxe oder IDM Marketing Steuer oder Infrastrukturabgabe einführen? Dann muss sie dies auch so artikulieren und die Verantwortung dafür übernehmen“, formulieren die Direktoren der Tourismusvereine, die örtlichen Vereine hinter sich wissend.

Dienstag, 18 Oktober 2022 08:46

„Schlimmer als in Afrika“

Vinschgau/Südtirol - Öffentlicher Nahverkehr - Der öffentliche Nahverkehr ist ein Skandal“, sagt uns ein Leser zornig. Man müsse sich Fremdschämen. Immer wieder erreichen uns Zuschriften und Telefonate über untragbare Zustände im öffentlichen Nahverkehr. Ein Beispiel: Leute die mit dem Zug von Bozen kommen und in den Vinschgau weiter fahren möchten, erleben des Öfteren am Meraner Bahnhof Zustände, die „schlimmer als in Afrika“, so ein verärgerter Zugfahrgast, seien. Am Meraner Bahnhof warten dann viele Personen auf die Weiterfahrt mit den Bussen zum Bahnhof auf der Töll (sh. Bilder). Zwei Busse stehen zur Verfügung, die vis a vis von den Wartenden parken und erst zwei Minuten vor der angegebenen Abfahrt zu den Wartenden kommen. Es beginnt ein Rennen um die Plätze und wer Pech hat, wartet auf die nächsten Busse. Allerdings ist es noch keine Garantie, dass der Anschluss am Bahnhof Töll zum Vinschgerzug gelingt.
Oder ein anders Beispiel: Am Bahnhof Meran fährt zur angegebenen Zeit in Richtung Gröden kein Bus. Auf der Webseite steht „Jetzt abfahren“ - aber der Bus ist nicht da und es gibt keine Erklärung, weder auf der Webseite noch an der Haltestelle.
Oder die Schilderung eines Bus- und Bahnreisenden: „Ich möchte mit den Öffis nach Innsbruck. Start 13.01 in Mals, Umstieg Martina und Landeck. Laut Fahrplan bin ich mit kurzen Anschlusszeiten um 16 Uhr in IBK. Ist akzeptabel. Ich warte bei der Schleiser Kreuzung. Der Bus kommt um ca. 13.25 Uhr. Ich spreche den Busfahrer an (Römer, sehr symphatisch, ist klar, Rom ist einer meiner Heimatstädte). Er sagt, ich solle die Gesellschaft anzeigen. Dann frage ich ihn, was passiert ist. Er war früh genug in Mals um seinen Dienst anzutreten, weil er auch geplant hatte zu tanken. Der für ihn vorgesehene Bus ist aber nicht dort. Ein anderer Kollege hat ihn in der Früh genommen und noch nicht gebracht. Er treibt irgendwann einen Bus auf, ist halt schon 25 Minuten in Verspätung. Er erzählt weiter: Die Busse sind alle alt und schlecht beisammen. Die Fahrer werden schikaniert. Alle hauen ab. Bei Gatterer hat es noch besser funktioniert. Den oberen Vinschgau hat jetzt Silbernagl. Die Fahrer werden von einem Gatterer zu Silbernagl durchgereicht. Sie haben Scheißfahrpläne und werden schlecht bezahlt. Die Fahrer hauen alle ab, auch er ist dabei dies zu tun. In den Bussen funktionieren die Fahrkartenentwerter nicht (anscheinend hat die SAD diese vor Übergang an Silbernagl noch schnell sabotiert). Ich fahre also gratis (das ist im Oberland immer so, jetzt weiß ich auch warum) nach Martina. Der Busfahrer bemüht sich die Zeit aufzuholen. Mal schauen ob ich den Anschluss schaffe.“ Fremdschämen eben. (eb)


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