Schlanders erzählt... Märchenherbst

Maerchenherbst24

 
 

Big Bang bei Big Bags

geschrieben von
Die weithin sichtbaren Big Bags in Laas enthalten Kohle,  die sich - laut Zertifizierungen als Grillkohle verwerten lassen kann Die weithin sichtbaren Big Bags in Laas enthalten Kohle, die sich - laut Zertifizierungen als Grillkohle verwerten lassen kann

Laas - Die Verantwortlichen des Fernheizwerkes Laas Andreas Tappeiner, Hugo Trenkwalder und Marco Burgo sind in eine Ermittlung der Umweltpolizei NOE geraten - und wundern sich. Mit Zertifikaten über die Inhaltsstoffe und im guten Glauben hat das Fernheizwerk wertvolle Kohle geliefert.

von Erwin Bernhart

Wir verwenden PEFC-zertifiziertes Holz für die Pyrolyse, wir produzieren nach internationalen Richtlinien und wir machen laufende Analysen nach den europäischen REACH-Richtlinien“, sagt Andreas Tappeiner. Tappeiner ist Obmann der Fernheizwerk Genossenschaft in Laas. Dort wird über Hackgut Wärme für Laas und Eyrs erzeugt und über eine Pyrolyseanlage dem Holz Gase entzogen und diese wiederum zu Strom und Wärme verarbeitet. Als Wertstoff bleibt bei diesem Prozess Kohle übrig, die am Fernheizwerk in weithin sichtbaren Big Bags zwischengelagert wird. Diese Kohle hat noch Power. Die Untersuchungen haben ergeben, dass die Kohle nicht für die Futtermittelproduktion oder für Lebensmittel geeignet ist, sehr wohl aber für die Herstellung von Grillkohle und für den Einsatz im Baustoffsegment. Die Laaser Kohle enthält Dioxine und Furane höchstens im nicht messbaren Bereich. Wie auch, wenn das verwendete Holz frei von Fremdstoffen ist.
Die Laaser sind in Vorerhebungen der NOE, der Umweltpolizei Trient, geraten. Gemeinsam mit dem Fernheizwerk in Vierschach. Die NOE hat Grillkohle aus Kroatien beschlagnahmen lassen. Es sei darin unter anderem Dioxin nachgewiesen worden. Die Umweltpolizei kennt die Pyrolysekohle nicht und behauptet, das sei Asche und die müsse entsorgt werden. Der Widerspruch: Die NOE sagt auch, dass diese „Asche“ energetisch verwertet werden müsse. Was denn nun? Ob der Weiterverarbeiter in Kroatien der Kohle aus Laas noch Mittel hinzugefügt habe, wisse er nicht, ärgert sich Tappeiner. Die Umweltpolizei ließ über die Presse verbreiten, dass man einem internationalen Ring, einer Art Kohlemafia, auf die Spur gekommen sei. Bei näherer Hinsicht entpuppt sich das Firmengeflecht allerdings als notwendige Verwertungslinie. Die Firma Syncraft, die die Pyrolyseanlage in Laas geliefert und installiert hat, hat großes Interesse daran, dass die bei der Pyrolyse entstandene Holzkohle in einen Verwertungskreislauf gebracht wird. Größere Syncraft-Pyrolyseanlgen gibt es in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz, sogar in Japan. Die anfallende Kohle ist seit 2020 als „Alpenkohle“ von der Firma SIOTUU GmbH in den großen Handelsketten in Österreich und in der Schweiz vertreten.
Nun grätscht die NOE dazwischen, weil diese Form von Kohle und die damit zusammenhängende Grillkohleproduktion in Italien unbekannt ist und somit juridisch und dann gesetzlich behandelt werden muss. Mitten in diesem Transforamtionsprozess befinden sich die Laaser Fernheizwerkverantwortlichen.

Gelesen 625 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 22 24

titel Vinschgerwind 21-24

titel vinschgerwind 20-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.