Wanderung zur Siedlungsgeschichte von Naturns

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v. l. Kunsthistoriker Martin Laimer und der Archäologe Hubert Steiner; Blick aus dem Felsendach von Neuräutl in Naturns. Hier hatten sich schon die ersten vorgeschichtlichen Siedler niedergelassen. Die Fundstücke, die hier gemacht wurden (Klingen, Kratzer, Schaber aus Feuerstein) stammen aus der frühen Mittelsteinzeit, 9/8 Jahrtausend vor Christus. Die Fundstelle wurde 1958 von Luis Oberrauch entdeckt und gilt als eine der ältesten Fundstellen Südtirols. v. l. Kunsthistoriker Martin Laimer und der Archäologe Hubert Steiner; Blick aus dem Felsendach von Neuräutl in Naturns. Hier hatten sich schon die ersten vorgeschichtlichen Siedler niedergelassen. Die Fundstücke, die hier gemacht wurden (Klingen, Kratzer, Schaber aus Feuerstein) stammen aus der frühen Mittelsteinzeit, 9/8 Jahrtausend vor Christus. Die Fundstelle wurde 1958 von Luis Oberrauch entdeckt und gilt als eine der ältesten Fundstellen Südtirols.

Naturns - Der St. Prokulus Kulturverein und das Team der St. Prokulus Kirche und Museum organisierten anfangs Mai im Rahmen des Jubiläumsjahres 2023 - „verdeckt-entdeckt“ eine Wanderung zur Siedlunsgeschichte von Naturns.
Archäologe Hubert Steiner und der Kunsthistoriker Martin Laimer erzählten über die Dorfentwicklung von der Frühgeschichte übers Mittelalter bis in die Neuzeit.
Die Siedlungsgeschichte von Naturns hängt mit der Via Claudia Augusta und St. Prokulus zusammen. Im Gegensatz zur Eisenzeit gab es in der Römerzeit eine Erschließung des gesamten Gebietes durch eine römische Straße. Man kann davon ausgehen, dass St. Prokulus auf der Route der Via Claudia Augusta errichtet wurde. Aus einem Meilenstein, der 1552 in Rabland gefunden wurde - heute im Stadtmuseum in Bozen - geht hervor, dass Kaiser Claudius im Jahre 46 n.Chr. die bereits von seinem Vater Drusus angelegte Straße ausbessern und befestigen ließ. In verschiedenen Etappen hatte man entlang dieser römischen Straße Raststätten angelegt und in der Folgezeit entwickelten sich daraus Siedlungen. Hier gab es Erwerbsmöglichkeiten, Austausch und Handel. An der Stelle der heutigen St. Prokulus Kirche stand einmal mit größter Wahrscheinlichkeit ein spätrömisches Haus. Mit der Auflösung des römischen Reiches wurde dieses aufgelassen und der Ort für Bestattungen genutzt. Im 7. Jahrhundert gab es schon ein ganzes Gräberfeld und daneben entstand die erste Kirche. Vermutlich bestand diese erste Kirche aus Holz, die dann durch den heutigen, berühmten Bau von St. Prokulus erneuert wurde.
Naturns wird im 12. Jahrhundert erstmals als Dorf erwähnt. An das relativ überschaubare Dorf, wie es noch in den 1960er Jahren war, erinnert heute aber kaum mehr etwas. Großformatige Bauten geben dem Dorf heute ein städtisches Gepräge, mit all seinen Vor und Nachteilen. (pt)

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