Fürstenburg/Burgeis - Kürzlich weilte der seit einem guten Jahr amtierende neue Churer Oberhirte Joseph Maria Bonnemain mit seinen Mitarbeiter/-innen im bischöflichen Ordinariat im oberen Vinschgau. Neben dem Kloster Marienberg stand auch die ehemalige Flucht-, Zins- und Residenzburg der Fürstbischöfe von Chur, nämlich die Fürstenburg in Burgeis, auf dem Programm. Mehr als 1.000 Jahre war der Vinschgau als Teil Churrätiens mit Chur verbunden, bis schließlich der letzte Fürstbischof Karl Rudolf Buol von Schauenstein mit der Säkularisierung ab 1803 alle Rechte, Besitzungen, Macht und Einfluss auf österreichischem Boden verlor. Nach einer kurzen Begrüßung durch die Direktorin Monika Aondio, führte Vize-Direktor Andreas Paulmichl die interessierte Churer Besuchergruppe durch die historischen Räumlichkeiten der über 700 Jahre alten Burganlage. Sie konnten sich ein Bild vom einstigen fürstlichen Leben der Bischöfe in den prunkvoll gestalteten Stuben, freskoverzierten Gängen und den baulichen, modernen und für die heutige Nutzung der Burg notwendigen Umgestaltungen bzw. Renovierungsarbeiten machen. Längst vergangene Epochen zogen an den Besucher/-innen vorbei und versetzten mitunter ins Staunen. Auch wenn vor über 200 Jahren die einstigen Beziehungen zwischen dem Vinschgau und dem Bistum Chur getrennt wurden und die gemeinsam erlebte Geschichte zunehmend in Vergessenheit gerät, so wurde doch die Einladung zu einem Gegenbesuch ausgesprochen, um an die gemeinsame Vergangenheit wieder anzuknüpfen.