pr-info VION - Ich bin eigentlich keine Radfahrerin, aber mit dem Elektrofahrrad gefällt es auch mir“, sagt Verena Tröger auch Laas.
Nachdem sie im vergangenen Februar mit der Stromrechnung von VION auch das Angebot erhielt, Elektro-Fahrräder ausleihen zu können, entschied sie sich - auch im Sinne ihres Partners Helmut Haller - eines, beziehungsweise zwei, auszuprobieren. Sie kontaktierte die Geschäftsstelle von VION in Prad und erhielten sofort die Zusage. Dann füllte sie die entsprechenden Verträge aus. Im April konnten das Paar die zwei Elektroräder abholen.
„Es ist ein angenehmes Fahrgefühl, weil man beim Treten mit der Kraft der Batterie in vier Stufen die Unterstützung bekommt, die man gerade braucht“, sagt Verena. Zwei- bis dreimal in der Woche, je nach Lust und Laune und je nach Witterung brach das Paar in den Sommermonaten mit dem Rad zu kürzeren oder längeren Radtouren auf. Im Schnitt bewältigten sie jeweils 30 bis 40 Kilometer, ohne sich körperlich zu sehr verausgaben zu müssen. Radtouren führten sie ins Laaser Tal, auf die Göflaner Alm, auf die Schliniger Alm, zum Montoni, dem Funkturm bei Prad. Sie genossen die Runde Laas – Tanas – Schluderns an der Sonnenseite und erkundeten sogar das ferne Fleimstal, wobei die Anfahrt mit dem Auto erfolgte, in dem sie die Räder bis zum Taleingang transportierten. „Mit der Batterie hat es nie Schwierigkeiten gegeben. Diese hat immer problemlos durchgehalten und musste erst daheim wieder aufgeladen werden“, erklärt Verena.
Ende Oktober läuft der Leihvertrag aus. Die Leihgebühr pro Rad beträgt 600 Euro für sechs Monate. Verena spricht von einem günstigen Angebot. Wer sich beispielsweise am Gardasee ein E-Bike ausleiht, bezahlt pro Tag rund 50 bis 80 Euro. Der Vinschger Stromanbieter VION hat rund 40 Elektro-Fahrräder angekauft und stellt sie ihren Kundinnen und Kunden als Zusatz- Service auf Zeit zur Verfügung. Verena Tröger möchte das Angebot der VION auch im kommenden Sommer wieder nutzen, denn sie ist inzwischen eine begeisterte Radfahrerin geworden. (mds)
Kontakt / Erklärung VEK/VION - Das Vinschgauer Energie Konsortium, kurz VEK, ist der lokale Netzanbieter Vorort und die Strommarke nennt sich, Vinschgau On, kurz VION. Sie erreichen uns während den Bürozeiten unter 0473 057300. Gerne können Sie uns jederzeit mit Ihren Anliegen eine Mail an info@vion.bz.it senden.
Valchava/Marienberg - Nach einer Busfahrt von der Grenze nach Valchava empfing der Pastor im Unruhestand Hans-Peter Schreich in der „Biblioteca Jaura“ eine überaus neugierige Schar vom Freundeskreis Marienberg. 40 Jahre lang hat Pastor Schreich die reformierte Gemeinde im Val Müstair betreut und in dieser Zeit unter anderem eine ansehnliche Bibliothek aufgebaut, in der kein Schriftstück über das Val Müstair, über das benachbarte Taufers im Münstertal und über die beiden Klöster St. Johann und Marienberg fehlt. Schreich referierte mit Begeisterung über Gemeinsames und Trennendes zwischen dem Val Müstair und dem Vinschgau. Verbindendes Element (später auch trennendes) waren die Klöster St. Johann und Marienberg. Über 720 Jahre lang bis 1816 waren der Vinschgau und das Val Müstair gemeinsam unter dem Bistum. Die Matscher Ritter hatten lange Zeit die Vogtei über beide Klöster. In großen Teilen des Vinschgau wurde rätoromanisch gesprochen bis es aufgrund der Reformation zu Beginn des 17. Jahrhunderts zum drastischen Zurückdrängen des Rätoromanischen vor allem auf Betreiben vom Marienberger Abt Matthias Lang gekommen ist. Seit 1618 sollte im Einflussgebiet von Marienberg nur noch auf Deutsch gepredigt werden, in Verwaltungsstellen und in den Gemeinden waren nur noch Deutschsprechende zugelassen. Romanisch wurde als Sprache der Ketzer verunglimpft. Schreich wies auf die wunderbaren Bemalungen der Häuser in Valchava hin und führte die Freunde Marienbergs in die evangelische und dann in die katholische Kirche. Den Kontakt mit Hans-Peter Schreich hatte das Vorstandsmitglied Gerhard Kapeller geknüpft und so einen Einblick in die Münstertaler Nachbarn ermöglicht.
A la riva del Rom, also entlang eines wunderbaren Weges am Rambachufer, wanderte die Gruppe talauswärts und überquerte die grüne Grenze bei Puntweil. Im Grenz-Gasthaus Avinga ließen die Marienberger, begleitet von Pater Pius und von Frater Aemilian bei zünftiger Marende den Wandertag ausklingen. (eb)
Vinschgau - Sieben Vinschger Fischerkollegen waren anfangs August vier Tage unterwegs, bis sie über Dänemark die Stadt Bergen in Norwegen und ihre Unterkunft in Feste Brügge erreichten. Von dort zogen sie zum Fischen aus. Tag für Tag fuhren sie am frühen Morgen, bepackt mit Regenschutz, warmer Kleidung, Proviant und Anglerausrüstung in zwei Booten hinaus in die Fjorde und versuchten ihr Glück. Der ständige Regen konnte ihnen nichts anhaben. „Die Gegend an den Fjorden zwischen Bergen und Trondheim ist wunderschön mit bunten Häusern aus Holz, die als Ferienhäuser genutzt werden. Diese Ecke ist auch für ihren Fischreichtum bekannt und besonders gut zum Fischen geeignet“, beschreibt Herbert Marseiler. „Wir konnten Schollen, Dorsche, Seelachse und Riesenmakrelen fangen.“
An Land wurden der Fangdann sortiert, gewaschen, filetiert, getrocknet, unter Vakuum eingepackt, eingefroren und zum Teil natürlich auch vor Ort in geselliger Runde verspeist. Abwechslungsweise hatte jeder der sieben Fischerkollegen einmal Küchendienst. Dasselbe galt für den täglichen Abwasch und die Reinigung des Bootes.
Die ursprünglich geplanten Wanderungen fielen regelrecht ins Wasser. „Nur an drei von den insgesamt zehn Tage hat es nicht geregnet“, sagt Marseiler. Mit großer Fisch-Ausbeute ging`s in Bergen wieder auf die Fähre und dann zurück in den Vinschgau, wo nun Familien und Freunde einzigartige Fischspezialitäten genießen können. (mds)
Münstertal - Die Mitarbeiter vom Naturpark „Biosfera Val Müstair“ haben sich etwas Besonderes einfallen lassen: Zwischen Juli und Oktober bieten sie eine genussvolle Schnitzeljagd an, wie mehrere Naturparks in der Schweiz. Sie nennen es modern FoodTrail, also Schmankerlweg oder Esspfad. Wie funktioniert‘s? Los geht es im Hotel Helvetia in Müstair, dort wird man freundlich empfangen und mit Informationen und dem ersten Rätselblatt versorgt. Und: Es gibt Geschenke, nicht nur bei dieser Station, auch bei den folgenden. Meist zum Reinbeißen. Das Startgeld für Erwachsene beträgt 49 CHF, für Kinder sind 30 CHF zu entrichten. Spätestens bei der Station, die eine warme Mahlzeit serviert, dürfte der Beitrag nicht mehr als hoch empfunden werden. Mit dem Rätselblatt in der Hand geht die Suche weiter. Die Augen müssen offen sein, damit man richtig abbiegt und nichts übersieht, nur dann gelangt man zur nächsten Genussstation. Dort wartet ein neues Rätselblatt voller Hinweise. Insgesamt ist es ein großer Spaß für große und kleine Schatzsuchende. Kulinarische Besonderheiten, immer verbunden mit regionalen Produkten zum Thema „dal gran al pan“, machen den Foodtrail aus, aber auch Handwerk und Kultur sind mit eingebunden. Die schmucken Bündner Dörfer haben einiges zu bieten. Gerade die Gassen abseits der Hauptstraße sind sehenswert und überraschen. Auch der wilde Rombach hat seinen Reiz -der Genusswanderweg kann hier aber natürlich nicht verraten werden. Die Texte der Infoblätter sind liebevoll verrätselt, enthalten Details und sie teilen die lokalen rätoromanische Bezeichnungen mit. Wer will, erfährt allerhand Neues und staunt oft. Die reine Gehzeit beträgt max. 2,5 Stunden, da es aber mehrere Einkehrmöglichkeiten gibt, kann dieser Ausflug auch einen Tag füllen. Wer gemütlich am späten Vormittag startet, ist am späteren Nachmittag wieder im Vinschgau. Noch bis zum 20.10. und auch im nächsten Jahr gibt es den FoodTrail, eine Möglichkeit, hinter die Grenze zu schauen.
Maria Raffeiner
Mals/Obervinschgau - Der von der Raiffeisenkasse Obervinschgau ins Leben gerufene Wirtschaftsbeirat tagte kürzlich zum 16. Mal im Oberschulzentrum von Mals. Im Mittelpunkt standen diesmal die Vinschger Sozialgenossenschaft VISO und die Ortsgruppe Mals des Handels- und Dienstleistungsverbandes HDS.
von Magdalena Dietl Sapelza
Think global, act local (Denke global, handle lokal), mit diesen Einstiegsworten begrüßte der Direktor der Raiffeisenkasse Obervinschgau Markus Moriggl die Gäste. Es gehe wie beim Umweltschutz auch in der Wirtschaft einerseits darum, das große Ganze zu sehen und andererseits die kleinen Dinge vor Ort ins richtige Licht zu setzen, um die lokale Wertschöpfung zu stärken. Der Wirtschaftsbeirat, gegründet 2015, versuchte kürzlich bereits zum 16. Mal auf die Bedürfnisse der lokalen Wirtschaft einzugehen, Ideen zu sammeln, und Synergien zu schaffen. Der Abend, moderiert von Matthias Theiner, drehten sich um die Tätigkeiten der VISO und des HDS Ortsgruppe Mals. Die VISO stellten Sascha Plangger und Juliane Stocker vor. Die 2013 gegründete Sozialgenossenschaft bietet eine breite Palette an Dienstleistungen für Gemeinden, Betriebe, Institutionen und Privathaushalte an, so werden zum Beispiel die Schülerheime Malserhof und Moles geführt, Putz- und Mensadienste geleistet und einiges mehr. Über die Hälfte der 53 Beschäftigten sind sozial benachteiligte Menschen, die so in die Arbeitswelt integriert werden. „Wir sind stolz auf die Wertschöpfung, die wir schaffen“, sagte Plangger. „Wir setzen auf regionale Lebensmittel und kaufen vorwiegend vor Ort ein.“ Das ist ganz im Sinne des HDS, deren Ortsvertreter um Johann Zwick die Nahversorgung sichern und Orte lebendig erhalten. Die Situation sei in Zeiten des Online-Handels und der Tendenz zum Einkauf in großen Einkaufszentren nicht einfach, so Zwick und die Ausschussmitglieder Frowin Stecher und Harald Schuster unisono. Mit unterschiedlichen Aktionen, meist gemeinsam mit Vereinen und Verbänden werde versucht, die Menschen anzuregen, in heimischen Geschäften der Ortskerne einzukaufen. Erfolgreich war beispielsweise die Malser Weihnachtsaktion 2018, die auch Dank mehrerer Sponsoren organisiert werden konnte. „Nahversorgung und belebte Ortskerne haben mit Lebensqualität zu tun“, bekräftigte Schuster. Und jede Konsumentin, jeder Konsument, der die regionalen Kreisläufe bedient, könne etwas dafür, dass die Lebensqualität erhalten bleibt. Die kleinen Geschäfte vor Ort sind auch immer wieder bereit, Vereine zu unterstützen, was bei Discountern und großen Handelketten kaum der Fall ist. Der HDS zählt in der Gemeinbde Mals 55 Mitglieder, darunter sind 34 Einzelhandelsbetriebe, 15 Dienstleister und sechs Gastbetriebe. Um die Lebensqualität in den Orten zu erhalten wurde auch an diesem Abend das Bewusstsein aller gestärkt, „lokal zu handeln“.
Südtirol/Vinschgau
60 Jahre für Kinder, Jugendliche und Eltern engagiert
Weihnachtskarten des Südtiroler Kinderdorfes
Schon seit über 60 Jahren begleitet das Südtiroler Kinderdorf Kinder und Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen, seit über 15 Jahren in Not geratene Frauen mit ihren Kindern, seit über 5 Jahren bietet es auch „aufsuchende Familienarbeit“ und seit über 10 Jahren verschiedene therapeutische Dienste für Kinder und Jugendliche an. Dabei sind die entsprechenden Kosten zu 40% durch Spenden, Aktionen und Eigenmitteln zu decken.
Auch dieses Jahr – nunmehr seit über 35 Jahren - bietet das Südtiroler Kinderdorf wieder Weihnachtsbillets aus Werken namhafter Südtiroler Künstler sowie Kinder aus dem Südtiroler Kinderdorf an. Der Reinerlös aus dem Verkauf dient zur Kostendeckung der Angebotserweiterung des Kinderdorfes und es ist eine gute Gelegenheit für die Entsendung Ihrer Weihnachts- und Neujahrswünsche, zumal Sie gleichzeitig dem Südtiroler Kinderdorf helfen.
Auskünfte/Prospektanforderung ab Oktober
Südtiroler Kinderdorf Außenstelle Meran/Rennweg 23, 39012 Meran
T 0473 230287 sowie
0472 270533; F 0473 492022
Mo.-Fr. von 9:00 – 12:00 Uhr.
www.kinderdorf.it
verein@kinderdorf.it
Bitte teilen Sie uns bei der Bestellung der Weihnachtskarten Ihre Daten für den Empfang der elektronischen Rechnung mit.
Unbeirrt von der überschaubaren Anzahl der Teilnehmer und des schlechten Wetters, verbrachten einige Mitglieder des Vinschger Hasenzuchtvereins anfangs September einen angenehmen Tag in Ossana Fucine im Trentino. Dort stand nicht nur ein Markt-Besuch auf dem Programm und eine Kleintierausstellung, sondern auch die Besichtigung der Käserei in Castelfondo. Gespannt lauschten die Vinschger Hasenzüchter den Ausführungen der Parmesanhersteller. Für die kommenden Ausflüge wünscht man sich etwas mehr Zuspruch. Am 23. und 24. 11. findet in Eppan die Landeskaninchenschau statt. (ap)
Der Förster Albert Pritzi hat sich dem Einsatz für die Umwelt, dem ökologischen Wirtschaften, dem soziales Handeln und der Gerechtigkeit verschrieben. Oft eckt er mit seiner Zivilcourage an, in seinem Arbeitsumfeld und bei der Obrigkeit. Doch er hat sich nie verbiegen lassen.
von Magdalena Dietl Sapelza
Schon in seinem Geburtsort Cortina d’ Ampezzo hielt sich Albert gerne im Wald auf, wo er die Vögel beobachtete. Bereits als Fünfjähriger päppelte er einen verwaisten Raben auf. Scherzhaft wurde er „Spion del bosc“ genannt. Sein Vater, gebürtig aus Tartsch, arbeitete in Cortina als Bäcker, seine aus dem Gadertal stammende Mutter als Kindermädchen. Da sich die Familie im Nobelskiort den Bau eines Eigenheimes nicht leisten konnte, zog sie nach Tartsch. Der Vater fand Arbeit in der Schweiz. Für den achtjährigen Albert und seinen jüngeren Bruder war vieles neu, vor allem die deutsche Sprache. „Für mich ist das wie chinesisch gewesen“, lacht er. „Aber die Leute waren sehr nett zu uns“.
Er besuchte die italienische Volks- und Mittelschule. Den Vinschger Dialekt lernte er nebenbei. Seit jeher hegte er den Wunsch, Förster zu werden. Deshalb absolvierte er nach der Pflichtschule die zweijährige „Scuola Forestale“ in Edolo Valcamonica. Mit 17 Jahren schrieb er sich auf Wunsch seiner Eltern in die Handelsschule Meran ein. Doch diese sagte ihm nicht zu. Bei der Aufforstung Vinschgau gefiel es ihm besser. Vier Sommer lang ackerte er an den Tal-Hängen. Im Winter verdiente er sich in Skigebieten etwas dazu. 1983 trat er nach bestandener Aufnahmeprüfung in den Forstdienst ein. Angetreten war er für die italienischen Sprachgruppe. Aus Trotz hatte er diese gewählt, um die Gegebenheit mehrerer Sprachgruppen in seiner Familie ad absurdum zu führen. Denn sein Vater und sein Bruder hatten sich Deutsch erklärt, seine Mutter Ladinisch. „Das Käfigdenken hat mich immer gestört“, meint er. In der Forststation Eggental/Welschnofen trat er seine erste Stelle als Förster an. Von seinem kompetenten Vorgesetzten lernte er vieles. Dieser prägte auch seine Berufs-Ethik. „Mein Chef war ein groder Michl, der die Probleme beim Namen genannt und immer gerecht gehandelt hat“, erklärt Albert. „Wir hatten es vor allem mit Besitzern von Privatwäldern zu tun.“
Seine Freizeit verbrachte Albert im Vinschgau, wo er die Lehrerin Zita Ziernhöld aus Schluderns kennen und lieben lernte. 1985 heiratet er sie, baute mit ihr ein Haus und wurde zweifacher Vater.
1988 wechselte Albert in die Forststation Mals. Dort dreht sich der Dienst vor allem um Gemeinde- und Fraktionswälder. Unrechtes Handeln gegenüber der Umwelt war ihm stets ein Dorn im Auge. Und er ahndete so manchen Frevel. „Ich tue das, was ich für richtig halte, auch wenn mir bewusst ist, dass es weh tun kann“, unterstreicht er. „Und ich tue es auch ganz ohne Rücksicht auf die Vorgesetzten, die nicht immer meiner Meinung sind. Von oben hat mich noch nie einer gebogen, auch nicht nach Anfeindungen oder mit Karriere-Versprechungen.“ Und er fügt hinzu: „Wenn der Schuh drückt, schauen die Obrigen oft allzugerne weg, nicht zuletzt, weil sie es allen, auch den Politikern, recht machen wollen.“
Als eines der größten Probleme in den Vinschger Wäldern sieht Albert den Wildverbiss. „Es ist mir unverständlich, dass man zwar groß vom globalen Klimawandel spricht, lokal aber nicht imstande ist, den Schalenwildbestand so einzudämmen, dass ein gesunder Mischwald aufkommen kann“, betont er. „Der Mensch hat oft wenig Gespür für das ökologische Gleichgewicht in der Natur und viel zu oft nur das Geld im Kopf“.
Neben seinem Beruf galt Alberts Einsatz der Bergrettung, dem AVS und ganz besonders der Umweltschutzgruppe Vinschgau, deren aktives Mitglied er seit 30 Jahren ist. Besonders stolz ist er, dass es der Gruppe einst gelungen ist, die vier Hektar Auenlandschaft bei Schluderns, die als Bauland für Bauernhöfe gerodet werden sollte, für kommende Generationen zu erhalten. „Damals haben die Forst- und Landesämter alle versagt“, erinnert er sich.
Albert setzt sich nicht nur für die Umwelt ein, sondern auch für die Menschen. Er und seine Frau Zita bieten regelmäßig Straßenkindern und Flüchtlingen ihre Gastfreundschaft an. „Wir beide ziehen am gleichen Strang“, meint er. Derzeit leben zwei junge Afrikaner in ihrem Haus, die nach positivem Asylbescheid und trotz geregelter Arbeit noch keine Wohnung gefunden haben.
Im Dezember geht Albert in Pension. Als Genugtuung empfindet er, dass ihn heute immer öfter Menschen um Rat fragen, auch jene, denen er auf die Füße getreten ist. Als Privatperson wird er auch künftig mit offenen Augen durch den Wald gehen und die Vögel beobachten. „Es tut weh, wenn ich sehe, wie die Vogelwelt von Jahr zu Jahr kleiner wird.“
pr-info Tanzkurs
Spezielles Angebot für die ältere Generation
Der Tanzverein 50 plus in Goldrain lädt wieder zum Tanzen-Lernen ein. „Das Angebot richtet sich ganz speziell an Tanzbegeisterte um die 50 und rüstige Rentner“, erklärt Vereinsobmann Adolf Josef Steinkeller. Der Verein hat keinerlei Gewinnabsichten, deshalb ist das Angebot sehr preisgünstig. Beim schonenden, einfühlsamen Lernen fällt es auch älteren Jahrgängen leicht, das Tanzen zu lernen.
Hier ein Auszug aus der Apothekenumschau:
Gibt es neben kognitivem Training noch andere Möglichkeiten, das Gehirn fit zu halten?
Wir haben viele Studien zum Tanzen gemacht. Es trainiert fast alles, was man sich vorstellen kann. Den sozialen Umgang, das Lernen von Schritten durchs Beobachten, die Koordination zum Rhythmus der Musik. Alle zusammen ist für das Gehirn optimal. Tanzen wirkt sich allgemein günstig auf das Lernen, die Fitness und das Wohlbefinden im Alter aus. Die Teilnehmer unserer Studie waren alle begeistert, viele haben anschließend weiterhin getanzt.
Sind Sie interessiert? Dann melden Sie sich baldmöglichst an.
Telefon: 349 35 36 828
Aus dem Gerichtssaal - Über die Vorgeschichte haben wir unter dem Titel „Das missbrauchte Vorkaufsrecht“ im August berichtet: In Partschins gibt es den historischen Ansitz Montelbon. Er steht unter Denkmalschutz. Im Falle einer Veräußerung hat das Land daran das Vorkaufsrecht. Bleibt das Land untätig, geht dieses Recht auf die Gemeinde über. Eine der fünf Wohnungen im Montelbon gehört den Geschwistern Nischler Hubert und Margit. Diese erwarb mit einer Mischung aus einem Schenkungs- und Kaufvertrag den Hälfteanteil ihres Bruders, als plötzlich die Gemeinde auf den Plan trat und erklärte, daran das Vorkaufsrecht ausüben zu wollen. Die Rechtmäßigkeit dieser Entscheidung der Gemeinde Partschins bezweifelte Nischler Margit, weshalb sie sich an das Verwaltungsgericht in Bozen wandte. Dieses hat den Rechtsstreit mit erstaunlicher Geschwindigkeit noch im September entschieden.
Peinlicher hätte das Verfahren für die Gemeinde nicht ausgehen können. Denn das haarsträubende und auch rechtlich halsbrecherische Vorhaben, durch den Erwerb eines ungeteilten Hälfteanteils an einer von fünf Wohnungen in einem denkmalgeschützten Gebäude dessen „besseren Schutz garantieren“, dieses der „öffentliche Nutzung“ zugänglich machen und gar dessen „Aufwertung bewirken“ zu wollen (so die Begründung des Beschlusses der Gemeinde), endete mit einem donnernden Fiasko. Im Urteil des Verwaltungsgerichts wird dieser Erklärungsversuch denn auch unmissverständlich als „f o r m u l a v u o t a“, also als hohle Phrase oder inhaltslose Sprachformel abqualifiziert, durch welche die Gemeinde nicht einmal ansatzweise zu erklären vermochte, in welcher Weise durch den Zwangsankauf ein öffentliches Interesse wahrgenommen werden sollte. Und damit war sie nach Ansicht des Gerichts ihrer Begründungspflicht des Verwaltungsaktes nicht nachgekommen, was als umso gravierender gewertet wurde, weil damit Grundrechte wie die Vertragsfreiheit und das Recht auf Eigentum berührt wurden. Nachdem dieser Eingriff also nur als scheinbegründet angesehen wurde, fielen sämtliche Beschlüsse der Gemeinde Partschins dem gerichtlichen Fallbeil zum Opfer, wobei der Gemeinde auch noch die Kosten angelastet wurden. Viel Lärm um nichts? Nun, neben der rechtlichen stellt sich jetzt auch die Frage nach der politischen Verantwortung für diesen augenscheinlichen Fehlgriff. Die müssen vor allem jene Gemeinderäte stellen, welche die Entscheidung nicht mitgetragen haben. Eine Aufgabe insbesondere für die Räte, welche nicht der Mehrheitspartei
angehören, damit ein Stück gelebter Demokratie in die Gemeindestube einkehrt und der leichtfertige Umgang mit Steuergeldern geahndet wird.
Peter Tappeiner,
Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
WINDMAGAZINE
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