Latsch/Vinschgau - Der morgendliche, leichte Nieselregen hat wohl einige Sorgenfalten in die Gesichter der Veranstalter gezeichnet. Trotzdem starteten die Gesundheitsinitiative Tu’s Einfach!, der Katholische Familienverband (KFS), der Verband der Sportvereine Südtirols (VSS) und der ASV Latsch gut gelaunt in das Spiel- und Sportfest am 22. September in der Sportzone Latsch.
Im Laufe des Tages zeigte sich dann aber auch das Wetter von seiner besseren Seite und im Zeichen von Gemeinschaft, Begegnung, Gesundheit und Bewegung konnten Klein und Groß von 9:30 Uhr bis 17:00 Uhr dann viele verschiedene Sportarten und Bewegungsspiele ausprobieren. Zudem gab es zum ersten Mal die Möglichkeit, einen Gesundheitscheck zu machen und sich bei Expertenvorträgen über interessante Gesundheitsthemen zu informieren. Auch bei der Verpflegung konnten sich die Besucher auf leckere frisch zubereitete Speisen aus regionalen Produkten freuen. Das Angebot umfasste mehr als zwanzig Sportarten, darunter etliche VSS-Sportreferate aber auch Bogenschießen, Karate oder Einrad, sowie traditionelle, beinahe schon vergessene Bewegungsspiele für Kinder, welche der KFS an seinen Stationen anbot.
Ein weiteres Novum der Veranstaltung waren die Angebote der Vinschger Gesundheitsinitiative „Tu’s einfach!“, an deren Stationen die Besucher ihren Gesundheitszustand messen und sich bei Expertenvorträgen über Herzgesundheit, funktionelles Training und Ernährung sowie Bewegung im Alter informieren konnten.
Als besonderes sportliches Highlight fand um 14:00 Uhr das Landesfinale der VSS/Raiffeisen-Leichtathletik-Serie „Südtiroler SprintChampions“ statt, für welches sich Kinder und Jugendlichen (U8-U10-U12-U14) bei verschiedenen Events in ganz Südtirol qualifizieren konnten. (ea)
Mals - Die Mädchen des Oberschulzentrums Mals sind Fußball-Landesmeisterinnen 2019.
Das prestigeträchtige Turnier fand kürzlich auf den Bozner Talfer-Sportplätzen statt. Fußball-Mädchen von 12 Südtiroler Oberschulen bis zur 3. Klasse kickten um den begehrten Titel. Aufgeteilt in zwei 6er-Gruppen haben die Mädchen des OSZ Mals die Vorrunde dominiert und hatten auch im Halbfinale und Finale keine Mühe gegen Vorjahressieger Sterzing.
Die 6 Mädchen rund um Kapitänin Elisa Pfattner waren den Gegnerinnen spielerisch überlegen. Sie dürfen nun gegen den Sieger aus dem Trentino antreten und dann vielleicht um den Italienmeistertitel spielen. Eine beeindruckende Leistung. Die Sportlerinnen des OSZ Mals haben durchaus das Zeug auch im weiteren Verlauf der Italienmeisterschaft zu überraschen.
Berglauf - Am 27. Oktober ist es wieder soweit. Der traditionelle Berglauf von Latsch nach St. Martin im Kofel wird ausgetragen. Es ist bereits die 28. Ausgabe dieses Traditionslaufs. Den Streckenrekord bei den Herren hält Thomas Niederegger mit einer Zeit von 43:14 Minuten, bei den Damen heißt die Rekordhaltern Petra Pircher mit einer Bestzeit von 55:22 Minuten.
Gestartet wird um 09.45 Uhr beim Hauptplatz in Latsch. Es gilt eine Strecke von 6,2 Kilometern und 1100 Höhenmetern zu bewältigen. (sam)
Anmeldung via Mail an sportverein.latsch@rolmail.net
1. Amateurliga - Das nächste Heimspiel bestreitet Schlanders am 20. Oktober gegen Ulten. Schluderns empfängt am 27. Oktober Frangart. (sam)
1. Amateurliga - In den Reihen der Schludernser befindet sich der aktuelle Toptorjäger der 1. Amateurliga in der Gruppe A (nach 6 Spielen). Yousef Loubadi gelangen bisher fünf Treffer. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag der Hlg. Theresa von Avila, 15. Oktober 2019
Im heurigen September ist der Sonderbericht des Weltklimarates IPCC über die Ozeane und die Kryosphäre, also die Eisgebiete unseres Planeten erschienen. Auf dieser Doppelseite habe ich schon wiederholt über die Erderwärmung, den Klimawandel und das beschleunigte Abschmelzen der Gletscher in den Alpen als das auffälligste
Signal dieses Wandels berichtet. Heute will ich über die Weltmeere berichten, auch wenn wir hunderte Kilometer davon entfernt wohnen. Wenn Sie weiterlesen, werden Sie erkennen, warum der Zustand auch über diese entfernten Habitate interessieren muss. So wie derzeit Armut und Krieg Flüchtlingsströme und Migrationswellen auslösen, wird in Zukunft die Zahl der Klimaflüchtlinge der Politik eine neue Gesellschaftsordnung abfordern oder auch diktieren. Und diese neue Ordnung wird auch das Binnenland weitab von den Meeresküsten betreffen. Der Anstieg des Meeresspiegels wird soziale, wirtschaftliche und politische Auswirkungen haben.
Mehr als sieben Zehntel der Erdoberfläche sind von Meeren bedeckt und rund ein Zehntel der Landfläche liegt dauerhaft unter Eis.
Wie hoch steigt das Meer?
Bei zwei Grad Celsius globaler Erwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit steigt der Meeresspiegel bis zum Jahr 2100 laut Einschätzung der Klimaforscher um zusätzliche 30 – 60 cm an. Bei über 2° C Erderwärmung steigt das Wasser der Meere um 60 – 110 cm an. Dies sagt Hans Otto Pörtner vom Alfred Wegener Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven. Pörtner ist einer der Hauptautoren des neuen Berichtes über die Ozeane und Eisflächen. 104 Wissenschaftler des Weltklimarates aus 36 Nationen haben auf 900 Seiten des Berichtes den Wissenstand aus 6.981 Fachveröffentlichungen zusammengefasst. Dass die globale Erwärmung bis zur Jahrhundertwende um mehr als 2° C zunehmen wird, ist keine abwegige und zu pessimistische Annahme. Bei Einhaltung aller Selbstverpflichtungen und Ziele wird die Menschheit auch in Zukunft mehr Kohlendioxid ausstoßen als bisher. Laut Pörtner steuert die Menschheit auf 3,2° C Erwärmung bis zum Ende dieses Jahrhunderts zu. Der Anstieg des Meeresspiegels erfolgt nicht nur wegen der Eisabschmelze, sondern weil sich warmes Wasser ausdehnt.
Klimaflüchtlinge
Klimaflüchtlinge heißt das bedeutendste soziale Stichwort, wenn wir an die mittel- und langfristigsten Folgen der Erderwärmung denken. Hierzu eine statistische Einordnung: Rund 380 Millionen Menschen leben weltweit weniger als fünf Meter über dem Meeresspiegel, 680 Millionen weniger als 10 m darüber. Auch wenn der Meeresspiegel langsam und verzögert steigt, er steigt stetig und unaufhaltsam. In unserem derzeitigen Jahrhundert wird nicht der durchschnittliche Pegelstand das Problem sein, sondern die Fluten und Stürme als Extremereignisse. Mit steigenden Meeren werden Sturmfluten höher an den Küsten anbranden. Die Autoren des Berichtes sind sich sicher, dass mit dem Anstieg der Wasserpegel auch die Häufigkeit extremer Wasserstände an den meisten Orten steigt. Was vormals eine Jahrhundertflut war, werde künftig jährlich vorkommen. Einige Inselatolle erleben dies bereits jetzt.
An den Küsten leben Menschen in großer Dichte. Vielerorts, nicht überall, haben sie Reichtum angesammelt. Beide, Menschen und Wohlstand zu schützen, wird teuer. Arme Staaten wie etwa Bangladesch werden sich den Schutz vor Flutschäden nicht leisten können. Und der aktuelle IPCC- Bericht hält fest: „Einige Inselstaaten werden wahrscheinlich unbewohnbar.“
Weitere Folgen
Bei weiterhin stärkerem Treibhauseffekt als Folge des noch immer steigenden CO2-Gehaltes in der Erdatmosphäre werden nicht nur der Meeresspiegel steigen und die Sturmfluten häufiger werden, sondern sich weitere schwerwiegende Folgen einstellen. So etwa:
• in der Polarregion werden Meereis schmelzen und Gletscher verschwinden;
• Permafrost-Gebiete werden auftauen, erhebliche Mengen Kohlendioxid in die Atmosphäre freisetzen und damit den Treibhauseffekt noch verstärken;
• in den gemäßigten Gebieten werden Gebirgsgletscher schwinden, die Verdunstung zunehmen und heute schiffbare Flüsse weniger Wasser führen;
• in den Tropen werden die Versauerung und ozeanische Hitzewellen die Korallenriffe abtöten und die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren verringern.
Menschengemacht
Weil Klimaskeptiker den menschengemachten Klimawandel immer noch bezweifeln oder gar leugnen, zum Schluss noch ein paar statistische Angaben, die nachdenklich machen und zu überzeugten Verhaltensänderungen bei jedem Einzelnen von uns führen sollen:
• 1970 bestiegen weltweit 310 Millionen Menschen ein Flugzeug. 2018 waren es mehr als 4 Milliarden, fast dreizehnmal so viele.
• Bei den globalen CO2- Emissionen lagen die Luftfahrt und die Schifffahrt mit je 750 Megatonnen CO2 (2015) etwa gleichauf.
• Beim Vergleich der Verkehrsmittel in Deutschland liegt der Reisebus überraschenderweise als sauberstes Verkehrsmittel vor der Bahn: Er erzeugt 32 Gramm CO2 pro Person und Kilometer (bei 60% Auslastung), die Eisenbahn 36 g (Auslastung 56%), der Personenkraftwagen 139 g (Auslastung 1,5 Personen pro PKW), das Flugzeug 201 g (Auslastung 82%).
• Fliegen wäre auch schonender möglich: Aus Kondensstreifen der Flugabgase bilden sich Cirrus-Wolken. Beide sind klimaschädlich. Die Bildung von Kondensstreifen ließe sich verringern, wenn Transatlantikflieger nicht mehr in der Stratosphäre oberhalb von 10 km flögen, sondern in der unteren Troposphäre auf etwa 7 km Höhe. Momentan wird die größere Flughöhe von den Fluglinien wegen der niedrigeren Kosten bevorzugt.
Tipps rund um die Wahl der Winterreifen und Serviceangebote.
Wintercheck bei Harry’s Tankstelle
Will man sein Auto winterfit machen, „steht Winterreifen aufziehen natürlich an erster Stelle“, sagt Harald Trafoier von Harry’s Tankstelle in Latsch. Die richtige Adresse ist Harry’s Tankstelle – direkt an der Vinschger Staatsstraße gelegen – auch für jene, die ihre vorhandenen Autoreifen professionell montiert wissen wollen. Zu einem ordentlichen Wintercheck gehören aber noch eine Reihe weiterer Vorkehrungen: Ob das nun die Vorbereitung der Kühl- und Scheibenwaschanlage auf den bevorstehenden Winter ist oder die Kontrolle der Bremsen und der Batterie. Mit fairen Preisen sind Kundinnen und Kunden bei Harry’s Tankstelle gut bedient: Eine kurze Terminvereinbarung genügt. Und: In der Waschanlage von Harry’s Tankstelle kann zudem - auf Wunsch – ein Schutzwachs aufgetragen werden.
Reifenangebot bei Garage Ziernheld
195/65/15 ab 65,00 €/Stück
205/55/16 ab 70,00 €/Stück
225/45/17 ab 80,00 €/Stück
Preise inklusive Montage, Auswuchten
und Entsorgung!
Sparen Sie sich das Reifenschleppen, wir lagern Ihre Reifen bei uns ein. Auf Wunsch werden Ihre Felgen vor der Einlagerung professionell gereinigt. Außerdem werden Ihre Reifen bei der Einlagerung einer Kontrolle unterzogen wie der Zustand der Reifen ist, damit Sie auch Sicher unterwegs sind.
Servicetipp von: Garage Ziernheld, Burgeis.
Räderwechsel mit geschultem Personal bei Garage Rinner
Um Schäden zu vermeiden, wird das Fahrzeug an den vom Hersteller vorgesehenen Punkten angehoben. Radnaben und Felgen müssen an der Auflagefläche absolut sauber sein, damit die Räder korrekt zentriert werden können. Die Radnabe muss mit einer speziellen Paste eingepinselt werden, um ein Anrosten der Felge zu verhindern. Der Reifendruck wird mit einem geeichten Manometer geprüft. Das ist besonders bei neuen Fahrzeugen wichtig, damit die Reifendruckkontrolle korrekt kalibriert werden kann. Radschrauben bzw. Radmuttern werden mit dem vorgesehenen Drehmoment angezogen: nach ca. 50 km sollten die Räder nochmals nachgezogen werden. Ihre Garage Rinner erledigt diesen fachgerechten Radwechsel nach vorheriger Terminvereinbarung 0473-742081 in der Regel in 20 Minuten.
Wir arbeiten mit:
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• modernste Wuchtmaschine
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• computergesteuerte Achsvermessung durch geschulte Mitarbeiter
Radwäsche: schondend durch Ultraschall bei Transalbert
Neu bei Transalbert: Die Radwaschmaschine für perfekt saubere Räder. Die High-Tech-Reinigung bedient sich einem Ultraschall-Verfahren und reinigt die Räder rückstandslos. Die patentierte Technologie der Rotation reinigt die Felgen durch Billionen implodierender Kavitationsblasen unter Verzicht aggressiver Chemikalien und mechanischer Zusätze.
Die Material- und umweltschonende Reinigungstechnologie im Tauchbad bindet die gelösten Schmutzpartikel, und ist somit auch für empfindliche Felgen mit RDK-Sensoren geeignet - selbst in feinen Strukturen.
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Das Seniorenheim in Partschins ist so gut wie fertiggestellt. Geworden ist es ein 5-Sterne-Heim mit 50 Plätzen, aus der Vergangenheit geplant und weit in die Zukunft reichend.
von Erwin Bernhart
Die Seniorenbetreuung, in welcher Form auch immer, ist das Thema der Gegenwart und noch viel mehr der Zukunft. Die Gemeinde Partschins ist sowohl für die Gegenwart als auch für die Zukunft gerüstet. Das neue Seniorenheim „Johann Nepomuk Schöpf“ ist nach einer Bauzeit von rund drei Jahren fertiggestellt. Am 1. Juni 2016 war die Grundsteinlegung, heute sind bereits die Küche, das Büro und die Hauswirtschaft eingezogen. Die Sprengeldienste - Krankenpflege und Eltern-Kind-Betreuung sind ebenfalls eingezogen. Der öffentliche Betrieb für Pflege und Betreuungsdienste betreibt das bisherige Seniorenheim, welches den Anforderungen seit Jahren in keinster Weise mehr entspricht, wird im Laufe der nächsten Wochen mit „seinen“ Senioren umziehen. Die Heimbewohner warten bereits mit Neugier auf den Umzug.
Für den Bau des Seniorenheimes haben die Gemeinde Partschins und die autonome Provinz Bozen viel Geld in die Hand genommen, Geld, das gut angelegt ist. Denn die Kraft einer Gesellschaft äußert sich in der Bildungsintensität auf der einen und in der Seniorenbetreuung auf der anderen Seite.
Die Geschichte des Heimbaues reicht weit in die Vergangenheit und hat in Partschins zu regen Diskussionen geführt. Aus finanziellen Überlegungen hat sich die Gemeinde für den „Spitalanger“ als Bauplatz entschieden. Eine erste Machbarkeitsstudie wurde 2007 erstellt. Aufgrund der finanziellen und rechtlichen Unsicherheit konnte das Ausführungsprojekt reifen und das Ergebnis ist nicht nur sehenswert, sondern atmosphärisch außen und innen gelungen.
Die Sozialreferentin Evelyn Weithaler, VizeBM Luis Forcher und Gemeindesekretär Hubert Auer waren die operative Einheit aus der Gemeindestube, die an den monatlichen Koordinierungssitzungen teilgenommen haben. Der gesamte Gemeindeausschuss mit BM Albert Gögele bot Rückhalt bei Unvorhergesehenem. Weithaler: „Wir sind froh, dass das Ende der Bauphase in Sicht ist.“ Lob teilt VizeBM Forcher für die Planer und Bauleiter und für die beteiligten Betriebe aus. „Im Großen und Ganzen hat alles gut geklappt“, sagt Forcher, der als Refernt für den Hochbau die Baufortschritte intensiv mitbegleitet hat.
Baukosten:
Bau 9,7 Millionen Euro
Einrichtung 3 Millionen Euro
Gesamt 12,7 Millionen Euro
Finanzierung:
Gemeinde Partschins 3,7 Millionen Euro
Provinz Bozen 9 Millionen Euro
Seniorenheim Partschins - Farbgestaltung
Für das neue Seniorenheim von Partschins wurde, wie bereits in anderen Heimen, vom Farbgestalter Herbert Schönweger aus Meran ein Farbkonzept entwickelt und umgesetzt. Die Farben sind nicht mehr zufällig oder mehr oder weniger nach dem Geschmack der Nutzer oder Planer gewählt, sondern werden nach farbpsychologischen Richtlinien zugeordnet. Ziel dieser Gestaltung ist nicht der ästhetische Effekt, das „schön“ machen, sondern das den Räumen und deren Funktion gerechte Milieu zu bewirken. Beispiel: das Pflegebad in den Stockwerken dient neben der Hygiene auch der Körperpflege und dem Verwöhnen des oft nicht mehr gesunden Körpers. Es bietet die Möglichkeit über den Zuspruch des Pflegers und auch über die Gestaltung des Ambientes ein Wohlfühlen des Senioren zu bewirken und ihm Wertschätzung für seinen Körper zu geben. Natürlich ist dafür das leider oft vorgefundene wie ein steriler Operationssaal mit den gefliesten Wänden und Funktionsmöbeln ausgestattete Pflegebad der falsche Rahmen. Die Wirkung sollte dagegen auf das Wohlige, zielen und gleichzeitig die Intimität wahren. Neben der entsprechenden Farb- und Materialienwahl können auch die Beleuchtung, auch eine Kerze, leise Musik oder auch ein schöner Blumenstrauß die förderliche Stimmung erzeugen. Überhaupt ist ein reines Farbkonzept ohne Einbeziehung der anderen Gestaltungselemente ziemlich sinnlos. Der Raum, das Licht - Tageslicht und Kunstlicht, die Einrichtung, Polsterung, Vorhänge, die Akustik, möglichst Vieles sollte in das eigentlich Milieukonzept zu nennende Farbkonzept einfließen. Deshalb ist von Anfang an eine enge Zusammenarbeit von Heimleitung, Planer und Farbgestalter notwendig.
Dieses war im Seniorenheim von Partschins möglich. Die damit verbundenen gestalterischen und verwaltungstechnischen Probleme konnten dank der sehr guten Beziehung zum Architekten Kurt Stecher zum großen Teil überwunden werden. Es war kein geringer Aufwand die „normalen“, rational gedachten Elemente durch individuell gestaltete zu ersetzen. Die 56 Seniorenzimmer sind, um jedem das Gefühl seines eigenen, persönlichen Heimes zu geben, alle farbig verschieden. In der Fortsetzung dieses Anspruches und zur leichteren Orientierung bekam jeder Zimmereingang die eigene Kennzeichnung, ein Zimmerkennbild in Form einer dekorativen Wandmalerei. Diese sind zugleich für den Flur Elemente die den Korridor in eine interessante Landschaft verwandelt und das Durchgehen reizvoll macht. Der „gefleckte“ Boden aus verschiedenfarbigen Belagstücken baut Gehhemmungen auf um die Bewegungsmotorik zu aktivieren. Die Aufenthaltsräume, je Stockwerk in Haupt- Mitter- Oberplatz umbenannt, sind die Treffpunkte im Sinne kleiner Dorfplätze. Entsprechend folgt die Farbgestaltung dieser Idee. Die Möblierung folgt nicht einem strengen Raster sondern bildet Gruppen. Der Stützpunkt, die Teeküche, die Säulen entsprechen farbig der Stockwerklinie, da ein Element zur leichteren Orientierung . Das „sich zurechtfinden“ gibt den Bewohnern das Gefühl sich auszukennen, das beheimatet sein. Deshalb ist das Leitsystem auch ein wichtiger Bestandteil der Farbplanung. Die Stockwerke folgen beispielweise einer Vorzugsfarbe und fördern damit neben der Besonderheit des Ortes, deren Zuordnung. Die Hinweis- Richtungs- und Zielschilder tragen neben den Benennungen durchwegs die entsprechenden Bildzeichen die, einmal gelernt, viel einfacher und ohne Sprachbarriere lesbar sind. Plangrafiken mit Beschreibungen finden sich im Eingangsbereich des Hauptplatzes im Erdgeschoss, dem Ort, der die Verbindung mit dem Öffentlichen bildet, der Heim und Dorf vermischt. Gemütliches Treffen in den Sitzgruppen oder an der Bar, die Kinderecke, Information und Verteilung in die Bereiche ist das Gestaltungsziel. Eine Glastür führt in den Speisesaal. Seine Wirkung sollte die eines feinen Restaurants sein, mit Panoramablick, gemütlicher Möblierung, guter Akustik und Lichtgestaltung. Als Besondere Note ist die Decke in feinen Farben dekorativ bemalt. Die Kapelle des Hauses hingegen ist, dem sakralen Zweck entsprechend, mit in Blau- bis Rottönen lasierten Paneelen getäfelt. Die Apsisseite mit wunderbarem Seitenlicht, trägt eine abstrakte Silikatmalerei von Herbert Schönweger. Von ihm wurde auch das Glasfenster des Aufbahrungsraumes gestaltet. Getäfelt mit verschiedenfarbigen Holzpaneelen wurde auch der Gemeinschaftsraum Nepomuk Schöpf-Saal. Die anschließende Stube ist gemütlich mit naturfarbigen Holzmöbeln und bunten Polstern ausgestattet. In ihr wie auch im ganzen Haus soll das Milieu entstanden sein, das in Ergänzung des engagierten Einsatzes des Pflegepersonals dazu beiträgt, unseren Bürgern einen möglichst farbigen Lebensabend zu bereiten.
Herbert Schönweger
Die Südtiroler Kräuterrebellen, eine spannende Geschichte von Anfang an. Der Start in die Welt der Kräuter, war ziemlich holprig. Holprig? Naja irgendwie kam alles anders als geplant. Lorenz Borghi und Leander Regensburger wollten ihre Leidenschaft für den Kräuteranbau eigentlich nicht als Direktvermarkter ausleben. Aber wie so oft im Leben, kommt alles so wie es kommen muss und so machten sich die beiden kurzerhand gemeinsam auf einen rebellischen Weg.
Nun aber der Reihe nach. Lorenz Borghi und Leander Regensburger sind zwei innovative Kräuterbauern aus den Gemeinden Mals und Martell, wo sie ihre Kräuter anbauen. Im Jahr 2015 gründeten sie die Marke „Südtiroler Kräuterrebellen Lorenz&Leander“. Bis dahin belieferten die beiden wie einige andere Produzenten eine Genossenschaft. Nach dem abrupten Ende deren Tätigkeit, standen viele, nur mit ihren Feldern da und hatten keinerlei Möglichkeit ihre Kräuter zu trocknen und zu vermarkten. Als weitere Kooperationsversuche ebenfalls scheiterten, gaben die beiden Sturköpfe jedoch nicht auf und entschlossen sich gegen alle, nicht gerade rosigen Prognosen und vieler Stolpersteine, das Herz in die Hand zu nehmen, und den selbst angebauten Bergkräutern treu zu bleiben.
Als Nebenerwerbsbauern mit einer gehörigen Portion Enthusiasmus und einem „jetzt erst Recht“, entstand in vielen Nachtstunden, unermüdlichem tüfteln und herumprobieren die erste gemeinsam Kräutertrocknungsanlage in Martell. Es folgte eine eigene Marke – Das Blatt mit dem Fingerabdruck. Schlussendlich entstanden 3 spezielle Teemischungen in biologisch abbaubaren Pyramidenbeuteln und der gewagte Schritt die edeln und farbenfrohen Mischungen in eine nicht einsehbare Weißblechdose abzupacken. Wohlwissend, dass diese Art der Produktveredelung im Vergleich zu bisherigen Lösungen sehr teuer ist und das Produkt vor den Kunden „versteckt“.
Dieses Wagnis der Beiden wurde durch die überaus positive Resonanz belohnt, sodass mittlerweile 4 rebellische Teemischungen und eine Blütenmischung in der Dose im Delikatessenregal ihren festen Platz gefunden haben.
Als einige renommierte Hotels in Südtirol auf die besonderen Produkte aufmerksam wurden entwickelten Lorenz und Leander ein regionales Teekonzept für die Hotellerie. Eine eigene Hotellinie mit Teedosen und Nachfüllelementen entstand. Auf handwerklich gefertigten Teeständerunikaten aus heimischen Zirbenholz und Göflaner Marmor präsentieren sich heute die ausgefeilten Teemischungen den Gästen in der Hotellerie.
Hinter der Marke mit dem „Fingerabdruck im Blatt“ stehen einerseits hochwertige und besondere Produkte, anderseits eine regionale, soziale und nachhaltige Philosophie. Die Südtiroler Kräuterrebellen Lorenz&Leander sind bestrebt der Natur möglichst nahe zu sein und bauen Ihre Kräuter zertifiziert biologisch an. Der Verkauf erfolgt hingegen ohne Biokennzeichnung. Die Rebellen werden mittlerweile im Anbau von kleinstrukturierten Bauernfamilien aus Südtirol unterstützt. Um Transportwege zu minimieren und höchste Qualität zu garantieren entstand 2019 eine zweite Trocknungsanlage in Mals. Vorzüge für die Region geben Lorenz und Leander durch die Zusammenarbeit mit heimischen Handwerkern, Dienstleistern und Jungpflanzenproduzenten aus Südtirol.
Die Teemischungen werden entgeltlich in der Lebenshilfe in Schlanders abgepackt. Sie ist ein sozialer Verband, der Menschen mit Beeinträchtigung in allen Lebenslagen in ihrem Bestreben nach einem selbstbestimmten Leben unterstützt. Auch wenn es für Kleinproduzenten nicht immer einfach ist, den Bogen zwischen lebensmittelechter Verpackung und dem Umweltgedanken zu spannen und mit Mehrkosten verbunden ist, verwenden die Kräuterrebellen Pyramidenteebeutel aus 100%ig biologisch abbaubarer Naturfaser, Edelstahl-Teedosen aus dem pharmazeutischen Sektor für die luftdichte und lichtundurchlässige Lagerung um das Ausdunsten der Aromen zu verhindern. Edelstahl-Teedosen können wiederverwendet werden bzw. haben einen derzeitigen Recyclingrad von ca. 90%. Zudem wird das Material im Recyclingprozess nicht Downgecyclet. Auch ihre Nachfüllelemente für die Hotellerie tragen wesentlich zur Müllvermeidung bei, sobald die Dose am Frühstücksbuffet leer ist, kann diese ganz einfach durch die praktischen Nachfüller aufgefüllt werden.
Versuch und Irrtum waren anfangs ihre stetigen Begleiter. Die Rebellen sind zwei hartnäckige Tüftler. Stolz auf das bisher geleistete, blicken die Südtiroler Kräuterrebellen Lorenz & Leander voller Tatendrang und Freude in die Zukunft.
Der „Verein Freiwillige Arbeitseinsätze“ wurde 1997 gegründet um hilfsbedürftige Bergbauern in Südtirol zu unterstützen und speziell jenen unter die Arme zu greifen, die sich in Notlagen befinden. Die Helferinnen und Helfer arbeiten über einen bestimmten Zeitraum ehrenamtlich auf den Höfen mit.
von Magdalena Dietl Sapelza
Ihre Mutter Kerstin, eine Verwaltungsleiterin aus Fulda, hatte heuer nach einem Burnout eine Auszeit gewählt und auf Bergbauernhöfen im Pustertal freiwilligen Arbeitsdienst geleistet. Da sie sich bei körperlicher Arbeit gut erholt hatte, motivierte sie ihre 21-jährige Tochter Elena Depenbrock (im Bild) dazu, sich auch beim Verein Freiwillige Arbeitseinsätze in Südtirol zu melden.
Gesagt, getan. Die junge Frau fragte an und wurde sofort vom Verein kontaktiert. Eine Liste mit Höfen im Südtirol wurde ihr zur Auswahl zugeschickt. Sie entschied sich für einen Viehwirtschaftsbetrieb im oberen Vinschgau, weil sie einen Bauernhof mit Tieren aus ihrer Zeit in der Waldorfschule kannte.
Es war Ende August und die „Grumet- Ernte“ auf den Bergwiesen stand an. Nach ersten Einweisungen packte die junge Frau überall beherzt an. „Ich habe sogar das Mähen mit der Sense gelernt und das Vormelken der Kühe“, freut sie sich. Die Arbeit im Stall sagte ihr besonders zu. Sie mistete aus, fütterte Kühe und Kälber, putzte Milchtanks, machten den Stall sauber. „Das Gras-Füttern ist schon etwas anstrengend gewesen“, meint sie.
Elenas Arbeitstag begann um 7.30 Uhr und endete, unterbrochen von Essens- und Ruhepausen, um zirka 20.30 Uhr. „Dann habe ich geschlafen wie ein Stein“, beschreibt sie. „Ich habe keinen Fernseher gebraucht, kein Internet, nur ein Buch und ein wenig Musik. Und es ging mir die ganze Zeit richtig gut.“ Etwas wehmütig nahm sie nach zehn Tage Abschied.
Mittlerweile hat Elena ihr Studium in Bildungswissenschaften und Psychologie in Magdeburg begonnen.
Sie hat sich fest vorgenommen wiederzukommen und auf Höfen mitzuhelfen, genauso wie ihre Mutter.
Für das Jahr 2019 gingen beim „Verein Freiwillige Arbeitseinsätze“ in Bozen 294 Ansuchen um Hilfe von Südtiroler Bauern ein, 35, 9 Prozent davon kamen aus dem Vinschgau.
Es meldeten sich insgesamt 2095 Helferinnen und Helfer.
Rund die Hälfte davon begannen effektiv mit ihrem Einsatz und leisteten bisher ingesamt 19.048 Arbeitstage.
46, 9 Prozent waren Frauen, 53,1 Prozent Männer.
69, 3 Prozent der Helferinnen und Helfer kamen aus Deutschland, 11, 5 Prozent aus Italien, 14, 8 Prozent aus Südtirol.
Aus dem Vinschgau meldeten sich 6, 7 Prozent der Helferinnen und Helfer. (siehe Grafiken).
Ergebnisstand: 15. September 2019
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