Marienberg - Ein erfolgreicher Wimpernschlag in der knapp 900-jährigen Geschichte der Benediktinerabtei Marienberg ist das Museum „ora et labora“. Seit 15 Jahren bietet das kleine aber feine Museum Einblicke ins Klosterleben, ist mit kostbaren Schätzen bestückt. Anlass genug für eine kleine Jubiläumsfeier. Abt Markus Spanier und der Klosterkonvent haben gemeinsam mit den Verantwortlichen für das Museum am 3. September nach Marienberg geladen. Der Einladung sind viele Freunde und Gönner Marienbergs gefolgt, darunter die Direktorin des Museumsverbandes Südtirol Marlene Messner und besondere Erwähnung fand der Architekt Werner Tscholl mit Frau Thea. Denn die Kombination von alter und neuer Bausubstanz, das Hervorheben alter Gemäuer, das architektonische Hineinpflegen von Notwendigem und Begehbarem ist der Tscholls Planungsfeder entflossen.
Rosen aus dem äbtlichen Rosengarten überreichte Abt Markus mit Wertschätzung der seit 1,5 Jahren als Museumskoordinatorin arbeitenden Sara Fliri aus Burgeis. Fliri dankte mit einem Rückblick. In weiser Voraussicht habe der Konvent moderne Strukturen zugelassen, denn die strenge Bendiktusregel schließe ein modernes Museum nicht aus. Im vom damaligen Abt Bruno Trauner „Abt Hermann-Haus“ getauften Museumstrakt werden neben der Dauerausstellung abwechselnde Sonderausstellungen gezeigt. In einem vom Stiftsorganisten Lukas Pungter musikalisch begleiteten Fotorückblick wurden Entwicklungen und Veränderungen im Museumsbereich und auch im Kloster eindrucksvoll vorgeführt, von der Museumseröffnung 2007 bis zur Einweihung der neuen Bibliothek 2019. „So wollen wir das auch in Zukunft weiterführen“, sagte Sara Fliri.
Mit Helene Dietl Laganda und Pater Philipp Kuschmann wurden die Besucher von zwei kompetenten Museumsführern durch die Ausstellungen geführt. Und weil Kultur hungrig macht, ließ man die Feier in der Gästemensa mit Häppchen, Getränken und einer Tombola ausklingen.
NB: Wer das Museum Ora et labora besucht, bezahlt im Vuseum in Schluderns (25 Jahre) den halben Preis und umgekehrt. Eine Jubiläumskooperation. (eb)
Marienberg - Weihe des Gedenksteins von Helmut Schlägel – geschenkt von Rolf Castell:
Helmut Schlägel hat das Werk vor 50 Jahren hergestellt und gestaltet, nur mit Hammer und Meißel. Im Stein sind ca. 40 Kreuze eingearbeitet. Einige gut sichtbar, aber zum Teil auch bedeckt. Es ist wie im Leben des Menschen, von einem sieht man das Kreuz, das er trägt sehr deutlich, vom anderen sehen wir das Kreuz, das er zu tragen hat nur sehr wenig. Es sind etwa 40 Kreuze – die Zahl kommt im Alten Testament fast 40 Mal vor, im neuen Testament erinnert die Zahl an die Fastenzeit, die Anzahl an Tagen zwischen Ostern und Christi Himmelfahrt.
Das gesamte Werk besteht aus Stein. Im antiken Griechenland war der Stein und die Steinstele das Sinnbild und der Anhalt der Verbindung der Lebenden und den Toten. In Israel hat man zur Anbetung und Ehre Gottes ihre Altäre aus Felssteinen gebaut.
Dieser gestaltete Stein steht für die große Zahl von Corona-Toten im italienischen Staatsgebiet und darüber hinaus. Dieser Gedenkstein nimmt uns hinein in den Glaubensbereich: Aufbau, Zerstörung und Wiederaufbau in den Bereich von Leben und Tod und himmlischen Wohnungen, so wie es nach Evangelist Johannes heißt: „Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen“.
Rolf Castell kommt aus München und war gut mit P. Ulrich Faust, ehem. Pater Marienbergs, befreundet. Dadurch ist Rolf Castell mit Marienberg in Kontakt getreten und hat diesen Gedenkstein, angefertigt von Helmut Schlägel, Marienberg geschenkt.
Schlanders/Vortrag und Diskussion - Florin Florineth ist seit 2015 emeritierter Professor des Instituts für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau an der BOKU Wien. Er hat das Institut aufgebaut und seit 1994 geleitet. Durch seine internationale Tätigkeit als Ingenieurbiologe und Vegetationstechniker hat er eine große Erfahrung gesammelt. Florineth war Gründungsmitglied der Umweltschutzgruppe Vinschgau und bis zu seinem Weggang nach Wien dessen Vorsitzender. Er war auch der erste Vorsitzende des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz und damit einer der Wegbereiter der Umweltschutzbewegung in Südtirol. Aus diesen Gründen wird er immer wieder zu Vorträgen eingeladen. Am 9. September erklärte er durch konkrete Beispiele verschiedene Maßnahmen gegen den Klimawandel. Zuerst erläuterte Florineth durch Diagramme und anschauliche Bilder die steigende Klimaerwärmung, den Rückgang der Niederschläge und das Schmelzen der Gletscher in der Ortlergruppe. Der auftauende Permafrost kann zu einer großen Gefahr werden, meinte Florineth. Der Herbst wird trockener und wärmer und in den Wintermonaten gibt es mehr Niederschläge. Gemeinden und Privatpersonen können Bäume pflanzen, Hausdächer und Gebäudefassaden begrünen, die Parkplätze versickerungsfähig gestalten und den Bächen und Flüssen mehr Platz geben. Durch konkrete Zahlen konnte der Referent den Kühleffekt und die Verdunstungsleistung der Bäume belegen. Wichtig ist es die richtigen Bäume zu pflanzen, sie fachgerecht zu schützen, zu pflegen und zu schneiden. Die Winterlinde, der Spitzahorn, die japanische Zierkirsche oder die Rosskastanie sind keine Zukunftsbäume. Der Zürgelbaum, Platanen, der Feldahorn, der französische Ahorn, die Silberlinde, der Blasenbaum oder der Schnurbaum eignen sich hingegen gut. Wichtig ist wasser- und luftdurchlässiges Material, genauso wie eine 2- oder 3-Pfahlstützung und Baumschutzgitter rund um den Baumstamm. Die Entsiegelung von Asphaltflächen und die Revitalisierung von Fließgewässern ändern nicht nur das Stadt- oder Dorfbild, sondern auch das Mikroklima. Zunehmend werden nicht nur Dachflächen begrünt und mit Dachterrassen ausgestattet, sondern auch Gebäudefassaden begrünt. Berühmt ist der „Bosco verticale“ in Mailand, wie Florineth in anschaulichen Bildern zeigte. (hzg)
Kastelbell - Für die diesjährige Herbstausstellung hat das Kuratorium Schloss Kastelbell wieder einen Künstler aus dem Engadin (CH), den Maler Bruno Ritter eingeladen. Zu sehen sind insgesmt 46 Werke die thematisch in Gruppen eingeteilt sind. Im Schloss Kastelbell stellt der Künstler zum ersten Mal die während der letzten Jahre entstandenen Gemälde vor.
Bruno Ritter wurde 1951 in Cham im Konton Zug geboren, aufgewachsen ist er in Schaffhausen. Seit Jahrzehnten lebt er als freischaffende Künstler im Bergell, einem Tal zwischen Malojapass und Chiavenna. Seinen Wohnsitz hat er in Borgonovo, einem Dörfchen in der Gemeinde Bregaglia (CH), sein Atelier in Chiavenna (Prov. Sondrio) in Italien. Bruno Ritter bewegt sich also zwischen zwei Länder, der Schweiz und Italien.
Diese Bewegungsfreiheit und dieses Grenzgängerische haben den Künstler geprägt. Grenzen waren und sind für Bruno Ritter irrelevant und deren Bedeutungslosigkeit spiegelt sich auch in seiner Kunst wieder. Ritter wird deshalb auch als „Grenzkünstler“ bzw. seine Kunst als „Grenzkunst“ bezeichnet, sie bewegt sich zwischen Figurativem, Abstraktem und sogar Ungegenständlichem..
Die Eröffnung der Herbstausstellung auf Schloss Kastelbell fand am 17. September statt und wurde musikalisch untermalt von den Musikern Benjamin Blaas und Josef Kofler aus Tschars. Nach der Begrüßung durch den Obmann des Kuratoriums Gerold Tappeiner führte der Kunsthistoriker Dr. Beat Stutzer in das Werk des Künstlers ein. Stutzer nannte Bruno Ritter „einen virtuosen Maler und Zeichner, der sich durch tiefgründige Inhalte auszeichnet“. Der menschliche Körper in ungewöhnlichen Haltungen und Situationen fasziniert Bruno Ritter und fordert ihn zu immer neuen Bildfindungen. Groteske Szenen zeigen menschliche Bedürfnisse und prekäre Zustände. Die abnormen Körperstellungen und bizarren Situationen sind nicht unbedingt gefällig, sie sind aber nicht unreflektiert, sondern das Produkt einer tiefgreifenden Auseinandersetzung mit dem Körper. Immer hält uns der Künstler einen Spiegel vor und fordert uns auf, unseren eigenen Umgang zu hinterfragen. Versöhnlicher sind die Gartenbilder des Künstlers, sie stellen das Malerische in den Vordergrund.
Die Herbstausstellung auf Schloss Kastelbell ist vom 18.09 bis 30.10.2022 zugänglich. Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag von 14 -18 Uhr, Sonn-und Feiertags 11-18 Uhr. Der Zugang erfolgt gemäß Corona-Regeln. (pt)
Schlanders/Bürgerversammlung - Die Gemeindeverwaltung lud zu einer Bürgerversammlung, um über die zukünftige Nutzung des Kapuzinerangers zu diskutieren. Zuerst gab es einen Rundgang im Kapuzinergarten, dann die Konzeptpräsentation im Kulturhaus und anschließend eine Ideensammlung an drei runden Tischen.
von Heinrich Zoderer
Zu einer Bürgerversammlung mit einem stark partizipativen Charakter lud die Gemeindeverwaltung von Schlanders am 9. September zuerst in den Kapuzinergarten. Im Vorfeld verbreitete sich das Gerücht, dass wiederum die Idee einer Tiefgarage von Wirtschaftskreisen vorangetrieben würde. Vielleicht auch deshalb war das Interesse sehr groß. Rund 100 Personen beteiligten sich um 17 Uhr beim Rundgang durch den Klosteranger, vorbei am kleinen Friedhof, der ehemaligen Wetterstation, dem Rosengarten bis zum barocken Gartenhaus mit Wandmalereien und durch die Obstwiese. Anschließend wurde im Kulturhaus ein erster Rohentwurf als Diskussionsgrundlage für eine zukünftige Nutzung präsentiert. Ausgearbeitet wurde der Entwurf von der Arbeitsgruppe Klosteranger, welchen die Gemeindeverwaltung eingesetzt hat. Die AG besteht aus den Fachleuten Dominik Greiss, Kurt Kusstatscher, Johanna Platzgummer, Julia Strobl, Martin Engelhardt, Benedikta Zwerger und Thomas Wilhalm. Das Grundkonzept zielt darauf hin, aus dem 9.000 m² großen Klosteranger einen Wohlfühlort für Mensch und Natur mitten in Schlanders zu machen. Auch bei den Diskussionsrunden wurde von vielen Teilnehmer:innen der Wunsch nach einer Ruheoase, einem Naturgarten, einem spirituellen Ort rund um das Kloster geäußert. Es soll ein Rückzugsort und Ort der Begegnung werden. Vor allem soll es ein öffentlicher Raum werden mit Anlehnungen an die Ursprünge des Klosters. Eine Streuobstwiese mit verschiedenen Obstbäumen, aber auch anderen Bäumen, ein Rosen- und Kräutergarten, eine artenreiche Wiese, ein Gemeinschaftsgarten könnte entstehen. Angedacht wurde auch die alten Waale zu reaktivieren, Hecken zu pflanzen und das Gartenhaus zu renovieren und zu einem intimen Ort zu gestalten. Bei der Ideensammlung an drei Tischen konnten alle ihre Vorschläge einbringen. Dabei ging es um die Nutzung des Gartens, die soziale und kulturelle Nutzung und die Organisation. Offen und kreativ wurde jeweils 15 Minuten an einem Tisch diskutiert und anschließend wurden im Plenum die ganzen Vorschläge präsentiert. Zum Abschluss erklärte BM Dieter Pinggera, dass es keine Tiefgarage im Kapuzineranger geben wird. Geplant ist eine zentrumsnahe Tiefgarage in der Nähe des Krankenhauses. Die Ideensammlung soll weitergehen. Alle können sich daran beteiligen. Auch die Arbeitsgruppe wird weiterarbeiten, alle Ideen sammeln und daraus ein Konzept für eine zukünftige Nutzung des Kapuzinerangers erarbeiten.
Hans Pinggera ist seit über drei Jahrzehnten bei den Liftanlagen in Trafoi beschäftigt. Als Dienstleiter organisiert er in den Sommermonaten den Sesselliftbetrieb. Im Winter kümmert er sich zusätzlich um die Schlepplifte und um die Pistenpräparierung.
von Magdalena Dietl Sapelza
Im Winter 1990 trat Hans im Skigebiet Trafoi seine erste Saisonstelle am „Schölmental Schlepplift“ an, während seine Arbeit als gelernter Maurer ruhte. Er überwachte die Skifahrer beim Ausstieg. Meist genügte es, diese vom Lifthäuschen aus zu beobachten. Dieses war winzig klein und wurde mit einem Gasofen beheizt. „Selm hon i in dr Hitz gmiaßt schaugn, dass i nit inschlof“, erinnert er sich. „Deis Geliftele hot miar norr a derloadet.“ Spaß machte ihm lediglich das Apres Ski. „Miar sain übroll zuakeahrt, wou scheane Madlan gwesn sain“, scherzt er. Er nutzte das Ausbildungsangebot zum Maschinisten. Später bestand er auch die Dienstleiterprüfung. Im Herbst 1992 wurde er für die Wintersaison zum Vizedienstleiter ernannt. 1994 bekam er dann eine Jahresstelle zugesprochen und übernahm Verantwortung als Dienstleiter.
Hans wuchs mit sechs Geschwistern auf dem Hof „Fragges“ auf. Die Grundschule in Stilfs erreichte er nach einem Fußmarsch von einer halben Stunde. Die Mittelschule besuchte er in Schlanders. Dort wohnte er im Gamperheim. „Zearsch hon i a pissl Hoamweah kopp, ober norr hots miar gonz guat gfolln“, erinnert er sich. In Schlanders absolvierte er auch den Grundlehrgang in der Landesberufsschule. In den Sommerferien hütete er Vieh auf den „Platzhöfen“ bei Stilfs und auf den „Runhöfen“ bei Matsch. Dort wurde er auch als Maurergehilfe eigesetzt. Das gefiel ihm, und er entschied Maurer zu werden. Eine Lehrstelle fand er in Eyrs. „Dr Votr hot eigatla an Elektriker gwellt“, meint Hans. Nach Abschluss der Lehre blieb er dem Lehrmeister noch einige Zeit als Geselle treu. In der Winterpause half er bei den Liftanlagen in Trafoi aus, wo sein Bruder beschäftigt war, und wo er schließlich eine Jahresstelle bekam.
Seine Aufgabe als Dienstleiter ist es, die Arbeiten des Mitarbeiterteams zu koordinieren und dafür zu sorgen, dass Anlagen und Pistenfahrzeuge reibungslos funktionieren. Oft bedient er diese selbst. Auf eventuelle technische Mängel muss er sofort reagieren. Das Pistenfahrzeug brauchte laufend Reperaturen. „I bin oft mea untr dr Schneakotz glegn als af ihr ghuckt“, scherzt Hans. „Unt oanmol isch a gonze Nocht droun gongan.“ Dazu erzählt er folgende Begebenheit: Es war Ende der 1990er Jahre. Die Pistenraupe war kaputt gegangen. Es gelang ihm und seinen Kollegen noch am selben Abend eine Ersatzmaschine herzubekommen. Die Erleichterung war groß, und die Männer kehrten im „Hotel Madatsch“ ein, bevor sie mit der Pistenpräparierung beginnen wollten. Gegen 23.00 Uhr starteten sie die Raupe. Doch nach 50 Metern stoppte sie. Überrascht stellten sie fest, dass der Tank leer war. Sofort machten sie sich zur Tankstelle in Eyrs auf und füllten mehrere Kanister mit Treibstoff. Heimwärts lud das Tanzlokal „Ladum“ zu einem Zwischenstopp ein. Als sie Trafoi gegen 3.00 Uhr erreichten, erlebten sie die nächste Überraschung. Die Batterie der Pistenraupe hatte sich geleert. Sofort holten sie den „Madatsch Sepp“ aus den Federn, der ihnen mit einem Überbrückungskabel aus der Patsche half. Die Pistenpräparierung gelang doch noch bevor die ersten Skifahrer eintrafen. In den Arbeitspausen kehrte Hans regelmäßig in der „Furkelhütte“ ein. Dort lernte er Barbara Siller (Jg.1981) aus Eyrs kennen. Die beiden verliebten sich. Sie wurde 2009 seine Frau und zog mit ihm auf den elterlichen Hof. Diesen übernahm er 2010.
Barbara hilft dort seither tatkräftig mit, umsorgt die drei Kinder und verwöhnt die Gäste in den Ferienwohnungen mit hofeigenen Produkten. Sie ermöglicht es Hans, dass er neben seiner Arbeit bei der Liftgesellschaft auch die kleine Landwirtschaft betreiben kann. „Mai Frau holtet miar in Ruggn frei“, betont er.
Im Laufe der Jahre machte sich Hans immer wieder Sorgen um den Arbeitsplatz. Denn die finanzielle Lage der Liftgesellschaft Trafoi war oft angespannt und die Verunsicherung groß. Erst nachdem die Seilbahngesellschaft Sulden die Anlagen in Trafoi 2002 übernommen hatte, atmeten er und seine Kollegen auf. Die Sorgen sind vorerst gewichen, und die Arbeitsplätze scheinen gesichert. „Obr sou gonz genau woaß ma sel nia“, meint er. Er wünscht sich, dass es weiter geht.
Die Sommersaison geht nun dem Ende zu, und Hans stellt bereits die Weichen für die Wintersaison. Er hofft auf reichlich Schnee und auf viele Gäste, die er an den Aufstiegsanlagen begrüßen kann - so wie seit über 30 Jahren.
Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders - Der griechischen Mythologie nach war Zefiro der süße und gütige Gott des Westwindes. Das Zefiro – Ensemble (seit 1989), in dem die Bläser eine führende Rolle spielen, hat sich auf das Repertoire des 18. Jahrhunderts spezialisiert. Die fünf Musiker Alfredo Bernardini (Oboe), Alberto Grazzi (Fagott), Ayako Matsunaga (Violine), Paolo Zuccheri (Violine, Viola) und Takashi Watanabe (Cembalo) sind geschätzte Solisten berühmter Orchester. Sie sind mit ihrer Musik auf den wichtigsten europäischen Musikfestivals vertreten, Tourneen führen sie auch in die ganze Welt. Überall erfreuen sie sich großer Erfolge bei Publikum und Presse. Einige ihrer CDs haben internationale Auszeichnungen erhalten.
Das Ensemble präsentiert folgendes reichhaltiges Programm:
Georg Friedrich Händel: Konzert für 4 in g-moll für Oboe, Violine, Fagott und Cembalo
Johann Sebastian Bach: Sonate für Violine und Cembalo in a-Dur BWV 1015
François Couperin: Suite La Françoise
Johann Friedrich Fasch: Quartett in f-Dur FaWV N:F4
Giovanni Platti: Sonate in c-moll für Oboe, Fagott und Cembalo
Antonio Vivaldi: Sonate für 4 in c-Dur RV 801
Info: www.kulturhaus.it
T 0473 737777
Unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, der Marktgemeinde Schlanders, der Raiffeisenkasse Schlanders, Rechtsanwaltskanzlei Dr. Pinggera und der Fa. Fleischmann Martin – Raumausstattung.
Schlanders/KVW Bildung - Es sind sehr viele Menschen, mehr als man meint, die Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben haben. In Deutschland sind es über 6 Millionen Erwachsene und in Südtirol rechnet man mit rund 40.000 berufstätigen Menschen, die größere oder kleinere Probleme beim Lesen und Schreiben haben. Viele können lesen, haben aber Schwierigkeiten, den Sinn des Textes zu erfassen bzw. Textzusammenhänge zu verstehen. Auf der anderen Seite sind Lesekenntnisse notwendig, um Briefe von Ämtern und Behörden, Rezepte und medizinische Informationen zu verstehen. Durch die voranschreitende Digitalisierung wird in allen Bereichen und Berufen Lesen und Schreiben immer wichtiger. Menschen mit Leseschwierigkeiten sind abhängig von Vertrauenspersonen, verstecken ihre Schwächen, sind bei der Arbeitswahl eingeschränkt und haben weniger Möglichkeiten Informationen zu erhalten. In Deutschland gibt es deshalb schon lange verschiedene Initiativen, um Menschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten Hilfen anzubieten und diese Kompetenzen zu erwerben. Wie bei einer Projektvorstellung mitgeteilt wurde, will nun der KVW Vinschgau zusammen mit dem Amt für Weiterbildung ein Pilotprojekt starten. Es geht um kostenlose, anonyme und persönliche Beratungsgespräche, um die Lese- und Schreibschwierigkeiten und ev. Ursachen zu analysieren und dann ein passendes Programm mit entsprechenden Übungen auszuwählen, um so die Lese- und Schreibfähigkeit zu fördern. Jeweils am Donnerstag von 16 bis 18 Uhr vom 29. September bis 15. Juni 2023 steht eine Person für Beratungsgespräche zur Verfügung. Bei den Treffen werden auch gezielte Übungen durchgeführt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig, man kann einfach vorbeikommen und die angebotenen Hilfen in Anspruch nehmen. Der Treffpunkt ist in der Hauptstraße 131 in Schlanders, in den Räumlichkeiten des KVW Bildung Vinschgau neben der Pfarrkirche. (hzg)
Telefon: 0473/746721
E-Mail: bildung.vinschgau@kvw.org
Taufers i. M. - Aus der „Alten Dreschmaschine“ im Besitz der Gemeinde Taufers i. M. am Eingang zum Avingatal ist nicht nur ein beliebtes Gastlokal geworden, sondern auch ein lang ersehnter Treffpunkt für die Jägerschaft des Ortes. Dieser steht dort nun ein Vereinslokal mit einer funktionstüchtigen Kühlzelle zur Verfügung.
Bar und Jägertreffpunkt wurden am Samstag, 3. September 2022 offiziell vom Spiritual des Klosters Marienberg Gregor Niggli eingeweiht. Für festliche Stimmung und beste Unterhaltung sorgten der „Jagdhornbläser Hirschruf“ bzw. die „Tauferer Wirtshausmusikanten.“ Vizebürgermeister Hanspeter Spiess beschrieb die Baugeschichte und den Verlauf der Bauarbeiten. Er vertrat die Bürgermeisterin Roselinde Gunsch Koch, die bei der Landesversammlung der SVP in Meran war. 2018 hatte Architekt Günther Fritz aus Glurns erstmals das Projekt vorgelegt. 2019 wurde mit den Aushubarbeiten und anschließend mit dem Bau begonnen. Bei den Ausschreibungen waren fast ausschließlich Betriebe aus dem Vinschgau zum Zuge gekommen. Revierleiter Dietrich Spiess dankte der Gemeindeverwaltung im Namen der Jägerschaft von Taufers i. M, (38 Jäger und zwei Jägerinnen), für die Bereitstellung der Räume. Die Innenausstattung gestalteten die Jäger in Eigenregie, finanziert mit Eigenmitteln, einem Landesbeitrag und mit Spenden. Die offizielle Einweihung war verbunden mit einem „Tag der offenen Tür“, zu der die Pächterin der Bar Jasmin Riedl und die Jäger:innen eingeladen hatten. Und wie es sich zu einem Jägerfest gehört, wurden auch köstliche Wildgerichte serviert. (mds)
Schlanders/Basis - Die Palazzina, also jenes Gebäude in der ehemaligen Schlanderser Drusus-Kaserne, in dem die BASIS Vinschgau operiert, Dialoge, Treffs, Fortbildungen, Ausstellungen und Konzerte veranstaltet oder veranstalten lässt, ist am 10. September offiziell eingeweiht worden.
von Erwin Bernhart
Der aus Indien stammende Schlanderser Dekan Pater Mathew sprach bei der Segnung von einer „creatio continua“, meinte dies religiös, und traf das Tun und das Entwickeln in der BASIS Vinschgau genau. „Die Grenzen verschwimmen“, hat die neue Präsidentin des Vereines Basis, Kathrin Gruber, in ihrer Einleitung gesagt. Diskussionen zur Landwirtschaft, Privatnutzung, Transart und vieles mehr sei in der Basis ermöglicht worden; lokale, übergreifende Themen. Das erfordere ein hohes Maß an Absprache, an Kooperation, an Flexibilität. Magda Tumler hat dann als Moderatorin Lh Arno Kompatscher entschuldigen müssen und den Schlanderser BM zu Wort kommen lassen. Pinggera sprach dann von einem „spannenden Projekt“ und ließ den Werdegang der Basis und des Kasernenareals Revue passieren. Der Luis habe nach dem Übergang der Kaserne vom Staat zum Land ein Konzept gefordert. Man habe dann bei 6 Zukunftsforen rund 200 Bürger:innen in einem interaktiven Beteiligungsprozess einbeziehen können und bereits damals sei ein Gründerzentrum vorgeschlagen worden. 2016 konnte dann Hannes Götsch als Koordinator angestellt werden und über ein EFRE-Projekt konnten von den eingereichten 650.000 Euro 578.000 Euro lukriert werden. Ab 2017 habe dann die Gemeinde rund 3 Millionen Euro in das Herrichten der Palazzina, in die ehemalige Mensa der Kaserne, investiert. 700.000 Euro konnte Götsch vom Amt für Jugendkultur zusätzlich loseisen. Streiterein, Frustrationen und Hoffnungen hätten sich, so Pinggera, abgewechselt. Es sei ausgemacht, dass das Land rund 250.000 Euro und die Gemeinde 100.000 Euro pro Jahr als Führungsbeiträge gewähren werde. Auch die Vinschger Wirtschaft beginne, so Pinggera, die Struktur zu unterstüzten. Er wünsche der Basis ein langes Leben für kulturelle Bereicherung, damit sich der Vinschgau entwickeln könne.
Der Architekt Thomas Hickmann ging in seinen Ausführungen auf den Umbau der Palazzina ein. Er habe den „Wilden Westen“ vorgefunden, viel gelernt und die 11 Nutzungseinheiten funktionieren unabhängi voneinander. Hannes Götsch stellte den neuen Vorstand vor (sh. Vinschgerwind 17/22 Seite 14) und nach einer musikalischen und vibrierenden Einlage von „Draht-House“ gab es Inputs von Gina Vedova vom Cluster kreativland Tirol. Vedova lobte das Konzept der Basis, sich Kreativ-Wirtschaft und Kultur begegnen zu lassen. Gar nicht so leicht sei das, aber wichtig. Umrahmt wurde die Veranstaltung von einer Ausstellung von Ingrid Hora.
WINDMAGAZINE
Winter Magazin - Winterwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Skigebiete Skifahren Rodeln Langlaufen Winterwandern Schneeschuhwandern Eislaufen Schöneben Haideralm Sulden Trafoi Watles Ferienregion