Der Autonome Südtiroler Gewerkschaftsbund (ASGB) begrüßt die Entscheidung der Landesregierung, das Taschengeld für Studierende der Krankenpflege ab dem akademischen Jahr 2023/24 auf 15 Euro pro Praktikumsstunde zu erhöhen. „Diese Entscheidung ist ein wichtiger Schritt zur Förderung des Bildungsstandorts Südtirol und stellt sicher, dass wir auch im Vergleich zu Tirol konkurrenzfähig bleiben“, sagt Tony Tschenett, Vorsitzender des ASGB. Landeshauptmann Arno Kompatscher und Gesundheitslandesrat haben die richtige Entscheidung getroffen, um den Studienstandort Südtirol und das Ausbildungszentrum für Gesundheitsberufe Claudiana attraktiv zu gestalten.
„Allerdings müssen wir feststellen, dass diese Erhöhung der Vergütung nicht alle Studierenden betrifft. Wir haben innerhalb weniger Stunden zahlreiche Nachrichten von Studierenden anderer Fachrichtungen an der Claudiana erhalten, die sich zu Recht diskriminiert fühlen“, so Tschenett weiter. Die unterschiedliche Behandlung von Studierenden derselben Einrichtung in vergleichbaren Ausbildungssituationen ist problematisch und stellt eine Form der Ungleichheit dar, die dringend korrigiert werden muss.
Der ASGB fordert die Landesregierung daher auf, diese Diskrepanz umgehend zu beheben und eine gerechte Entlohnung für alle Studierenden, unabhängig von ihrer Fachrichtung, sicherzustellen. „Es ist zwar löblich, die Situation für die Studierenden der Krankenpflege zu verbessern, aber Gerechtigkeit und Gleichbehandlung sollten für alle gelten“, betont der ASGB-Chef.
Dies sei nicht nur eine Frage der Fairness, sondern auch der langfristigen Attraktivität des Studienstandortes Südtirol. Wenn wir junge Talente anziehen und halten wollen, müssen wir ihnen eine Umgebung bieten, die frei von Diskriminierung und voller Möglichkeiten für alle ist.
„Es ist jetzt an der Zeit für die Landesregierung, ihre Verpflichtung gegenüber allen Studierenden zu erfüllen und für eine gleichmäßige, faire Entlohnung zu sorgen. Die Augen der Öffentlichkeit sind jetzt auf sie gerichtet, und wir erwarten prompte Maßnahmen“, schließt Tony Tschenett.
Laut Untersuchungen ist Hochwasser die größte Gefahr in Südtirol: Bevölkerungsschutzlandesrat Schuler hat heute in der Landesregierungssitzung allgemeine Überlegungen zum Hochwassersschutz dargelegt.
Die mit Abstand größte Gefahr in Südtirol geht von Hochwasser aus: Das belegen Untersuchungen, berichtete Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler in der Sitzung der Landesregierung am heutigen Dienstag (29. August).
In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Hochwasserereignisse gegeben, bei denen Überflutungen von größeren Gebieten nur knapp und nur dank des Einsatzes vieler Freiwilliger vermieden werden konnten. Dabei handelte es sich laut Berechnungen beim Unterlauf von Etsch und Eisack nur um Ereignisse mit einer 10- bis 30-jährigen Wiederkehrzeit. Im Vergleich dazu: Bei den Überflutungen im Mai in der Emilia-Romagna handelte es sich um ein 400-jähriges Ereignis, bei jenen des Ahrtales in Rheinland-Pfalz vor zwei Jahren gar um ein 800-jähriges. Das heißt: In Südtirol muss man bereits bei einem Ereignis mit einer Wiederkehrzeit von 30 bis 100 Jahren mit Überflutungen von großen Landesteilen und Schäden in einer Größenordnung von einer Milliarde Euro rechnen, legte Landesrat Schuler dar. Die vier Landesämter für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord, Süd, Ost und West haben in Südtirol in den vergangenen Jahren an die 45.000 Querwerke, also Sperren, und Längswerke, also Schutzmauern errichtet, davon 1700 in den vergangenen fünf Jahren.
"Es ist daher notwendig", unterstreicht Landesrat Schuler, "versiegelte Flächen drastisch zu reduzieren und dafür zu sorgen, dass über private und öffentliche Wasserspeicher das Wasser so früh wie möglich zurückgehalten wird. Zudem ist es notwendig, Flüsse und Bäche überall dort aufzuweiten, wo es möglich ist: Die Aufweitungen von Bächen und Flüssen sind von großer Wichtigkeit aus ökologischer Sicht. Die Überlegungen müssen daher in Richtung Überflutungsgebiete und große Rückhaltebecken mit Mehrfachnutzung gehen."
Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Südtiroler Gemeinden hatten sich am 10. August in der Agentur für Bevölkerungsschutz über den Umgang mit Hochwasser-Risiko in Südtirol informiert und ausgetauscht (LPA hat berichtet).
mac
Im Rahmen der heutigen Parteileitungssitzung wurde das Thema der öffentlichen Sicherheit diskutiert. Parteiobmann Philipp Achammer fasst zusammen: „Das Land Südtirol hat keine Kompetenzen im Bereich öffentliche Sicherheit. Wir fordern, dass der Staat endlich ein entschlosseneres Vorgehen an den Tag legt“, verlangt Parteiobmann Philipp Achammer. Es könne nicht sein, dass es an immer denselben polizeibekannten Orten zu Vorfällen komme. Ausgebaut werden sollen auch die Videoüberwachung und die Arbeit von Streetworkern.
„Das Land Südtirol ist gerne dazu bereit, die Kompetenz für die öffentliche Sicherheit zu übernehmen. Momentan liegen hier die Zuständigkeiten exklusiv beim Staat. In absehbarer Zukunft wird das auch so bleiben. Wir müssen uns dann aber darauf verlassen können, dass dieses Problem endlich ernsthaft in Angriff genommen wird und dass spürbare Maßnahmen auf staatlicher Seite folgen! Insbesondere auch, wenn es sich um geschlechterspezifische Gewalt handelt“, unterstreicht Philipp Achammer.
Es sei inakzeptabel, dass es, trotz mehrmaliger Hinweise, eindeutiger Faktenlage und mehrerer Interventionen, keine spürbare Besserung gibt. Sicher ist, dass Landeshauptmann Arno Kompatscher die Gespräche und Interventionen bei den staatlichen Stellen intensivieren wird, mit dem klaren Ziel, entsprechende Maßnahmen herbeizuführen.
„Wir kommen unseren Verpflichtungen als Land nach. Wir investieren laufend in Präventivmaßnahmen gegen Gewalt und wir werden diese auch noch weiter ausbauen. Das Gleiche gilt für Videoüberwachungsanlagen an neuralgischen Orten“, berichtet Achammer „Für den Teil der Unverbesserlichen und bei Wiederholungstätern muss eine entschiedene Gangart her. Die momentane Situation ist inakzeptabel.“
Bozen, 28.08.2023
Müllplatz mit Computerhirn
Von Matthias Reichle
Donnerstag, 24.08.2023, 17:51
Er soll laut Entwicklern der modernste Recyclinghof Europas sein. Die Ischgler Anlage läuft autonom und ist frühmorgens bis spätabends geöffnet. Eine KI soll künftig auch Müll-Ferkel ausforschen.
Ischgl – Es ist spät in der Nacht, aber in der Garage stapelt sich der Müll? Jetzt noch zum Recyclinghof? Kein Problem! Ein kurzer Blick in eine eigene App – die die Auslastung anzeigt – bestätigt, dort ist gerade nicht viel los, keine langen Schlangen vor den Containern. Also ab ins Auto und hin.
Dass die Recyclinghof-Mitarbeiter schon lange Feierabend gemacht haben, ist egal – eine Kamera erkennt das Pkw-Kennzeichen und öffnet den Schranken automatisch. Dann kann in aller Ruhe recycelt werden. In der App wird sofort angezeigt, wie viel und welche Wertstoffe abgegeben wurden und welche Kosten anfallen.
Zukunftsmusik? Keineswegs. In Ischgl wurde ein komplett autonomer Recyclinghof realisiert – der „modernste Europas“, wie die Entwickler behaupten. Zahlreiche pfiffige Ideen wurden dabei umgesetzt – von der vollautomatischen Dosierschranke, die ein Chaos vor den Containern verhindert, bis hin zur Hightech-Leitstelle.
Entwickelt hat das alles ein kleines Start-up aus Landeck namens Wiegon. Für den Bürger seien viele Recyclinghöfe aktuell „unpraktisch“. „Ich muss entweder um 16 Uhr schnell von der Arbeit weg, um meinen Müll bis 18 Uhr zu entsorgen, oder es gibt am Samstagvormittag einen riesigen Stau vor den Containern“, sagt der Geschäftsführer der Wiegon GmbH, Armin Wolf. Daraus entstand die Idee. Ischgl nennt er seine „Spielwiese“, dort wurde alles umgesetzt, was derzeit möglich ist.
Dort ist ganz schön viel los, vor allem in der Hochsaison: 650 t Restmüll, 750 t Bioabfall, 276 t Sperrmüll, 160 t Verpackungskunststoffe, 105 t Altpapier, 620 t Altglas, 299 t Kartonagen fallen jedes Jahr an.
Grundsätzlich würde es die neue Technik zulassen, dass die Ischgler fast 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche ihren Müll abladen, vorerst ist der Hof von Montag bis Samstag von 6 Uhr morgens bis 22 Uhr abends offen. „Das ist ausreichend“, sagt Bürgermeister Werner Kurz. Es gibt weiterhin zwei Recyclinghof-Mitarbeiter, die sind aber im Sommer nur an drei, in Winter an vier Tagen vor Ort.
Sollte es in der vollautomatisierten Anlage doch einmal einen menschlichen Ansprechpartner benötigen, reicht ein Druck auf einen Knopf und bei Recyclinghofmitarbeiter Andreas Siegele klingelt das Handy. 1,2 Mio. Euro hat die Gemeinde in die Erweiterung ihres Recyclinghofs investiert. 15 Prozent der Kosten machte die Digitalisierung aus, so Kurz.
Die Technologie ist seit vergangenem Oktober in einer Testphase mit aktuell 120 Berechtigten im Einsatz. Aber die Gruppe wächst stetig.
Das Hirn und Besondere der Anlage ist die Leitstelle, wo auch die 32 Kameras zusammenlaufen, die die Nutzer auf Schritt und Tritt beim Entsorgen überwachen. „Wir haben festgestellt, dass die Bürger sehr auf die Sauberkeit und Qualität achten. Man muss nicht mit der Peitsche am Container stehen“, sagt Wolf.
Im kommenden Jahr soll eine Künstliche Intelligenz implementiert werden, die Fehlwürfe in die Container erkennt und den Recyclinghofmitarbeitern meldet. Wenn jemand Glas in den Papiercontainer wirft, müsste er das nächste Mal mit einer Verwarnung rechnen. Das Beweisvideo lässt kein Leugnen mehr zu. Die KI könnte den Nutzer auch direkt aus dem Lautsprecher ermahnen – das geht den Entwicklern aber dann doch zu weit.
Man will das System nun auf ganz Tirol ausrollen. Auch kleine Recyclinghöfe könnten künftig über eine gemeinsame Leitstelle zusammengeschlossen und ferngewartet werden.
Der Landecker Recycling-Vordenker und Mitgesellschafter von Wiegon, Bernhard Weiskopf, geht noch weiter. Sein Traum ist, dass jeder, egal in welcher Gemeinde er gerade ist und wie spät es ist, seinen Müll entsorgen kann. Das sei aber noch Zukunftsmusik.
Vom 14. bis 17. September findet in Südtirol eine großflächige Müllsammelaktion in einigen Ferienregionen und Naturparks statt. Anmelden können sich Interessierte ab sofort online.
Gemeinsam losziehen und Müll sammeln: Vom 14. bis 17. September ist dies in einigen Gemeinden Südtirols möglich. Unter dem Titel "CleanUP Days Südtirol"machen sich zahlreiche Naturbegeisterte in Kleingruppen auf den Weg, um gemeinsam Müll am Berg, in den Wäldern, an Seeufern und in den Dörfern zu sammeln – eben überall dort, wo Abfall in der Natur hinterlassen wurde.
Die Idee dazu ist in der Arbeitsgruppe der Tourismusvereine zum Dolomiten Unesco Welterbe entstanden, die von der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung - Koordinationsstelle Dolomiten Unesco - und von IDM Südtirol koordiniert wird. Die Gruppe setzt seit geraumer Zeit Maßnahmen zum Thema Müllvermeidung im Zuge des Projekts "Achtsam am Berg" um.
Federführend bei der Müllsammelaktion sind die acht Südtiroler FerienregionenEggental, Seiser Alm, Villnöß, Olang, Aldein-Radein, Passeiertal, Ahrntal und Gsieser Tal-Welsberg-Taisten. Aber auch die Südtiroler Naturparks und der Alpenverein Südtirol (AVS) sind mit dabei. Organisatorisch laufen die Fäden beim gemeinnützigen Verein Patron zusammen.
"Um unsere wertvolle Bergwelt für zukünftige Generationen zu erhalten, muss sich ihre Einzigartigkeit im Bewusstsein von uns allen verankern", betont Virna Bussadori, Direktorin der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung. "Ziel der CleanUP Days und des Projekts 'Achtsam am Berg' ist es, Einheimische und Gäste zu mehr Eigenverantwortung im Umgang mit unseren Ressourcen aufzurufen", erklärt Elisabeth Berger von der Koordinationsstelle Dolomiten Unesco Welterbe: "Damit möchten wir zur Erhaltung des Welterbes der Dolomiten und der Landschaft und Natur, die uns umgibt, beitragen."
"Wir unterstützen diese neue Initiative, damit möglichst viele Menschen für einen achtsameren Umgang mit ihrem Müll sensibilisiert werden", unterstreicht AVS-Präsident Georg Simeoni. "'Saubere Berge-Sauberes Land‘ war 1977 die erste landesweite Müllsammelaktion des AVS. Der Titel der Mitmachaktion mag heute ein anderer sein, das Ziel bleibt stets dasselbe: eine möglichst müllfreie Berglandschaft."
Fünf der sieben Südtiroler Naturparks beteiligen sich an den "CleanUp Days Südtirol" mit Aktionen in ihren Naturparkgebieten. Im Naturpark Texelgruppefindet am Freitag, 15. September, ab 10 Uhr in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverein Passeiertal eine geführte Wanderung von Moos nach St. Leonhard über den Schluchtenweg der Passer mit Informationen zum Naturpark und mit Müllsammlung statt. Beim Museum Hinterpasseier ist die Ausgabe- und Annahmestelle für die Müllsammlung.
An allen drei Tagen – vom 15. bis 17. September - wird im Naturpark Schlern-Rosengarten in Zusammenarbeit mit den Tourismusvereinen Seis am Schlern, Völs am Schlern und Tiers Rosengarten von 8.30 bis 17 Uhr Müll gesammelt. Die Ausgabe- und Abgabestelle der Müllsammelkits und des Mülls ist im Naturparkhaus in Seis und in den Infostellen Steger Säge und Völser Weiher.
Im Naturpark Rieserferner-Ahrn dient das Naturparkhaus in Sand in Taufers zu den Öffnungszeiten als Ausgabestelle der Sammelmaterialien, und zwar vom 14. bis 17. September. Im Naturparkhaus ist zudem die Sonderausstellung "Neobiota Müllberge" zu sehen. Die Mittelschule Sand in Taufers beteiligt sich mit einigen Schulklassen ebenfalls an der Aktion. Am 16. September von 15 bis 17 Uhr findet der Workshop "Aus alt mach neu, wir schöpfen Papier" statt.
Im Naturpark Fanes-Sennes-Prags sammeln die Schutzgebietsbetreuer am 15. September Müll im Naturpark und machen in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverein Olang an einer Station Aufklärungsarbeit für Besucherinnen und Besucher.
Das Naturparkhaus in St. Magdalena/Villnöß ist in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverein Villnöß die Ausgabestelle der Sammelkits und die Annahmestelle des Abfalls, der am 15. und 16. September im Naturpark Puez-Geisler gesammelt wird. Die Kinder der Grundschule St. Magdalena Villnöß beteiligen sich aktiv am Müllsammeln im Naturpark. Die Schutzgebietsbetreuer sammeln Müll im Langental und betreiben Aufklärungsarbeit am 15. September.
Wer sich an der Müllsammelaktion beteiligen will, kann sich über die interaktive CleanUP Map anmelden und direkt das Datum und die Route der selbstgewählten Tour festlegen. Das benötigte CleanUP Kit für alle Interessierten, bestehend aus einer recycelbaren und wiederverwendbaren Gewebetasche und einer Zange aus Edelstahl, kann vor dem Abmarsch kostenfrei an einer der zahlreichen Ausgabestellen abgeholt werden. Diese, wie auch die Abgabestationen für den gesammelten Müll, finden sich nicht nur in den Naturparken, sondern überall in den acht genannten Ferienregionen und sind ebenfalls in der CleanUP Map ersichtlich. Auch Rahmenaktionen werden in den acht teilnehmenden Ferienregionen organisiert.
mpi
Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, zeigt absolut kein Verständnis dafür, dass die italienische Staatsanwaltschaft und das Regierungskommissariat gegen Süd-Tiroler Bauern Ermittlungen eingeleitet haben, nur weil diese auf ihren eigenen Grundstücken (!) mit Plakaten auf die Wolfs-Problematik aufmerksam gemacht haben. Es ist beschämend, dass die staatlichen Justizbehörden nichts besseres zu tun haben, als fleißige Bauern zu kriminalisieren. Kriminelle Ausländer terrorisieren seit Wochen mit Mord, Vergewaltigung und Raubüberfällen unser Land, da können die Behörden angeblich nichts tun, gegen fleißige Bauern, die lediglich ihre Tiere schützen wollen, wird jedoch ermittelt. Eine Schande!
Was geht es die Staatsanwaltschaft und das Regierungskommissariat überhaupt an, wenn Bauern auf ihren eigenen Grundstücken ein Plakat anbringen?
Muss man tatenlos dabei zusehen, wenn die eigenen Tiere qualvoll durch Risse verenden? Gilt für Herdentiere nicht auch der Tierschutz und das Recht auf Leben?
Die Bauern haben jedes Recht, auf dieses Problem aufmerksam zu machen!
Anstatt rechtschaffene Bauern zu kriminalisieren sowie Zeit und Steuergeld für Ermittlungen zu den Wolfs-Plakaten zu verschwenden, sollten sich die Behörden besser um die wirklichen Probleme kümmern. „Tut endlich etwas gegen die ausufernde Ausländer-Kriminalität in unserem Land, da habt ihr genug zu tun!“, so der Landtagsabgeordnete Sven Knoll.
L.-Abg. Sven Knoll,
Süd-Tiroler Freiheit.
Bei ihren Sommerbegehungen haben die Mitarbeitenden des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen festgestellt, dass Südtirols Gletscher durchschnittlich eineinhalb Meter an Eisdicke verloren haben.
Im heurigen Sommer haben Südtirols Gletscher bislang im Durchschnitt eineinhalb Meter Eis verloren, fasst Rudi Nadalet vom Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen in der Agentur für Bevölkerungsschutz die aktuelle Lage zusammen, etwas weniger war es am Rieserferner im Ahrntal. Für den Weißbrunnferner im Ultental wird nicht mehr die Massenbilanz berechnet, da er in den vergangenen Jahren in drei Teile zerfallen ist. Im Zuge der Sommerbegehungen haben die Mitarbeitenden des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen vor allem am Rieserferner Messungen vorgenommen, außerdem am Langenferner in Martell und gemeinsam mit dem italienischen glaziologischen Komitee (Comitato Glaciologico Italiano) am Übeltalferner in Ridnaun.
"Gletscher sind Seismographen für den Klimawandel", erklärt Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler hin: "Gletscher sind gleichsam ein Spiegel des Klimasystems. In den kommenden Jahrzehnten wird die Mehrheit der Gletscher weltweit stark abschmelzen. Damit geht ein wichtiges Element im Wasserkreislauf verloren, denn die Eismassen im Hochgebirge sind als Wasserspeicher im Hochsommer wichtig."
"Aktuell verlieren die Gletscher durchschnittlich fünf Zentimeter Eis pro Tag", berichtet Rudi Nadalet: Ursache ist die Kombination aus blankem Eis, wenn die Gletscher über keine schützende Schneeschicht mehr verfügen, mit den hohen Temperaturen bei Tag und auch bei Nacht. So ist etwa während der vergangenen Nächte die Lufttemperatur an der 3328 Meter hoch gelegenen Wetterstation Schöntaufspitze nie unter sieben Grad Celsius gesunken.
Die erhöhte Gletscherschmelze dieser Tage führt gleichzeitig zu intensivem Sedimenttransport in den Gewässern: Gestern (23. August) Nachmittag hat Nadalet etwa an der Pegel- und Feststoffmessstelle am Suldenbach bei Stilfser Brücke bei einem Abfluss von rund zehn Kubikmetern pro Sekunde einen Geschiebetransport von bis zu zehn Kilogramm pro Sekunde gemessen. Der Suldenbach weist in Stilfser Brücke ein Einzugsgebiet von 130 Quadratkilometern auf und führt hier auch das Schmelzwasser des in Gomagoi zusammenfließenden Trafoierbaches.
Bilanz über die Entwicklung der Gletscher in diesem Sommer werden der Direktor des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen Roberto Dinale und seine Mitarbeiter Anfang Oktober nach Ende des hydrologischen Jahres ziehen. Die Anzeichen deuten auf einen überdurchschnittlich starken Eisverlust hin, fasst Amtsdirektor Dinale zusammen, der allerdings nicht so stark wie im vergangenen Jahr sein wird.
mac
100 Kilogramm Fische pro Hektar tummeln sich im Durchschnitt in Südtirols Flüssen und Gebirgsbächen, die Artenzusammensetzung ist bunt. Die Daten werden direkt vom Amt für Jagd und Fischerei erhoben.
Ein insgesamt vitaler Fischbestand, schwächer am ehesten im südlichen Teil der Etsch: Diese Erkenntnis geht aus der jüngsten Erhebung in Südtirols Gewässern hervor. In regelmäßigen Abständen wird dieser Fischbestand erhoben. Eine international übliche Einheit ist die Biomasse, ausgedrückt in Kilogramm pro Hektar: Dabei werden Abfischungen in repräsentativen Gewässerabschnitten vorgenommen und ausgewertet, dann werden die Ergebnisse auf Hektarwerte hochgerechnet, damit diese Daten wiederum mit anderen Gewässern vergleichbar sind, informiert der zuständige Landesrat Arnold Schuler.
Die Daten der jüngsten Erhebung liegen nun vor. Interessantes Detail: In Gewässern mit Gletschereinfluss gibt es keine Fische – dieses Wasser ist zu kalt und zu stark von Gletschermilch beeinträchtigt. Die Rede ist hier vom Suldenbach im Ortlergebiet und dem Karlinbach in Langtaufers, welcher bei Graun in den Reschensee mündet. "In den meisten Gebirgsbächen und Flüssen in der Talsohle ist der Fischbestand hingegen vital und hat gute Biomassen", sagt Schuler. Die Fische pflanzen sich natürlich fort, nur in einigen Fällen braucht es einen Stützbesatz mit Jungfischen, müssen also Tiere aus der Aufzucht eingesetzt werden. Dafür sorgen das Artenschutzzentrum gemeinsam mit dem Fischereiverband und den Fischereivereinen.
"Positiv aufgefallen ist uns im Frühling die natürliche Fortpflanzung der Fischart Äsche in den Flüssen der Talniederungen, die in den vergangenen Jahren zu sehr schwach war. Bestätigt sich diese Beobachtung auch im Herbst, verbessert sich die natürliche Altersverteilung der Äsche und der Bestand baut sich von selbst auf“, kommentiert Schuler. Noch Verbesserungspotential gebe es bei den Marmorierten Forellen in den Flüssen – "hier können wir aber auf ein erfolgreiches und innovatives Zuchtprogramm des Aquatischen Artenschutzzentrums verweisen, wir haben genetisch reine Marmorierte Forellen und eine möglichst naturnahe Produktion in einem strukturierten Fließkanal", sagt Schuler. "Erklärtes Ziel ist es, auf die natürliche Fortpflanzung unserer Fische zu setzen. Das ist auch im neuen Fischereigesetz so verankert. Fischbesatz wirkt als Initialzündung, ist das Habitat aber nicht lebenswert, funktioniert der natürliche Kreislauf nicht", sagt der Landesrat.
Grundsätzlich leben in Südtirols Fließgewässern und in den kälteren Hochgebirgsseen vor allem Salmoniden, also Forellen (Marmorierte Forelle, Bachforelle, Regenbogenforelle, Saiblinge), Äschen und Mühlkoppen, welche zu den Barschverwandten gehört. "Mühlkoppen finden wir auch in allen unseren Hauptgewässern. Mühlkoppen sind gute Bioindikatoren für hohe Wasserqualität: Sie reagieren sehr empfindlich darauf", sagt Florian Blaas, Vertreter des Amtsdirektors im Amt für Jagd und Fischerei. In den Seen, wo die Sauerstoffkonzentration niedriger ist als im fließenden Gewässer und die Wassertemperaturen höher, leben Cypriniden, also Weißfische wie Karpfen und Hechte.
Entsprechend der Erhebung tummeln sich in Südtirols Gewässern etwa 100 Kilogramm Fisch pro Hektar. "Am meisten vom Durchschnitt driftet die Etsch ab. Hier haben wir einzelne Gewässerabschnitte zwischen Auer und Salurn mit lediglich 18 Kilogramm pro Hektar", sagt Blaas. Allerdings ist dieser Wert schon eine Verbesserung zu früheren Jahren – es gab Zeiten, da wurden nur 14 Kilogramm Fisch pro Hektar in der Etsch erhoben. Laut Schuler sind die Ursachen für eine schwächere Fischbiomasse in den Gewässern vielfältig: Dazu gehören Schwallbetrieb für die Energieproduktion und fischfressende Vögel wie Kormorane. "Fischreiher und Gänsesegler schaffen Probleme, aber derzeit weitaus weniger als der sich europaweit stark ausbreitende Kormoran – der ernährt sich nämlich ausschließlich von Fisch", sagt Landesrat Schuler. Für die Kormorane konnte man jedoch den Nachweis erbringen, dass der Schaden weitaus höher ist als der Nutzen. "In enger und guter Zusammenarbeit mit dem Fischereiverband konnten die notwendigen wissenschaftlichen Unterlagen bereitgestellt werden, damit die Ispra (staatliche Höhere Anstalt für Umweltschutz und Forschung) ein positives Gutachten zur Entnahme erteilt. Mittlerweile konnte der Bestand an Kormorane deutlich reduziert werden", erklärt Schuler.
Schwallbetrieb ist vor allem für Fischbrütlinge ein Problem, da die Jungfische mit den spontanen Änderungen der Strömungsgeschwindigkeiten nicht umgehen können. So stranden sie an den Ufern. Allerdings sei laut Schuler positiv anzumerken, dass vor allem der Sonderbetrieb Wildbachverbauung und die anderen Ämter der Agentur für Bevölkerungsschutz bei den Arbeiten sensibel vorgehen und sehr darauf achten, bei Begradigungen, Aufweitungen oder anderen Verbauungsarbeiten sicheren Lebensraum und Rückzugsgebiete für Fische und andere Lebewesen zu schaffen.
uli
Dorothea Kurz ist Kinderkrankenpflegerin im Krankenhaus Schlanders. Vor einem Jahr führte sie eine Umfrage im gesamten Sanitätsbetrieb durch. Befragt wurde das gesamte nichtärztliche Personal des Sanitätsbetriebes. Das Ergebnis der Befragung hat sie der obersten Leitung des Sanitätsbetriebes zur Verfügung gestellt und auch veröffentlicht. Das Ergebnis der Umfrage zeigt, dass mangelnde Wertschätzung nach wie vor an erster Stelle steht. Das Team K hat im Landtag in den letzten fünf Jahren immer wieder verlangt, den Mitarbeiter:innen im Gesundheitswesen höhere Löhne zu zahlen und Wertschätzung entgegenzubringen, nur so kann die öffentliche Gesundheitsbetreuung für alle aufrechterhalten werden. Geändert hat sich bis heute wenig.
Dorothea Kurz fasst die offenen Antworten der Umfrage wie folgt zusammen: „Wenn “Aushilfsärzte” an einem Wochenende mehr verdienen als eine Fachkraft im ganzen Monat, dann sprechen wir hier bereits von einer Zwei-Klassen-Behandlung zwischen ärztlichem und nichtärztlichem Personal. Die Aufwertung der Pflegeberufe ist bis heute nur ein Versprechen. Zur Verbesserung des Arbeitsklimas trägt das alles nicht bei. Zudem fordern die Mitarbeiter:innen mehr Einbeziehung in Entscheidungsprozesse, bessere Kommunikation, Transparenz und Vertrauen seitens der Verwaltung. Sie fühlen sich oft überfordert, vernachlässigt und ausgenutzt, während ihre Anliegen wenig Beachtung finden. Es fehlt die Unterstützung durch den Berufsverband, mehr Unterstützung von anderen Stellen wäre hilfreich und dringend notwendig. Es braucht die Förderung eines wertschätzenden und respektvollen Umgangs miteinander, auch Kritik muss Platz haben“.
Dies sind jedoch nicht die einzigen Kritikpunkte, die im Rahmen der Befragung zu Tage traten. Es wurde darauf hingewiesen, dass die Gesundheitsberufe attraktiver gestaltet werden müssen. Dazu gehören flexiblere Dienstpläne, mehr Unterstützung für pendelnde MitarbeiterInnen, eine Erhöhung der Erholungs- bzw. Urlaubstage, bessere Vergütung von Überstunden, Honorierung von speziellen Belastungen wie Feiertags- und Nachtschichtarbeit. Eine Überarbeitung der Bereitschaftsdienstregelung und ein verstärkter Schutz vor Gewalt am Arbeitsplatz sind weitere Anliegen der Beschäftigten im Südtiroler Gesundheitswesen.
Die Mitarbeiter:innen fühlen sich oft überfordert und manchmal sogar ausgenutzt, weil mit weniger Personal immer mehr geleistet werden muss. Die Belastung und die Verantwortung steigen, aber die Sorge des Personals, nicht mehr sicher arbeiten zu können oder die Angst, Fehler zu machen, wird kaum gehört. Einiges davon ist auf die Zentralisierung der letzten Jahre zurückzuführen. Keiner fühlt sich zuständig, jeder verweist auf den anderen, um an die notwendigen Informationen zu kommen. Gerade die Peripherie leidet unter der Zentralisierung, die kleinen Krankenhäuser werden ausgehöhlt, vieles wird schön geredet, was längst nicht mehr schön ist. Betten werden abgebaut, Abteilungen zusammengelegt, sogar Abteilungen geschlossen, Personal abgebaut, ohne großen Aufschrei, Schritt für Schritt.
Ein großes Thema sind auch die Wettbewerbe, es dauert viel zu lange, bis die interessierten Leute eine fixe Stelle erhalten, oft vergehen Jahre, bis ein Wettbewerb ausgeschrieben wird. Das macht unsicher, unzufrieden und ärgerlich. Rückmeldungen zum Ausgang eines Wettbewerbs für die Teilnehmer:innen, müssen eine Selbstverständlichkeit sein. Wenn man nur über Dritte erfährt, wie es gelaufen ist, fühlt man sich übergangen und auch ungerecht behandelt.
Dorothea Kurz und Maria Elisabeth Rieder fordern den zuständigen Landesrat Kompatscher und die Spitze des Sanitätsbetriebes auf, die Ergebnisse der Umfrage ernst zu nehmen und auf die Vorschläge und Rückmeldungen der Mitarbeiter:innen zu reagieren und damit weitere Kündigungen zu verhindern.
Die Landtagsabgeordnete Maria Elisabeth Rieder, die vor ihrem Einzug in den Landtag 32 Jahre lang im Krankenhaus Bruneck gearbeitet hat, ist weiterhin im engen Austausch mit vielen Mitarbeiter:innen des Südtiroler Sanitätsbetriebes. Immer wieder hat sie in den vergangenen Jahren konkrete Vorschläge in den Landtag eingebracht und mehrfach die Erneuerung des Bereichsvertrages der Sanität verlangt. Erst kürzlich wurde der Antrag des Team K auf Einführung eines Ausbildungsbeitrages für Gesundheits- und Pflegeberufe in Südtirol mehrheitlich abgelehnt. “Bei uns lässt man fähige Leute einfach gehen. Immer wieder berichten Mitarbeiter:innen, dass ihre Anliegen, Vorschläge und Kritikpunkte nicht gehört werden. Viele von ihnen sind frustriert, enttäuscht und müde und so bleibt oft nur die Kündigung als letzter Ausweg. Wir müssen zuallererst auf unsere Mitarbeiter:innen achten, die heute tagtäglich, trotz widriger Umstände, das Beste geben, um die Gesundheitsbetreuung unserer Menschen zu garantieren”, sagt Maria Elisabeth Rieder abschließend.
Ab Dezember neuer länderverbindender Busdienst geplant - Landtagsvizepräsident begrüßt Anbindung an internationalen öffentlichen Personenverkehr.
Noch vor Jahresende wird es einen länderübergreifenden Busdienst auf der Strecke Mals-Landeck geben. 28 Mal wird der Bus täglich zwischen 6.40 Uhr und 21.17 Uhr über die Grenze fahren; somit Pendler und weitere Nutzer mittels einer Direktverbindung nach Mals, bzw. nach Landeck bringen. Ein wichtiger Knotenpunkt der neuen Busverbindung ist die Bushaltestelle Kajetansbrücke in Pfunds/Tirol. Diese wird zusätzlich ausgebaut, um auch genügend Kapazitäten für die weiteren länderübergreifenden regionalen wie auch touristischen Verbindungen zu schaffen.
„Nach vorausgegangenen politischen Initiativen, den erforderlichen Vorarbeiten, Planungen und Beschlüssen auf Südtiroler Seite geht nun mit dem jüngsten Beschluss der Tiroler Landesregierung zu einer neuen Bus-Direktverbindung Mals-Landeck und zum Ausbau der Bushaltestelle Pfunds/Kajetansbrücke für zahlreiche Pendler und weiteren Nutzer ein lang gehegter Wunsch ab Dezember dieses Jahres in Erfüllung. Für die Nutzer stellt dieses neue Angebot zudem eine wichtige Anbindung an den internationalen Personenverkehr dar“, freut sich Landtagsvizepräsident Sepp Noggler über diese erweiterten Möglichkeiten im grenzüberschreitenden öffentlichen Personenverkehr. Der Vinschger Landtagsabgeordnete hat sich mit weiteren politischen Verantwortungsträgern und in Abstimmung mit den beiden Landesregierungen von Anfang für dieses wichtige länderübergreifende Projekt eingesetzt.
„Mein Dank gilt allen, die sich seit vielen Jahren für diesen Schnellbus eingesetzt haben und der nun endlich Realität wird. Dieses Projekt stellt ein Beispiel gelebter grenzüberschreitender Zusammenarbeit dar. Ich bin überzeugt, dass die zahlreichen Pendler und die weiteren Nutzer diese neuen Möglichkeiten im öffentlichen Personenverkehr mit Freude annehmen werden. Zudem werden die bereits bestehenden und künftig geplanten gemeinsamen Tickets in der Europaregion die Attraktivität auch dieses neuen Mobilitätangebotes noch steigern“, zeigt sich Noggler überzeugt.
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