Spezial-Gesundheit: MOVEMBER ein Monat für die Männergesundheit

geschrieben von

Der allgemeinen Förderung der Männergesundheit ist gleich ein ganzer Monat gewidmet: der „MOVEMBER“. Es ist eine Wortkombination, gebildet aus dem französischen Wort für Schnurrbart, Moustache, und November. Der Begriff steht für eine Bewegung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, mehr Aufmerksamkeit auf die Männergesundheit zu lenken. Weltweit lassen sich Männer im November einen Schnurrbart wachsen, um der Männergesundheit sichtbare Aufmerksamkeit zu schenken. Übrigens: Am 19. November ist der internationale Männertag. Wei der November vor der Tür steht, widmet der Vinschgerwind dieses Sonderthema der Männergesundheit.

Männergesundheit im Visier. Männer und Gesundheitsvorsorge – ein ungleiches Paar?
Männer und Väter jonglieren sich zwischen so mancher Überstunde und den Ansprüchen ihrer Familie durch die Woche. Und als wäre das nicht stressig genug, hält die To-do-Liste auch für das Wochenende einiges bereit. Der Druck, ständig Leistung zu bringen, Aufgaben zu erfüllen und zu funktionieren, beeinflusst das körperliche und seelische Wohlbefinden von Frauen und Männern. Sich deshalb aber mehr um ihre Gesundheit zu kümmern, erachten – im Vergleich zu Frauen – viele Männer als nebensächlich und überflüssig oder empfinden es als Schwäche.

Männer setzen sich mehr Risiken aus.
Stärke, Macht, Konkurrenz und Tapferkeit: Diese sogenannten männlichen Stereotypen führen dazu, dass Männer im Gegensatz zu Frauen weniger fürsorglich gegenüber dem eigenen Körper sind und seltener über ihre Krankheiten reden. Im typischen Rollenbild des „starken Geschlechts“ scheint dafür für viele einfach kein Platz zu sein. Die traditionelle Männerrolle begünstigt die Bereitschaft, Risiken einzugehen.

Prägung des Gesundheitsbewusstseins durch Erziehung.
Die soziale Prägung, also die Werte und Verhaltensweisen, die Männer von ihren Eltern erhalten haben, spielt eine große Rolle. Die Erziehung in jungen Jahren schafft eine wesentliche und dauerhafte Grundlage für gesundheitsbewusstes Verhalten. Es lohnt sich für Eltern, die klassische Männerrolle oder klassisch männliche Stereotype auch mal infrage zu stellen.
Was Eltern, Freunde und Altersgenossen vorgelebt haben, was die Umgebung, in der Kinder aufgewachsen sind, mitgegeben hat, das alles bildet einen wichtigen Baustein für ein zukünftiges gesundes Leben.

Männer gehen seltener zu Vorsorgeuntersuchungen.
Wichtige Arztbesuche werden von Männern häufig auf die lange Bank geschoben.

Daten und Fakten belegen zudem, dass sich Männer oft weniger gesund ernähren. Sie essen gern fett- und fleischreich. Bei Steak und Currywurst wird das „starke Geschlecht“ meist schwach, Obst und Gemüse dagegen sind oft nur Deko. Außerdem passen das Stereotyp „starker Mann“ und psychische Krankheit in vielen Köpfen nicht zusammen. So wenig Männer ihre körperliche Verletzlichkeit beachten, so selten ziehen sie in Betracht, dass sie seelische Probleme haben könnten. Eine dreimal so hohe Selbstmordrate wie bei Frauen ist jedoch ein deutliches Warnzeichen, wie die Stiftung Männergesundheit in Deutschland berichtet. Aber so weit muss es gar nicht gehen: Auch Schlafstörungen können die Folge sein, ebenso Depressionen. Diese nehmen auch bei Männern zu, vor allem zwischen 45 und 64. Mögliche Ursachen für die Probleme: Arbeitslosigkeit, die als Demütigung empfunden wird, Geldsorgen oder das Zerbrechen von Beziehungen und Freundschaften. Psychische Erkrankungen werden bei Männern häufig nicht erkannt und oft unzureichend therapiert. Zum einen, weil sie sich weigern, professionelle Hilfe und Rat zu suchen, zum anderen, weil sie ihre seelischen Probleme oft lange verdrängen.

Midlife-Crisis beim Mann.
Eine Midlife-Crisis tritt vorwiegend bei Männern auf, ungefähr im Alter zwischen 40 und 55 Jahren. Eine Midlife-Crisis bedeutet, dass Menschen in der Mitte ihres Lebens aus dem psychischen Gleichgewicht geraten sind. Den betroffenen Partner kann man aber unterstützen, und aus diesem emotionalen Tief heraushelfen.

Was ist eine Midlife-Crisis?
Wenn Menschen ein mittleres Alter erreichen, haben manche den Eindruck, dass ihre weiteren Entwicklungsmöglichkeiten begrenzt sind oder dass das Alter körperlich spürbar ist. Es ist wie beim „Das Glas ist halb leer oder halb voll“-Spruch: Während einige entspannt betrachten, was sie privat oder beruflich erreicht haben, sehen andere eher, was sie verpasst haben, was sie hätten besser machen können oder welche Fehlschläge es gab.
Manche Ziele scheinen jetzt unerreichbar – das kann Resignation, Frustration oder Verzweiflung auslösen. Diesen Zustand nennt man Midlife-Crisis. Die tief empfundene Sinnkrise geht gelegentlich mit ungewöhnlichen Verhaltensweisen einher, die für Partner, Kinder oder Kollegen zur Belastung werden können.
Viele wissenschaftliche Studien haben belegt, dass in diesem Lebensabschnitt Menschen anfällig für etwas sind, das mit „Midlife-Crisis“ gut beschrieben wird. Trotz der individuellen Unterschiede treten in diesem mittleren Lebensalter Selbstzweifel und Mutlosigkeit verstärkt auf. Daher spricht man von einer krisenanfälligen Phase – ähnlich der Pubertät oder dem Eintritt in den Ruhestand.

Ist Midlife-Crisis eine Krankheit?
Glücklicherweise bringt die Lebensmitte nicht zwangsläufig eine Krise mit sich. Wenn diese eintritt, sind schwere emotionale Störungen infolge einer Midlife-Crisis eher die Ausnahme als die Regel. Eine Midlife-Crisis ist keine anerkannte psychische Krankheit, allerdings kann aus ihr eine Erkrankung wie eine Depression hervorgehen. Betroffene sollten also ernst genommen werden.
Midlife-Crisis: ein reines Männer-Problem?
Die Midlife-Crisis betrifft überwiegend, aber nicht ausschließlich Männer. Frauen können ebenfalls mit ihrem Leben unzufrieden sein oder darüber verzweifeln. Dass Frauen seltener unter diesem Phänomen leiden, begründen Experten vor allem mit dem Sozialverhalten: Frauen tauschen sich in ihrem Umfeld – z. B. mit ihren Freundinnen, Müttern, Schwestern oder Kolleginnen – tendenziell stärker über Probleme aus als Männer. Sozialer Austausch hat eine ausgleichende Wirkung. Krisen werden so frühzeitig angesprochen und abgemildert. Das könnte der Grund sein, warum Frauen besser durch diese Zeit kommen.

Woran bemerke ich eine Midlife-Crisis bei meinem Partner?
Es gibt häufig auftretende Beschwerden, die auf eine Midlife-Crisis hindeuten. Bei Männern sind in der Midlife-Crisis die Selbstsicht und Gefühle betroffen. Das können Empfindungen wie Sinnlosigkeit, Leere, Einsamkeit, Verzweiflung, Enttäuschung, Reue oder Angst sein. Wie es konkret im Innenleben aussieht, kann man von außen nicht immer erkennen. Was sich aber bemerkbar machen kann, ist eine Veränderung im Verhalten. Das kann sein:
• verstärktes Konkurrenzdenken,
• die plötzliche Beschäftigung mit Krankheit, Tod und Sterben,
• ein neuer Fokus auf Gesundheit oder Aussehen,
• erhöhte Reizbarkeit,
• unübliche Spontaneität,
• selbstgewählte Isolation,
• im schlimmsten Fall extremes oder selbstgefährdendes Verhalten wie Alkohol- oder Drogenmissbrauch, Affären oder Glücksspiel.

Mein Partner ist in der Midlife-Crisis – wie soll ich mich verhalten?
Wird eine Midlife-Crisis von der Partnerin, dem Partner oder anderen nahestehenden Personen im Haushalt für belanglos gehalten oder ignoriert, fühlen sich Betroffene oft missverstanden und reagieren noch gereizter auf ihre Umwelt. Eine vorsichtige Konfrontation ist zur Verbesserung des Zustands besser geeignet. Es ist möglich, den Partner zu unterstützen, sein Leben wieder wertzuschätzen und die Krise zu überwinden. Dazu sind Verständnis, Bestärkung und aktive Teilhabe am Leben des Partners hilfreich.
Wenn sich das Gefühl einstellt, zum Partner nicht durchzudringen, und die ernsthafte Sorge gehegt wird, die Midlife-Crisis könnte sich zu einer Depression verstärken, sollte man über eine psychologische Beratung oder Therapie nachdenken. Auf alle Fälle ist Verständnis das Mittel der Wahl. Denn so unbegründet die Gereiztheit oder Unzufriedenheit auch scheinen mag: Vorwürfe können das negative Selbstbild bekräftigen. Mit Ansichten achtsam umgehen und diese ernst nehmen, helfen die abwertende Sicht auf das Leben zu verändern: „Ja, du hast recht, das hätte besser laufen können – aber am Ende hat es doch geklappt.“

Wann beginnt sie und wann ist die Midlife-Crisis vorbei?
Eine Untersuchung nimmt an, dass nicht mehr die Jahre um die 40, sondern das Jahrzehnt zwischen Mitte 40 und Mitte 50 als potenzielle „Unglücksdelle“ zu sehen ist – das heißt nicht, dass man in dieser Lebensspanne zwangsläufig unglücklich wird. Es ist in diesem Zeitraum jedoch unwahrscheinlicher, die glücklichste Zeit seines Lebens zu erleben. Andersherum formuliert: In diesem Zeitraum ist eine Lebenskrise am wahrscheinlichsten – allerdings ohne zwangsläufig eintreten zu müssen. Laut einer anderen Erhebung schätzt die Altersgruppe der 40- bis 54-Jährigen jedoch ihre Lebenszufriedenheit mit 76,7 Prozent als hoch ein. Eine Studie von 2007 mit Daten aus 55 Ländern kommt zu dem Ergebnis, dass der durchschnittliche Tiefpunkt der Lebenszufriedenheit weltweit bei 46,1 Jahren liegt – in Deutschland bei 47,5. Zuverlässige Aussagen darüber, wie lange eine Midlife-Crisis individuell anhält, gibt es nicht. Die Dauer der Midlife-Crisis scheint auf die mittleren Lebensjahre begrenzt zu sein. In höherem Alter bessert sich in aller Regel die Lebenszufriedenheit wieder. Vermutlich sind gesunde, ältere Menschen dankbar dafür, noch am Alltag teilhaben zu können. Allerdings steigt ab 65 Jahren das Risiko für eine Altersdepression– ein Phänomen mit anderen Auslösern wie Verlustschmerz, Einsamkeit oder Leiden unter der eigenen Hilfsbedürftigkeit.

 

Empfehlung von Experten
Gesund leben. Neben Achtsamkeit, Vorsorge und Krebsfrüherkennung lautet die zentrale Empfehlung: Risikovermeidung! Vor allem den Alkoholkonsum reduzieren, nicht rauchen, Sport machen und bewusst ernähren. Damit lege man einen Grundstein für ein gesundes Leben, oft bis ins hohe Alter. Ebenfalls wichtig: regelmäßige Treffen mit Freunden oder der Besuch von kulturellen Veranstaltungen.

(Quelle: aok.com)

 

 

  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8

Gelesen 1034 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 25-24

titel Vinschgerwind 24-24

titel vinschgerwind 23-24

 weihnachtsbroschüre 2024

 winterwind 2024

WINDMAGAZINE

  • Warm und trotzdem atmungsaktiv. Funktionsbekleidung ermöglicht es uns, selbst bei klirrenden Temperaturen den Schnee und die traumhafte Winterlandschaft zu genießen, ohne ins Frösteln zu kommen. Baumwolle, Fleece oder Daunen? Was…
    weiterlesen...
  • Die tierischen Protagonisten aus der Weihnachtsgeschichte an den Futterkrippen anzutreffen, war einigermaßen überraschend. Weniger unerwartet war, dass ihre Landwirte auch im Winter tüchtig sind. Ein bisschen Zeit für die Ofenbank…
    weiterlesen...
  • Der junge Vinschger Martin Fahrner ist seit 2018 Chef der World Racing  Academy WRA. In der Skisaison 2024/2025 ist er mit 12 Athleten im  internationalen Skizirkus unterwegs. Sein Vater Hans…
    weiterlesen...
  • Promenaden verfügen standesgemäß über besondere Flanierqualitäten, bieten interessante Blickbeziehungen und dienen in der Regel dem Lustwandeln.  Der fünf Kilometer lange Rundweg um den Haider See im Vinschger Oberland vereinigt diese…
    weiterlesen...
  • Ein paar winterliche Überlebensstrategien von Alpentieren und -pflanzen stelle in diesem Beitrag vor. Vereinfacht und in einer systematisierenden Übersicht kann man aktive und passive Überwinterer unterscheiden. Von Wolfgang Platter, dem…
    weiterlesen...
  • Un racconto per immagini di Gianni Bodini   La Val Venosta offre agli amanti degli sport invernali diversi centri ben attrezzati, ma anche per chi si “accontenta” della natura non…
    weiterlesen...
  • Die magische Geschichte der „VALANGA AZZURRA“ („blaue Lawine“),  dem damals erfolgreichsten Ski-Team der Welt rund um Gustav Thöni wurde  verfilmt. Vorgestellt wurde der Kino-Film jüngst am Filmfestival in Rom. von…
    weiterlesen...
  • Unvergessliche Pistenerlebnisse Atemberaubendes Panorama und 44 bestens präparierte Pistenkilometer: In Sulden sind Wintersportträume Wirklichkeit.   Das Skigebiet in Sulden ist kein Geheimtipp, Sulden ist höchstes Niveau, Sulden ist „First Class“:…
    weiterlesen...
  • Schließen Sie die Augen und träumen Sie vom perfekten Winterurlaub mit der Familie … Text: Stephan GanderFotos: Lucas Pitsch / Sebastian Stip In Trafoi, mitten im Nationalpark Stilfserjoch erlebt man…
    weiterlesen...
  • Eine Oase der Ruhe, ein Ziel für Wanderungen, ein beliebter Treffpunkt für Genießer, auch zum Feiern, Ausgangspunkt für Skitouren, eingebettet in einer wunderbaren Bergkulisse: das ist die Berghütte Maseben. Die…
    weiterlesen...
  • Wusstest du, dass die Nährstoffe in Äpfeln die gesundheitliche Wirkung von anderen Lebensmitteln verstärken? VIP hat spezielle Kombinationen mit Vinschger Apfelsorten entwickelt, die überraschend gut schmecken und die Gesundheit fördern.…
    weiterlesen...
  • Die Tage werden kürzer, die Luft frischer, und die Landschaft erstrahlt in reinem Weiß – der Winter in der Ferienregion Reschensee ist da! Eingebettet im malerischen DreiländereckItalien-Österreich-Schweiz erwartet euch ein…
    weiterlesen...
  • Wo die heimischen Alpen in ein winterliches Wunderland verwandelt werden! Dieses Gebiet bietet nicht nur erstklassige Skimöglichkeiten, sondern ist auch ein Ort, der Tradition und Gemeinschaft inmitten der atemberaubenden Natur…
    weiterlesen...
  • Latsch-Martelltal Zwischen kristallklaren Bergseen, dem ursprünglichen Martelltal, dem kargen Sonnenberg und dem sattgrünen Nörderberg liegt das Feriengebiet Latsch-Martell - unterschiedlicher könnte es nicht sein. Als wahres Skitouren Eldorado ist das…
    weiterlesen...

Winterwind 2024

zum Blättern

Winter Magazin - Winterwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Skigebiete Skifahren Rodeln Langlaufen Winterwandern Schneeschuhwandern Eislaufen Schöneben Haideralm Sulden Trafoi Watles Ferienregion

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.