Schlanders - Ästhetik, Erholung, Lebensraum, Sauerstoffproduktion, CO2-Speicher: Die Liste der Funktionen, die Bäume für uns und andere Lebewesen übernehmen, ist lang und dies sind nur ein paar Beispiele. Die Wichtigkeit von Bäumen nimmt in Zeiten des Klimawandels auch für den urbanen Raum zu: Große Bäume spenden Schatten und kühlen die Umgebungstemperatur deutlich ab.
Diese Bedeutung der Bäume erkennt auch die Gemeinde Schlanders in ihrer Bauordnung an, wenn sie im Abschnitt „Schutz der Grünflächen und Baumschutz“ schreibt: „Im Sinne von ökologischer Nachhaltigkeit ist die Erhaltung ökologisch wertvoller Bestandsbäume (…) zu fördern.“ Anschließend findet sich der Satz „Bestandsbäume auf öffentlichen und privaten Flächen dürfen nicht in ihrem Aufbau gravierend verändert oder ihr Überleben gefährdet werden.“ Trotz dieser in der Bauordnung enthaltenen Punkte, sieht der Plan zur Umgestaltung des Kasernenareals Schlanders die Rodung fast aller Bäume auf dem Kasernenareal vor. Der Plan der Grünflächen wurde im Rahmen der Gemeinderatssitzung am 18. November vorgestellt. Müsste nicht gerade die Gemeinde mit gutem Beispiel vorangehen und die Bäume erhalten? Oder sind die z.T. knapp 100 Jahre alten Bäume im Kasernenareal nicht ökologisch wertvoll oder zu alt, um erhaltenswert zu sein?
Der Baumexperte Valentin Lobis hat die Bäume im Kasernenareal auf Anfrage der „Initiative Drususkaserne“ begutachtet. Seine fachkundige Einschätzung besagt, dass besonders die Nadelbäume sehr wertvoll, gesund und erhaltenswert seien. Die Bäume wurden seit der Auflassung des Kasernenareals 1990 nicht gepflegt oder bewässert. Trotzdem sind sie in einem sehr guten Zustand. Lobis unterstreicht vor allem die Tatsache, dass die Bäume die letzten Jahrzehnte ohne Bewässerung in einem recht trockenen Klima sehr gut überstanden haben. Dies weise darauf hin, dass diese Bäume gut für den Klimawandel und trockene Phasen gerüstet seien.
Wie in der Gemeinderundschau Schlanders vom 02.12.2021 zu lesen war, waren im Sommer 2020 außerdem einige Südtiroler Biologinnen und Biologen im Kasernenareal, um den Status quo eines urbanen Raums zu untersuchen, der jahrzehntelang sich selbst überlassen war. Sie konnten hier einige interessante Arten erheben. Darunter z.B. den Großen Abendsegler. Dies ist eine Fledermausart, die in Südtirol recht selten vorkommt. In Siedlungsgebieten hält sie sich bloß auf, wenn viele Bäume vorkommen, wie es im Kasernenareal der Fall ist. Werden diese Bäume nun gefällt, verliert diese seltene Art, sowie andere Fledermaus- und Vogelarten, ihren Lebensraum.
Die Initiative Drususkaserne findet den Erhalt der großstämmigen Bäume wichtig. Gleichgesinnte können sich gerne melden unter: idrukas@gmail.com
Bozen/Vetzan - Paul Recla wurde kürzlich bei der Mitglieder-versammlung des Südtiroler Speckkonsortiums zum neuen Präsidenten gewählt.
In der jährlichen Mitgliederversammlung des Südtiroler Speck Konsortiums, die dieses Jahr im historischen Merkantilgebäude in Bozen abgehalten wurde, blickten die Mitglieder auf das vergangene Jahr zurück und stellten die Weichen für die Zukunft. Dabei wurde Paul Recla zum neuen Präsidenten des Speck Konsortiums gewählt. Er vertritt für die nächsten Jahre die Interessen der 28 Südtiroler Speckproduzenten, die im Südtiroler Speck Konsortium zusammengeschlossen sind.
Der Beginn des Jahres 2021 stand ganz im Zeichen der Corona – Situation, welche die Speck Produzenten das ganze Jahr über beschäftigt hat. 2021 konnte man mit einem Anteil von 43,1 %, den höchsten Anteil von Südtiroler Speck an der Gesamtproduktion aller Zeiten verzeichnen. Die Gesamtproduktion 2021 ist hingegen zum dritten Mal in Folge rückläufig. „Der Markt verlangt auch in Krisenzeiten ein Qualitätsprodukt mit strikten Qualitätsvorgaben, wie dem Südtiroler Speck g. g. A.“, betonte der Präsident des Südtiroler Speck Konsortiums Paul Recla bei der Mitgliederversammlung.
Für den neu gewählten Präsidenten, Paul Recla bleiben die Kernthemen des Südtiroler Speck Konsortiums im Fokus:“Wir sind bemüht, die Produktqualität des Südtiroler Speck g. g. A. konstant zu verbessern, die Bekanntheit der Marke „Südtiroler Speck“ durch effiziente Maßnahmen weiter zu steigern und die Marke vor Missbrauch zu schützen. Der Präsident Paul Recla wird im Verwaltungsrat von Günther Windegger als Vizepräsident sowie Florian Siebenförcher, Walter Nocker, Peter Moser und Roland Obermair unterstützt. Die Vollversammlung fand unter Einhaltung der geltenden Covid Regeln (2 G) statt.
66,3 % der Produktion wurde in Italien abgesetzt, ein Großteil davon in Südtirol selbst. Wichtigster Exportmarkt ist Deutschland (28,9 %), wo sich der Absatz auch in den letzten Jahren konstant gezeigt hat. Weitere Exportmärkte sind die USA, Frankreich, Schweiz und Österreich. Im Jahr 2021 hat vorgeschnittener Speck am besten den Bedürfnissen der modernen Konsumenten entsprochen. Durch die Corona – Pandemie hat sich dieser Trend verstärkt und auch im abgelaufenen Jahr weiter stabilisiert. Hinzu kommt, dass die Haushalte immer kleiner werden und besonders kleine Verpackungseinheiten überdurchschnittlich wachsen. 2021 wurden 41 % von Südtiroler Speck g. g. A. als Stückware verkauft, 21 % als ganze Hammen und 38 % als Fächerware, was einem Zuwachs von 3 % im Vergleich zu 2021 entspricht. Im Vergleich zu 2019 wurde ein Zuwachs von 20 % der Fächerware registriert. Besonders beliebt sind Verpackungseinheiten zu 90 g, 125 g und 150 g; die 100 -g-Packung bleibt jedoch die am meisten verkaufte Verpackungstypologie mit 28,2 Millionen verkauften Verpackungen.
Zum ersten Mal findet am 22. Mai 2022 der „Südtiroler Specktag in Naturns“ statt. Im Dorfkern von Naturns präsentieren sich Südtiroler Speck Produzenten und weitere Südtiroler Qualitätsprodukt mit Ständen., moderner Musik und kulinarische Highlights mit innovativen Gerichten von Südtiroler Speck g. g. A. erwarten die Gäste. (r)
Der Abbruch des „Felberwirt“ auf der Töll steht unmittelbar bevor und soll demnächst beginnen. Dies war dem Bericht von BM Alois Forcher bei der jüngsten Gemeinderatssitzung von Partschins zu entnehmen, schreibt die Neue Bürgerliste Partschins. Damit würde der Weg frei zur Errichtung eines Kreisverkehrs auf der Töll mit den Zufahrten nach Partschins, nach Quadrat und zum Zugbahnhof. Der lange Stau an der Ampel hätte damit ein Ende.
von Albrecht Plangger - Terminverlängerungungsgesetz Milleproroghe – gleich viermal in einer turbulenten Nachtsitzung ist die Regierung „überstimmt“ worden bzw. „ist die Regierung untergegangen“. Die Alarmglocken schrillen… Ministerpräsident Draghi musste den jeweiligen Verhandlungsführern in der sog. „cabina di regia della maggioranza“, die „gelbe Karte“ zeigen und die Rückendeckung des Staatspräsidenten einholen. Mit einem sehr wohl geplanten „Handstreich“, wurde die Bargeldgrenze von € 1.000,00 wieder auf € 2.000,00 angehoben, bei den Stahlwerken in Taranto/Apulien wurden gar € 575 Mio. gegen den Willen der Regierung umgeschichtet. Die Kommissionssitzungen waren echt chaotischer als in den Vormonaten. Auch wir SVP Parlamentarier haben keine großen Würfe gemacht. Mit der Angleichung der Konzessionsausschreibetermine für verfallene Großableitungen (Bruneck, Graun, Barbian usw.) in Südtirol 2023 an den gesamtstaatlichen Termin 2024 konnten wir uns nicht durchsetzen, trotz persönlicher Versprechungen des Ministers Cingolani. Die Lega-Abgeordneten haben aus Protest sogar die Kommissionsarbeit verlassen, weil das Thema im Trentino (und somit für die Trentiner Lega-Abgeordneten) noch wichtiger ist. Wir konnten uns beim Milleproroghe lediglich bei einem Aufschub der Revision von landwirtschaftlichen Maschinen miteinbringen und die Förderung für die kleinen Biogasanlagen unter 300 kW bis Ende 2022 festschreiben. Richtig freuen kann es aber die „Bachforelle und den Bachsaibling“. Ein für heuer in Kraft getretenes Besatzverbot in Gebirgsbächen und Seen, wurde bis Ende 2023 aufgeschoben und eine Kommission – in welcher auch Bozen und Trient dabei ist – wird bis dahin feststellen, welche Arten in Südtirol wirklich „heimisch“ sind und welche nicht. Umweltorganisationen und das Umweltministerium hatten im Schatten der Corona-Beschränkungen ein Dekret erlassen, das ab heuer den Besatz von Fischen verboten hätte, die in den betroffenen Gewässern nicht schon zu Kaiser Maximilians Zeiten heimisch gewesen sind.
In der Sitzung vom letzten Freitag, den 25. Februar 2022, hat sich der Rat der Gemeinden noch einmal mit der Reform der Gemeindeimmobiliensteuer befasst und das bereits abgegebene positive Gutachten bestätigt. Damit unterstützen die Gemeinden den von Landeshauptmann Arno Kompatscher eingebrachten Gesetzentwurf zur Erhöhung der GIS für leerstehende Wohnungen. Ziel der Maßnahme ist es, leerstehende Wohnungen wieder auf den Markt zu bringen und damit die Wohnungsnot zu lindern.
Die Kritik wonach diese Maßnahme vor allem den Mittelstand treffe, lässt der Präsident des Gemeindenverbandes Andreas Schatzer nicht gelten. Das Problem des Mittelstandes ist es nicht, leerstehende Wohnungen zu haben, sondern viel mehr, dass sich der Mittelstand aufgrund des beschränkten Marktes und der hohen Preise, nur schwer mehr eine Wohnung leisten kann.
Zudem ist festzuhalten, dass die Maßnahme nur in jenen Gemeinden greift, in denen Wohnungsnot herrscht bzw. die Wohn- und Mietpreise überdurchschnittlich hoch sind. Diese Gemeinden werden von der Landesregierung gemeinsam mit dem Rat der Gemeinden festgelegt. Die betroffenen Gemeinden entscheiden dann, im Rahmen der vom Gesetz vorgegebenen Spanne von 2,5 bis 3,5 Prozent, selbst über die maximale Besteuerung. Für vermietete Wohnungen wird die Steuer im Vergleich zu heute sogar reduziert. Nicht zuletzt sind auch eine Reihe von Ausnahmen vorgesehen, so etwa im Falle der unentgeltlichen Nutzungsleihe an einen Verwandten. Schließlich lässt das Gesetz den Gemeinden auch noch einen gewissen Spielraum bei der Definition der leerstehenden Wohnungen. „Jetzt geht es aber darum, das Gesetz auf den Weg zu bringen, um die Leerstände zu reduzieren und leistbare Wohnungen auf den Markt zu bringen. Es ist dies sicher ein guter erster Schritt, um den Mietmarkt anzukurbeln. Gleichzeitig müssen wir schauen, ob noch weitere Maßnahmen notwendig werden, um das angepeilte Ziel erfolgreich zu erreichen.“ sagt Andreas Schatzer.
Die ersten 8.800 Dosen des neuen hochwirksamen Corona-Impfstoffes werden am Mittwoch, den 2. März ausgeliefert.
Nuvaxovid – so der Name des vom Unternehmen Novavax produzierten Impfstoffes – ist ab Mittwoch, 2. März in allen Impfzentren des Landes vorrätig. Die Vormerkungen für die Impfungen mit diesem Impfstoff können über Sanibook ab Samstag 26. Februar, um 00:00 Uhr, getätigt werden.
Der Primärzyklus des Impfstoffes, von der Arzneimittelagentur AIFA am vergangenen 22. Dezember 2021 genehmigt, ist mit zwei Dosen, welche jeweils im Abstand von 21 Tagen verabreicht werden, vorgesehen.
Im Unterschied zu den Impfstoffen von Pfizer und Moderna, ist Novaxovid derzeit nur für Personen ab 18 Jahren zugelassen und darf nicht für die Auffrischimpfung (Booster) verwendet werden.
Ein weiterer Unterschied ist die Herstellung: Der Impfstoff ist auf Protein-, nicht auf mRNA-Basis. Deshalb wird der Impfstoff auch den klassischen Impfstoffen, welche bereits seit vielen Jahren gegen virale Infektionen, wie z.B. Hepatitis oder Keuchhusten, eingesetzt werden, als ähnlich bezeichnet. Gemeinsam ist sowohl den Protein-, als auch mRNA-Impfstoffen, dass beide hochwirksam gegen das Coronavirus sind, klinische Studien geben die Wirksamkeit mit rund 90% an.
Laut Gesundheitslandesrat Thomas Widmann kann der neue Impfstoff für bestimmte Personengruppen interessant sein: „Der Impfstoff Novavax ist eine Ergänzung zu den bereits bestehenden Impfstoffen. Vor allem für diejenigen, die noch unentschlossen waren, ist dies eine zusätzliche Möglichkeit, sich impfen zu lassen. Die Infektionszahlen sinken zwar stetig, dennoch bleibt die Impfung der beste Schutz vor schweren Krankheitsverläufen.“
Generaldirektor Florian Zerzer bekräftigt dies: „Die bei der Entwicklung dieses Impfstoffes verwendete Technologie ist seit Jahrzehnten bekannt und stellt eine weitere Möglichkeit für all jene dar, die sich bisher nicht impfen haben lassen.“
Weitere Infos zum Impfstoff Novavax sind unter den FAQs des Südtiroler Sanitätsbetriebes ersichtlich: https://www.sabes.it/de/covid19/faq-covid19.asp
Informationen für die Medien: Abteilung Kommunikation des Südtiroler Sanitätsbetriebes
(RL/SF)
Südtirols Nachhaltigkeitsstrategie soll von allen Interessierten mitgestaltet werden. Dazu gibt es ab 8. März acht Abendveranstaltungen, acht Workshops und Online-Beteiligung in ganz Südtirol.
Für eine nachhaltige Entwicklung Südtirols hat die Landesregierung im Juli 2021 eine Strategie auf den Weg gebracht. Ab 8. März geht die Nachhaltigkeitsstrategie auf Südtirol-Tour, die der Auftakt einer Serie an Beteiligungsaktionen ist. Unter dem Motto "Wir gestalten Zukunft. Gemeinsam" werden bis zum 7. April die wichtigsten Inhalte dieses dynamischen Plans vorgestellt. Zugleich werden weitere Ideen und Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger für eine nachhaltige Zukunft gesammelt. "Mit einem konstruktiven Dialog übernehmen wir gemeinsam Verantwortung für Südtirol und eine nachhaltige Entwicklung der Zukunft", unterstreicht Landeshauptmann Arno Kompatscher und lädt zum Mitmachen ein.
Drei Mitmach-Möglichkeiten: Infoabend, Workshop und Onlinebefragung
Geplant sind acht Informationsabende in verschiedenen Orten in Südtirol mit Landeshauptmann Kompatscher und jeweils einem weiteren Mitglied der Landesregierung, den Vorsitzenden der Bezirksgemeinschaft und der Gemeindevertretung. Dabei werden vier Zukunftsszenarien aufgezeigt, über die die Anwesenden abstimmen können. Die Nachhaltigkeitsstrategie und die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, die "Sustainable Development Goals" (SDGs) werden erklärt. Außerdem steht eine Diskussionsrunde auf dem Programm.
Jeweils am Tag nach dem Informationsabend findet am selben Ort ein moderierter Workshop statt, bei dem interessierte Zukunftsthemen vertiefen und an der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes mitarbeiten können.
Die Nachhaltigkeitsstrategie mitgestalten kann man im Zeitraum der Südtirol-Tour auch online über einen Fragebogen.
Acht Infoabende und acht Workshops
Die Infoabende beginnen jeweils um 19.30 Uhr, und zwar:
Die Workshops finden immer am Tag nach dem Informationsabend von 15 bis 19 Uhr am selben Ort statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
san
Die Landesregierung hat die neuen Richtlinien für die Landschaftspflegebeiträge genehmigt. Für mehrere Objekte wurden die Beitragssätze erhöht.
Das Land Südtirol fördert die Erhaltung und Aufwertung der Landschaft. Seit 1975 werden auf der Grundlage des Landschaftsschutzgesetzes und nunmehr des neuen Landesgesetzes "Raum und Landschaft" Beiträge für die Pflege der traditionellen Kulturlandschaft Südtirols vergeben.
Nach der grundlegenden Überarbeitung der Beitragskriterien aus dem Jahr 2015 hat die Landesregierung am Dienstag (22. Februar) die neuen Richtlinien genehmigt. "Die Richtlinien wurden neu strukturiert und bürgerfreundlich konzipiert, so dass sie für die Antragstellenden ein Leitfaden sein können", erklärt die zuständige Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer. "Ziel ist eine reibungslose Abwicklung des Verwaltungsverfahrens zum Vorteil der Bürgerinnen und Bürger und der Verwaltung."
Aufwertung des traditionellen Landschaftsbildes
Dem Landschaftspflegeprogramm der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung komme weiterhin eine große Bedeutung zu, "da es zur Aufwertung und Erhaltung des traditionellen Landschaftsbildes beiträgt", so die Landesrätin. "Bei den förderfähigen Vorhaben handelt es sich um traditionelle Elemente der Kulturlandschaft, die ohne Förderung seitens der öffentlichen Hand verloren gehen würden. Es sind – insbesondere in den als Dolomiten Unesco-Welterbe ausgewiesenen Gebieten – prägende Elemente des Südtiroler Kulturerbes."
"Für mehrere Objekte wurden die Beitragssätze erhöht", erklärt Landesrätin Hochgruber Kuenzer. So wurde etwa für die Errichtung neuer Trockenmauern oder die Sanierung bestehender Trockenmauern der Beitrag von 40 Euro auf 50 Euro pro Quadratmeter vertikale Sichtfläche erhöht. Auch für Schindeldächer(Legschindeldächer) wurde der Beitrag von 40 Euro auf 50 Euro pro Quadratmeter erhöht. Die Neuerrichtung und die Sanierung bestehender Holzzäune werden nun mit circa 5 Euro pro Laufmeter zusätzlich zur bisherigen Förderung unterstützt.
Im Nationalpark Stilfserjoch werden nach wie vor einige gebietstypische Besonderheiten gefördert. "Zudem mussten die Richtlinien auch in Hinsicht auf die digitale Rechnungslegung ergänzt werden", unterstreicht Landesrätin Hochgruber Kuenzer. Die Neueindeckung von Strohdächern und die Sanierung von Kleindenkmälern soll hingegen künftig vom Landesdenkmalamt gefördert und geregelt werden.
Förderansuchen von 1. März bis 31. Mai einreichen
Die Förderansuchen für Vorhaben und Objekte innerhalb und außerhalb von Schutzgebieten (Natura 2000 Gebiete, Nationalpark, Naturparke, Biotope, Naturdenkmäler) für das Jahr 2022 können von 1. März bis 31. Mai beim Verwaltungsamt für Raum und Landschaft bzw. beim Landesamt für den Nationalpark Stilfserjoch eingereicht werden. Die Antragstellung muss in jedem Fall vor Beginn der Arbeiten erfolgen.
Gefördert wird die Erhaltung von Schindeldächern, traditionellen Holzzäunen, Waalen, Trockenmauern, Zufahrts- und Wanderwegen sowie weiteren förderungswürdigen Objekten gemäß landschaftlicher Unterschutzstellung.
mpi
Mit Blick auf die strengeren staatlichen Regeln für ehrenamtliche Vereine und Verbände setzt sich die Landesregierung erneut für ein zweisprachiges Südtiroler Register und weitere Vereinfachungen ein.
Mit dem Thema Ehrenamt hat sich die Landesregierung am heutigen Dienstag (22. Februar) befasst. Konkret geht es um das neue einheitliche staatliche Register, in das sich ehrenamtliche Vereine und Verbände bis 21. Februar eintragen sollen, falls sie Zuschüsse vom Staat bekommen möchten. Landeshauptmann Arno Kompatscher betonte nach der Sitzung: "Wir nehmen die Sorgen der Ehrenamtlichen in Bezug auf das neue Verzeichnis ernst. Das Ehrenamt ist Teil der Identität der Südtirolerinnen und Südtiroler und den Menschen in Südtirol und auch der Landesregierung wichtig."
Gleichzeitig stellte der Landeshauptmann klar, dass "zum einen keine generelle Pflicht besteht, sich in dieses Register einzutragen. Diese gilt nur dann, wenn die Vereine die vom Staat für diese Tätigkeit vorgesehene steuerliche Begünstigungauch tatsächlich in Anspruch nehmen wollen," stellte der Landeshauptmann klar. Nur dann müsse man die Voraussetzungen für die Eintragung erfüllen. Bei steuerlichen Begünstigungen habe der Staat die Gesetzgebungsbefugnis – daran habe sich nichts geändert. Geändert habe sich, dass der Staat hier strengere formelle Vorschriften eingeführt habe und dafür ein staatliches Register führe. Das Land Südtirol habe bereits mehrfach auf dem Gesetzeswege ein Landesregistereingefordert. Auf diesem Wege sei dies zwar abgewiesen worden. "Wir haben heute in der Landesregierung aber beschlossen, dass wir erneut eine Durchführungsbestimmung auf den Weg bringen wollen, damit das Land Südtirol ein eigenes Register für den Staat führen kann", sagte Kompatscher: "Damit wäre Südtirol statt Rom der erste und direkte Ansprechpartner für die ehrenamtlichen Organisationen und gleichzeitig würden die Obliegenheiten der Zweisprachigkeit zur Gänze erfüllt."
Daher werde sich die Landesregierung parallel dazu zusammen mit den Südtiroler Parlamentariern in Rom und den Regierungen der anderen Regionen für weitere Vereinfachungen für die Vereine und Verbände einsetzen. Unter anderem strebe man auch an, die Vereine möglichst gleichzustellen und die derzeit lediglich für den Bereich Sport vorgesehenen Befreiungen auch für die anderen Bereiche zu übernehmen, erläuterte Kompatscher.
Dienstleistungszentrum für das Ehrenamt Südtirol als Ansprechpartner
Inzwischen gilt laut Landeshauptmann, dass das Dienstleistungszentrum für das Ehrenamt Südtirol DZE in Bozen Hilfestellung für die Eintragung der Organisationen in das staatliche Verzeichnis leistet. "Man muss also nicht Rom kontaktieren, sondern bekommt dort erklärt, für wen es überhaupt sinnvoll ist, sich eintragen zu lassen, was es dazu braucht und wie man sich einträgt", sagte Kompatscher.
"Wir werden also die ehrenamtlichen Vereine und Verbände weiterhin nach Kräften unterstützen und schauen, dass das Verzeichnis von Südtiroler Hand geführt wird und gleichzeitig, welche Vereinfachungen sich noch erreichen lassen, für diejenigen, die die Steuerbegünstigungen des Staates in Anspruch nehmen möchten", unterstrich der Landeshauptmann abschließend.
san/gst
In diesen Tagen jährt sich der zweite Jahrestag des Beginns der Pandemie. Zeit Rückblick zu halten und sich über Strategien zur Rückkehr zur Normalität auszutauschen. Der Südtiroler Sanitätsbetrieb organisierte einen Informationsabend über die Impfkampagne und Pandemie-Bekämpfung in der Lombardei mit Guido Bertolaso, der derzeit seinen Urlaub in Südtirol verbringt.
Guido Bertolaso ist seit Februar 2021 Koordinator der Impfkampagne in der Lombardei. Die 10-Millionen-Einwohner-zählende Region war in Italien als erste von der Corona-Pandemie betroffen und kann mittlerweile auf eine sehr erfolgreiche Impfkampagne zurückblicken. Über 90 Prozent der Einwohner sind geimpft und auch in der Altersgruppe der 5-11-Jährigen wurde einen Durchimpfungsrate von über 40 Prozent erreicht.
Im Rahmen eines Treffens mit Expertinnen und Experten des lokalen Gesundheitswesens referierte Guido Bertolaso am Montagabend (21.02.2022) in Bozen zum Verlauf der Impfkampagne und zur Situation in der Lombardei.
Der Unterschied dieser dicht besiedelten Region zu Südtirol ist frappant. Die Herausforderung in der Lombardei bestand nicht in erster Linie darin, die Impfung zu den Menschen zu bringen, als vielmehr der enormen Nachfrage nach Impfterminen gerecht zu werden. Die Impfkampagne wurde deshalb in großen Impfzentren organisiert, in denen die beeindruckende Anzahl von bis zu 130.000 Personen an einem Tag geimpft wurde. Einzelne der 76 Impfzentren hatten eine Impfkapazität von über 10.000 Personen am Tag.
Auch bei den Strategien der Betreuung von Coronapatienten gab es beträchtliche Unterschiede. In der ersten Pandemie-Phase, als die Lombardei zu den am stärksten betroffenen Gebieten gehörte, hatte Bertolaso die Errichtung eines Covid-Notkrankenhauses auf dem Messegelände in Mailand mit 200 Intensivbetten innerhalb von nur 10 Tagen organisiert. In Südtirol konnte dagegen die Neue Klinik in Bozen genutzt werden, um eine Covid-Intensiv- und Normalstation einzurichten; gleichzeitig wurden alle 7 Krankenhäuser in die Betreuung der Covid-Patienten eingebunden.
Am Treffen mit Guido Bertolaso nahm auch Gesundheitslandesrat Thomas Widmann teil und unterstrich die Wichtigkeit, sich mit anderen Regionen auszutauschen: “Es freut uns, dass sich Herr Bertolaso während seines Urlaubs Zeit genommen hat, seine Erfahrungen mit uns zu teilen. Die Impfkampagnen unserer beiden Regionen mussten aufgrund der unterschiedlichen Voraussetzungen anders organisiert werden: Die Lombardei hat deutlich mehr Einwohner und große Ballungszentren, in Südtirol hingegen haben wir die Impfung bis in die Dörfer – bis fast vor die Haustür der Bürger - gebracht. In Anbetracht dieser unterschiedlichen Realitäten war es für alle sehr interessant, sich über die letzten zwei Jahre Pandemie auszutauschen und voneinander zu lernen."
Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes Florian Zerzer hob in seinem einleitenden Statement hervor, dass es in Südtirol nur dank der äußerst guten Zusammenarbeit mit dem Land Südtirol, dem Zivilschutz, dem Gemeindenverband, den Freiwilligenorganisationen, dem Weißen und Roten Kreuz, dem Verband der Freiwilligen Feuerwehren und vielen anderen Institutionen und Organisationen gelungen war, die Pandemie im Schach zu halten: „Ohne dieses Netzwerk wären wichtige Meilensteine, mit denen wir versuchten, die Pandemie zurückzudrängen, wie die Testung von 350.000 Personen an einem Wochenende im Dezember 2020, und die Anstrengungen im Rahmen der Impfkampagne nicht möglich gewesen.“
Alle anwesenden Expertinnen und Experten waren sich darin einig, dass es nun darum gehen müsse, schrittweise in die Normalität zurückzufinden. Gleichzeitig müsse man lernen, mit dem Virus zu leben und sich bestmöglich auf den Herbst vorzubereiten, man müsse darauf vorbereitet sein, dass das Virus wieder vermehrt im Umlauf ist oder möglicherweise sogar eine neue Variante auftreten könnte. Spielentscheidend bleibe dabei nach wie vor die Impfung.
Informationen für die Medien: Abteilung Kommunikation, Südtiroler Sanitätsbetrieb
Video- und Audiomaterial:
https://we.tl/t-Po6ZYpjYp4
(VS)