Es ist beim Vinschgerwind lieb gewordene und gern gepflegte Tradition im Rahmen des Sonderthemas LANDWIRTSCHAFT mit den Geschäftsführern der Vinschger Genossenschaften ein Gespräch zu führen. Diese Tradition führen wir in dieser WIND- Ausgabe mit dem Geschäftsführer der TEXEL Joachim Rabensteiner fort.
Vinschgerwind: Herr Rabensteiner, der Hagel im Jahr 2020 im Einzugsgebiet der TEXEL führte zu starken Ernteausfällen. Die Ernte 2021: Zufrieden mit der Menge und der Qualität?
Joachim Rabensteiner: Es war effektiv bei uns im Einzugsgebiet der TEXEL so, dass im Frühjahr die Blüte gefehlt hat und dann zwei starke Hagelschläge im Juli und im August zu einer reduzierten Ernte 2020 geführt haben. Im Jahr 2021 haben die Rahmenbedingungen – zum Glück – einigermaßen gepasst. Mengenmäßig hatten wir eine sehr zufriedenstellende Ernte. Die Qualität ist auch sehr ansprechend. Wir haben allerdings – wie 2019 auch – bei den roten Sorten sehr viele kleinfallende Früchte. Das heißt das Kaliber ist eher klein, zum Beispiel beim Gala haben wir sehr viele Früchte im Bereich 60 – 65 und 65 – 70 und eine reduziertere Menge im Bereich 75 – 80 und 80 – 85.
Vinschgerwind: Die Gründe dafür sind wo zu finden?
Joachim Rabensteiner: Das hat immer mit der Witterung zu tun. Viel hängt von den klimatischen Bedingungen im Frühjahr bis Juni ab. Dann haben natürlich auch die Temperaturen im Sommer noch einen Einfluss. Beide Faktoren können dazu führen, dass die Äpfel kleinfallender sind.
Vinschgerwind: Halbzeit in der Vermarktung. Wie lief diese bis jetzt?
Joachim Rabensteiner: Eigentlich befinden wir uns jetzt in der Hauptsaison. Wir fangen im Herbst mit den frischen Äpfeln an, welche zu diesem Zeitpunkt stark gefragt sind. Dann kommen wir relativ schnell in die Weihnachtszeit hinein und in dieser Zeit werden sehr viele Zitrusfrüchte wie Mandarinen, Orangen, auch Ananas und andere exotische Früchte bevorzugt. Die Hauptvermarktungszeit vom Apfel beginnt dann um den 10. – 15. Jänner und geht bis ca. Ende Mai. In dieser Zeit steht weniger alternatives Obst zur Verfügung. Danach kommt auch schon das Sommerobst. Deshalb konzentriert sich ein großer Teil der Vermarktung genau auf diesen Zeitraum, zwischen Mitte Jänner und Ende Mai, wo der Apfel die zentrale Frucht ist und auch stark nachgefragt wird.
Vinschgerwind: Also können wir noch kein Resümee ziehen?
Joachim Rabensteiner: Wir sprechen jetzt von der zweiten Vermarktungshälfte. Zur ersten Vermarktungshälfte kann man sagen, dass der Markt recht positiv gestartet ist, wenngleich die Rahmenbedingungen sehr schwierig sind. Einmal haben wir das Embargo mit Weißrussland, das auf unsere Vermarktung Einfluss nimmt. Unsere polnischen Mitbewerber produzieren mittlerweile nahezu doppelt so viele Äpfel, wie wir in Italien. Seit Anfang Jänner darf Europa nicht mehr nach Weißrussland exportieren und damit kann auch Polen nicht mehr nach Weißrussland liefern. Somit werden sich die in Polen produzierten Äpfel neue Kanäle suchen und wir werden diese in Märkten, wo wir aktiv sind, wiederfinden. Das ist ein Problem. Dann haben wir Container-Probleme. Mit diesem Problem der Schifffahrt sind alle Exporteure konfrontiert. Die Preise für die Seefahrt sind enorm gestiegen. Auch die steigenden Strom- und Verpackungspreise schlagen sich nieder. Schlussendlich ist der Markt von Angebot und Nachfrage getrieben, und dies erschwert es uns letzten Endes, diese Preissteigerungen an die Kunden weiterzugeben.
Vinschgerwind: Die obligatorische Frage: Die Auszahlungspreise vom vergangenen Jahr?
Joachim Rabensteiner: Weil im Vinschgau 2020 eine erhebliche Menge an Äpfeln gefehlt hat, hatten wir sehr wenige Kostenträger. Die Hauptkosten in einer Genossenschaft sind Strom, Abschreibungen und Personalkosten und diese Kosten sind im Prinzip Fixkosten. Diese Kosten kann man nicht einfach umlegen und sagen: Jetzt hab ich weniger Äpfel und dementsprechend weniger Kosten. Im Gegenteil: Die Kosten verteilen sich auf weniger Kilogramm und dementsprechend kommt ein niedrigerer Preis unterm Strich heraus.
Vinschgerwind: Auf welche Apfelsorten setzt man derzeit bei der TEXEL?
Joachim Rabensteiner: Wir setzen nicht bei der TEXEL auf eine Sorte, sondern sind mit der ViP eine Vermarktungsorganisation, wo die TEXEL ein wichtiger Partner ist.
Vinschgerwind: Anders formuliert: Welche Apfelsorten wird man im Einzugsgebiet der TEXEL in Zukunft finden?
Joachim Rabensteiner: Zum einen die Comoditysorten sprich Standartsorten – Golden, Gala, Stark – die man heute und auch in Zukunft braucht. Insbesondere der Golden wird seine Daseinsberechtigung haben, zumal wir 60 Prozent unserer Verkäufe im Inland in Italien abwickeln.
Hier ist der Golden immer noch die Nummer eins. Die Sorte Stark wird die nächsten Jahre aufgrund der Vielzahl der zur Verfügung stehenden roten Sorten an Bedeutung verlieren. Der Gala ist eine Sorte, die mittlerweile europaweit angebaut wird, und in der Menge, wie wir ihn heute haben, ideal ist. Weiters finden wir im Einzugsgebiet der TEXEL unseren Fuji. Da haben wir die Anbauflächen ausgedehnt. Jetzt gilt es zu schauen, wo liegt die Menge, die wir am Markt unterbringen können, denn wir wollen keine Überproduktion.
Vinschgerwind: envy™, Ambrosia™, Kissabel®... von welcher Clubsorte erwartet man sich am meisten?
Joachim Rabensteiner: Wir als ViP setzen im Prinzip auf eine selektive Anzahl an Clubsorten. Diese sind SweeTango™, Ambrosia™ envy™, Kanzi®, yello®, eine gelbe Alternative und unser Cosmic Crisp®. Das Ziel bei den Clubsorten ist eine Art Category-Management aufzubauen, das heißt: Wir starten im Herbst mit dem SweeTango™, eine frühreife Sorte, dann kommt der Ambrosia™ und der envy™, beides eher süße Sorten, wo wir die kalten Jahreszeiten abdecken und dann, wenn der Frühling kommt, braucht man eine spritzige Sorte. Da haben wir den Kanzi® und den Cosmic Crisp®.
Vinschgerwind: Kissabel®?
Joachim Rabensteiner: Der Kissabel® ist eine geniale Nische und in den Mengen, die wir haben ideal in der Vermarktung. Wir haben ein reduziertes Vermarktungsfenster, bestimmte Kunden nutzen sein rotes Fruchtfleisch für Halloween. Der Kissabel® ist wie gesagt, eine perfekte Nische.
Vinschgerwind: Ist der Cosmic Crisp® die neue Generation unter den Clubsorten?
Joachim Rabensteiner: Der Cosmic Crisp® ist eine Sorte, auf die wir verstärkt setzen. Diese Sorte deckt zukünftig die zweite Vermarktungshälfte bis zur neuen Ernte ab. Wir haben mit dem Cosmic Crisp® eine sehr adäquate rote Sorte , die den Golden über die Sommermonate begleitet. Cosmic Crisp® ist von der Textur her ein moderner Apfel, optisch sehr ansprechend, ist lange haltbar, süß-säuerlich im Geschmack, saftig und vor allem knackig. Was erwarten wir uns vom Cosmic Crisp® in den nächsten Jahren? Wir sind jetzt bei guten 100 Waggon – immer mit dem VOG zusammen, das nächste Jahr schon bei 600 Waggon, dann steigt die Erntekurve exponentiell nach oben. Wir sind die Exklusivisten in Europa für den Cosmic Crisp®. Wir haben ihn gestern (Donnerstag, 10. Februar, Anmeldung der Redaktion) von den Zellen herausgenommen und verkostet und sind wirklich positiv überrascht über die super Qualität. In dieser Saison lagern in der TEXEL die gesamten Cosmic Crisp® welche im Vinschgau geerntet wurden. Für den Erfolg einer Sorte, im speziellen bei den Clubsorten – aber nicht nur, ist neben einer gezielten Markteinführung und Markenbetreuung auch ein gutes Erntemanagement von enormer Bedeutung. Dabei ist nicht zuletzt das richtige Ausklauben von besonderer Wichtigkeit, denn der Apfel muss dem Konsumenten bedingungslos schmecken.
Vinschgerwind: Was ist die Herausforderung für die Zukunft bezüglich Clubsorten?
Joachim Rabensteiner: Wie gesagt, ist es unsere Aufgabe die richtige Sorte zum richtigen Zeitpunkt bei unseren Kunden zu positionieren. Dabei muss der Apfel in seiner Güte sowohl optisch als auch geschmacklich entsprechen. Die Herausforderungen für die Zukunft nehmen mit den steigenden Mengen zu. Es gibt heute sehr viele Clubsorten. Der VOG, die Melinda, wir. Der Markt wird mit diesen überschwemmt. Die großen Herausforderungen in der Vermarktung der nächsten Jahren besteht darin, die Clubsorten nicht nur dem Kunden nahe zu bringen und dort zu listen, sondern vor allem den Konsumenten zu überzeugen. Da müssen wir viel investieren. Und genau an diesem Punkt arbeiten wir momentan.
Vinschgerwind: Welches sind die Märkte für die Vinschger Äpfel?
Joachim Rabensteiner: Wir platzieren unsere Äpfel in Italien, Spanien, Deutschland, Skandinavien, England. Das sind unsere Hauptmärkte. Österreich ist ein weißer Fleck, da ist man sehr regional unterwegs, so wie in der Schweiz auch. In Ägypten kennt man uns, da haben wir einen Namen, aber je entfernter die Destination, desto mehr drängt das Preiskriterium in den Vordergrund, weil man einfach anonymer ist.
Vinschgerwind: Sie sind seit 2019 Geschäftsführer der TEXEL. Zusammen mit dem MIVOR-Geschäftsführer Martin Metz sind Sie einer der zwei Neuen im Boot der VIP. Ein persönliches erstes Resümee.
Joachim Rabensteiner: Spannend, abwechslungsreich und vielfältig. Das schnelllebige Tagesgeschäft hat mich am Anfang sehr überrascht, das ist hier viel invasiver als etwa in der Industrie. Als Geschäftsführer hat man ein sehr vielfältiges Aufgabengebiet und ist auf vielen verschiedenen Ebenen unterwegs. Der Markt verlangt immer mehr nach Präsenz. Für mich persönlich ist unser Headquarter die ViP und wir Genossenschaften sind die Produktionsstätten.
Vinschgerwind: Jeder der Geschäftsführer hat ein Feld in der VIP, das er bearbeitet. Welches ist das Ihre?
Joachim Rabensteiner: Ich betreue die regionalen Handelsketten in Italien.
Vinschgerwind: Welche Zukunftspläne schmiedet man in der TEXEL?
Joachim Rabensteiner: Die TEXEL war Zeit ihres Bestehens immer eine Genossenschaft, die in die Zukunft geschaut hat. Die Vorgänger haben zur richtigen Zeit die richtigen Weichen gestellt und laufend investiert. Das Fertig-Palettenlager ist fertig gestellt, im Mai starten wir mit der Erweiterung vom Arbeitsraum, das ist notwendig, weil unsere vielen Sorten nach kleineren Losgrößen verlangen. Seit einigen Jahren geht die Tendenz mehr und mehr hin zu kleineren Verpackungen. Nachhaltigkeit ist ein großes Thema und ist moderner denn je. Die Landwirtschaft trägt viel zur Nachhaltigkeit bei, denn Nachhaltigkeit inkludiert auch Wertschätzung und Ökonomie. An die Arbeitsräume werden dann die neuen Sozialräume angegliedert und angebaut. Die interne Logistik wird in Folge dessen optimiert. Ich muss sagen, ich hab in der TEXEL das große, große Glück, sehr kompetente, zuverlässige und verantwortungsvolle Mitarbeiter zu haben, die sich mit der TEXEL identifizieren, mit vollem Einsatz dabei sind und gemeinsam in die Zukunft blicken.
Interview: Angelika Ploner
ECKDATEN ZUR TEXEL
Mitglieder: 325
Mitarbeiter: 158, 54 Fix-Angestellte, 104 Saisonpersonal
Brutto-Erntemenge 2021: 6.944 Waggon
Tafelware: 6.279 Waggon
Industrieware: 665 Waggon
Brutto-Erntemenge IP 2021: 5.727 Waggon
Tafelware: 5.293 Waggon
Golden: 2.427 Waggon (46 %)
Red Delicious: 920 Waggon (17 %)
Gala: 623 Waggon (12 %)
Fuji: 321 Waggon (6 %)
Industrieware: 434 Waggon
Brutto-Erntemenge BIO 2021: 1.217 Waggon
Tafelware: 986 Waggon
Gala: 350 Waggon
Golden Delicous: 170 Waggon
Red Delicious: 100 Waggon
Industrieware: 231 Waggon
Vor 18 Jahren hat Robert Zampieri die Milkon als Geschäftsführer übernommen und diese zur Bergmilch Südtirol umgewandelt. Er hat deren Entwicklung entscheidend mitgeprägt. Nun wechselt er zum Südtiroler Raiffeisenverband.
Interview: Magdalena Dietl Sapelza
Vinschgerwind: Seit 18 Jahrensind Sie Geschäftsführer der Bergmilch Südtirol. Nun wartet eine neue Aufgabe.
Robert Zampieri: Ja. Es reizt mich eine neue Herausforderung. Es ist so wie 2003, als ich als Marketingleiter der VIP gefragt wurde, ob ich Marketingleiter der Milkon werden möchte. Die Milkon war damals in der Öffentlichkeit noch mit der Gastrofresh-Geschichte behangen und hatte nicht das beste Image. Einer meiner großen Lehrmeister Sepp Wielander - und ich darf es mit einem Schmunzeln sagen - hätte sich damals für mich etwas Besseres ausgedacht.
Vinschgerwind: Wenn Sie auf die Jahre als Geschäftsführer zurückblicken, welche Bilanz ziehen Sie?
Robert Zampieri: Die Bilanz ist sehr positiv. Das größte Privileg war, dass ich große Freiheiten hatte zu gestalten. Und dafür danke ich meinen Vorstandsmitgliedern, insbesondere dem Obmann Joachim Reinalter und seinem Vize Alfred Pobitzer. Meine Vision und mein Ansporn waren ein gesundes Unternehmen zu schaffen, Zukunftsperspektiven zu entwickeln und ein guter Arbeitgeber zu sein. Wichtig war mir, das Bild nach außen zu verbessern und einen aufgeräumten Betrieb zu formen. Heute haben wir 2.300 Mitglieder, 470 Mitarbeiter in Bozen und Bruneck und 190 in Mantua und Lodi. Hinter jedem steht eine Familie. Ich habe sehr große Verantwortung gespürt. Denn ich wusste, alles was wir Gutes tun, kommt diesen Familien zugute.
Vinschgerwind: Wie steht Bergmilch Südtirol heute da?
Robert Zampieri: Die Bergmilch ist ein toller Betrieb, in dem sehr viel aufgebaut wurde und der noch großes Potential hat. Die Führungsmannschaft ist sehr erfahren und bestens aufgestellt. Wir haben eine gesunde Verschuldung und sind gerüstet für eventuelle Notwendigkeiten, die anstehen könnten. Das Bild nach außen hat sich zum Positiven verändert. Die Bergmilch Südtirol steht heute auf soliden Beinen. Der Betrieb ist als ein innovativer, moderner und schlagkräftiger Betrieb mit effizienter Führung anerkannt.
Vinschgerwind: Mit welchen einschneidenden Entwicklungen im Milchsektor waren Sie konfrontiert?
Robert Zampieri: Es hat sich vieles gewandelt, aber die Herausforderungen sind seit Jahren dieselben. Es geht darum, sich auf dem Markt zu behaupten und den hohen Milchpreis, der für das Berggebiet gerade noch akzeptabel ist, zu verteidigen. Es gilt die Deckungsbeiträge und das Sortiment zu erweitern und die Veredelungsquote zu steigern.
Wir hatten zu Beginn meiner Laufbahn mehr als 30 % Tankmilch. Mit großer Mühe ist es gelungen, diese auf unter 10 % zu senken. Dadurch ist es auch gelungen den Auszahlungspreis trotz aller Widrigkeiten zu halten. Immer wieder mussten neue, strengere Richtlinien beispielsweise in der Verpackung umgesetzt werden, verbunden mit großen Kosten. Laufend gab es Neuerungen.
Vinschgerwind: Die Veredelung - der Schlüssel zum Erfolg?
Robert Zampieri: Ja. Die Veredelung ist das Um und Auf. Und um Veredeln zu können, braucht es die geeigneten Infrastrukturen. Oft gab es Kritik seitens mancher Bauern, wenn wir wieder gebaut haben. Denen kann ich sagen: Das was wir machen, tun wir, weil wir zu wenig Platz haben. Wir haben Platz für mehr Veredelung geschaffen, neue Produkte kreiert und damit für mehr Wertschöpfung gesorgt. Die Bergmilch hatte nie Angst zu investieren, und es hat immer etwas gebracht. Investitionen sind Investitionen in die Zukunft.
Vinschgerwind: Der Auszahlungspreis von 53,20 Cent pro kg Milch (Jahr 2020) ist im Vergleich zu anderen Regionen Europas auf hohem Niveau. Wie haben Sie das geschafft?
Robert Zampieri: Es gab ein fleißiges Zusammenspiel mit unserer Vertriebsmannschaft. Ich hatte das große Glück, mit guten Vertriebsleitern, allen voran Rainer Marschall, arbeiten zu können. Es gelang Kontinuität in den Beziehungen zu den Kunden zu schaffen und neue Produkte zu platzieren. So konnten wir wachsen. Es wohnen aber immer zwei Seelen in einem Betrieb. Es gilt bestmöglich zu produzieren und bestmöglich zu verkaufen. In der Produktion haben die vielen Investitionen geholfen. Wir haben heute hochmoderne Anlagen. In Bruneck steht die bedeutendste Käserei Südtirols. Wir haben dort die Mascarpone Abteilung erweitert. Diese zählt mit mehr als 11.000 Tonnen zu den größten der Welt. Aus den beengten Verhältnissen in Bozen haben wir das Maximale herausgeholt, um möglichst viel Milch veredeln und so die Wertschöpfung steigern zu können.
Vinschgerwind: Die Tochterfirma „Stella Bianca“- ein Mehrwert für die Bergmilch?
Robert Zampieri: Dieses Thema hat sehr viel mit Weitsicht zu tun. Stella Bianca ist heute ein modernes Unternehmen im Frischkäsebereich mit zwei Werken in den Provinzen Lodi und Mantua. Das Ziel des Ankaufs war, eine Möglichkeit zu suchen, einen Teil der überschüssigen Milch veredeln zu können. Nicht alles hat immer so geklappt, wie wir es uns vorgestellt haben, aber vieles ist gelungen, und wir konnten wertvolle Erfahrungen sammeln. Dank dem neuen Sortiment Frischkäse der Stella Bianca haben wir neue Kreise kennengelernt, in denen sich Südtirol bisher nicht bewegt hat. Wir haben neue Kunden gewonnen und sind im nationalen Verband Assolatte zu einer Größe geworden. Es war nicht einfach die Mitglieder zu überzeugen, dass eine solche Investition sinnvoll und zukunftsweisend ist. Ich bin unendlich dankbar, dass die Vorstände die Weitsicht gehabt und die Mitglieder es verstanden haben, dass es eine Bereicherung ist, die Fühler auszustrecken.
Es hat uns gutgetan. Man muss alles mit einem Horizont über Jahre sehen und es braucht seine Zeit und seine Geduld. Der Milchauszahlungspreis der Bergmilch wurde wegen dieser Neuerwerbung nie belastet. Stella Bianca wird auch weiterhin ein großes Potential haben und einen Mehrwert für die Bergmilch bringen.
Vinschgerwind: Die neuen Tierwohl- Bestimmungen – eine große Herausforderung?
Robert Zampieri: Ja, aber es braucht niemand Angst haben. Es wird zwar Diskussionen und Proteste geben. Doch die Anpassungen an die Gegebenheiten unserer Zeit werden gemacht werden müssen. Wir dürfen jedoch keine Panik lostreten. Es gibt Lösungen auch mit kleinen Investitionen. Man muss mit den Auflagen so sinnvoll umgehen, dass kein Mitglied an Betreibsaufgabe denken muss. Wir gehen proaktiv an die Sache heran in Zusammenarbeit mit dem Sennereiverband damit unsere Mitglieder über die Hürden kommen. Und ich bin überzeugt, dass es der allergrößte Teil schaffen wird. Ich kann nur dazu aufrufen: Seid etwas offen für das Thema, helft zusammen, es gibt Lösungen. Eine zweite große Herausforderung der Zukunft ist der Personalmangel generell in Südtirol, einerseits durch den Geburtenrückgang und andererseits durch das Wachstum der Betriebe. In 10 Jahren gibt es die guten zweisprachigen und top ausgebildeten Fachkräfte in Südtirol nicht mehr. Auf dem Arbeitsmarkt werden Fachkräfte fehlen. Wir werden Menschen von auswärts holen müssen, die wir sprachlich und fachlich schulen und ihnen auch Wohnungen geben müssen. Denn ohne Menschen steht jede noch so moderne Anlage still.
Vinschgerwind: Milchwirtschaftsbetriebe geben auf - ein Problem für die Bergmilch?
Robert Zampieri: Wir wissen, dass jährlich leider 80 bis 100 Betriebe aufgeben. Wir leben einen Generationswechsel. Die Jungen machen sich die Rechnung, ob es sich lohnt. Wir als Betrieb brauchen den Rohstoff Milch, und es kann sein, dass die Bergmilch eines Tages Milch ankaufen muss, um ihre Kapazitäten auszulasten. Da Südtirol insgesamt noch genug Milch hat, sehe ich unmittelbar keine Bedrohung. Eine erweiterte Zusammenarbeit zwischen den Milchhöfen könnte dann kurzfristig Lösungen bringen.
Vinschgerwind: Mit welchem Auszahlungspreis können die Bauern heuer rechnen?
Robert Zampieri: Aufgrund der Pandemie und deren negativen Auswirkungen, wegen der Kostenexplosion und den nicht an die Kunden weitergegebenen Preiserhöhungen wird der Auszahlungspreis um 1,5 bis 2 Cent fallen. Die Kostensteigerungen sind rund 15 bis 20 %, für schwer verfügbare Ware sogar bis 40 %. Wir kämpfen tagtäglich und drohen Kunden sogar mit Lieferstopps, wenn sie unsere Preise nicht akzeptieren, was jedoch auch ein Risiko in sich birgt. Meist ist gelungen die Kunden zur Vernunft zu bringen. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir die Talsohle bereits überschritten haben, dass es aufwärts gehen und der Auszahlungspreis wieder steigen wird. Wir werden Wachstum auch weiterhin mit größter Anstrengung durch Veredelung generieren.
Vinschgerwind: Die Projekte Heumilch und Biomilch - innovative Schritte?
Robert Zampieri: Beides sind wertvolle Ergänzungen zum klassischen Sortiment. Es sind Nischen, deren Entwicklung wir aufmerksam verfolgen. Wir können es uns nicht leisten zu sagen, wir haben das nicht. Doch eines möchte ich betonen. Es gibt für mich nicht eine schlechtere und bessere Milch. Es handelt sich immer um den ausgezeichneten Rohstoff Milch aus Südtirol. Mit den unterschiedlichen Angeboten sprechen wir Konsumenten an, die auf diesem Gebiet sensibel sind. Es ist aber nicht die große Mehrheit. Viele machen biopositive Äußerungen, entscheiden sich vor dem Regal anders. Man muss aufpassen und keine Euphorie auslösen, dass das Angebot die Nachfrage nicht übersteigt. Heumilch hat große Zukunft. Es ist ein Produkt das Südtirol gut widerspiegelt. Heumilch ist der große Renner in Italien. Sie vermittelt ein Image, das gleichwertig wie eine teure Werbekampagne ist. Almmilch ist ein kleines Lieblingsprojekt, ein Imageprojekt und eine kleine Herzensangelegenheit. Es wurde wegen Corona gestoppt, wird aber 2023 wieder als Idee aufgenommen.
Vinschgerwind: Wie ist die Bergmilch Südtirol bisher durch die Pandemie gekommen?
Robert Zampieri: Eigentlich sehr gut. Wir haben es unter kritischen Situationen immer geschafft, die Produktion und den Vertrieb erfolgreich aufrecht zu erhalten. Mein Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihr Pflichtbewusstsein und ihren Zusammenhalt.
Vinschgerwind: Sie übergeben ihrem Nachfolger ein gut bestelltes Haus. Weiß man schon, wer es ist.
Robert Zampieri: Es ist Matthias Baumgartner, 38 Jahre alt aus Völs. Er ist seit 10 Jahren Moderator unserer Strategieklausuren. er kennt alle Führungskräfte, die Werke und ist der ideale Kandidat für unser Unternehmen, ein überlegter Charakter, ein Analytiker, der seine Expertise gut einsetzen kann. Den Wechsel bereiten wir mit kontinuierlichem Einarbeiten gut vor. Mein Nachfolger wird die Verantwortung für die Bergmilch Südtirol im Herbst 2022 übernehmen. Was mich betrifft, bin ich dankbar für diese wunderbaren 18 Jahre. Ich bin überzeugt, dass der Posten als Geschäftsführer der Bergmilch zu den schönsten Aufgaben im Lande zählt. Denn es geht um Menschen, um Lebensmittel und Natur. Ich bin dankbar, dass ich das Vertrauen meiner vielen Chefs genießen durfte. Das ist das größte Geschenk. Die Bergmilch ist mein Kind, das nun erwachsen geworden ist, und ich werde schweren Herzens Abschied nehmen.
pr-info NIKA GMBH
Smarte Landwirtschaft ist die Zukunft. Ein Weg zu einer ressourcenschonenden und effizienten Landwirtschaft führt über die intelligente Bewässerung. NIKA GmbH vertreibt und installiert seit 2005 Automatisierungslösungen für jede Bewässerungsanlage. Im Laufe der Jahre entwickelte die NIKA GmbH in Zusammenarbeit mit Knestel Technologie & Elektronik das PLANTECTION-Bewässerungssystem basierend auf Funktechnologie. Ein Zentralmodul ist mit solar- und batteriebetriebenen Feldeinheiten (868 MHZ Funksender – Empfänger) vernetzt. Diese öffnen und schließen die Ventile und erfassen den Ist-Zustand der Anlage. An die Feldeinheiten können unter anderem Drucksensoren, meteorologische Sensoren (Bodenfeuchte, Blattnässe, Wind usw.) angeschlossen werden.
Die Bedienung der Anlage erfolgt über eine App, sodass jederzeit, ortsunabhängig auf die Steuerung der Bewässerungsanlage mittels Browser über PC, Smartphone, Tablet usw. zugegriffen werden kann. Die Cloud basierte Software ermöglicht es Bewässerungsprogramme individuell, dem Benutzer angepasst, zu konfigurieren.
Das System ermöglicht außerdem Wetterdaten von verschiedenen Quellen sowie sonstige relevante Messdaten in die Steuerlogik und Visualisierung einzubinden. Zur Überwachung der Anlage werden Betriebsdaten wie Wasserverbrauch, Leitungsdruck und der Ventilstatus in der App dargestellt.
Das PLANTECTION-Bewässerungssystem ermöglicht sofort und ohne Mehraufwand Sensorik an verschiedenen Positionen im Feld zu installieren und in die Bewässerungslogik zu integrieren.
Insbesondere in Hinsicht auf eine zukünftige bedarfsorientierte Bewässerung kann somit die Wasserdosierung optimiert und spezifisch angepasst werden was zu einer ressourcenschonenden Wassernutzung in der Landwirtschaft führt.
Fördergeld für „intelligente Technik“ - Wer Maschinen oder Anlagen mit den Merkmalen der sogenannten Industrie 4.0 ankauft und dafür den Steuerbonus für Neuinvestitionen und/oder den Sabatini-Beitrag in Anspruch nimmt, geht einige Verpflichtungen ein. Ein Überblick.
von Mirko Bombonato, Technizert GmbH, Thomas Wieser und Markus Frei, SBB-Abteilung Steuerberatung, Hermann Stuppner, SBB-Abteilung Betriebsberatung,
gekürzte Fassung des Artikels im Landwirt Nr. 2/2022
Mit Einführung des Steuerbonus für Neuinvestitionen in der Landwirtschaft im Jahr 2020 und der erhöhten Sabatini-Förderung für Maschinen bzw. Anlagen mit den Merkmalen der „Industrie 4.0“ sind die Investitionen in diesen Bereichen stark gestiegen. Mit intelligenten, computergesteuerten Techniken (sog. Impresa 4.0) ausgestattet sind mittlerweile u. a. Traktoren, Transporter, zweiachsige Mähgeräte, Hebebühnen, Sprüher, Mähmaschinen, aber auch Geräte für die Melk- und Fütterungstechnik sowie zur Produktweiterverarbeitung. Der Ankauf solcher Maschinen und Anlagen wird vom Staat stark gefördert, gleichzeitig geht der Käufer damit aber einige Verpflichtungen über einen längeren Zeitraum ein.
Bestellung und Schritte
Es ist wichtig, dass man vor der Bestellung vom Verkäufer bzw. Hersteller eine schriftliche Erklärung bezüglich der „Industrie 4.0“-Tauglichkeit der bestellten Maschine oder Anlage verlangt (z. B. in der Angebotsphase). Damit kann sichergestellt werden, dass die Maschine bzw. Anlage nach dem Kauf die gesetzlich notwendigen technischen Voraussetzungen erfüllt. Bei Maschinen bzw. Anlagen mit einem Gesamtwert unter 300.000 Euro kann der Käufer eine Eigenerklärung bzgl. der „Industrie 4.0“-Tauglichkeit ausstellen. Damit übernimmt dieser die volle Verantwortung und erklärt, dass die Maschine bzw. Anlage in der Anlage A des Gesetzes 232/2016 enthalten ist und die gesetzlichen technischen Voraussetzungen eingehalten werden. Zudem bestätigt er noch, dass die Vernetzung, die sogenannte „interconnessione“, fachgerecht vorgenommen wurde. Bei Maschinen oder Anlagen mit einem Gesamtwert über 300.000 Euro muss der Käufer einen technischen Sachverständigen (z. B. „Perito industriale“, Ingenieur, Agronom, dipl. Agrartechniker) beauftragen, ein beeidetes technisches Gutachten („perizia asseverata“) zu erarbeiten. Der Südtiroler Bauernbund empfiehlt in jedem Fall, nicht nur ein beeidetes Gutachten („perizia asseverata“) eines Sachverständigen, sondern ein vereidigtes Gutachten („perizia giurata“) in Auftrag zu geben - auch für Maschinen bzw. Anlagen mit einem Wert unter 300.000 Euro.
Was macht der Gutachter?
Der Gutachter kommt nach Terminvereinbarung auf den Hof und fotografiert die Maschine bzw. Anlage und kontrolliert, ob alle Funktionen laut Dokumentation gegeben und funktionstüchtig sind. Der Gutachter wird dann alle gesetzlichen technischen Voraussetzungen an der Maschine bzw. Anlage prüfen und im Gutachten nachweislich beschreiben. Er wird auch eine Kopie der gesamten Nachweisdokumente verlangen.
Verpflichtungen Käufer
Die Maschine bzw. Anlage muss zwingend die technischen Voraussetzungen aufweisen und einhalten. Infolgedessen müssen die Auflagen nicht nur zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme bestehen, sondern über die gesamte Lebenszeit des Gutes, mindestens jedoch für den gesamten Verrechnungszeitraums des Steuerguthabens bzw. des Sabatini-Beitrags. Das bedeutet z.B. bei einer mobilen Maschine wie einem Traktor, dass die GPS-Koordinaten (Standort) jederzeit durch die vom Verkäufer oder Hersteller zur Verfügung gestellte Software bzw. App abrufbar sein müssen. Das bedeutet aber auch, dass die Online-Kommunikation zwischen Maschine und Software (App) immer funktionieren muss. Das Gleiche gilt für die Fernwartung: Der Verkäufer bzw. Hersteller muss sich jederzeit online mit der Maschine oder Anlage verbinden und somit den Zustand sowie die Parameter der Maschine einsehen bzw. verändern können. Die Vernetzung und die Verwendung im Sinne des technologischen Fortschritts dürfen also nicht nur auf dem Papier bestehen, sondern müssen auch in der Praxis jederzeit und ununterbrochen vorhanden und nachweisbar sein.
Sperrfristen beachten
Die Sabatini-Förderung sieht vor, dass geförderte Geräte für einen Zeitraum von 3 Jahren ab Investitionsabschluss weder verkauft, abgetreten oder zerstört werden dürfen. Andernfalls ist dies dem Wirtschaftsministerium mitzuteilen. Wird die Maschine in Nutzungsleihe („prestito d’uso“) übergeben, muss der diesbezügliche Vertrag ebenfalls vorab übermittelt werden.
Für den Steuerbonus für Neuinvestitionen gilt hingegen eine Sperrfrist von 2 Jahren. Im Falle eines Verkaufs vor dieser Frist muss der bereits verrechnete Steuerbonus zurückgezahlt werden. Wird das begünstigte Anlagegut nach 2 Jahren verkauft, so muss der bereits genossene Steuerbonus nicht zurückgezahlt werden, die noch ausstehenden Raten gehen aber verloren. Auch wichtig: Nur Betriebe, die mit den Zahlungen der Sozialversicherungsbeiträge in Ordnung sind und die Bestimmungen im Bereich Arbeitssicherheit einhalten, sind zur Verrechnung des Steuerbonus berechtigt.
pr-info VIMAS Latsch
Martin Stürz, Hansjörg Pircher und Andreas Pauli haben am 4. Februar 2002 die VIMAS, den Vinschgauer Maschinenservice, gegründet und aus der damaligen Reparaturwerkstätte für Berglandwirtschaftsmaschinen ein erfolgreiches Zentrum für Maschinentechnik mit innovativen Geräten für Obst- und Weinbau entwickelt. Die Reparaturwerkstätte ist mit modernster Technik, mit entsprechenden Diagnosegeräten ausgerüstet, so dass jede Maschine und jeder Traktor in jeder Hinsicht gewartet werden kann. Aber im Betrieb in der Handwerkerzone von Latsch werden viele Bearbeitungsmaschinen für den Zwischenstockbereich in Eigenproduktion hergestellt und zudem namhafte Marken vertrieben. Die höchst effektiven Eigenproduktionen (Ökocleaner, Reisigschwader, Krümler) werden von der VIMAS auf individuelle Wünsche der Bauern abgestimmt, weil jede Maschine im Baukastensystem hergestellt werden kann. Zudem gibt es die jeweiligen Geräte in
Heck-, Front- und Zwischenachsanbau. Weitere Maschinen sind die Unkrautbalken und die Entlaubungsgebläse (für eine bessere Ausfärbung der Äpfel). Als einzige Firma bietet VIMAS den im Betrieb entwickelten „Maulwurf“ an, eine Baumpflanzfräse, die in der Pflanzfurche das verbliebene Wurzelwerk zerkleinert und die Erde so lockert, dass ein Anwurzeln der neuen Bäume rasch und zufriedenstellend erfolgt.
„Wenn eine Maschine im Vinschgau funktioniert, dann funktioniert sie weltweit“, heißt es bei der VIMAS. Tatsächlich werden die erfolgreichen Geräte in verschiedene EU-Länder, nach Deutschland, Österreich, in die Schweiz und bis nach Polen geliefert. Mit den Exporten nach Russland, Brasilien und nach Kanada sind VIMAS-Maschinen weltweit unterwegs.
Seit 2007 ist die VIMAS für den Vinschgau Prüfstelle für Sprühgeräte. Alle 3 Jahre ist für die Sprüher ein „Kollaudo“ durchzuführen. Aus diesen Erfahrungen hat die VIMAS in der Sprühtechnik Know-How angesammelt, so dass Sprühaufbauten und Düsenabstimmung exakt nach Bedarf gebaut werden können. Mit derzeit 10 Mitarbeiter:innen ist die VIMAS gut aufgestellt, aber immer auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern. Sämtliche metallverarbeitende Maschinen sind auf dem neuesten und modernsten Stand.
„Wir sind bislang gesund gewachsen, auch aufgrund des Fleißes und Einsatzes unserer Mitarbeiter:innen“, sagen die VIMAS-Chefs. Ein großer Schritt steht demnächst in Form eines Spatenstichs bevor: In der Latscher Industriezone soll ein neues Firmengelände
entstehen.
Seit elf Jahren betreut der 34-jährige Praxislehrer für Obstverarbeitung Klaus Niederholzer aus Glurns das Balsamico-Projekt in der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg.
von Magdalena Dietl Sapelza
In einem kleinen Raum im Schülerheim begleitet er das ganze Jahr über die Reifung des edlen Essigs in den unterschiedlich großen Eichenfässern. „Bei der Balsamico Herstellung geht es um Verdunstung“, erklärt er. „Dadurch verdickt sich die Flüssigkeit nach und nach. Sie muss dann Jahr für Jahr in das nächstkleinere Fass umgefüllt werden.“ Der ganze Prozess läuft genau nach dem Rezept des „Aceto Balsamico tradizionale di Modena“- mit geschützter Ursprungsbezeichnung. Der Unterschied ist, dass dieser aus Weintrauben gewonnen wird und der in der Fürstenburg aus Jonagold-Äpfeln. Deshalb werden die Fürstenburger süßsauren Edeltropfen auch Melamico genannt. Je kleiner die Fässer, umso älter und teurer ist der Inhalt. Der älteste Melamico der Fürstenburg ist 17 Jahre alt und unverkäuflich. Denn es handelt sich um ein Schulprojekt, das keine wirtschaftlichen Interessen verfolgen darf. Hie und da füllt Klaus für ein besonderes Schulfest oder für eine Verkostungen ein 50 ml Fläschchen vom „Malamico“ aus dem kleinsten Fass ab. Er ist glänzend braun und leicht süßlich. „Unser Melamico aus Äpfeln schmeckt etwas fruchtiger als der Balsamico aus Trauben“, empfindet Klaus. Das Holz der Fässer oder auch deren vorherigen Verwendung beispielsweise zur Barrique-Behandlung spielen beim Geschmack eine Rolle. Kürzlich wurden alte Bierfässer der Brauerei Forst neu aufbereitet, um sie für die Melamico-Reifung zu nutzen und neue Geschmacksrichtungen zu kreieren. Die Direktorin Monika Aondio hatte um die Fässer angefragt. „Die Brauerei Forst hat uns die Fässer dann geschenkt, und wir sind sehr dankbar dafür“, so die Direktorin.
Ins Leben gerufen wurde das Fürstenburger Balsamico-Projekt im Jahre 2004 nach einem Lehrausflug in Modena. Eine Schülergruppe, begleitet vom ehemaligen Direktor Georg Flora aus Mals und dem Praxislehrer für Obstverarbeitung Gerd Fiegele aus Eyrs, waren damals in der „Acetaia di Giorgio“ bei der Familie Barbieri zu Besuch.
Im Laufe des Rundganges durch die Produktionsstätten, wo den Gästen aus dem Vinschgaus die Balsamico-Produktion aus Traubenmost detailliert erklärt wurde, reifte die Idee, einen Versuch mit Apfelmost in der Fürstenburg zu starten. Die Familie Barbieri erklärte sich bereit, das Projekt zu unterstützen und stellte die Rezeptur zur Verfügung. Fiegele stellte in der Schule die Weichen für die Produktion. Man entschied, die Apfelsorte Jonagold zu verwenden. Nach einer Vorlaufzeit in der zum Beispiel die Fassbatterie mit sechs kleinen Fässern und diverse Behelfsmittel zusammengetragen wurden, konnte der erste vergorene Most im großen „Mutterfass“ (220 Liter) zu reifen beziehungsweise zu verdunsten beginnen. Die Flüssigkeit entweicht durch eine Öffnung im Fass, die mit einem Leinentuch abgedeckt ist, um die Flüssigkeit vor Staubpartikeln oder Insekten zu schützen. Bei der Behandlung des Balsamico Essigs sind Fingerspitzengefühl und vor allem Geduld gefragt. Die Fässer müssen auch regelmäßig nachgefüllt werden. Fiegele überwachte das Balsamico-Projekt bis 2011, dann trat Klaus Niederholzer in seine Fußstapfen. Inzwischen hat Aondio die Leitung der Schule übernommen und steht voll hinter dem Projekt. „Es ist immer wieder spannend, den Reifungs- und Verdickungsprozess des Melamico zu beobachten und ihn auch zu verkosten“, meint Niederholzer. „Und man darf den Balsamico nie ganz aus den Augen lassen.“ Und eines ist sicher: Der Versuch ist noch lange nicht zu Ende.
Je länger die Lagerzeit, desto kleiner die Menge
Der Balsamico zeichnet sich durch eine dunkelbraune Farbe und einen süßsauren Geschmack aus. Der Name verweist auf den wohlriechenden Charakter dieses Essigs. (Balsam bedeutet „Wohlgeruch“). Der Reifungsprozess dauert viele Jahre lang. Der Balsamico im Holzfass (oft alte Barrique Fässer) wird durch die Verdunstung des Wassers immer konzentrierter. Je älter der Essig, desto dickflüssiger wird er. Stets wird dem älteren Essig ein Anteil des jüngeren hinzugefügt. Aufgrund dieser Zirkulation und der jahrelangen Eindickung bleibt am Ende nur noch eine relativ kleine Menge. Grundsätzlich gilt: je länger die Lagerungsdauer, desto kleiner die Menge. Unterschiedliche Holzarten bei den Fässern und die Fermentation verleihen dem Balsamico seinen eigentümlichen Geschmack und seine Farbe. Die Reihenfolge, in der der Balsamico jeweils mit unterschiedlicher-Holzarten wie Eiche, Edelkastanie, Vogel-Kirsche, Esche und Maulbeere in Berührung kommt, spielt dabei eine wichtige Rolle. Es kann auch nur eine Holzsorte wie Eiche verwendet werden. Stets muss Luft in den Fässern bleiben. Die Fässer bei Modena werden durch Lagerung auf Dachböden starken Temperaturschwankungen ausgesetzt: Die große Hitze im Sommer sorgt für weitere Reduzierung der Flüssigkeit. Und die Kälte im Winter zieht die Trübstoffe aus. Der Fürstenburger Melamico reift aufgrund der architektonischen Gegebenheiten in einem ebenerdigen Raum. Der „Balsamico tradizionale di Modena“ darf erst nach 12 Jahren Reifung verkauft werden. Für 100 ml 12-Jährigen bezahlt man rund 60 Euro, für 25-Jährigen rund 90 Euro bis zu 350 Euro.
Die einzelnen Stufen der Balsamico-Herstellung:
Der Herstellungsprozess Balsamico ist sehr störanfällig: Der Bakterienkultur (die sogenannte madre dell’aceto ‚Essigmutter‘), die für die Fermentation verantwortlich ist, können Infektionen mit anderen Bakterien zusetzen. Man muss also strenge Hygienemaßnahmen treffen.
1. Der Most wird durch das Kochen eingedickt, bis nur noch zirka ein Drittel übrigbleiben.
2. Alkoholische Gärung bis auf maximal 8 % Vol.
3. Schneller Gärungsstopp durch Zugabe von aktivem Essig.
4. Entfernung des Hefetrubes nach einigen Tagen
5. Einfüllen der Flüssigkeit in den sogenannten Mutterbottich, der zur Hälfte mit vorjährigem Essig gefüllt ist. (Umwandlung Alkohol in Essigsäure).
6. Umfüllen im Frühjahr in das nächstkleinere Fass (Füllstand max ¾, damit eine möglichst große Oberfläche gewährleistet ist.
Kunst und Leben sind eins. Kunst ist die geistige Auseinandersetzung mit dem Leben, beschäftigt sich mit den Grundfragen des Lebens. Sie stellt die Sinnfrage, fragt nach Erkenntnis und eröffnet neue Denkräume. Bildhauerei bedeutet für mich einen Bewusstseinszustand zu schaffen. Es ist für mich ein Mittel um mit dem Leben klar zu kommen“ sagt Walter Kuenz.
Walter Josef Kuenz wurde 1957 in Martell geboren. Schon früh erkannte man sein künstlerisches Talent, welches er von seinem Vater Adalbert übernahm. Seine Lehrkräfte Antonia Stricker und Wilfried Stimpfl förderten und unterstützten ihn und so kam er zur Fachschule für Holzbildhauer nach St.Ulrich/Gröden. Auf der Suche nach einen tieferen Sinn der Kunst und des Lebens bewarb er sich an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Von 1976 bis 1982 studierte er dort Bildhauerei unter der Aufsicht von Prof. Joannis Avramidis und Prof. Bruno Gironcoli.
1983 kehrte Walter nach Martell zurück und er lebt dort seitdem als freischaffender Künstler. Von 1984 bis 2010 unterrichtete er zudem an der Fachschule für Steinmetz- und Steinbildhauer (“Johannes Steinhäuser”) in Laas. Seit August 2020 ist er Pensionist und widmet sich seitdem ganz der Kunst.
Als „ Suchender in der Kunst und Einzelkämpfer“, wie er sich selber bezeichnet, hatte es Walter Kuenz anfangs nicht ganz leicht. Obwohl er viel auf sich alleine gestellt war, ist er trotzdem immer konsequent seinen Weg gegangen. „Ich konnte nicht anders. Es war immer ein inneres Bedürfnis mit der Kunst zu arbeiten. Ich kann mit meinem Leben sonst nichts anfangen“ sagt er.
Hauptthema seiner künstlerischen Arbeiten ist der Mensch. Ausgehend von der Natur versucht er sein eigenes Menschenbild zu kreieren. Am liebsten arbeitet Walter mit Marmor: „Marmor ist etwas vom Edelsten, es ist das schönste Material. Gerne arbeite ich auch mit Bronze“ sagt er.
1987 erhielt Walter Kuenz seinen ersten öffentlichen Auftrag und gestaltete das Gefallenendenkmal für den Marteller Friedhof. Im selben Jahr kam es zur Flutkatastrophe, die Plima überflutet das ganze Tal und riss ganze Häuser mit sich. Kuenz bekam den Auftrag ein Erinnerungsdenkmal zu errichten und gestaltete in Gand in Brückennähe eine Bronzestele im Gedenken an die Wasserkatastrophe. Erkennbar sind Fische, darüber Köpfe und als Krönung der Sonnenkreis, ein häufiges Thema seiner Kunst.
Weitere Werke des Marteller Künstlers im Vinschgau sind:
- der „SONNENGESANG“ in der Kapuzinerkirche in Schlanders (1991)
- die „GEDENKSTELE“ in Laaser Marmor anlässlich des Gedenkjahres 1999 „CALVENSCHLACHT“ aufgestellt vor der St. Cäsarius Kirche in Laatsch bei Mals
- der ALTARRAUM in der Pfarrkirche in Graun (2005)
- das PRIESTERGRAB in Göflaner Marmor in der Gemeinde Naturns (2021)
Dankbar ist Walter Kuenz heute noch dem ehemaligen Leiter des Kirchlichen Denkmalamtes der Diözese Bozen-Brixen, Dr. Karl Gruber, welcher ein wichtiger Förderer seines Kunstschaffens war.
Walter ist viel in der Natur unterwegs, wobei er immer mit offenen Augen durch die Landschaft geht. „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah liegt“ sagt er. Täglich sieht er von seinem Atelier in der Gand die Gebirgskette, die eine natürliche Sonnenuhr darstellt. Besonders beeindruckt ist er vom Zwölfer. „Wie eine ägyptische Pyramide, erhaben in der Landschaft steht er da“ sagt er. Dies war Inspiration für das “Sonnenkreissymbol”, eine Skulptur in Bronze, die sich heute in seinem Atelier befindet. Das Symbol schwebt frei im Raum, Formdurchbrüche ermöglichen den Lichtdurchfall.
Auch der Wasserfall oberhalb der Gand inspirierte ihn. Aus Wasserströmen wurden „Gedankenströme“ und es entstanden vier Plastiken aus Bronze und bemaltem Holz.
„Der Werdegang eines Kunstobjekts ist immer sehr komplex und spannend“ sagt Walter Kuenz. „Ein Bildhauer, im Vergleich zu anderen Künsten, muss von Anfang an im Kopf schon eine angereifte Idee haben. Fantasie und Gedanken müssen gefestigt sein. Erst dann geht er an ein Gerüst heran, das ein fundiertes Weiterarbeiten ermöglicht. Die Vision muss wachsen in der Dimension im dafür bestimmten Material. Was mir besonders dabei gefällt ist das Spontane. Ich kann mit meinen Händen das Material anfassen und bearbeiten, bevor es zuerst in Gips und dann über das Ausschmelzverfahren in Bronze gegossen wird“ sagt er.
In Zukunft möchte sich Kuenz verstärkt seiner Kunst widmen und einige Skizzen, die er schon in früheren Zeiten angefertigt hatte, verwirklichen. Dazu zählen unter anderem die vier Elemente, Feuer, Wasser, Licht und Erde.
Walter Kuenz bedauert, dass Kunst heutzutage vielfach nur noch als Event präsentiert wird. Das Event und die Interpretationen der Kuratoren und Kunstkritiker scheinen wichtiger zu sein als das Objekt selbst. Die Leute schauen sich die Sachen kaum mehr an, was auch mit ihrer Bequemlichkeit zusammenhängt. Viele sind froh, wenn sich jemand anderes mit den Werken auseinandersetzt und ihnen das Denken abnimmt. Walter Kuenz ist jedoch der Meinung, dass Kunst für sich sprechen muss und der Betrachter seinem nätürlichen Empfinden folgen sollte. Er sagt: „Kunst setzt dort an, wo das Verbale am Ende ist, sie dockt an Geist, Herz und Seele an“.
Peter Tscholl
Die Katastrophe des Martelltals – 1987: Gedanken des Künstlers zur Brunnenskulptur in Gand, Lebensbaum, Mahnmal:
„Der Baum, durch seine naturhafte Verbindung zwischen dem Lichtvollen der Sonnenregion und dem Dunkel der Erdregion, stellt ein Sinnbild ungebrochener Lebenskraft dar. Der Baum ist in unserer Zeit ein Zeichen für Leben und Tod geworden.
Die Bronzeplastik, in Verbindung mit dem quellenden Wasser versinnbildlicht die Evolution, die symbiotische Entstehung des Lebens, aus primitiven Lebensformen bis zum Menschen, als eine in Jahrmillionen gewachsenen Einheit.
Beidseitig der Skulptur symbolhafte Darstellung von Fisch, Tierschädel, Menschenkopf (weiblich, männliches Prinzip).
Der kreisrunde Abschluß der Brunnenskulptur soll die Transzendenz, die kosmische Energie, die jedes Leben durchdringt, zum Ausdruck bringen, (Urquell des Lichtes). Die Vielfalt des Lebens kommt durch das quellende und plätschernde Wasser zum Ausdruck.
Ich verstehe diese Skulptur als Mahnmal, der Aufschrei der Natur soll bildhaft dargestellt werden; in einer Zeit, in der Bäume absterben, viele Tierarten aussterben, selbst die lebenspendenden Sonnenstrahlen zur Gefahr werden können, erscheint letztlich die Existenzgrundlage des Menschen bedroht“.
Glitzernde Seen, majestätische 3000er, erlebnisreiche Schneeschuh- und Winterwanderungen und grenzenlose Freiheit soweit das Auge reicht. Gönnen Sie sich eine kleine Auszeit fernab von Hektik und Stress, entfliehen Sie dem Alltag bei uns in Latsch-Martell.
Schneeschuhwandern, Skitouren, Langlaufen, Biathlon, Rodeln – gepaart mit hervorragenden Köstlichkeiten in den heimeligen Einkehrmöglichkeiten.
Schnüren Sie sich Ihre Schneeschuhe an und hinterlassen Sie die ersten Spuren im frischen Pulverschnee. Auf leisen Sohlen durch den Nationalpark Stilfserjoch laden zahlreiche Wege abseits vom Alltagsgeschehen ein. Genießen Sie die Winterwanderung vom Hotel Restaurant Waldheim aus, die malerischen Schneefelder des Waldberges sorgen für mystische und sorglose Stimmung. Beim Gasthof Stallwies auch bekannt als die höchstgelegene Kornkammer Europas angekommen können Sie es sich bei traditionellen Köstlichkeiten gut gehen lassen. Auf dem Rückweg genießen Sie nochmal die umliegenden 3000er der Ortler-Cevedale Gruppe, die beruhigende Stille und die wohltuende Winterluft.
Alternativ zu dieser schönen Schneeschuhwanderung empfiehlt sich auch die Winterwanderung zur Lyfi Alm – wo Sie in der gemütlichen Stube und dem malerischen Panorama mit Spezialitäten aus der Region verwöhnt werden. Auf dem Rückweg zahlt sich ein Halt bei der Rodelbahn Hölderle aus – flitzen Sie auf zwei Kufen durch das Tal, der perfekte Abschluss eines Wintertages im Martelltal - viel Spaß!
Wer den besonderen Nervenkitzel sucht findet ihn bei uns ganz bestimmt, das Martelltal genießt auch den guten Ruf als eines der schönsten Skitourengebiete Südtirols. Die zahlreichen Touren wie zum Beispiel zur Zufallspitze oder auf den Spuren der Marmotta Trophy versprechen den Adrenalinkick. Anschließend können Sie sich bei einer Rast in der Zufall- oder der Martellerhütte mit Köstlichkeiten verwöhnen lassen.
Familien aufgepasst
Der Zauberteppich bei der Grogg Alm verspricht Winterspaß für Groß und Klein, ideal zum Rodeln, Snowtubing und
Skifahren lernen.
Während der Semesterferien ist der Zauberteppich
täglich vom 26. Februar bis 6. März von 10.00 bis
17.00 Uhr geöffnet!
Kochtipp
Zutaten (für 6 Personen):
- 3 Forellen a 250 g
- 30 g Karottenstreifen
- 30 g Selleriestreifen
- 25 g Lauchstreifen
- 25 g Zwiebelstreifen
- 30 g Fenchel in Streifen
- 3 Knoblauchzehen, 2 Tomaten
- 1 Säckchen Safran, 1 EL Paradeismark
- ¼ L Weißwein, 1 Stamperl Pernod
- je 1 EL Dillkraut und Kerbelkraut fein geschnitten
- 1 Baguette in Scheiben geschnitten
- Knoblauchbutter zum Bestreichen der Brotscheiben
Vorbereitung:
Forellen ausnehmen, auswaschen, filetieren und die Filets enthäuten. Mit einer Pinzette die restlichen Geräte entfernen. Filets in mundgerechte Stücke schneiden und kaltstellen. Gemüseabschnitte grob schneiden und mit Fischkarkassen (Köpfe mit Gräten) in etwas Olivenöl anziehen, Paradeismark dazugeben, mit mäßiger Hitze noch 5 Minuten ziehen lassen und mit der Hälfte Weißwein ablöschen. Mit ¾ Liter Wasser aufgießen. Die so angesetzte Brühe ca. 40 Minuten köcheln lassen. Tomaten blanchieren, schälen, entkernen und in Würfel schneiden. Brotscheiben mit Knoblauchbutter bestreichen und im Ofen hellbraun backen.
Zubereitung:
Gemüsestreifen in Olivenöl andünsten. Safran im restlichen Weißwein auflösen und die Gemüsestreifen damit ablöschen. Mit der abgeseihten Fischbrühe aufgießen und kochen bis das Gemüse weich ist. Tomatenwürfel in die Suppe geben und etwa 4-5 Minuten ziehen lassen (nicht mehr aufkochen). Mit den gehackten Kräutern bestreuen. Koblauchbrotscheiben separat dazu servieren.
aufgezeichnet von Peter Tscholl
Paul Tappeiner, Jahrgang 1952, ist seit 1970, seit der Gründung des Südtiroler Köcheverbandes (SKV), aktives Mitglied im Bezirk Vinschgau.
Vinschgau - An Andere zu denken gehört zu Weihnachten wie der Stern zur Krippe. Warum dann nicht beides verbinden? Das dachten sich auch die Jungschützen und Jungmarketenderinnen der Kompanien Taufers und Mals. Zusammen mit ihren Betreuern haben sie in der Vorweihnachtszeit Sterne aus den verschiedensten Materialien gebastelt. Es wurde ausgeschnitten, gesägt und geklebt und so kam in tagelanger Kleinarbeit eine beachtliche Menge an Weihnachtsdekoration zusammen.
Die so gebastelten Sterne wurden in Körbchen in den Geschäften und Gastlokalen von Taufers und Mals aufgestellt. Jeder konnte gegen eine freiwillige Spende einen Stern mitnehmen. Die mühevolle Arbeit der Jungschützen wurde belohnt, die Sterne wurden restlos mitgenommen. Und die Spendenfreudigkeit der Bürger war groß.
So konnten Jungmarketenderin Leonie Fliri und Jungschütze Andreas Wiesler, zusammen mit ihren Betreuern Melanie Moser und Tobias Wiesler, den stolzen Betrag von 763 Euro an das Kinderdorf in Brixen übergeben. Nach der Spendenübergabe wurde mit den Vinschgern eine Führung im Kinderdorf gemacht und der Sinn und Zweck erklärt.
Ein Dank ergeht an alle Spender, an die Jungschützen und ihre Betreuer für den geleisteten Beitrag. Und eines ist man sich im Vinschgau sicher: der gute Stern wird auch in der kommenden Weihnachtszeit wieder aufleuchten.