mit Klotz Irmgard
Wo: KVW-Raum Schluderns
Wann: 05.03.2022 von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Materialspesen: 15 € pro Person
Mitzubringen: Baumschere, Taschenmesser, Schürze
Anmeldung und Info: Bei Christine - Tel. 347 793 02 32
Es gelten die behördlich vorgeschriebenen COVID19
Sicherheitsvorgaben: www.provinz.bz.it/coronavirus
Bildungsausschuss Schluderns
Ausstellung von Handarbeiten und Malerei
5. + 6. März 2022
Samstag 9:00 – 18.00 Uhr
Sonntag 9:00 – 18.00 Uhr
Bildungsausschuss Schlanders
Winterwandern ist die etwas ruhigere Art, dem Wintersport zu frönen. Naturerlebnis und Entspannung stehen dabei im Vordergrund. Natürlich ist auch eine gute Kondition von Vorteil, je nachdem welchen Winterwanderweg man wählt. Das Val Müstair bietet die unterschiedlichsten Winterwandermöglichkeiten, von einfach bis anspruchsvoll. Eine sehr schöne Route führt auf der senda Val Müstair von der Alp da Munt über die Alp Champatsch nach Lü und weiter hinunter ins Tal nach Tschierv.
Auf dem sonnigen Höhenweg wandert man durch tief verschneite Landschaft und geniesst dabei den Ausblick auf die umliegende Bergkulisse des Tales und das Ortlermassiv im Hintergrund. Ein atemberaubendes Panorama, das uns auf der ganzen Wanderung begleitet und immer wieder innehalten und staunen lässt. Staunen lassen uns auch die Arvenwälder, die wir durchstreifen. Die alten Arven trotzen Wind und Wetter und inspirieren uns mit der ihnen innewohnenden Kraft und Standhaftigkeit.
Der Wanderweg startet kurz vor dem Parkplatz der Talstation im Skigebiet Minschuns. Mit dem Sportbus Val Müstair, welcher dreimal täglich von der Grenze in Müstair ins Skigebiet hochfährt und in allen Ortschaften des Tales anhält, gelangt man unkompliziert an den Ausgangspunkt. Wer nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln angereist ist, kann das Auto unten im Tal stehen lassen. Nachmittags fährt der Sportbus auch wieder durchs Tal zurück bis zur Grenze. Vom Parkplatz weg wandert man hinauf zur Alp da Munt, wo der eigentliche Höhenweg beginnt. Der Weg wird regelmässig gespurt, so dass er mit oder ohne Schneeschuhe gut begehbar ist. Dabei sind Wanderstöcke eine gute Hilfe, um mit trittsicherem Schritt auf dem teilweise schmalen Weg vorwärtszukommen. Wer ein gutes Auge hat oder noch besser einen Feldstecher mitträgt, kann mit etwas Glück und geduldiger Beobachtungsgabe Gämsen und eventuell sogar Steinböcke in ihren Winterquartieren beobachten. Die Route ist für Wildbeobachtungen beliebt und es macht Spass, die vielfältigen Tierspuren im Schnee zu betrachten und zu bestimmen.
Von der Alp da Munt wandert man zum kleinen idyllischen „Lai da Juata“, von wo aus es in einem leichten Abstieg hinunter zur Alp Champatsch geht. Ab hier führt der Weg auf dem schneebedeckten Alpweg hinunter nach Lü (1920 M.ü.M.) und weiter dem Schlittelweg entlang nach Tschierv (1640 M.ü.M.). Wer seinen Schlitten mitgebracht hat, kann ab der Alp Champatsch bis hinunter nach Tschierv mit dem Schlitten zu Tale brausen. Schlitten können auch im Alprestaurant „La Posa“ auf der Alp Champatsch gemietet werden. Wer in Lü die Wanderung beenden möchte, hat die Möglichkeit, mit dem Postauto nach Fuldera hinunterfahren. Unterwegs gibt es zudem mehrere Einkehrmöglichkeiten mit Sonnenterrassen, um eine Rast einzulegen und das Panorama zu geniessen.
Dass für Winterwanderungen eine gute Ausrüstung und rutschfeste Schuhe Voraussetzung sind, versteht sich von selbst. Wanderstöcke werden wie schon erwähnt empfohlen. Es ist immer und überall Vorsicht geboten, da Winterwanderwege stellenweise vereist sein können. Es ist wichtig und ratsam, vor jeder Winterwanderung die Wetter- und Lawinensituation abzuklären (Angaben dazu siehe unten). Winterwanderwege können je nach Wetter- und Lawinenlage gesperrt sein. Es wäre schade, wenn man anreist und dann vor „geschlossenen Toren“ steht.
Annelise Albertin
Zeitangaben und Höhenmeter:
Minschuns Talstation – Alp da Munt 0.9 km, 20 min, Anstieg 97 m
Alp da Munt – Alp Champatsch – Lü 6.0 km, 2 h 10 min, Anstieg 60 m, Abstieg 300 m
Lü – Tschierv Schlittelweg 3.0 km, 45 min, Abstieg 280 m
Markierungen: Winterwander-Wegweiser sind offiziell pink oder mit einem Schneestern gekennzeichnet.
Zustand der Winterwanderwege:
https://www.val-muestair.ch/de/news-tipps/aktuelle-informationen-zur-infrastruktur
Lawinenbulletin: www.slf.ch
Fahrplan Regional Sportbus (Fahrdauer 35 Min):
Müstair Grenze – Talstation Minschuns 08:45, 10:45, 12:55
Tschierv Biosfera – Müstair Grenze 11:39, 16:23
(Quelle: Winterkarte Val Müstair,
www.val-muestair.ch)
Vinschgau - Seit der Gründung der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung (GWR) im September 2001 ist die Raiffeisenkasse Prad a. Stj. deren verlässlicher Partner und Förderer. Für die strukturelle Adaptierung des Bahnhofsgebäudes in eine Bildungseinrichtung wurde der GWR ein großzügiger Sponsorenbeitrag gewährt und im Gegenzug unter anderem ein Kursraum als „Raiffeisensaal“ benannt. Diese finanzielle Unterstützung ist kürzlich abgelaufen und kürzlich wurde im Namen aller Vinschger Raiffeisenkassen ein neuer Sponsorenvertrag aufgesetzt und unterzeichnet. Dieser beinhaltet eine finanzielle Unterstützung für die vielfältigen inhaltlichen Maßnahmen der GWR im Sinne von Bildung vor Ort für das ganze Tal. Denn es gilt die aufgebauten Netzwerke der GWR mit den verschiedensten Partnern am Leben zu erhalten und auszubauen. Der Steuerservice für den Verein der Vinschger Bibliotheken, die Koordinierung der Sommerangebote/Sommerschule für Kinder und Jugendliche im Obervinschgau und die Projektträgerschaft der Integrierten Volkshochschule Vinschgau (IVHS) sind Beispiele dafür, wie die GWR tätig ist. (lu)
Buchbesprechung
Thomas Hettche:
Pfaueninsel.
btb Verlag: Berlin 2016. 352 S.
Als Waisenkinder kommen Marie und Christian, beide kleinwüchsig, in die Obhut des preußischen Königs. Er verfrachtet sie auf die Pfaueninsel nahe Potsdam und Berlin-Wannsee. Dort erleben sie eine heitere Kindheit, Thomas Hettche begleitet sie in einer seltsam aus der Zeit gefallenen Sprache. Meist ist Marie vom Erzähler flankiert. Von der Königin als Monster bezeichnet, genießt sie dennoch den Rang des Schlossfräuleins. Wird begafft und begehrt. Währenddessen verwandeln Gärtner aus allen Herren Ländern die Insel in ein schillerndes Refugium. Die Befreiungskriege gegen Napoleon und die Phase nach dem Wiener Kongress ziehen nahezu unbemerkt vorüber. Doch dann steht der Insel einiges bevor: Zu den botanischen Kostbarkeiten sollen exotische Tiere. Marie erkennt, dass dies zum Vergnügungsprogramm des Hofes genauso gehört wie die Zwerge, ein Riese und andere Kuriositäten. Dabei setzt schon bald das große Tiersterben ein, Rilkes Panther blickt benommen auf die Stäbe. Gerne würde Marie der Miniwelt entwischen, doch das gelingt nur ihrem Vertrauten Gustav, der Hofgärtner wird. Später kehrt er zurück und Maries Leben um. Wie die roten Glasscheiben, die sie so faszinieren, zerbersten einige Beziehungen. Alles im Umbruch. In der Stadt tobt die Revolution von 1848 und beginnt die Industrialisierung.
Ein Roman, der gelegentlich kneift wie eine preußische Uniform. Dann bauscht er sich wieder elegant auf und man lässt sich gern für einige Stunden hineinfallen. Historische Figuren und Verläufe sind penibel recherchiert. Wer die Geschichte der Zwergin Maria Dorothea Strakon liest, wird sie, ihre Liebesszenen und die sentimentalen Begegnungen am Ende ihres Lebens eine Weile behalten. Zudem enthält der mehrfach ausgezeichnete Roman eine tröstliche Reflexion über die Zeit. Wohltuende Lektüre, wenn auch etwas üppig.
Maria Raffeiner
RG Schlanders - Die 3 B vom Realgymnasium Schlanders hat sich im Philosophieunterricht vertieft mit Verschwörungstheorien, deren Auswirkungen und mit Tipps, wie man sich dagegen verwahren kann, auseinandergesetzt. In der Zeit der Corona-Pandemie, schreiben die Schüler in einem handout, in der vor allem auch Jugendliche teils nur mehr über soziale Medien erreichbar waren, haben sich die Verschwörungstheorien verdreifacht und ihre Anhänger werden immer mehr. Aufklärung tue not, denn dieser Trend sei auch in Südtiol erkennbar. Die Schüler kommen zu dem Schluss, dass jeder Einzelne die Vertrauenswürdigkeit von Informationen überprüfen solle (Ursprung, Absender, Quelle, Impressum), dass Skepsis gegenüber übertriebenen oder reißerischen Überschriften angebracht sei, dass auf Clickbaits (Button, der zum Anklicken animieren soll) zu achten sei, dass man den Urheber auf Verbreitung ev. Verschwörungstheorien hinweisen solle und dass man durchaus auch Quellenangaben erbeten könne. Eine Frage, welche die Schüler sehr beschäftigte war, warum Menschen überhaupt erst anfangen an solchen Theorien zu glauben. Ein wichtiger Aspekt ist natürlich die Unsicherheit und Ungewissheit, die den Glauben an Verschwörungstheorien begünstigen. Sie liefern Erklärungen für gesellschaftliche Probleme und sind daher besonders attraktiv, wenn offizielle Erklärungen fehlen oder als unbefriedigend erachtet werden. Hinter großen Ereignissen vermutet man eine schwerwiegende Ursache und der Glaube an Verschwörungstheorien kann so dazu beitragen, ein positives Selbstbild zu wahren.
Den Schüler:innen-Text lesen Sie auf www.vinschgerwind.it
Tschenglsburg/Benefizausstellung - Eigentlich ist Walter Thöni Pizzabäcker in der Pizzeria Katrin in St. Valentin. Doch schon immer hat er in seiner Freizeit Bilder gemalt und im Laufe der Jahre auch seine Maltechnik und den Malstil weiterentwickelt. Angefangen hat er mit der Aquarellmalerei, dann malte er Acrylbilder und seit einigen Jahren Ölbilder in Spachteltechnik. Bereits vor zwei Jahren plante der Hobbymaler eine erste Ausstellung seiner farbintensiven Landschaftsbilder. Die Diagnose Krebs und die anschließende Chemotherapie haben das Vorhaben gestoppt. Walter Thöni gab nicht auf und präsentierte am 11. Februar in der Tschenglsburg 40 seiner lebensfrohen und ausdrucksstarken Bilder. Es sind Momentaufnahmen aus dem Obervinschgau, Walter Thöni nennt sie Lichtblicke. Dargestellt werden kantige Gebäude, alte Bauernhöfe, ein goldig strahlender Herbstwald, ein sprudelnder Bergbach, verschachtelte Weiler und Gassen mit Kirchtürmen, Erkern und Geranien. Es sind majestätische Gebäude und Gebirgslandschaften, die Größe und Schönheit ausstrahlen. Einige Landschaftsbilder unterscheiden sich in den Farben und in der Darstellungsweise, so als hätte sie eine andere Person gemalt. Vorherrschend sind warme Farben, vor allem verschiedene Braun-, Gelb- und Rottöne. Die Übergänge sind fließend, es fehlen die markanten Linien und die bunten Farbmischungen. Bei der Ausstellungseröffnung erinnerte Karl Perfler, der Kulturwirt der Tschenglsburg daran, dass vor wenigen Tagen nach der zweimonatigen Winterpause in Tschengls wieder die Sonne scheint. So wie die Sonne das Dorf aufwärmt, so erfreuen und erwärmen die Bilder von Walter Thöni alle, welche die Tschengelsburg aufsuchen und die Bilder betrachten oder kaufen. Der gesamte Erlös der Ausstellung geht an die Krebshilfe Vinschgau. Deshalb waren bei der Ausstellungseröffnung nicht nur Verwandte und Bekannte von Walter Thöni und Kunstinteressierte, sondern auch der Vorstand der Krebshilfe Vinschgau mit der Vorsitzenden Helga Schönthaler Wielander anwesend. Musikalisch umrahmt wurde die Ausstellungseröffnung von Gernot Niederfriniger mit seinen Harfenklängen. (hzg)
Schluderns - Zum Maskenball lud der MGV Schlanders am vergangenen Wochenende und siehe da: Alle kamen ausnahmslos der Einladung nach und trugen Maske. Impfen macht schöner, darin waren sich nicht nur die beiden Amtskollegen Lauterbach und Gänsbacher einig. Die Gästeschar von Thomas Gottschalk bei - Jetzt Langs - war eine illustre. Angela Merkel mit 7 G - unter anderem gedemütigt von der IDM, der piccolo, grande presidente Berlusconi, Reinhold Messner, Wirt Anderlahn ohne Chip von Bill Gates oder Sebastian Kurz mit einem besonders kurzen Auftritt. Die Jukebox spukte nicht nur Jasmin Ladurners Wolle pulle aus, stand aber nicht in Konkurrenz mit Singsongwriter Pascal, der mit seinem Song „Hörnchen Eich“ das Publikum restlos begeisterte. Das Publikum quittierte die Revue mit großem Applaus, in den Gesichtern der Männer des Gsongsvereins stand die große Freude wieder auf der Bühne sein zu dürfen. (ap)
Schluderns/Vortrag - Andreas Conca ist Direktor des psychiatrischen Dienstes und Koordinator für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie im Bezirk Bozen. Vor allem aber ist er ein guter Geschichtenerzähler und Philosoph, der sich weit über sein Fach hinaus Gedanken macht und Zuversicht ausstrahlt.
Als die Technik bei seinem Vortrag in Schluderns am 17. Februar nicht funktionierte, blieb er ruhig und redete über eine Stunde ganz spontan und frei. Conca erzählte Geschichten und machte deutlich, dass vor allem die kleinen Momente entscheidend sind, die Empathie, unsere Zuversicht, Umsicht und Vorsicht und die Gewissheit, dass wir Teil eines Ganzen sind, das uns trägt und uns die Kraft gibt, dem Leben zugewandt zu bleiben. Die Pandemie hat gezeigt, dass die Gesundheit nicht nur eine private Angelegenheit ist, sondern ein gesellschaftliches Gut. Gesundheit ist eng verknüpft mit der Wirtschaft und der Politik, mit Soziologie, Psychologie und der Schule. Wir haben erlebt, wie Menschen weggesperrt wurden, ohne gefragt zu werden, wie Frauen sich um die Kinder und den Haushalt kümmern und ihre Männer aushalten mussten, welchen Wert die Kultur hatte und wo die Armutsgrenzen liegen. Die Pandemie war ein Gratisstresstest und hat deutlich gemacht, was schon lange vor der Pandemie für viele klar war: unser Wirtschaftssystem ist so nicht fortführbar. Wir stehen vor einer nuklearen Bedrohung, dem Klimawandel und einer Digitalisierung, welche das Leben und die ganze Arbeitswelt verändern wird. Was können wir tun? So weiterwursteln wie bisher, noch mehr leisten? Oder setzen wir auf das neue Zauberwort Nachhaltigkeit? Conca meinte, dass Bildung und Wirtschaft wesentlich für die Gesundheit sind. Wir müssen weg von einer reinen Reparaturmedizin, mehr in soziale Gerechtigkeit, eine nachhaltige Umwelt und in eine gesunde Ernährung investieren. Es braucht eine Fehlerkultur, aber auch Verantwortung über das eigene Handeln und die langfristigen Folgen unserer Entscheidungen. Wir müssen weniger vor Gericht ziehen und uns mehr um Gerechtigkeit kümmern. Wir können über Krisen persönlich und gesellschaftlich reifen. Was kann uns krisenfest und risikobereit machen? Conca nannte fünf Säulen der Resilienz, die uns stärken können: ausreichend Schlaf, Bewegung und gesunde Ernährung, Meditation, Stille bzw. Spiritualität, harmonische Beziehungen und sinnvolle Arbeit bzw. erfüllende Hobbies. Wir leben in Zeiten der Widersprüche und müssen diese Widersprüche aushalten. Wir erleben einen Wandel von der Industriegesellschaft zu einer transhumanistischen Gesellschaft. Die Technik kann die Lebensqualität des Menschen verbessern. Aber so wie die neuen Medien, hat alles mehrere Seiten, enthält Risiken und Nutzen. Es liegt an uns was wir daraus machen. (hzg)