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Donnerstag, 15 Juni 2023 12:48

Geschichte im Geröll

Sammeln, archivieren, sich austauschen und vernetzen, Schulbesuche, Ausstellungen, Frontwanderungen und Vorträge organisieren, Filme erarbeiten, produzieren und vorführen, mit der Geschichtsforschung zusammen-arbeiten - das hat sich der Ortler Sammlerverein zur Aufgabe gemacht.

von Maria Raffeiner

 

Acht originale Fotoalben von Moritz Erwin Freiherr von Lempruch, dem Kommandanten an der Ortlerfront, hat der Ortler Sammlerverein Erster Weltkrieg auf Ebay erstanden. 700 unveröffentlichte Fotos, akribisch beschriftet. Eigentlich waren sie dem Verein von Lempruchs Enkel überlassen worden, doch die Möbelhändler in einer Wiener Wohnung waren schneller gewesen, sodass die Alben in Ungarn gelandet waren. Neben Fotos besitzt der Verein dank seines guten Spürsinns viele weitere Akten und Dokumente. Um sie einem breiteren Publikum zugänglich und die Geschichte begreiflich zu machen, arbeiten die Mitglieder mit dem Medium Film. Technisch betreut die aufwändigen Dokus Eberhard Reinstadler aus Sulden, recherchiert und getextet werden die Episoden von Melanie Platzer. Die Filme greifen einen Frontabschnitt heraus, klären darüber auf, helfen dabei, die Geschichte der Ortlerfront im Detail einzuordnen. Mit Zitaten und historischen Aufnahmen halten sie die Vergangenheit lebendig. Doch auch die Gegenwart spielt hinein, wenn Eberhard Reinstadler mit seiner Kamera Sammler oder Archäologen im Hochgebirge begleitet, während sie sich auf die Suche nach Relikten begeben. 3D-Modelle eröffnet neue Sichtweisen.
Ein aktiver Sammler und der Gründungspräsident ist der Trafoier Christian Mazagg. Als Geschichtskenner hat er seine eigene Form gefunden, die Fakten am Berg zu überprüfen. Mit den überlieferten Ereignissen im Kopf tragen ihn seine Füße zu dem sich andauernd verändernden Berg, wo er wachsam vergleicht und oft etwas ausfindig macht. Ob er wandert oder zu einer Gipfeltour aufbricht, die Suche nach Resten lässt ihn nicht los. Wobei, manchmal denkt sich Christian Mazagg, es sei nicht mehr viel zu finden. Doch er wird immer wieder eines Besseren belehrt. „So habe ich Geschichte fühlbar und sie bleibt ein Kontinuum, immer spannend, immer neu. Lese ich sie in Büchern nach, verliere ich sie schneller wieder“, beschreibt Mazagg die Verbindung zwischen der Sammlertätigkeit und dem Geschichtserleben. Vereinspräsidentin Melanie Platzer ist öfters mit ihrem Vorgänger Christian Mazagg im Gebirge unterwegs: „Er schaut, er scannt geduldig mit seinen Augen den Boden ab. Irgendwann greift seine Hand nach einem kleinen Ding, das sonst niemand gesehen hat. Und meist ist es dann auch noch etwas Besonderes. Er hat einfach den Blick dafür.“ Das gesamte Ortlergebiet übe Faszination auf ihn aus. Die Funde würden dabei helfen, die Geschichte der Vorfahren aufzuarbeiten und sie bildhaft zu erzählen. Manche kann er nicht zuordnen, sie geben ihm lange Rätsel auf. Solange, bis er wieder einen Hinweis bekommt oder am Berg einen antrifft. Für den heurigen Sommer rechnet er wieder mit der ein oder anderen Entdeckung.
Franz Angerer hortet historisch gesehen wahre Schätze und stellt sie als Vereinsmitglied zur Verfügung oder erweitert die Vereinssammlung mit Schenkungen. Das Post Hotel in Sulden war im Besitz seiner Familie gewesen, weshalb er zahlreiche Dachbodenfunde gemacht und aufgearbeitet hat. Während der Ortlerfront waren die Kriegsoffiziere dort einquartiert gewesen. Aufgrund des turbulenten Kriegsendes und der hektischen Abreise der Offiziere waren Gegenstände und Dokumente im ehemaligen Hotel zurückgeblieben. Wer sie einmal besessen hat, ist unklar. Vielleicht war der Besitzer zu Kriegsende auch schon tot gewesen, vielleicht waren die Dinge unnütz geworden oder schlicht zu schwer. Ein Glücksfall für den Sammlerverein, dass der Großvater von Franz Angerer nach dem Krieg aufgeräumt und alles weggesperrt hatte. Jahrzehnte später hat es sich sein Enkel zur Aufgabe gemacht, die Stücke zu erfassen und zu ordnen. „Es hat keinen Sinn, dass die Gegenstände und Papiere irgendwo in einer Truhe liegen. Dank der Vereinsinitiativen können wir sie zeigen und für die Geschichtsvermittlung einsetzen.“ Zahlreich waren die Überraschungen und immer detaillierter wurden die Nachforschungen. Sie sind noch nicht zu Ende. Den Dokumenten geht er gemeinsam mit den Kolleg:innen aus dem Verein auf den Grund, findet Namen, Karten, Daten, Zusammenhänge. Und ein fesselndes Tagebuch, über das er noch Näheres herausfinden will. Den Namen des Schreibers weiß er dank einer Zimmerliste schon. Es trifft sich gut, dass in der Suldner Höhe sämtliche Stoff- und Fellteile, die zum Vorschein gekommen sind, ein Jahrhundert lang mottenfrei geblieben sind.

 

Ortler Sammlerverein Erster Weltkrieg
Ausschuss:  Mag. Melanie Platzer (Präsidentin, Historikerin), Gerald Holzer (Vize-Präsident), Christian Mazagg, Eberhard Reinstadler, Benjamin Tragust
Mitglieder: 50, davon 3 Frauen, einige auch aus Deutschland und Österreich
Entstehung: 2006 nach einer ersten erfolgreichen Ausstellung im Nationalparkhaus naturatrafoi als Kollektiv von geschichtsbegeisterten Sammlern gegründet
Tätigkeiten: sammeln, archivieren, sich austauschen und vernetzen, Schulbesuche, Ausstellungen, Frontwanderungen und Vorträge organisieren, Filme erarbeiten, produzieren und vorführen, mit der Geschichtsforschung zusammenarbeiten
Wunsch: Ehrgeiz bewahren und Interesse wecken, systematische Zusammenführung und Aufbereitung der Funde in einer dauerhaften musealen Einrichtung, bevorzugt in der Festung Gomagoi
Wichtig: Alle Funde sind meldungspflichtig (Behörden, Bürgermeister, Amt für Archäologie) und müssen vor Ort bleiben. Es ist nicht erlaubt, sie mit nach Hause zu nehmen. Bei Munition könnte es sich noch um Blindgänger handeln, weshalb Vorsicht geboten ist. Der Verein arbeitet mit dem Land Südtirol zusammen und ist befugt, die Überreste zu verwalten. Derzeit laufen archäologische Arbeiten des zuständigen Amtes an der Baracke der Königsspitze, deren Ergebnisse in naher Zukunft bekannt gegeben werden. Die Vereinsmitglieder erwarten sie gespannt.

 

Die Ortlerfront
s52 Die Gipelbaracke auf der Trafoier Eiswand wird von Christan Mazagg inspiziert Foto Ortler SammlervereinIm Mai 1915 war Italien gegen den früheren Bündnispartner Österreich-Ungarn in den Ersten Weltkrieg eingetreten und Tirol über Nacht zum Frontgebiet geworden. Der Vinschgau, besonders das Martelltal, Sulden und Trafoi, waren Aufmarschgebiet für Tausende von Soldaten. Die Bergspitzen um das Stilfserjoch bis zum Cevedale wurden von den italienischen Truppen besetzt. Das k.u.k. österreichische Heer und die Tiroler Standschützen mussten nachziehen. Es entstanden Unterkünfte sowie Artilleriestützpunkte. Bei schlechter Verpflegung und unter widrigen Bedingungen wurden die entlegensten Gletscher zum Kriegsschauplatz. Gänge und Stollen führten tief unter die Eisdecke, Seilbahnen wurden gebaut. Auch Italien baute seine Stellungen aus, es kam zu Angriffen und einem immer höher gelegenen Wettrüsten. Die Bergspitzen dienten als Beobachtungspunkte und wurden Angriffsziele im Schlagabtausch von Wehren und Feuern. Geschütze wurden bis auf den Ortler, den mit 3905 m höchsten Berg der Donaumonarchie, geschleppt. Den größten Feind stellte jedoch die Natur: Bittere Kälte, Schneemassen, Steinschlag und Lawinen forderten neben den militärischen Operationen im Stellungskrieg zahlreiche Opfer. Weder Italien noch Österreich-Ungarn schafften nennenswerte Erfolge. Nach drei Jahren Krieg, den die italienischen Alpini, die österreichischen Kaiserjäger und auch die Zivilbevölkerung erlitten hatten (Beschuss von Trafoi und Evakuierung der Bewohner), trat im November 1918 das Kriegsende ein. Der Krieg hat sich nicht im Tiroler Gebirge entschieden, sein Ausgang war dennoch folgenschwer: Wie im „Londoner Vertrag“ 1915 zwischen Italien und den Siegerstaaten vereinbart, fielen das Trentino, Triest und Tirol bis zum Brenner zu Italien.

 

GESCHICHTE ERLESEN
Buchtipps

s54 trafoiTrafoi. Ein Dorf zwischen Ortler, Furkel und Stilfserjoch. Hrsg. v. Herbert Raffeiner, Hans Thöni und Christian Mazagg.
Folio Verlag; Bozen 2020. (Im Buchhandel bereits vergriffen, zu beziehen über die Gemeinde Stilfs)

s54 zeit eisZeit im Eis. Gletscher geben die Geschichte frei. Die Front am Ortler 1915-1918.
Sebastian Marseiler, Udo Bernhart, Franz Josef Haller: Bozen 1996.

 

s52 freihHeinz König: „Gedenke, o Wanderer …“
Biographisches Mosaik über Ing. Moritz Erwin Freiherr von Lempruch Generalmajor a. D., Bozen 2012.

 

GESCHICHTE ERLEBEN
Nach Tipps von Gerald Holzer (Vize-Präsident des Ortler Sammlervereins) zusammengestellt
Für Familien geeignet, ca. 1 Stunde Gehzeit: Monte Scorluzzo (3904 m), vom Stilfserjoch aus leicht erreichbar (dorthin fährt ein Linienbus!). Es gibt Stellungsreste zu sehen und Informationstafeln helfen bei der historischen Einordnung. Die Wanderung kann dem Filon Del Mot entlang fortgesetzt werden, dort befinden sich Reste der italienischen Kriegsstellungen.

Ca. 3,5 Stunden Gehzeit: Weg Nr. 20: Dreisprachenspitze (2843 m) - dort treffen Südtirol, die Lombardei und Graubünden aufeinander, in kürzester Zeit vom Stilfserjoch aus zu erreichen – Reste des Lempruchlagers (Truppenlager) – über den Goldseeweg, vorbei am Goldsee und an der Goldseestellung zur Furkelhütte. Von dort aus kommen Sie mit dem Sessellift oder über Weg Nr. 17 hinunter nach Trafoi. Thementafeln zur Gebirgsfront, zu Geologie und Botanik. Auch möglich: Richtung wechseln und bei der Furkelhütte starten.

Goldseetrail fürs Mountainbike: Nur bis 9 Uhr morgens oder ab 16 Uhr abends befahrbar!
Weitere Touren zum Thema Ortlerfront führen in Schnee und Eis und bedürfen hochalpiner Erfahrung. Vertrauen Sie sich dafür einem Bergführer an.

Das „Museum für das Ortlergebiet“ zeigt Exponate zur Geschichte des Tourismus und Alpinismus in Sulden. Zudem gibt es eine Sonderausstellung über die Front in Fels und Eis sowie Mineralien zu besichtigen (Sammlung Konrad Knoll). Im Erdgeschoss der Grundschule Sulden, von Mitte Juni bis Mitte September, täglich von 09.00 Uhr bis 22.00 Uhr.
Kontakt: Familie Knoll +39 0473 613032

 

s54 ortlerfr

Donnerstag, 15 Juni 2023 12:47

La via della lana

La Transumanza delle pecore é una tradizione, un rito, che si ripete da secoli, sempre uguale ma mai lo stesso.

Testo e Foto: Gianni Bodini

 

Ogni anno, da secoli ormai, si ripete in Val Venosta e in Val Senales una particolare transumanza, unica in tutto l’arco alpino! Verso la metà di giugno si mettono in marcia circa 3000 pecore che da Lasa, Silandro, Naturno e Senales, seguendo antichissimi sentieri ricchi di testimonianze archeologiche, attraversano la catena alpina per recarsi sui pascoli estivi in Ötztal. Dal 1919, anno dell’annessione della provincia di Bolzano all’Italia, le greggi attraversano un confine nazionale, mentre una volta attraversavano semplicemente il crinale alpino. I pascoli estivi in Ötztal sono sempre stati più ricchi e più verdi grazie alle maggiori precipitazioni sul versante settentrionale e quindi da tempo immemore gli allevatori della soleggiata Val Venosta vi portano le pecore per circa tre mesi. Poi a metà settembre ripercorrono in senso inverso gli antichi sentieri, che fino a pochi anni fa si snodavano per lunghi tratti anche su ghiacciai. Al rientro le pecore vengono tosate e la lana aveva una volta un grande valore, tanto che ancora nel secolo scorso in Val Senales c’erano ben otto aziende familiari che tessevano il Loden famoso in tutto il Tirolo.
Nel corso della storia, ed anche in tempi recenti, sono stati registrati diversi incidenti con la perdita di dozzine di vite umane e centinaia di pecore perché in alta montagna, e qui si raggiungono i 3000 metri di quota, il tempo può cambiare repentinamente e tempeste di neve, valanghe o fulmini e temporali possono rendere molto difficile il cammino. Ma anche quando il tempo è clemente, l’attraversata non è da sottovalutare. In ogni caso è un’esperienza intensa, un brano di storia viva che si ripete ogni anno, incorniciato da una natura in massima parte rimasta immutata dai tempi di Ötzi, la famosa mummia dell’uomo venuto dal ghiaccio (risalente a 3.300 anni fa), che guarda caso è stato ritrovato proprio lungo questo tratturo. Ai turisti, ai curiosi che vogliono assistere o accompagnare magari solo per un breve tratto le greggi raccomando di attrezzarsi adeguatamente e di non intralciare il duro lavoro dei pastori. La transumanza è stata dichiarata elemento del patrimonio immateriale culturale dell’UNESCO!

Gelb-orange Marillen, leuchtendrote Erdbeeren, rubinrote Kirschen, verschiedenste Beeren und weiß-grüner Blumenkohl: Im Sommer leuchtet es auf den Feldern und Bäumen im Vinschgau besonders bunt. Neben diversen Apfelsorten gedeiht im sonnigen Tal nämlich auch eine Vielfalt an Obst und Gemüse.

Intensiver Geschmack und hohe Qualität zeichnen das Obst und Gemüse aus dem Vinschgau aus. Die Gemüsebeete und Obstwiesen befinden sich auf einer Höhe von bis zu 1.800 Metern. Zwischen den sonnigen Tagen und kühlen Nächten schwanken die Temperaturen sehr stark. Somit reifen die Früchte, Beeren und das Gemüse langsam heran. Die vielfältigen Aromen der einzelnen Sorten können sich vollständig ausbilden. Das verleiht dem Obst und Gemüse aus dem Vinschgau seinen ausgeprägten Geschmack, der echte Genusserlebnisse schenkt.

Ob Beerenfan, Gemüseliebhaber oder Obstfreund: Im Vinschgau wächst für alle Genießer eine sommerliche Köstlichkeit heran. Das Martelltal im Herzen des Nationalparks Stilfserjoch ist für seine aromatischen Berg-Erdbeeren bekannt, die in den hochgelegenen Feldern eine außerordentliche Süße entwickeln. Doch auch Himbeeren, Brombeeren und Johannisbeeren fühlen sich hier wohl. Die saftigen Marillen und Kirschen gedeihen hauptsächlich im oberen Vinschgau. Im großen Vinscher Gemüsegarten reifen zudem knackiger Blumenkohl, Rot- und Weißkohl oder Radicchio heran.

Die Vinschger Bauern widmen sich seit Generationen dem Obst- und Gemüseanbau, stets mit Sorgfalt und Respekt vor der Natur. Vieles leisten die Bäuerinnen und Bauern noch in Handarbeit, von der Pflege der Pflanzen bis hin zur Ernte. Der umweltschonende Anbau und die idealen klimatischen Bedingungen garantieren höchste Qualität und besten Geschmack. Die Bauern ernten nur gänzlich ausgereifte Früchte, Beeren und Gemüse. Täglich frisch vom Feld gelangen die saisonalen Erzeugnisse dann ins Verkaufsregal. Durch die Höhenlage der Anbaugebiete und der späteren Reifezeit ist die Obst- und Gemüsevielfalt aus dem Vinschgau auch dann noch erhältlich, wenn andernorts die Ernte bereits vorüber ist.

Der reich gefüllte Obst- und Gemüsekorb aus dem Vinschgau schenkt viele Genussmomente: Saftige Kirschen und Marillen als energiespendender Snack beim Wandern oder Schwimmen. Knackige Salate und diverses Gemüse zum Grillen. Köstliche Beeren für ein leichtes Dessert. Von fruchtig-süß bis säuerlich-herb ist für jeden Gaumen der passende Geschmack dabei. Noch dazu stecken in den regionalen Köstlichkeiten viele gesunde Inhaltsstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe. Wer sich das ganze Jahr über am Geschmack des Sommers erfreuen mag, der veredelt die Früchte und Beeren zu leckeren Marmeladen und Säften.

Jetzt ist die ideale Zeit, um die saisonalen Produkte aus dem Vinschgau frisch vom Feld zu genießen. Erkennbar ist das Vinschger Obst und Gemüse am Logo mit den zwei Marienkäfern und der Herkunftsangabe. Die beiden Marienkäfer stehen für den naturnahen und nachhaltigen Anbau und die hohe Qualität der Produkte.

Donnerstag, 15 Juni 2023 12:43

Historische Graffiti

Bemerkenswerte "Graffiti" findet man in der Burgkapelle St. Stephan bei Obermontani in Morter.

von Peter Tscholl
Fotos: Gianni Bodini

s40 Foto 1 BurgkapelleDie Kapelle St. Stephan in Morter in der Gemeinde Latsch, am Eingang ins Martelltal ist bekannt wegen ihrer einzigartigen Wandmalereien, die schwäbisch und lombardisch beeinflußt sind. Aber das alleine macht nicht das Besondere der Kapelle aus. Auffallend sind die vielen Kritzeleien in den Wandmalereien. Da sich die Kapelle außerhalb der Burgmauern befindet, war sie von Anfang an für alle zugänglich und jeder konnte sich hier ungestört verewigen.

Historische Graffiti sind Spuren der Vergangenheit, wichtige Zeitzeugen der Geschichte und erzählen uns über die Lebensumstände vergangener Zeiten. Der Begriff Graffiti leitet sich vom griechischen Wort „grafein“ ab und bedeutet soviel wie „schreiben, zeichnen, ritzen“. In der Kapelle St. Stefan in Morter sind alle Formen dieses Begriffes vorhanden.
Es gibt in Südtirol kaum einen sakralen Raum, der derart viele solcher historischer Graffitis aufweist. Dass diese heute alle noch erhalten sind, ist einer Art „Dornröschenschlaf“ der Kapelle zu verdanken. Denn mit dem Zerfall des Adelshauses in der frühen Neuzeit war eigentlich niemand mehr da, der sich um die Kapelle kümmerte. Die Geschichte der Grafen auf der Burg endete 1833 mit dem Tod von Josef Alois Anton Carl Graf Mohr. Die Kapelle wurde nie verändert, das mittelalterliche Erscheinungsbild und die Wandmalereien blieben erhalten und somit auch die ganzen Inschriften des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit.

s40 Foto 2 InnenansichtDie historischen „Graffitikünstler“ konnten teilweise nicht schreiben und so bedienten sie sich der verschiedensten Zeichen, um sich erkennbar zu machen. Zu den vielen Inschriften und Datierungen gesellen sich Symbole wie zum Beispiel Hund, Brezel u.s.w. Die älteste Datierung geht auf das Jahr 1458 zurück. Neben den Signaturen von Burginhabern (Caspar von Montani 1551, Franziskus Fortunatus ab Heydorf 1633, Isabella Gräfin von Mohr 1718) finden sich auch Inschriften prominenter Adeliger (Franz Hendl 1570, Sigmund Hendl zu Ober- und Niederreichenberg 1577), von Richtern, Geschichtsschreibern, Geistlichen und Lehrpersonen. Sogar das Monogramm Albrecht Dürers ist eingeritzt, es könnte aber auch nur kopiert worden sein. Auch soll eine Inschrift von Mussolini vorhanden sein. Ob diese echt ist, ist ebenso zu bezweifeln.
Es gibt so viele unbekannte Kritzeleien in der Kapelle die nicht zugeordnet werden können, man könnte sich wochenlang darin aufhalten und sich damit beschäftigen.

 

Die Burgkapelle St. Stephan bei Obermontani in Morter ist von Ostern bis Allerheiligen, am Freitag und Samstag von 14.30 bis 17.30 Uhr geöffnet. Informationen: Tourismusbüro Latsch

 

Cappella San Stefano a Morter I graffiti storici sono tracce del passato, importanti testimoni della storia e ci parlano delle condizioni di vita dei tempi passati. Il termine graffiti deriva dal greco "grafein" e significa "scrivere, disegnare, graffiare". Nella cappella di San Stefan a Morter sono presenti tutte le forme di questo termine.

DEIN OUTDOORSPIELPLATZ
So kontrastreich wie das Feriengebiet Latsch-Martelltal sich seinem Besucher zeigt so abwechslungsreich sind auch die Aktivitäten, welche Sie unternehmen können. Zwischen Gletscher und Apfelblüte, kristallklaren Bergseen und steppenartigen Sonnenhängen.
Gerade im Sommer locken die Berge des Martelltales und der schattige Nörderberg mit gemütlichen Wanderungen, anspruchsvollen Gipfeltouren und flowigen Biketrails.

Wenden Sie sich der Sonne zu…
Der Sonnenberg macht seinem Namen alle Ehre. Die in Richtung Süden ausgerichtete Talflanke punktet mit ihrem steppenähnlichen Landschaftsbild aus Trockengräsern und blühenden Kräutern. Vom Dorf St. Martin im Kofel starten Sie mit der Seilbahn bequem Ihre Entdeckungsreise auf den sonnigen Hausberg des Vinschgaus. Oben angekommen, eröffnet sich ein einzigartiges Wander- und Mountainbike-Terrain: Zwischen Gräsern und Flaumeichen säumen sich facettenreiche Wege und Trails durch die Berglandschaft. Und wenn Sie genau hinsehen, entdecken Sie seltene Insekten- und Reptilienarten.

Wenn es zu heiß wird…
Der Nördersberg der perfekte Gegenspieler für heiße Sommertage; schattige, dichte Wälder und satte Almwiesen. Der Nördersberg bietet das Gegenspiel zum Sonnenberg. Das Erlebnis beginnt schon bei der Fahrt: Der Sessellift zur Tarscher- & Latscher Alm versprüht nostalgischen Charme. Angekommen an der Bergstation, warten auf Wanderer und Biker unbegrenzte Möglichkeiten: Darf es eine gemütliche Familienwanderung sein? Eine anspruchsvolle Alpintour? Oder doch eine Trailabfahrt? In der Tarscher Alm, dem Berggasthof Tarscher Alm, sowie der Latscher Alm kommen auch Genießer auf Ihre Kosten.

Wie wär’s mit schweben…
Die Seilbahn St. Martin bringt Groß und Klein in nur wenigen Minuten in die Höhe, von dort aus können die umliegenden Wanderwege oder auch die Bike-Routen erkundet werden. Latsch ist bekannt als Paradies für Fahrradfahrer. Die Trails in dieser Region können von März bis November befahren werden. Damit hat Latsch eine der längsten Bike-Saisonen der Alpen. Der Sessellift zur Tarscher Alm bringt Bergfans in 20 Minuten auf 1900 Metern Höhe. Umgeben von sonnigen Almwiesen und duftenden Wäldern eröffnet sich hier ein Paradies der besonderen Art.

Auf steilen Pfaden & ebenen Wegen durch das Martelltal:
Die abwechslungsreiche Landschaft im Nationalpark Stilfserjoch ermöglicht Touren aller Ansprüche, von gemächlich bis hochalpin. Wissenswertes für die ganze Familie auf den zahlreichen Themenwegen wie dem neuen Almenweg oder auch dem Erdberweg. Dem Himmel nahe sein können Sie auf den unzähligen Gipfel der herrlichen Bergwelt des Martelltales. Ein herrliches Panorama erwartet Wanderer auf der Zufrittspitze und auf der Rotspitze, sowie auf dem bekannten Cevedale, aber auch die Orgelspitze eröffnet allen Bergsteigern einen wundervollen Ausblick.

Traditionell & urig…
Typische Südtiroler Spezialitäten in luftigen Höhen saftige Knödel, Südtiroler Brettelmarende oder ein süßer Kaiserschmarrn, erwartet sie auf den urigen Almen und Hofschänken im Feriengebiet Latsch-Martelltal. Hoch über dem hinteren Martelltal liegt die Marteller Hütte, die Zufallhütte und die Lyfi Alm. Die sonnige Tarscher-und Latscher Alm, der gemütliche Berggasthof und auch die urige Morterer Alm am Nörderberg, aber auch die etwas höher gelegenen Soy Alm. Am Sonnenberg in St. Martin im Kofel finden Sie heimelige Jausenstationen mit hauseigenen Produkten, genießen Sie die Aussicht und die köstlichen Gerichte im Restaurant an der Bergstation, Platzmairhof, Platztairhof, in der Jausenstation Oberratschill, oder im Hofschank Oberkaserhof.

 

Immer was los
... IN LATSCH-MARTELLTAL

08.06.2023
Sommernächte Konzert
„Männer der Berge“ in Latsch

18.06.2023
Herz Jesu Sonntag Konzert
„Musi mol ondersch 2.0“

17.06 – 09.07.2023
Erdbeerwochen im Martelltal

24.06.2023
Beerenparty und Konzert der Partyband
„Matakustix“ in Martell

25.06.2023
Beerentag „das etwas andere Erdbeerfest“

06.07.2023
Sommernächte Konzert von
„Shantipowa“ in Latsch

22.07 – 23.07.2023
Fest der freiwilligen Feuerwehr
und Oldtimertreffen in Latsch

29.07.2023
Sommernächte in Martell

30.07.2023
Fest der Musikkapelle Tarsch

04.08.2023
Fäaschtbänkler anlässlich
der 250 Jahre Bürgerkapelle Latsch

04.08 – 06.08.2023
250 Jahre Bürgerkapelle Latsch
Jubiläumswochenende

14.08.2023
Sommernächte Konzert
der „The Rebeatles“ in Latsch

19.08.2023
Sommernächte Konzert der Gruppe
„Volxrock“ in Martell

20.08.2023
Jachim Kirchweihfest in Tarsch

25.08 – 27.08.2023
VinschgauCup

 

 

Feriengebiet Latsch-Martelltal
Tourismusverein Latsch-Martell
Hauptplatz 14
39021 Latsch
Tel. +39 0473 62 31 09
info@latsch.it

www.latsch-martell.it

Donnerstag, 15 Juni 2023 12:34

Auf Rädern daheim

Auf und davon, das Wichtigste dabei im rollenden Zuhause: Kastenwagen, Wohnmobil oder Wohnwagen machen es möglich. Was reizt an dieser
abenteuerlichen Urlaubsform, wie fühlt sich die unbändige Reiselust an und wie entspannend ist das Camperleben? Der Sommerwind hat
sich auf Vinschger Campingplätzen umgehört.

von Maria Raffeiner

 

s32 haeggSeit einigen Wochen sind Bo und Eva Hägg aus Furulund in Schweden unterwegs. Mit Zwischenstationen in Deutschland haben sie ihr Wohnmobil nun im Campingplatz von Latsch geparkt, danach wollen sie an den Gardasee. Der Vinschgau hat es ihnen besonders angetan: „Wir sind pensioniert und kommen mindestens einmal jährlich hier her. Das ist einer unserer Lieblingsplätze.“ Was genau die beiden aus Südschweden nach Latsch zieht? Sie sind verwundert über die Frage. Bo dreht sich im Kreis und zeigt auf die sattgrünen Wiesen und Wälder des Nörderbergs. „Es ist wunderschön hier, schauen Sie sich mal um! Das Wetter ist perfekt, die Menschen empfangen uns höflich und professionell. Wir fühlen uns hier willkommen, deshalb sind wir seit 2005 schon mehr als zehnmal hier gewesen.“ Am liebsten fahren sie mit dem Fahrrad durch die Apfelanlagen, weshalb die Radwege ein weiterer Grund für ihren Aufenthalt sind. Die VinschgauCard ermöglicht ihnen kostenlosen und unbegrenzten Zugang zu den öffentlichen Verkehrsmitteln, die sie häufig nutzen. Lange vorausplanen möchten sie nicht, denn das Verlockende am Camperleben sei die Spontaneität. „Wir wachen morgens auf und überlegen uns, was wir machen könnten. Fahren wir weiter? Bleiben wir hier? Schauen wir noch am Meer vorbei?“ Für neun Tage werden sie definitiv bleiben, denn die Atmosphäre rund um Latsch wollen sie voll auskosten.
Eva und Bo Hägg, Furulund

 

s32 baderZwei Mal jährlich schauen Josef Bader und seine Frau im Camping Badlerhof in Laas vorbei. Auch heuer hat sie die „Eröffnungsfahrt“ dorthin geführt, das „Schmuckstück von einem Camping“, wie Josef findet, liegt nur 200 Kilometer von ihrem Wohnort im Allgäu entfernt. Seit elf Jahren lieben sie das Camperleben, es ist für sie der Inbegriff von Urlaub. Wie sich dieser anfühlt, erlebt auch Benedikt Rösch. Sein VW-Bus steht gegenüber von Josefs Wohnmobil. Vor diesem sitzen sie in den Campingstühlen und unterhalten sich. Zum Abendessen wollen sie mit ihren Gattinnen ins Gasthaus Krone. Selbstversorger waren sie nur in Norwegen. „Der Camper lässt Geld liegen“, sind sie sich sicher. „Wir gehen essen und kaufen hier ein, das ist ja das Tolle dran!“ An Laas mögen sie die Ruhe und dass es keine Animation gibt, wissen sie zu besonders zu schätzen. Sie haben am Meer schon Gegenteiliges erlebt, lieber haben sie es beschaulich. Knappe drei Fahrstunden trennen sie vom Marmordorf. „Die große Freiheit ist vorbei“, meint Josef, „ohne Reservierung starten wir nicht mehr los, dafür sind einfach zu viele auf der Straße. Aber flexibler sind wir, es ist kaum ein Blick auf die Uhr notwendig und vom Wetter lassen wir uns auch nicht stressen. Campen ist eine individuelle Form zu reisen, genau richtig für uns.“
Josef Bader und Benedikt Rösch, Oberstdorf

 

s32 wildeDas Campen kennen Gerrit und Anja De Wilde von Klein auf. Mit ihrem Zeltwagen, der 60 Jahre alt und Marke Eigenbau ist, kommen sie jedes Jahr in den Camping Sägemühle nach Prad. Anja will gerade den Fahrradkorb anbringen und losradeln, um Brötchen zu holen. Doch dann nimmt sie sich Zeit für ein Gespräch. Im Mai ist Prad ein Fixtermin, im August zieht es sie nach Kärnten. Gerrit de Wilde unterbricht sein Kreuzworträtsel und kommt aus dem Zelt. Auf dem Gaskocher dampft es in einem Stieltopf. Die beiden lieben die Vinschger Berge, die sie hier umgeben. Vom Stellplatz aus sehen sie den Kirchturm von St. Johann. Seit den 80er Jahren sind sie hier treue Stammgäste, sie haben den Campingplatz und das Dorf wachsen und sich entwickeln sehen. Da die Anhängerkupplung bei ihrem Auto bereits vom Zeltanhänger besetzt ist, können sie keine Fahrräder transportieren, daher haben sie sich im Dorf Leihräder besorgt. Für die ihnen schon bekannte Strecke am Vinschger Radweg. Doch in den nächsten Tagen wollen sie die Via Claudia Augusta noch weiter südwärts radeln: Sie brechen mit ihren Rädern zum Gardasee auf. Nach der Tour kehren sie zu ihrem Zeltanhänger zurück. „Wir haben wenig Wünsche“, Gerrit zeigt mit einer ausladenden Armbewegung um sich, „Sauberkeit, WLAN, kein Rummel, keine Musik. Einfach herrlich.“ In der Natur kommen die beiden zur Ruhe. Das Alltägliche erfreut sie, die Geräusche des Rasenmähers oder das Holzhacken nebenan. „Das ist doch völlig normal“, wie zuhause eben. Außen am Zelt baumelt ein Thermometer, innen hängt neben Kleiderhaken ein kleiner Spiegel. Wenn der Sommerwind erscheint, sind sie schon in die Region Twente (NL) zurückgekehrt. „Kein Problem, bis dahin ist mein Bruder da, bringen Sie ihm eine Zeitung vorbei?“
Anja und Gerrit De Wilde, Twente

 

s34 schmoekerGerade erst angekommen ist Familie Schmöker aus Stuttgart. Prad werden sie noch erkunden, den Campingplatz haben sie sich schon genau angesehen. Für die beiden Söhne von Nicole und Karsten Schmöker liegen die Vorteile eines Campingplatzes auf der Hand. Beim Herumtollen auf dem Spiel- und Bolzplatz lernen sie rasch andere Kinder kennen und knüpfen Kontakte. Mit dem Fahrrad kann Paul über den Campingplatz düsen, Mats ist noch zu klein dafür und schläft seelenruhig unter einem Baum im Kinderwagen. „Wir sind viel draußen an der frischen Luft, das tut uns allen gut.“ Die Parzelle, auf der ihr Wohnwagen steht, bietet Platz für ein großes Vorzelt. Es spendet Schatten, ist aber auch bei Regen oder Wind ziemlich gemütlich. „Wir haben wegen der Kinder viel dabei“, lacht Frau Schmöker. Paul zählt auf, was er und Mats so alles brauchen. Karsten Schmöker hatte schon länger den Traum vom eigenen Wohnwagen, zur Probe hat er vor einigen Jahren einen ausgeliehen und seine Frau dafür gewinnen können. Seit 2019 gehören sie nun zur Campercommunity. In Prad überzeugt sie die Größe des Stellplatzes, der in grüne, lauschige Umgebung eingebettet ist. Auf Komfort und Sauberkeit legen sie Wert. Spüren Sie Erholung im Campingurlaub? „Oh ja. Wir können einfach tun und lassen, was wir wollen.“ Und mit Blick auf den schlafenden Mats: „Nach unserem Rhythmus zu leben, das genießen wir.“
Familie Schmöker, Stuttgart

 

s34 kleinElke Klein ist in ein Buch vertieft, während sie vor dem Wohnmobil sitzt. Sie hat 60 Jahre Campingerfahrung, da sie bereits mit ihren Eltern von Betzdorf aus mit dem Wohnwagen verreist ist. Seit zwei Jahren ist sie zusammen mit ihrem Mann mit einem Wohnmobil unterwegs. Frau Klein kennt Italien, Kroatien, Österreich und war schon in mehreren Südtiroler Ecken. In Laas ist sie zum 3. Mal, die Campingplätze in Algund, Naturns und Goldrain haben ihr genauso gefallen. „Es ist lieblicher im Vinschgau“, begründet sie die Wahl. Sie liebt es zu wandern oder mit dem Rad die Gegend rund um Laas zu erkunden. Kommt sie zum Wohnmobil zurück, fühlt sie sich zuhause. „Zu bestimmen, wie man leben will“, sagt sie nachdenklich und mit Blick auf den Campingteppich unter ihren Füßen, „das ist es.“ Es stört sie nicht, dass das Wohnmobil fix stehen bleibt. „Wir nehmen gerne den Zug und kommen überall hin, wo wir möchten.“ Womit punktet ein Campingplatz? Frau Klein überlegt nicht lange: „Gute, saubere Sanitäranlagen sind mir wichtig – und die freundliche Art der Menschen. Ein Platz mit Flair ist schön, mit Bäumen und viel Grün.“ Ihr Wohnmobil bietet auf engstem Raum den gewünschten Komfort, sie fühlt sich rundum wohl: „Ich mag den Tagesablauf beim Campen, er hält mich in Bewegung. Außerdem kommen Campinggäste gerne mal ungezwungen miteinander ins Gespräch. Es herrscht Betrieb, es sind Leute um uns herum, und doch haben wir persönlichen Raum. Das ist schön.“
Elke Klein, Betzdorf

 

s34 wundererAbschied und Wiedersehen erlebt Karin Wunderer im Camping Sägemühle in Prad seit vielen Jahrzehnten. Ihr Schwiegervater hatte 1974 damit begonnen, die ersten Zeltreisenden in die Streuobstwiese einzuquartieren. Ein kleines Schwimmbad kam dazu, im Laufe der Jahre wuchs der Campingplatz des Müllers zum Qualitätscamping seiner Nachkommen an und geht nun in die dritte Generation. Frau Wunderer scheint die gute Seele des Platzes zu sein, zu dem auch Ferienwohnungen und Holz-Bungalows gehören. Sie hat nicht nur den Überblick über die Buchungen und Einteilung der Stellplätze, sie bäckt auch noch täglich den Mürbteig-Apfelstrudel fürs Café. Am Campingplatz spürt sie Verbundenheit und Gemeinschaft zwischen den Gästen. Das unabhängige und doch heimelige Leben „mit dem eigenen Bett im Gepäck“ kennt Frau Wunderer aus eigener Erfahrung. So kann sie Bedürfnisse schneller erkennen und kompetent beraten. Für Kundenwünsche hat sie stets ein offenes Ohr, generell spricht sie gern mit den Gästen und hört ihnen zu. „Das gibt es nur in unseren Familienbetrieben. Aus der Familie in die Familie kommen, sich Aufmerksamkeit schenken, Entwicklungen hören. Jene, die vor Jahren als kleine Kinder Urlaubsfreundschaften gefunden haben, kommen nun mit ihren eigenen Kindern zu uns.“ Für die Gäste hält sie Wandertipps und Ausflugsziele bereit, all das gehört zur einladenden Atmosphäre dazu, die Familie Wunderer mit langjährigen Mitarbeiter:innen schafft.
Karin Wunderer, Camping Sägemühle und Camping Kiefernhain, Prad am Stj.

 

Interview mit Thomas Rinner,
Camping Latsch an der Etsch und Präsident der Vereinigung
der Campingplatzbetreiber Südtirols (VCS)

s32 Thomas RinnerVINSCHGERWIND: Die Campinglust scheint groß zu sein. Hält der Aufschwung der Campingbranche weiterhin an?
Thomas Rinner (Bild): Bereits in den letzten 10 Jahren war die Branche im Aufwind. Während der Pandemie haben sich einige Kunden aus Sicherheitsgründen diese Urlaubsform überlegt, was zu einem kurzfristigen Boom geführt hat. Das hängt auch mit dem zwangsläufig engeren Reisefeld dieser Zeit zusammen. Große Hersteller von Reisemobilen und Wohnwägen haben heuer die Produktion wieder zurückgefahren. Die Nachfrage ist gesunken. Was noch ausständig ist und sich aufgrund von Zulieferschwierigkeiten verzögert hat, wird noch ausgeliefert. Aber die Zuwächse halten sich in Grenzen, der Markt ist gesättigt.

VINSCHGERWIND: Wie lässt sich die Nachfrage der vergangenen Jahre in Zahlen ausdrücken?
Thomas Rinner: 2019 haben wir in Südtirol 1,8 Millionen Campingplatznächtigungen verzeichnet. 2022 wurden die 2 Millionen dann knapp überschritten.

VINSCHGERWIND: Gibt es im Westen von Südtirol (Vinschgau und Meraner Land) ausreichend Campingplätze?
Thomas Rinner: Die beiden Ferienregionen stellen zusammen mit über 20 Familienbetrieben mehr als die Hälfte der Campingplätze in unserem Land.

VINSCHGERWIND: Wie orientiert sich der Campinggast am besten, um das passende Ferienangebot für sich zu finden?
Thomas Rinner: Dafür haben wir als Werbegemeinschaft VCS einen gemeinsamen Webauftritt geschaffen. Die Webseite lautet www.campingsuedtirol.com – sie funktioniert auch als App auf dem Smartphone. Es stehen Informationen über Campingunterkünfte zur Verfügung, die für den gewünschten Zeitraum auch direkt gebucht werden können. Freie Plätze scheinen in Echtzeit auf. Die weitere Reiseplanung wird von einer Karte unterstützt. Zudem warten viele Tipps zur Gestaltung des Aufenthalts, die Plattform bietet somit eine Runduminformation. Wer lieber im Campingführer blättert, erhält ihn als mehrsprachiges Magazin in Papierform.

VINSCHGERWIND: Was macht für Sie einen einladenden Campingplatz aus?
Thomas Rinner: In erster Linie die Destination: Wo befindet er sich? Weiters ist der Campingplatzbetreiber mit seiner Freundlichkeit ausschlaggebend. Einladend ist ein Platz mit ausreichend Fläche und hygienischen und großzügigen sanitären Anlagen. Er achtet auf die Campingbedürfnisse, auch im Angebot der Freizeitgestaltung.

VINSCHGERWIND: Wie stehen Sie zum kursierenden Wildcampen?
Thomas Rinner: Ich kann die Sehnsucht nach dem besonderen Urlaubserlebnis verstehen. Wer wünscht sich nicht, ein schönes Plätzchen in absoluter Ruhe zu finden? Aber: In den Städten geht das doch auch nicht, ich kann mich nicht überall hinstellen, wo ich möchte. Die Gesetzeslage ist eindeutig und Campieren außerhalb der dafür vorgesehenen Strukturen ist verboten. Wir fordern als VCS vehement strengere Kontrollen. Ein qualitativ hochwertiger Campingtourismus, und diesen bieten wir vom Ein-Stern- bis zum Fünf-Stern-Betrieb, stellt sich strikt gegen das Wildcampen. Es schadet dem Image des Campinggastes und belastet die Bevölkerung: keine Kurtaxe, keine Steuern, wohin laufen die Abwässer usw. Der Gast kann auch auf Wohnmobilstellplätze zurückgreifen, dort oder auf dem Campingplatz hat das Campen stattzufinden und nur in diesem Rahmen ist es legal. Man darf zudem nicht vergessen, dass Campingplätze das Bruttosozialprodukt einer Gemeinde steigern. Unsere Gäste gehen ins Dorf, konsumieren in der Bar, beim Metzger, beim Bäcker, in den Geschäften. Campinggäste zeigen grundsätzlich große Wertschätzung für das Angebot in unseren Dörfern.

VINSCHGERWIND: Verreisen Sie als Camping-Tourist?
Thomas Rinner: Ich bin mit 14 Jahren in diese Branche reingerutscht und erlebe sie seit 50 Jahren. Begonnen habe ich mit dem Zelt, war mit dem Wohnwagen unterwegs und jetzt verreise ich mit dem Wohnmobil. Ja, ich genieße das Campingleben.

Donnerstag, 15 Juni 2023 12:33

ADIGE ETSCH ADESE

L’Adige "scorre" i suoi primi passi attraverso la Val Venosta e incontra storia, arte, paesaggio.

Testo e Foto: Gianni Bodini

Ho tanti nomi e con i miei 410 chilometri sono il secondo fiume d’Italia. Nasco nei pressi del passo di Resia a 1550 metri di quota e mi getto nell’Adriatico non lontano da Chioggia. I primi 70 chilometri li scorro in Val Venosta, che abbandono a Tell, sopra la conca di Merano dopo aver perso 1000 metri di dislivello. Nella parte più alta del mio percorso attraverso due laghi (da uno dei quali sbuca dalle acque l’ormai arcinoto campanile di Curon), e poi proseguo attraverso campi e pascoli, sovrastati dalle alte cime del gruppo Ortles-Cevedale e dai ghiacciai che alimentano i mie affluenti, fino a lambire le mura di Glorenza, nota come la città più piccola d’Italia. Da qui in avanti il mio corso è stato imbrigliato, raddrizzato e in parte snaturato, per permettere nel 1906 la costruzione della linea ferroviaria Merano-Malles che si snoda per lunghi tratti sugli argini rialzati. In questo modo il fondovalle è stato bonificato e gli acquitrini, gli stagni e i meandri sono diventati terreni coltivabili e ben presto si sono trasformati in una gigantesca monocoltura, che mi accompagna fino al confine con il Trentino. Dopo Glorenza raggiungo e divido in due Lasa, il paese famoso ormai in tutto il mondo per le sue cave di marmo, poi dopo la gola del Latschander sbuco sotto la rocca sulla quale troneggia il castello di Castelbello, anch’esso ricco di storia e di storie. A Naturno il mio corso, grazie ai consistenti apporti dei torrenti della Val Martello e della Val Senales, assume già una certa importanza. Qui si trova la chiesetta di san Procolo, un gioiello storico e artistico, con stupendi affreschi del VII secolo mentre la chiesa parrocchiale di Naturno è dedicata a San Zeno, e guarda caso ritroviamo la stessa costellazione a Verona, città attraversata dalle mie acque! Ormai mi mancano pochi chilometri prima di abbandonare la Val Venosta e proseguire nella valle dell’Adige, ma a Rablà vi offro un altro gioiello: la pietra miliare che testimonia il passaggio della antica via romana Claudia Augusta. Già perché duemila anni fa, quando l’impero romano in espansione raggiunse le rive del Danubio, i romani costruirono una strada che attraversava la catena alpina, ma allora preferirono seguire il corso dell’Adige per poi raggiungere il valico di Resia, e solo quindici secoli dopo il Brennero divenne la via commerciale più importante! Oggi lungo l’antico percorso si snoda una pista ciclabile molto frequentata che segue per lunghi tratti le mie rive! Insomma, chi volesse seguire il mio corso a piedi, in bici o persino in gommone non ha che l’imbarazzo della scelta: da Resia a Merano oltre al paesaggio ci sono castelli, borghi, musei e quant’altro da visitare, io ve ne ho suggeriti solo alcuni.

Donnerstag, 15 Juni 2023 12:30

Eisenbahnwelt in Rabland

Südtirol in Miniatur mit der Brennerstrecke und der Bahnlinie von Bozen bis Mals; In Hamburg, in der historischen Speicherstadt, gibt es auf 1.545 Quadratmetern die größte Modelleisenbahnanlage der Welt: „Das Miniatur Wunderland“. In Rabland gibt es auf 1.000 m² Ausstellungsfläche, verteilt auf drei Stockwerke, die größte Modelleisenbahnlage Italiens.

von Heinrich Zoderer

Modelleisenbahnanlagen sind Miniaturwelten im Maßstab 1:87, dem internationalen Standard, auch HO (Halb Null) genannt. Früher waren die Miniaturwelten doppelt so groß (Nenngröße 0). Die Normalspur mit einer Spurweite von 1435 mm weist dabei eine Modell-Spurweite von 32 mm auf (Maßstab 1:45). Die heutige Modell-Spurweite beträgt die Hälfte: 16,5 mm, das entspricht dem Maßstab 1:87. Modelleisenbahnen waren früher ein beliebtes Kinderspielzeug für Buben, genauso wie Puppen und Puppenhäuser beliebte Spielzeuge für Mädchen waren. Heute ist alles anders. Lego und Legotechnik hat wahrscheinlich die Modelleisenbahn etwas verdrängt. War im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Eisenbahn das wichtigste Verkehrsmittel, um Menschen und Waren zu transportieren, so traten das Auto und der LKW nach dem Zweiten Weltkrieg den Siegeszug an und schmälerten die Bedeutung der Bahn. Heute erleben wir wieder eine Renaissance der Eisenbahn. Im Vinschgau beginnt am 05.05.2005 mit der Wiedereröffnung der neuen Vinschgerbahn nach einem 15-jährigen Dornröschenschlaf eine neue (Bahn)Zeit. Die Verkehrswende mit dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs und dem Zurückdrängen des Individualverkehrs ist nicht nur ein Schlagwort in Südtirol, sondern in ganz Europa. Vielleicht führt das auch wieder zu einem größeren Interesse für die Modelleisenbahn. In Schlanders gibt es seit 1986 den Modelleisenbahnclub, der lange Zeit im Dreijahresrhythmus in Schlanders eine internationale Modelleisenbahnausstellung durchgeführt hat. Familien und Interessierte aus dem ganzen Land fuhren nach Schlanders und Modelleisenbahnbauer aus verschiedenen Staaten präsentierten in Schlanders ihre Modellbahnanlagen und Dioramen. Modelleisenbahnbau hat mit Handwerk und Handarbeit zu tun, mit modernster Technik, Systemsteuerung, Elektrik und Elektronik, aber auch mit Landschaftsgestaltung und der Widerspiegelung des Lebens in einer bestimmten Landschaft. Bahnanlagen kann man in Phantasielandschaften bauen, mit erfundenen Gebäuden und Landschaften, viele Modelleisenbahnbauer bauen aber bestehende Landschaften mit bekannten Gebäuden im Maßstab 1:87 nach und spiegeln so in ihrer Miniaturwelt die reale Welt mit Bergen, Flüssen, Wäldern und Wiesen, durch die Bahngeleise ziehen und Loks fahren. In der Eisenbahnwelt in Rabland findet man im Erdgeschoss auf 40 Quadratmetern Ausstellungsfläche die Phantasielandschaft „Mittelgebirge“, die den Besucher auf das Thema Miniaturlandschaften und Modelleisenbahnen einstimmen soll. Die Hauptattraktion, das Herzstück der Eisenbahnwelt findet man im 1. Obergeschoss: Südtirol In Miniatur. Zu bewundern ist auf 300 Quadratmetern die Brennerbahn vom Brennerpass bis nach Bozen und die Bahnlinie von Bozen bis nach Mals. Im 2. Obergeschoss gibt es Sonderausstellungen. „Transport Früher und Heute - von 1 PS bis 1000 PS“ heißt die derzeitige Sonderausstellung. Die Geschichte und Entwicklung des Transportwesens bzw. des Frachtverkehrs bezogen auf LKW’s rund um die Welt, vom einfachen Träger zum heutigen Supertruck, wird in dieser Sonderausstellung gezeigt. Ausgestellt werden rund 600 Modelle und Dioramen im Maßstab 1:87. Gut die Hälfte davon sind handgefertigte Unikate.

 

Die Entstehungsgeschichte:
eine Privatsammlung, ein Stadel und viel Engagement

Mehrere Zufälle haben zum Entstehen der Eisenbahnwelt in Rabland geführt. Es war einerseits ein deutscher Feriengast, der bereit war seine Privatsammlung von 20.000 Modellen für eine öffentliche Dauerausstellung zur Verfügung zu stellen, andererseits der Wirt Georg Laimer, Besitzer des Hotels Hanswirt in Rabland, der seinen Stadel als Ausstellungsraum zur Verfügung stellte. Heinz Unterholzer aus Schlanders, der Präsident des Modelleisenbahnclubs Schlanders hatte nicht nur die große Leidenschaft für Modelleisenbahnen, sondern wusste auch, wie man solche Ideen umsetzt und finanzielle Mittel dafür auftreiben kann. 2005 wurde der „Verein Freunde der Modelleisenbahn“ gegründet, unter der Leitung von Heinz Unterholzer wurde innerhalb kürzester Zeit ein ansprechendes und vielversprechendes Konzept erstellt, der Stadel wurde umgebaut und die Südtiroler Landesregierung unter Landeshauptmann Luis Durnwalder sicherte einen s26 2 230509 Eisenbahnwelt Rablandfinanziellen Beitrag zu. Die Firma „Erlebniswelt Modellbahn Hannover“ war bereit, Südtirol in Miniatur in rund 50 Einzelmodulen zu bauen. Mehrere LKWs der Firma Fercam, einer der Hauptsponsoren der Eisenbahnwelt, brachte die Anlage nach Rabland. Am 30. Juni 2009 konnte die „Eisenbahnwelt Rabland“ eröffnet werden. Südtirol in Miniatur ist das Glanzstück der Eisenbahnwelt. Mit über 62 m Länge und 400 Meter Schienen, handelt es sich hier um die weltweit größte Panoramainszenierung Südtirols in Miniatur. Im gesamten 1. Obergeschoss kann man Südtirol vom Brennerpass bis Bozen und von Bozen bis Mals mit seiner vielfältigen Landschaft, den bekannten Städten Sterzing, Brixen, Klausen, Bozen und Meran, sowie den vielen Schlössern, Burgen, Klöstern, Kirchen, bekannten Gebäuden und Bahnhöfen bewundern. Zu sehen sind aber nicht nur die Landschaften, Städte und Dörfer, sondern auch das Leben in den verschiedenen Tälern: Menschen, die in den Obstanlagen arbeiten, Konzerte, Wanderer, das Leben in den Bahnhöfen, Unfälle auf den Straßen, Bootfahrer in den Flüssen und Bergsteiger in den Bergen. Jeder Südtiroler und jeder Tourist, der sich auf einfache und schnelle Art und Weise einen Gesamtüberblick über Südtirol machen will, ist mit der Südtiroler Miniaturwelt in Rabland am besten bedient. 7.000 Figuren, 40 Züge und 400 Fahrzeuge umfasst die Anlage, außerdem unzählige Lämpchen und Lichter für die immer wiederkehrende Nachtsimulation. Denn regelmäßig wird es Nacht in der Eisenbahnwelt und zahlreiche Lichter und Spezialeffekte sorgen für eine einmalige Atmosphäre. Und immer wieder fahren Eisenbahnen den Schienen entlang, so dass es viel zu sehen und zu entdecken gibt. Man findet das Kloster Säben, den Dom in Brixen, die Pfarrkirche von Meran und Schlanders, genauso wie den Partschinser Wasserfall, die Churburg in Schluderns oder das Kloster Marienberg oberhalb von Burgeis. Auch Alltagsszenen sind in die Landschaft eingebaut. Im Vinschgau sind die Schrägbahn in Laas und der „Wendestern“ von Mals zu sehen, der in vergangenen Zeiten zum Wenden der Dampfloks eingesetzt wurde. Hinter der Südtiroler Miniaturlandschaft gibt es wunderschöne echte Panoramafotos, welche den Zauber der Eisenbahnwelten verstärken und diese in reale Landschaften verwandeln. Auch die Fantasielandschaft „Mittelgebirge“ im Erdgeschoss zeigt viele Bahnanlagen, Landschaften und Gebäude, so dass es auch hier viel zu sehen und zu bestaunen gibt. Wer sich auch für das „Innenleben“ der großartigen Bahnlandschaften interessiert oder näheres über die Geschichte und die Technik hinter der Eisenbahnwelt erfahren will, kann mit Stefan, dem Mann für alle Fälle, reden oder mit einem der Vereinsmitglieder, die mit viel Herzblut und Engagement „ihre“ Bahnwelten betreuen und bewachen.

 

www.eisenbahnwelt.eu

Öffnungszeiten:
So – Fr: 10:00 bis 17:00 Uhr
Samstag geschlossen

 

Mondo Treno
Ogni altoatesino e ogni turista che voglia avere una visione d'insieme dell'Alto Adige in modo semplice e veloce è servito al meglio dal Mondo in Miniatura dell'Alto Adige a Rabland. 7.000 figure, 40 treni e 400 veicoli compongono il tracciato, oltre a innumerevoli luci e lampade per l'immancabile simulazione notturna.

Donnerstag, 15 Juni 2023 12:22

„Aufgeben kann jeder, durchhalten nicht

Sonya Egger-Trafoier aus Kastelbell ist die erste Frau Italiens, die mit dem Michelin Sommelier Award 2022 Italy ausgezeichnet wurde. Im Interview verrät sie, wie es dazu kam und spricht über ihre Leidenschaft: den Wein. Sie rückt dabei die Vinschger Weine und deren Produzenten ins Rampenlicht.

Interview: Chiara Califano
Foto: Julia Lesina Debiasi

 

VINSCHGERWIND: Beginnen wir mit einer persönlichen Frage: Welcher ist Ihr Lieblingswein?
Sonya Egger-Trafoier: Mein persönlicher Lieblingswein ist jener, wo der Produzent dahinter mit Passion und Können steht und sich auch etwas traut.
VINSCHGERWIND: Zum Beispiel?
Sonya Egger-Trafoier: Zum Beispiel gibt es einen super Sauvignon, der heißt „Stuanig“, ist vom Schlanderser Sonnenberg und ist wirklich ganz, ganz toll.
VINSCHGERWIND: Wie würden Sie diesen beschreiben?
Sonya Egger-Trafoier: Ich weiß, dass Florian Schönthaler mit der tatkräftigen Hilfe seiner Familie aus dem Nichts einen schönen Weinberg hergerichtet hat, nur die Stelen waren schon da. Stefan Schönthaler, sein Bruder und unser langjähriger Mitarbeiter, hat im, um und neben dem Weinberg Blumen für die Bienen gesät, wilde Narzissen und Tulpenzwiebeln in die karge, steinige Erde gesteckt. Genau diese floreale Vielfalt findet man in diesem Bergsauvignon wieder. Enorm mineralisch, wunderschön elegant, klar, eine Stilistik wie sie mir gefällt, einfach super gut.
VINSCHGERWIND: Wie heißt der Hof?
Sonya Egger-Trafoier: Oberrieglhof. Die Weine von diesem Hof sind kostbar und rar – also quasi wie Perlen hier im Vinschgau, die „Zuckerlen“.
VINSCHGERWIND: Wie beurteilen und beschreiben Sie die Vinschger Weine?
Sonya Egger-Trafoier: Meine Meinung ist, dass die meisten Vinschger Weine immer schon außerordentlich gut gewesen sind. Meine ersten Wein-Gehversuche habe ich mit Herrn Hubert Pohl gemacht. Dieser hat mir stundenweise gelehrt, was ein Wein haben muss, bevor ich später verschiedene Kurse besucht habe. Er hat mir immer Privatunterricht gegeben, deshalb habe ich ihn hoch in Ehren. Er und Oswald Schuster sind die Pioniere des neuen Vinschger Weinbaus. Erwähnenswert ist auch die Arbeit vom Leo Forcher, der erste und langjährige Vinschgauer Weinbaupräsident. Jetzt sind die jungen Winzer/innen am Start, es gibt ganz viele, die Enormes leisten. Wenn aus einer steilen Wiese die Apfelbäume verschwinden und Weinreben gepflanzt werden, ist das ein Erfolg für alle Vinschger. Eine Bereicherung für die Landschaft, für die Menschen und natürlich für den Bauer selbst. Denn gute Weine im Vinschgau sind etwas besonderes mit einem hohen Stellenwert in der Gesellschaft.
VINSCHGERWIND: Das heißt, durch die Vinschger Weine haben Sie sich in den Wein verliebt, kann man das so sagen?
Sonya Egger-Trafoier: Ja, das können Sie schreiben.
VINSCHGERWIND: Aber jetzt nochmal zurück, wie beurteilen Sie die Vinschger Weine? Sie kennen den italienischen Raum, den europäischen, Sie kennen Weltweine. Wo bewegen sich die Vinschger?
Sonya Egger-Trafoier: Unsere Vinschger Weine brauchen sich nicht zu verstecken, sie haben eine sehr schöne Säure, manch anderes Weinbaugebiet beneidet die Vinschger wegen ihrer frischen, langlebigen Weine. Denn durch die Säure sind die Weine sehr lagerfähig. Man kann die guten Weine reifen lassen – dadurch werden sie mit der Zeit immer besser.
VINSCHGERWIND: Der Vinschger Wein ist also säurehaltig und entwickelt sich in der Flasche?
Sonya Egger-Trafoier: Die Säure verleiht dem Wein die Frische, sie ist sozusagen das „Gerüst” eines Weines. Hat ein Wein zu wenig Säure kann es sein, dass der Wein ein bisschen fad schmeckt, sei es beim Weißwein wie beim Rotwein. Der Rotwein sollte generell eher etwas weniger Säure haben. Ich lasse die Weine unten in meinem Weinkeller alle reifen. Ich öffne sie nicht zu jung, höchstens ein Gast will unbedingt einen jungen Wein.
VINSCHGERWIND: Und wie beurteilen Sie die Vinschger Weine? Haben diese viel Potenzial?
Sonya Egger-Trafoier: Ja, denn wir Vinschger bekommen immer wieder grandiose Auszeichnungen für die Weine.
VINSCHGERWIND: Sie haben einen direkten Blick auf die Weinberge um Kastelbell, sind also umgeben von ehrgeizigen Winzern. Welcher Vinschger Wein darf in Ihrem Weinkeller nicht fehlen?
Sonya Egger-Trafoier: Keiner der gut ist sollte in meinem Weinkeller fehlen.
VINSCHGERWIND: Sie haben alle?
Sonya Egger-Trafoier: Fast alle.
VINSCHGERWIND: Wie viele Weine führen Sie im Weinkeller des Kuppelrain?
Sonya Egger-Trafoier: Viel zu viele. Nein, zu viele gibt es nicht.
VINSCHGERWIND: Haben Sie auch alle Südtiroler Weine hier?
Sonya Egger-Trafoier: Ganz viele gute Südtiroler Weine, französische Burgunder, Bordeaux und Chablis, die besten deutschen und österreichische Rieslinge.

VINSCHGERWIND: Was macht einen wirklich guten Wein aus?
Sonya Egger-Trafoier: Ein Wein muss für mich stimmig sein und harmonisch. Ich laufe keiner Mode nach, obwohl ich manches Mal angesprochen wurde, dass man diesen und jenen Wein unbedingt haben muss in der Weinkarte und im Keller. Ich habe mir gedacht: muss ich nicht haben. Ich habe ein gutes Bauchgefühl, ich kann mir nach dem Verkosten immer gut vorstellen wie sich ein Wein entwickelt und diese Gabe ist genial.
VINSCHGERWIND: Ist Wein eine Gefühlssache?
Sonya Egger-Trafoier: Ja. Wenn ich einen Wein probiere, möchte ich auch immer die Geschichte dahinter kennen. Ich besuche mit meiner Familie oftmals Winzer und deren Wirkungsstätte, ich erkenne das Potenzial der Weine.
VINSCHGERWIND: Sie haben also einen guten Spürsinn, eine gute Menschenkenntnis…
Sonya Egger-Trafoier: Ja ich denke schon, außerdem probiere ich Wein nur, ich trinke ihn nicht.
VINSCHGERWIND: Was heißt probieren?
Sonya Egger-Trafoier: Wenn man mit Wein arbeitet und Wein trinkt, ist es so wie bei allem: Irgendwann ist man abgestumpft und nicht mehr offen für Neues. Und wenn man Wein nur probiert, bleibt man neugierig.
VINSCHGERWIND: Heißt probieren nur einen Tropfen trinken?
Sonya Egger-Trafoier: Nein, das sind schon ein, zwei Schluck mehr. Das reicht aus, um zu merken, ob er beim Trinken angenehm ist, ob er gut schmeckt, ob er säurehaltig ist oder ob er etwas hat.
VINSCHGERWIND: Und Parfum ist verboten, stimmt das?
Sonya Egger-Trafoier: Mit Parfum stumpft man sich die Geschmackspapillen ab. Wer mit mit einer Parfumfahne zu einer Weinverkostung, zu einer Degustation oder zu gutem Essen kommt, den erkennt man nicht als feinsinnigen, großartigen „Weinversteher” an. Ich bin nicht ganz gegen Parfum, aber nur da wo es angebracht ist und der Duft niemanden stört.
VINSCHGERWIND: Also immer nur ein bisschen?
Sonya Egger-Trafoier: Ja, immer rücksichtsvoll bleiben.
VINSCHGERWIND: Nehmen wir heute Abend als Beispiel (9. Mai, Anmerk. d. Re.): Was wird von der Küche kredenzt? Welchen Wein empfehlen Sie dazu?
Sonya Egger-Trafoier: Wir haben unsere Menüs mit Weinbegleitung, die bekommt man mit 5, 6 oder 7 Gängen. Ich beginne mit einem ganz speziellen Wein, der heißt Eschkolot, der passt wunderbar zur Vinschger Forelle. Dieser Wein wird in Eyrs angebaut, wo es bis heute noch nie so richtigen Weinbau gegeben hat. Obwohl auf der Lahn – das ist die Lage wenn man von Laas nach Eyrs kommt – sind einige alte Stelen zu sehen, wo auch wilde Reben wuchsen, sogar mit einigen kleinen Traubenkernen die man essen konnte. Das sind Kindheitserinnerungen.
VINSCHGERWIND: Ich habe in Eyrs noch nie einen Weinberg gesehen, ist der versteckt?
Sonya Egger-Trafoier: Das ist ein kleiner Weingarten Richtung Bahnhof, das sind 15 Jahre alte Reben, also circa 2008 neu angepflanzt. Solaris, Muscaris und Souvignier gris, das sind pilzresistente Rebsorten und brauchen außer guter Pflege und Passion nicht viel mehr.
VINSCHGERWIND: Und wer ist der Winzer?
Sonya Egger-Trafoier: Werner Schöntaler, angelegt wurde dieser kleine Weingarten weil der Vater von Werner in den Ruhestand ging, damit er eine Freude hat und sich im Weingarten betätigen kann.
VINSCHGERWIND: Und der Wein heißt Eschkolot?
Sonya Egger-Trafoier: Ja, der Wein heißt Eschkolot. Eschkolot heißt auf Hebräisch Traube. Interessant zu erwähnen wäre, dass dem Eschkolot bei der Vermeischung Laaser Marmorsand hinzugefügt wird, wie es einst die alten Römer schon praktiziert hatten, um die Mineralität noch mehr hervorzuheben. Der Vinschgau produziert Weine am Limit, die Vinschger die trauen sich was. Wer mich in letzter Zeit noch sehr ins Schwärmen gebracht hat, das ist der Solaris vom Engelberg von Schluderns. Dieser Wein von Elmar Luggin hat mich angenehm überrascht, wächst auf fast 1000 Höhenmeter. Ich musste diesen Wein zweimal probieren, zwei Flaschen, unabhängig voneinander, weil ich es nicht glauben konnte, wie gut dieser Wein mundet.
VINSCHGERWIND: Heute wird also Vinschger Forelle kredenzt. Da servieren Sie den Eschkolot dazu. Und beim nächsten von 5 Gängen?
Sonya Egger-Trafoier: Vorspeise Forelle, dann kommt der Saibling aus Latsch mit Meerrettich und Kohlrabi.
VINSCHGERWIND: Und zum Saibling servieren Sie?
Sonya Egger-Trafoier: Den Chardonnay vom Josmoar. Der ist sehr gut, natürlich passt auch ein Vinschger Riesling, wir haben die besten Rieslinge aus ganz Italien hier im Tal. Speziell in der Kastelbeller Gegend, sagt man und ich kann dies nur bestätigen. Rieslinge produzieren die Vinschgauer Winzer zum Niederknien, so gut sind sie. Unsere Vinschger Rieslinge, schön gereift, können wirklich nicht nur italienweit, sondern auch mit den Deutschen und Österreichischen Rieslingen mithalten. Dann kommen ein Kerner und ein Blauburgunder, zu den Tortelli, auch aus dem Vinschgau. Und zum vierten Gang, dem Schnalser Rind, habe ich einen vollmundigen Zweigelt, viele der Vinschgauer Zweigelt sind wirklich geniale Rotweine. Hier im Vinschgau haben wir sehr schöne Weine von außerordentlicher Qualität, deshalb wird im Kastelbeller Schloss am Sonntag, den 2. Juli 2023 eine Vinschgauer Weinpräsentation abgehalten wo man fast alle hier im Vinschgau angebauten Weine verkosten kann, denn diese Weine verdienen die Wertschätzung eines größeren Bekanntheitskreises.
VINSCHGERWIND: Sie servieren heute Abend also immer Vinschger Weine?
Sonya Egger-Trafoier: Alles Vinschger Weine. Und einen super gereiften Blauburgunder Riserva, eine Sonderabfüllung. Leider kann ich nicht jeden Vinschger Wein und Produzenten namentlich erwähnen, das würde den Rahmen sprengen.
VINSCHGERWIND: Und beim Zweigelt haben Sie keine Präferenzen?
Sonya Egger-Trafoier: Nein, das sind zu viele, es gibt so viele tolle Produzenten zum Beispiel Heiner Pohl vom Marinushof oder die Magdalena Schuster vom Befehlhof, wo die gesamte Familie mitarbeitet.
VINSCHGERWIND: Sie sind eine Weinbotschafterin für den Vinschgau.
Sonya Egger-Trafoier: Ja, vielleicht sieht man das von Außen so, ich bin froh hier im Vinschgau zu leben, meine Arbeit mit Passion verrichten zu dürfen, die Möglichkeit zu haben mich immer weiterzubilden und auch so manches möglich zu machen. Ich kann mich auf jede meiner Aufgaben gut einlassen, bin zufrieden wie es ist.
VINSCHGERWIND: Und dann haben wir das Dessert.
Sonya Egger-Trafoier: Da serviere ich einen Dessertwein, einen Gewürztraminer Spätelese, vom Köfelgut zum Eis vom Tscharser Safran von Kartheinhof.
VINSCHGERWIND: Einst sind Sie im Motorsport den Männern davongefahren. Nun wurden Sie als erste Frau in Italien mit dem Michelin Sommelier Award 2022 Italy ausgezeichnet, auch das eine Männerdomäne. Begegnen Sie Männern mit Frauenpower?
Sonya Egger-Trafoier: Oft kann ich es bis heute nicht fassen, diese Auszeichnung erhalten zu haben. Es ist das Ziel und der Traum eines jeden Sommelier, ob Frau oder Mann, und ich bin die Glückliche. Wow! Oft muss ich lächeln, wenn ich an Veranstaltungen denke wo einige Sommeliers auftreten und mit irgendwelche Weinfloskeln um sich schmeißen, die mich zum Lachen bringen. Was ich genau weiß ist, dass die meisten Weintrinker einfach guten Wein genießen möchten und nicht ganze auswendig gelernte Litaneien anhören möchten. Denn jeder Wein ist anders, jeder Wein verändert sich und jeder Genießer schmeckt anders. Meine Arbeit war nie leicht, oft war es schwer durchzuhalten diesen Weg zu gehen und dann kam irgendwann der Erfolg, einfach schön. Meine Mutter sagte immer: „Aufgeben kann jeder, durchhalten nicht“.
VINSCHGERWIND: Müssen Frauen mehr leisten als Männer, um dieselbe Anerkennung zu bekommen?
Sonya Egger-Trafoier: Doppelt so viel. Ja, sogar heute noch in unserer so „modernen” aufgeklärten Welt.
VINSCHGERWIND: Sie sind jetzt ganz oben, Sie mussten für Ihren Erfolg also sehr hart arbeiten.
Sonya Egger-Trafoier: Ja. Vor mehr als 30 Jahren war der Vinschgau in Südtirol als Weingebiet eher unbekannt und oftmals von den Nicht-Weinkennern belächelt.

Ich bin in die Toskana gereist mit Jörg und habe mich an den freien Tagen in Siena weitergebildet. Ich wurde 2000 mit dem Titel Ambasciatore del Vino 2000 ausgezeichnet. Habe dort auch bei Weinwettbewerben mitgemacht und habe damals auch super schöne Auszeichnungen erhalten. Ich habe mich gegen die guten italienischen Sommeliers durchgesetzt. Ich als Südtirolerin. Viele Freundschaften von damals sind geblieben. Wein ist einfach toll.
VINSCHGERWIND: Wein verbindet?
Sonya Egger-Trafoier: Ja, der Wein verbindet. Damals waren Frauen eine Ausnahme. Ich als kleine Vinschgerin wurde immer unterschätzt. Aber besser als überschätzt, oder?
VINSCHGERWIND: Und der Motorsport? Fahren Sie noch?
Sonya Egger-Trafoier: Nein, leider nicht. Ich habe damals das Rennauto mit dem Kinderwagen getauscht und es ist bis heute so geblieben. Natürlich wenn ich ein schönes Auto sehe oder Benzin rieche, da denke ich mir schon…
VINSCHGERWIND: Haben Frauen – aus Ihrer Sicht – mehr Geschmack?
Sonya Egger-Trafoier: Ich denke schon. Es gib Studien die belegen sogar, dass wir Frauen auf Gerüche und Düfte viel empfindlicher reagieren als Männer. Frauen sollen auch mehr Geschmackspapillen haben als Männer. Aber schmecken kann man auch lernen, trainieren und üben. Deshalb darf kein Parfum da sein, sonst riecht man das Parfum und nicht mehr eine Margerite oder ein Veilchen, oder eben den Wein.
VINSCHGERWIND: Sie haben einen eigenen Wein gemacht und einen Sekt.
Sonya Egger-Trafoier: Der Wein ist Jahrgang 2015, ein grandioses Wein-Jahr. Leider fast schon ausgetrunken. Diesen Wein habe ich mit befreundeten jungen Kellermeistern zusammengestellt, die mir die Weine zur Verfügung stellten. Der Sekt kommt Anfang Juni 2023 auf den Markt. Das ist ein Vinschgauer perlender Blauburgunder-Traum, ein Bio-Traum entsprungen aus Hartmann Dona's Zauberkeller.
VINSCHGERWIND: Das sind Ihre Trauben?
Sonya Egger-Trafoier: Nein, aber irgendwie schon. Thomas Plack hat mir die Trauben zum Kauf angeboten, beste Bio-Qualität. Den Grundwein, der aus diesen Trauben entstanden ist, habe ich mehrmals probiert. Es war schön dieses Projekt zu begleiten und zu schmecken, wie sich ein Wein mit der Zeit verändert und ob er meinen Vorstellungen entspricht. Ja, ich denke und hoffe, dass dieser Sekt gut wird. Es ist meines Wissens der erste Vinschgauer Sekt in klassischer Flaschengärung, der nur aus Blauburgunder Trauben aus dem biologischen Anbau besteht.
VINSCHGERWIND: Und wie heißt der Wein?
Sonya Egger-Trafoier: Na Mama, darauf wurde dann NaMaMa. Das ist das Wort, das ich hier im Kuppelrain am meisten höre. Zuerst wollte ich meinen Wein „Donna Sonya“ nennen, dann haben die Kinder gesagt „Na Mama“. Und dann habe ich gesagt, gut, dann heißt er NaMaMa.
VINSCHGERWIND: Ein Cuvee Weiß?
Sonya Egger-Trafoier: Ja, und jetzt kommt der Sekt raus und der heißt NaMaMa Edition 2.
VINSCHGERWIND: Ein Cuvée ist ein Verschnitt, oder?
Sonya Egger-Trafoier: Mein Cuvée NaMaMa ist aus Chardonnay, Sauvignon/Weisburgunder und ein kleiner Teil aus Riesling gemacht. Der fertige Wein wird aufgeteilt, also ein Verschnitt von mehreren Weinen aus unterschiedlichen Rebsorten in ein Fass gegeben, so wie es der Weinbauer haben möchte. In der heutigen Zeit steht der Begriff Cuvée Weiß für diesen “Verschnitt”. Mein Sekt ist ein Blanc de Noir, so wird ein Wein genannt der aus schwarzen (blauen)Trauben hergestellt wird. Die Farbe steckt bei fast jeder Sorte in den Beerenhäuten, also in der Schale der Weintraube. In diesem Fall nur aus Blauburgundertrauben, sortenrein, er ist klar und brillant. Auf dem Etikett steht PinotNoir, dann braucht man es nicht zweisprachig zu schreiben und trotzdem versteht es jeder Weinliebhaber. Da diese Weinrebe aus Frankreich stammt ist es naheliegend diesen ursprünglichen Namen zu verwenden.
VINSCHGERWIND: Sind Sie stolz auf Ihren Erfolg?
Sonya Egger-Trafoier: Stolz ist ein schwieriges Wort. Meine geliebte Mama hat zu uns Kindern immer gesagt „Dummheit und Stolz wächst auf einem Holz“, deshalb bin ich mit diesem Wort ganz vorsichtig (lacht).

 

Tipp: Die 1. Weinpräsentation zusammen mit allen Vinschger Weinbauern und Vinschger Produkten findet am 2. Juli von 10 – 17 Uhr auf Schloss Kastelbell statt.

 

La donna del vino
Sonya Egger-Trafoier ha vinto il premio Michelin Sommelier Award 2022 Italy come prima donna in Italia. Nel ristorante di famiglia, il Kuppelrain a Castelbello, serve solo i vini migliori. Racconta le sue prime esperienze con il vino, la sua passione per i vini venostani e del proprio vino creato nel 2015 insieme a degli amici viticoltori. Ai primi di giugno arriva sul mercato anche uno spumante.

Donnerstag, 15 Juni 2023 12:15

Einkehr- und Einkaufs-TIPPS

von Angelika Ploner, Chiara Califano & Ludwig Fabi

 

Schuhe Spechtenhauser
Schuhe zum Wohlfühlen
Spechtenhauser Teamfoto 2020Schuhtradition seit 1956, fachliche Kompetenz, ständige Innovation und die Freude am Arbeiten mit netten Menschen, das macht das Schuhhaus Spechtenhauser so anziehend für Kunden weit über den Vinschgau hinaus.
Staunen, reinschlüpfen, wohlfühlen - gemeinsam mit Ihnen suchen und finden die begeisterten Verkäufer:Innen den perfekt passenden Schuh für Sie. Nur komfortable, modische und hochwertige Schuhe garantieren unvergessliche (Geh-)Momente.
Bei der Auswahl der Modelle fließt natürlich die langjährige Erfahrung aus der orthopädischen Schuhwerkstätte mit ein. Der Fokus liegt dabei auf Schuhe zum Wohlfühlen und dies wörtlich zu verstehen. Sie fühlen sich in einem Schuh erst wohl, wenn alles passt; die Optik, die Passform und natürlich der Auftritt, den Sie damit haben werden.
Dieses Wohlfühlen im Schuh ist besonders am Berg von großer Bedeutung. Das Wichtigste ist aber, dass Sie stets „Guat ounkemmen“. Mit Schuhen von Spechtenhauser dürfte Ihnen das locker gelingen.

 

DESPAR PINGGERA – SCHLUDERNS & PRAD
Auch wir lieben gutes Essen!

eink Susanne 1

...deshalb legen wir großen Wert auf frische und hochwertige Lebensmittel. Gutes Essen ist ein Maßstab für Genuss, Wohlbefinden und Lebensfreude. Immer. Wir berücksichtigen auch die lokale Wertschöpfung mit regionalen und nachhaltig hergestellten Produkten. Handwerklich hochwertiges Brot, feine Speck- und Wurstwaren, edlen Käse aus dem Tal und erlesene Weine aus Südtirol, mediterrane Spezialitäten und Bio-Produkte sind nur einige der Köstlichkeiten, die Sie in unserem Sortiment finden.

Besuchen Sie uns auch im
Kaufhaus Pinggera Prad.
Familie Pinggera & Team freuen sich!

Info: DESPAR PINGGERA -
Schluderns und Prad an der
Hauptstrasse

 

Bistro Vinterra Mals
Für soziale und ökonomische Nachhaltigkeit ausgezeichnet
s10 vinterra2Das Projekt der Sozialgenossenschaft Vinterra bzw. die Agri-Sozialkultur Vinterra erhielt kürzlich einen Preis für innovative und nachhaltige Projekte im ländlichen und urbanen Raum. Diese Anerkennung ist der konsequenten Umsetzung der seit 2015 gesteckten Ziele durch Schaffung von Arbeitsplätzen, welche auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen integrieren, gesunde Lebensmittel, die regional und biologisch angebaut und veredelt werden, sowie Kultur und Musik in Verbindung mit hochkarätiger Gastronomie und Gasthausleben zu vereinen, zurückzuführen. Außerhalb der Öffnungszeiten kann mittels Reservierung (Mindestens 15 Personen) der Gastronomiebetrieb auch abends exklusiv genutzt oder der Cateringservice gebucht werden. In den Sommermonaten ergänzen verschiedene Musikveranstaltungen das kulinarische Angebot. (lu)

 

Bauernladen Pobitzer Mals
Lokale Qualitätsprodukte und Fell- und Lederwaren
s10 C0286Eine große Auswahl an Lebensmitteln, Kosmetikartikeln und modischen Fell- und Lederwaren bietet der Bauernladen Pobitzer in Mals. Direkt an der Hauptstraße gelegen, bilden die kreativ und funktionell eingerichteten Verkaufsräume ein umfangreiches Angebot von hochwertigen Produkten, welche überwiegend von lokalen kleinen Produzenten hergestellt wurden. Die Palette reicht von Lebensmitteln für den täglichen Bedarf bis hin zu einheimischen Qualitätsprodukten, welche sich als hochwertiges Geschenk für Freunde und Bekannte eignen. Etwas Besonderes ist zudem die Fell- und Lederwarenabteilung, in welcher der Tradition als ehemalige Gerberei verpflichtet, Praktisches aus Leder in Form von Fellen, Gürteln, Hand- oder Geldtaschen mit Federkielstickerei erhältlich ist. Die Inhaber Nicole und Michael sind zudem darauf spezialisiert, den hochwertigen Einkauf liebevoll einzupacken oder individuelle Geschenks Körbe zusammenzustellen. (lu)

 

Fohlenhof – Laas
Eine Reise durch die Welt der Edeldestillate...
eink fohlen 5451Obstbauernhof und Urlaub auf dem Bauernhof in einem ist der Fohlenhof in Laas. Vertrauen Sie sich deshalb bei den wöchentlichen Führungen dem Begründer der "Ersten Bäuerlichen Brennerei" im oberen Vinschgau Rudolf Gartner in Laas an. Er schickt seine Gäste auf eine Reise durch die Landschaft seiner Fruchtdestillate und lässt sie die Quintessenz dieses einzigartigen Tales, des Vinschgaus, erahnen und schmecken. Das feine Aroma der Vinschger Äpfel durchkreuzt von Vanillespuren aus Holzlagerung, oder das unverwechselbare Aroma der Williamsbirne, oder der reine Fruchtgeschmack der reifen Marille und Zwetschge umgeben von leicht Bittermandelspuren und süßen Zimttönen... diese und andere Aromen warten auf Sie.
Es ist dies eine Einladung das wohl Flüchtigste und sich Verflüchtigendste zu probieren, was ein Sommer im Herzen der Früchte zurücklassen kann. Es ist das, was wir dank der Destilliertechnik der Alchimisten, die sie bei der Suche nach dem Stein des Weisen entdeckt haben, genießen können: Ein Konzentrat aus aromatischen Essenzen, die sich sinnlich in einem Aquavit von Edelfrüchten verbinden, das wir oft fälschlicherweise Grappa nennen.

 

Mayr Josef & Co. KG – Laas
Wertvolles & Besonderes

mayrEin Geheimtipp im Vinschgau ist die Mayr Josef & Co. KG in der Vinschgaustr. 89 in Laas. Seit Generationen wird hier das weiße Gold aus Laas nach allen Regeln der Handwerkskunst verarbeitet. Der Laaser Marmor tritt in unvergleichlicher künstlerischer Vielfalt auf – und lässt sich auch direkt vor Ort erwerben. Angefangen hat alles vor vielen Jahren mit Grabsteinen und klassischen Bildhauer-Skulpturen, doch das Sortiment wurde stetig erweitert: Kleine und große Kunstwerke für Sammler, Deko- und Einrichtungsgegenstände oder diverse Mitbringsel und Kleinode stehen zum Verkauf. Jedes Produkt, ob kleiner Geschenkartikel oder großes Kunstwerk, wird im Steinmetzbetrieb Mayr Josef & Co. KG mit gleicher Sorgfalt und Liebe zum Detail gefertigt. Die Fülle lässt keine Wünsche offen und doch findet Thomas Mayr immer wieder Nischen, die zu füllen er vermag. Jedes der Objekte ist ein Unikat, gemeinsam erzählen sie die Geschichte des Millionen Jahre alten Laaser Marmors. Tradition trifft auf Handwerkskunst und Design, Wertvolles auf Praktisches. Das Geschäft selbst ist einzigartige Inspirationsquelle.

 

Hotel Restaurant Greif
Lokal, bodenständig und schmackhaft...

greifWer nach einer bodenständigen und schmackhaften Küche aus lokalen Erzeugnissen sucht, ist im Hotel Restaurant Greif in Mals an der richtigen Adresse. Ein großes Salat- und Vorspeisenbuffet mittags und abends ist Standard. Traditionelle alpenländische Küche, leichte mediterrane Küche und vollwertig- vegetarische Gerichte sind wesentliche Bestandteile der Speisekarte. Dazu noch ein Glas Südtiroler Wein aus dem bestens sortierten Weinkeller und einem entspannten Urlaub steht nichts mehr im Wege. Ein großer Speisesaal mit Ahnengalerie, der Gewölbesaal aus dem 16. Jh. oder unsere große Sonnenterrasse sorgen für den passenden Rahmen und eine entspannte Atmosphäre.

 

 

Sportmode Ziernheld
Top-Adresse für Sport & Freizeit

s15 Ziernheld 2Sport Ziernheld in Burgeis ist bekannt für Serviceleistungen, top-aktuelles Sportmaterial und Sportbekleidung. Die jahrzehntelange Erfahrung bringt man seit einigen Monaten auch im neuen Geschäft in Schlinig ein. Zwei Neuheiten erwarten den Kunden diesen Sommer: Zum einen werden E-Bikes verliehen und damit der Weg für ein Bikevergnügen im Schliniger Tal frei gemacht. Zum anderen können Wander- und Trekkingschuhe auf ihren Gehkomfort getestet werden, indem sie für eine Bergtour ausgeliehen werden können.
Sportausstattung der Marken Mammut, Löffler, Salewa, Dynafit, Odlo, Luis Trenker und Tecnica füllen die Regale und bilden ein breites Sportsortiment. Accessoires wie Sonnenbrillen, Rucksäcke oder Sonnencremes zählen natürlich genauso zum Angebot, das laufend ausgebaut und an den Bedarf angepasst wird.
Das Geschäft in Schlinig ist voraussichtlich an 7 Tagen in der Woche von 9:00 – 12:00 Uhr und von 14:00 – 18:00 Uhr geöffnet. In Burgeis ist das Team von Montag bis Samstag von 8:30 – 12:00 Uhr und von 15:30 – 18:30 Uhr für Sie da.


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