Aus dem Gerichtssaal - Diese Geschichte nimmt ihren Anfang in den 1930er Jahren, als unter der Federführung des Ettore Tolomei die Faschisten in Südtirol nicht nur die Ortsnamen, sondern auch die Familiennamen in ihre „ursprüngliche Form“ zurückführen wollten, da sie angeblich unter österreichischer Herrschaft verändert worden waren. So wurde aus Schneider Sartori, aus Hochgruber Fossalta, aus Platter Platino und in unserem Falle aus Winkler eben Cantone. Die „Rückübersetzung“ sollte auf freiwilliger Basis erfolgen, doch fehlte es den Faschisten nicht an Möglichkeiten, der Freiwilligkeit nachzuhelfen. Bis zum Jahre 1939 hatten jedenfalls insgesamt 12.000 Südtiroler Frauen, Männer und Kinder anstelle ihres deutschen einen italienischen Namen erhalten. So auch unser Schuljunge Winkler, dessen Vater sich für die „Reinigung seines Namens“ entschieden hatte. Und nachdem dem deutschen Winkel das italienische Cantone im Sinne von Ecke oder Vorsprung entsprach, wurde allen Familienmitgliedern dieser Name verpasst und auch in die Geburtsurkunde eingetragen. Der junge Cantone wuchs heran und wanderte in den 1960er Jahren nach Deutschland aus. Dort lernte er eine Frau kennen, die er heiratete und mit der er Kinder hatte, die natürlich alle auf den Namen Cantone hörten. In den 1970er Jahren trat dann eine Paketmaßnahme in Kraft, welche die Möglichkeit vorsah, während der Faschistenzeit italianisierte Familiennamen wieder „einzudeutschen“. Von dieser Möglichkeit hatte unser Cantone gehört, weshalb er sich bei mir anwaltlichen Rat holte. Er kam in Begleitung seiner „reichsdeutschen“ Frau in die Kanzlei. Als ich diese über die Folgen der Namensrückführung aufklärte und sie realisierte, dass sie und ihre Kinder fortan auf den melodischen Namen Cantone verzichten und auf den trockenen, gewöhnlichen und eckigen Namen Winkler würden hören müssen, meinte sie ganz entrüstet und entschieden: „Dieser Unfug kommt mir nicht in die Tüte!“ Sprach’s und verließ die Kanzlei, gefolgt von ihrem etwas verdatterten Mann. Der hatte es offenbar versäumt, seine bessere deutsche Hälfte an seinen patriotischen Bindungen an die alte Heimat teilhaben zu lassen, weshalb diese eben der Meinung war, Südtirol gehöre zu Italien, ihr Name wäre Cantone und damit basta!
Peter Tappeiner
Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
Verwendete Literatur: „Das 20. Jahrhundert in Südtirol“, Edition Raetia 1999, Band 2, Seite 64
Val Müstair - Die Aufenthaltesorte der Herdenschutzhunde um den Lai da Rims im Val Müstair sind mit Tafeln markiert und die Verhaltensregeln klar und verständlich zu lesen. Es ist nicht ratsam, mitten durch die Herde hindurchzulaufen. Wanderer mit Hund sollen den Hund anleinen und Biker vom Bike heruntersteigen. Wenn möglich soll die Herde großräumig umgangen werden, um keine Konfrontation herbeizuführen.
Stilfs/Sulden - Kürzlich fand die Jahresversammlung der Ortsgruppe Stilfs des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) im Hotel „Zebru“ in Sulden statt. Lukas Wallnöfer vom Hotel „Paradies“ in Sulden wurde zum neuen Obmann gewählt. Er wird bis 2025 die Geschicke der Wirtinnen und Wirte der Gemeinde Stilfs leiten. Der frischgebackene Ortsobmann folgt auf Patrizia Reinstadler, welche über drei Amtsperioden die Ortsgruppe führte und ihre Funktion zurücklegte. Dem neuen Ortsausschuss gehören neben dem Ortsobmann auch Paul Hofer vom Hotel „Sonne“ & Hotel Madatsch in Stilfs/Trafoi, Fabian Wieser vom Hotel „Mignon“ in Sulden, Carolin Knoll vom Hotel „Cornelia“ in Sulden, Martina Reinstadler vom Hotel „Julius Payer“ in Sulden sowie Simon Klotz von der Pension „Panorama“ in Sulden an.
Der neue Ortsobmann möchte eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung und dem Tourismusverein pflegen. Großen Wert legt Wallnöfer auch auf eine gute Harmonie und Zusammenarbeit unter den Mitgliedern. Enttäuscht zeigte sich Wallnöfer über die vorläufige Ablehnung zum Ausbau des Liftprojektes „Ortler Ronda“, welches für die Ferienregion Ortler ein wichtiger Meilenstein in seiner Entwicklung zu einem attraktiven Wintersportgebiet gewesen wäre.
Franz Tumler-Literaturpreis - Vor Kurzem hat die fünfköpfige Jury des Franz-Tumler-Literaturpreises die Nominierungen für das Finale bekannt gegeben, das am 21. und 22. September 2023 in Laas stattfindet. Robert Huez nominierte Arad Dabiri aus Wien mit seinem Erstlingsroman „DRAMA“ (Septime Verlag). Dabiri ist der jüngste Finalist im Kampf um den Tumlerpreis. Die in Wien lebende Autorin Cornelia Hülmbauer überzeugte Juror Gerhard Ruiss mit ihrem Debütroman „Oft manchmal nie“ (Residenz Verlag). Literaturwissenschaftlerin Daniela Strigl schlug die gebürtige Ukrainerin Irina Kilimnik mit „Sommer in Odessa“ (Kein&Aber) für den Literaturpreis vor. Tine Melzer reist auf Vorschlag von Juror Manfred Papst an, mit ihrem Roman „Alpha Bravo Charlie“ (Jung und Jung). „Was ihr nicht seht“ ist das literarische Debüt von Magdalena Saiger (Edition Nautilus). Saiger wurde von der Journalistin Jutta Person nominiert.
Die Jury entscheidet am 22. September 2023 nach den Lesungen, wer den Franz-Tumler-Literaturpreis und somit das Preisgeld in Höhe von 8.000 Euro zugesprochen bekommt. Beim Publikumspreis ist hingegen Ihre wertvolle Mithilfe gefragt: Saalpublikum und die Leserinnen und Leser wählen den/die Publikumspreisträger/in. Die Stimmzettel für die Wahl liegen in den Südtiroler Bibliotheken auf. Die fünf Debütromane und ihre Autoren werden ausführlich in den nächsten Ausgaben vorgestellt.
Vinschgau - Nach Bozen, dem Burggrafenamt, dem Eisack- und Pustertal haben sich die bäuerlichen Kandidaten Franz Locher, Maria Hochgruber Kuenzer, Sepp Noggler und Luis Walcher zum Abschluss mit den erweiterten Bezirksbauernräten des Unterlandes und des Vinschgaus getroffen. Die Themen sind in beiden Bezirken ähnlich.
In Burgeis haben die bäuerlichen Landtagskandidaten, die als Meistgewählte aus den SBB-Basiswahlen hervorgegangen sind, die Aussprachen mit den erweiterten Bezirksbauernräten abgeschlossen. Ziel war es, dringende Anliegen mitzunehmen und in das Arbeitsprogramm für die nächsten fünf Jahre zu schreiben.
Ein in beiden Bezirken stark gefühltes Thema ist die Raumordnung. „Das neue Landesgesetz für Raum und Landschaft sollte besser verständlich und leichter umsetzbar sein. Leider sind Regeln unklar oder sie werden unterschiedlich ausgelegt. Zudem sind Sachbereiche noch immer nicht gut geregelt“, hieß es im Unterland. Auch erschwere das neue Gesetz das Zusammenleben mehrerer Generationen am Hof. Viele Bezirksbauernratsmitglieder wünschten sich darüber hinaus mehr Respekt vor bäuerlichem Eigentum.
Kritik gab es auch an der Bürokratie. „Viele Bäuerinnen und Bauern haben das Gefühl, dass die Auflagen und damit der bürokratische Aufwand zu- anstatt abnehmen. Hier müssen wir Vereinfachungen erreichen, damit die Bäuerinnen und Bauern nicht eines Tages mehr Zeit vor dem Computer statt auf dem Feld oder im Stall verbringen“, sagte Raimund Prugger, der Bezirksobmann des Vinschgaus. Zudem ließen Antworten der Ämter auf Anfragen oft lange auf sich warten.
Zur Sprache kam auch die Mobilität. Während der Vinschger Bezirksbauernrat den zunehmenden Verkehr auf der Vinschger Straße kritisierte und Verbesserungen forderte, ging es im Unterland um den Brenner-Basistunnel.
Ein Thema der Zukunft, auch das wurde in Neumarkt und Burgeis klar, ist die Sicherung der Wasserversorgung. „Die Landwirtschaft braucht in Zukunft mehr Speicherbecken. Dafür müssen aber die Vorschriften vereinfacht werden, die aktuell sehr komplex und aufwändig sind“, sagte Reinhard Dissertori im Namen des Bezirksbauernrates. Im Vinschgau forderten einige Anwesende, bei Trockenheit auf die Wasserspeicher des Energieunternehmens Alperia zugreifen zu dürfen. „Zudem sollten die Wasserkonzessionen eine Entnahme von Wasser aus dem Netz bereits ab März ermöglichen. Aufgrund des immer früheren Vegetationsbeginns wird das Wasser auch früher gebraucht“, so Raimund Prugger. Angesprochen wurde auch die Gebühr für die Wasserkonzession, die vielen als zu hoch erscheint.
Ein klares Nein kam zur geplanten Reduzierung der Pflanzenschutzmittel. Immer neue Schädlinge und gleichzeitig immer weniger Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung, das könne auf Dauer nicht gutgehen, warnte Dissertori.
Einig war man sich in beiden Bezirken auch, dass der Zu- und Nebenerwerb immer wichtiger wird, um Bauernhöfe zu erhalten. „Neben den bereits bestehenden Möglichkeiten, wie etwa dem Urlaub auf dem Bauernhof oder der Direktvermarktung, soll auch das Agri-Camping zukünftig möglich sein“, sagte Dissertori. Großes Potential böten auch die erneuerbaren Energien. „Hier müssen Politik und Verwaltung offener sein und neue Formen der Energiegewinnung zulassen“, unterstrich Prugger. Zugleich brauche es einen gerechten – sprich höheren – Preis für bäuerliche Lebensmittel. Das sei eine wichtige Motivation, damit junge Menschen in die Landwirtschaft einsteigen und die Höfe der Eltern übernehmen.
Ein im Vinschgau immer wiederkehrendes Thema ist der Nationalpark. „Die Einschränkungen bei der Bewirtschaftung schrecken viele Jungbauern ab. Seit der Park auf das Land übergegangen ist, hat sich die Verwaltung verkompliziert“, fasste Prugger die Rückmeldungen der Bäuerinnen und Bauern zusammen.
Sorgen bereitet den Betrieben das Großraubwild. Hier müsse die Politik in Bozen, Rom und Brüssel endlich die Weichen für ein Wolfsmanagement stellen.
In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Politiker drücken sich
Wenn ich die letzten 5 Jahre zurückblicke und unseren Politikern und der Landesregierung ein ZEUGNIS ausstellen müsste, dann kann und muss ich allen eine 3- geben. Vieles ist mit Scheinheiligkeit nicht zu übertreffen. Was mich am meisten ärgert, ist wenn sich die LANDES- RÄTE von ihrer Arbeit drücken, sprich die Hausaufgaben nicht im Sinne der braven, arbeitsamen Bürger machen, die ja Steuern zahlen, um deren Lohn zu finanzieren. Und dann noch die scheinheiligen Sprüche wie gut es uns geht. Müssen brave Steuerzahler für den ganzen Mist immer und immer büßen?? Anstatt die Politiker zur Rechenschaft ziehen, die seit Jahren den einen und anderen Karren in den Dreck ziehen z. B. Pandemie: 20-25 Millionen an Drecksmaterial aus China, das man später für viel Geld entsorgen musste. STEUER VOR AUSZAHLUNG oder der SAD- SKANDAL..oder 600 Euro Bauern.. die Spesen-Abrechnungen, oder die Partei -Rauswürfe verdienter Genossen.
Bitte in Zukunft still sein und nicht den ehrlichen Leuten einen HAUFEN versprechen, wenn man es nicht halten kann. Fragt euch mal, warum 1000 junge und gut qualifizierte Südtiroler jedes Jahr das Land verlassen? Wenns ihr nicht wissen wollt, ich bringe euch einige Details auf den Tisch. Wollt ihr nicht. Oder könnt ihr nicht? Himmel-Trauriger Verein. Wenn ihr nicht im Stande seids, unsere gut ausgebildeten Kinder zurückzuholen, ist das ein Armutszeugnis. (Mein Sohn hat nie ein Stipendium bekommen, aber so mancher Sohn - Tochter von Obst- und Weinbauern hat man die Euro haufenweise zugeschanzt). Ich habe einen Sohn (auf den ich und meine Familie sehr stolz sind) der nach seiner Master- Arbeit sofort in den USA anfangen kann. Wenns ihr nicht endlich den Finger vom A..nehmt, dann werden noch etliche dasselbe tun.. mit freundlichen Grüßen.
Herbert Marseiler Prad/Zürich
JG-Latsch: Neuer Ortsjugendausschuss bringt frischen Schwung in die Gemeindepolitik
In der Gemeinde Latsch wurde am 6. Juni ein neuer Ortsausschuss der Jungen SVP gewählt. Der junge Ausschuss wird sich in den nächsten Monaten und Jahren aktiv in die Gemeindepolitik einbringen, um der Latscher Jugend eine starke Stimme geben zu können.
Die Junge Generation in der Gemeinde Latsch gründete eine neue Ortsgruppe – große Freude darüber herrschte sowohl bei Bezirksobmann Matthias Tappeier und dem JG-Landtagskandidaten David Frank als auch bei Bürgermeister Mauro dalla Barba, die bei der Wahl dabei waren.
Der frisch gewählte Ausschuss um Paul Prantner, Johannes Martin, Manuel Platzer, Jonas Pegger und Manuel Platzgummer hat einiges vor. Paul Prantner: „Ich freue mich sehr über die große Unterstützung seitens der Gemeindepartei und unserer Mitglieder! Gemeinsam werden wir in den nächsten Monaten und Jahren viele tolle Projekte und Veranstaltungen für die Jugend in unserer Gemeinde organisieren.“
„Jugendliches Engagement für die Allgemeinheit kann immer begrüßt werden - egal ob das in einem Verein, in jeglicher politischen Jugendorganisation oder durch sonstige ehrenamtliche Projekte ist. Ihr könnt auf unsere Unterstützung bei all euren Vorhaben zählen!”, so Bezirksobmann Matthias Tappeiner und JG-Landtagskandidat David Frank.
Vernetzt – verstrahlt – ahnungslos
Mensch und Natur sind durch verschiedene belastende Einflüsse gefährdet. Die Auswirkungen müssen dabei nicht immer sofort spürbar und erkennbar sein. Wie man weiß, können auch andauernde geringe Belastungen ihre negativen Auswirkungen haben. Eine dieser Belastungen ist jene über die hochfrequenten elektromagnetischen Wellen. Dieser Strahlung sind wir in besiedelten Gebieten rund um die Uhr ausgesetzt. Der Umweltschutzgruppe Vinschgau ist es ein Anliegen zu dieser Thematik zu informieren und zu sensibilisieren.
Erst im März diesen Jahres ist eine Europäische Bürgerinitiative zum Thema 5G, der letzten Generation der Funktechnologie zur Kommunikation über das Smartphone, ohne die nötige Unterschriftenzahl zu erreichen zu Ende gegangen. Mit der Initiative sollte die zuständige EU-Kommission Regelungen zum besseren Schutz der Bevölkerung erlassen. In Italien konnten nur rund sechs Prozent der notwendigen Unterschriften gesammelt werden. Haben wir uns alle bereits damit abgefunden, dass wir mit dieser Technologie leben müssen? Ist uns die Technologie mehr wert als die eigene Gesundheit? Ohne großes Aufsehen verbreitet sich die Technologie mit der hochfrequenten und magnetischen Strahlung, die von Funkantennen, Telefonumsetzern, Mobiltelefonen, WLAN-Netzen, Tablets, Spielekonsolen, kabellosen Telefonen und Bluetooth-Verbindungen ausgeht. Es gibt genügend wissenschaftliche Studien zu den gesundheitlichen Auswirkungen. Da erlebt man Kleinkinder, die ein Smartphone als Spielgerät erhalten, Jugendliche, die über Stunden ihr Handy in der Hosentasche mittragen oder schwangere Frauen, die bedenkenlos nahe zum Ungeborenen das Handy benutzen. So untersuchte eine Studie der WHO (Divan et al. 2008, 2010) das Risiko von Verhaltensauffälligkeiten von Kindern. Diese ergab, dass das Risiko, dass Kinder hyperaktiv werden, Verhaltensauffälligkeiten oder Beziehungsstörungen zu Gleichaltrigen zeigen, um 54% erhöht ist, wenn sie solchen Strahlungen ausgesetzt sind. Um 80% steigt das Risiko, wenn diese Kinder vor dem 7. Lebensjahr auch noch mit dem Handy telefonieren. Schaut man sich die Karte zur Abdeckung allein mit den Mobilfunknetzen 2G, 3G, 4G, 4G+ und 5G im Vinschgau an, dann ist das gesamte Tal großflächig mehrfach abgedeckt. Dazu kommen noch die Radio,- Fernseh- und Zivilschutzfrequenzen. Die 5G-Technologie hat sich bereits ohne große Bedenken unserer politischen Vertreter und der Gesundheitsbehörden, die für die Genehmigung zuständig sind, entlang der Hauptverkehrsadern etabliert. Wo bleibt das Vorsorgeprinzip? Wo bleibt die Verantwortung unserer politischen VertreterInnen für die Gesundheit? Mit den höheren Frequenzen und Bandbreiten, die bei der 5G-Technologie eingesetzt werden, soll der Datendurchsatz erhöht werden. Doch höherfrequente Mikrowellen haben nur eine geringe Reichweite und durchdringen Baumasse nur schlecht. Deshalb werden gerade in dicht besiedelten Gebieten solche Sendeanlagen wohnungsnah an Straßenlaternen und Schaltkästen installiert. Wollen wir diese wirklich in Kauf nehmen? Nur damit wir überall das Internet nutzen können, unser Smarthome (über Internet gesteuerte Haushaltsgeräte) verkabeln und aus der Ferne steuern können oder davon träumen können, dass uns bald ein autonom fahrendes Auto von A nach B bringt. Ist es uns wirklich all dies wert, um die großen gesundheitlichen Nachteile in Kauf zu nehmen? Ganz wesentlich liegt es an jedem Einzelnen wie verantwortungsvoll, gezielt und bewusst die Technologie eingesetzt wird.
USG Vinschgau/Karl Zerzer
Val Müstair - Ab diesem Sommer werden die Schafherden im Val Müstair von zwei Herdenschutzhunden bewacht und vor Angriffen von Wolf und Bär geschützt.
Joachim Steiner (43) aus Taufers und wohnhaft in Müstair ist Schafhirte aus Passion. Seine Leidenschaft gehört aber nicht nur Schafen und insbesondere auch Ziegen, er interessiert und beschäftigt sich seit Jahren mit Herdenschutzhunden. Selber Besitzer von mehreren Hütehunden, die eine ganz andere Aufgabe als die Herdenschutzhunde haben, betreut er diesen Sommer die zwei neuen Zuzüger.
Elmo und Freya sind einjährige Herdenschutzhunde. Elmo ist ein Kaukase und Freya, nach der nordischen Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit benannt, ein Pyrenäen-Hund. Es sind lebhafte und zugängliche Tiere, solange man ihre Schafe nicht bedrängt. Herdenschutzhunde haben die Aufgabe, die ihnen anvertraute Herde gegen Mensch und Tier zu schützen. Dazu werden sie gezüchtet und sind keineswegs vergleichbar mit einem herkömmlichen Hütehund. Der Herdenschutzhund ist gross und kräftig und legt ein ausgeprägtes Schutz- und Territorialverhalten an den Tag. Er wächst bei der Herde auf, ist Sommer und Winter, Tag und Nacht und bei jedem Wetter bei der Herde und stets wachsam. Besonders in der Dämmerung und in der Nacht ist ihr Schutzverhalten äusserst ausgeprägt. Auch Elmo und Freya sind dementsprechend ausgebildet und arbeiten weitgehend selbständig, weil der Hirte nicht ständig bei der Herde sein kann. Elmo und Freya sind nicht aggressive Hunde, wie Joachim Steiner bestätigt. Aber er sagt, dass sie bei mangelnden Ruhe- und Schlafpausen durchaus auch angriffig sein können: „Es ist wie beim Menschen. Wenn wir zuwenig Schlaf bekommen, sinkt unsere Stimmung und Toleranz auch auf den Nullpunkt. Hält sich beispielsweise ein Wolf in der Umgebung der Herde auf, haben die Hunde keine Minute Ruhe. Dann sind sie auf dem Posten, oft die ganze Nacht und auch bei Tag.“
Elmo und Freya halten sich mit ihrer Herde ab Juli am Lai da Rims und später auf Döss Radond im Val Mora auf. Die Aufenthaltesorte sind mit Tafeln markiert und die Verhaltensregeln klar und verständlich zu lesen. Es ist nicht ratsam, mitten durch die Herde hindurchzulaufen. Wanderer mit Hund sollen den Hund anleinen und Biker vom Bike heruntersteigen. Wenn möglich soll die Herde grossräumig umgangen werden, um keine Konfrontation herbeizuführen.
Annelise Albertin
Standorte der Herdenschutzhunde:
https://www.val-muestair.ch/de/herdenschutzhunde-mutterkuhherden
Burgeis - Bei Musik, Gesang und mit vielen Gästen in bunten Trachten feierte Hans Moriggl kürzlich im Kulturhaus von Burgeis seinen 80sten Geburtstag. Zum Empfang und später zur Unterhaltung im Saal spielte die Obervinschger Bömische. Die Musikantinnen und Musikanten der Musikkapelle Burgeis mit Kapellmeister Luis Kuntner überraschten den Jubilar mit musikalischen Ständchen. Und der Kirchenchor Burgeis unter der Leitung von Karl Josef Moriggl gratulierte mit stimmungsvollen Liedern. Hans ist bis heute aktives Mitglied aller drei Gruppierungen. „Es ist außergewöhnlich, dass jemand im Alter von 80 Jahren noch überall mit Einstatzfreude dabei ist“, das wurde von Geburtstagsgästen immer wieder hervorgehoben. Unter ihnen befanden die Familienmitglieder und mehrere Weggefährten aus Wirtschaftkreisen, aus Vereinen und Verbänden in denen Hans einiges bewegt hat. Gerührt nahm er die anerkennenden Gratulationen entgegen. Und er dankte allen recht herzlich, speziell aber seiner Frau Emma, die immer hinter ihm gestanden ist. Er überreichte ihr einen Blumenstrauß. (mds)
Tartsch - Der 15. Juni gehört St. Veith, dem Veithsmarkt in Tartsch. Den St. Veithsmarkt muss man mindestens einmal besucht haben. Denn der traditionelle Markt zum Sommerbeginn, zum Beginn der Heumahd im oberen Vinschgau ist von besonderem Flair und von besonderem Charme. Dazu zählt die Örtlichkeit an der Flanke des Tartscher Bichls, dazu zählt die Gemächlichkeit (wer in das Marktgeschehen eintritt, verlangsamt automatisch die Schritte), dazu zählen traditionelle Stände und die Bauernstände und vor allem zählt dazu, dass sich die Tartscher Vereine mit großer Umsicht und mit charmanter Ehrlichkeit um die Verpflegung der vielen Besucher:innen aus dem Obervinschger Umfeld, aus der benachbarten Schweiz und aus Nordtirol bemühen.
Die Feuerwehr Tartsch, der Sportverein, die Bäuerinnen und der Kirchenchor Tartsch: Nach dem Flanieren durch die Marktstände werden die Bänke der Verpflegungsstände gut und gerne gefüllt und bei Plausch und Diskussionen die angebotenen Speisen mit Getränken genossen. Die Tartscher Grundschulkinder haben „ihren Markt“ mit liebevollen Bildern gesäumt und für die kleinen Besucher stand zu Füßen der St. Veithskirche in der bezaubernden Mulde beim Spielplatz eine Spielwelt mit Luftballons, mit Schminken und mit Holzspielen zur Verfügung.
Die Organisation des Marktes ist in Gemeinschaftsarbeit zwischen Gemeinde Mals und Tourismusverein Obervinschgau bewältigt worden und so konnten rund 40 konzessionierte Stände und 35 Stände vom Bauernmarkt ihre Waren feil bieten. Die Ortweinmusi mit Bernadette und Gernot Niederfriniger, die Musikanten Valentin Moriggl und Manuela Wallnöfer sorgten für dezenten musikalischen Hintergrund. (eb)