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Montag, 19 August 2019 14:44

Weiterbildung vielfältig und vor Ort

pr-info GWR Spondinig - Der neue Bildungskalender für den Zeitraum September bis Dezember 2019 der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung (GWR) ist dieser Ausgabe beigefügt. Die Kurse und Seminare werden an verschiedenen Orten im gesamten Vinschgau abgehalten. Neben den Angeboten in den Bereichen Gesundheit, Freizeit, Sprachen, Arbeitssicherheit und EDV ist auch das Kursprogramm der IVHS (Integrierte Volkshochschule Vinschgau) für Menschen mit und ohne Behinderung im Kalender enthalten. Die Musikschule für Erwachsene unter der Projektbezeichnung „pro musicante Vinschgau“ wird nach erfolgreichem Start im Herbst fortgesetzt. Neben den Kooperationen mit den Bildungsausschüssen, dem Kloster Marienberg, dem Kinaesthetics-Netzwerk Vinschgau wurde eine neue Kooperation mit der City-Clinic Bozen mit verschiedenen Vorträgen im Vinschgau eingegangen. (lu)

Weitere Informationen und alle Angebote sind im Internet unter der Adresse www.gwr.it abrufbar oder im Kleinanzeiger des VinschgerWind zu finden.

 

Der „Schlosshof“ in Tella neben der Ruine Rotund hoch über Taufers ist Rudls Zuhause seit er dort
im Juli 1939 auf die Welt gekommen ist. Der Juggeselle führte den Hof auf 1.500 Metern zuerst mit seinen Eltern, dann mit Hilfe seiner Verwandten. Später arbeitete er als Hirte und Senner.

von Magdalena Dietl Sapelza

Rudl kam als Vorletzter von zehn Kindern auf dem „Schlosshof“ zur Welt. Die Familie war kurz zuvor von Matsch dort eingezogen, nachdem sie ihren Hof in Matsch durch einen Brand verloren hatten. Die Familie begann ihr Leben am Hang mit vier Kühen, einigen Jungrindern, Hühnern, einem Pferd und einem Maultier. „Der Muli isch gonz a feiner Zoch gweesn“, meint Rudl. Von klein auf mussten er und seine Geschwister im Stall und auf den steilen Feldern kräftig anpacken. Als kleiner Bub verrichtete er einfache Tätigkeit. Er fütterte Hühner, half beim Ausmisten, beim Brotbacken … doch schon bald übte er sich im Mähen und beim Holzarbeiten „I bin olm a Zaacher gweesn“, sagt er. Die Volksschule in Taufers erreichte er täglich zusammen mit Geschwistern und Kindern von Nachbarhöfen nach einem halbstündigen Fußmarsch. Das „Zwindlhafele“ mit dem Essen, deponierten sie bei den Klosterfrauen und nahmen es dann in der Mittagspause zu sich. Um einiges schneller erreichten sie die Schule im Winter mit dem Schlitten.“Drfiir hoobmer norr hoamwärts länger Orbat kopp“, lacht er. Den zu Späßen aufgelegten Schülern überkam oft der Schlendrian. Manchmal weinte eines der Kinder, weil es mit den Stock gezüchtigt worden war. Es war meist der Pfarrer, den die Schüler verächtlich „Patzen-Mann“ nannten. „Sui hobm olm kennt tian, wos si gwellt hoobm“, ärgert sich Rudl. Die Ruine Rotund vor der Haustür nutzten die „Schlosskinder“ als Abenteuerspielplatz. Sie buddelten im Schutt der geborstenen Mauern, krochen in unterirdische Höhlen und kletterten durch den Mauerriss in den Turm, obwohl ihre Eltern sie ständig vor einer möglichen Einsturzgefahr warnten. „Dr Turn hot oft krocht unt Stoaner sain oibrochn“, erinnert sich Rudl. Erst viel später erfolgten Sicherungsarbeiten im Auftrag des Landesdenkmalamtes. Als Jugendlicher hütete Rudl Ziegen in Rifair und lernte erstmals in der Schweiz auch das Almleben kennen. Nachdem seine Geschwister nach und ausgezogen waren, blieb Rudl mit den Eltern alleine auf dem Hof zurück. Seine Verwandtschaft unterstützte ihn jedoch regelmäßig bei der Feldarbeit, so beispielsweise im Frühjahr beim „Begilln“ der steilen Wiesen. Gemeint ist das Ausbringen eines Mist-Jauche-Wasser-Gemisches mit Hilfe von Rohren, die laufend bewegt werden mussten, um jeden Fleck zu erreichen. „Pan Begilln isches oam oft braun gongan, unt ma hot liab ausgschaug…, fa obn bis untn voll Mischt,“ beschreibt er. Wenn Rudl beim Heueinbringen oder auch beim Kornschneiden Hilfe brauchte, - es war noch vor der Mobilfunkzeit - legte er ein großes Leintuch auf einem Feld aus, das die Schwestern im Tal sehen konnten. Kurz darauf machten sich diese auf den Weg zum Hof und legten Hand an. Rudl schenkte ihnen dafür Käse, den er selbst produziert hatte. Jede Schlachtung am Hof wurden regelmäßig zu einem Familienfest, bei dem „Stich“ gegessen und oft ausgiebig gefeiert wurde. Regelmäßig verbrachten Nichten und Neffen ihre Sommerfrische auf dem Hof und halfen natürlich ebenfalls überall mit. Genauso regelmäßig wie die Sonntagsmesse besuchte Rudl als geselligen Mensch die unterschiedlichsten Veranstaltungen im Dorf, wo er scherzte, tanzte und auch flirtete. „I hon a poor Freundinnen kopp“, verrät er. Eine Frau für’s Leben sei leider nie dabei gewesen. „Di Madlan hoobm nit afn Hof aui gwellt, unt i honn nit kennt oi gehen.“ Nach dem Tod seiner Eltern blieb Rudl allein auf dem „Schlosshof“ zurück und wirtschaftete mit Hilfe der Verwandtschaft weiter. Schließlich übergab er den Hof an seinen Neffen und dessen Familie und behielt nur noch das Wohnrecht. Er entschied, sich in die Arbeitsweise der Jungen nicht einzumischen und wich im Sommer auf die Alm aus. Er hütete Kälber im Avingatal, absolvierte einen Sennkurs in der Fürstenburg, half in der Mangitzalm aus und übernahm dann die Senner-Dienste auf der Rifairer Alm.
Mittlerweile lebt Rudl zurückgezogen in seiner Wohnung im Hof. Hie und da hilft er Verwandten beim „Holzen“, eine Beschäftigung die ihm schon immer zugesagt hat. Das Alleinsein fällt ihm zunehmend schwerer, je älter er wird. Manchmal überkommt ihn Wehmut, wenn er auf sein Leben zurückblickt. „I fühl miar oft minderwertig, weil i olm alloan bliebm bin“, sinniert er, „...obwohl‘ s miar afn Hof olm gfolln hot. Ober in Nochhinein tat i vieles ondersch mochn“. In seinem Haushalt schauen seine Schwestern nach dem Rechten. Er ist froh darüber, denn er schafft nicht mehr alles allein. Und vergesslicher ist er auch geworden. Manchmal geht Rudl ins Dorf, wo er gerne in Gesellschaft ein Gläschen trinkt. Er lebt in den Tag hinein: „I konn gehen wenn i will, konn kemman wenn i will…lei di Tür muaß i olm finden“, scherzt er.

 

Montag, 19 August 2019 14:40

Buchpräsentation: Heimat

Laas/Marmor & Marillen - Beim 20. Kulturfest „Marmor & Marillen“ in Laas gab es auch eine gut besuchte Buchpräsentation in der Remise Lasa Marmo. Elsbeth Wallnöfer, aufgewachsen in Laas und wohnhaft in Wien, wo sie Volkskunde und Philosophie studiert hat, hat im Haymon Verlag das Buch „Heimat – Ein Vorschlag zur Güte“ herausgegeben. Seit ihrem Studium beschäftigt sich Wallnöfer mit dem Trachtenwesen und seit einigen Jahren auch mit dem aktuellen, aber oft missbrauchten und missverstandenen Begriff Heimat. Wallnöfer sprach zuerst vom Heimweh und der Heimwehkrankheit, oft auch als „Schweizerkrankheit“ bezeichnet, weil dieses Phänomen zuerst in der Schweiz erforscht wurde. Viele Dienstboten, Mägde und Knechte, aber auch Soldaten litten unter der Heimwehkrankheit, machten Selbstmord und verübten Verbrechen. Durch den Verlust der Heimat und den Aufenthalt in der Fremde wurde der Wert der Heimat, der vertrauten Umgebung, bewusst. Heimat wurde damals als ein individuelles Gefühl betrachtet. Nach der Französischen Revolution entstand der Begriff der Nation. Durch diese Entwicklung erhielt auch der Begriff Heimat eine neue Bedeutung. Neben dem Gefühl des Einzelnen wurde Heimat zu einem kulturellen und staatsrechtlichen Begriff. Man sprach vom deutschen Volk und der deutschen Heimat in Abgrenzung zu den Franzosen und Engländern. Durch die Abstammung (ius sanguinis) und nicht nur durch die Geburt (ius soli) wurde man zu einem Deutschen oder Österreicher. Die Nationalsozialisten machten den Heimatbegriff zu einem Kampfbegriff und einem Instrument der Ausgrenzung und des Pangermanismus. Juden verloren das Heimatrecht. Heimatverbände und Trachtenvereine suchten nach germanischen Wurzeln. Das Alte wurde beschworen und idealisiert, das Neue als Gefahr bekämpft. Heute wird der Begriff Heimat von rechten und linken Parteien verwendet. Worin der Unterschied besteht und welche Gesellschaftsmodelle sich dahinter verbergen, wird im Buch leider nur ansatzweise behandelt. (hzg)

Tabland/Naturns - Zu Laurenzi war Tabland Mittelpunkt in der Gemeinde Naturns. Mit großer Freude und mit musikalischer Umrahmung durch die Jungschar Tabland und der Bläsergruppe der Musikkapelle Naturns wurde im Beisein von BM Andreas Heidegger der sanierte Schießstand aus der k.u.k. Zeit eingeweiht, (Bild) die restaurierte Fahne der Tablander Schützen gesegnet und der neu errichtete „Hinzlweg“ seiner Bestimmung übergeben. Als Teil unseres kulturellen Erbes gelte es diese Objekte der Nachwelt zu erhalten, betonte Heidegger in seiner Ansprache. Es ist dem Heimatpflegeverein Naturns-Plaus zu verdanken, der als wesentliche Triebfeder den Schießstand vor dem Verfall gerettet hat. dies sei schon immer ein Anliegen des leider verstorbenen Ehrenobmannes Sepp Pircher gewesen. Mit viel Tatkraft haben sich Hermann Wenter und Franz Blaas für die Sanierung des Schießstandes eingesetzt. Gemeinsam mit vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern und den Schützen sind viele Stunden an handwerklichen Eigenleistungen investiert worden. Dank zollte Heidegger dem Geschichtsforscher Michael Lochmann, der nach aufwändigen Recherchen im Landesarchiv Tirol über das Schützenwesen in der k.u.k.-Zeit die historischen Texte geliefert habe. Dank ging auch an die Familie Zöschg/Fieg vom Spölerhof, auf deren Grundstück sich der Schießstand befindet und die sowohl der Sanierung als auch der öffentlichen Zugänglichkeit zugestimmt habe.
Nachdem die Schützenkompanie Tabland aufgelöst worden war, traten die Schützen zur Schützenkompanie Naturns über. Die Schützenfahne wurde der Kompanie Naturns übergeben. Die Fahne wurde nun mit Beiträgen aus der Bevölkerung und der Gemeinde Naturns restauriert und feierlich gesegnet. Wertvolle Zeitzeugen wurden so vor der Vergessenheit bewahrt, betonte Heidegger.
Ebenso wurde der neue Themenweg feierlich seiner Bestimmung übergeben. Der „Hinzlweg“, benannt nach kleinen Männchen, die hier ihr Unwesen getrieben haben, startet neben der Kirche in Tabland und ist mit 3 Kilometern als Rundweg angelegt. Kleine Geschichten, Sagen und Anektoden aus dem bäuerlichen Leben werden an 15 Stationen erzählt und die Bedeutung alter Handwerkszeuge und alte Flurnamen darauf festgehalten.

Montag, 19 August 2019 14:35

19. Ausgabe des Radtag Stilfserjoch

Zum 19. Mal findet am 31. August der Radtag Stilfserjoch statt. Aus der Lombardei, der Schweiz und von Prad aus fahren Radfahrer aus aller Welt gemeinsam und ohne Wettkampfgedanken bis hinauf auf 2758 m.

Organisiert vom Landesamt für den Nationalpark Stilfserjoch wird die Passstraße auf der Südtiroler Seite von 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr ab Trafoi für sämtlichen motorisierten Verkehr gesperrt. Bei schönem Wetter wird wieder eine Vielzahl an Radfahrern erwartet, die die 48 Kehren von Prad hinauf auf das Stilfserjoch in Angriff nehmen. Ebenfalls gesperrt sind in diesem Zeitraum die Straßen auf der lombardischen und auf der Schweizer Seite.
In den Kehren 31 und 14 richtet der Nationalpark Stilfserjoch Versorgungstände für die Teilnehmer ein, an denen Getränke und Obst zur Verfügung stehen. Trotzdem sollen alle Teilnehmer auf ausreichend Flüssigkeit und eine gute Kondition achten. Nicht zu vergessen sind Fahrradhelm und wetterfeste Kleidung, sowie entsprechendes Licht für all jene die schon in den frühen Morgenstunden unterwegs sind. Bei der Abfahrt ist ein moderates Tempo einzuhalten.
Ausgeschilderte Parkplätze gibt es rund um Prad. Startorte für die Tour aufs Stilfserjoch können aber auch das Vinschger Oberland, Taufers im Münstertal oder alle Orte zwischen Glurns und Laas sein.
Unterstützt wird der Nationalpark durch die Freiwillige Feuerwehr und die Berufsfeuerwehr Bozen, den Straßendienst Vinschgau, das Weiße Kreuz und die Bergrettung. Ebenfalls im Einsatz sind die Carabinieri, die Kantonspolizei Münstertal, die Finanzwache, die Gemeindepolizei, die Mitarbeiter des Nationalparks, der Sportverein Prad und die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden.

 

Allgemeine Daten:

Tiefster Punkt:
Spondinig 890 m
Höchster Punkt:
Passhöhe Stilfserjoch 2758 m
Länge der Strecke:
27,36 km
Höhenunterschied
Spondinig Stilfserjoch:
1869 m
Höchste Steigung:
15 %
Durchschnittliche Steigung:
9 - 11 %
Straßensperre:
Trafoi bis zur Passhöhe
Dauer der Sperre:
8.00 Uhr bis 16.00 Uhr

Dienstag, 20 August 2019 12:33

Ausstellungen & Atelier

Laas - Beim 20. Kulturfest „Marmor & Marillen“ gab es neben den 46 Marktständen mit regionalen Produkten auch 4 Ausstellungen und 4 Künstler beim Marmor-Atelier am Santl- Platz, außerdem 1 Buchpräsentation, 3.000 Marillenknödel, mehrere Führungen und Verkostungen und viel Musik.

von Heinrich Zoderer

Es gibt wahrscheinlich kein Fest mit so vielen und so unterschiedlichen Ausstellungen wie beim Kulturfest m&m. In der Marxkirche präsentierte der Laaser Künstler Simon Wallnöfer seine Plastiken. Im Ex-Möbelhaus Reisinger zeigten Brunhilde Grasser aus Kortsch und Simone Schönthaler aus Laas ihre Werke. In der Berufsfachschule für Steinbearbeitung präsentierten die Schüler der Meisterklasse für Steinbildhauerei ihre Arbeiten zum Thema „Die Zukunft, unsere Zukunft?“. Eine Jubiläumsausstellung gab es im Josefshaus. 11 kreative Vinschger Köpfe stellten vom 28. Juli bis 4. August einige ihrer Werke aus und suchten in den Öffnungszeiten das Gespräch mit den Besuchern. Es waren 11 Freizeitkünstler, die teilweise erst spät angefangen haben zu malen, mehrere Kurse im In- und Ausland besucht haben und mit ihren Arbeiten eine große Vielfalt an kreativen Werken präsentieren konnten. Bei der Ausstellung haben sie auch ihren künstlerischen Werdegang und ihre Motivation erläutert. Viele finden beim Malen und Zeichnen innere Ruhe und Zufriedenheit. Die Bildmotive und die Maltechniken sind recht verschieden. Es gab Ölmalereien, Aquarelle, Bleistiftzeichnungen, Bilder mit Acrylfarben und moderne Fotografien. Es sind Stimmungsbilder, Landschaften, Phantasiewelten, Stillleben und Menschen in verschiedenen Lebenssituationen. Mehrere Freizeitkünstler haben schon öfters ausgestellt, einige zeigten erstmals ihre Werke. Am Santl-Platz gab es wieder ein offenes Atelier für vier Künstler, die eine Skulptur aus Marmor schufen. Eine ganze Woche bearbeiteten sie den harten Stein und erstellten ein Werk zum Thema Plastik. Der Mensch, eingeschlossen in seiner Plastikwelt, ein Schnuller als erste Begegnung mit Plastik, der Plastikmüll, der alles Lebendige erdrückt und eine Dose, dargestellt als Plastik, das waren die Ergebnisse dieser Arbeiten.

Montag, 19 August 2019 14:30

Vom Kloster ins Museum

Bereits zum 3. Mal in den letzten Jahren hat Pater Plazidus Hungerbühler vom Kloster Muri Gries in Bozen das Schreibmaschinenmuseum in Partschins kontaktiert, um dem Museum einige historische Schreibmaschinen aus dem Bestand des Klosters zu übergeben. Museumsleiterin Maria Mayr holte persönlich einige Modelle – darunter eine „Hermes“ aus der Schweiz - in Bozen ab, bedankte sich für die Schenkung mit einer Einladung zu einer Museumsführung. Foto: Pater Plazidus mit den Schreibmaschinen, fotografiert von Museumsleiterin Maria Mayr

s14sp1 imagesKolping im Vinschgau - Worin unterscheiden sich Gesellenvereinsbanne und Kolpingbanner? Vereinsfahnen und - somit auch jene Kolpings – sind im Vereinswesen z.B. Feuerwehr, Schützen und Musikkapellen und bei Bruderschaften nach wie vor gebräuchlich. Die Farben, Inschriften und Formen drücken die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Verband und Verein, Organisation und Gemeinschaft aus. Bereits der erste 1846 von Johann Georg Breuer gegründete Gesellenverein in Elberfeld (Wuppertal) war im Besitz einer Gesellenvereinsfahne. Diese Vereinsfahnen – die sich noch heute im Besitz vieler Kolpingsfamilien befinden - wie z.B. in Bozen, Brixen, Meran und Sterzing – sind alle Unikate und gehören zum Kulturgut unseres Verbandes. Sie werden bei Prozessionen und anderen öffentlichen Auftritten mitgeführt und waren und sind der Stolz eines jeden Gesellenvereins.
Die meist sehr aufwendig bestickten Vereinsfahnen sind oftmals mit den Gründungsdaten, dem Verbandssymbol oder dem Bildnis Adolph Kolping oder des Heiligen Joseph – dem Schutzpatron unsers Verbandes- versehen.
Neben unseren in der Öffentlichkeit – so auch im Vinschgau- bekannten Kolpingbannern in schwarz/orange, finden diese Gesellenvereinsfahnen auch heute noch Verwendung.
Die Idee des Kolpingbanners in schwarz/orange, ist beim Internationalen Gesellentag 1927 in Wien entstanden und stammt vom damaligen Generalsekretär Johannes Nattermann. Den endgültigen Entwurf – wie ihn auch die Kolpingsfamilie Vinschgau besitzt- schuf Anton Wendling und wurde am 1. Jänner 1928 endgültig eingeführt Alle unsere Kolpingsfamilien auf der weiten Welt besitzen ein Kolpingbanner
Oto von Dellemann

Montag, 19 August 2019 12:54

Leserbriefe Ausgabe 17-19

„Vinschgerwind“ vom 08.08.2019
Sexismus-Vorwürfe: Plakat für
„Holz vor der Hütte“
A short short man and his boobs
Der Plakatbesitzer Rüdisühli ist rüd(e)i und hat stur viel „Holz vor der Hütte“. Das traut er sich nur, weil das Dorf Martina hinter ihm steht. Martina! Pack Deine Brüste weg!! – wir Frauen sind mehr, als unsere Brüste. Frauen sind Kapitäninnen, Atomphysikerinnen, Nobelpreisträgerinnen, Kampfpilotinnen, Partisaninnen, Computerspezialistinnen, Technikerinnen …!!! Frauen machen Geschichte, das ist eine zentrale Botschaft und nicht ihre „Möppse“. Die Frauenbewegung ist die stärkste und umwälzendste soziale Bewegung der 2.Hälfte des 20.Jahrhunderts. Wir Frauen sind Bundeskanzlerin, yeah! Wir Frauen haben alleine unsere Familien durch 2 Weltkriege geführt, mit Frauenpower. Wir Frauen schaffen das.
Alle „Rüdisühlis“im Patriarchat Martinas haben nicht das letzte Wort- das lehrt uns die Frauengeschichte-. Hier kommt jetzt solidarische Hilfe und Rat für uns Frauen und Väter von Töchtern, die ihren Töchtern helfen wollen , starke Frauen zu werden: Die Mädchen und Frauen, die der Belohnung dafür, dass sie sich zum Objekt machen lassen, widerstehen, müssen sich eine Identität schaffen, die im Gegensatz zur Mainstream-Kultur steht. Bei diesen jungen Frauen und Mädchen finde ich oft eine Person in ihrem Leben – sei es eine Mutter, eine ältere weibliche Mentorin oder ein Vater – die sie mit einer Art Immunisierung gegen die sexistischen kulturellen Botschaften ausstattet. Oftmals ist diese Immunisierung aber nur von kurzer Dauer. Der Ansturm der anderen Bilder ist zu heftig. Wir Frauen sind übrigens keine Mädels- wir sind echte Frauen mit Menschenrechten.
Susanne Clemens-Wurzer, Latsch

Prad: SVP schießt sich selbst ins Knie
In der Gemeinde Prad läuft es zur Zeit sehr unrund für die SVP, nicht nur dass heuer einer ihrer Gemeindereferenten wegen internen Querelen entnervt das Handtuch geschmissen hat, es gärt an mehreren Baustellen. Ein schweres Trauma hat die Volkspartei zudem seit der verlorenen Bürgermeisterwahl von 2015 zu verarbeiten, denn anstelle einer seriösen Aufarbeitung wurde einfach weitergewurschtelt. Mit der notwendigen Zusammenarbeit mit der ökosozialen Bürgerliste Liste G.f.Prad, die nun den Bürgermeister stellt, rückte die Partei aber zunehmend nach links. Als bestes Beispiel für diesen Linksruck kann die Streichung der Karton-Sammlung für die Prader Betriebe gewertet werden. Obwohl die Volkspartei selbst die Sammlung der Kartone vor vielen Jahren eingeführt hat und es ein Null-Summen Spiel für die Prader Gemeinde war, wurde diese heuer kurzerhand vom Gemeindeausschuss wieder abgeschaffen. Begründung: Bei der Kartonsammlung kommt es immer wieder zu illegaler Müllablagerung. Obwohl die Süd-Tiroler Freiheit den Kompromissvorschlag machte einzelne Sammelpunkte zu schließen, so z. B. beim Hauptplatz, wo es zur wiederholten illegalen Müllablagerungen gekommen ist, wurde der Beschlussantrag der Süd-Tiroler Freiheit zur Beibehaltung der Kartonsammlung einfach niedergestimmt, auch mit allen Stimmen der anwesenden Wirtschaftsvertreter. Die Folgen sind, dass die Prader Betriebe nun selbst die Spesen für die wöchentlichen Kartonsammlungen tragen müssen, immerhin je nach Anbieter bis zu 20 Euro pro Woche. Ein weiteres Beispiel, dass die Wirtschaft stiefmütterlich behandelt wird, ist die Prader Biogasanlage. In die Prader Biogasanlage bringen die Prader und Lichtenberger Viehbauern ihre Gülle. In der Anlage wird die Gülle vergoren und dabei Strom und Wärme erzeugt. Obwohl die Gemeinde Prad eine Auszeichnung erhalten hat für 100% erneuerbare Energie fällt die Unterstützung für die Biogasanlage, die Sanierung kostet knapp 500.000 €, seitens der Gemeindeverwaltung mit 50.000 € sehr bescheiden aus. Die Viehbauern müssen nun den Großteil der Kosten selber stemmen. Ein kurzes Rechenbeispiel: ein Geschäftsanteil kostet 400 Euro, ein Bauer der 25 Stück Vieh hat muss dann 10.000 Euro bezahlen, ein gewaltiger Happen für den Einzelnen. Manche Bauern überlegen bereits die Geschäftsanteile zu reduzieren oder ganz auszusteigen.
Aber von der Biogasanlage profitiert eigentlich die ganze Prader Bevölkerung. Die Geruchsbelästigung durch die herkömmliche Gülle entfällt und die Biogülle hat den Vorteil, dass der Stickstoff gebunden ist und dadurch nicht so einfach ins Grundwasser gelangen kann. Auch dies ist für Prad ein großes Vorteil, da wir zur Zeit noch immer auf die beiden Tiefbrunnen angewiesen sind. Obwohl die Liste G.f.Prad vor den Wahlen vehement versprochen hat, das Trinkwasserproblem in Prad umgehend zu lösen, müssen wir Prader bis heute noch immer Zickelwasser trinken. Aus unserer Sicht besteht ein großes öffentliches Interesse an einer gut funktionierender Biogasanlage in Prad. Es müsssen auch keine großen Gewinne gemacht werden, es genügt, wenn spesendeckend wie bisher gearbeitet wird. Es bleibt für die Süd-Tiroler Freiheit unerklärlich, warum sich die SVP in Prad immer wieder gegen die Wirtschaft stellt und sich damit letztendlich ins eigene Knie schießt!?
Für die Ratsfraktion Süd-Tiroler Freiheit, Alfred Theiner und Ronald Veith

www.apfelwelt.it
Das Südtiroler Apfelkonsortium hat einen Folder herausgebracht, welcher in „7 Fakten“ die Arbeitsweise der Obstbauern aufzeigt: „Der Info-Folder ... ist in Zusammenarbeit mit dem HGV als Hilfestellung für die Südtiroler Tourismustreibenden erschienen: für ihre eigene Information, aber auch zum Verteilen an Urlaubsgäste, die Zweifel oder Kritik äußern“, heißt es unter anderem darin. Zitiert sei hier Fakt Nr. 4:
4. Pflanzenschutz und Richtlinien: „Eines vorweg: Im Obstbau werden ausschließlich Pflanzenschutzmittel verwendet, welche behördlich zugelassen und damit auch absolut sicher sind. Das heißt, dass sie die strengen und oft jahrelangen Prüfungen und Tests bestanden haben, die für eine behördliche Zulassung nötig sind. Geprüft werden im Zulassungsverfahren nicht nur die Wirkungsweise, sondern ganz zentral auch mögliche Risiken für die menschliche Gesundheit von Anwendern und zufällig Betroffenen sowie die Auswirkungen auf Tier- und Umwelt. Die strengen Vorschriften gelten für alle Pflanzenschutzmittel, welche zugelassen sind. Übrigens gibt es eine ganze Reihe von gesetzlich zugelassenen Pflanzenschutzmitteln, welche aber im Südtiroler Obstbau bewusst nicht eingesetzt werden und von den AGRIOS- und Bio-Programmen verboten sind. Der Südtiroler Obstbau verwendet laut AGRIOS-Richtlinien möglichst nur Pflanzenschutzmittel, die den Anwender und die in der Obstanlage arbeitenden Personen nicht gefährden; welche Schädlinge bekämpfen, Nützlinge und andere Tierarten aber schonen; welche die Umwelt wenig belasten und wenig Rückstände hinterlassen. Um mit Pflanzenschutzmitteln arbeiten zu dürfen, benötigen die Bauern eine spezielle Ausbildung samt Befähigungsausweis. Dazu braucht es genaue Kenntnis der Gesetze und Vorschriften: Die Richtlinien für Bauern, die gute Agrarpraxis und der menschliche Anstand gebieten es, dass die Rücksichtnahme auf das Umfeld vom Traktor aus noch größer sein muss als bei anderen Tätigkeiten. Darüber hinaus gelten in Südtirol zusätzliche gesetzliche Vorschriften, die das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln in der Nähe von öffentlichen Flächen und bewohnten Gebieten regeln.
Eines der wohl meistdiskutierten Pflanzenschutzmittel weltweit ist Glyphosat. Es wird seit über 40 Jahren weltweit in Landwirtschaft, Gartenbau, Industrie, aber auch in Privathaushalten verwendet. Als handelsübliches Produkt heißt es etwa RoundUp und wird auch von privaten Hobbygärtnern verwendet, um z.B. Wege von Gras frei zu halten. Im Obstbau spielt Glyphosat eine untergeordnete Rolle. Immer mehr Bauern setzen auf alternative Methoden – darunter die mechanische Bearbeitung des Unterbewuchses am Baumstreifen. In jedem Fall aber wird der Unkrautvertilger, so er überhaupt zum Einsatz kommt, nur in Bodennähe am Baumstreifen ausgebracht. Mit den Früchten selbst kommt der Wirkstoff niemals in Kontakt. Südtiroler Obst ist besonders sicher und es wird regelmäßig durch Anbauverbände, Behörden, Verbraucherschutzorganisationen und von Kundenseite kontrolliert.“
www.apfelwelt.it

Montag, 19 August 2019 12:34

Impressionen Gianni Bodini

Südtirol ist noch nicht Russland. Ich finde die letzte Aktion der Schützen durchaus legitim. Nur Alessandro Urzì hat gerichtliche Schritte angekündigt.
Ich stelle mir vor, jemand hätte seinen Namen mit „Urzoch“ übersetzt, dann hätte er recht, gerichtlich vorzugehen und ich würde ihn sogar unterstützten.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it


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