Schlanders/Vinschgau - Zwanzig Schüler/innen des Real- und Sprachengymnasiums Schlanders haben sich im 2. Semester im Rahmen eines Leistungskurses ausgiebig mit der UNO und dem Europaparlament sowie mit aktuellen Themen wie Migration, Lebensmittelsicherheit und Übertourismus beschäftigt.
Gut vorbereitet und beladen mit Informationen nahm die Gruppe aus dem Vinschgau, begleitet von den Lehrkräften Dagmar Staffler und Martin Trafoier, kürzlich in Fonsorbes bei Toulouse am dortigen Lyzeum an einem großen UNO- und Europatag teil. Schüler/innen von vier französischen Oberschulen und die Vinschger Gruppe fungierten an diesem Tag als Vertreter verschiedener Länder und brachten in nachgestellten Parlamentsausschüssen Anträge zu den oben erwähnten Themen ein, die sie leidenschaftlich und engagiert verteidigten, ergänzten oder niederstimmten.
Im Zuge des Aufenthalts in Fonsorbes, der vom Schulsponsor, der Raiffeisenkasse Schlanders, gefördert wurde, hatten die Vinschger Oberschüler/innen auch die Gelegenheit, die französische Region Okzitanien und Toulouse kennenzulernen. Der Besuch in der mittelalterlichen Stadt Carcassonne, die Führungen in der Cité de l’espace, einer „Weltraumstadt“ bei Toulouse, die Katharerausstellung im Jakobinerkloster in Toulouse sowie das lebendige Treiben in den Straßen von Toulouse werden ihnen noch lange in Erinnerung bleiben.Zudem haben die Vinschger Jugendlichen, die bei französischen Gastfamilien untergebracht waren, Freundschaften mit ihren Partnerschülern geknüpft, von denen einige auch vorhaben, mit ihren Eltern den Vinschgau zu besuchen. (mt)
Taufers i. M./Eyrs - Der Auftritt war überraschend, beeindruckend und eine Premiere der Sängerinnen und Sänger des Kirchenchores Eyrs. Sie hatten sich in Nonnen verwandelt und zogen andächtig in den Saal im „Gasthof Avinga“ in Taufers i. M. ein. Es war die Aufwartung für ihre Chorleiterin Heidi Warger, die ihren 60. Geburtstag feierte. Sofort kleideten sie auch die Jubilarin mit dem Habit ein. Von ihr dirigiert gab der Chor dann den legendären Gospelsongs „I Will Follow Him“ aus dem Musical „Sister Act“ zum Besten, allerdings mit einem etwas veränderten und auf die Chorleiterin abgestimmten lustigen Text. Begleitet wurde der Chor von deren Tochter, der „Jungnonne“ Steffi Dietl, am Kateboard. Die Kutten für die „Nonnen“ hatten die Sängerinnen im Vorfeld speziell für diesen Auftritt genäht. Die Gäste waren genauso erfreut wie das Geburtstagskind.
Heidi Warger aus Taufers i. M. ist ausgebildete Chorleiterin. Sie lenkt den Kirchenchor in Eyrs seit 15 Jahren. Vor Weihnachten 2008 hatte sie sich kurzfristig bereit erklärt, den Kirchenchor aushilfsweise während der Festtage zu dirigieren. „Aus den 15 Tagen Aushilfe sind inzwischen 15 Jahre geworden“, lacht sie. Und sie will dem Eyrser Chor auch weiterhin die Treue halten.
Für ideale Rahmenbedingungen im Choralltag sorgen die Obfrau Elfriede Mair und die Vorstandsmitglieder Verena Gurschler, Karin Niederfriniger, Uschi Kainz, Andreas Proserbio und Reinhard Zangerle. Der Kirchenchor umrahmt die Gottesdienste an Festtagen und auf Wunsch auch regelmäßig die Beerdigungen.
Das Geschenk für die Chorleiterin ließ sich schnell erahnen. Gemeinsam mit ihr werden die Sängerinnen und Sänger demnächst nach Kufstein reisen und sich dort das Musical „Sister Act“ auf der Festung anschauen. (mds)
Schlanders/Basis Vinschgau - Wir stecken mitten drin in einer technischen Revolution, welche die Arbeitswelt und unseren Alltag durch die künstliche Intelligenz, einfach KI genannt, verändert. Um über die praktischen Anwendungen im Alltag zu informieren, lud Basis Vinschgau am 13. Juni zu einer Einstiegsveranstaltung ins Kasino. Dabei informierten Guido Orzes, Professor im Management Engineering an der Universität Bozen und Marco Todescato vom Fraunhofer Institut. Orzes sprach über KI-Anwendungen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen im Rahmen des EDIH-Projekts. Er berichtete über die Geschichte der KI vom Turing Test aus dem Jahre 1950 bis zu ChatGPT im Jahre 2022. Die KI-Schachmaschine „Deep Blue“ besiegt 1997 den Schachweltmeister in einem Turnier. Große Aufmerksamkeit und eine schnelle Verbreitung fand ChatGPT, das leistungsfähige Sprachmodell des US-amerikanischen Unternehmens OpenAI. ChatGPT kann Texte schreiben, übersetzen, zusammenfassen und analysieren, Fragen beantworten und Vorschläge liefern. Durch Chatbots, d.h. digitale Assistenten, können Kundensupporte verbessert, die Datenanalyse effizienter gestaltet und viele Abläufe automatisiert werden. Durch KI kann die Produktion erhöht, Emissionen verringert und die Arbeitsformen flexibler gestaltet werden. EDIH ist das Netzwerk der digitalen Innovation für Unternehmen und auch die Anlaufstelle für Künstliche Intelligenz im NOI Park in Südtirol (https://noi.bz.it/de/ueber-uns/akteure-am-park/dih-edih). Marco Todescato, Team Leader Machine Intelligence Development beim Fraunhofer Institut sprach über Robotertechnik, Roboterassistenten, die Mensch-Roboter-Interaktion, das maschinelle Lernen und das Lernen aus Erfahrung. Viele hochmoderne KI-Lösungen werden heute verwendet, ohne als KI bezeichnet zu werden, weil sie Einzug in unseren Alltag gefunden haben, meinte Todescato. Zum Abschluss der Veranstaltung gab es eine Umfrage, die über QR-Code und Smartphone eingelesen, ausgefüllt und ausgewertet wurde. Gleich anschließend wurde das Ergebnis den vielen Teilnehmer:innen präsentiert. (hzg)
von Christine Weithaler
Seit 15 Jahren organisiert die Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung (GWR) über die Integrierte Volkshochschule (IVHS) inklusive Weiterbildungsangebote, die für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gleichermaßen zugänglich sind.
Dazu gehört die Schreibwerkstatt „Offenes Schreiben“. Früher trafen sich die Teilnehmer:innen in der Mittelpunktbibliothek Schlandersburg in Schlanders. Seit der Coronapandemie findet sie online, unabhängig von Ort und eventuellen Barrieren statt. Sie bietet den Schreiberlingen einen geschützten Raum, um sich mit Gleichgesinnten an Texten zu versuchen und auszutauschen. Es werden verschiedenste Schreibübungen und Gedichtformen wie Limericks, Elfchen, Dinggedichte, Kurz- und Würfelgeschichten erarbeitet. Wer möchte, kann die Ergebnisse vorlesen und es entstehen abwechslungsreiche Nachmittage. Es werde jährlich zwei Seminare mit 6 Treffen zu je 2 ½ Stunden organisiert.
Im Jänner 2020 fand im Eingangsbereich der Mittelpunktbibliothek Schlandersburg in Schlanders eine Ausstellung von Bildern und Texten statt. In einer Mal- und Schreibwerkstätte der IVHS/GWR entstanden Bilder zu Texten und zu Texten Bilder. Einige wurden feierlich mit Lesung und musikalischer Begleitung vorgestellt.
Am 8. Jänner 2024 wurde eine weitere Textausstellung mit Lesung im Foyer der RAIKA Prad eröffnet. Fünf Teilnehmer:innen der Schreibwerkstätte gaben Einblick in ihr Schreiben und eine Sammlung davon war einen Monat lang frei zugänglich. Einige der großflächigen Plakate wurden an die Selbstvertretungsgruppe „People First Südtirol“ weiter gegeben und sind seitdem in deren Gebäude in Bozen ausgestellt.
Im Frühjahr 2024 trafen sich die Schreibbegeisterten wieder online und für den Herbst ist wieder eine Schreibwerkstatt geplant.
Marcel Zischg, leitet seit 2019 die Schreibwerkstätten „Offenes Schreiben“. Mit Nachschlagewerke zum kreativen Schreiben bereitet er sich darauf vor. Oft setzt er erfundene Übungen mit den Teilnehmer:innen frei um. Er selbst blüht in den Kursen auf und nimmt viel an Erfahrungen und Ideen mit.
Mit abgeschlossenen Masterstudien der Germanistik und der Vergleichenden Literaturwissenschaften in Innsbruck arbeitet er als Schulbibliothekar an zwei Mittelschulen im Vinschgau. Als Autor veröffentlichte er bereits im Provinz Verlag Südtirol und in Literaturzeitschriften und Anthologien. Kürzlich erschien sein neues Buch „Der Teich der schnellen Zeiten“ im Engelsdorfer Verlag, welches in einer multimedialen Show am 03. Juli, um 20.30 Uhr,in der Marxkirche von Laas zusammen mit Rainer Simon, Fotograf und Illustrator und Matthias Kuppelwieser, Klangkünstler vorstellt wird.
Für Martin Former sind die Schreibwerkstätten spannend und erholsam. Seit sie online stattfinden, ist es für ihn unkomplizierter teilzunehmen. Er wohnt in Meran und obwohl er zu seinen Stadtführungen „Indie – Guides“, ein weiteres Projekt der IVHS/GWR, nach Glurns mit dem Zug fährt, erschwert ihn seine Gehbeeinträchtigung mobil zu sein. Ihm gefällt das Lesen vor Publikum. Im Schreiben verarbeitet und überwindet er persönliche Fragen. Er flüchtet, wie beim Lesen, aus der realen Zeit. Das Schreiben hat ihn immer schon fasziniert, er taucht gerne in fremde Welten ein. So auch in seinem kürzlich veröffentlichen Buch “Hundiana“. Sein erstes Buch ist im Engelsdorfer Verlag erschienen und erzählt von einem Ort an dem nur Hunde leben. Martin schreibt gerne Limericks und seine Texte haben viel Fantasie und einen bestimmten Witz.
Julia Maria Binanzer wohnt in Luttach im Ahrntal und ist trotz ihrer Beeinträchtigung recht selbständig. Das ist sehr wichtig für sie. Julia Maria wollte nach ihrem Unfall 1987, den Menschen ihre Gefühle und Gedanken mitteilen. Das Schreiben ist für sie ein Spielen mit Wörtern. Sie möchte und sieht darin eine Möglichkeit viele Menschen zum Nachdenken anzuregen. Julia Maria hat vier Gedichtbände und ihre Lebensbiografie in Eigenregie veröffentlicht. Sie genießt es ihre kraftvollen Texte ausdruckstark vor Publikum zu lesen. Durch die Schreibwerkstätten lernt sie andere Leute und andere Sichtweisen kennen.
Infos über Kurse die die IVHS/GWR zu den Themenbereichen Kunst und Kreativität, Gesundheit und Bewegung, Computer und Lernen, Musik und Tanz, Politische Bildung und Kultur und Natur organisiert unter Tel. 0473 428238 bzw. info@gwr.it
Permanente Kooperationspartner sind die Sozialdienste Vinschgau, AEB, Jugendzentren, Schulen, Lebenshilfe Vinschgau, der Südtiroler Theaterverband (STV) und LAC Vinschgau. Jährlich werden 1.500 Weiterbildungsstunden angeboten und durch das Amt für Weiterbildung der Autonomen Provinz Bozen gefördert.
Jedes Jahr im Juni wird weltweit der „Pride Month“ gefeiert, ein Monat, der der LGBTQIA+ Gemeinschaft gewidmet ist und ihre Vielfalt, Geschichte und Rechte würdigt. LGBTQIA+ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, queer, intersexuell, asexuell und alle anderen sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten, die nicht ausdrücklich durch die Buchstaben L, G, B, T, Q, I oder A repräsentiert werden.
Dieser Monat ist besonders, weil er die Vielfalt und die Rechte dieser Gemeinschaft hervorhebt. Ursprünglich entstanden nach den Stonewall-Aufständen von 1969 in New York, hat sich der „Pride Month“ zu einem globalen Symbol für Stolz, Freiheit und Gleichberechtigung entwickelt.
Doch was steckt hinter diesem bunten und festlichen Monat, und warum ist er so wichtig?
Der Pride Month erinnert uns daran, dass der Kampf für Gleichberechtigung noch lange nicht vorbei ist. Er ruft dazu auf, Solidarität zu zeigen und sich aktiv für die Rechte und das Wohlbefinden aller Menschen einzusetzen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität. In vielen Teilen der Welt stehen LGBTQIA+ Menschen weiterhin vor erheblichen Herausforderungen, darunter Diskriminierung, Gewalt und rechtliche Ungleichheiten.
„Pride“ bedeutet Stolz und symbolisiert das positive Selbstverständnis und die Selbstakzeptanz der LGBTQIA+ Gemeinschaft. Der „Pride Month“ ermutigt Menschen, stolz auf ihre Identität zu sein und sich gegen Diskriminierung und Vorurteile zu wehren. Regenbogenfahnen, Paraden und vielfältige Veranstaltungen sind Ausdruck dieses Stolzes und fördern Sichtbarkeit und Akzeptanz. Auch wir in der Jugendarbeit, haben im Juni unserer offenen Haltung Raum gegeben. Wir haben die Gelegenheit „Pride Month“ genutzt um die Vielfalt und Inklusion zu fördern und die Rechte und das Wohlbefinden von LGBTQIA+ Menschen zu unterstützen. Es ist uns ein Anliegen dazu beizutragen, eine inklusivere und gerechtere Gesellschaft zu schaffen. Hier legen wir besonders unsere Aufmerksamkeit auf LGBTQIA+ Jugendlichen, welche oft besondere Herausforderungen erleben und sich isoliert oder missverstanden fühlen können, besonders wenn ihre Identität in ihrem sozialen Umfeld nicht akzeptiert wird. Der „Pride Month“ und andere LGBTQIA+ Initiativen spielen eine wichtige Rolle dabei, Sichtbarkeit und Unterstützung zu bieten, Bildungsressourcen bereitzustellen und Gemeinschaft zu schaffen. Dies kann ihnen helfen, sich sicherer und selbstbewusster in ihrer Identität zu fühlen. Für viele junge Menschen ist „Pride Month“ eine wichtige Erinnerung daran, dass sie stolz auf ihre Identität sein können und dass sie Teil einer vielfältigen und unterstützenden Gemeinschaft sind.
In diesem Sinne:
Happy Pride Month!
Schluderns/Vinschgau - Am 15. und 16. Juni 2024 fand in Schluderns das Bezirksschützenfest statt. Der Auftakt am Samstag stand wetterbedingt unter einem schlechten Stern. Beim „Großen Österreichischen Zapfenstreich“ auf dem Rathausplatz regnete es in Strömen. Doch die Schützen der Ehrenkompanie Prad, die Musikantinnen und Musikanten der Musikapelle Schluderns und die Marketenderinnen standen das lange, zeremonielle Musikstück tapfer durch. Am Sonntag hellte das Wetter auf. Die Formationen marschierte mit Musikbegleitung zum Festakt auf dem Rathausplatz, wo Pfarrer Werner Maier den Gottesdienst zelebrierte. Bezirksmajor Hansjörg Eberhöfer und BM Heiko Hauser begrüßte die Gäste, darunter den Festredner Altlandeshauptmann Luis Durnwalder. Was es heißt Schützen zu sein, erklärte der Ehrenleutnant der Schützenkompanie Schluderns Josef Trafoier. „Schützen zu sein, heißt schützen, heißt Altbewährtes zu erhalten, sich zu besinnen, dass Menschen ihre Würde haben, egal ob arm oder reich, ob schwarz oder weiß. Lasst uns Lebensschützer sein.“ Trafoier erinnerte - gewissermaßen anstelle des entschuldigten Altlandeshauptmannes von Tirol Herwig von Staa und an die Jugend gerichtet - auch an das Wirken des in Schluderns geborenen ehemaligen Landeshauptmann und Ehrenbürger des Ortes Eduard Wallnöfer. Dieser hatte die Verbindung zwischen den beiden Teilen Tirols stets gepflegt und für seinen Heimatort und für das Heimattal vieles getan hatte. Dass die Grenzen zwischen Nord- und Südtirol mittlerweilen fast aufgehoben sind, daran erinnerte Durnwalder. Es gelte, das Erreichte zu bewahren, Traditionen zu pflegen, wachsam zu sein und auch weiterhin für die Freiheit zu kämpfen. Nach Dankesworten durch Eberhöfer und den Hauptmann von Schluderns Markus Kofler, defilier-ten die Schützenformationen an der Ehrentribüne vorbei zum Festgelände, wo Geselligkeit angesagt war. Die Musikkapellen Schluderns, Oberbozen, Taufers i. M. und Otterfingen spielten auf. Zu den Klängen der Band „Olmanrausch“ wurde bis spät in die Nacht getanzt. (mds)
Tarsch - Ein besonderer Literaturabend fand am 21. Juni im Gasthof Zum Riesen in Tarsch statt. Der Bildungsausschuss Tarsch mit Sandra Kuppelwieser hatte den Schriftsteller Sepp Mall zur Buchpräsentation seines Romans „Ein Hund kam in die Küche“ eingeladen. Der Roman ist erst vor fast 10 Monaten erschienen. Mall wurde mittlerweile schon 36-mal zu einer Lesung eingeladen (Graun, Schluderns, Schlanders). Sepp Mall war erfreut über die Einladung bei Alexandra Dell‘ Agnolo. Schon zweimal hatte er im Herrenzimmer gelesen, und er kommt immer wieder gerne hierher zurück. In gemütlicher Atmosphäre las Mall einige Ausschnitte aus seinem Roman mit dem historischen Hintergrund Optionszeit. Erzählt wird die Geschichte vom Auswandern und Heimkehren einer Südtiroler Familie aus der Sicht des elfjährigen Ludi. Auf ärztliche Anweisung muss sein behinderter Bruder Hanno in eine „Heil- und Pflegeanstalt“ bei Hall gebracht werden, aus der er nicht mehr zurückkehrt. Vor zwei Wochen, am 7. Juni wurde Sepp Mall im Pavillon des Fleurs in Meran der internationale Literaturpreis Meran/o 2024 verliehen. Eine Jury, bestehend aus Ferruccio Delle Cave , Katrin Klotz, Robert Huez (Literaturhaus Wien) und Klemens Renoldner (Leiter des Stefan-Zweig-Zentrums, Salzburg) hatte aus der Vielzahl an Einsendungen drei Romane ausgewählt. Ferruccio Delle Cave schrieb in der Jurybegründung über Malls Roman: „Sepp Mall gelingt es, ein Stück Geschichte aus der Perspektive eines Kindes auf extrem bewegende und literarisch herausragende Art zu erzählen“. Aus dieser engeren Auswahl ermittelte eine Leser:innenjury, bestehend aus 50 ausgewählten Leser:innen der Bibliotheken Südtirols, den*die Preisträger:in. Der Roman von Sepp Mall gewann die meisten Stimmen der deutschen Sektion für sich. Mall dazu: „In Südtirol für diesen Roman, der ja zentrale Südtiroler Themen bearbeitet, gewürdigt zu werden, ist sowohl eine große Freude für mich als auch eine Ehre. Mein Dank gilt vor allem den Leser:innen, die in großer Zahl für meinen, Hund‘ gestimmt haben. Und dass ich fast gleichzeitig mit diesem Preis vernommen habe, dass der Roman nächstes Jahr von den VBB in Bozen als Bühnenstück aufgeführt wird, war dann das Tüpfelchen auf dem i.“ (pt)
Martell - Bereits zum achten Mal wurde in Martell ein Jahrgangsbaum gepflanzt. Das Elki Martell, die Gemeindeverwaltung und der Pfarrgemeinderat luden gemeinsam zur Jahrgangsbaumfeier ein. Pfarrer Johann Lanbacher segnete den Baum und das dazugehörige Schild mit der Aufschrift „Jahrgangsbaum 2023“. Marika Gurschler vom Elki-Martell begrüßte die Anwesenden: „Es ist sehr schön, dass viele Eltern mit ihren Kindern und deren Paten der Einladung gefolgt sind. Diese Feier soll auch eine Gelegenheit sein, sich kennen zu lernen und auszutauschen.“ Im Anschluss wurde bereits zum achten Mal gemeinsam mit den Eltern ein Baum oberhalb der Kapelle St. Maria in der Schmelz gepflanzt. In Zukunft können die Eltern mit ihren Kindern das Bäumchen besuchen und gemeinsam pflegen.
Schlanders/Südtirol - Unter dem Motto „Dein Herz ist gefragt!“ fand auch dieses Jahr in Südtirol und Österreich am Freitag, den 7. Juni die „Lange Nacht der Kirchen“ statt. Es geht darum, die spirituellen, musikalischen und künstlerischen Schätze der Kirche sichtbar und auch für kirchenferne Menschen erfahrbar zu machen. Ein vielfältiges Programm wurde wiederum vom Pfarrgemeinderat der Pfarrei Maria Himmelfahrt Schlanders angeboten. Neben der traditionellen Kirchturmbesichtigung, gab es das gemeinsame Spielen und Singen, einen Friedensmarsch, mehrere besinnliche Treffen und Andachten, geistliche Abendmusik mit dem Vinschger Chor und Begegnungen im Pfarrtreff. Kunsthistorische Einblicke von Matthias Oberhofer wurden am Nachmittag bei der Besichtigung der Bürgerheimkapelle und der Krankenhauskapelle angeboten. Der aus Kortsch stammende Künstler Robert Scherer, geboren 1928, hat die Kapelle im Bürgerheim in den 90er Jahren gestaltet und 2000 ein Fresko mit Franz von Assisi an der Nordwand fertig gestellt. Die Kapelle wirkt farbenfroh und lebendig, besonders durch das wechselnde Lichtspiel im Laufe des Tages. Die Kapelle ist dem Schweizer Nationalheiligen Nikolaus von der Flüe geweiht und in einigen Bildern wird aus seinem Leben erzählt. Die Glasfenster an der Ostseite hat Monika Mahlknecht gestaltet. Geplant wurde die Kapelle vom Architekten Willi Gutweniger. Einen meditativen Eindruck strahlt die Krankenhauskapelle im vierten Stock des Krankenhauses aus. Nach dem Umbau und der Erweiterung des Krankenhauses unter dem Architekten Kurt Stecher wurde auch die Krankenhauskapelle vom Fotografen und Künstler Ulrich Egger, geboren 1959, aus St. Valentin neu gestaltet und im Jahre 2000 fertig gestellt. Egger arbeitet vor allem mit Metall, Glas und Holz. Es finden sich viele runde und halbrunde Formen als Symbol für den Kreislauf des Lebens. Vor dem Eingang muss man am Boden eine kreisförmige Glasplatte mit Kieselsteinen, Symbol der Erde, überschreiten, um in einen spirituellen Raum einzutreten. An den Seitenwänden sind Texte aus der Bibel, von Religionsstiftern und Philosophen. (hzg)
Gomagoi - Mit einer Vielzahl an Baumarten wie Bergahorn, Bergulme, Birken, Vogelbeere, Fichte, Esche, Vogelkirsche, Kiefer und andere soll ein klimatauglicher Schutzwald auf „Übergrimm“ bei Gomagoi entstehen, um dem Borkenkäferbefall entgegenzuwirken. Dass die Bäumchen wachsen, ist der Wunsch aller, die kürzlich beim Aufforsten Hand angelegt haben.
von Magdalena Dietl Sapelza
Der traurige Anblick der dürren Waldflächen im ganzen Land stimmen nachdenklich und machen besorgt. Der Borkenkäfer hat vielerorts ganze Arbeit geleistet. Diese Tatsache machte kürzlich auch 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Raiffeisenkasse Prad-Taufers betroffen. Sie informierten sich über die Funktion von Schutzwäldern und boten sich an, beim Aufforsten auf „Übergrimm“ oberhalb von Gomagoi mitzuhelfen.
Am 27. Mai 2024 machten sie sich in Begleitung der Försterin und Stationsleiterin Barbara Folie, dem Förster Stefan Sprenger, (beide Forststation Prad), mit Schaufeln und Pickeln zu der brach liegenden Waldfläche auf „Übergrimm“ auf. Mit sich führte sie 180 Aufforstungspflanzen (Laub- und Nadelbäumchen aus den sieben Forstgärten des Landes). Armin Angerer, der Vertreter der Fraktion Stilfs, in deren Besitz sich die Aufforstungsfläche befindet, gesellte sich dazu. Unterwegs legte die Gruppe eine Pause ein, nicht weil die freiwilligen Helferinnen und Helfer müde waren, sondern, weil ihnen die Försterin und der Förster einiges über die Borkenkäfer erzählten, über Befall, Entwicklung und Strategien zur Bekämpfung. Unzählige Waldflächen müssen saniert werden. Die Ausholzungen schreiten zwar voran. Doch die Arbeiten gehen nicht von heute auf morgen. Eine Strategie zur Bekämpfung des Borkenkäfers ist die Schaffung eines Mischwaldes. Die brachliegenden Flächen auf „Übergrimm“ führte den Freiwilligen dann die ganze Problematik vor Augen. Auf der Aufforstungsflächen, einer sog. „Rotten“, erklärten die Forstbeamten, wie diese angelegt werden müssen, damit künftig ein gesunder Waldbestand heranwachsen kann, der Schutz vor Erosionen bieten kann. Dann begannen die Freiwilligen mit der Handarbeit. Motiviert gingen alle ans Werk. Die Forstpflanzen wurden hinter quer liegenden Holzstämmen gepflanzt, die der Befestigung dienen.
Der Tag war für die Bankangestellten ein Ausgleich zum Büroalltag, eine neue Erfahrung und eine wertvolle Investition in das Projekt Schutzwald, der in ferner Zukunft Menschen und deren Infrastrukturen vor Steinschlag, Murgängen oder Lawinen schützen kann. Es braucht allerdings seine Zeit, bis der Mischwald seine Schutzstärke voll entfalten kann.
Die Aktion ist nachahmenswert. Capeau!
WINDMAGAZINE
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