In prominenter Lage, nur einen Steinwurf von der Kirche entfernt und mitten im Dorfzentrum von Tabland, steht die neue Feuerwehrhalle der Freiwilligen Feuerwehr Tabland. Der moderne Bau zieht zweifelsohne die Aufmerksamkeit auf sich. Das Architektenteam Markus und Erwin Gerstgrasser und Mirko Gamper haben mit einem konsequenten Entwurf einen Referenzbau geschaffen: Ein Funktionsbau, der in seiner Ästhetik mindestens genauso viel zu bieten hat.
Text & Fotos: Angelika Ploner
Modern, kompakt und in rot-brauner Farbe: Die neue Halle ist in Anlehnung an die Farbe der Feuerwehr und an die Umgebung geplant worden. Aus Fertigbetonteilen besteht die Fassade, aus Thermowand-Elementen mit einem ausgehärteten Ortbetonkern, einer Wärmedämmung und als sichtbares Element: gestockter rot-brauner Beton. „Die Farbe nimmt Bezug zur Feuerwehr auf und ist nicht aufdringlich, sondern zurückhaltend“, erklärt Architekt Markus Gerstgrasser vom gleichnamigen Architekturbüro in Naturns dem Vinschgerwind. Langlebigkeit zeichnet Material und Bauweise aus. Die Optik variiert je nach Blickwinkel. Je näher man dem Gebäude kommt, desto mehr an Struktur zeigt sich - terrazzoähnlich. Je weiter man sich entfernt, desto monolithischer wird der Bau. Je nachdem wie die Sonne einstrahlt, desto unterschiedlicher sind auch die Reflexionen. „Die Wirkung ist so viel interessanter, als bei einer glatten Fassade.“ Viel Natürlichkeit strahlt der Bau aus.
Auch wegen der Unregelmäßigkeit der Struktur - ähnlich wie in der Natur, wo nichts dem anderen gleicht. Auf zwei Farben wurde die neue Feuerwehrhalle reduziert: Rot-braun hat in der Fassadengestaltung und schwarz in Toren, Fensterumrahmungen und Vordach seinen Auftritt. Die Fugen in der Fassade gliedern und strukturieren diese, die Abstände der Fugen wurden von den Planern genau gewählt. Der präzise und detaillierte Entwurf zieht sich wie ein roter Faden durch.
In den natürlichen Geländeverlauf - in eine Hanglage - ist die neue Halle integriert. Ein Jahr betrug die Bauzeit. „Eigentlich wollten wir vor rund 12 Jahren einen neuen Funkraum bauen, weil wir keinen hatten“, sagt der Kommandant der FF Tabland Toni Geiser auf Nachfrage zum Vinschgerwind. Später wollte man einen Zubau errichten, schlussendlich bekam das Areal mitten im Dorf, das man in Zone für öffentliche Einrichtungen umwidmete, den Vortritt. Geiser: „Wir sind sehr zufrieden. Die neue Halle passt sich sehr gut ins Dorf ein.“ Mehr noch: Das Gebäude öffnet sich zum Dorf hin – fungiert wie ein großer Dorfplatz.
Der Baukörper gliedert sich in zwei Volumina, was der Topografie und dem Grundriss geschuldet ist. Gleichzeitig nimmt man damit Rücksicht auf die Nachbarschaft. Der Funktionsbau hat die Aufgaben klar verteilt. Das größere Volumen ist der Feuerwehrhalle samt Heizraum, dem Atemschutzraum, einer Werkbank und einer Stiefelwaschanlage vorbehalten. Das kleinere Volumen beherbergt Umkleideraum, WC Damen, WC Herren, Aufenthaltsraum und die Kommandozentrale. Von dieser hat man – dank großzügiger Fensterfront – einen perfekten Überblick. Von jedem Raum gibt es einen direkten Zugang zur Halle. Die Voraussetzungen für reibungslose und schnelle Einsätze sind damit geschaffen. Viel Licht hat man versucht ins Innere zu holen. Mit Lichtkuppel, die auch als Belüftung funktioniert und vielen Fensteröffnungen hat man auf natürliches Licht gesetzt. Die Innenwände tragen ebenfalls gestockten Beton. Damit wird jene Struktur konsequent fortgesetzt, die bereits die Außenhülle auszeichnet.
Oberhalb des Eingangs wird der Schriftzug „FF Tabland“ und das Wappen die Fassade zieren. Zwei Tore sind die Hauptöffnung zur Halle, die mit einer Höhe von 4,5 Meter einem offenen Grundriss folgt und Platz für zwei Löschfahrzeuge und ein Kleinfahrzeug bietet. Die Epoxitharz-Bodenbeschichtung ist pflegeleicht und wird in Feuerwehrhallen oft und gerne eingesetzt. „Das hat sich bewährt“, sagt Gerstgrasser. Ein Zwischengeschoss hier beherbergt einmal ein Lager und zum anderen – und das ist ein genialer Schachzug – die alte historische Pumpe, die in einem Fenster, einem Schaufenster gleich, in Szene gesetzt wird und von außen bestaunt werden darf. Das war ein Anliegen der FF Tabland, um ihre Historie sichtbar zu machen. Zwei Fliegen mit einer Klappe hat man geschlagen. Das gilt auch für die Decke der neuen Feuerwehrhalle. Hier sind, neben einem begrünten Teil, zehn Abstellplätze geschaffen worden. Mit einem Ausblick, der seinesgleichen sucht. Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten war, darin sind sich alle einig, vorbildlich. Auch die FF Tabland, allen voran der Ausschuss und der Kommandant, haben unzählige Stunden in die Baubegleitung investiert.
Die Feuerwehr Tabland
wurde 1886 gegründet. Sie hat zurzeit 21 aktive Mitglieder, 5 Mitglieder außer Dienst und 2 Damen bei der Jugendgruppe Naturns. Die FF Tabland besitzt zwei Sprinter. Im Laufe des Jahres rückt man durchschnittlich 5 – 10 Mal aus und unterstützt die Nachbarwehren. Kommandant seit 15 Jahren ist Toni Geiser, sein Stellvertreter Günther Gamper.
Die Gemeindeverwaltung von Naturns und die Freiwillige Feuerwehr
Tabland laden zu einer gemeinsamen Feier ein.
EINWEIHUNG DES NEUEN GERÄTEHAUSES
am Samstag, 23.11.2024 um 13:30 Uhr
Ablauf: 13:20 Uhr Abmarsch FF/Tabland und Nachbarwehren vom alten in das neue Gerätehaus
13:30 Uhr Beginn der Heiligen Messe und Segnung
14:15 Uhr Ansprachen – anschl. Umtrunk und Besichtigung
Stellungnahme
Arch. Markus Gerstgrasser
Der Entwurf versucht die neu geschaffene Baumasse, funktional und räumlich in zwei leicht versetzte und gegliederte Baukörper zu unterteilten, damit sich das Gebäude ablesbar in die bestehende Topographie unaufdringlich integriert.
Durch die Geländeneigung konnte man ein Zwischengeschoss für die Ausstellung der historischen Pumpe und ein öffentliches Parkdeck auf dem Flachdach der Halle schaffen. Formgebend für das Raumprogramm und für die notwendigen Bedürfnisse war das Grundstück. Die Materialität, gekennzeichnet durch eine konsequente Umsetzung des Farb- und Materialkonzeptes, spielt eine wichtige Rolle in der Außenwirkung und schafft ein Bauwerk mit Identifikationscharakter, wichtig für die FF und die gesamte Dorfgemeinschaft. Verschiedene Modellstudien und Muster halfen in der Form- und Farbfindung. In der guten Zusammenarbeit der einzelnen Akteure konnte man die Verbundenheit zum freiwilligen Feuerwehrwesen erkennen.
Stellungnahme
Bürgermeister Zeno Christanell
Bereits vor vielen Jahren wurde in Tabland das Partizipationsprojekt „Unser Dorf lebt auf“ angegangen. Damals konnte Zeno Christanell als Jugendreferent den Spiel- und Sportplatz umsetzen, der vor allem von den Familien bis heute sehr geschätzt wird. Heute ist Christanell Bürgermeister von Naturns und sowohl Ansprechpart
ner für die Fraktionen als auch für den Zivilschutz und somit für die Feuerwehren zuständig. „Es freut mich deshalb doppelt, dass es uns gelungen ist, für Tabland mit dem neuen Gerätehaus eine weitere wichtige Infrastruktur realisiert zu haben“, unterstreicht der Bürgermeister. Dabei gehe es in kleinen Dorfgemeinschaften nicht nur um die Sicherheit, sondern vor allem auch um das soziale Miteinander, welches durch die Feuerwehren gestärkt wird. „Die gemeinsamen Übungen und das kameradschaftliche Beisammensein, aber auch die Organisation von öffentlichen Veranstaltungen, wie zum Beispiel dem Kirchtag, sind ganz wichtig für das Dorfleben“, ist sich Christanell sicher. Deshalb ist die getätigte Investition auch mehr als gerechtfertigt. Dank der großzügigen Unterstützung des Landes Südtirol sowie der Eigenverwaltung bürgerlicher Nutzungsrechte Tabland und vor allem durch den großen ehrenamtlichen Einsatz der Tablander Feuerwehrleute konnte die Finanzierung von rund 1,5 Millionen inklusive technischer Spesen, Mehrwertsteuer und Grundankauf gemeinsam geschultert werden. Ebenso hebt Bürgermeister Christanell die professionelle Leistung der Planer rund um die jungen Architekten Markus Gerstgrasser und Mirko Gamper sowie der lokalen Firmen hervor. „Ich bedanke mich bei allen, die ihren Anteil zum Gelingen des Projektes geleistet haben und gratuliere der Dorfgemeinschaft Tabland zu ihrem Gerätehaus als neuen wichtigen Sozialraum im Ort – so lebt das Dorf immer wieder neu auf.“
Eine weiße Metallfassade trägt das sanierte Zivilschutzzentrum Sulden. Es soll Spiegelbild der Suldner Schneelandschaft und der Gletscher sein. Vorbildlich wurde das Zivilschutzzentrum damit in die Natur eingebettet. Architekt Klaus Marsoner hat sich von der einmaligen Landschaft inspirieren lassen.
von Angelika Ploner I Fotos: Renè Riller, Angelika Ploner
Der Bürgermeister Franz Heinisch hat „a Gaudi“ mit dem sanierten Zivilschutzzentrum. Heinisch ist auch der Sektionsleiter des Weißen Kreuzes Sulden, das im Zivilschutzzentrum zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr und der Bergrettung Sulden ein Zuhause gefunden hat. „Die Sanierung war mir ein großes Anliegen“, sagt Heinisch zum Vinschgerwind. Vor kurzem wurden die Arbeiten fertiggestellt. Und eines muss man sagen: Es zieht die Aufmerksamkeit auf sich, es ist eine gelungene Sanierung zweifelsohne. Bei der Fassadenkleidung hat sich Architekt Klaus Marsoner von der Natur inspirieren lassen. Das mit einer weißen Metallfassade umhüllte Zivilschutzzentrum steht in direktem Bezug zu Eis, Schnee und der Suldner Gletscherwelt. Durch die Fassadengestaltung bildet das Gebäude eine optische Einheit mit der Natur. Eine Art Veranda ist der ehemalige Erker. Er gliedert das Gebäude und dient als Balkon, als Außenraum. Doch der Reihe nach.
Das Zivilschutzzentrum befindet sich im Nationalpark Stilfser Joch. Deshalb realisierte die Gemeinde die energetische Sanierung des Zivilschutzzentrums mit dem Programm „Parchi per il Clima 2021“. „Wir haben 800.00 Euro vom Park bekommen“, sagt Franz Heinisch. 1,3 Millionen hat die Sanierung samt IVA gekostet. Die Differenz hat die Gemeinde übernommen, das Weiße Kreuz hingegen die Finanzierung des Sektionssitzes. Die Arbeiten begannen im April 2024 und wurden vor kurzem planmäßig abgeschlossen. Die Unternehmen, allen voran das Generalunternehmen Baumänner, haben vorbildliche Arbeit geleistet. Das Bestandsgebäude, das in den Jahren 2000-2002 erbaut worden war, wies eine lange Mängelliste auf. Die Außenmauern des Gebäudes waren unzureichend wärmegedämmt, die Fassadenschalung in Holz war schadhaft und teilweise morsch. Die Holzfenster und -türen wiesen große Schwachstellen auf und waren undicht. Die Regenwasserabläufe verliefen vom Dach direkt durch das Innere des Gebäudes, dadurch kam es zu Kondensbildung und Verstopfungen.
Mit der energetischen Sanierung hat das Bestandsgebäude nun einen Quantensprung in der Bauqualität erhalten. Die alte Außenfassade wurde abgebrochen und eine neue Wärmedämmung angebracht, die bestehenden Fenster ausgetauscht, das Dach angehoben und begrünt. Gleichzeitig erhielt die Gebäudehülle eine neue Gestaltung. Klaus Marsoner: „Als neue Fassade wurde eine weiße hinterlüftete Metallverkleidung vorgesehen, welche eine Modernisierung und Vereinheitlichung mit sich bringen sollte.“ Ein besonderes Augenmerk lag auf dem Stiegenhaus. Dieses wurde komplett geschlossen, um den Wärmeverlust im Winter zu verringern und so den Energiebedarf für die Beheizung des Gebäudes zu reduzieren. Auch die Innenräume wurden umfassend erneuert, wobei alle Räume neu gestaltet wurden. Ziel war es, zwei separate Bereiche zu schaffen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen im Sektionssitz gerecht zu werden.
Der Wohnbereich für Freiwillige und Mitarbeiter umfasst eine großzügige Küche und einen Wohnraum, der als Gemeinschaftsraum dient.
Es wurden zwei Schlafzimmer eingerichtet: eines mit zwei Betten und das andere mit drei Betten, um ausreichend Platz für Freiwillige und Mitarbeiter zu bieten. Das Badezimmer wurde ebenfalls modernisiert. Der Hausgang wurde vergrößert, indem er geschlossen wurde. Hier ist nun Platz – auch für die Anbringung von Pinnwänden.
Der Wohnbereich für eventuelle Zivildiener und Saisonmitarbeiter umfasst zwei Schlafzimmer, jedes mit einem Bett, sowie einen kleinen Wohnbereich mit integrierter Küche. Auch hier wurde ein modernes Badezimmer eingerichtet, um den Komfort der Bewohner zu gewährleisten.
Im Garagenbereich wurde ein neuer Umkleideraum geschaffen. Diese zusätzliche Einrichtung bietet den Freiwilligen und Mitarbeitern die Möglichkeit, sich bequem umzuziehen und ihre Kleidung sicher zu verwahren.
50 Jahre Sektion Sulden im Weißen Kreuz
Ein schöneres Geburtstagsgeschenk hätte sich die Sektion des Weißen-Kreuzes Sulden mit dem neuen Zivilschutzzentrum wohl nicht wünschen können. Genau vor 50 Jahren - im November 1974 - wurde diese auf Initiative von vier Visionären gegründet: Ernst Reinstadler (Gemeinde Stilfs), Hubert Paulmichl (Kurverwaltungspräsident), Hilbert Reinstadler und Eberhard Gerstl (Weißes Kreuz Schlanders). Die Sektion startete mit 35 engagierten freiwilligen Helferinnen und Helfern. In den Anfangsjahren war es aus finanzieller Sicht nicht möglich eine eigene Ambulanz zu finanzieren. Die Sektion Bozen lieh den Suldnern daher ein Fahrzeug. Mit der Zeit und dank der Unterstützung zahlreicher Förderer konnte die Sektion Sulden eine eigene Ambulanz anschaffen. Die Freiwilligen investierten ihre Trinkgelder sogar in Winterreifen für das Fahrzeug. 1976 wurde der Fuhrpark um eine zweite Ambulanz erweitert. Ab 1976 stellte die Familie Trojer dem Weißen Kreuz Sulden zwei Garagenstellplätze zum Nulltarif für etliche Jahre zur Verfügung und unterstützte so den Verein tatkräftig. Von 1974 bis 1981 wurde der Dienst 24 Stunden von freiwilligen Helfern abgedeckt. So wurde auch der Telefon- und Funkdienst bis 1981 von der Familie Ernst Reinstadler ehrenamtlich im damaligen Hotel „Sayonara“ verrichtet.
Im Jahr 1981 wurde die Sektion Prad als Außenstelle der Sektion Sulden gegründet. 1981 wurde Hermann Pircher als hauptamtlicher Mitarbeiter eingestellt; er verrichtete bis 1997 seinen Dienst rund um die Uhr – dank der Mithilfe seiner ganzen Familie und der Suldner Freiwilligen. Auch die Telefon- und Funkstelle war in seinem Haus untergebracht. Mitte der 1980er Jahre konnte das Weiße Kreuz Sulden drei Garagenstellplätze in der Nähe der Seilbahnen Sulden beziehen. In den 1990er Jahren stellte die Gemeindeverwaltung von Stilfs auch Räumlichkeiten für die Unterbringung von Büro, Küche und Schlafzimmer in der Volksschule Sulden bereit. Im Jahre 2000 wurde ein zweiter hauptamtlicher Mitarbeiter eingestellt. Seit Juli 2002 befindet sich der Sitz des Landesrettungsvereins Weißes Kreuz Sektion Sulden im Zivilschutzgebäude, wo auch die Bergrettung und die Freiwillige Feuerwehr Sulden untergebracht sind.
Die Sektion Prad war 16 Jahre lang Teil der Sektion Sulden, im Jahre 1996 erfolgte die Trennung von Sulden, und die Sektion Prad wurde eigenständig.
Seit 2002 leitet Franz Heinisch die Sektion Sulden als Sektionsleiter, von 1996 bis 2014 war er Dienstleiter. 2004 wurde die Jugendgruppe unter der Leitung von Melanie Heinisch gegründet. Seither stehen der Sektion drei Einsatzfahrzeuge zur Verfügung, mit denen nicht nur Rettungseinsätze, sondern auch Krankentransporte durchgeführt werden. Durch den verpflichtenden Wehrdienst beim Militär bis 2004 und weil dieser Dienst auch beim Weißen Kreuz in Form von Zivildienst verrichtet werden konnte, erhielt man wichtige Ressourcen. Seit dessen Abschaffung ist es möglich freiwillig ein Jahr Zivildienst zu leisten. Im neuen Zivilschutzgebäude stehen dafür zwei „Mini-Wohnungen“ bereit.
In der Corona-Pandemie half das Weiße Kreuz Sulden, wo es nur konnte: von Nasenflügeltests bis hin zum Einkaufsdienst.
Im Jubiläumsjahr 2024 versehen 38 freiwillige Helferinnen und Helfer, vier hauptamtliche Mitarbeiter und ein Bezirksangestellter ihren Dienst im Einzugsgebiet von Sulden, Außersulden, Gomagoi, Stilfs, Stilfs Höfe, Trafoi bis hin zum Stilfserjoch.
Die Geschichte der Sektion Sulden ist eine Geschichte voller Engagement, Zusammenarbeit und stetigem Wachstum. Die zahlreichen Herausforderungen und Erfolge der vergangenen 50 Jahre sind ein beeindruckendes Zeugnis für den Einsatz und die Hingabe aller Beteiligten.
Die Bergrettung Sulden
Ebenso alt wie das Bergsteigen sind auch Bergunfälle. Ein genaues Datum, welches das Alter der Bergrettung von Sulden festlegt, ist daher schwer nachvollziehbar.
Ab 1880 erhielten die Bergführer für die Bergrettung Ausrüstungsgegenstände von den zuständigen Alpenvereinen. 1898 wurde die Alpine Rettungsgesellschaft gegründet. Dies war die Vorläuferorganisation der Bergrettung. 1899 erließ die Rettungsgesellschaft eine Verpflichtungserklärung mit Vergütung für die Bergführerschaft zur Bergrettung. Im selben Jahr wurde auf Anfrage von Dr. Th. Christomannos und Kurat Eller eine Gruppe gebildet, die sich der Rettung in Sulden verpflichtete. Das erste schwere Unglück ereignete sich 1912, als Josef Angerer gen. Truser beim Rettungseinsatz sein Leben verlor. Während der Kriegsjahre kam die Bergrettung nicht mehr zur Tätigkeit. Erst ca. 1920 mit dem Aufkommen des Wintersports waren die Dienste der Bergrettung wieder gefragt. 1952 wurde - unterstützt vom CAI Bozen - die heutige Form der Bergrettung Sulden, als Teil des C.N.S.A.S. (Corpo nazionale Soccorso Alpino e Speleologico) gegründet.
Von diesem Gründungsjahr an war der Bergführer Fritz Reinstadler der Leiter der Bergrettung Sulden. 1960 kam erstmals ein Helikopter zum Einsatz. In diesem Jahr wurde auch die Suldner Lawinenhundeschule gegründet. 1965 wurde diese national und damit die 1. Lawinenschule Italiens. Carabinieri, Finanzpolizei und Polizei bildeten fortan die Lawinenhunde in Sulden aus. 1970 übernahm Pfarrer Josef Hurton die Leitung der Bergrettung und hat diese bis 2000 inne. Ab diesem Jahr übernahm Olaf Reinstadler die Leitung der Bergrettung. Seit Juli 2002 ist neben anderen Organisationen auch die Bergrettung im Suldner Zivilschutzgebäude der Gemeinde Stilfs untergebracht.Der Verein leistet derzeit bis zu 80 Rettungseinsätze im Jahr.
Die Freiwillige Feuerwehr Sulden
Die Entwicklungsgeschichte von Sulden ist eng mit jener der Freiwilligen Feuerwehr verwoben. 1870 wurde am Kirchhof das erste Gasthaus errichtet und 1871 verweilten die ersten Kurgäste mehrere Tage beim Kuraten Eller in Sulden. Der Grundstein für den Bergtourismus in Sulden war gelegt. Mit der touristischen Entwicklung kamen auch neue Gefahren nach Sulden. Nicht mehr allein die Gefahren der Natur standen im Vordergrund. Häuser, die mehrere Personen beherbergten, mussten beheizt und bekocht werden, so stieg die Gefahr von Kamin- und Hausbränden drastisch an. Im Jahr 1938 brannte der Hof von Franz Ortler zur Gänze ab, da es zu dieser Zeit noch keine Feuerwehr mit Spritze gab. Mehrere Brände folgten in den darauffolgenden Jahren. Der Zweite Weltkrieg legte den Tourismus völlig lahm. In den 50er Jahren kam langsam der Aufschwung und mit ihm die Touristen. Noch immer hatte Sulden - im Gegensatz zu allen Ortschaften im Umkreis - keine funktionierende Feuerwehr. Peter Dangl, Fraktionsvorsteher und Besitzer der Pension Dangl, erkannte die gefährliche Lage Suldens im Falle eines Brandes. Hilfe von außen konnte man sich nicht erwarten, da eine Fahrt nach Sulden für die Feuerwehren Stilfs, Prad und Lichtenberg sehr zeitaufwändig war. Peter Dangl stellte mit seinem Fraktionsausschuss eine Feuerwehrmannschaft zusammen und versuchte beim Bezirk Obervinschgau 1963 die Feuerwehr Sulden zu gründen. Der Bezirk Obervinschgau jedoch wollte nicht zwei Feuerwehren in einer Gemeinde haben und genehmigte eine Fraktionswehr der Feuerwehr von Stilfs, da Sulden zur Gemeinde Stilfs gehört. Das war den Suldner Feuerwehrmännern ein Dorn im Auge, da es so sicher Schwierigkeiten beim Verteilen der Beiträge gab. Es dauerte noch zwei Jahre bis es eine eigenständige Feuerwehr in Sulden gab. Bezirkspräsident Hans Platter setzte sich beim Landesverband stark für das Anliegen der Suldner Bürger ein, nur so war es möglich in einer Gemeinde zwei Feuerwehren zu gründen.
Für die Gründung 1965 wurden folgende Personen aufgestellt: Hubert Angerer als Kommandant, Manfred Reinstadler als Stellvertreter, Peter Dangl als Schriftführer und Peter Kössler als Kassier. Der erste gewählte Kommandant der Feuerwehr Sulden wurde dann aber Othmar Reinstadler. Um die Gründungsfeier abhalten zu können, mussten die Suldner Wehrmänner Uniformen der Prader und Stilfser Feuerwehr leihen. Später musste sich jeder Wehrmann selber seine Uniform kaufen, denn die Feuerwehrkasse war zu schmal. Die ersten Uniformen kaufte die Feuerwehr Sulden 1970, ihr erstes Geländefahrzeug mit Anhänger im Jahr zuvor. 1978 beschloss die Freiwillige Feuerwehr Sulden ein Tanklöschfahrzeug zu kaufen. Eine Anekdote am Rande: Es wurde bei der Firma Magirus in Neu Ulm in Deutschland bestellt und von den damaligen Maschinisten Othmar und Günther Reinstadler in Neu Ulm direkt abgeholt. Am Reschenpass angekommen, begannen die ersten Schwierigkeiten, denn ein nicht vollständig bezahltes Fahrzeug dieser Art durfte nicht in Italien eingeführt werden. Der damalige Ausschuss mit Kommandant Hubert Paulmichl, Kassiert Robert Reinstadler und Schriftführer Martin Dangl beantragten einen Blitzkredit bei der Sparkasse und bürgten privat! Dieser Kredit wurde im Eilverfahren genehmigt, der ausständige Betrag überwiesen und das Fahrzeug am Reschenpass abgeholt. 1984 wurde die erste Feuerwehrhalle eingeweiht. Die Freiwillige Feuerwehr Sulden zählte damals 30 Mann. Vom Suldenhotel war ein Grund oberhalb der neuen Seilbahn abgelöst und dann zusammen mit dem Weißen Kreuz bezogen worden. Der Fuhrpark der Freiwilligen Feuerwehr Sulden vergrößerte sich in den darauffolgenden Jahren stetig: Ein Geländewagen mit Anhänger und Tragkraftspritze, ein Atemschutzwagen, ein Mannschaftswagen und ein neues Rüstfahrzeug wurden angekauft. 1990 feierte die Feuerwehr Sulden das 25 jährige Bestehen. 52 Wehrmänner und zehn Jugendliche zählte die Wehr damals. 2002 zog man schließlich aus den beengten Räumlichkeiten zusammen mit dem Weißen Kreuz Sulden und der Bergrettung in das neue Zivilschutzzentrum. Probleme, weil der Architekt keinerlei Wünsche der Vereine berücksichtigte, gab es zuhauf. Mit den Baumängeln musste man sich bis zur heurigen Sanierung beschäftigen. Kommandant derzeit ist Oliver Mattivi, Stellvertreter Michael Horrer. Die Freiwillige Feuerwehr Sulden zählt derzeit 30 Wehrmänner und -frauen.
(Quellen: Technischer Bericht Architekt Klaus Marsoner, 50 Jahre Weißes-Kreuz-Sektion Sulden, 50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Sulden)
Geldanlage ist ein kompliziertes Thema. Und dennoch: Wer sich vorbereitet und die einfachen Regeln des kleinen Geldanlage-Einmaleins beachtet, ist besser gewappnet.
Oder kann seine Finanzen sogar in die eigenen Hände nehmen. Die zwei wichtigsten Erfolgskriterien einer jeden Geldanlage sind eine breite Risikostreuung und niedrige Kosten.
Das Thema Geldanlage ist ein kompliziertes. Und eines, bei dem für unvorsichtige und unerfahrene Anleger viele Gefahren lauern. Dennoch: Nachflolgend sind einige Grundsätze aufgelistet, die man immer bedenken sollte, wenn man Geld anlegen will.
Die Ziele klar definieren.
Es klingt banal, dass man sich vor einer Geldanlage über die eigenen Ziele im Klaren sein muss. Es ist aber unerlässlich Grundsätzliches für sich abzustecken:
- Definieren, was man von der Geldanlage und von der jeweiligen Lebenssituation erwartet.
- Sind mittel- oder längerfristig größere Anschaffungen geplant?
- Steht ein Umzug oder eine Familienplanung an?
- Ist die berufliche Situation unsicher oder steht die Rente bevor?
- Wie hoch sind die monatlichen Belastungen?
- Steht man finanziell auf stabilen Beinen oder ist die Gesamtsituation unsicher und die Zukunft schwer abzusehen?
- Will man einmalig Geld anlegen oder lieber monatlich etwas sparen?
Die Geldanlagen müssen in jedem Fall zu den individuellen Zielen passen. Wo liegen die Prioritäten? Ist es die hohe Rendite ? Ist es die jederzeitige Verfügbarkeit oder die absolute Sicherheit? Diese drei Ziele kann keine Geldanlage gleichzeitig erreichen. Hohe Renditen kann man nur erwarten, indem man auf Verfügbarkeit oder auf Sicherheit verzichten. Alle diese Fragen geben Aufschluss darüber, welche Geldanlage dem persönlichen Bedarf am besten entspricht.
Schuldentilgung vor Geldanlage.
Bevor man Geld anlegt, folgendes bedenken: Kredite und Darlehen sind teuer. Sie kosten im Allgemeinen mehr Zinsen, als man mit der gleichen Summe bei einer Geldanlage erwirtschaften kann. Das heißt, dass immer zuerst Schulden abgebaut werden sollten, bevor Geld anderweitig angelegt wird. Kredite und Darlehen abzuzahlen, ist meist die beste Geldanlage, die man machen kann.
Versicherungen können Vermögen schützen.
Bestimmte Ereignisse können finanziell gravierende Auswirkungen haben. Die solideste Geldanlage kann sich im Nu in Luft auflösen, wenn man etwa für einen Schaden mit dem eigenem Vermögen haften muss. Wer eine Familie zu versorgen hat, möchte diese womöglich nicht in finanzielle Engpässe treiben, wenn er unerwartet verstirbt oder wegen Krankheit oder Unfall seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Diese Risiken müssen unbedingt bedacht werden!
Wer den Lebensstandard durch den Eintritt bestimmter Risiken nicht gefährden will, kann sich entsprechend versichern. Gegen welche Risiken man sich absichern soll, ist individuell zu definieren. Wie hoch soll der Versicherungsschutz sein und mit welchem Risikoschutz fühlt man sich wohl? Diese Fragen sollten wohl überlegt sein. Müssen die Hinterbliebenen beispielsweise bis zum Renteneintritt versorgt sein oder reichen fünf Jahre, weil dieser Zeitraum ausreichend ist, um sich auf die neue Situation einzustellen? Entscheidend hier ist alleine der persönliche Bedarf, bzw. die persönliche Situation.
Kann und will man Risiken tragen?
Je mehr Risiko, desto höher können die Erträge ausfallen. Risiko ist also nicht etwas, was per se schlecht ist. Und Sicherheit hat ihren Preis, die Erträge sind dann einfach geringer. Man muss sich entscheiden, welches Risiko für den individuellen Bedarf noch akzeptabel ist. Grundsätzlich muss man sich mit der Geldanlage wohlfühlen. Es darf keine bösen Überraschungen geben, wenn die Aktienmärkte mal wieder Kapriolen schlagen. Und: Man sollte auch dann noch gut schlafen können. Die Höhe möglicher Verluste sollte vorab klar sein und man sollte damit umgehen können.
In Zusammenhang mit der persönlichen Bereitschaft zum Risiko ist auch die Risikotragfähigkeit wichtig. Denn nicht jeder, der gerne mehr Rendite haben möchte, kann sich ein höheres Risiko auf Grund der Lebenssituation erlauben. Wer von dem Vermögen seinen Lebensunterhalt bestreiten muss, sollte in der Regel eher Wertschwankungen vermeiden, es sei denn das Vermögen ist so groß, dass die Schwankungen keine Rolle spielen.
Die Risiken streuen.
Egal ob ein größerer Geldbetrag einmalig oder auch nur ein kleiner monatlicher Sparvertrag angelegt wird: Unbedingt die Risiken streuen! Kapitalmärkte bergen immer Risiken. Aktienkurse können immer einbrechen und Zinsen können jederzeit drehen.
Wertentwicklungen kritisch sehen.
Kein Experte der Welt kann vorhersagen, wie sich ein Wertpapier in Zukunft entwickeln wird. Und niemand hat in Finanzsachen etwas zu verschenken. Der Hausverstand sollte immer mit dabei sein.
Kosten und Provisionen minimieren.
Kosten und Provisionen schmälern den Ertrag, der mit einer Investition erzielt werden kann. Die Kosten sind - im Gegensatz zu Zinserträgen und positiven Kursentwicklungen - sicher. Die Kostenbelastung ist eines der wichtigsten Kriterien zur Beurteilung von Anlageprodukten. Auch die glänzendste Wertentwicklung in der Vergangenheit und die rosigsten Prognosen für die Zukunft sollten nicht vom nüchternen Blick auf die Kosten abhalten. Es gibt auch günstige Produkte, ohne Provisionen.
In der Regel macht es keinen Sinn, die Anlagen alle paar Monate umzuschichten, weil das nur erneut Kosten verursacht. Eine alte Börsenweisheit besagt zu recht:
«Hin und Her macht Taschen leer»
Trotzdem sollte man sich in regelmäßigen Abständen mit den eigenen Finanzen beschäftigen. Denn Lebenssituationen können sich ändern, unvorhergesehene Ereignisse eintreten. Nach einiger Zeit oder nach einem Erbe wird vielleicht nicht mehr die Rendite im Vordergrund stehen, sondern vor allem die Liquidität, weil sich Pläne geändert haben und über das Geld schnell verfügt werden muss.
Man sollte sich deshalb wenigstens einmal im Jahr die Zeit nehmen und überprüfen: Wie steht es um meine Finanzen? Hat sich an meiner Situation etwas grundlegend verändert? Entsprechen meine Geldanlagen noch meinen Bedürfnissen?
Nur wenn man das alles im Blick hat, kann man sich sicher sein, dass die Geldanlage auch in einigen Jahren noch die eigenen Ansprüche erfüllt. Und eines sei mit auf den Weg gegeben:
«Die beste „Rendite“ ist immer noch gesund und glücklich zu sein.»
Also im Zweifelsfall: In die eigene Gesundheit die Zukunft oder Weiterbildung investieren.
Stilfs - Die Pfarrkirche in Stilfs war beim Mariensingen am Samstag, 20. Oktober 2024 um 18.00 Uhr bis auf den letzten Platz gefüllt. Geladen hatten die Verantwortlichen im Südtiroler Volksmusikkreis um den Obmann Gernot Niederfriniger aus Mals, unterstützt von den Vereinen im Ort und dem Bildungsausschuss Stilfs.
Mitwirkende waren der Stilfser Kirchenchor unter der Leitung von Christina Plieger, die Männersinggruppe Stilfs und der Schulchor Stilfs, geleitet von Kathrin Thöni. Lisa Pichler aus Stilfs spielte die steirische Harmonika, Vivien Gluderer aus Trafoi und Eva Steck aus Tschengls ließen die Violinen erklingen. Manuel Mahlknecht aus Glurns spielte die Gitarre als Solist. Mit dabei waren auch die Gargitzer Weisenbläser aus Prad. Zwischen den einzelnen Musikstücken trug Pfarrer Konrad Gasser besinnliche Texte vor, die sich um die Gestalt Mariens in der katholischen Glaubensgeschichte ranken.
Das musikalische Repertoire umfasste Marienlieder und Instrumentalstücke aus mehreren Geschichtsepochen. Der Vinschger Bezirksobmann im Südtiroler Volksmusikkreis Martin Moriggl aus Glurns bedankte sich bei allen Mitwirkenden, bei Besucherinnen und Besuchern. Die einen sangen und musizierten mit großer Freude, und die anderen genossen die zu Herzen gehenden Darbietungen. (mds)
Latsch/Partschins/Vinschgau - Alles hat seine Zeit“. Es ist ein Zitat von König Salomo und steht in der Bibel. Es besagt, dass alles seine bestimmte Stunde, und jedes Vorhaben unter dem Himmel seine Zeit hat. Dies gilt auch für den spazioRizzi, dem Ausstellungsraum im Bürogebäude der Rizzi Group am Dorfeingang von Latsch. Warum spazioRizzi? Die erste Ausstellung vor 20 Jahren war Siegfried Rizzi, dem Vater von Walter gewidmet. Siegfried Rizzi war Iridologe (Augendiagnostiker), Homöopath und Heilpraktiker. Sein jüngster und engster Schüler, der die Ausstellung redigiert hatte, war Dr. Enzo Di Spazio aus Bozen. Somit wurde fortan der Raum spazioRizzi genannt.
Die Eröffnung der Ausstellung „Schönweger 3“ fand am 27. Oktober statt. Es waren wohl noch nie soviele Besucher zu einer Ausstellungeröffnung gekommen. Walter Rizzi begrüßte alle Anwesenden im Namen seiner Familie und hieß alle willkommen. Gruß- und Dankesworte kamen vom Obmann der Raika Latsch, Georg Wielander und dem Bürgermeister der Gemeinde Latsch, Mauro Dalla Barba. Der in Paris lebende Künstler und Kunsttheoretiker Bernhard Rüdiger, Professor an der Kunsthochschule in Lyon, führte in das Leben und Werk der Schönwegers ein. Koordiniert wurde die Ausstellung von Frau Herta Wolf Torggler. Sie war 25 Jahre lang Leiterin von Kunst Meran.
Herbert, Matthias und Leander Schönweger:
Alle drei kommen aus der gleichen Malerfamilie, könnten jedoch unterschiedlicher nicht sein. Der Vater von Herbert und Matthias Schönweger war Malermeister in Partschins. Er verstarb früh. Die Mutter erwarb daraufhin als erste Frau den Titel einer Malermeisterin in Südtirol und übernahm den Betrieb.
Herbert, der ältere Sohn, hat sich als Maler und Lackierer spezialisiert. Er gestaltete zum Beispiel die Fassaden der Glurner Innenstadt, das Orientierungssystem des Meraner Krankenhauses und mehrere Wandbilder an öffentlichen Gebäuden im Lande. Er hat auch in Latsch Spuren hinterlassen. So hat er zum Beispiel den alten Teil der Raiffeisenkasse und das Lacusgebäude gestaltet. Nebenbei arbeitet Herbert Schönweger auch als freischaffender Künstler. Seine zahlreich ausgestellten Bilder im spazioRizzi sind unverkäuflich.
Herberts jüngerer Bruder Matthias hat einen ganz anderen Weg eingeschlagen. Er hat nicht mit Farben angefangen. „Bevor ich reden lernte, habe ich aber bei meinen Eltern die Farben aus den Malertöpfen verkostet und die schmeckten nach Farben“, sagt er. Matthias Schönweger studierte Kunstgeschichte und Geisteswissenschaften und brachte es zu einer ganz eigenartigen Künstlerkarriere. Den spazioRizzi bespielt er mit Buchstaben - in Wort und Bild.
Leander ist der Sohn von Herbert Schönweger. Leander Schönweger ist zum Künstler geboren. Er hat in Wien an der Angewandten studiert, lebt und arbeitet zur Zeit in Brüssel. Man kann ihn als Installationskünstler bezeichnen. Er macht Installationen und Objekte. Seine Installationen und Skulpturen sind in Südtirol noch wenig bekannt. 2021 war er im Kreuzgang der Kartause Allerengelberg im Schnalstal mit der körperbezogenen Objektreihe „Käfige“ am Projekt „implant(at)karthuas“ beteiligt. Seine Objekte im spazioRizzi zeigt Leander Schönweger auf und in Glaskuben, die in Miniatur den grünen Glaswürfel nachbilden.
Walter Rizzi resümiert:
Mit der Ausstellung „Schönweger 3“ endet im spazioRizzi etwas, was in der Weihnachtszeit 2005 mit den Glasplastiken von Robert Scherer begonnen hatte. Es folgten Reinhold Tappeiner mit Musik von Dieter Oberdörfer (2007), Paul Flora (2010), Karl Plattner (2012), Hans Ebenperger (2013), Künstlerisches Latsch, eine Gemeinschaftsausstellung von Paula Spechtenhauser, Christine Platzgummer, Christian Pohl, Herbert Rechenmacher, Arthur Rinner „Hornbacher“ (2015), Peter Fellin (2016), Werner Tscholl (2016), Gianni Bodini (2018), Ulrich Egger (2019), Burnbjoern & Bernhard Fuchs (2020), Hubert Scheibe (2022), um nur einige zu nennen.
Mit etwas Wehmut, aber auch mit Freude und Dankbarkeit blickt Walter Rizzi zurück auf 20 Jahre Ausstellungstätigkeit. Seine Frau Christine hat ihn immer tatkräftig unterstützt. Sie war es, die bei den Ausstellungseröffnungen stets für das leibliche Wohl der zahlreichen Besucher gesorgt hat. Jetzt übergibt Walter Rizzi das Familienunternehmen seinen Kindern, Simone und Florian. „Mein Leben war relativ gut strukturiert. Mit 40 habe ich mich selbstständig gemacht, mit 60 habe ich den Kubus errichtet, mit meinem 80. Geburtstag am 31. Dezember (bis dahin ist die Ausstellung zugänglich) werde ich die Ausstellungstätigkeit darin beenden. Das Leben ist schön, wenn man irgend etwas abschließen kann. Blöd ist, wenn etwas nicht abgeschlossen ist“, sagt er. Seinen Nachfolgern im Familienunternehmen wünscht er weiterhin viel Glück und Freude mit diesen Räumlichkeiten, zusammen mit allen, die sich darin aufhalten und aktiv sein werden. (pt)
Schlanders/Mals/Naturns/Basis Vinschgau - Am 18. Oktober lud Basis Vinschgau zur Jubiläumsfeier des Coworking Space. Seit 5 Jahren gibt es diese neue Arbeitsform in Schlanders. Auf einer Fläche von 370 m² kann ein individueller Arbeitsplatz in einem offen gestalteten Büro gemietet und flexibel genutzt werden: monatlich oder tageweise. Eine Tagesmiete kostet 20 Euro, die Monatsmiete 200 Euro. Wie Hannes Götsch, der Geschäftsführer der Basis bei der Feier mitteilte, sind derzeit rund 30 Personen, welche den Arbeitsplatz mieten, 11 Personen davon sehr regelmäßig. Es sind in erster Linie Personen aus Südtirol, aber auch aus allen Ländern Europas und aus anderen Kontinenten. So waren schon vorwiegend junge Leute aus Kanada, Neuseeland, Israel oder Kamerun für einige Zeit in der BASIS. Magda Tumler von der Basis berichtete, dass zunehmend Menschen einen Arbeitsplatz mieten, die hier auch Urlaub machen und auf diese Weise die Arbeit mit dem Urlaub verbinden. Es sind Freiberufler, Architekten, Designer, Softwareentwickler, Wissenschaftler, Studenten, Künstler, aber auch Angestellte und Beamte, welche den Coworking Space als Arbeitsplatz nutzen. Stefan Wenger aus Rabland erzählte über seine Arbeit als Softwareentwickler in der Basis. Wichtig sind für ihn die gute Atmosphäre und die unterschiedlichen Menschen, die sich hier treffen, austauschen, zu Mittag essen, einen Kaffee trinken und miteinander reden. Das motiviert und entspannt zugleich. Auch Christina Gamper aus Lana arbeitet als Jugendcoach von „netz“, dem Dachverband der Offenen Jugendarbeit, in der Basis. Hier trifft sie sich mit Jugendlichen und erledigt ihre Büroarbeit. Erfreut darüber, dass aus Visionen feste Institutionen geworden sind, die Menschen aus nah und fern anziehen, zeigte sich die Gemeindereferentin Christine Kaaserer. Neben dem Coworking Space in Schlanders, gibt es das auch seit 2021 in Mals und nunmehr auch in Naturns. Buchbar sind die Arbeitsplätze entweder bei Basis oder über Startbase, das Netzwerk von Coworking Spaces in Südtirol. (hzg)
Langtaufers/Schlanders - Manchmal schreibt das Leben die besten Geschichten. Mehrere zufällige Ereignisse führten zu einem emotionalen Wiedersehen nach 47 Jahren. Ein bei der Hegeschau in Schlanders gewonnenen Abschuss im Jagdrevier Langtaufers, führte die zwei leidenschaftlichen Künstler Florian Eller und Alessio Nalesini wieder zusammen. Der Langtauferer und Schlanderser besuchten gemeinsam die Kunstschule in St. Ulrich in Gröden. Sie teilten sich ein bescheidenes kleines Zimmer, Nudeln wurden in einer Teekanne gekocht und es fehlte der Zimmerschlüssel. Einer blieb abends immer zu Hause, damit der andere in der Nacht heimkommen konnte. Die kritischen Blicke der Grödner, ließen ihnen deutlich spüren, dass sie als „Auswärtige“ und mit wenig Geld nicht wirklich willkommen waren. Trotz all der Widrigkeiten hielten Florian und Alessio zusammen wie Pech und Schwefel. Sie ließen sich nicht entmutigen, behielten ihren Humor und erlebten eine schwierige, aber unvergessliche Zeit. Beide waren durch ihre Kunst und der Verwirklichung ihrer Träume viel unterwegs. Es gab noch kein Handy und keine sozialen Netzwerke. Die Wiederfindungsversuche der beiden Studienfreunde scheiterten bis zum heurigen Herbst. Beim „geschenkten“ Wiedertreffen wurde viel gelacht, es rief herzliche Erinnerungen wach und bewies, dass wahre Freundschaft schwierige und lange Lebenszeiten überdauern kann. (chw)
Theatergruppe Kortsch
Mit lang anhaltendem Applaus verneigte sich das Publikum bei der Premiere „Der Verreckte Hof“ am 8. November im Kulturhaus von Schlanders und honorierte damit gekonntes Spiel aller fünf Schauspieler:innen, glänzenden Gesang und geniale Regie. Die Theatergruppe Kortsch ist in ihrem 100. Jubiläumsjahr vital und sie hat sich mit Beherztheit und Mut an eine „Stubenoper“ von Georg Ringsgwandl gewagt, in der singend und spielend alle möglichen Lebenslagen verhandelt werden. Der erfahrene Kortscher Theatermann Konrad Lechthaler hat als Regisseur Musiker und Schauspieler perfekt abgestimmt. Dietmar Rainer hat die Musik zum Stück adaptiert, die unter der Leitung von Martina Wienchol von einem kleinen Ensemble vorgetragen worden ist.
Die Einleitung zur Premiere haben der Obmann der Theatergruppe Kortsch Karl Fleischmann und Martin Trafoier mit Musik und Prominenz - mit dem Präsidenten des Theaterverbandes René Mair und BM Dieter Pinggera vor der Bühne - zu zelebrieren gewusst, Dank den Sponsoren und Mithelfern gezollt und die Festschrift zum 100-Jährigen der Theaterbühne Kortsch vorgestellt. (eb)
Weitere Aufführungen:
Do. 14. November
Fr. 15. November
So. 17. November (17 Uhr)
Di. 19. November
Do. 21. November
Fr. 22. November
jeweils 20 Uhr im Kulturhaus Schlanders
388 4380100
Katharinaberg - Kommt und seht... Nach diesem Motto laden die Krippenfreunde Katharinaberg/Schnals am Sonntag, den 1. Dezember nach Katharinaberg. Im Haus der Dorfgemeinschaft in Katharinaberg gibt es eine Krippenausstellung. Von 10 bis ca. 17 Uhr stellen die Krippenfreunde ihre in mühevoller Kleinarbeit selbst hergestellten Krippen einem größeren Publikum vor. Die Krippen werden gesegnet. Die Krippenfreunde Kataharinaberg/Schnals heißen alle Freunde und Interessierten herzlich willkommen.
Schlanders - Am Mittwoch 30. Oktober fand in Schlanders die Jahrgangsfeier der 1939iger statt. Die 14 Jubilare begannen den Festtag mit der Hl. Messe in der Kapelle des Bürgerheim St. Nikolaus von der Flüe, Schlanders. Pfarrer Michael Horrer gestaltete sie. Besonders berührend war, dass er seine im vorigen Jahr verstorbene Mutter, Margareth Wwe. Horrer, ebenfalls Jahrgang 1939, in die Messe miteinschloss. Altdekan Dr. Josef Mair gehört ebenfalls zu den Jubilaren. Die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes übernahm Sabina Mair von „Venusta Musica EO“. Bei den Fürbitten wurden Dankbarkeit und die Wünsche nach Gesundheit sowie Frieden in der Welt zum Ausdruck gebracht.
Anschließend wurde im Hotel Restaurant „Goldene Rose“, dem „Rosenwirt“ in Schlanders gefeiert. Zwei Jubilarinnen waren extra aus Andrian und Meran angereist, während die anderen Teilnehmer:innen aus dem Gemeindegebiet Schlanders kamen. In geselliger Runde verbrachten sie gemeinsam wunderschöne Stunden. Viel gab es zu erzählen. Die festliche Stimmung und die herzlichen Gespräche machten diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis für die 85 Jahre Junggebliebenen. (chw)
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