Netzwerktreffen zum Start des neuen Lehrganges – Anmeldefrist bis 8 November, mittags, verlängert
BOZEN (LPA). Erstmals organisieren der Landesbeirat für Chancengleichheit für Frauen und das Frauenbüro des Landes, gemeinsam mit dem Institut für Public Management der Eurac Research, einen Lehrgang für politisch interessierte Frauen. Um möglichst vielen Interessierten die Teilnahme am Lehrgang zu ermöglichen, sind die Auftakt- und die Abschlussveranstaltung in Präsenz an der Eurac in Bozen geplant, die weiteren sechs Weiterbildungsmodule finden die insgesamt sechs Module online statt. Zudem wurde die Anmeldefrist verlängert: Interessierte haben noch bis zum 8. November (12 Uhr) die Möglichkeit, sich onlinefür den Lehrgang und damit auch für die Auftaktveranstaltung anzumelden.
Das Aufttaktveranstaltung zum Lehrgang für Frauen in der Gemeindepolitikfindet am
Freitag, 8. November 2024
Von 16.00 bis 20.00 Uhr
Im Auditorium von Eurac Research,
Drususallee 1 in Bozen
statt. Dabei leiten Ulrike Oberhammer und Nadia Mazzardis (Präsidentin und Vizepräsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit), der Präsident des Gemeindenverbandes Andreas Schatzer und Eurac-Präsident Roland Psenner in die Zielsetzungen des neuen Lehrgangs ein. Es folgen Impulsvorträge zu Female Leadership (Sara Boscolo, Eurac Research), Social Media und digitale Kommunikation (Aaron Gottardi, Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie) sowie Planung und Management des Wahlkampfes (Silke Bridi, Political Campaign Manager). Am Runden Tisch diskutieren anschließend mehrere politisch aktive Frauen über ihre Erfahrungen und stehen im Anschluss den Teilnehmerinnen für den persönlichen Austausch zur Verfügung. Moderiert wird die Veranstaltung von Patrick Rina.
Das Netzwerktreffen ist die Auftaktveranstaltung zum Lehrgang und daher nur angemeldeten Teilnehmerinnen zugänglich.
ck
Ab 1. November finden in den Stadt- und Überlandlinien vermehrt Kontrollen statt – Gemeinsame Aktion soll ehrliche Fahrgäste unterstützen
BOZEN (LPA). Ab dem 1. November werden zusätzlich zu den Kontrolleurinnen und Kontrolleuren der SASA auch STA-Mitarbeitende Fahrkartenkontrollen auf den Stadt- und Überlandlinien im südtirolmobil-Verbundgebiet durchführen. Diese Maßnahme richte sich insbesondere an die ehrlichen Fahrgäste, die ihren Beitrag zu einem funktionierenden und gerechten Verkehrssystem leisten, indem sie regelmäßig ihre Fahrscheine entwerten. "Unser Dank gilt den vielen ehrlichen Fahrgästen, die regelmäßig ihre Fahrscheine entwerten und so den öffentlichen Nahverkehr aktiv unterstützen", sagt Landesrat Daniel Alfreider, "mit den vermehrten Kontrollen setzen wir ein klares Zeichen für mehr Fairness und zeigen, dass die Einhaltung der Regeln dem gesamten System zugutekommt. So schaffen wir einen öffentlichen Verkehr, der gerecht und transparent für alle ist."
Die Ticketpreise wurden bewusst erschwinglich gehalten, um jedem und jeder Zugang zum Nahverkehr zu ermöglichen und gleichzeitig das System nachhaltig zu finanzieren. Die Bußgelder für das Fahren ohne gültigen Fahrschein, wie auch eine unbefugte Verwendung der Fahrscheine, wurden angehoben. Die eingenommenen Gelder fließen direkt in Maßnahmen zu den weiteren Verbesserungen der Kontrollen, der Kundenbetreuung und Informationsmaterialien, die den Service für alle Fahrgäste optimieren. "Fahrgäste nehmen die verstärkten Kontrollaktionen überwiegend positiv auf und unterstützen allgemein Kontrollen im öffentlichen Nahverkehr . Die Möglichkeit, Strafen direkt über POS-Geräte vor Ort zu begleichen, vereinfacht den Prozess und sorgt für eine rasche Abwicklung. Damit setzen wir auf mehr Effizienz und Komfort für alle Beteiligten", sagt STA-Generaldirektor Joachim Dejaco. SASA-Generaldirektor Ruggero Rossi de Mio ergänzt dazu: "Die Arbeit unserer Kontrolleurinnen und Kontrolleure ist oft herausfordernd und wichtig für das reibungslose Funktionieren des Nahverkehrs. Wir schätzen ihren Einsatz und ihr Engagement sehr und bilden regelmäßig neue Kontrolleure aus."
red/ck
Vinschgau - Der Vinschgau geht in Richtung Zerrissenheit: Die Ferienregionen Reschenpass und Obervinschgau gehen eigene Wege und wollen sich künftig als Ferienregion „Reschensee - Lago di Resia“ selbst vermarkten. Nach hypnotischer Inkubationszeit beginnen sich der Mittel- und Untervinschgau zu bewegen.
von Erwin Bernhart
Die Ferienregionen Reschenpass und Obervinschgau - also der gesamte obere Vinschgau mit den Gemeinden Graun, Mals, Schluderns, Glurns und Taufers - haben - mündlich zumindest - angekündigt, mit 31.12. 2024 aus Vinschgau Marketing auszutreten.
„In den letzten Jahren haben wir unser Marketingbudget an Vinschgau Marketing weitergegeben und gemeinsam mit den insgesamt sieben Tourismusvereinen im Vinschgau in Kommunikation und Produktentwicklung investiert. Nun haben wir uns gemeinsam mit der Ferienregion Reschenpass dazu entschieden, uns künftig unter der Marke Reschensee - Lago die Resia zu vermarkten, was uns sehr viele Vorteile bringt ...“ So heißt es in einem Schreiben an die Mitglieder, die die Vorstände der Ferienregionen Obervinschgau und Reschenpass kürzlich verschickt haben.
Mals beim Reschensee?
Das Logo, ausgearbeitet von der Hamburger und Berliner Marketingagentur OAKS, liegt bereits vor. An die Inhalte wird man sich noch gewöhnen müssen. Glurns am Reschensee? Schluderns beim Reschensee? Mals am Reschensee? Gar Taufers beim Reschensee?
Von Prad und Laas abwärts bis hinein ins Schnalstal hat man den Ausstieg der Obervinschger aus einer bisherigen touristischen Schicksalsgemeinschaft im Vinschgau bereits als Fakt registriert. Mit Wehmut, Argwohn, mit Zähneknirschen, mit Wut auch, auch mit Respekt und sogar mit Verständnis. Die Reaktionen variieren stark. Allen gemeinsam ist ein „Schade“.
Der Schlanderser Hotelier Manfred Pinzger, der große HGV-Landeschef, sagt etwa: „Aus unternehmerischer Sicht habe ich vollstes Verständnis, dass sich die Marke „Reschensee“ für die Ferienregionen Mals und Reschen als bessere erweisen könnte als die Marke Vinschgau. Aber ...“ Pinzger ist auf die mögliche Schieflage erst durch den Artikel „Weckruf“ im Vinschgerwind Mitte September aufmerksam geworden. Und hat dann die Problemaik auf’s politische Parkett gebracht. Gegenüber der Bezirkspräsidentin Roselinde Koch hat er per Mail sein Unbehaben über die mögliche touristische Entwicklung kundgetan.
Pinzer, der sich bislang in die Belange von Vinschgau Marketing weder eingebracht noch eingemischt hat, er sei auch nie eingeladen gewesen, spricht von einer touristischen „Zerrissenheit des Vinschgau“.
Weckruf
Der Vinschgerwind-„Weckruf“ scheint auf jeden Fall auch andernorts gewirkt zu haben. Mauro Dalla Barba, der Latscher Bürgermeister und seit der Umstrukturierung der Agenden in der Bezirksgemeinschaft als Bezirksrat für Tourismus zuständig, hat am vergangen Freitag, den 25. Oktober, ein Meeting der Extraklasse anberaumt. Dalla Barba hat die Bürgermeister von Prad, Sulden, Schlanders, Martell, Kastelbell-Tschars und Schnals in der Bezirksgemeinschaft in Schlanders zusammengetrommelt. Die Laaser BMin war nicht zugegen und die Bezirkspräsidentin Roselinde Koch ist später hinzugestoßen. Miteinbezogen waren auch die Präsidenten der Tourismusvereine Sulden, Prad, Schlanders-Laas, Latsch-Martell, Kastelbell-Tschars und Schnals. Und auch die jeweiligen Geschäftsführer waren einbestellt. Mit dabei war auch HGV-Chef Manfred Pinzger - was bei einigen zu Naserümpfen geführt haben soll. Nicht eingeladen waren die Obervinschger. Weder die Bürgermeister noch die Tourismuspräsidenten aus Graun und Mals.
Das Meeting war gedacht als heftige Gegenreaktion und als Gegenoffensive zum Obervinscher Alleingang. Was ist zu tun? Was ist noch zu retten? Was ist mit Vinschgau Marketing? Wie ist die Vorgangsweise? Was soll umgesetzt werden?
Einhelligkeit herrschte unter den Teilnehmern: Vinschgau Marketing soll und muss als gemeinsame touristische Plattform aufgerichtet und erhalten werden. Derzeit ist Glurns Sitz von Vinschgau Marketing. Der Sitz könnte sich ändern. Denn Glurns gehört zur abtrünnigen Ferienregion Obervinschgau. Warum sollte man dann Glurns als Sitz für Vinschgau Marketing beibehalten, fragt sich ein Teilnehmer der Runde. Jedenfalls war der Sitz in Glurns auch Gegenstand der Diskussion.
Zwei Gletscherskigebiete
Dass man die Wintersportgebiete besser in Szene setzen wolle, dass man die lokalen Besonderheiten hervorstreichen wolle, darin waren sich alle Teilnehmer der Schlanderser Runde einig. Mit Sulden und Schnals habe man die zwei einzigen Gletscherskigebiete in Südtirol. Das war auch ein Grund von mehreren, dass die Schnalser von der Meraner Marketing Gesellschaft (MGM) in den Vinschgau in Richtung Vinschgau Marketing gewechselt sind. Die Schnittmengen der Schnalser zum Vinschgau sind ungleich größer als in Richtung Meran.
Mauro Dalla Barba, von dem gesagt wird, dass er die Sitzung sachlich durchgezogen habe, wollte den Saal nicht verlassen, ohne die nächsten Schritte genau abgesteckt zu haben. Eine Task Force, also eine kleine Eingreiftruppe unter dem derzeitigen Vinschgau-Marketing-Präsidenten Matthias Tschenett soll umgehend und innerhalb November noch ein neues und den Gegebenheiten angepasstes Konzept von Vinschgau Marketing ausarbeiten, samt genauer Budgetierung.
Dieses Konzept soll dann in den Vorständen der Tourismusvereine Sulden, Prad, Schlanders-Laas, Latsch-Martell, Kastelbell und Schnals abgesegnet und beschlossen werden. Denn die Zeit drängt. IDM und auch die Tourismusvereine sind beim Stylen der Frühjahrskampagnen. Und da muss lange vorher fix sein, wer was machen wird. Das ist die Marschrichtung, die in der politischen und touristischen Elefantenrunde in Schlanders ausgemacht worden ist.
In Bozen ist man „wenig amüsiert“
Und was macht man mit den Obervinschgern? Irgendwie scheint man vom Vorpreschen und von der geschwellten Brust im Oberland überrascht und überrannt worden zu sein. Obwohl der Vinschgerwind bereits im Februar dieses Jahres das Heraufkommen einer potenziellen Trennung der Obervinschger Tourismusvereine beschrieben hatte. In Bozen, so sagt man im Vinschgau, sei das offensichtliche Zerreißen des Vinschger Tourismus mit Entsetzen registriert worden. Tourismuslandesrat Luis Walcher war, gelinde gesagt, wenig amüsiert, als er die mögliche Trennung in der Vinschger Tourismuslandschaft registriert hat. Auch LH Arno Kompatscher soll zum Telefon gegriffen und die Oberländer gerüffelt haben.
Manfred Pinzger sagt es so: „Landesrat Luis Walcher hat versprochen, ein Sonderprogramm für die eher tourismusschwachen Gebiete wie das Unterland und den Vinschgau auflegen zu wollen. So etwas geht natürlich nur unter der Voraussetzung einer touristischen Einheit in den Gebieten.“
Der HGV habe seit Längerem das Ansinnen beim Landesrat deponiert, dass man sich im Kontext des „overtourism“ in der Kommunikation nach außen auf strukturschwache Gebiete konzentrieren könnte. Angesichts des Auseinanderdriftens im Vinschgau wird sich der Landesrat mit seiner Idee nicht sonderlich leicht tun.
Jedenfalls müsse eine Marke „Vinschgau“ gelingen, sagt Pinzger. Die Oberländer, die für ihre Kommunikation nach außen „Reschensee - Südtirol“ gewählt haben und den „Vinschgau“ gar nicht mehr im Programm haben, sollten, so Pinzger, dazu bewogen werden, zumindest den Namen „Vinschgau“ miteinzubeziehen.
Türen bleiben offen
Die Türen zu Vinschgau Marketing sollen für die Obervinschger auf alle Fälle offen bleiben, beschreiben es mehrere Teilnehmer in Schlanders. Man weiß ja nie, ob der Oberländer „Schnellschuss“ in Teilen revidiert werde.
Die Obervinschger schreiben an ihre Mitglieder: „ (...) Natürlich sind wir weiterhin Vinschger und streben eine projektbezogene Zusammenarbeit und einen regelmäßigen Austausch mit allen Tourismusvereinen im Vinschgau an. (...)“
Mals - Bei den Interalpinen Umwelt- und Energietagen in Mals wird die Kunst der Wasserkraft in all seinen Facetten und aus der Sicht neuester Anwendungen beleuchtet. Hochkarätige Referenten und Praktiker treten in Erfahrungsaustausch, weisen auf Probleme und auf Lösungen hin.
von Erwin Bernhart
Nach einer Vielzahl an Referaten die Komponenten der Wasserkraft betreffend, gehalten von Fachleuten und Ingenieuren aus dem deutschsprachigen Alpenraum, wurde in der Abschlussdiskussion am 24. Oktober im Malser Kulturhaus darüber diskutiert, wie gut die Versorgungssicherheit bei der Stromversorgung einzuschätzen sei. Einig waren sich die Teilnehmer am Podium Michael Wunderr von der E-Werk Genossenschaft Prad, Dieter Theiner, der Luis Amort von Alperia vertrat, Michael Class von EnBW Baden Württemberg und Michael Roth von der Schweizer Repower darin, dass alles viel zu langsam gehe, dass ungeheure Summen vor allem in die Stromnetzinfrastruktur investiert werden müssten und dass man sich vor Cyberangriffen schützen müsse. „Wir sind viel zu langsam“, wies Wunderer auf den viel zu behäbigen Ausbau der Erneuerbaren z.B. in Italien hin. Es brauche bessere politische Rahmenbedingungen und entsprechende Anreize für Investitionen. Class erinnerte an die Mangellagen in den 70ern, an die enormen Gasteuerungen wegen des Ukrainekrieges. Mit erneuerbaren Anlagen würde die Resilienz erheblich erhöht werden können. Dieter Theiner wies darauf hin, dass für die Beschneiungsanlagen rund 2 Megawatt pro Piste abgerufen würden und sich der Netzausbau dahingehend bewege. Allerdings mit dem Nachteil, dass nach der Beschneiung das Netz nur zu 25 % ausgelastet werde. Der Klimawandel, der höchst ungleichmäßige Niederschläge mit sich bringe, erfordere erhöhte Speicherkapazitäten und auch Pumpspeicherwerke. Alperia hat einige Inselbetriebe abgegrenzt, um so gegen Blackouts vorbereitet zu sein. Michal Roth konstatierte für die Schweiz einen Strommangel im Winter, der durch Import von Kernkraftstrom aus Frankreich ausgeglichen werde. Dazu sei ein guter Netzverbund höchst notwendig. Schwierig sei es, so die Teilnehmer unisono, der Bevölkerung die Notwendigkeiten bei der Energieerzeugung und -speicherung näher zu bringen. Man muss eingestehen, dass die Strombranche wenig Glaubwürdigkeit bei der Bevölkerung aufzuweisen habe. Mit den Energiegemeinschaften, so Wunderer, hoffe man, das allmählich ändern zu können. Moderiert haben die Diskussion Bettina Geisseler und Dietmar Thomaseth.
Rabland/Partschins - VizeBM Walter Laimer hat sich der Stimme enthalten, der Verfechter der großen Umfahrung Adi Erlacher war nicht anwesend - so ist mit 16 Dafürstimmen der Grundsatzbeschluss für die Umfahrung in Rabland am 15. Oktober 2024 gefasst worden. Eine Art skeptische Euphorie lag in der Luft. Im Ratsbeschluss hat man nach vielen vorausgegangenen Besprechungen, Beratungen und einer informellen Gemeinderatssitzung all jene Punkte als Prämissen hineingepackt, die für die Gemeindeverwalter von Partschins als unabdingbare Leitplanken für eine mögliche Umfahrung „Variante Vereinsheim optimiert“ gelten - dass etwa die Tunnellänge mindestens 850 Meter mit maximal möglicher Verlängerung im Westen am besten bis zum Hofladen Moar betragen solle, dass an den Portalen Lärmschutz hohe Priorität haben solle, dass Lärm, Staub und sonstige Beeinträchtigungen während der Bauzeit zu vermeiden seien, dass die Erschließung der Baustelle über die Baustellenstraße selbst erfolgen solle, dass die Hochspannungsleitung im Zuge des Tunnelbaues unterirdisch verlegt werden solle, dass die Gemeinde in Planung und Ausführung miteinbezogen werden müsse ... und einige Details mehr.
Noch ist jene Variante im Bauleitplan eingetragen, die unterm Moarhof verläuft. Das soll sich mit diesem Beschluss ändern und das Land solle von Amts wegen die „Variante Vopt.“ eintragen und das Ganze vorantreiben.
Eine Diskussion blieb aus, es wurden Stellungnahme verlesen, etwa von Jasmin Ramoser im Namen der SVP-Ortsgruppe Partschins (Man habe auch nach kontroversen Diskussione und unter Einbindung aller zu Kompromisslösungen gefunden) und von Benjamin Schupfer von der Bürgerliste (Einige Punkte seien immer noch ungeklärt und man habe maßgeblich an der Formulierung des Ratsbeschlusses mitgewirkt, von der Landesregierung wurde Druck ausgeübt). Man solle doch das politische Kräftemessen beiseite lassen, kritisierten Tobias Nischler und Sabine Zoderer die Stellungnahme der Bürgerliste. Der dienstälteste Gemeinderat Karl Moser erinnerte daran, dass die Gemeinde Partschins seit 30 Jahren im Stich gelassen worden sei. Denn eine Umfahrung beschließe letztlich das Land. Das Wasserproblem im Westen sei von den Technikern zu lösen und auch die Töll müsse berücksichtigt werden.
Die üblicherweise als Tagesordnungspunkte vorgesehenen Fragen der Gemeinderäte und Fragen aus dem Publikum hatte BM Luis Forcher diesmal nicht vorgesehen. So musste das Publikum stumm bleiben und die auch bei der Ratsitzung anwesenden Grundbesitzer und Hoteliers harren der Dinge in Skepsis. (eb)
Rabland/Partschins - Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider zeigte große Freude über die Grundsatzentscheidung im Gemeinderat Partschins und ließ den SVP-Ortsgruppen im Vinschgau technische Details zur Umfahrung Rabland, zum Kreisverkehr und dem Radweg auf der Töll zukommen. Darin heißt es unter anderem: „Länge der Umfahrung insgesamt: ca. 1,40 km, davon Strecke im Tunnel: ca. 820 m (Tunnel der Klasse C); Baumethoden: Der Großteil des Tunnels soll in offener Bauweise errichtet werden, einzelne Bereiche sind in Deckelbauweise vorgesehen, um die Belastungen für die Anrainer zu reduzieren. Der westlichste Teil des Tunnels, wo die aktuelle Trasse der SS38 unterquert wird, soll in bergmännischer Bauweise errichtet werden.
Die Arbeiten werden eine geschätzte Dauer von rund drei Jahren in Anspruch nehmen, die Umsetzung des Bauvorhabens insgesamt mit Planung, Bauleitplanänderung u. Genehmigungen voraussichtlich ca. 8 Jahre.“ (r/eb)
Vom Wind gefunden - Afrika soll aufhören, Europa nachzuahmen und seine Werte und sein Wirtschaftssystem zu übernehmen. Afrika brauche eine eigene Zukunftsvision, ein eigenes, positives Selbstbild. Das fordert der senegalesische Ökonom, Schriftsteller und Musiker Felwine Sarr in seinem Buch „Afrotopia“. Es ist ein Programm zur Entkolonialisierung Afrikas und Aufruf zur Rückbesinnung auf eigene Traditionen und Werte. Afrika ist eine Erfindung Europas, das die Staatsgrenzen gezogen hat. Durch die Kolonisierung ist Afrika von seiner eigenen Kultur abgeschnitten worden. Nun muss Afrika seine Minderwertigkeitskomplexe überwinden und eigene Wege entwickeln, die vor allem auf afrikanische Traditionen wie Nachhaltigkeit, Gemeinschaftlichkeit und Achtsamkeit aufbauen. Felwine Sarr fordert für Afrika eine Kulturrevolution, d.h. eine Abkehr von den westlichen Maßstäben und Begriffen und seinem mechanistischen Denken. Afrikas Zeit wird kommen – seiner Bodenschätze und seiner jungen Bevölkerung wegen, meint der Autor. Die Welt braucht dringend ein spirituelles Zentrum. Afrika kann dazu einen Beitrag liefern, wenn afrikanische Werte rehabilitiert werden: Würde, Gemeinschaft, Gastfreundschaft, Bescheidenheit, Ehrgefühl. Es gilt, den tiefgreifenden Humanismus der afrikanischen Kulturen zutage zu fördern und zu erneuern. Ubuntu, die Philosophie Südafrikas der Verbundenheit beispielsweise erkennt, dass der Mensch nur durch die Existenz der anderen leben kann, ein Ideal und eine Tradition, die das Zeug hat, Europa und die Welt zu inspirieren und zu heilen. (hzg)
Der Bürgerlistler Roland Spechtenhauser ist als Laaser Gemeinderatsmitglied zurückgetreten. Der Grund: Mangende Zeit. Tina Angerer folgt auf Spechtenhauser. Angerer hat Physik an der TU München studiert und arbeitet in der Batterieentwicklung. Sie ist - ganz nebenbei bemerkt - die Tochter von Oswald Angerer, dem Präsidenten der Eigenverwaltung Laas.
Martell - Bergbauer Erich Eberhöfer aus Martell hat eine ungewöhnliche Protestaktion gestartet, um auf die zunehmende Bedrohung durch Wölfe und die Folgen für die Berglandwirtschaft aufmerksam zu machen. Aus Protest gegen das Großraubwild verzichtet er bewusst auf die Bewirtschaftung seiner Wiesen und hat seine Schafzucht aufgegeben.
„Letztes Jahr gab es mehrere Wolfrisse im Tal und auch heuer wurden Tiere gerissen“, erklärt der Landwirt. „Um meine Tiere zu schützen, habe ich beschlossen, die Schafhaltung aufzugeben.“ Anfang des Jahres trennte er sich von seiner kleinen Herde. „Solange Wölfe und Bären hier herumlaufen, ist eine sichere Tierhaltung nicht möglich“, betont er. „Herdenschutz lässt sich auf unseren Almen nicht umsetzen und meine Tiere den ganzen Sommer am Hof einzusperren, kommt für mich nicht in Frage.“
Um der Öffentlichkeit die Folgen dieser Entwicklung vor Augen zu führen, hat er nicht nur die Schafzucht eingestellt, sondern auch seine Wiesen auf einer Fläche von insgesamt vier Hektar ungemäht gelassen. Wo früher grüne, gepflegte Wiesen das Landschaftsbild prägten, breiten sich nun vertrocknetes Gras und Unkraut aus. „Ich lasse alles stehen, damit die Leute sehen, was passiert, wenn wir Bauern nicht mehr arbeiten“, erklärt Eberhöfer. (r)
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