Montag, 16 November 2015 12:00

Bei den Öffis drückt der Schuh

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s5 1727Naturns/Vinschgau - Dass die Elektrifizierung der Vinschgerbahn kommt und dass für eine Verbindung in die Schweiz auf politischer Ebene weitergemacht wird, finden die Vinschger Bürgermeister gut und richtig. Aber bei den öffentlichen Verkehrsverbindungen drückt da und dort der Schuh.

Der Laaser BM Andreas Tappeiner forderte beim 8. runden Tisch, den die Freunde der Eisenbahn um Präsident Walter Weiss in Naturns organisiert und dazu Mobilitätslandesrat Florian Mussner eingeladen hatten, dass die Busverbindung nach Tanas wieder aufgenommen werden soll. Der Marteller Bürgermeister Georg Altstätter lobte zunächst die im Stundentakt gut funktionierende Anbindung von Martell-Dorf. Allerdings könne es nicht sein, „dass der mindeste Bus in Südtirol in Richtung Martell eingesetzt wird.“ Am Geruch können man nach einer halben Stunde noch feststellen, dass der Bus vorbeigekommen sei. Hintermartell habe ein Problem: Die SAD fahre zwar vier Monate im Sommer, aber wenn die SAD dann nicht mehr fahre, kommen keine Gäste mehr zu den 12 Betrieben. Das sei auch ein Problem mit der GästeCard, sagte Altstätter. „Wenn wir im Nationalpark ohne öffentliche Verkehrsmittel sind, fahren alle mit dem Auto“, ortete Altstätter einen eklatanten Widerspruch.
Sepp Thöni, der Langtauferer Gemeindereferent in der Gemeinde Graun, der eine Zug-Verbindung Mals-Landeck sinnvoll fand, lobte den Fast-Stundentakt des Busses nach Langtaufers. Allerdings verstünden die Langtauferer nicht, dass der Bus, der um 14 Uhr das Tal verlässt, keinen mitlassen darf. Der Bürgermeister von Prad Karl Bernhart wies auf den Knotenpunkt am Bahnhof Spondinig hin. Die Busverbindungen nach Prad und in die Gemeinde Stilfs sollten gewährleistet sein.
Landesrat Florian Mussner zeigte Gesprächsbereitschaft mit dem Hinweis, dass irgendwo eingespart werden müsse, um eine neue Buslinie eröffnen zu können.  Zuvor hatte Mussner auf die „Priorität Nr 1“ verwiesen: die Elektrifizierung der Vinschgerbahn. Die Elektrifizierung sei mit 64 Millionen Euro veranschlagt. Mit dem Verkauf der derzeitigen Zuggarnituren könne man 8 Millionen Euro Erlös erzielen. Heute bediene man mit 7.500 Sitzplätzen pro Tag 2 Millionen Fahrgäste im Jahr. Überfüllte Züge, Probleme beim Radtransport: Die Kapazitätsgrenze sei heute schon erreicht. Nach der Elektrifizierung, die bereits 2016 begonnen und 2019 abgeschlossen werden soll, werden es 16.500 Sitzplätze pro Tag sein. Der Halbstundentakt sei dann möglich. Zudem habe man sich mit der Schweiz und mit dem BrennerBasisTunnel-Betrieb abgesprochen mit dem Ergebnis, dass die neuen Züge auch auf anderen Trassen eingesetzt werden können. (eb)

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