Montag, 16 November 2015 12:00

Der Müll-Krimi

Artikel bewerten
(0 Stimmen)

s4 muellTschengls - Am Montag vor einer Woche waren auf der oberen Tschenglser Alm ungewöhnliche Aufräumarbeiten angesagt. Der vergrabene Müll der abgebrochenen Alm wurde unter Aufsicht der Carabinieri-Sondereinheit NOE und von Forstbeamten wieder ans Tageslicht befördert.

von Erwin Bernhart

Die Szenen auf der oberen Tschenglser waren am Montag, den 9. November und am Dienstag, den 10. November filmreif.

Ein Bagger, der Fraktionspräsident Christian Tscholl, das Fraktions-Ausschussmitglied Ernst Andres, der Laaser Ex-Vizebürgermeister Markus Hauser, der Bauleiter und eine Handvoll Tschenglser - die Szene bewacht von zwei Carabinieri der Sondereinheit NOE, zwei Carabinieri der Station Schlanders, zwei Forstbeamte der Forststation Schlanders und ein Parkaufseher - und Konrad Blaas. Ausgraben - das war die Devise. Die Tschenglser bzw. die Fraktionsverwalter mussten, angeordnet von der Staatsanwaltschaft, Bauschutt, Hausrat, Kühlschrank, Duschkabine, Dachblech und anderen Müll vor den Augen der Gesetzeshüter ausgraben. Dieser Müll ist die alte obere Alm, die komplett  und samt Inventar verbrannt und vor Ort „um Gottes Lohn“, wie es der Athesia-Vinschger in einer Titelgeschichte lobpries, vergraben worden ist (sh. Vinschgerwind 19/2015). Der Plan einiger Tschenglser Fraktionsverwalter war ein anderer: Ein mit Weingläser und Kerzen hübsch gedeckter Tisch in der neuen oberen Tschenglser Alm sollte die Ordnungshüter grundsätzlich gnädig stimmen. Der Hintergedanke: Die Geschichte solle schnell über die Bühne gehen. Ziel war es, das vermutet jedenfalls Konrad Blaas, das Dachblech auszugraben, zusammenzuschneiden und mit den mitgebrachten Kraxen zur unteren Alm bis zur Straße  zu bringen. Man habe, so die Behauptungen vor Ort, nur das Dachblech vergraben.
Die Sache verlief aber anders: Auf Druck der Ordnungshüter wurde ein zweiter Ausgrabungstag anberaumt. Um die Arbeiten zu beschleunigen sahen sich die Ordnungshüter gezwungen, ein Ultimatum zu stellen: Entweder Herd, Kühlschrank und so weiter werden ausgegraben, oder man schließe die Baustelle wieder und mache im Frühjahr weiter.
Kühlschrank und Co. kamen zum Vorschein, mehrere Säcke mit Müll wurden gefüllt und auch die verbrannte Erde musste separat abgepackt und entsorgt werden. In diesen Tagen sind Hubschrauberflüge angesagt, die den Müll ins Tal bringen.
Filmreife Szenen in Tschengls dürfte damit noch nicht zu Ende sein.

{jcomments on}


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/item.php on line 248
Gelesen 2179 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 19 24

titel Vinschgerwind 18-24

titel vinschgerwind 17-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.