Dienstag, 04 August 2015 12:00

Eine natürliche Alternative

Artikel bewerten
(0 Stimmen)

s11sp12 8665Lichtenberg - Am Sonntag, den 25. Juli lud die Umweltschutzgruppe Vinschgau zu einer Besichtigung im Hanffeld von Amalia Wallnöfer in Lichtenberg. Die Hanfbäuerin suchte nach einer Alternative zur vorherrschenden Monokultur und kam dabei auf den Hanf. An die 40 Interessierte folgten der Einladung und konnten Hanfprodukte verkosten, das Hanffeld besichtigen und aufschlussreiche Informationen über den Hanfanbau und seine Verwertungsmöglichkeiten aus erster Hand erhalten. Die Pioniere der Werteallianz „Ecopassion“, welche bereits seit drei Jahren den Hanfanbau in der Region vorantreiben, erklärten die nahezu endlos scheinende Nutzbarkeit der Hanfpflanze: hochwertige Nahrungsmittel, Öle, Baumaterialien, Dämmstoffe, Papier, Seile, Kosmetikartikel, Textilien, Kleidung, Schuhe, Tees, Säfte, Treibstoffe, Medikamente uvm.. Christoph Kirchler, Gesellschafter von Ecopassion, sieht den Hanf stark im Kommen, auch wegen seiner Auswirkungen auf Natur und Umwelt. Diese sind nämlich ausschließlich positiv zu bewerten. Hanf bindet große Mengen an CO2, kommt ohne Pestizide aus, benötigt keine Düngemittel, braucht wenig Wasser, gedeiht nahezu überall und verdrängt durch seinen schnellen Wuchs jegliches Unkraut. Außerdem lockert und bonifiziert der Hanf das Erdreich. Bei einem Lebenszyklus von 3 - 4 Monaten stellt Hanf die ideale Wechselfrucht dar, betonte vor allem Werner Schönthaler, Ecopassion-Gesellschafter aus Eyrs. Werden Hanfreste ins Erdreich eingearbeitet, ist der Boden bereits fürs nächste Jahr ausreichend gedüngt. Der Hanf wird je nach Lage und Sorte zwischen Mitte April und Anfang Juni ausgesät und kann bereits im Spätsommer bzw. Im Herbst geerntet werden. Hanf produziert in seiner kurzen Lebenszeit eine große Menge an Biomasse, Fasern und Zellulose und könnte in Zukunft zu einer Alternative zum Raubbau an der Natur avancieren. Man denke nur an die Papierherstellung und wieviel dafür Holz geschlagen wird, oder die gnadenlose Zerstörung von Regenwäldern. Cannabis ist eine der wohl ältesten Kultur- und Nutzpflanzen des Menschen und wurde bereits vor Jahrtausenden als Heil-, Nahrungs- und Rauschmittel verwendet. Der Hanfanbau ist in Südtirol völlig legal, insofern Sorten verwendet werden die EU-weit als Nutzhanf zugelassen sind und somit einen THC-Wert von weniger als 0,2% aufweisen. Dadurch hat Nutzhanf keine Rauschwirkung. Der Anbau von medizinischem Hanf mit einem THC-Anteil von mehr als 0,2% ist noch verboten. Deshalb müssen auch jedes Jahr neue Samen gekauft werden. Sät man den eigenen Hanf über Jahre aus, bildet er sich zurück und erreicht wesentlich höhere Anteile des berauschenden Cannabinoids und ist somit verboten. In der Natur gibt es eigentlich keinen „rauschfreien“ Hanf. In Lichtenberg war man sich darüber einig, der Hanf wird wieder kommen, ist bereits voll im Kommen.
Bruno Telser

{jcomments on}


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/item.php on line 248
Gelesen 3197 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 19 24

titel Vinschgerwind 18-24

titel vinschgerwind 17-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.