Bozen/Schlanders - Im Beschluss über den Denkmalschutz von der Villa Wielander, der Umfassungsmauer, den Wachtürmen und der Einlagerung der Marmorfassade im Kasernenareal von Schlanders, regt die Landesregierung die Gemeindeverwalter an, über den großen Exerzierplatz nochmals nachzudenken.
von Erwin Bernhart
Vor knapp zwei Monaten hat die Landesregierung im Kasernenareal von Schlanders per Beschluss einige Denkmalschutzbindungen ausgesprochen: die Villa Wielander, die Umfassungsmauer, die noch bestehenden Wachtürme stehen ab sofort unter Denkmalschutz. Die Marmorfassade des Kommandogebäudes soll fachgerecht abgebaut und eingelagert werden. Dies war der beschließenden Teil. „Mit dem kann man leben“, sagt der Schlanderser BM Dieter Pinggera. Die Unterschutzstellungen seien, so Pinggera, mikroskopisch. Das sei so mit dem LH vereinbart worden, daran werde man sich halten. Dies obwohl die Gemeinde Schlanders gegen die Eröffnung des Unterschutzstellungsverfahrens durch die Landeskonservatorin Karin Dalla Torre im Oktober 2021 in einem Einwand dagegen geharnischt prostestiert hat: „Eine Unterschutzstellung auch nur von Teilen des Kasernenareals ist für die Gemeindeverwaltung und die Bevölkerung von Schlanders nicht akzeptabel und nicht hinnehmbar“, hieß es da.
Im einleitenden Teil des Beschlusses Nr. 1088 vom 5. Dezember 2023 stand neben anderem noch etwas Bemerkenswertes: „Die Landesregierung“, heißt es da unter anderem, „regt an, dass eine größere Fläche, im Osten vor dem Servicegebäude auf Bp. 216/1 als Remineszenz an den Exerzierplatz für eine öffentliche Platz-Nutzung vorgesehen und vor einer Bebauung freigehalten wird. Sie empfiehlt diesen Sachverhalt mit der Erarbeitung des Gemeindeentwicklungsprogrammes zu diskutieren und ggf. dafür ein Ensemble gemeinsam mit dem Servicegebäude auszuweisen.“
Im Klartext: Die Gemeinde soll sich gut überlegen, ob sie nicht der Basis einen guten Teil des großen Platzes für ihre Entwicklungen lassen solle. Was BM Dieter Pinggera von dieser Anregung aus der Landesregierung hält? Pinggera sagt, dass er mit der Initiativgruppe Drususkaserne laufend in Kontakt sei und dass man im Gemeindeausschuss durchaus Bereitschaft singnalisiere, nochmals den Platz vor der Basis zu bewerten. „Da sind wir nicht borniert“, sagt Pinggera. Dies geschehe auch mit dem Planer Georg Frisch in die Richtung, ob man das Bebauungskonzept noch adaptieren könnte, wenn es denn zum Besseren geschehe. Auch werde er zu gegebener Zeit mit LH Arno Kompatscher die Dinge im Kasernenareal besprechen, etwa, was die Einlagerung der Marmorfassade betreffe. Das koste ja schließlich einen Haufen Geld.