Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Mit Arnold Schuler war noch ein Rest vom Vinschgau in der Landesregierung. War, denn das ist seit Sonntag vorbei. Schuler hat sich selbst aus dem Rennen genommen, auch um jenen zuvorzukommen, die ihn im Parteiausschuss am Montag entwürdigend abgeschossen hätten. Schuler bleibt die Würde, dem Vinschgau fast gar nichts mehr. Dem LH Arno Kompatscher kommt mit Schuler ein wichtiger Verbündeter abhanden. Bauernbund und LH-Gegner haben über die Bande gespielt, Schuler hinausgedrängt und die Billiard-Kugel rollt nun wohl ungebremst in Richtung LH. Dem Vinschgau mit seinen niederlagsbedingten kraft- und mutlos erscheinenden Parteigängern bleibt das Zuschauen als Zaungast. Es gab im Vinschgau mal eine Zeit des parteiinternen Aufbegehrens gegen den damaligen LH Luis, gegen die Landesregierung, gegen Bozen. Im Stromstreit ist man zusammengestanden im Vinschgau - mit einer Vision für eine Beteiligung am Stromkuchen, mit einer Vision des eigenständigen Stromverteilens. Auch mit Visionen für Infrastrukturen. Wo sind die Visionen der als kreativ gerühmten Vinschger geblieben? Wo ist die gemeinsame Schnittmenge zwischen Vinschger Volk und Vinschger Politik? Bei welchen Themen kann aufbegehrt werden gegen eine satte, selbstgefällige Politik in Bozen?
Kaum zu glauben, dass wir unsere politische Vertretung auf allen Ebenen als Mittelmaß begreifen müssen, während das Pustertal in Richtung Olymp taumelt und die Bozner die richtungsbestimmende Landesregierung entern. Ist da wer?