St. Martin in Zerz - Um Bartlmäh, am 24. August, findet in der kleinen Kirche St. Martin in Zerza nach Jakobi und Laurenzi das dritte und letzte „Kirchen“ im Sommer statt. Die Kirche ist vom Oberland, von St. Valentin aus, als weißes Wahrzeichen gut sichtbar und dient der bäuerlichen Bevölkerung seit mehr als 300 Jahren als Ort, an dem das Abwenden von Unheil erfleht und für Gutes gedankt wurde und wird. Das Zerzertal ist das Almtal der Burgeiser Bauern und von den ehemals vier Almen sind heute mit der Brugger- und der Oberdörfer Alm noch zwei in Betrieb. Ist man früher zu Fuß von Burgeis ins Zerzertal hochgestiegen, so dienen heute vorwiegend E-Bike und Auto als Zubringervehikel.
Seit gut 40 Jahren amtet Valentin Kuenrath als „Messner in Zerz“, richtet das Kirchlein für die Messfeiern wunderbar her und lädt Burgeiser, Freunde und Bekannte ein, den Feierlichkeiten beizuwohnen. Die kleine Kirche füllt sich jedes Mal nach dem händischen Glockenläuten und um Bartlmäh hat heuer Pater Peter Perkmann mit dem Schludernser Pfarrer Werner Mair als Co-Celebranten nach der Messfeier den Wettersegen („... schenke euch gedeihliches Wetter, er halte Blitz, Hagel und jedes Unheil fern. Er segne die Felder, die Gärten und den Wald und schenke euch die Früchte der Erde ...“). Zuvor hat Pater Peter auf den guten Almsommer heuer hingewiesen. Man sei tatsächlich von Unwettern und anderem Unbill verschont geblieben.
Besonders schön und ergreifend ist bei den Messfeiern der Volksgesang. Das Mitsingen der Gemeinde ist in Zerza ansteckend und die Messlieder werden inbrünstig vorgetragen und der Kirchenraum wird damit ordentlich beschallt. Wenn etwa die „Schlosserbuben“, der Hans und der Peppi Moriggl als geübte und passionierte Sänger, zum Schluss das „Glorwürdige Königin ...“ anstimmen und die Gemeinschaft so mitnehmen, dass alle Strophen gesungen werden, dann liegt etwas Magisches in der Luft. Zu Jakobi 2024 wieder. (eb)