Schlanders erzählt... Märchenherbst

Maerchenherbst24

 
 

Bauplatz: Bar-Restaurant „Am Platzl“

geschrieben von
Ein hoher, lichtdurchfluteter  Raum, ein durchgezogenes Marmorband am Boden, Holz, Glas, Beton und Metall: die Auswahl und der Einbau der Materialien sind „Am Platzl“ deutlich, betont  und klar.  Der junge Schlanderser Lukas Kaserer hat die Wirtschaft übernommen. v.l.: die Geschwister Michaela und Lukas Kaserer und Sarah Blaas Ein hoher, lichtdurchfluteter Raum, ein durchgezogenes Marmorband am Boden, Holz, Glas, Beton und Metall: die Auswahl und der Einbau der Materialien sind „Am Platzl“ deutlich, betont und klar. Der junge Schlanderser Lukas Kaserer hat die Wirtschaft übernommen. v.l.: die Geschwister Michaela und Lukas Kaserer und Sarah Blaas

Göflan hat seit Kurzem einen öffentlichen Treffpunkt. Zu Martini hat die „Bar-Restaurant Am Platzl“ seine Türen geöffnet.

Text & Fotos: Erwin Bernhart

Kurz vor der Brücke in Göflan auf der linken Seite von Schlanders kommend ist ein Neubau der besonderen Art entstanden. Auffällig: Eine Art Turm bei der „Bar-Restaurant Am Platzl“ erinnert daran, dass hier mal die alte Feuerwehrhalle gestanden hat. Auffällig auch ist das Marmorband vor der Bar, welches sich dann durch die Räume des Restaurants durchzieht. Eine Remineszenz an den Göflaner Marmor, an den Wantl-Bruch, der im Besitz der Fraktion Göflan ist und aus der Pacht für den Marmorbruch die Fraktion Göflan einiges an Geld lukrieren kann. Vor dem Eingang des neuen Restaurants steht ein Brunnen - wie es sich für Göflan gehört - aus Marmor. Die Gestaltung ist vom Kortscher Künstler Karl Grasser, die Ausführung wurde im Werk der Göflaner Marmor GmbH vorgenommen. Die Fassade des neuen Gebäudes ist in Zirmholz gehalten.
goeflan 2Die alte Feuerwehrhalle, der Marmor, die Zirmholzfassade, ein neuer Treffpunkt: Alles hängt zusammen. Denn das Gebäude ist und war im Besitz der Fraktion Göflan, der Marmor, für dessen Abtransport - vom Wantlbruch durch Göflan nach Schlanders - die Fraktion kämpft wie eine Löwin, das Zirmholz, welches aus dem Fraktionswald stammt und vor allem die Idee, ein Gasthaus in Göflan zu errichten: Ideen und zum Teil Geldgeber ist die Fraktion Göflan um den Fraktionspräsidenten Erhard Alber und den Verwaltungsratsmitgliedern Johannes Schuster, Armin Raich, Doris Tumler und Andreas Kofler gemeinsam mit dem Fraktionssekretär Georg Sagmeister.
„Die Abwicklung der Verwaltung und der Ausschreibungen ist über die Marktgemeinde Schlanders abgelaufen“, sagt Erhard Alber. Insgesamt wurden in Göflan 2,5 Millionen Euro investiert - die Dorfplatzgestaltung, die Infrastrukturen, der Neubau.
Bis zur Verwirklichung der Idee ist einige Zeit vergangen und es hat viele Diskussionen gegeben. Die Idee eines Ankaufes des „Schwarzen Adlers“ konnte nicht verwirlicht werden. An der vor knapp 10 Jahren geborenen Idee eines von der Fraktion Göflan finanzierten Gasthauses wurde festgehalten.

 

Der Handlungsbedarf war absehbar, weil der „Schwarze Adler“ und auch die Gaststube-Pizzeria Prax ihre Schließung angekündigt hatten und Göflan dann über kein Gasthaus und über keine Bar verfügt hätte.
Es sei zwar nicht die primäre Zuständigkeit der Fraktion, aber den Schritt für die Neuerrichtung eines Gasthauses habe man für die Bevölkerung gemacht. Auch um das Geld aus dem Marmor mit einem sozialen Aspekt verbinden zu können, sagt Alber. Ein Treffpunkt, wo man miteinander in Kontakt kommt, wo man miteinander reden kann, sei wichtig. Gerade in Göflan mit seinem aktiven Vereinsleben, an dem die Feuerwehr, die Schützen, die Bäuerinnen, die Jugend, die Ministranten, der Bauernbund und viele mehr teilnehmen.
Für die Fassade und für die Innenverkleidungen wurden einheimische Materialien verwendet, sagt Erhard Alber. Vom Mitterwald, der der Fraktion Göflan gehört, wurden 60 Kubikmeter schönes Zirmholz geschlagen, abtransportiert, geschnitten, getrocknet und dann vom Zimmermann fachgerecht eingebaut. „Wir haben Wert darauf gelegt, den guten Zirm im Gebäude zu verarbeiten“, sagt Alber.
Mit Lukas Kaserer konnte nach einer öffentlichen Ausschreibung ein Pächter gefunden werden, der das Gasthaus den Vorgaben entsprechend bewirtschaftet. Ihm zur Seite stehen seine Schwester Michaela und Sarah Blaas. Noch sei hier und dort eine Schraube anzuziehen, bis alles pico bello sei, sagt Lukas Kaserer.

goeflan 3Betritt man das Lokal, findet man eine weite und geräumige Barsituation vor, weit auch nach oben mit einem Band aus Fensteröffnungen unter dem Dach. Oberhalb des Aufschankes befindet sich eine Galerie, von der man in die Bar und auf die Berge blicken kann und die noch von den Göflanern entdeckt werden will.
Der Architekt Christoph Gapp hat das Gebäudedesign entworfen- eingefärbter Sichtbeton, Glas, Metall und der Budel mit einer schönen Marmorplatte verkleidet. Der Aufschank und die Küche sind in einer Reihe ausgeführt, leicht zugänglich und dies trägt zur Erleichterung der Arbeitsschritte bei.
Eine große Terassentür hinaus in Richtung Etsch wird in den Sommermonaten neben den Göflanern und anderen Gästen wohl auch viele Fahrradfahrer zum Verweilen anregen. Der Vinschger Fahrradweg führt direkt am neuen Gasthaus in Göflan vorbei. Ein Fahrradabstellplatz aus Metall steht jedenfalls bereit. Der Fahrrad-Langes kann kommen.
Der Bau sei herausfordernd gewesen, der Bau habe sich hingezogen, sagt Erhard Alber. Es habe Diskussionen gegeben, weil es vom Abriss der Feuerwehrhalle und der Lagerräume bis zur Fertigstellung rund 2,5 Jahre gedauert habe. Aber das Resultat sei ein „schönes, flottes Lokal“, sagt Alber.
In Göflan wird wieder in einem Restaurant aufgekocht. Die Küche und die Stube wurde mit Fachleuten geplant und zwar so, dass dem Pächter und Betreiber einige Freiheiten offen stehen sollen. In der hinteren mit Holz verkleideten Stube wurden mit einer Leinwand und mit goeflan 4entsprechenden Verbindungen und Verkabelungen einige Vorrichtungen so eingeplant, dass es möglich sein wird, Versammlungen, Vorträge und Diskussionsrunden abhalten zu können. Auch das war den Fraktionsverwaltern ein großes Anliegen.
In den rund 2,5 Millionen Euro sind die Investitionen, die technischen Spesen usw. enthalten. Hinzu kommen noch die Investitionen in die Einrichtung.
Ein Gasthaus in Göflan sei wichtig, sagt ein Göflaner. Neugierig ist man auch in Schlanders und Neugier treibt auch Besucher und Gäste von umliegenden Dörfern ins neue Gasthaus nach Göflan.

Gelesen 6032 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 22 24

titel Vinschgerwind 21-24

titel vinschgerwind 20-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.