Tag der Romanik/Prad am Stilfserjoch - Auf der „Alpinen Straße der Romanik – Stiegen zum Himmel“ haben sich 25 Kulturstätten von Burgeis bis Tramin zusammengeschlossen, um ihre romanischen Schätze gemeinsam der Öffentlichkeit zu präsentieren. Am 13. Oktober, dem Tag der Romanik, gab es Führungen, Vorträge und Konzerte in den verschiedenen Kirchen, Klöstern, Burgen, Schlössern und Kapellen. Besonders der Vinschgau ist reich gesegnet mit romanischer Kultur. In der St. Johannkirche in Prad machte Fritz Unterer die Führungen und zum Abschluss gab das Vokalensemble Suvendes ein Konzert. St. Johann liegt an einem mythischen Platz, etwas außerhalb von Prad, an einer wichtigen Wegkreuzung, meinte Unterer. Wahrscheinlich gab es schon früher hier einen Kultplatz. Am Ende des 13. Jahrhunderts haben die Grafen von Tschengelsberg eine Eigenkirche erbaut. An der Außenmauer ist eine Christophorusfigur zu sehen. Das Innere der Kirche ist reich an Malereien aus verschiedenen Zeiten. In der romanischen Apsis sieht man Christus in der Mandorla, darunter die Apostelfürsten Petrus und Paulus. Von der ursprünglich romanischen Bemalung sind nur wenige Reste erhalten. Die gotischen Malereien stammen aus dem Jahre 1420. Die Fenster an der Apsis wurden herausgebrochen, um mehr Licht in der Kirche zu bekommen. In der Kirche befindet sich eine romanische Holzdecke, eine Flachdecke mit einem Deckengemälde über die Taufe des Johannes aus dem Jahre 1750. An der Seitenwand befindet sich einer der schönsten Grabsteine Tirols, ein Marmorblock aus dem Ende von 1300. Auch zwei Bilder des jungen Künstlers Karl Plattner aus dem Jahre 1948 befinden sich in der Johanneskirche. Eines ist ein Kriegerdenkmal mit den Gefallenen aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, das andere zeigt eine Familie mit Kindern. Zum Abschluss der Führungen am Tag der Romanik gab es ein Konzert. Unter dem Titel „Gott ist die Liebe“ sang das Vokalensemble Suvendes Lob- und Dankeslieder, begleitet von Michael Reissner auf dem Vibraphon. (hzg)
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