Vinschgau/Ortler Skiarena - Die Schließung der Skigebiete und der Hotels aufgrund des staatlich verordneten Lockdowns im heurigen März hat alle kalt erwischt. Die Skipässe waren auf Null gestellt. Die Ortler Skiarena bereitet sich auf die heurige Saison vor - mit Notfallplänen.
von Erwin Bernhart
Mit großer Zuversicht blicken die Verantwortlichen in der Ortler Skiarena auf die kommende Wintersaison. „Weil unsere 15 Skigebiete keine Massenskigebiete sind, kann dies für uns von großem Vorteil sein“, sagt der Präsident der Ortler Skiarena Erich Pfeifer bei einer Pressekonferenz im Hotel Zentral in Prad. Zudem seien die Sommermonate, vor allem der August, gut und ohne nennenswerte Zwischenfälle verlaufen.
Ab 1. November gelten die neuen Skipässe der Ortler Skiarena. Der Kartenvorverkauf für die 15 Skigebiete hat seit 19. Oktober begonnen und für Neukäufer gilt ein Rabatt im Vorverkauf von 10 Prozent. Aber die Verantwortlichen der Ortler Skiarena haben auch an die vergangene Saison gedacht und kommen den Besitzern der Skipässe der Saison 2019/2020 mit einem zusätzlichen Skonto von 15 Prozent entgegen. Diese Skontierungen gelten bis zum 30. November.
Für die kommende Saison haben Erich Pfeifer und der Geschäftsführer Fritz Raffeiner gemeinsam mit den 15 beteiligten Skigebieten ein Regelwerk entworfen, um möglichen Einschränkungen durch die Covid-Pandemie entgegentreten zu können. Beibehalten wird, dass Kinder bis 8 Jahren in den Skigebieten gratis Ski fahren können. Die Saisonkarte der Ortler Skiarena ist vom 1. November 2020 bis zum 2. Mai 2021 gültig - eine in Südtirol einzigartig lange Laufzeit. „Sollte innerhalb dieses Zeitraumes erneut eine vorzeitige Schließung unserer Skigebiete aufgrund einer behördlichen Verordnung im Zuge von Pandemie-Notmaßnahmen erfolgen, biete wir eine Gutschrift/Rückzahlung an. Die Höhe derselben wird berechnet, indem der Preis der Saisonkarte durch die Anzahl der Monate, in denen die Karte gültig ist, dividiert wird. Pro Monat, in welchem die Karte aufgrund einer behördlichen Verfügung nicht bgenutz werden kann, erhalten unsere Kundinnen und Kunden also ein Sechstel des Preises rückerstattet oder gutgeschrieben - je nach Wahl“, schreibt die Ortler Skiarena in einer Aussendung. Von diesem Angebot ausgenommen sind Nicht-Inbetriebnahme, Betriebsunterbrechungen und/oder vorzeitige Schließungen von einzelnen Skigebieten oder Liftanlagen aus Gründen, die nichts mit Covid-Maßnahmen zu tun haben.
Das Skigebiet Schnals hat bereits geöffnet und das Skigebiet Sulden öffnet am 24. Oktober. Es gelten die bisherigen Bestimmungen, Maskenpflicht in den Kabinen, Abstand vor den Kassen.
Latsch - Mauro Dalla Barba, der neue BM der Markt-, Groß- und Bauerngemeinde Latsch, steht als Saubermann da. Den Kampf um die Sitze im Gemeindeausschuss ließ er in der erweiterten SVP-Koordinierung ausfechten (sh. Vinschgerwind 20/2020) und seine politischen Hände sind - trotz politischer Leichen - rein geblieben. So konnte Dalla Barba bei der konstituierenden Sitzung am 8. Oktober im Culturforum in Latsch einen formidablen Start hinlegen. Sein Ausschussvorschlag erhielt in geheimer Abstimmung 12 Befürwortungen, zwei Nein und drei Enthaltungen. Die drei Enthaltungen kamen von der Bürgerliste Mitanond-Insieme und wurden von Gemeinderat Sepp Kofler angekündigt. Nimmt man an, dass Thomas Patscheider von der Süd-Tiroler Freiheit gegen des Ausschussvorschlag gestimmt hat, muss Dalla Barba mit einem Heckenschützen aus den eigenen Reihen rechnen. Wenn Patscheider dafür gestimmt hat, sind es zwei. Hermann Kerschaumer Raffeiner hat als ältestes Ratsmitglied die Sitzung eröffnet. Den Rücktritt aus dem Gemeinderat von Sonja Platzer hat er ebenso bedauert wie es später Dalla Barba auch tun wird. Es habe halt „verschiedene Meinungsverschiedenheiten gegeben“. Bei der nächsten Sitzung wird dann der bereits in der letzten Legislatur nachgerückte Martin Pirhofer nachrücken.
Mit Christian Stricker aus Morter (zuständig unter anderem für die Bauern, die Energie, die Straßen und für Schloss Goldrain), Gertraud Gunsch aus Tarsch (Familien, Soziales und Friedhöfe), Maria Kuppelwieser aus Latsch (unter anderem zuständig für die Schulen, Vereine und Heimatpflege), Manuel Platzgummer aus Latsch (Ortsmarketing, Sport und Jugend) und Irmgard Gamper aus Goldrain (Wirtschaft, Tourismus und die Fraktion St. Martin im Kofel) hat Dalla Barba eine völlig neue Frau- und Mannschaft im Ausschuss.
Im Übrigen: Die Enthaltung hat Sepp Kofler von den Personen im Ausschuss und vom BM entkoppelt. Ein schriftlicher Wahlaufruf und zwar in Goldrain liege der Liste Mitanond im Magen. Im Wahlaufruf wurde dazu aufgerufen, geschlossen die Goldrainer SVP-Kandidaten zu wählen - „Jede Stimme die Oppositionsparteien zu wählen (...) schwächt dieses Unterfangen“, heitst’s im Schreiben wörtlich. Auf die Palme gebracht hat Kofler die Tatsache, dass das Schreiben vom Goldrainer Feuerwehrhauptmann, vom dortigen SVP-Ortsobmann und vom dortigen Fraktionsvorsteher unterschrieben ist. Kofler fordert auf, dass sich die Betroffenen schriftlich entschuldigen sollen. (eb)
Seit vielen Jahren ist Cellina von Mannstein (Bild mit Heiner Feuer) der Brauerei FORST bemüht, dank vieler verschiedener Veranstaltungen und Benefizversteigerungen, Spenden für Südtiroler in Not zu sammeln. 138.755 € wurden mit einer Scheckübergabe an die Hilfsorganisation „Südtirol hilft“ gespendet. Dieser Betrag konnte dank unzähliger Aktionen im Jahr 2019 und Anfang 2020 gesammelt werden. Der größte Teil der Spenden kam aus den Erlösen der 1. Ausgabe des OktoberFORST Fest und der alljährlichen Benefizversteigerung zustande.
Pressemitteilung - Die ehemalige Landtagsabgeordnete Eva Klotz erinnert in Zusammenhang mit dem Tag „100 Jahre Annexion Süd-Tirols durch Italien“ daran, dass der Vertrag von Saint Germain auf dem Londoner Geheimvertrag fußt. In diesem versprachen die Entente-Mächte Italien für seinen Kriegseintritt gegen Österreich u.a. die „Brennergrenze“ zur Befriedigung seines Kriegszieles im Sinne des „Sacro egoismo“ = Gebietserweiterung Italiens. Als einzige Begründung diente der Vorwand eines angeblich existenziellen und militärischen Bedürfnisses nach einer „natürlichen Grenze“ Italiens, also gegen jedes Recht. Zu der „Neuen Ordnung“ gemäß Programm Wilsons für die Friedensverhandlungen 1919 gehörten das Selbstbestimmungsrecht der Völker und die Ablehnung der Geheimdiplomatie. Durch Lug und Trug (Landkarte mit gefälschten geographischen Namen, Geschichtslügen) gelang es der ital. Vertretung in Saint Germain die Zustimmung der Brennergrenze gegen dessen eigenen Prinzipien zu erlangen. Er hat diese seine Zustimmung später bedauert (s. Baker: Woodrow Wilson and World Settlement, 1922, Band II, S. 146) und als Grund dafür die ungenügende Prüfung der tatsächlichen Verhältnisse angeführt.
Bis heute steht Saint Germain nicht für einen Rechtsfrieden, und Tirol hat die Teilung bis heute nicht als Recht anerkannt! Solange Süd- Tirol die Ausübung des Selbstbestimmungsrechtes vorenthalten wird, hält das Unrecht und damit der Unrechtszustand an.
Es darf außerdem nicht vergessen werden, wie viele Opfer für Recht und Gerechtigkeit seit 1919 gebracht worden sind. Dazu gehört der Freiheitskampf der 60er Jahre, der allzu oft absichtlich übergangen oder verschwiegen wird!
Dr. Eva Klotz
Ehem. Landtagsabgeordnete
Kluge Konsumenten in Corona-Zeiten
Wir bemerken bei den Modeberatungen in unserem Business-Alltag, dass sich das Einkaufsverhalten von unseren geschätzten Kund-innen ein wenig verändert hat. Seit das recht effiziente Virus unser aller Leben und Gewohnheiten gehörig durch einander gewirbelt hat.
Die Menschen kaufen nämlich zu großen Teilen strukturierter ein. Es fällt fast durchwegs weg, das planlose Umherschlendern in Geschäften, in der Öffentlichkeit im Allgemeinen. Da man sich diesbezüglich klugerweise ein wenig zurückhält, vorsichtiger geworden ist.
Die Konsumenten kommen gezielt, mit meist klaren Vorstellungen und sind dankbar (ich kann es nicht oft genug betonen) wenn wir Gewünschtes mit guter Beratung parat haben für sie. Unsere Aufgabe natürlich ist es in diesem Falle, ein gut und breit gefächertes Angebot verfügbar zu halten, damit wir interessant bleiben, für den Einkauf im eigenen Dorf, bzw. in der Nähe zum Wohnort.
Und damit sind wir schon an einem recht heiklen Punkt angelangt: manche Händler können sich eine reichhaltige Auswahl, gut bestückte Abteilungen schlichtweg (aktuell) nicht mehr leisten, da die zweimonatige Betriebsschließung im Frühjahr noch immer Spuren hinterlässt – vor allem in finanzieller Hinsicht.
Deshalb einmal mehr, der Appell an die Gesellschaft, ein wenig umzudenken, bzw. überhaupt einmal zu bedenken, wie es denn wäre, wenn unsere (teils reizvollen) Orte zu Wohn- und Schlafstädten verkommen würden. Der Schritt dahin ist manchmal näher als man meint. Sind nämlich die Geschäfte bzw. Gastronomiebetriebe erst einmal geschlossen wird es schwierig. So immer wieder bemerkt in den Nachbarregionen Trentino und Nordtirol, wo der Handel auf der grünen Wiese u.a.die Ortszentren ausbluten lässt.
Claudia Leoni Pinggera, Latsch
HAIKU DES MONATS:
Der Morgengruß der
Dohle – ein Kopfnicken und
das erste Blatt fällt.
Helga M. Gorfer, Schlanders - Kontakt für die Haiku-Gruppe Südtirol im Vinschgau:
helga.gorfer58@gmail.com
Konstituierende Gemeinderatssitzung am 09.10.2020
Wie bereits vermutet, wurde der Vorschlag des Bürgermeisters zur Bildung des Ausschusses durch den Gemeinderat mit 5 Nein-, 11 Ja-Stimmen und 2 Enthaltungen angenommen. Wir sind trotz unseres starken Wahlergebnisses von 30,7 % aller Wählerstimmen nicht im Ausschuss vertreten. Unserem Demokratieverständnis nach entspricht die Besetzung des Ausschusses nicht dem Wählerwillen! Egal, wie man unserer neuen Bürgerliste gegenübersteht...
Wir wollen konstruktiv zusammenarbeiten und werden nicht als destruktive Opposition agieren, sondern uns, mit den uns nun zur Verfügung stehenden Mitteln, tatkräftig einbringen und mit allen Fraktionen, zum Wohle unserer Gemeinde, zusammenarbeiten.
die neue Bürgerliste Partschins Rabland Töll
Kompliment
Ein großes Kompliment an die Musikkapelle Prad für das hervorragende Konzert, welches im Jahr 2018 unter der damaligen Leitung von Kapellmeister Alois Kuntner im Vereinssaal AquaPrad aufgeführt wurde und erst kürzlich, am 25.09.2020 abends, im Radiosender Rai Südtirol ausgestrahlt wurde. Es wurden unter anderem auch wunderbare Stücke wie Indianerweisen, Westernfilmmusik von Ennio Morricone usw. zum Besten gegeben. Es ist erstaunlich, auf welch hohem Niveau unsere Musikkapellen im Lande, uns Zuhörern musikalisch schöne und erholsame Stunden erleben lassen. Herzlichen Dank an alle Musikanten und ihre Musiklehrer für die Mühen und die Geduld beim Lernen, Üben und Lehren, um uns alle mit solch musikalisch spannenden und erlebnisreichen Darbietungen zu erfreuen.
Ernst Gögele, Plaus
Stilfserjoch Erlebnissstraße. Für viele ein Traum, für viele ein Alptraum: Anreiner die verzweifelt sind, Gastwirte die auf Touristen warten... eine vernünftige Lösung für alle, ist nicht in Sicht.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Günstige Aufwertungsmöglichkeit von Unternehmensgütern
Das August Dekret (DL 104/2020) sieht mit Art. 110 erneut die Möglichkeit zur Aufwertung der Unternehmensgüter vor.
Damit bietet sich nun eine sehr attraktive Möglichkeit das Eigenkapital zu stärken und damit die drohenden Verluste aus der Corona-Krise bilanzmäßig aufzufangen und zugleich langfristig Steuern zu sparen.
Anspruchsberechtigt sind alle Kapitalgesellschaften (mit wenigen Einschränkungen), Personen-gesellschaften und Einzelunternehmen (mit vereinfachter oder ordentlicher Buchhaltung).
Grundsätzlich können alle Unternehmensgüter die im Jahresabschluss 2019 im Abschreibregister vorhanden waren, aufgewertet werden und im Gegensatz zu den bisherigen Aufwertungsmöglichkeiten können nun auch einzelne Güter aufgewertet werden und nicht nur eine ganze Kategorie.
Die im Jahresabschluss 2020 mögliche Aufwertung kann wahlweise nur handelsrechtlich, oder auch mit handels- und steuerlicher Wirkung vorgenommen werden.
Für die steuerliche Anerkennung der Aufwertung ist eine verhältnismäßig geringe Ersatzsteuer in Höhe von 3% fällig, welche in maximal drei Jahresraten zu entrichten ist. Die gebildete Aufwertungsrücklage (bei vereinfachter Buchhaltung ist keine Rücklage zu bilden) kann zudem mit einer Ersatzsteuer von 10% steuerlich freigestellt werden. Die Aufwertung ist für steuerliche Abschreibungszwecke bereits ab dem Folgejahr nach der Aufwertung wirksam (d.h. ab 2021). Bei der letzten vergleichbar günstigen Aufwertung im Jahr 2008 war die Wirksamkeit noch um 5 Jahre aufgeschoben!
Im Falle einer Veräußerung gilt der steuerliche Mehrwert hingegen erst ab dem vierten Geschäftsjahr.
Für Beherbergungs- und Thermalbetriebe ist laut Liquiditätsverordnung (Art. 6-bis DL Nr. 23/2020) eine unentgeltliche Aufwertung vorgesehen, demnach ist für die steuerliche Anerkennung keine Ersatzsteuer geschuldet. Die entsprechende Aufwertungsrücklage kann ebenfalls mit einer Ersatzsteuer in Höhe von 10% steuerlich freigestellt werden. In diesen Geltungsbereich fallen alle Beherbergungs- und Thermalbetriebe mit den Gewerbekennzahlen (Ateco) 55.1, 55.2., 55.3., und 96.04.20.
Es ist mittlerweile lieb gewordene Tradition, dass pünktlich zum Start der Theatersaison des Südtiroler Kulturinstituts eine Kulturdelegation beim Vinschgerwind vorbeischaut, namentlich waren das heuer: Monika Holzner Wunderer, Monika Habicher, Martin Trafoier, Hans-Christoph von Hohenbühel und Peter Silbernagl. Das Motto „Kampfgeist“ wurde heuer bewusst gewählt. Hans-Christoph von Hohenbühel: „Dass wir Ihnen in dieser Saison ein Programm vorlegen, das unter dem Motto „Kampfgeist“ steht, hat nichts damit zu tun, dass das Südtiroler Kulturinstitut besonders streitlustig wäre. Jeder von uns braucht – zumal in schwierigen Zeiten – etwas, wofür es sich zu leben lohnt, wofür man brennt und wenn nötig auch kämpft.“ In welche Rolle würden Sie gerne schlüpfen? Das hat der Vinschgerwind in die Runde gefragt. Herausgekommen ist ein doppelter Einblick: Ein Einblick in die heurige Theatersaison unter dem Motto „Kampfgeist“ und ein persönlicher Einblick.
Der Gott des Gemetzels
Ein Gastspiel des Schauspiels Leipzig
27.10.2020 20.00 Uhr Karl-Schönherr-Schlanders
Peter Silbernagl: Als Vater zweier Söhne berührt mich natürlich Yasmina Rezas Komödie „Der Gott des Gemetzels“. Zwei Elternpaare treffen sich in dem Stück zur Aussprache, da ihre Söhne einander verprügelt haben. Ich war selbst Gott sei Dank noch nicht in so einer Situation und hoffe auch, dass meine Frau und ich die Nerven besser bewahren könnten als die Eltern des Stückes. Aber gerade das macht es so unterhaltsam, sich die Inszenierung anzuschauen.
Martenstein liest & Clementi singt
Zeit-Kolumnen und Zeitlieder
10.11.2020 20.00 Uhr Karl-Schönherr-Schlanders
Monika Wunderer: Die Stücke dieser Spielzeit erzählen spannende Geschichten. Spannend wird es gewiss auch, wenn Harald Martenstein, der Kolumnist der Wochenzeitung „die Zeit“ geniale Glossen liest und dabei den Tücken und Tiefen des Alltags, den Themen und Tabus unserer Tage nachspürt. Schlüpfen möchte ich allerdings lieber in die Rolle des Liedermachers Georg Clementi, der einige Texte von Martenstein zu Zeitliedern veredelt- und „Seine Lieder sind so schön, dass die Zeit still steht“. Das fasziniert mich.
Der Sohn
Ein Gastspiel des St. Pauli Theaters, Hamburg
19.01.2021 20.00 Uhr Karl-Schönherr-Schlanders
Martin Trafoier: Am liebsten würde ich natürlich eine Rolle spielen, die meinem komödiantischen Naturell entspricht und das Publikum zum Lachen bringt, eine Rolle mit viel Situationskomik, mit Wortwitz und haarsträubenden Verwechslungen. Andererseits ist es aber auch reizvoll und die größere Herausforderung, auf der Bühne jemanden überzeugend darzustellen, der einem wesensfremd ist, einen garstigen Charakter oder einen hintertriebenen Bösewicht.
Das Stück „Der Sohn“ des französischen Autors Florian Zeller hat weder Rollen für Clowns noch für Schurken zu bieten, aber große Charakterrollen. In dieser Familientragödie fällt der lebenslustige Sohn in eine schwere Depression, die ihn tief verzweifeln lässt und seine Eltern völlig überfordert.
Wenn ich über dreißig Jahre jünger wäre, wäre ich gerne in die Hauptrolle geschlüpft und hätte den Sohn gespielt. Die zweite Hauptrolle, die des Vaters, ist aber genauso spannend darzustellen. Dieser hat Frau und Sohn verlassen und ist mit seiner neuen Partnerin gerade wieder Vater geworden. Sein erster Sohn, kurz vor der Matura und in einem dunklen seelischen Loch, zieht nun zu ihm, und der Vater, schwankend zwischen Zuneigung, Hilfsbereitschaft, Verständnis- und Hilflosigkeit, weiß nicht, wie er mit den Problemen, den Ausrastern, der Verzweiflung, der Lust- und Antriebslosigkeit seines Sohnes umgehen soll und wie er ihm wieder Lebensfreude vermitteln kann.
Was ich in der Rolle des Vaters erreichen möchte? Dieses Wechselspiel von Gefühlen, das der Junge im Vater auslöst, so überzeugend auf die Bühne zu bringen, dass der Zuschauer am Ende mit dem Vater genauso mitfühlt wie mit dem Sohn.
Michael Kohlhaas
Ein Gastspiel der Bühne Cipolla
01.03.2021 20.00 Uhr Karl-Schönherr-Schlanders
Hans-Christoph von Hohenbühel: Mein Herz schlägt für „Michael Kohlhaas“, die Hauptfigur von Heinrich von Kleists Novelle. Die Bühne Cipolla verarbeitet den Stoff in einer Mischung aus Schau- und Puppenspiel mit Live-Musik. Wenn einem Menschen großes Unrecht geschieht, so wie Michael Kohlhaas, dann ergreift mein Gerechtigkeitssinn Partei. Dass seine Suche nach Gerechtigkeit letztlich in einen fürchterlichen Rachefeldzug mündet, zeigt, wie zerbrechlich Gesellschaften sind, in denen es nicht gerecht zugeht.
Romy Schneider - Zwei Gesichter einer Frau
Von und mit Chris Pichler
24.03.2021 20.00 Uhr Karl-Schönherr-Schlanders
Monika Wielander: Ich kann nichts im Leben, aber alles auf der Leinwand“, urteilt Romy Schneider über sich selbst. Im Solo-Abend „Romy Schneider-Zwei Gesichter einer Frau“, gekonnt interpretiert von der wunderbaren Schauspielerin Chris Pichler werden die nur schwer zu beschreibenden Charakterzüge der Ausnahmekünstlerin Romy Schneider aufgezeigt. Sie wird als Frau mit zwei Gesichtern dargestellt: verletzlich und aufbegehrend, naiv und intellektuell, lebenshungrig aber müde von ihrem Leben. Während Romy Schneider beruflich Unglaubliches geleistet hat und große Erfolge erzielen konnte, war sie über weite Strecken ihres Privatlebens eine zutiefst unglückliche Frau. Auch konnte sie ihre immense Trauer über den schrecklichen und allzu frühen Tod ihres Sohnes nie überwinden.
Ich verehre diese außergewöhnliche Frau sehr und verneige mich in großer Ehrfurcht vor einer großartigen Schauspielerin, der es gelungen ist, die allzu engen Fesseln ihrer Sissi-Anfänge abzustreifen um in Frankreich zur großartigen Schauspielerin zu reifen.
Eros, Weisheit, Unvernunft
W. A. Mozart in Musik, Wort und Szene
28.04.2021 20.00 Uhr Karl-Schönherr-Schlanders
Monika Wunderer: Genial, leidenschaftlich, unvernünftig – einfach Mozart. Mich hat Mozart immer schon fasziniert und seine Musik begeistert, neben den hochkomplexen Meisterwerken vor allem seine edle Unterhaltungsmusik.
Ich bin gespannt, wie sich die Schauspielerin Corinna Harfouch und die Pianistin Hideyo Harada diesem Genie nähern und wie es ihnen gelingt diese schillernde Persönlichkeit mit schauspielerischen Elementen, Puppenspiel, Rezitation, Gesang und Improvisation facettenreich zu präsentieren.
Ich kann gut verstehen, dass das Wunderkind Mozart auf seinen Konzertreisen bewundert und gefeiert wurde, dass die ganze musikalische Welt ihn liebte und verwöhnte. Heute noch gilt er als das vielseitigste Musikgenie aller Zeiten. Seine Musik klingt jung, erfrischend und zeitlos, verbindet das scheinbar Leichte mit dem musikalisch Anspruchsvollen, beschwingte Heiterkeit mit tiefem Empfinden.
ACHTUNG! Die Corona-Regeln. Die Abonnent*innen des Südtiroler Kulturinstituts hatten die Chance, auch in dieser Saison auf ihrem üblichen Platz zu sitzen. Wer wollte, konnte sein Abonnement auch für eine Spielzeit aussetzen, diese Sitzplätze bleiben nun ein Jahr lang leer. Durch diese Vorgangsweise gibt es „Löcher“ in den Reihen, aber kein durchgehendes Schachbrettmuster. Das gibt es nur in jenen Reihen, deren Plätze mit Einzelkarten belegt sind. Während der Aufführungen muss das Publikum einen Mund-Nasen-Schutz tragen, aber der Saal ist nicht voll belegt ist. Alle Abonnent*innen erhalten eine Stoffmaske mit gutem Tragekomfort, die per Zertifikat dem Schutzstandard einer chirurgischen Maske entspricht. Wenn alle Rücksicht aufeinander nehmen, werden wir auch diese Spielzeit sicher meistern.
Prad/Vinschgau - Die Bezirksversammlung des Bezirks Vinschgau im Unternehmerverband fand kürzlich in Prad statt. Die Unternehmer fordern, dass Investitionen in eine gute Erreichbarkeitfließen sollten. Gustav Rechenmacher (Systems GmbH) ist als Vertreter bestätigt worden.
Sich für eine gute Erreichbarkeit einsetzen und den Dialog mit der Jugend weiter ausbauen: diese beiden Ziele will der Bezirk Vinschgau im Unternehmerverband in den kommenden Jahren besonders verfolgen. Bei der Bezirksversammlung, die vor einigen Tagen am Sitz der Polyfaser AG in Prad stattgefunden hat, wurde Gustav Rechenmacher (Systems GmbH) als Bezirksvertreter bestätigt. Als Stellvertreter wird ihm Ulrich Linser (Baumänner GmbH) zur Seite stehen.
„In den vergangenen Jahren wurden einige wichtige Infrastrukturprojekte wie die Umfahrung von Kastelbell und Investitionen in Energie- und Datenverbindungsnetz angestoßen. Im Dialog mit der Politik wollen wir aber auch weitere Projekte voranbringen, allen voran die Umfahrung Rabland/Töll/Forst, die Straßenverbindungen im oberen Vinschgau und die Anpassung der Infrastrukturen für die Radmobilität“, so Rechenmacher in seinen Ausführungen.
Der wiederbestätigte Bezirksvertreter unterstrich auch die gute Zusammenarbeit mit den Schulen: „Mit unseren gemeinsamen Initiativen wollen wir aufzeigen, welche Leistungen industriell organisierte Unternehmen erbringen und welche Karrieremöglichkeiten sie unseren Jugendlichen bieten“.
Beispielhaft dafür ist die Polyfaser AG aus Prad: das Unternehmen ist auf die Herstellung von Schwimmbädern, Schwimmbadüberdachungen und Bootskörpern spezialisiert. Wie Patrick Wagmeister von der Eigentümerfamilie erklärte, beschäftigt das Familienunternehmen mittlerweile über 100 Mitarbeiter. Der Großteil des Umsatzes wird im Ausland erzielt: um am internationalen Markt mithalten zu können, sind ständige Investitionen in Innovation erforderlich.
Auf die Innovationskraft der Industrieunternehmen im Vinschgau ging auch Verbandsvizepräsident Heiner Oberrauch ein: „Besonders hier sieht man wie wichtig unsere Leitbetriebe auch für den ländlichen Raum sind. Wir müssen langfristig orientiert investieren und alles daransetzen, dass sie auch zukünftig wettbewerbsfähig bleiben: nur so können wir durch den geschaffenen Mehrwert, die Arbeitsplätze und die Investitionen vor Ort auch in Zukunft unser Sozialsystem finanzieren.“ Gast der Bezirksversammlung war der Vinschger Kammerabgeordnete Albrecht Plangger, der neben seinen Einschätzungen zur politischen Lage in Rom ebenfalls die Wichtigkeit von Investitionen in Infrastrukturen für eine bessere Erreichbarkeit im Vinschgau unterstrich.
Der neue Bezirksausschuss setzt sich zusammen aus: Gustav Rechenmacher (Systems GmbH, Bezirksvertreter), Ulrich Linser (Baumänner GmbH, Vize-Bezirksvertreter), Franz Marx (Marx AG), Thomas Moriggl (Moriggl GmbH), Max Ohrwalder (Interfama GmbH), Martin Pedross (Karl Pedross AG), Patrick Wagmeister (Polyfaser AG), Valentin Wallnöfer (Ortler Beton GmbH) und Enrico Zuliani (HOPPE AG).
Kastelbell/Galsaun - An der insgesamt 3,36 Kilometer langen neuen Umfahrung von Kastelbell und Galsaun, zwischen Schloss Kastellbell und der Gewerbezone Galsaun, wird auf Hochtouren gearbeitet. Von dem 2495 Meter langen Tunnel, dem Kernstück der Umfahrung, ist der Vortrieb zur Hälfte geschafft. Vorgetrieben wird der Tunnel durch Sprengungen und Bohrungen. Vor allem von Osten her in Richtung Latsch stehen bereits 1,23 Kilometer der Tunnelröhre. Nun wird auch vom Westen aus in Richtung Kastelbell weitergearbeitet. Der gesamte Vortrieb von beiden Seiten beträgt derzeit 1,26 Kilometer. Rund 139.000 Kubikmeter Material wurden bisher ausgebrochen. Laut Bauleitung beträgt die durchschnittliche Vortriebsleistung pro Arbeitstag acht Meter. Nach dem Tunnel Leifers (2856 Meter) wird der Tunnel der Umfahrung Kastelbell-Galsaun der zweitlängste Tunnel in Südtirol sein.
Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider zeigt sich zufrieden, dass die Arbeiten planmäßig verlaufen. Die Umfahrung soll im Sommer 2022 befahrbar sein. „Gerade weil täglich mehr als rund 13.300 Fahrzeuge auf der Vinschger Staatsstraße unterwegs sind, und zwar obwohl viele Menschen die Vinschger Bahn nutzen, ist der Eingriff für mehr Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer aber auch für mehr Lebensqualität und eine Weiterentwicklung in den Orten wichtig“, betont Alfreider.
Zurzeit läuft über das Ausschreibungsportal des Landes die Ausschreibung für das zweite Baulos der Umfahrungsstraße. „Während das erste Baulos, das derzeit ausgeführt wird, die Bauarbeiten betrifft, beinhaltet das zweite die technischen Anlagen“, erklärt Ivan Saltuari vom Landesamt für Straßenbau West. Der Ausschreibungsbetrag liegt bei 10,7 Millionen Euro. Insgesamt investiert das Land rund 75 Millionen Euro in den Bau der Umfahrung.
Im Jänner 2019 waren die Bauarbeiten über eine Ausschreibung (Baulos 1) an die Bietergemeinschaft E.MA.PRI.CE AG aus Possagno (Treviso) und die Passeirerbau GmbH (St. Martin in Passeier) übergeben worden. Verfahrensverantwortlicher des Landes ist Augustin Hueber.
Die Linienführung der Trasse für die Umfahrung wurde laut dem Direktor der Abteilung Tiefbau, Valentino Pagani, so gewählt, dass sich der Eingriff auf Landschaft und Kulturgrund auf ein Minimum beschränkt. Im Zuge der Arbeiten wird die Straße angepasst, beispielsweise bei der Engstelle beim Schloss Kastelbell. Für den neuen Tunnel gibt es zwei Anschlusspunkte an die Staatsstraße, und zwar im Osten, wo ein Kreisverkehr gebaut wird, und im Westen, bei der Industriezone Galsaun, wo eine T-Kreuzung entsteht. Im Tunnel sorgen vier Fluchtstollen und vier Pannenbuchten sowie ein modernes Belüftungssystem für Sicherheit.
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