Schluderns - Roland Ruepp aus Schluderns hat fast alle 420 Kilometer des Etappenlaufs von der Quelle der Etsch am Reschenpass bis zu deren Mündung bei Rosolina mit seinem Handbike absolviert. „Miar fahlt lei a klonas Stuck bei Rovereto, wo i an Potsch kopp hon“, erklärt er. Da es wegen des Missgeschicks zu spät geworden war, musste er in den Begleitbus steigen, den Klaus Zöschg aus Lana fuhr. Fünf Athleten der Sportgruppe für Körperbehinderte Südtirol SGKS hatten sich an der Laufveranstaltung „Resia/Rosalina Ralay“ vom 2. bis 4. Oktober beteiligt. Unterstützt wird die Gruppe vom Verband der Vinschger Produzenten für Obst und Gemüse VIP. Mit dabei war auch der Schweizer Fredy Widmer, der regelmäßig mit der Südtiroler Gruppe trainiert. Der Begleiter der Handbiker auf der gesamten Strecke war neben dem Busfahrer auch Walter Schütz aus Burgeis auf seinem Rad. „Er hot mit inz mea alz gnua z‘tian kopp unt miar a pa dr Panne gholfn“, betont Ruepp. Für die Handbiker seien am Freitag nach dem Start zuerst das schlechte Wetter und dann weiter südlich die Schotterwege entlang der Etsch eine große Herausforderung gewesen. „Sou guat ausgebaut und geteert wia in Südtirol, sein die Radweg weiter unten nit“, so Ruepp. Eine Zeitmessung wie für die Etappenläufer (jeweils rund 42 km) gab es für die Behindertensportler nicht. Für sie galt das Motto: Dabeisein ist alles. Mit einer Medaille kehrten sie in den Vinschgau zurück. (mds)
Stilfserjoch - Stilfser Joch, 13. Oktober 2020 - Nach fast 860 Kilometern mit 47.500 Höhenmetern ist der AlpFrontTrail am 2757 Meter hoch gelegenen Passübergang zu Ende gegangen. Ein internationales Team bestehend aus zehn Trail-Läufern war vor einer Woche in Grado gestartet und die ehemalige Frontlinie zwischen Italien und dem Habsburgerreich im Gedenken an die 100-jährige Annexion Südtirols durch Italien abgelaufen.
Das letzte Teilstück führte Eva Sperger (München), Laura Dahlmeier (Garmisch-Partenkirchen), Martina Valmassoi (Pieve di Cadore), Ina Forchthammer (St. Johann), Daniel Jung (Vinschgau), Hannes Perkmann (Sarntal), Marco De Gasperi (Bormio), Hannes Namberger (Ruhpolding), Jakob Hermann (Werfenweng) und Tom Wagner (Graz) auf einer Strecke von 66 Kilometern mit 3200 Höhenmetern vom Tonalepass über Ponte di Legno und Bormio hinauf auf das Stilfser Joch. Dabei musste das Team wie bereits am Montag die Route leicht abändern und in tieferen Lagen laufen, denn am Sonntag hatte es in der Höhe ergiebing geschneit. „Es ist natürlich schade, dass wir nicht die Originalstrecke laufen konnten. Dadurch haben wir einige Stellungen entlang der Gebirgsfront nicht anschauen können. Die Sicherheit der Athleten geht aber natürlich vor“, erklärte Streckenchef Freddy Mair.
Mit seinem Wissen rund um den Ersten Weltkrieg im Gebiet von Bormio begeisterte am Dienstag Ugo De Gasperi, der Vater von Teilnehmer Marco De Gasperi. So präsentierte er den AlpFrontTrail-Athleten Patronenhülsen, einen Säbel und zahlreiche andere Fundstücke, die der rüstige Herr in den vergangenen Jahren zusammengetragen hat.
Die letzten drei Kilometer bis zum Stilfser Joch liefen übrigens alle Teilnehmer, sowie das Organisationsteam gemeinsam. Auf der 2757 Meter hoch gelegenen Anhöhe angekommen, war die Freude über das erfolgreiche Ende der Mission „AlpFrontTrail“ groß.
Das Projekt, das unter der Schirmherrschaft der Europaregion Tirol Südtirol Trentino unter dem Vorsitz des Südtiroler Landeshauptmanns Arno Kompatscher steht, wird offiziell im Frühling 2021 abgeschlossen. Auf öffentlichen Plätzen in Innichen, Riva del Garda, sowie den drei Hauptstädten der Europaregion Bozen, Trient und Innsbruck werden die schönsten Bilder des AlpFrontTrails im Rahmen einer Fotoausstellung präsentiert. Außerdem wird es auch längere Reportagen im Fernsehen geben, etwa im ZDF und auf RAI Südtirol.
Weitere Informationen:
www.alpfronttrail.com
Vinschgau - Am Donnerstag, 22. Oktober kommt der Giro d`Italia nach Südtirol.
Start der uns betreffenden Etappe ist Pinzolo. Von dort aus geht es über das Ultental und Meran nach Prad am Stilfserjoch. Ab hier geht es über die Passhöhe des Stilfserjoch zum Ziel an die Laghi di Cancano.
Die Route durch Südtirol verläuft ausnahmslos auf dem Hauptverkehrsweg, der Staatstraße.
Straßensperren gibt es jeweils 2,5 Stunden vor Durchfahrt. Bis die Athleten samt Begleitfahrzeugen vorbeigezogen sind, wird schließlich eine weitere halbe Stunde vergehen.
Die Durchfahrtszeit von Prad am Stilfserjoch wird um ca. 14.00 Uhr stattfinden wird.
Die Stilfserjochstraße schließt bereits mit Mittwoch, 21. Oktober um 15 Uhr Nachmittags. Voraussichtlich wird dies ab Trafoi geschehen.
Weiters startet in Prad am Stilfserjoch am selben Tag der Giro-E, eine Begleitveranstaltung zum Hauptevent.
Die Route des Giro-E folgt jener des Giro d`Italia, jedoch meist in verkürzter Form.
Der Giro-E ist eine Amateurveranstaltung bei der ausnahmslos Rennräder mit Elektroantrieb benutzt werden dürfen. Es werden auch zahlreiche Prominente mit am Start sein.
Der Start ist mit Donnerstag, 22. Oktober um 11.30 Uhr am Hauptplatz in Prad angesetzt. Das Ziel teilt sich der Giro-E mit jenem der Hauptveranstaltung.
Es handelt sich um eine öffentliche Veranstaltung bei der Zuschauer gerne erwünscht sind, jedoch mit Vorbehalt sich an die, zum Zeitpunkt des Events geltenden, COVID-Bestimmungen zu halten.
2. Amateurliga - An der Spitze und im Keller…
…liegen die Vinschger Teams in der 2. Amateurliga nach sechs Spieltagen (Stand 16. Oktober). An der Spitze befindet sich weiterhin Kastelbell-Tschars. Die Mannschaft sammelte bisher 14 Punkte. Einen Schritt nach vorne hat das Team aus Mals gemacht, das dem Spitzenreiter Kastelbell im direkten Duell einen Punkt abknüpfen konnte und anschließend zwei Siege in Folge feierte. Die Malser haben nur drei Zähler Rückstand auf Kastelbell-Tschars und belegen aktuell Platz 3. Die beiden Aufsteiger Prad und Morter befinden sich im Mittelfeld. Für Goldrain und Oberland verlief die bisherige Saison alles andere als nach Wunsch. Die beiden Teams befinden sich am Ende der Tabelle. Goldrain konnte bisher nur ein Spiel gewinnen, während Oberland nach sechs Spieltagen noch ohne Sieg dasteht. Der Kampf um die Krone sowie jener gegen den Abstieg verspricht aus Vinschger Sicht spannend zu werden. (sam)
Schlanders - Junior Fußball-Camp des ASC Schlanders Raiffeisen in Zusammenarbeit mit der Haching Fußball Schule:
Bereits zum zweiten Mal in Folge fand auch heuer das Junior Fußball-Camp des ASC Schlanders Raiffeisen in Zusammenarbeit mit der Haching Fußball Schule statt. Vom Montag 17. August bis Freitag 21. August haben sich 4 Trainer der Spielvereinigung Unterhaching sehr intensiv um die teilnehmenden 33 Nachwuchsspieler des ASC Schlanders Raiffeisen gekümmert.
Täglich wurden zwei Einheiten absolviert und die Kinder vorbildlich von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr durch die Trainer betreut. Das gemeinsame Mittagessen konnte durch die großzügige Unterstützung von Restaurants und Bars in Schlanders garantiert werden sowohl die Spieler als auch die Betreuer und Trainer freuten sich auf eine abwechslungsreiche Verköstigung. Die Betriebe haben dies für den Nachwuchs unentgeltlich zur Verfügung gestellt und hierfür möchten wir uns recht herzlich bedanken. Natürlich geht unser Dank auch an die vielen anderen Sponsoren, ohne die so ein Event nicht mehr vorstellbar ist.
Das Juniorcamp richtet sich an alle fußballbegeisterten Nachwuchsspieler. Im Zentrum stand selbstverständlich der Fußball, aber es wurde wesentlich mehr geboten. Das kurzweilige Trainingscamp bot auch viel Spaß und Zusammensein mit anderen Kindern und es wurde versucht den gegenseitigen Respekt in einer Gruppe zu entwickeln, Verantwortung zu übernehmen und die Bedeutung von Regeln zu begreifen und unvergessliche Glücksmomente zu schaffen.
Kaunertal - Am Wochenende, vom 9. bis 11. Oktober, wurde der Snowpark am Kaunertaler Gletscher für Snowboarder und Freestyler eröffnet. Die 35. Auflage des renommierten Kaunertal Opening (KTO) fand unter strenger Einhaltung der Corona-Maßnahmen statt.
Mit ausreichend Abstand und viel Eigenverantwortung in die neue Park-Saison: Geltende Corona-Maßnahmen, wie das Tragen eines MNS oder die Einhaltung des Mindestabstands, wurden beim diesjährigen KTO von allen Beteiligten eingehalten. Die Organisatoren zeigten sich mit dem Ablauf der Open-Air-Veranstaltung zufrieden und freuten sich über außerordentlich gut besuchte Tage.
Internationale Größen am Start
Aufgrund der geltenden Reisewarnungen konnten einzelne Stamm-Rider heuer nicht an den Sessions teilnehmen – die Crème de la Crème der Snowboard- und Freestyle-Szene war dennoch vertreten. Athleten wie Zoltan Strcula, Jacco Boss, Davide Boggio oder Lokalmatador Fabian Fraidl brachten ihre Vorfreude auf die Saison auf den Kickern und Rails zum Ausdruck.
Für das Testival, bei dem die Teilnehmer das neueste Equipment von über 30 Marken gratis ausprobieren konnten, wurde auf ausreichend Platz gesetzt und auf ein Online-Akkreditierungssystem zurückgegriffen, um direkte Kontakte zu vermeiden.
Jede Menge Neuschnee und Party-Verzicht
Die Freude über 40 cm Neuschnee in der Nacht auf Sonntag wurde durch die eingeschränkte Sicht im Park nur leicht getrübt. Das Wetter konnte den Athletinnen nichts anhaben, die angesetzte Girls-Session ging planmäßig über die Bühne.
Aufgrund der derzeitigen Situation gab es in diesem Jahr keine Partyformate. Stattdessen widmeten sich die Veranstalter der Kunst und Kultur mit einer „Art Gallery“ im Quellalpin Saal in Feichten. Dort wurden ausgewählte Impressionen aus 35 Jahren KTO und 40 Jahren Kaunertaler Gletscher ausgestellt.
Am ersten Oktoberwochenende fand die Premiere des neuen Laufs Resia | Rosolina Relay statt. 29 Teams nahmen an diesem einzigartigen 420 Kilometer langen Staffellauf, der die Mannschaften vom kalten Reschen nach Rosolina ans warme Meer führte, teil. Mit der Mannschaft „Graun-Curon“ und dem „Reschenseelaufteam Oberland“ waren auch zwei Gruppen aus dem Vinschgau bei der ersten Ausgabe vertreten.
Von Sarah Mitterer
Vom Speck zum Fisch – so könnte man aus kulinarischer Sicht das neue Laufevent beschreiben, dessen einzigartige Idee vor einigen Monaten geboren wurde und von den „Erfindern“ in kürzester Zeit auch in die Tat umgesetzt wurde. Nach monatelangen Planungen der Organisatoren (Verona Marathon, die Ferienregion Reschenpass und die Gemeinde Rosolina Mare) feierte der Lauf Resia | Rosolina – Along the river, der die Staffeln von der Etschquelle zum Meer führte, nun endlich seine Premiere. Der Startschuss dieses speziellen Staffellaufs, bei dem jeder Teilnehmer am Ende einen Marathon gelaufen ist, fiel am 2. Oktober um 16 Uhr. Die Strecke, welche entlang der Etsch - dem zweitlängsten Fluss Italiens - auf dem Radweg zurückgelegt wurde, führte die Teilnehmer durch fünf Provinzen (Bozen, Trient, Verona, Venedig und Rovigo). Jedes Team setzte sich aus zehn Läufern zusammen, wobei jeder Athlet jeweils vier Etappen zu ca. 10 Kilometern laufen musste. Insgesamt gab es 39 Wechselstationen. Während ein Athlet pro Team sich auf der Strecke befand, fuhren die restlichen Mitglieder in den Begleitfahrzeugen zur nächsten Wechselstation.
Den Sieg sicherte sich das „Degani Tri. Team“, welches die 420 Kilometer in 28 Stunden 46 Minuten und 26 Sekunden zurücklegte. Das Team war fast vier Stunden schneller als die zweitplatzierte Mannschaft.
Auch die Vinschger Mannschaften erzielten tolle Leistungen. Das Team „Graun-Curon“ erreichte nach 37 Stunden 53 Minuten und 30 Sekunden das Meer, das Reschenseelaufteam Oberland überquerte nach 39 Stunden 29 Minuten und 35 Sekunden die Ziellinie.
„Der Zieleinlauf der Mannschaften war emotional“, erzählt der Geschäftsführer der Ferienregion Reschenpass Gerald Burger, welcher sich über die gelungene Premiere freute. Weiters erklärt er, dass man auch in Zukunft vermehrt mit der Meerortschaft zusammenarbeiten wolle.
Eines ist klar: Diese neue Sportveranstaltung war mit Sicherheit eine gelungene Werbung nicht nur für die Ferienregion Reschenpass und Südtirol, sondern für alle beteiligten Provinzen. Und auch die Etsch konnte ihren Bekanntheitsgrad weiter steigern.
Resia | Rosolina Relay - Das Team „Graun-Curon“ setzte sich aus neun Männern und einer Dame zusammen. Zur Mannschaft gehörten Thomas Oberhofer, Thomas Plangger, Jonas Eberhard, Manuel Padöller, Fabian Baldauf, Fabian Prieth, Theodor Plangger, Martin Plangger, Heinrich Thöni und Martina Thöni. (sam)
Resia | Rosolina Relay - Eine starke Frauenquote weist die Mannschaft „Reschenseelaufteam Oberland“ auf. Sechs Herren und vier Frauen bildeten zusammen dieses Team zu dem Valentin Paulmichl, Erwin Baldauf, Marlies Patscheider, Michael Lutz, Anna Kerschbaumer, Marcel Waldner, Jessica Patscheider, Petra Waldner, Jürgen Waldner und Christoph Lutz gehörten. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Lukas Evangelist, 18. Oktober 2020
Artenreiche Ökosysteme sind stabile Ökosysteme. Und umgekehrt gilt: Artenarme Lebensräume sind instabil und schadensanfällig. Auf die Selbstheilungskraft der Natur sollen und müssen wir Menschen besonders in Zeiten des menschenverstärkten Treibhauseffektes und des damit einhergehenden Klimawandels stärker und bewusster achten als bisher. Landwirtschaftliche Kulturflächen sind vielfach zu intensiv genutzten Monokulturen umgestaltet. Auch Wälder sind vielerorts zu artenarmen Forsten geworden. Feldraine und Heckenzeilen wurden und werden noch allzu oft aus der Landschaft gehobelt. Dabei sind auch noch so kleine naturbelassene Lebensräume besonders in den intensiv genutzten Talsohlen wertvolle und wichtige Korridore, Vernetzungen und Oasen der Biodiversität.
Beispiel Hecken
Hecken waren Jahrhunderte lang Bestandteil der bäuerlichen Kulturlandschaft: Einzäunung, Grenzmarkierung, Umfriedung, Windschutz, Brenn-, Werkholz- und Früchtelieferant. Die Intensivierung in der Landwirtschaft hat den Flächendruck erhöht und die „Stauden“ wurden und werden leider weiterhin vielerorts gerodet. Dabei weiß man lange schon um die vielen positiven Wirkungen von Hecken: Windschutz und Ertragssteigerung hinter einer 8 m hohen Hecke um durchschnittlich 20%, Verhinderung der Bodenerosion, höhere Luft- und Bodenfeuchtigkeit, verstärkte Taubildung, Filterwirkung gegen Staub- und Luftverunreinigung, Lärmschutz, ökologischer Korridor, Lebensraum, Brutplatz, Deckung, Unterschlupf. In Mitteleuropa gibt es keine Vergesellschaftung von Landpflanzen, die auf kleinstem Raum eine derart vielfältige Nahrungskette und eine derart große Artenvielfalt von bis zu 1.500 Arten wirbellosen und Wirbeltieren Lebensraum bietet. Hecken haben wichtige Relaisfunktionen zum Umland. Goldammer (Emberiza citrinella) und Neuntöter (Lanius collurio) sind zwei typische Vogelarten der Heckenlandschaft.
Beispiel Bergwald
Der Rothirsch ist eine sehr fortpflanzungs- und ausbreitungsfreudige Tierart des Bergwaldes. Er ist der größte einheimische Paarhufer unter den Wildtieren. Seine Bestände wachsen auch in der besiedelten Kulturlandschaft der Alpen auf Dichten, welche der Biodiversität und damit der Stabilität der Ökosysteme abträglich sind. Bei hohen Rotwilddichten leidet beispielsweise das Reh unter der Nahrungskonkurrenz des Hirsches. Mit zunehmender Erderwärmung steigt das Rotwild auch immer höher und immer länger im Jahreslauf in Gebiete um und oberhalb der Waldgrenze und damit in den angestammten Lebensraum der Gämse auf. Wo Rothirsche in großen Dichten äsen, fehlt die Strauchschicht am Waldboden und damit z.B. jetzt im Herbst die Beeren-Nahrung für das Auerhuhn. Im Brugger-Wald zwischen Glurns und Taufers stockt die trockenresistente und damit im Vinschgau besonders wertvolle Varietät der Weißtanne (Abies alba). Bei der hohen Rotwilddichte werden die zu Hunderten pro Quadratmeter Boden keimenden Tannen-Pflänzchen aber fast zur Gänze verbissen und die Naturverjüngung des Waldes findet nicht mehr oder kaum noch statt. Dies ist mittel- und langfristig abträglich und im Schutzwald auch gefährlich.
Die oben genannten Beispiele sind nur einige der Gründe, weswegen die Entnahme von Rotwild durch selektive herbstliche Abschüsse auch heuer innerhalb des Nationalparks Stilfserjoch fortgesetzt wird. Selbstredend fußen die Rotwild-Abschüsse auf einem wissenschaftlich abgestützten Projekt, das mit einem positiven Gutachten des nationalen wildbiologischen Institutes als Referenzinstitut des Umweltministeriums abgedeckt ist.
Beispiel aquatische Lebensräume
Aus der Sicht des Artenschutzes besonders wertvoll sind auch die Pflegemaßnahmen, welche etwa das Landesamt für Landschaftsökologie mit der Anlage und Pflege von Laichtümpeln in den Altarmen der vormaligen Etsch-Mäander in den Auwald-Resten zwischen Laas und Eyrs durchführt. Profiteure sind die besonders stark rückläufigen Lurche oder Amphibien. Sind sie doch als austrocknungsempfindliche Tiere unabdingbar an das Wasser gebunden. In einer ausgeräumten Landschaft fehlen den Kröten, Fröschen, Unken, Molchen und Salamandern heute vielerorts geeignete Lebensräume. Lurche sind als Kaulquappen Kiemenatmer und als erwachsene Tiere Lungenatmer und damit Pendler zwischen aquatischen und terrestrischen Lebensräumen mit speziellen Ansprüchen an ihr Habitat.
WINDMAGAZINE
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