Laas/Martell - Alperia Greenpower, eine Tochtergesellschaft von Alperia, hat kürzlich per Ausschreibung einen großen Auftrag vergeben: Beim Kraftwerk in Laas, mit Wasser gespeist aus dem Stausee in Martell (sh. Bild), soll unter anderem die Druckleitung erneuert werden. Die Auftragssumme: mehr als 18 Millionen Euro. In der Ausschreibung ist von einer diffizilen Arbeit die Rede, davon auch, dass mit zeitweiligen Seilbahnen gearbeitet werden müsse, aufgrund der schwierigen geologischen Verhältnisse und der daraus folgenden Unzugänglichkeiten der Arbeitsstellen. Bei etwa zwei Dritteln der Druckleitungslänge soll eine neue Druckleitung neben der bestehenden positioniert werden, so dass der Betrieb des E-Werkes während dieser Arbeit garantiert bleibt. Im unteren Teil der Druckleitung soll die bestehende Druckleitung komplett ausgetauscht werden. Dieser Arbeitsteil hat eine zweitweilige Stilllegung des E-Werkes zur Folge. Alperia Grennpower gab in ihrer Ausschreibung dafür höchstens 15 Arbeitstage an. Ein längerer E-Werks-Ausfall ist keineswegs erwünscht. Ein Auftrag also für ausgewiesene und ausgefuchste Spezialisten mit Erfahrung. Gewonnen hat den Auftrag eine Bietergemeinschaft bestehend aus der P.A.C. S.p.a., der Marx AG, der Moosmair S.r.l., Idroweld S.r.l. und der Cogeis S.p.A. als Raggruppamento Temporaneo di Imprese (RTI). Auftragsvergaben solcher Größenordungen locken natürlich verschiedene Firmen auf den Plan. Gegen die Auftragsvergabe hat eine andere Bietergemeinschaft vor dem Verwaltungsgericht Bozen Rekurs eingereicht. Die ATB Riva Calzoni S.p.a., die Semat S.p.a. und die Seik S.r.l. wollten gerichtlich geklärt haben, ob die Auftragsvergabe und die darin vergebenen Punkte rechtens waren. Alperia Greenpower hat für die Einordnung der Offerte ein Punktesystem vorgegeben, welches maximal 70 Punkte für die Qualität und maximal 30 Punkte für den ökonomischen Teil vorgesehen hat. Das Rennen bzw. die Anzahl der Punkte zwischen den beiden Bietergemeinschaften war knapp. Die Bietergemeinsachaft PAC, Marx, Moosmair, Idroweld und Cogeis erhielt 99,94 Punkte, die zweite Bietergemeinschaft erhielt 93,69 Punkte. Das Verwaltungsgericht Bozen hat sich durch den Modus der Punktevergabe bis in kleinste Details durchgeackert und letztlich den Rekurs abgewiesen. (eb)
Naturns - Zum 01. April 2021 übernimmt die BERGES Mechanics GmbH mit Sitz in Naturns die BERGES Antriebstechnik GmbH & Co. KG aus Marienheide (NRW), Deutschland. Beide Unternehmen verbindet seit Jahrzehnten eine enge Partnerschaft. Im Jahr 1970 als Berges Italiana gegründet und seit 2018 selbständig unter der Führung der beiden Brüder David und Manuel Tappeiner ist die Berges Mechanics GmbH führend in der Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb von stufenloser Antriebstechnik in Italien. Durch die Übernahme wird in der fast 100-jährige Erfolgsgeschichte der BERGES Antriebstechnik GmbH & Co. KG ein neues Kapitel aufgeschlagen. 1926 von den Brüdern Carl und Wilhelm Berges gegründet, bietet das Unternehmen als weltweit einziger Hersteller das gesamte Spektrum der symmetrischen und asymmetrischen Verstellscheibentechnik für Leistungsübertragungen von 0,25 bis 200 kW an. Karl-Heinz Georg, langjähriger Geschäftsführer am Standort Marienheide beschreibt den Mehrwert der Übernahme wie folgt: „Die langjährigen Aktivitäten in Italien, zuletzt durch die BERGES Mechanics, haben die Unternehmensentwicklung in strategischer Hinsicht stark geprägt. Die Zusammenführung beider Unternehmen eröffnet nochmals neue Möglichkeiten der Produktentwicklung und der Marktbearbeitung im Interesse unserer Kunden auf internationalem Parkett.“ Auch Dietmar Sarstedt der als bisheriger Hauptgesellschafter und Geschäftsführer das Unternehmen seit den 70er Jahren geprägt hat, lobt die Übernahme. „Ich freue mich über den erfolgreichen Abschluss der Unternehmensnachfolge, welche die Grundlage für eine weitere erfolgreiche Zukunft der Firma BERGES legt.“ David und Manuel Tappeiner fassen die Vorteile der Übernahme zusammen: „Mit der Übernahme und Weiterführung der Firma BERGES Antriebstechnik GmbH & Co. KG beginnt für uns ein neuer Abschnitt, ein Abschnitt auf welchen wir uns sehr freuen. Unser größtes Anliegen besteht darin den Fortbestand der Standorte in Marienheide und Naturns zu gewährleisten und unsere Kunden weiterhin auf höchstem Niveau zufriedenzustellen. Die beiden Unternehmen passen perfekt zusammen und ergänzen sich gegenseitig bereits seit Jahrzehnten. Mit der Zusammenführung ist Berges nun in der Lage, die Verstellscheibentechnik auf weitere vielversprechende Sektoren auszubauen sowie ihre Kompetenzen in Antriebstechnik und Maschinenbau ihren Kunden in ganz Europa anzubieten.“
Partschins - Nach einer Vorarbeitszeit von 7 Jahren ist der Gefahrenzonenplan der Gemeinde Partschins kürzlich von der Landesregierung genehmigt worden.
von Erwin Bernhart
Nun ist der Gefahrenzonenplan der Gemeinde Partschins durch alle Genehmigungs-Instanzen durch. Die Landesregierung hat den Gefahrenzonenplan am 13. April 2021 letztinstanzlich genehmigt. Die letzte Wegstrecke der Genehmigungen war dann doch kurz, wenn man die Entstehungszeit von 7 Jahren zugrundelegt. Der Partschinser Gemeinderat hat den Gefahrenzonenplan am 9. Febraur 2021 in letzter Lesung genehmigt, nachdem die Konferenz der Dienststellen ein zusammenschauendes positives Gutachten abgegeben hatte. Die Vorarbeiten haben jahrelang gedauert. Der mit der Ausarbeitung beauftragte Geologe Konrad Messner hat bei der Ratssitzung am 9. Februar gesagt, dass es vieler Anläufe, vieler Diskussionen bedurfte. Der Gefahrenzonenplan sei mit der Zeit gewachsen. Wertvoll war die Konsultation des Dorfbuches von Ewald Lassnig, der darin für den Gefahrenzonenplan interessante historische Ereignisse dokumentiert habe. Man habe alles untersucht, was den Siedlungsbereich betreffe, sagt Messner. Die Gemeinde Partschins investiert jährlich viel Geld in Verbesserungs- und Schutzmaßnahmen. Der Gefahrenzonenplan trägt dazu bei, diese Investitionen zu kanalisieren und zu priorisieren. Das Ziel ist es, die Situation Schritt für Schritt zu verbessern. Die Gemeinde erstellt jene Sicherungsbauten, die die öffentliche Sicherheit betreffen. Private, die in einer entsprechenden Zone bauen wollen, müssen Sicherungsmaßnahmen, wie einen Damm, selbst stemmen und für die Instandhaltung sorgen.. Die Kategorie “Gefahrenzone” wird aus der einheitlichen Legende des Bauleitplanes und aus der grafischen Darstellung des Flächenwidmungsplanes gestrichen. Die Risikozonenkarte wird ab sofort durch den Gefahrenzonenplan ersetzt. BM Luis Forcher sprach bei der damaligen Ratssitzung davon, dass der Gefahrenzonenplan nun ein Werkzeug für die Planungen darstelle.
von Albrecht Plangger - Die Regierung muss das Staatsdefizit für Stützungspakete, Covid 19 bedingt, nochmals drastisch erhöhen, um den sozialen und wirtschaftlichen Problemen besonders der Klein- und Mittelunternehmen in den Bereichen Gastronomie, Tourismus, Freizeit und Sport entgegenwirken zu können. Dem höheren Defizit (voraussichtlich € 20 Milliarden zusätzliche Schulden) muss das Parlament im Rahmen des Dokuments für die Wirtschaftsplanung (DEF) demnächst zustimmen. Es gibt also noch Hoffnung auf Hilfe für jene, die bisher vergessen wurden. Auch beim sog. Recovery Fund wird es endlich konkreter. Die Regierung trifft sich mit den Regionen und den Vertretern der Gemeinden, um endlich zu klären, inwieweit die regionalen Projekte (Südtirol hat 47 Maßnahmen im Wert von > € 2 Milliarden „kandidiert“) berücksichtigt werden und wieviel Geld für diese konkret vorgesehen ist. Wir SVP Abgeordnete haben letzthin in der Parlamentsdebatte mindestens 40% vom Finanzvolumen des Plans für die Regionen bzw. Gemeinden eingefordert. Es braucht vor allem auch eine genaue inhaltliche Abstimmung des Plans zwischen dem Staat und den Regionen und vereinfachte Prozeduren und auch Direktbeauftragungen an Regionen und Gemeinden und einer besonderen Berücksichtigung der Berggebiete und peripheren Regionen, um die Kluft zwischen Zentrum und Peripherie zu schließen. Zu Monatsende bringt der Ministerpräsident die Endfassung des „Recovery Fund“ ins Parlament. Dann werden wir sehen, ob die vielen Interventionen der Parlamentarier Früchte getragen haben. Neben der neuen Schuldenaufnahme und dem Beschluss zum Recovery Fund werden wir uns in den nächsten Wochen mit einem Gesetzesentwurf zur Neuordnung der Gemeinden befassen (mit Auswirkungen auch auf Südtirol), sowie mit der Verfassungsreform zur Wahlbeteiligung auch der 18-Jährigen an den zukünftigen Wahlen des Senats. Bisher war das aktive Wahlrecht bei 25 Jahren. Auch will man versuchen, endlich in Italien ein „Endlager“ für nukleare Abfälle zu errichten. Zum Glück wurde in unserer Region kein Standort „ins Auge gefasst“, somit können wir uns da etwas zurücklehnen.
Naturns - Die Gemeinde Naturns bleibt im Boom. Die Handwerkerzone „Stein“ im Osten von Naturns soll zu „Stein II“ erweitert werden. Zwei Hektar sollen von Landwirtschaftsgebiet in Gewerbezone umgewandelt werden und so neu hinzukommen. Die Vorarbeiten sind geleistet, Gespräche mit den zuständigen Landesräten sind geführt worden. Für eine neue Zufahrt von der Landesstraße liegt ein positives Gutachten vom Straßendienst vor. Die Kommission für Natur, Landschaft und Raumentwicklung sagt aber, dass die Erschließung der neuen Zone über die bestehende Einfahrt erfolgen muss. Der neue Gemeinderat unter BM Zeno Christanell (Bild) hat mit einem Beharrungsbeschluss bekräftigt, dass das nicht machbar sei. Am 30. März 2021 hat die Landesregierung die Umwidmung von Landwirtschaftsgebiet in Gewerbegebiet zwar genehmigt, aber mit der Auflage, dass die Erschließung über die bestehende Zufahrt gegenüber der Tankstelle erfolgen muss. Und nun steckt alles fest. BM Christanell verweist auf ein Schreiben an die LR Alfreider und Kuenzer vom 3. März, in dem nochmals erklärt wird, dass eine Zufahrt „trotz großer Bemühungen und mehrfachen Gesprächen mit den Eigentümern nicht möglich“ sei, „da damit eine potenzielle Erweiterung der betroffenen Betriebe verbaut würde und sie die notwendigen Gründe nicht zur Verfügung stellen können.“ Das Schreiben ist zwar angekommen, der Inhalt bei den zuständigen Landesräten wohl nicht. Naturns hat nun ein boomendes Dilemma: die Erweiterung für „Stein II“ ist möglich, aber nicht machbar. (eb)
Dass Jugendliche aus dem Zwang der Corona-Einschränkungen ausbrechen und versteckt feiern, ist nachvollziehbar, Dass sie jedoch anschließend große Müllhaufen in der Natur hinterlassen, wie jüngst in den Schludernser Auen und am Ganglegg, stößt auf Unverständnis. Ein Sturm der Entrüstung verärgerter Bürger*innen entlud sich daraufhin in den sozialen Netzwerken. Die Jugendlichen sind nun von den Gemeindeverwaltern ausgefordert, bei den kommenden Müllsammelaktionen „Buße zu tun“. (mds)
Mals/Matsch - Dass in den Akten einer Gemeinde eine Zivilklage auftaucht, ist ungewöhnlich. Noch ungewöhnlicher ist es, wenn ein Rechtsanwalt für die Schriftsätze der Gemeinde kein Honorar verlangt. Gründe genug, um nachzufragen.
von Erwin Bernhart
Walter Gostner sagt dem Vinschgerwind, er sage nichts. Ein Nachfragen sei verlorene Zeit. Gostner ist Ingenieur, mit Spezialgebiet Wasserbau, bei der Malser Ingenieursgemeinschaft Patscheider&Partner. Die Ingenieursgemeinschaft ist seit rund zwei Jahren beklagte Partei in einem Zivilprozess. Anklägerin ist die Saldur Konsortial GmbH, die in Matsch ein E-Werk betreibt. Grund der Zivilklage ist der Vorwurf von Seiten der Saldur Konsortial, dass das Ansuchen für die geförderten Stromtarife fehlerhaft gewesen sein soll und daher vom GSE (Gestore dei Servizi Energetici) abgelehnt wurde. Weil dem so sei, sei der Saldur Konsortial viel Geld durch die Lappen gegangen. Mit der „Schadenserhebung“ beauftragt wurde der renommierte Rechtswanwalt und Polit-Pensionär Karl Zeller. Zeller hat die Saldur Konsortial auch zur Zivilklage geraten, nachdem ein außergerichtlicher Vergleich nicht zustande gekommen ist. Auch um die beiden Saldur-Gesellschafter, 70% Gemeinde Mals und 30% Fraktion Matsch, vor einem möglichen Vorwurf der Untätigkeit zu schützen. Die renommierte Ingenieursgemeinschaft Patscheider&Partner hat ihrerseits, so wie es bei Zivilprozessen üblich ist, ihre Versicherung in den Zivilprozess miteingebunden. Kürzlich haben sich die beiden Gesellschafter der Saldur Konsortial GmbH, die Gemeinde Mals und die Fraktion Matsch, unterstützend in den Zivilprozess eingelassen. Das geht aus dem Gemeindeausschussbeschluss der Gemeinde Mals Nr. 128 vom 23. März 2021 und aus dem gleichlautenden Beschluss der Fraktion Matsch Nr. 6 vom 28. März 2021 hervor. Gegenstand des Beschlusses: „Saldur Konsortial GmbH - Zivilprozess - Schadensersatzforderung: Interessensvertretung, Streiteinlassung und Ernennung des Prozessbevollmächtigten“. Die Gemeinde Mals bzw. der Ausschuss formuliert den Vorwurf im genannten Beschluss wie folgt: „bei korrekter Vorbereitung des Gesuchs durch Patscheider & Partner GmbH wäre dieses vom GSE angenommen und dem Produzenten pro produzierter kWh elektrischer Energie eine Förderung zuerkannt worden“. Angesichts des römischen Dickichts rund um die Stromförderungen und des daraus erwachsenen komplexen Ansuchenvorganges ein an sich zacher Vorwurf. Der zweite ungewöhnliche Teil ist, dass Zeller erklärt hat „für die Schriftsätze zur Einlassung der Gesellschafter der Saldur Konsortial GmbH in den Prozess kein Honorar in Anspruch zu nehmen“, so steht es im Beschluss. Zeller dazu zum Vinschgerwind: „Es sind nur zwei Zeilen zu formulieren, dass nämlich die Gemeinde Mals und die Fraktion Matsch der Saldur Konsortial im Zivilprozess beistehen.“
Schluderns/Gschneir - Auf dem Weiler Gschneir oberhalb von Schluderns möchte Lukas Thanei in die Tourismuswirtschaft einsteigen und einen Berherbergungsbetrieb errichten. Ein erster Anlauf, ein erstes Vorprojekt mit einem Volumen von mehr als 5.000 Kubikmeter ist zwar vom Gemeindeausschuss positiv begutachtet und bauleitplanmäßig auf den Weg geschickt worden, aber von der Raumordnungskommission mit einem negativen Gutachten versehen worden, weil zu großer Flächenverbrauch und in den Weiler Gschneir nicht passend. Ein zweiter Anlauf, ein zweites Vorprojekt mit möglichen acht Ferienwohnungen kam nun im Gemeinderat am 7. April zur Sprache. „Wenn der Gemeinderat das genehmigt, gelangt das Projekt in die Landesregierung“, gab BM Heiko Hauser zu Beginn die Marschrichtung vor. Einig war man sich im Gemeinderat, dass Schluderns durchaus Beherbergungsbetriebe brauchen und vertragen könne. Auch auf Gschneir. Die Diskussion bekam allerdings ganz einen anderen Drall - und zwar ging es rund um das Trinkwasser. Weil es in Gschneir eine Trinkwasserinterssentschaft gibt, verlangte Karl Ruepp einen entsprechenden Beschluss dieses Konsortiums. Armin Bernhard gab zu bedenken, dass eine solcher Beschluss eher eine good-will Aktion sei, ohne genaue Zahlenbasis. Zustimmung von mehreren Seiten fand der Vorschlag von Rudi Stocker, dass sich ein Experte bzw. ein Techniker die Wassersituation auf Gschneir anschauen solle. Der ehemalige BM und jetzige Gemeindereferent Peter Trafoier dehnte diese Idee auf die gesamten Höfe am Sonnenberg aus. Also nahm man einstimmig den Antrag, einen Techniker zu beauftragen, der mit Zahlen und Fakten die Trinkwasserversorgnung prüfen solle, in die Beschlussfassung hinein. Zusätzliche Aufklärung über die Wassersituation und über die Vorhaben der Trinkwasserinteressentschaft kam vom ehemaligen Referent Andreas Hauser. Das Trinkwasser auf Gschneir sei uranhaltig. Das Herausfiltern des Urans sei sehr teuer. Deshalb erwäge die Trinkwasserinteressentschaft den Bau von zwei parallelen Trinkwasserleitungen. Bei einer Leitung solle das Uran für Hausgebrauch und für die Gäste herausgefiltert werden, die zweite Leitung könne für das Tränken des Viehs Verwendung finden - ungefiltert. Hauser formulierte es so: „Eine Leitung für die Gäste und eine Leitung für die Bauern.“ Allerdings koste das Projekt eine Menge Geld und es sei fraglich ob die Trinkwasserinteressentschaft das stemmen könne oder ob letztlich der Antrag an die Gemeinde komme, die Trinkwasserversorgung zu übernehmen. Dann kam noch die Diskussion über den Zustand und über die mögliche Belastung der Gemeindestraße hinauf nach Gschneir. Da sei etwas zu tun, forderte Andreas Hauser und: „Das Land tut nur groß reden, aber wenn es um die Berghöfe geht, dann kommt nichts.“ (eb)
Planeil - Wenn ein gesunder Baum plötzlich gefällt wird, kochen oft Emotionen hoch. So geschehen kürzlich in Planeil, wo eine 35 Jahre alte kerngesunde Silbertanne, die auf Fraktionsgrund stand und von der keine Gefahr durch abbrechende Äste ausging, in einer Nacht-und Nebelaktion gefällt wurde. Überrascht, irritiert und betroffen standen viele Bewohnerinnen und Bewohner des kleinen Ortes vor vollendeten Tatsachen. Alle Beschwerden konnten den Schaden nicht wieder gut machen. Die stattliche Silbertanne stand neben dem Schulgebäude und prägte das Ortsbild. Ärgerlich ist die Tat nicht zuletzt für jene Anrainer, die den Baum vor einigen Jahre im Zuge ihres Hausbaues sorgsam ausgegraben und sie um einige Meter versetzt hatten, um sie zu retten. Mit Emotionen reagierten kürzlich auch Menschen in Schlanders, darunter ein Holzfäller, der im Auftrag seines Unternehmens eine stattliche Zeder in Stücke zersägen musste. Er meinte: „Ich schaffe es fast nicht, einen so kerngesunden alten Baum zu fällen.“ (mds)
Vom wind gefunden - Sprache ist lebendig und verändert sich, so wie sich die Gesellschaft durch neue Entwicklungen und neue Techniken verändert. Dadurch entstehen in jeder Sprache auch neue Wörter, sogenannte Neologismen, während alte Wörter verschwinden. „Googeln“, d.h. das Recherchieren im Internet über die Suchmaschine Google ist ein solches Wort, genauso wie „simsen“, d.h. SMS schreiben. Viele Begriffe entstehen durch technische Erneuerungen. Es gibt Begriffe aus der Jugendsprache, z.B. Chillen. Viele Begriffe kommen aus der englischen Sprache, z.B. Laptop oder Fake News. Andere drücken neue gesellschaftliche Phänomene aus, z.B. Willkommenskultur. Es gibt auch sogenannte „Kofferwörter“ aus den Anfangsbuchstaben von zwei Wörtern, z.B. Brexit. Das Wort besteht aus Großbritannien (Britain) und dem englischen Wort für Ausstieg exit. Die deutsche Sprache besteht je nach Sicht- und Zählweise aus 200.000 bis 500.000 Wörtern. Im Duden wurden in der letzten Neuauflage von 2020 insgesamt 3.000 neue Wörter aufgenommen. Besonders durch die Corona Pandemie sind viele neue Wörter, viele Fachbegriffe und viele Wortkombinationen in unseren Alltagswortschatz aufgenommen worden. Mehr als 1200 neue Wörter haben die Forscher inzwischen gesammelt. Die AHA-Regel, Covididiot, digitaler Parteitag, grüner Pass, Herdenimmunität, Hotspot, Lockdown, Kontaktnachverfolgung, Mutationsgebiet, Nach-Corona-Zeit, Pandemiewelle, systemrelevant, To-go-Betrieb, zoomen, zweite Welle sind nur einige davon. (hzg)
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